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1. Die Weltgeschichte - S. 36

1835 - Mainz : Kupferberg
36 Griechenland. wechselnden Kämpfen erscheinen. Unter Amputas I. werden sie 513 v. Ch. G. der persischen Herrschaft des Dareios unter- worfen; aber unter dem folgenden Alexander nach der Schlacht bei Platää 479 wieder unabhängig. Erst Ar chela os macht sich 413 v. Ch. G. um die Cultur seines noch all zu rohen Volkes und Landes verdient, Städte werden gebaut, griechische Bildung begünstigt rc. Nach dem Tode des Amputas Ii. 368 v. Ch. entstehen wieder Thronstreitigkeiten. P e l o p i d a s, von Theben gesandt, führt den jungen Philippos als Geißel mit nach Theben zurück. Die Verwirrung dauert fort; Pto- tem äos Alorites wird von seinem Bruder Perdikkas Iii. ermordet, und dieser fällt in einer unglücklichen Schlacht gegen die Illyrier, seinem unmündigen Sohne Amyntas das bedrohte, zerrissene Reich hinterlassend. Da erscheint plötzlich Philippos von Theben, des Perdikkas Bruder, und seiner gewandten Umsicht gelingt es alsbald, nachdem er seine Gegner rasch bezwungen, daß er als rechtmäßiger König allgemein aner- kannt wird 360 v. Ch- G. Mit ihm beginnt eine neue Periode der macedonischen Geschichte, welche zu sehr in die griechische Geschichte eingreift, als daß sie nicht füglicher dort ihre Erledigung fände*). §. 16. G r i e ch e n l a n d. I. Mythische Zeit bis zur Wanderung der Heraklidcn und Dorier, bis 1104 v. Ch. G. »Das von drei Seiten mit Meer umgebene, von Bergen und reizenden Thalern durchschnittene Land muß schon frühe seine Bewohner erhalten haben. Nomadisch lebten sie im Innern, als Seeräuber an den Küsten, bis allmälig nach mannichfaltigen Wanderungen und Ver- #) Für die aus der Monarchie Alexanders des Gr. entstehenden Reiche legen wir eine chronologische Uebersicht bei, um auch diese in ihrem allmäligen Verfall, wie sie nach und nach an die Römer übergehen, wahrnehmen zu können.

2. Alte Geschichte - S. 154

1869 - Mainz : Kunze
154 Philipp zog feine Besatzung aus den griechischen Städten, und Flamininus (griechisch gebildet) erklärte unter ungeheurem Jubel bei den isthmischen Spielen Griechenland für frei 196. Ein zweifelhaftes Geschenk: die Römer hatten von nun an bei allen griechischen Angelegenheiten die Hand im Spiele, nährten die Zwietracht der Parteien, um das Land zu schwächen und zur Unterjochung reif zu machen. Dies war um so leichter, weil es den griechischen Staaten an Verbindung fehlte; die Bündnisse, der achäische und ätolische, waren locker, standen sich feindselig gegen- über und waren zu nachhaltigem Widerstande unfähig. 2. Der Krieg gegen Antiü'chus von Syrien (192—189). Die Aetoler. Antiochus Iii. hatte in Kleinasien und in Europa große Er- oberungen gemacht, ohne daß die Römer, welche mit Philipp be- schäftigt waren, gegen ihn eingeschritten waren. Als sie ihn später aufforderten, die griechischen Städte iit Kleinasien und auf dem thraeischen Chersones frei zu geben, ließ er sich durch die Aetoler ermuthigen, nach Griechenland zu kommen und ihr Oberfeldherr zu werden (192); er nahm Euböa und viele Städte in Thessalien und besetzte, als die Römer von Norden her gegen ihn rückten, 191 den Engpaß der Thermopylen, wo er 191 vom Consnl Mü Aeilius Glabrio gänzlich besiegt wurde. Nachdem die Römer mit den Aetolern einen Waffenstillstand geschloffen, setzten sie nach Kleinasien über, wo L. Cornelius Seipio (Afiatieus) den Antiochus bei Magnesia (in der Nähe von Smyrna) 'oo 190 besiegte und zum Frieden nöthigte. Bedingungen: Antiochus tritt seine Besitzungen diesseits des Taurus und Halys ab (Rhodus erhalt Lyeien und Carlen, Eume- nes von Pergamum Mysien, Lycaonien, Phrygien, den thraeischen Chersones re.), zahlt ungeheure Summen und liefert die Flotte aus. 1^9 189 werden auch die Aetoler, die sich neue Feindseligkeiten gegen die Römer hatten zu Schulden kommen lassen, von Fulvius Nobilior gezwungen, 500 Talente zu zahlen, Geißeln zu stellen und sich zum Gehorsam gegen die Römer zu verpflichten. Hannibal am Hofe des Antiochus, den er zum Kriege gegen Rom aufgehetzt hatte, soll ausgeliefert werden, entflieht zum Könige

