Biblische Geschichte.
11
Schöpfung. Erste Menschen in Eden, — Paradies.
Sündenfall. Kain, Abel; Landbau, Hirtenleben. Opfer.
Seth — fromm.
Kain flieht ins Land Nod gegen Morgen, — Hanoch;
von ihm Lamech, der Vater der Erfindungen: Ja bal —
Zelten; Jubal —Muflk; T hu b a lk ain — Metallbereitung;
Naama — Spinnen, Weben; Ausbildung des Nomaden-
Lebens.
Seth's Nachkommen fortdauernd fromm, von Jehovah
geliebt: Enos, Henoch, Methusalah, Lamech, Noah; ihr
hohes Alter.
Die Israeliten dachten sich die Erde bald als eine runde Scheibe,
bald als einen breiten Mantel mit vier Säumen oder Ecken, umflossen
von einem Meere, überdeckt von einem feststehenden, krystall - oder
saphirartig glanzenden Himmelsgewölbe, gleich einer Halbkugel, und über
diesem Gewölbe schwebte der Himmelsocean, aus dem der Regen auf
die Erde herabfiel. Aus Eden, dem Garten der Wonne, wo die ersten
Menschen wohnten, ging ein Strom aus, und theilte sich in die vier
Hauptflüsse, welche sich über die Erde ergossen: der Pischon, der Gichon,
Chiddekel und Phrat.
Ii. Von Noah bis Mose, von 2300 bis 1550 v. Ch. G.
* Wunderbare Fügungen der Gottheit zur Rettung der
Menschen und zur Erhaltung der Israeliten. Patriarcha-
lisches Nomadenleben derselben in Kanaan wie in
Aegypten.
Durch die Kainiten allgemeine Entartung der Menschen.
Geringachtung des Göttlichen, — Sündflnth. Noah mit
seiner Familie (Sem, Cham, Japhet) in der Arche gerettet,—
Ararat in Armenien. Ebene Schinear am Euphrat; Thurm
zu Babel; Sprachverwirrung. Die Semiten wählen sich das
Hochland der Quellen des Euphrat und Tigris (Elam, Assur,
Aram rc.), bleiben die Günstlinge Jehovah's, und ihnen sollte
es vorzugsweise vergönnt seyn, die Erde zu beherrschen, und
ihre Brüder, die Chamiten, aus ihrer Nähe südwärts nach
Afrika, die Japhetiten nach Westen hin (Europa) zu ver-
drängen.
\
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Abel Seth Jehovah Henoch Methusalah Lamech Sündflnth Elam
Extrahierte Ortsnamen: Eden Kanaan Cham Armenien Assur Afrika Europa
36
Griechenland.
wechselnden Kämpfen erscheinen. Unter Amputas I. werden
sie 513 v. Ch. G. der persischen Herrschaft des Dareios unter-
worfen; aber unter dem folgenden Alexander nach der Schlacht
bei Platää 479 wieder unabhängig. Erst Ar chela os macht
sich 413 v. Ch. G. um die Cultur seines noch all zu rohen
Volkes und Landes verdient, Städte werden gebaut, griechische
Bildung begünstigt rc. Nach dem Tode des Amputas Ii.
368 v. Ch. entstehen wieder Thronstreitigkeiten. P e l o p i d a s,
von Theben gesandt, führt den jungen Philippos als Geißel
mit nach Theben zurück. Die Verwirrung dauert fort; Pto-
tem äos Alorites wird von seinem Bruder Perdikkas Iii.
ermordet, und dieser fällt in einer unglücklichen Schlacht gegen
die Illyrier, seinem unmündigen Sohne Amyntas das bedrohte,
zerrissene Reich hinterlassend. Da erscheint plötzlich Philippos
von Theben, des Perdikkas Bruder, und seiner gewandten
Umsicht gelingt es alsbald, nachdem er seine Gegner rasch
bezwungen, daß er als rechtmäßiger König allgemein aner-
kannt wird 360 v. Ch- G. Mit ihm beginnt eine neue
Periode der macedonischen Geschichte, welche zu sehr in die
griechische Geschichte eingreift, als daß sie nicht füglicher dort
ihre Erledigung fände*).
§. 16.
G r i e ch e n l a n d.
