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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 424

1855 - Mainz : Kirchheim
Wunschsätze. Käme die Mutter! Entfernte sich die Krankheit! Besserte sich der Sohn J Aenderte sich das Wetter! Wäre er zufrieden! Wäre der Vater gesund! Befehls- oder Heischesätze. Kind, gehorche! Betet! Arbeitet! Schweige! Sei bescheiden! Seid ehrlich! Freund, sprich! Sei kein Prahler! Seid keine Betrüger! Fragesätze: Freust du dich? Kommt der Vater? Weint die Mutter? Wird die Eisenbahn gebaut? Sind die Vögel giftig-? Ist die Lust elastisch? Zst der Schatten ein Körper? Ist der Mond ein Fixstern? — Nach Urtheilssätzen macht man einen Punkt, nach Wunsch- und Befehlssätzen ein Ausrufzeichen, nach Fragesätzen ein Fragezeichen. 13. An dem Zeitworte werden verschiedene Zeiten bezeich- net, nämlich die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zu- kunft. Der Schüler lernt. Der Schüler hat gelernt. Der Schüler wird ler- nen. Der Taglöhner arbeitet. Der Taglöhner hat gearbeitet. Der Tag- löhner wird arbeiten. Der Vogel singt. Der Vogel hat gesungen. Der Vogel wird singen. Die Zeit vergeht. Die Zeit ist vergangen. Die Zeit wird vergehen. Das Gebäude zerfällt. Das Gebäude ist zerfallen. Das Gebäude wird zerfallen. Das Kind fällt. Das Kind ist gefallen. Das Kind wird fallen. Ich gehe. Ich bin gegangen. Zch werde gehen. Du gehst. Du bist gegangen. Du wirst gehen. Er, sie, es geht. Er, sie, es ist gegangen. Er, sie, es wird gehen. Wir gehen. Wir sind gegangen. Wir werden gehen. Zhr gehet. Zhr seid gegangen. Ihr werdet gehen. Sie gehen. Sie sind gegangen. Sie werden gehen. Welche Sätze stehen in der Gegenwart, Vergangenheit und Zu- kunft ? 14. Sätze, worin am Zeitworte die drei Hauptzeiten in der Leideform bezeichnet sind. Die Schülerin wird gelobt. Die Schülerin. ist gelobt worden. Die Schülerin wird gelobt werden. Die Fische werden gefangen. Die Fische find gefangen worden. Die Fische werden gefangen werden. Der Geschickte wird geachtet. Der Geschickte ist geachtet worden. Der Geschickte wird geachtet werden. Zch werde empfohlen. Zch bin empfohlen worden. Du wirst empfohlen. Du bist empfohlen worden. Zch werde empfohlen werden. Du wirst empfohlen werden. Er, sie, cs wird empfohlen werden. Wir werden empfohlen werden. Zhr werdet empfohlen werden. Sie werden empfohlen werden. 15. Die durch das Zeitwort ausgedrückte Thätigkeit wurde seit- her als wirklich ausgesagt. — Sätze, worin durch das Zeitwort die Thätigkeit auch als möglich und nothwendig ausgesagt wird. Er, sie, es wird empfohlen. Er, sie, es ist empfohlen worden. Wir werden empfohlen. Zhr werdet empfohlen. Sie werden empfohlen. Wir sind empfohlen worden. Zhr seid empfohlen worden. Sie find empfohlen worden.

2. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 12

1819 - Nürnberg : Campe
12 Der Plam'glob. nicht gleich den ersten Tag übersättigen, und vertröstete sie auf morgen. Ludwig studirte indeß, so oft er einen freien Augenblick hatte, ander aufgehängten Charte. Erbemerkte auf derselben eine Menge Linien und Zahlen, deren Bedeu- tung er nicht errathen konnte. Er war daher sehr begierig auf die nächste Lehrstunde, wo ihm hoffentlich alles würde erklärt werden. Ludwig fühlte außerordentliche Lehrbegier- de; nur Schade, daß er nicht früher gutemunterricht genos- sen hatte. Manches war ihm zwar aus Büchern geblieben, woran sein Vater es ihm nicht fehlen ließ; aber alles, was er wußte, war Stückwerk; es hatte keinen Zusammenhang, und vieles hatte er falsch verstanden. Kaum dämmerte der folgende Tag, so pochten schon völlig angekleidet, die drei Geschwister nieder an Herrn Kinder- manns Thür. Auch er saß bereits an seinem Schreibtisch. Er erwiederte freundlich den guten Morgen, den die Kinder ihm brachten, und nun ging es, ehe er mit der Erklärung der Weltcharte weiter fortfuhr, erst an eine kleine Prüfung, ob sie auch alles, was gestern vorgekommen war, wohl be- halten hätten? Zu seinem Vergnügen fand er, daß sie nock- alles wußten. Bester Herr Kindermann, hub Ludwig jetzt an, erklären Sie uns doch heute ein wenig, was diese Menge Linien und Zahlen hier auf der Weltcharte bedeuten. Da geht zum Beispiel eine lange gerade Linie durch die beiden Halbkugeln; sie ist schwarz und weiß gesprenkelt, und oben und unten stehen eine Mege Ziffern. Diese Linie, antwortete Herr Kindermann, nennt man den Aequator, oder schlechtweg die Linie. Sie theilt, wie ihr seht, die Erdkugel in zwei gleiche Hälften, die südliche und die nördliche Hälfte. Sie wird eingetheilt in 560 Grade, jedes schwarze und jedes weiße Fleckchen auf derselben stellt

3. Abriß der Weltkunde - S. 18

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
18 und andere Gegenstände hin, wir bemerken an diesen Gegenständen die Entfernungen besser, als wenn wir auf- wärts schauen, wo unser Blik keiner Unterbrechung und keinem Nuhepnnkte begegnet bis zum Firmamente. Aus beiden Gründen erscheint uns Sonne und Mond kleiner, wenn sie in der Höhe, als wenn sie erst an oder nur wenig über dem Horizonte stehen; denn erstens ist ihr Licht stärker, sie erscheinen deßwegen in schärferen Um- rissen und eben deßwegen näher, und sodann brechen ihre Strahlen sich nicht in den Dunstmassen, wie es der Fall ist, wenn sie auf oder nur wenig über dem Horizonte stehen. Der natürliche (physische) und der gedachte (mathematische) Horizont. Es ist schon gesagt worden, daß wir von der Erdkugel immer nur ein kleines Stück und niemals die Hälfte erblicken, daß wir aber doch mehr und mehr sehen, je höher unser Standpunkt wird; oder mit andern Worten ausgedrückt: unser Horizont erweitert sich, je höher wir steigen, umfaßt jedoch nie die ganze Hälfte der Erdkugel. Dieser Horizont heißt der natürliche, Physische, auch schein- bare. Es wird demnach wohl noch einen Horizont geben, und dies ist kein anderer als der gedachte oder mathema- tische. Man sieht, wie längst bekannt, von einer Kugel immer und nur die Hälfte, und so umfaßt auch der ma- thematische Horizont die Hälfte der Erdkugel und die Hälfte der himmlischen Hohlkugel. Man denkt sich dann das Auge des Beobachters im Mittelpunkte der Erde und die Masse der Erde als kein Hinderniß für den freien größte Kreise. Der Physische Horizont ist also kein größter Kreis, sondern ein kleinerer, dessen Größe sehr abwechselnd Fig. 6. Blick. Auf Fig. 6 ist Ñü der Bogen des mathematischen Ho- rizontes, a a des physischen. Der mathematische Horizont ist also ein Kreis, der die Kugel in zwei n gleiche Theile scheidet, und deß- wegen ist er ein größter Kreis; denn diejenigen Kreise, welche die Kugel halbieren, heißen