3. Alte Geschichte - S. 153

1869 - Mainz : Kunze
153 fußtet uttb Bojer. Die letzteten fast gänzlich vertilgt; Gtündnng det Colonien Mutina (Modena), Bononia (Bologna) uiib Patina. Auch die Ligntet werden theilweise unterworfen; im Iahte 180 isv wetden 40,000 und dann nochmals 7000 Ligntet nach Samnium vetpflanzt. Zweiter schnitt. Ktiege im Osten (200 — 168). 1. Erster mneedonischer Krieg (200—197). Griechenland für frei erklärt (196). Die jetzt beginnenden Kriege gegen die aus det Monatchie Alexanders des Gtoßen hetvotgegangenen Reiche wutden den Rö- metn dadurch erleichtert, daß die despotische Regierung derselben keine Stütze in dem Volke fand und die Regenten selbst in einem schwelgerischen Hofleben ihre Kraft vergeudeten. Diese Reiche wa- ren hauptsächlich Maeedonien, Syrien und Aegypten, dann die kleineren Königreiche Bithynien, Kappadoeieu, Pergamum, Pontus, der rhodische Freistaat re. Griechenland von Maeedonien abhängig, die Hauptstärke in dem ätolischen und achäischen Bunde, deren Uneinigkeit von den Feinden benutzt wird. Die Römer nehmen sich nach ihrer alten Politik der kleineren durch die größeren be- drohten Staaten an, um die letztern zu bewältigen. Ursachen des ersten maeedonischen Krieges: 1) Das Bündniß Philipps V. mit Hannibal im zweiten punischen Kriege; 2) die Eroberung der ägyptischen Besitzungen in Kleinasien und auf den Cyeladen und die sich daraus entwickelnden Kriege mit Rhodus und Pergamum, welche Bundesgenossen der Römer waren. Ver- anlassung zum Kriege gibt ein Hülfegesuch der Athener, in deren Gebiet die von den Maeedoniern unterstützten Akarnanier einge- fallen waren. Die ersten Kriegsjahre ohne Erfolg für die Rö- mer; Philipp dringt sogar in Epirns ein. Erst die Kriegsführung des T. Quintius Flamininus bringt die Entscheidung; er vertreibt den Philipp aus Epirus und beendigt den Krieg durch den groß- ßen Sieg bei Cynoseephalae in der Nähe von Seotussa 197. Fried ensb edingungen: Philipp gibt alle griechischen Städte in Asien und Europa frei, liefert seine Kriegsschiffe aus bis auf 5, darf nicht mehr als 5000 Soldaten und keine Elephanten halten und ohne Erlaubniß der Römer keinen Krieg außerhalb seines Landes führen.