I. Mythische Zeit bis zur Wanderung der Heraklidcn
und Dorier, bis 1104 v. Ch. G.
»Das von drei Seiten mit Meer umgebene, von
Bergen und reizenden Thalern durchschnittene Land muß
schon frühe seine Bewohner erhalten haben. Nomadisch
lebten sie im Innern, als Seeräuber an den Küsten, bis
allmälig nach mannichfaltigen Wanderungen und Ver-
#) Für die aus der Monarchie Alexanders des Gr. entstehenden
Reiche legen wir eine chronologische Uebersicht bei, um auch diese in
ihrem allmäligen Verfall, wie sie nach und nach an die Römer übergehen,
wahrnehmen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Amyntas Alexanders
154
Philipp zog feine Besatzung aus den griechischen Städten,
und Flamininus (griechisch gebildet) erklärte unter ungeheurem
Jubel bei den isthmischen Spielen Griechenland für frei 196. Ein
zweifelhaftes Geschenk: die Römer hatten von nun an bei allen
griechischen Angelegenheiten die Hand im Spiele, nährten die
Zwietracht der Parteien, um das Land zu schwächen und zur
Unterjochung reif zu machen. Dies war um so leichter, weil es
den griechischen Staaten an Verbindung fehlte; die Bündnisse, der
achäische und ätolische, waren locker, standen sich feindselig gegen-
über und waren zu nachhaltigem Widerstande unfähig.
2. Der Krieg gegen Antiü'chus von Syrien (192—189).
Die Aetoler.
Antiochus Iii. hatte in Kleinasien und in Europa große Er-
oberungen gemacht, ohne daß die Römer, welche mit Philipp be-
schäftigt waren, gegen ihn eingeschritten waren. Als sie ihn später
aufforderten, die griechischen Städte iit Kleinasien und auf dem
thraeischen Chersones frei zu geben, ließ er sich durch die Aetoler
ermuthigen, nach Griechenland zu kommen und ihr Oberfeldherr
zu werden (192); er nahm Euböa und viele Städte in Thessalien
und besetzte, als die Römer von Norden her gegen ihn rückten,
191 den Engpaß der Thermopylen, wo er 191 vom Consnl Mü Aeilius
Glabrio gänzlich besiegt wurde.
Nachdem die Römer mit den Aetolern einen Waffenstillstand
geschloffen, setzten sie nach Kleinasien über, wo L. Cornelius Seipio
(Afiatieus) den Antiochus bei Magnesia (in der Nähe von Smyrna)
'oo 190 besiegte und zum Frieden nöthigte.
Bedingungen: Antiochus tritt seine Besitzungen diesseits des
Taurus und Halys ab (Rhodus erhalt Lyeien und Carlen, Eume-
nes von Pergamum Mysien, Lycaonien, Phrygien, den thraeischen
Chersones re.), zahlt ungeheure Summen und liefert die Flotte aus.
1^9 189 werden auch die Aetoler, die sich neue Feindseligkeiten
gegen die Römer hatten zu Schulden kommen lassen, von Fulvius
Nobilior gezwungen, 500 Talente zu zahlen, Geißeln zu stellen
und sich zum Gehorsam gegen die Römer zu verpflichten.
Hannibal am Hofe des Antiochus, den er zum Kriege gegen
Rom aufgehetzt hatte, soll ausgeliefert werden, entflieht zum Könige
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Euböa Cornelius_Seipio Fulvius
Nobilior Hannibal
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Syrien Kleinasien Europa Kleinasien Griechenland Thessalien Kleinasien Smyrna Rom
115
das nach ihnen benannte Land beschränkt. Die Etrusker gründeten
in Oberitalien Melpum in der Gegend, wo später Mediolanum
stand, besetzten auch Campanien, woraus sie später wieder von
den Samnitern verdrängt wurden.
Auf die Etrusker stießen die Celten, deren Einwanderung
vom sechsten Jahrhundert an in verschiedenen Zügen erfolgte.
Sie vertrieben die Etrusker aus Oberitalien und beschränkten sie
auf Etrurien. Sie halfen die etruskische Macht brechen und ar-
beiteten den Römern vor.
