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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 38

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. tru?in' l!m den 3nbu§ überschreiten zu können, baute ö l c^tl[e' solche zerlegt werden konnten, und ließ sie auf Kamelen zu land an den Indus bringen, um sie dort zusammenzusetzen und ihre Gruppen uberzulchiffeu. Als sie den Indern gegenüberstand, merkte sie, daß die ^nder im Vorteile seien, weil sie Elefanten hatten. Um nun die Femde glauben zu machen, sie habe ebenfalls Elefanten, lieft sie 300 000 schwarze Ochsen schlachten und umgab Kamele mit ihren Hauten. Auf diese Kamele wurden nun hölzerne Türme befestigt die mit Soldaten besetzt waren. Allein die Elefanten der Inder ließen sich nicht tauschen und richteten ein furchtbares Blutbad unter den Kamelen an, die noch überdies in ihren Bewegungen durch die Ochsenhäute gepudert nim-den. Semiramis erlitt eine so gewaltige Niederlage, daß sie ihre Residenz nur mit 20 Mann erreicht haben soll. Wer sieht nicht in all diesem Unwahrscheinlichkeit und Übertreibung? 3. Uber Ninive s. § 25, Anm. 2. 4. Ci in erstaunliches Kunstwerk war der angeblich von Semiramis angelegte große See in Babylonien, in welchem die überfließenden Gewässer des Euphrat gesammelt wurden. Dieser See hatte die Gestalt eines Vierecks und jede Seite desselben eine Länge von 68 km. Seine Tiere betrug 10y2 m; die Seitenwände waren mit Ziegelsteinen ausgemauert. Als der See vollendet war, ließ Semiramis den Euphrat ab-und in dieses Becken leiten, und als das Flußbett trockengelegt war wurde etit gewölbter Gang quer durch den Euphrat gebaut, der die alte Komgsburg (den Tempel des Bel) mit der neuen Königsburg verband Alsdann ließ man das Wasser aus dem See wieder in den Euphrat strömen. Dieses Werk soll in sieben Tagen zustande gebracht worden lern., Auch ans dieser Nachricht kann man ersehen, wie die Geschicht-ichmber der alten Zeit sich in Übertreibungen gefallen. 8 16. Die Ägypter. 37) Die ältesten Einwohner Ägyptens waren wohl ebenfalls Chamiten (Neger), unter denen sich aber bald semitische Priester-jtämme ansiedelten. Die Priester begannen damit, Tempel und um dieselben herum Wohnungen für sich und die Ihrigen zu bauen und das Land urbar zu machen. Die Eingebornen schlossen sich au und es entstand so eine gemischte Bevölkerung, die aber an vollständiger Verschmelzung dnrch die Kasteneinteilnng gehindert wurde. Im Anfange wnrden die einzelnen Tempelbezirke von Vorstehern aus der Mitte der Priester regiert. Sie nannten sich Pharaonen, d. H. Stellvertreter der Sonne. Später wurden alle Tempelbezirke unter einem Pharao vereinigt, und die Vorsteher der einzelnen Tempelbezirke wurden untergeordnete Statthalter. Die wichtigsten Tempelbezirke waren Thebais mit der alten Hauptstadt Theben, Memphis, On (Heliopolis), Sais und Pellt sin m. 38) Die Religion der Ägypter war, wie die des Zendvolkes,

2. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 155

1820 - Mößkirch : Rösch
155 mbnttn. Die Steinkohlen geben mehr Hitze, als da- beste Holz, und wenn sie vorher ausgebrannt oder abgcschwefclt werden, so brennen sie auch nicht mit so üblem Gerüche und starkem Dampfe, wie sonst. Der Bernstein, ein gelbliches Erdharz, findet ficham häufigsten an den Ostsccküsten, besonders an den preußi- schen, wo er, vorzüglich nach einem Sturme, herausge- fischt wird; in einigen Landern wird er aber auch aus der Erde gegraben. Die größten Stücke sind von der Größe rincs Mcnscheukopfs. Der Bernstein ist so hart, daß er sich drechseln und polieren läßt, und es werden Kästchen, Dosen, Knöpfe u. dgl. daraus verfertigt. Angezündet gibt er einen angenehmen Geruch, und dient deshalb z Ranchcrpulver. Der Schwefel hat eine gelbgrüne Farbe, und brennt mit einer blauen Flamme und einem erstickenden Dampfe. Man findet ihn theils gediegen; den mehrstcn gewinnt man indeß aus gewissen Erzen (Schwefelkiesen) durchs Rösten, indem man die kleingestoßenen Erze mit Stein- kohlen schichtet und ausbrennt. Man braucht ihn in der Haushaltung, in der Medizin, zum Schießpulver, zur Rei- ru'gung der Wolle und Federn vom Schmutz. Das Reißblei ist von eisenschwarzer Farbe und fest anzufühlen. Es wird in der Erde gewöhnlich bei Zinn» und Eisenerzen angetroffen. Es werden Bleistifte und Schmelztiegel daraus verfertigt: die gröber» Arten benuzt man zum Anschwärzen der Oefen. In England findet man die beste Sorte. Die ächten englischen Bleistifte werden aber betrüglich nachgemacht; nur erkennt man diese sowohl, als die schlechten Sorten überhaupt daran, daß sie an ein Licht gehalten, mit bläulicher Flamme brennen «nd nach Schwefel riechen. Iq

3. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 120

1820 - Mößkirch : Rösch
120 ist ein sehr flüchtiger, entzündbarer, stark riechender Stoff, der äußerlich und innerlich als eine sehr wirksame Arznei bekannt ist. Der Terpentinbaum, in Gegenden am mittet ländischen Meere, erreicht ebenfalls eine ansehnliche Größe. Das vorzüglichste Produkt dieses Baumes ist der aus der verwundeten Rinde fließende Terpentin, den man cyprischen Terpentin nennt, weil er meistens aus der Insel Chio oder Cypern gesammelt wird. Die Ausbeute dieses Terpentins ist gering; denn vier erwachsene Baume geben jährlich nur ungefähr 3 Pfund. Deswegen erhalt man diesen achten Terpentin selten rein und lauter. Der gemeine Terpentin kommt von Tannen. Der Mastixbaum wächst vorzüglich auf der Insel Chio, in Portugal, Spanien und andern warmen Gegen« den. Er erreicht die Höhe eines mittelmäßigen Baumes. ^ Man schätzt diesen Baum des Harzes, Mastix, wegen, das aus den wundgemachtcn.stämmen austräufelt. Es besteht aus gelblichen, zuweilen ganz weißen Körnern von verschiedenen Graden der Durchsichtigkeit und einem sehr angenehmen aromatischen Gerüche. Es wird zu Rauch- werk genommen, außerdem auch als innerliche und äußer- liche Arznei mit Vortheil gebraucht. Der Balsambaum wächst kn Arabien in der Gegend von Mekka. Aus der wundgemachten Stamm- rinde und aus den Zweigen tröpfelt sehr spärlich ein Balsam aus, welcher weiß, flüssig, durchsichtig und von äußerst angenehmem Gerüche ist. In Arabien selbst ist er außerordentlich theuer. Er hat auch den Mekkabalsam, and wird als Arznei gebraucht. Ihres schönen Holzes wegen sind merkwürdig: Der Mahagonibaum wächst im südlichen Amerika, größtentheils auf Felsen, zu einem hohen und oft 4 Fuß dicken Baume. Das Holz ist sehr schwer und fest, und'

4. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 339

1819 - Nürnberg : Campe
Schweden. 339 (was man auch die Scandinavische Helbinsel nennt), und dann wird es in den nördlichsten Gegenden mehrere Wochen, ja Monate lang, gar nicht mehr Tag, und die armen Be- wohner müssen sich mit dem Monden - und Sternenlicht, auch mit dem Schein des Nordlichtes behelfen. Zu ihrem Trost in so langen Wintern besitzen sie Holz in ungeheurer Menge. Sie haben so viel, daß sie nicht alles verbrennen können. Und zwar liefern ihnen ihre Waldun- gen nicht nur Holz, sondern auch Theer, Pech, Pottasche, die sie meistens verkaufen und daraus ein schönes Stück Geld lösen. Aus ihren schönsten Waldbäumen lassen sie Bretter und Latten schneiden, und verhandeln sie ebenfalls. Auch ihre Gebirge sind nicht, wie in unserm Liede steht, nur große Philister, die nichts als Wind und Steine im Bauche haben? Nein Silber, treffliches Kupfer und Eisen haben sie im Leibe, und das in großer Menge und von sol- cher Feinheit und Güte, daß ihm kein anderes gleich kommt. Aus dem Eisen machen die Schweden "auch feinen Stahl, und aus dem Kupfer, Messing; alles verkaufen sie um ein schönes Geld. Sie haben auch viel Alaun und Salpeter, und treiben Handel damit. In ihren Waldungen schießen sie eine Menge Hirsche, Hasen, Füchse, Bären, auch andere solche Thiere; in ihren Seen, und an der Meeresküste, wetden eine unglaub- liche Menge Fische gefangen, die sie theils selbst verzehren, theils einsalzen und verkaufen. Die Häringe besonders, und der Lachs, bringen ihnen manchen schönen Thaler ein. Zah- mes Lieh hingegen haben sie nicht viel und es ist meistens' klein; auch an Obst und Salz fehlt es ihnen. Schweden enthält viel große Seen und Flüsse. Die größten Landseen sind der Wernersee, der Wcttersce, der Melarsee. Die größten Flüsse sind: i■ , : ' ,

5. Theil 2 - S. 152

1864 - Mainz : Kirchheim
152 Blechnäpfen oder irdenen Töpfen in einen heißen Ofen stellt. Auch dadurch tödtet man sie, daß man ihnen die Luft entzieht. Die getödteten Thiere wer- den dann auf Matten ausgebreitet und so lang der Sonne ausgesetzt, bis sie völlig trocken sind. Nachdem sie dann noch gesiebt worden sind, um sie von Unreinigkeiten zu befreien und um das Weibchen von den kleineren Larven zu sondern, verpackt man sie in Schachteln. In diesem Zustande sind sie nun eben der unter dem Namen Cochenille bekannte Farbestoff. Man sieht, daß die Cochenillezucht zwar ein einträgliches, aber auch ein sehr mühevolles Ge- schäft ist. 32. Der Seidenspinner Ihr habt doch gewiß schon von dem Seidenwurme gehört, von dem un- sere Seide kommt. Nun, das ist eben die Raupe, aus welcher der Seidenspin- ner, eines der nützlichsten Insekten, entsteht. — Glaubt ja nicht, daß der Sei- denspinner schön aussieht. Er ist ein Nachtvogel, ungefähr einen Zoll lang und mit ausgespannten Flügeln zwei Zoll breit. Er hat gelblich-weiße Flügel mit drei blaßbraunen Streifen und kammartige Fühlhörner. Das Weibchen legt in einigen Tagen 300—500 Eier, die so groß sind, wie Hirsekörner. Durch eine Wärme von 18—20 Grad werden diese Eier in 6—8 Tagen ausgebrütet. Die kleinen Räupchen, die erst weiß sind, dann braun werden und zuletzt einen schwarzen Kopf bekommen, wachsen schnell. Sie sind sehr gefräßig, wie alle anderen Ihresgleichen, rühren aber Nichts an, als die Blät- ter des weißen Maulbeerbaums, wenigstens will ihnen nichts Anderes recht schmecken und zusagen. Sie häuten sich vier- bis fünfmal, und zwar beinahe jede Woche einmal. So lebt und frißt nun diese Raupe 6—7 Wochen lang. 5—7 Tage nach der letzten Häutung fängt sie endlich an, sich einzuspinnen, was sie vorher dadurch zu erkennen gibt, daß sie nicht mehr frißt, sondern mit Fäden im Maule und mit aufgerichtetem Halse unruhig umherläuft, um einen Ort zu suchen, an den sie die Fäden befestigen kann. Hat die Raupe endlich diesen Ort, nämlich dürre Ruthen von Birken- oder andern Reisern, gefun- den, so klebt sie zwei sehr feine Tröpfchen eines klebrigen Saftes an die Ru- then an, bewegt den Kopf hin und her und bringt so zwei sehr dünne Fäden aus den Oesfnungen heraus, die sie geschickt mit den beiden Vorderfüßen zu einem Faden zu verbinden weiß. Zuerst spinnt sie ein weitläufiges, verwor- renes und durchsichtiges Gewebe, aus welchem die Floretseide kardätscht wird. Den zweiten Tag zieht sie die Fäden um sich herum und bildet den eigentlichen Kokon (Seidenhäuschen), in dessen Mitte sie sich befindet. Ein solcher Kokon, der ziemlich die Größe und Gestalt eines kleinen Taubeneies hat, besteht aus einem einzigen Doppelfaden, der 900 —1200 Fuß lang ist. Dies ist nun unsere Seide, die man nicht erst zu spinnen braucht, wie den Flachs oder die Baumwolle; denn das hat ja die Raupe schon gethan. Man darf nur 10—12 Kokons mit einander abhaspeln und sie zwirnen. Läßt man aber der Puppe,