4. Alte Geschichte - S. 146

1870 - Mainz : Kunze
146 Philipp zog seine Besatzung aus den griechischen Städten, und Flamininus (griechisch gebildet) erklärte unter ungeheurem Jubel bei den isthmischen Spielen Griechenland für frei 196. Ein zweifelhaftes Geschenk: die Römer hatten von nun an bei allen griechischen Angelegenheiten die Hand im Spiele, nährten die Zwietracht der Parteien, um das Land zu schwächen und zur Unterjochung reif zu machen. Dies war um so leichter, weil es den griechischen Staaten an Verbindung fehlte; die Bündniffe, der achärsche und ätolifche, waren locker, standen sich feindselig gegen- über und waren zu nachhaltigem Widerstande unfähig. 2- Der Krieg gegen Antiochus von Syrien (192—189). Die Aetoler. Antiochus Iii. hatte in Kleinasien und in Europa große Er- oberungen gemacht, ohne daß die Römer, welche mit Philipp be- schäftigt waren, gegen ihn eingeschritten waren. Als sie ihn später aufforderten, die griechischen Städte in Kleinasien und auf dem thracifchen Chersones frei zu geben, ließ er sich durch die Aetoler ermuthigen, nach Griechenland zu kommen und ihr Oberfeldherr zu werden (192); er nahm Euböa und viele Städte in Thessalien und besetzte, als die Römer von Norden her gegen ihn rückten, den Engpaß der Thermopylen, wo er 191 vom Consul Mü Acilius Glabrio gänzlich besiegt wurde. Nachdem die Römer mit den Aetolern einen Waffenstillstand geschlossen, setzten sie nach Kleinasien über, wo L. Cornelius Seipio (Asiaticus) den Antiochus bei Magnesia (in der Nähe von Smyrna) 190 besiegte und zum Frieden nöthigte. Bedingungen: Antiochus tritt seine Besitzungen diesseits des Taurus und Halys ab (Rhodus erhält Lycien und Carlen, Eume- nes von Pergamum Mysien, Lycaonien, Phrygien, den thracifchen Chersones re.), zahlt ungeheure Summen und liefert die Flotte aus. 189 werden auch die Aetoler, die sich neue Feindseligkeiten gegen die Römer hatten zu Schulden kommen lassen, vor: Fulvius Nobilior gezwungen, 500 Talente zu zahlen, Geißeln zu stellen und sich zum Gehorsam gegen die Römer zu verpflichten. Hannibal am Hofe des Antiochus, den er zum Kriege gegen Rom aufgehetzt hatte, soll ausgeliefert werden, entflieht zum Könige

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 105

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 40. Die Zeit vor dem peloponnesischen Kriege. 105 8 40. Die Zeit vor dem pelopolmesischeu kriege. 105) Der Geist des Aristides, der Geist der Mäßigkeit und Billigkeit, welcher den Athenern so viele Freunde zugeführt hatte, war bald ans Athen verschwunden. Die Bundesgenossen wurden zu immer größeren Leistungen herangezogen.^Aristides hatte die Beiträge derjenigen Staaten, welche keine Schiffe stellen konnten, auf jährlich 460 Talente festgesetzt. Diese toninme wurde bald aus 600, später auf 1000 Talente erhöht. Die Bundeskasse wurde von Delos nach Athen gebracht, und man sprach es in der Volksversammlung ungescheiit aus, daß sie Eigentum der Athener und daß die verbündeten Staaten zinspflichtig seien. Die Bnn-desbeiträge wurden rücksichtslos eingetrieben und einzelne Staaten, wie z. B. die Inseln Naxns und Thasus, welche die Bezahlung der Beiträge verweigerten, sogar feindselig behandelt. Statt daß die Bundesgenossen zu gemeinschaftlicher Beratung einberufen wurden, erließ Atheu vou sich aus die Befehle. Es war ausdrücklich bestimmt, daß die Bundesbeiträge nur zum Zwecke der Verteidigung gegen die Perser verwendet werden sollten. Die Athener kehrten sich aber nicht an diese Bestimmung. Dazu kam, daß die Athener, als sie den Ägyptern gegen die Perser beistehen wollten, in Memphis eingeschlossen wurden, und neben dem Verlnst an Menschen 260 Schiffe verloren. 106) Auch zu Lande wurde der Friede oft gestört und die Eifersucht zwischen Athen und Sparta wäre früher ausgebrochen, wenn die Spartaner nicht durch den dritter: mefsenischen Krieg neun Jahre lang beschäftigt und in Folge dessen geschwächt worden wären. Bei einem Erdbeben versuchten nämlich die Heloten, die Nachkommen der alten Messenier, sich unabhängig zu machen. Sie nahmen die Bergseste Jthöme weg und hielten sich dort nenn Jahre. Die Athener sandten zwar den Spartanern Hilfe, richteten aber nichts ans, wurden dadurch selbst verdächtig und von den Spartanern heimgeschickt. Als die Spartaner zuletzt den Belagerten freien Abzug gestatten mußten, räumten ihnen die Athener die Stadt Nanpaktus ein. Ja es kam öfters zum offenen Kriege zwischen Athen und Sparta, der freilich jedesmal wieder beigelegt wurde. Hauptsächlich lag dem Pe-riklcs daran, daß beide Staaten sich nicht gegenseitig aufreiben sollten. Durch seine Bemühungen kam ein Friede auf 30 Jahre zustande, der aber nur 14 Jahre hielt. Es brach der pelopon-nesische Krieg aus, der Athen an den Rand des Verderbens, Griechenland aber um die Kraft brachte, der äußern Feinde sich zu 464— 455 3. Chr.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 619