Die erste aus verschiedenen gallischen Völkerschaften gemischte
Schaar, die Jnsubrer, erschien unter Tarquinius Priscus,
baute Mediolanum und siedelte sich in dieser Gegend an. Eure
zweite Schaar, die Cenomanen, ließ sich in der Gegend von
Verona und Brixia nieder. Eine dritte Schaar, die Boier,
rückte über den Po und setzte sich um Bononia fest. Zuletzt
kamen die Senonen, welche sich in Umbrien an der Meeres-
kiiste (ager gallicus) ansiedelten.
Auf dem Seewege gelangten die Griechen nach Italien. Die
kleinasiatischen Phokäer waren es, welche zuerst unter den Griechen
den entfernten westlichen Theil des Mittelmeeres befuhren. Nach-
dem diese den Weg gefunden, gerieth die griechische Welt in Be-
wegung und es strömte aus allen Theilen Griechenlands nach
Italien, so daß bald griechische Colonien die ganze Südküste
Italiens, namentlich die Küsten des tarentinischen Busens be-
deckten und das Land vom Silarus und Frento Großgriechenland
(Exxag 77 ¡ueydxrj) genannt wurde. Die Griechen herrschten zur
Zeit weit ins Land hinein; ihre Herrschaft wurde aber durch die
Ausbreitung der jugendlich kräftigen Sabeller immer mehr zurück-
gedrängt. Die älteste griechische Colonie ist Kyme, von Chalcis
e. 1050 gegründet. Die Gründung vieler namhaften griechischen
Colonien fällt in dasselbe Jahrhundert, in welchem Rom gegründet
wurde, die Gründung Tarents durch Lakonier, die Gründung von
Sybaris und Croton re. durch Achäer. Von Sybaris gingen später
0. 25 Städtegründungen aus an der Küste Lukaniens. Ins
8. Jahrhundert fällt auch die Gründung von Syracus (dorisch),
Zancle (Messana) und Naxos (chalcidisch). Die bedeutendste
Handelsstadt in ganz Großgriechenland Tarent.
8*
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153
fußtet uttb Bojer. Die letzteten fast gänzlich vertilgt; Gtündnng
det Colonien Mutina (Modena), Bononia (Bologna) uiib Patina.
Auch die Ligntet werden theilweise unterworfen; im Iahte 180 isv
wetden 40,000 und dann nochmals 7000 Ligntet nach Samnium
vetpflanzt.
Zweiter schnitt.
Ktiege im Osten (200 — 168).
1. Erster mneedonischer Krieg (200—197). Griechenland für frei
erklärt (196).
Die jetzt beginnenden Kriege gegen die aus det Monatchie
Alexanders des Gtoßen hetvotgegangenen Reiche wutden den Rö-
metn dadurch erleichtert, daß die despotische Regierung derselben
keine Stütze in dem Volke fand und die Regenten selbst in einem
schwelgerischen Hofleben ihre Kraft vergeudeten. Diese Reiche wa-
ren hauptsächlich Maeedonien, Syrien und Aegypten, dann die
kleineren Königreiche Bithynien, Kappadoeieu, Pergamum, Pontus,
der rhodische Freistaat re. Griechenland von Maeedonien abhängig,
die Hauptstärke in dem ätolischen und achäischen Bunde, deren
Uneinigkeit von den Feinden benutzt wird. Die Römer nehmen
sich nach ihrer alten Politik der kleineren durch die größeren be-
drohten Staaten an, um die letztern zu bewältigen.
Ursachen des ersten maeedonischen Krieges: 1) Das
Bündniß Philipps V. mit Hannibal im zweiten punischen Kriege; 2)
die Eroberung der ägyptischen Besitzungen in Kleinasien und auf den
Cyeladen und die sich daraus entwickelnden Kriege mit Rhodus
und Pergamum, welche Bundesgenossen der Römer waren. Ver-
anlassung zum Kriege gibt ein Hülfegesuch der Athener, in deren
Gebiet die von den Maeedoniern unterstützten Akarnanier einge-
fallen waren. Die ersten Kriegsjahre ohne Erfolg für die Rö-
mer; Philipp dringt sogar in Epirns ein. Erst die Kriegsführung
des T. Quintius Flamininus bringt die Entscheidung; er vertreibt
den Philipp aus Epirus und beendigt den Krieg durch den groß-
ßen Sieg bei Cynoseephalae in der Nähe von Seotussa 197.