6. Um der Kinder willen - S. 55

1909 - Nürnberg : Korn
— 55 daß uns der Atem ausging. Zum Glück dauerte es nicht lange und ich muß sagen, auf dem Heiniweg fühlte ich mich viel leichter. Daheim zwickte mich die Mutter mit einem Hölzchen neben meinem Bruder fest, daß uns der Wind ordentlich ausblies! — Später, nachdem wir ganz leicht geworden waren, nabm uns die Frau wieder ab und legte uns abermals in den Korb zu vielen Kameraden. Diese waren jetzt in besserer Laune. Die Hauptsache mußte also überstanden sein. „Was sie wohl wieder vorhaben?" dachte ich, als das Mädchen uns nochmal helfen forttrug. Das erfuhr ich freilich bald genug. Gin (Quieksen und pfeifen und Ächzen war das, als wir zu vielen zugleich in ein Tuch eingeschlagen zwischen zwei großen holzrollen hindurch gezogen wurden. — Endlich kam ich zur Buhe! Aber nicht lange, dann sing die Geschichte von neuem an. Es kam sogar noch schlimmer! — — Der Vater stülpte mich wieder über seinen Fuß und das Drücken und Drängen und Reiben begann, wie damals nach Weihnachten, Aber es dauerte diesmal keine ganze Woche. Als nämlich der Vater am Donnerstag Abend mich auszog, war ein hübsches Stück meiner haut vollständig verschwunden. Die Mutter wunderte sich nicht wenig und sagte: „Was? Zetzt sind die Strümpfe schon durch? Zieh nur morgen frische an!" Dann wanderte ich wieder in den Korb, wo sich nach und nach die gleiche lustige Gesellschaft zusammenfand als vor 3 Wochen. Einige neue Kameraden waren dabei, einige alte Freunde sahen wir nimmer. Viel- leicht waren die unterdessen gestorben! Wir wurden auch wieder eingeweicht, eingeseift, gebrüht, gerieben, gefleiht, gewunden, geschleudert und aufgehängt. Aber dann, ja dann nahm mich die Mutter un etzte mir ein Stück neue haut ein. Dabei stach sie mich mit