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 222. Griechenland. 619 614) Nun ging aber auch ein schrei der Entrüstung durch das Abendland hindurch. Überall wirkten Griechenfrennde (Philhellenen) für das mißhandelte Volk. Von allen Seiten strömten junge Männer nach Griechenland. Die Hellenen erfochten glänzende Seesiege bei Lesbos, Samos und der Insel Zante und einen Landsieg bei den Thermop yleu. Dagegen eroberten die Türken die Insel Scio (Chios) und richteten ein förmliches Blutbad unter den Bewohnern an. Unter den Griechen 1822. selbst riß Zwietracht ein. 615) Die Mitglieder der Negierung, an deren Spitze als Präsident Mauromichalis und als Stnatssekretär.manro-kordatos standen, waren uneinig mit Kolokotroni und den übrigen militärischen Anführern. Es fehlte an einem tüchtigen Haupte und an Geld. Der L-ultan überließ Griechenland dem Vizekönig Mehemed Ali von Ägypten, der seinen Sohn Ibrahim Pascha mit einem Heere sandte. Dieser eroberte Misso-lunghi, und die Griechen sahen bald alle ihre festen Plätze in i826. der Gewalt der Türken. Jetzt legten sich die Großmächte in das Mittel und befahlen beiden Parteien, die Feindseligkeiten einzustellen. Da die Türken nicht mehr gehorchten, vielmehr aus Zorn über die Intervention Morea in barbarischer Weise verwüsteten, so lieferten die Franzosen, Engländ er und Russen die Seeschlacht bei Navarin, in der die türkische Flotte vernichtet wurde. Die Großmächte erkannten jetzt Griechenland als einen 1827. unabhängigen Staat und boten dem Herzog Leopold von Sachsen-Kob urg die Krone an. Dieser lehnte aber ab, da rno. er sich nicht getraute, die innern Zustände eines von den Parteien so zerrissenen Landes zu regeln. 616) Unterdessen regierte der seit 1827 erwählte Präsident 1827. Antün Kapodistria in gewalttätiger Weise, so daß er bei E^bm Gange in die Kirche erschossen wurde. Nun ernannte deri83i. griechische Senat eine D reim änn er-Regierung, der sich aber ein anderes Triumvirat gegenüberstellte. Jetzt wäre es zu einem Bürgerkriege gekommen, aber die Konferenz der Großmächte zu London setzte den Prinzen Otto von Bayern zum Könige von Griechenland ein. Dieser nahm die Krone an und landete'18331333. 1.V o«^a‘ ei‘ erft 18 Jahre alt war, so wurde ihm bis 1835 eine Regentschaft beigegeben. Otto widmete sich rnitisss. Hingebung und Treue den griechischen Angelegenheiten. Aber wie die Deutschen, welche als Philhellenen sür die Freiheit gestritten, von deii Griechen mit Undank belohnt wurden, so konnte auch Otto sich keinen Dank erwerben. Nach fast dreißigjähriger Jiegteurng wurde er von einer provisorischen Regierung abgesetzt. 1862.