Fried ensb edingungen: Philipp gibt alle griechischen Städte in
Asien und Europa frei, liefert seine Kriegsschiffe aus bis auf 5,
darf nicht mehr als 5000 Soldaten und keine Elephanten halten
und ohne Erlaubniß der Römer keinen Krieg außerhalb seines
Landes führen.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Philipps_V. Hannibal Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Modena Bononia Bologna Samnium Alexanders Syrien Kappadoeieu Kleinasien Epirns Epirus Seotussa Asien Europa
— 310 —
innern große Sandhügel, aus welchen Hunderte von weißgebleichten
Gerippen, Uberreste von Menschen, Pferden und Kamelen empor-
ragen, alle in der Stellung, in welcher der Tod sie überraschte.
Einige sitzen auf den Gerippen der niedergestürzten Pferde, den
Turban noch auf dem Schädel; andere halten vertrocknete Wasser-
schlauche in den Knochenhänden. Hier scheint einer nach dem Schwerte,
ein anderer nach der Erde gegriffen zu haben, um sie zur Kühlung
aufzuwühlen. Mehrere halten noch die Arme über die Brust ge-
kreuzt, das Gesicht nach Mekka gewendet; betend sind sie gestorben.
Zuweilen sehen die verdurstenden Wanderer aus dem rötlichen
Dunste des Horizonts plötzlich Wasserspiegel blinken, um welche Palmen
sich wiegen und Schlösser sich reihen. Der frische Anblick bringt
neues Leben in die ermatteten Glieder; schon fühlt man die nahe
Erlösung (vgl. Bild 66, S. 193). Aber der erfahrene Wüsten-
Pilger seufzt traurig, indem er daran denkt, wie oft „das Wasser
des Satans" ihn getäuscht hat. Fort stürmt die Karawane, den
Lebensquell zu erreichen; aber dieser weicht tückisch zurück, und endlich
zerrinnen See und Palmen und Schlösser in leere Luft. So täuscht
die Wüste durch trügerische Luftspiegelung (Kimmung, Fata
Morgana) die armen Reisenden und steigert das Grauen, womit
sie die Seele erfüllt.
Ate Union- und Gentral-Mcificöahn.
Wer heutzutage Lust, Zeit und Geld znm Reisen hat, dem ist
die Möglichkeit geboten, in kurzer Zeit in die entlegensten Gegenden
der Erde zu gelangen. Ja eine Reise um die Welt sogar ist bei-
nahe nur mehr eine Spazierfahrt zu nennen im Vergleich zu dem
Aufwände an Zeit, den sie noch vor 79 oder 80 Jahren erforderte.
Der menschliche Geist ist unablässig bestrebt, die weitesten Entfernungen
zu verkürzen, die entlegensten Länder durch Eisenbahnen miteinander
in Verbindung zu bringen, wenn dies für Handel und Verkehr vor-
teilhaft erscheint. Das Großartigste im Baue ausgedehnter Bahn-
linien wurde bisher in Nordamerika mit Herstellung der acht paci-
fischen Bahnen geleistet, welche, quer den Kontinent durchschneidend,
4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 292 —
daß die Tiefe, in welche die Arbeiter hinabgelassen werden, so be-
trachtlich ist, daß aus ihr selbst hohe Kirchtürme nicht bis zur
Oberfläche emporragen würden. Um ^12 Uhr kommen aus den
Gruben sämtliche Arbeiter bis auf zwei oder drei, welche die Spren-
gungen vorbereiten, die dann Punkt 12 Uhr beginnen. Stark und
voll, wie der Donner im Gebirge, erdröhnt der Sprengschuß, und
meint man, mm sei der Donner verrollt, so prallt er plötzlich aus
einer Höhle oder an einer Klippe zurück und erstirbt dann grollend.
Während dieser Zeit fliegt das zersprengte Gestein auseinander, und
man hört noch lange den Fall einzelner Trümmer in der Tiefe.