7. Theil 1 - S. 15

1821 - Nürnberg : Campe
*5 ten und im Winter viel mit Dünger überlegt wurden, damit die Kalte nicht eindringen konnte. Städte hatten sie nicht; sie haßten und scheneten die Stadtmauern, weil sie sich in dem Bezirk derselben, wie in einem Gefängnis, eingeschlossen glaubten. Desto freier und glücklicher fühl- ten sie sich in ihren Flecken oöcr Dörfern, die sie an einem klaren Strome, oder an einem Bache und in dem Schatten eines Waldes anlegten. Gold und Silber besaßen sie nicht, obgleich ihr Land, ihnen unbewußt, reich genug daran war. Doch lernten sie nach und nach, durch die Römer, den Werth des ge- münzten Silbers und Goldes kennen, und freuten sich nicht wenig, daß sie damit, ohne langen Tauschhandel, alle ihre kleinen Bedürfniße rinkaufen konnten; im Innern von Deutschland blieb der Werth edler Metalle noch lange unbekannt, und Fürsten oder fürstliche Gesandte, die von den Römern mit silbernen Gefäßen waren beschenkt worden, legten keinen höheren Werth darauf, als ans irdenes Geschirr. Aller- Handel geschah daher durch Tausch'; wer ein Pferd oder eine Kuh haben wollte, der mußte anderes Vieh dafür geben, oder eine gewisse Menge Getreide, oder andere Waaren; und ein solcher Handel war immer sehr langweilig und beschwerlich. Teutsche Knechte oder Leibeigene. Die Kriegsgefangenen, welche den teutschen Völker- schaften in die Hände fielen, wurden zur Knechtschaft verurtheilt; auch die Kinder, die den Knechten geboren wurden, waren Leibeigene. Allein weder sie, noch die Vater, wurden hart wie andere Sklaven, behandelt. Man verlangte nicht einmal häusliche Dwnste von ihnen, denn diese verrichteten die teutschen Frauen selbst mit ihren Töchtern und Söhnen. Die Knechte bekamen eigene Woh- nungen, in denen sie mit ihrer Familie, wie freie Men-

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 158

1831 - Mainz : Kunze
io» wodurch es sehr einträglich wird. Die kleinsten Schweizerkäss wiegen an 40, die größten an 100 D, und Tag für Tag wird in jeder Sennhütte ein solcher Käs gefertigt, wozu man sämmtliche am Morgen und Abend vorher gemolkene Milch nimmt. Man verfährt so: Der große an einem Krähn hängende Kessel wird übers Feuer gerückt. Die laulich gewordene Milch bringt man durch ein Stück Laab (gedörrter und gegohrner Kalbsmagen) zum Gerinnen, und rührt so lange, bis die Zersetzung der Milch fertig ist. Dann wird mit einem großen Leintuch der fette Kästeig herausgehoben und in die platte runde Form gethan, worin er bis zum folgenden Tag liegen bleibt, um dann im Käsfpeicher zur völligen Aus- trocknung aufgestapelt zu werden. Aus dem übrig bleibenden Käswasser (Mol- ken) scheidet man nochmals eine magere Käsmasse, Zieger genannt, die der Senn zur Nahrung gebraucht. An einigen Orten versteht man solchen Zieger durch Einmischung gedörrten und gepülverten Alpenklees gar schmackhaft und wohlriechend zu machen, besonders im Glarner Land, dessen grüner Krauterkäs (Schabzieger) im Auslande sehr beliebt ist. Die ganze Verfahrungsart ist in- teressant anzusehen, aber vielleicht noch mehr die ganze Lebensweise von Men- schen und Vieh auf einer Alp. Jede Kuh kennt ihre Glocke und ihren Namen, und Kühe und Ziegen verstehen den Ruf ihres Senn. Man nennt die wenigen zusammen auf- und absteigenden Töne, die der Senn zu singen pflegt oder auf einer Schalmai bläßt, den Kuhreigen. Er klingt im Gebirg gar lieblich, und die Seele des Bergbewohners hängt so daran, daß er in fernen Ländern leicht das Heimweh bekömmt, wenn er ihn blasen hisst. Selbst Kühe, die einmal aus der Alp gewesen, kann man zuweilen dadurch wild machen. Die Alpzeit dauert nur 12 — 18 Wochen jeden Sommer, und zwar am längsten aus den niedern Staffeln des Gebirgs, am kürzesten auf den höhern, wo der Schnee früher fällt und später schmilzt. Zm Ganzen ähnelt sich die Al- penwirthschaft in den verschiedenen Theilen der Alpenländer, jedoch wird sie in der Schweiz, in Tyrol und Salzburg am besten betrieben. Der Bewohner der savopschen und piemontesischen Alpen ist in allen Stucken nachlässiger und träger, und benutzt also auch seine Alpen nicht so, wie der emsige Schweizer. Zn den östlichen Alpen, wo die Gebirge niedrer sind, hört auch eigentliche Alpenwirthschaft auf; der Steirer und Oestreicher macht mehr Buttter als Käse. Verkehr. Durch die Erzeugnisse ihres Bodens und durch ihrer eignen Hände Werk gewinnen die Bewohner der Alpenländer so viel, daß sie ankaufen können, was ihnen am Nothwendigen des Lebens man- gelt , und was sie für Bedürfniß halten. Dies setzt sic mit benach- barten und fernen Ländern in mancherlei Verbindung. Große Rin- derheerden gehen ins Ausland zum Schlachten wie zur Zucht; man verbessert in viel Gegenden Deutschlands seinen Vichstand durch Schweizerkühe. Der Tyroler durchzieht fremde Lander mit