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 105

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Stadt Athen. Gesetzgebung des Selon. 105 und der Krieg entbrannte wilder als vorher. Nach manchem Feldzuge brachte der König Kleomenes den Argeiern (524) den entscheidenden Schlag bei. Er überraschte ihr Lager, und da sie in einem heiligen Haine Stellung genommen hatten, so zündete er diesen an und verbrannte ihn mit denselben. Argos verödete fast an Männern und gerietst für einige Zeit in die Gewalt der Knechte, bis diese von den Söhnen der umge- kommenen Bürger vertrieben sich im alten Tirpns niederließen. Die Zahl seiner Bürger ergänzte Argos durch Periöken und nahm eine de- mokratische Verfassung an, unter allen dorischen Städten die einzige, die solches that; denn seine dorischen Altbürger waren größtentheils durch die Spartaner hinweggerafft, und die übriggebliebenen haßten diese zu sehr, als daß sie mit deren Hilfe die alte Verfassung hätten Herstellen wollen. Kynuria behielten die Spartaner, Argos aber vermochten sie nicht zu erobern, und dies blieb ihnen fortwährend feindlich, durfte es jedoch selten wagen, seinem Groll durch Krieg Luft zu machen. Aehnliche Kriege, wenn auch nicht so grausame, wurden noch manche in Griechenland geführt; aber was nützt es zu erzählen, wie tapfere Männer in Treffen fielen, die sie eines Stückchen Landes wegen ausfochten? Sechstes Kapitel. Die Stadt Athen. Gesetzgebung des Solen. Schon früher wurde erwähnt, daß Theseus die 12 Gemeinden Attikas zu der einzigen Stadtgemeinde Athen vereinigte und wie Kodrus bei dem dorischen Einfalle die Stadt durch seinen freiwilligen Tod rettete. Dieser war auch der letzte König Athens; nur Zeus werde künftig über die Athener herrschen, erklärte die Aristokratie, und setzte nun statt des Königs einen lebenslänglichen „Archonten" aus Kodrus Geschlechte ein (1068 v. Ehr.) Eine Aenderung der Verfassung war dies nur dem Namen nach und dadurch, daß der Archon der Aristokratie verantwortlich war. Im Jahre 752 wurde statt des lebenslänglichen Archontats das zehnjährige eingeführt, welche Einrichtung bis 683 dauerte. In diesem Jahre wurde die höchste Würde auf neun Archonten vertheilt, welche aus den herrschenden Geschlechtern (Eupatriden) sein mußten, und ihre Amtsdauer auf ein Jahr festgesetzt. Der erste Archon hatte den Titel vorzugsweise, hieß Eponp- mos (weil das Jahr nach ihm benannt wurde) und war der eigentliche

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 203

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Griechenland. 203 Wegelagerer), überstieg mit Tagesanbruch die Mauer, rief die Bürger zu den Waffen und nahm die Söldner des Tyrannen gefangen. Der Tyrann entfloh und die Bürger brannten sein Haus nieder (250 v. Chr.). Nun bat Sikyon die Achäer, seine Nachbarn, um Aufnahme in ihren Bund, was diese willig gewährten, weil es beiden Theilen zum Vortheile gereichte. Aratus wurde zum Strategen gewählt, nach dem gesetzlichen Zwischensahre zum zweitenmale, und während dieses Amtes gelang ihm eine noch wichtigere Unternehmung als die Befreiung Sikyons. Korinth, Stadt und Bergfeste, war nämlich in der Gewalt der Makedonier. Aratus verschaffte sich Einverständnisse mit einigen Söldnern und nahm Stadt und Burg durch einen raschen Ueberfall weg. Die Korinther traten auf die Ermahnung ihres Befreiers in den achäischen Bund, welcher sich nun im Besitze der wichtigsten Festung des Peloponnes befand (243). Bald darauf fiel Megara von den Makedoniern ab und verstärkte den Bund; diesem verschaffte Aratus auch d:e Unterstützung des ägyptischen Königs, welcher der makedonischen Macht im südlichen Griechenland gerne einen Gegner erwachsen sah. Dafür verbanden sich die Aetolier mit König Antigonus und fielen in den Peloponnes ein. Sie eroberten Pellene, wurden aber bei der Plünderung überfallen und so geschlagen, daß sie für diesesmal den Peloponnes räumten. Dem Aratus glückte noch mehr; der Tyrann des wichtigen Mega- lopolis legte seine Herrschaft freiwillig nieder und trat in den Bürger- stand zurück, die Stadt aber wurde Mitglied des Bundes; auch Argos wurde gewonnen, dessen Tyrann sich mit 50 Talenten abfinden ließ. Die Tyrannen von Hermione und Phlius gaben nach; vielleicht weniger darum, weil sie der Gewalt satt hatten, wegen der sie in beständiger Lebensgefahr schwebten, als weil sie nach dem Tode des Antigonus Go- natas (240 v. Chr.) von Makedonien nur schwach unterstützt wurden, indem dieses Reich durch die Kabalen der königlichen Familie mit inneren Kämpfen vollauf zu thun hatte. Selbst die Athener athmeten noch ein- mal auf; sie wandten sich an den Aratus und dieser bewog den make- donischen Befehlshaber, daß er um den Preis von 150 Talenten, zu welchen Aratus 20 beitrug, Athen, Sunion und die Insel Salamis räumte; doch blieb Athen dem achäischen Bunde nur befreundet (zugewandter Ort, wie die Eidgenossen vor Zeiten dieses Verhältniß benannten), trat aber nicht in den Bund, weil es sich zu vornehm dünkte, neben kleineren Städten mit einer einzigen Stimme Platz zu nehmen (229 v. Ehr.). 4. Die Revolution in Sparta unter Agis Hl. und Kleomenes Hl. (244 und 226 v. Chr.). Während der achäische Bund auf diese erfreuliche Weise zunahm, (kein Bnndesglied konnte wie unter Athens Hegemonie über den Verlust