Die Arbeiter haben zwar Zeit, sich zu verbergen, sobald die Zünd-
schnür angebrannt ist; aber die Gewohnheit der Gefahr macht die
Leute oft unvorsichtig, und es geschehen manche Unglücksfälle. Als
es hieß, die Arbeiter würden nun aus der Tiefe kommen, konnte
ich sie anfangs gar nicht gewahr werden. Endlich sah ich graue
Klumpen, die sich entlang der Wände heraufbewegten. Später er-
kannte ich in jedem Klumpen einen Eimer, auf dessen Rand drei
oder vier Arbeiter standen, die sich mit einer Hand am Seile hielten,
das sich langsam mit den daranhängenden Menschen um sich selbst
drehte. Die Leute hielten sich scheinbar ganz nachlässig an dem
Seile; sie sprachen zusammen; der eine nahm seine Mütze ab, der
andere sah zu uns herauf, der dritte trocknete sich die Stirne.
Gottlob! jetzt schwebten sie näher und näher, und bald entlud sich
der Eimer friedlich im nächsten Schuppen. Vier Menschen stiegen
vom Rande des Eimers herab, und ein fünfter, der darin gesessen
hatte, kroch heraus. Sie setzten sich auf Bänke und ließen sich ihr
Butterbrot wohl schmecken. Man erzählte mir, daß einige Wochen
vorher mehrere Engländerinnen die Fahrt in einer Tonne gewagt
hätten; das machte mir Mut, und ich beschloß, auch die Reise in
die Tiefe anzutreten. Mein Führer übergab mich zwei Gruben-
arbeitern, die mich auf meiner Fahrt begleiten sollten. Die Eimer
oder Tonnen, in welchen man zur Tiefe fährt, hängen ganz frei
über dem Abgrunde. Das Hineinsteigen ist für denjenigen, der mit
Schwindel behaftet ist, nicht ohne Gefahr. Als ich mit Hilfe meiner
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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— 13 —
Nur erwähnen wollen wir endlich noch der elektrischen und
optischen Erscheinungen in der Luft. Zu jeuen zählen: die Ge-
Wittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das St. Elms-
feuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind: der Regen-
bogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Nebensonnen und
Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmerlicht, die
Luftspiegelungen u. s. w.
Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise
nicht genau mit Ziffern ausdrücken. D^ die Luft nach oben all-
mählich dünner und dünner wird, so muß mau eben annehmen,
daß sie sich gauz unmerklich im Welträume verliere.
Verteilimg von Festland und Wasser ans der Erdoberfläche.
„Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel,
das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo
der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal
weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß
die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche,
die östliche 2^ mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige
Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung
in eine Land- (Bild 4) und in eine Wasserhalbkugel (Bild 5) ge-
Bild 4. Landhalbkugel. Bild S. Wasserhalbkugel.
führt. (Ungefähr in der Mitte der letztern finden wir Neu-Seeland,
in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
— 321 —
furchtbaren Schlünde dieses Kegels wurden beständig große Massen
rot-, ja sogar weißglühender Lava unter einem wahrhast betäubenden
Getöse ausgeworfen und mit einer Gewalt, welche die Felsenrippen
des Berges zu zerreißen und seine diamantenen Pfeiler zu zer-
trümmern drohte. Manchmal erschien das Getöse unterirdisch, tief
und wahrhaft höllisch. Zuerst war es ein Rumpeln, Murmeln, ein
Zischen oder ein tiefes mahnendes Murren, dann folgte eine ent-
schliche Explosion, wie das Donnern von Breitseiten in einer See-
Bild 105. Der Lavasee Kilauea.
schlacht oder lebhafte Salven einer Batterie nach der andern in
einer Feldschlacht. ... Die Ausbrüche zeigten keine Unterbrechung,
sondern waren anhaltend. Ungeheure Massen des Geschmolzenen
stiegen beständig aufwärts und fielen herab wie ein Wasserstrahl.
Die Kraft, welche diese feurigen Säulen ans der Mündung hervor-
trieb, zertrümmerte sie in Millionen von Bruchstücken verschiedener
Größe; die einen stiegen empor, während andere fielen, einige schössen
seitlich empor, andere beschrieben zierliche Bögen, einige bewegten
sich geradlinig, manche fielen senkrecht wieder in den Krater zurück.
14 **
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]