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 296

1831 - Mainz : Kunze
296 4) Stufenländer bestimmen den mittleren Lauf der Strome und sind die Berg- und Hügelstriche mit Flächen vermischt, die häufig ein Hochland erst umgeben, eh die Abdachung zum Küstenlande oder zum bloßen Küstensaume oder erst zu Tiefebenen sich senkt. Donau und Dran z. B. durchfließen erst östreichisches Stnfenland, eh sie in die nngrische Tiefebene kommen. 5) Sind die Tiefebenen oder Niederungen von großer Aus- dehnung, so heißen sie Tiefländer, oder auch niedre Flach- länder. Ob sie mehr oder weniger wagrecht, ob sie von großen Strömen, Nebenflüssen und Bächen durchschnitten sind, oder nicht, und ob Sand oder Marsch ihren Boden bedecken, ist von Wich- tigkeit zu wissen. Vom Caspi-See dehnt sich ein Tiefland weit nach Oft und Nord, ist aber mehrentheils nach Osten voll Sandwüsten, und nach Norden und ins Wolga- gebiet weit hinein nur flache Grassteppe. Dagegen sind die Tiefländer am Po, am Zaiitsckiang, am Ganges, die fruchtbarsten der Erde. _ Das Tiefland des Caspi- und Aral-Sees wird, mit Ausschluß des obern Wolgagebiets, Turan genannt. Es hat die Eigenheit, ein geschlossenes Tiefland zu sein, das keinen Abzug zum Meere hat. Derselbe Fall ist mit dem östl. Nigritien oder Sudan im Innern der Nordhälfte Afrikas, um den See T sa d her. §. 55. Von Messung der Berghöhen. Man mißt sie entweder geometrisch oder durch Hülfe des Ba- rometers. Die lcztere Art gründet sich auf die Erfahrung, daß die Luft in höheren Regionen leichter, ihr Druck nach unten also geringer ist, als nahe an den Niederungen der Erde. *). Der *) Man kaun 1340 Cubikfuß Luft in 1 Cubikfuß zusammen drängen. Diese Ausdehnbarkeit ist mit einer gewissen Schwere verbunden, so daß die 8 bis 10 M. hohe Atmosfare einen Druck nach unten ausübt, den wir freilich, als da- für geschaffene Wesen, nur wenig bemerken. Von der Gränze des Weltäthers bis auf den Erdboden wird die Luft deshalb allmählich dichter und schwerer. Weiter gegen den Mittelpunct der Erde wird dies noch mehr der Fall sein- Mau hat berechnet, daß sie schon in einer Tiefe von 11 M. solche Dichtigkeit haben müsse, daß Gold darauf schwimmen könne. Der berühmte Franklin stellte sogar die kühne Behauptung auf: dichteste Luft sei der schwerste aller Körper, und daraus bestehe wahrscheinlich der innere Kern der Erde, um wel- chen die Steinmassen nur die Kruste bildeten.
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