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 85

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Allmäliges Aufhören der Königswürde. 85 z. B. Erhaltung oder Wiederherstellung des Friedens, oder durch Ge- schenke an einen verehrten Gast, zu großem Aufwande genöthigt wurde. Mit dem väterlichen Gute, seinen Heerden und Sklaven erbte auch die Königswürde regelmäßig auf den ältesten Sohn. Starb aber ein königliches Geschlecht aus, wie dies zuweilen geschah, dann räumten die Edlen selten einem aus ihrer Mitte die Königswürde ein, sondern sie regierten die Gemeinde nach hergebrachter Weise fort; so wurde die Monarchie in eine Aristokratie umgewandelt, ohne daß in dem Zustande der Gemeinde, ihren Gesetzen und Rechten irgend eine erhebliche Ver- änderung erfolgte. Vielmal kamen in einem königlichen Hause Frevel vor, indem sich die Glieder desselben mordeten oder verjagten, und dann mochte es wohl geschehen, daß das ganze Königsgeschlecht ent- weichen mußte, weil das Volk glaubte, durch die Gräuel in dem könig- lichen Hause komme die Rache der Götter über dasselbe und mit dieser Verderben über das ganze Volk, wenn es die Frevler nicht entferne. Sehr allmälig erhielten solche Republiken scharf gezeichnete Verfassungen, denn der Grieche hielt an den väterlichen Einrichtungen und änderte sie nicht willkürlich. Am wenigsten die Dorer; bei diesen erhielt sich die Aristokratie durchschnittlich in ihren Städten, weil sie in der Weise be- gründet war, in der sie das eroberte Land besetzten und vertheilten, wie wir bei Sparta sehen werden. Die Dorer waren auch nach ihrem ererbten Charakter härter und ernster als die Ioner und dem Handel und dem Verkehre abgeneigt, welcher durch seinen Gewinn oft dem geringsten Bürger ein Vermögen schafft, das den ererbten Grundbesitz der Edlen überragt und die Ansprüche des Reichgewordenen gegen die Rechte des Reichgebornen in Widerspruch bringt. Die lebhafteren, dem Handel und Lebensgenüsse ergebenen Ioner errichteten meistens Demokratieen d. h. eine Staatsform, in welcher alle Bürger gleiche Rechte haben, und das Mehr der Stimmen bei Wahl, Gesetzgebung und anderen Staats- geschäften entscheidet. Das Musterbild der jonischen Staatsentwicklung wurde durch Athen aufgestellt. Doch wurde bei Dorern und Ionern der Königsname nie verabscheut, im Gegentheile verehrten sie ihre alten Heldenkönige wie Schutzgeister und errichteten ihnen Tempel und Altäre; von dem neurepublikanischen Hasse gegen das Königthum und der Schwär- merei für die Republik wußte man in den alten Republiken der Griechen nichts. Wenn aber ein Bürger durch List und Gewalt, ja selbst durch den Willen der Mehrzahl Gebieter einer Freistadt wurde, so nannten sie ihn „Tyrann", welches Wort erst später, da mehrere derselben durch Habgier und Grausamkeit berüchtigt wurden, seine gehässige Bedeutung „Wütherich" erhalten hat. Der alte Tyrann hat seinen Namen im Gegensätze zu dem Erbkönige; viele Tyrannen waren Wohlthäter ihrer Städte, vom Volke selbst gegen die Aristokratie erhoben oder zur Her-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 120

