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— „Das Paket," antwortete Palm, „wurde mir von unbekannter Hand zugesendet, wie das öfter im Buchhandel der Fall ist. Und ich habe es an die Adresse weitergeschickt, die darauf stand." Allein die Franzosen glaubten ihm nicht. Sie hatten sich erkundigt und erfahren, Palm sei bekannt als einer der ärgsten Franzosenhasser. „Monsieur," sagte der General, „Sie haben solange Hausarrest, bis Sie sagen, woher Sie die Schrift erhalten haben." Er ließ Palm wieder in seine Wohnung zurückführen; die französischen Gensdarmen bewachten ihn dort. Ein französischer Offizier kam und untersuchte die Räume des Palmschen Hauses. Er sagte, sie seien zu wenig sicher, der Arrestant müsse auf das Rathaus gebracht werden. Um vier Uhr nachmittags führten ihn die Gensdarmen dort hin in das Arrestlokal. Es war ein Gewölbe im Erdgeschoß, gegen das Rathansgäßchen zu. oeirtc 'Frau schickte ihm ein Bett nach. Alle im Hause waren erschrocken. Am andern Morgen gegen sieben Uhr brachten die Gensdarmen ihn wieder heim, damit er Abschied nehme. Der Reisewagen stand vor dem Hause. Während die drei kleinen Kinder den guten Vater weinend 'und heulend umklammerten, fiel die Frau dem Manne um den Hals und bat ihn weinend, ihr den Verfasser zu sagen. „Ich kann ihn dir nicht nennen," antwortete er immer wieder. „Er ist Familienvater wie ich und es kostet ihn sein Leben, wenn ich ihn verrate. Wenn er sich aber für mich selbst stellen würde, dann wäre es gut. Allein stellt er sich nicht, so mag er es jenseits verantworten." Die Frau fiel vom tiefen Schmerz in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kam, waren die Gensdarmen mit dem Gatten fort. Auf Palms Bitten setzte sich der Rechtsanwalt Freiherr von Holzschuher zu ihm in die Kutsche und fuhr mit nach Ansbach. Dort erfuhren sie, aus Paris sei der Befehl gekommen, Palm nach Braunau zu bringen, wo er erschossen wurde.
Die Österreicher in Oberammergau (iso9).
Wie auch nach Oberammergau die Botschaft kam, die Österreicher feien geschlagen worden bei Abensberg und bei Eggmühl und bei Landshut und die bayerischen Truppen seien wieder in München, da dachte der Bauer Andreas Hett: „Nun ist auch bei uns die Luft rein!" Und er ging am nächsten Sonntag nach Ettal und freute sich über seinen Verbündeten, den Kaiser Napoleon. Aber wie er noch aus der Straße war, da begegneten ihm 2 Chevauxlegers, und
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Extrahierte Personennamen: Palm Freiherr_von_Holzschuher Andreas_Hett Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Ansbach Paris Braunau Oberammergau Oberammergau Abensberg Ettal
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nach allen Weltgegenden verschickt wurden. Zuletzt arbeiteten sie an einem Riesensernrohr; es war 160 Zoll lang und das Glas an der Öffnung hatte 9 Zoll im Durchmesser. Erst in den letzten Jahren hatten die Glasschmelzen dazu taugliche Gläser geliefert. Alle im Geschäft arbeiteten an diesem Fernrohr, das nach Göttingen kommen sollte. Ein Uhrwerk drehte das Rohr, so daß es von selber dem Lauf der Sterne folgte. Endlich war es fertig. Anfangs August (1824) wurde das Riesenfernrohr in der griechischen Kirche, in der Nähe des optischen Instituts, ausgestellt. Alle bewunderten dieses Kunstwerk der Optik. Auch König Max lobte die Leistungen Fraunhofers und verlieh dem bescheidenen Meister das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone. Die Stadt gab ihm das Bürgerrecht. Denn alle waren stolz darauf, daß nun sogar das Ausland die optischen Instrumente von München bezog.
Nun kamen bald größere Bestellungen. Allein Fraunhofer selber konnte die neuen Arbeiten nicht mehr vollenden. Schon im nächsten Jahre litt er an einer Brustkrankheit und lag acht Monate lang im Bette. Von seiner elenden Jugendzeit, seinen Sorgen und Entbehrungen, von dem Schrecken beim Einsturz des Hauses war ihm eine körperliche Schwäche geblieben. Er hatte die Hitze und die Dünste des Glasofens ertragen und dazu als Professor in der Akademie öffentliche Vorträge gehalten. Nun wollte er in ein milderes Klima reisen; er hoffte er werde dort wieder gesund werden. Schon war alles zur Reise vorbereitet. Aber es war zu spät. An einem Junimorgen um 103/4 Uhr starb er, erst 40 Jahre alt. Wenige Tage vor ihm war Reichenbach gestorben und man hatte ihm dessen Tod ängstlich verheimlicht. Einige Tage vor seinem Tode traf noch aus Kopenhagen die Urkunde ein, die ihn zum Ritter des dänischen Dane-brogordens machte.
Seine Krankheit und sein Tod fanden in München allgemeine Teilnahme. Denn er war ein liebenswürdiger Mensch, einfach und mäßig. Die schweren Leiden seiner Krankheit hatte er mit Geduld ertragen und bis zu seinem Tode gehofft, die Reise machen zu können. Er wurde im südlichen alten Friedhose an der Seite Reichenbachs begraben. Unter den alten Arkaden des Münchener Friedhofs ist ein einfacher Stein an der Stelle, wo der Tote ruht. Da sieht mau Fraunhofers Büste und ein Reliefbild von dem Riesenfernrohr in Dorpat. Darunter stehen die Worte: „Er näherte uns die Sterne."
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