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
120 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asien. begegnen wir in der hellenischen Geschichte oft genug von ihrem sagenhaften Anfänge bis zu dem traurigen Falle des achäischen Bundes. Dieses hoch- begabte Volk zahlt eine Menge Helden, Helden im Kriege und Helden Ln Wissenschaft und Kunst, doch unter ihnen sind wenige, die sich rein erhielten von Habsucht, rein von Untreue gegen beneidete Mitbürger, und noch kleiner ist die Anzahl derjenigen, welche im Besitze der Macht dieselbe nicht mißbrauchten; kein Volk auf der ganzen Erde aber hat eine solche Unzahl von förmlichen Verräthern aufzuweisen, von solchen, die für Geld ihre Städte und Mitbürger in die Hand des Feindes liefer- ten. So begleitet ein düsterer Schatten den Gang der hellenischen Ge- schichte, und wenn die Hellenen in dem Wettkampfe der Nationen mehr als einen Siegespreis errungen haben, so gebührt ihnen dagegen unter allen am wenigsten der Kranz nationaler Tugend. Als zu den Schiffen der Griechen die Nachricht von den Ereignissen in den Thermopplen kam, segelte die Flotte, die sich mit der persischen unentschieden herumgeschlagen hatte, durch den Euripus und nahm eine neue Stellung in der Meerenge, welche die Insel Salamis von Attika trennt. Das persische Heer hatte sich durch die Thermopylen ergossen und zog durch Böotien und Phokis, wo eine Schaar Perser, welche das verlassene Delphi plündern wollte, im Gebirge durch herabgerollte Fels- stücke und die Waffen der Geflüchteten aufgerieben wurde. Die dräuende Gefahr rückte Athen immer näher; die Athener baten ihre Bundes- genossen mit ihnen dem Feinde entgegen zu gehen und Athen durch eine Schlacht zu retten, wie es ihnen vor zehn Jahren bei Marathon gelungen war. Allein die Bundesgenossen wagten dies nicht, sondern bauten eine starke Mauer mit Zinnen über den Isthmus und luden die Athener ein, hinter derselben Schutz zu suchen. Unter den Athenern selbst herrschte Zwie- spalt; die einen wollten die Stadt vertheidigen und eine Belagerung aushalten, dagegen rieth Themistokles die Stadt zu räumen und Weiber und Kinder an einen sicheren Ort zu bringen; die Männer aber sollten die Kriegsschiffe besteigen und durch einen Seesieg die verlorene Stadt wieder gewinnen. Auch das Orakel von Delphi hatte den Untergang der Stadt verkündigt und den Bürgern befohlen, Rettung hinter hölzer- nen Mauern zu suchen. Diesen Ausspruch deutete Themistokles auf die Schiffe und seine Meinung drang durch. Weiber und Kinder wurden nach Salamis oder nach Trözene im Peloponnes gebracht. Bald rückte der Feind in die verlassene Stadt ein und erschlug die, welche auf der Burg zurückgeblieben waren. Mit Schmerz und Zorn sahen die Athener die geliebte Stadt sammt Burg und Tempeln in Rauch und Flammen aufgehen; und doch wollten die Bundesgenossen abermals zurückweichen und erft^für den Peloponnes fechten. Aber durch die Drohung, alle
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