4. Abriß der Weltkunde - S. 67

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
67 mit Kreide; der senkrechte Strahl, welchen die Sonne aussendet, werde durch einen zweiten Kreis bezeichnet, welcher als Aequator die Sonnenkugel umgibt. Denn cs ist klar, daß nur von den Punkten dieses Kreises senkrechte Strahlen ausgehen können. Stellt man nun die Erdkugel mit senkrechter Achse hart an die Sonnenkugel ^und führt sie um dieselbe herum, so werden die Kreise einander fortwährend decken, oder der senkrechte Sonnen- strahl wird immer auf den Erdäquator fallen. Wie der Augenschein beweist, ändert sich dieses Verhältniß nicht, wenn nun beide Kugeln beliebig entfernt werden, wenn nur die Lage der Kreise gegen einander unverändert dieselbe bleibt. Ist dieser Versuch hinreichend benutzt, so bringe man die Erdkugel wieder hart an die Sonnenkugel und gebe der Erdachse annähernd eine Neigung von 23%°. Nun führe man die Kugel, welche die Erde vorstellt, um die Sonne, so daß beide Kugeln einander be- rühren, und es wird sich zeigen, daß beide Kreise einander unter einem Winkel von 23%° zweimal durchschneiden, oder daß der senkrechte Sonnenstrahl zweimal über den Aequator weg und das einemal 23%o südlich, das anderem«! 23%° nördlich geht. Ergibt sich dies mit augenscheinlicher Nothwendigkeit, wenn die beiden Kugeln einander berühren, so kann es sich nicht ändern, wenn sie beliebig von einander entfernt werden, vorausgesetzt, daß ihre gegenseitige Stellung dieselbe bleibt. Zweiter Versuch. Ein von der Sonnenkugel aus gehender Faden stelle den senkrechten Strahl vor und werde auf den Aequa- tor der Erde befestigt. Führt man die Erde um die Sonne, so wird sich der Faden genau so um die Kugel wickeln, daß er den Aequator zweimal schneidet und 23%° südwärts und nord- wärts geht. Die Darstellung durch Zeichnung ist beträchtlich schwieriger, weil uns da nur Linien zu Gebote stehen. In der hier gege- benen ist der senkrechte Sonnenstrahl durch punktierte Linien an- gedeutet. Die Erde ist in den vier Hauptstellungen abgebildet; auf derselben sind der Aequator, die Pole und zwei Parallelen, eine nördliche und südliche, beide 23%° von dem Aequator ent- fernt, angegeben, ebenso einige Meridiane. Man denke sich nun die Erde als um die in der Mitte stehende Sonne herumgehend und das obere und untere Bild als vor und hinter der Sonne stehend, und es ergibt sich derselbe Weg des senkrechten Sonnen- strahls wie bei den obigen Versuchen. Daß das obere Bild hell dargestellt ist und das untere schwarz oder beschattet, kommt von dem Standpunkte her, den wir einnehmen, wenn wir die Bilder anschauen; das obere und untere kehren uns die ent- gegengesetzten Seiten zu, die Sonne aber steht in der Mitte, kann also die entgegengesetzten Seiten nicht zu gleicher Zeit be- leuchten; man denke sich also die entgegengesetzte Seite der schwarzen Kugel beleuchtet, welche der Sonne in unserem Bilde zugekehrt ist. Aus demselben Grunde mußten die beiden andern Kugeln halbbeschattet dargestellt werden, die wir nun im Geiste ergänzen. Die Stellung der Sonne und der Erde in den ver- schiedenen Sternbildern betreffend vergleiche man Fig. 12 und

5. Abriß der Weltkunde - S. 97

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
97 größer ist auch die Parallaxe, wie man sich bei der Betrachtung des nächsten besten Gegenstandes überzeugen kann, und je größer die Parallaxe ist, um so genauer ist die Berechnung. Bei dem Monde, als dem nächsten Weltkörper, ist die Parallaxe beträchtlich, daher ist auch seine Entfernung von der Erde genau bestimmt worden, zwar nicht auf das Haar, wie man zu sagen pflegt, aber doch so, daß in der Angabe kein Irrthum von 50 Meilen unter- laufen kann, und das ist wohl bei einer Entfernung von 55,000 Meilen eine anerkennenswerthe Genauigkeit. Diese Art der Messung findet aber bei entfernteren Gestirnen keine Anwendung, weil bei großer Entfernung die Winkel zu klein, und dadurch die Berech- nungen unficher werden. Dafür haben die Astronomen wieder andere Mittel; bet der überaus großen Mehrzahl der Sterne, d. h. bet allen Fixsternen bis auf einige wenige, reicht aber kein Mittel zu und der Astronom gesteht dann willig ein: die Entfernung ist unmeßbar. Der Mond ist an den Polen nicht abgeplattet wie unsere Erde, also eine vollkommenere Kugel als diese, aber eine viel kleinere. Sein Durchmesser beträgt näm- lich 468 Meilen, sein Umfang also 1470 Meilen. Seine Oberfläche, die nicht ganz der Amerika's gleich kommt, ist Hehr uneben. Mit freiem Auge sehen wir auf ihm dunkle Und helle Flecken, Streifen u. s. w.; durch die starken Fernrohre der Astronomen, die einige tausendmal ver- größern, erscheint seine Oberfläche mit Bergen bedeckt, welche zum Theil noch über 25,000 Fuß hoch sind, also die höchsten unserer Erde übertreffen. Mit diesen Bergen wechseln ungeheure Tiefen ab; die dunkeln Stellen, die wir mit freiem Auge sehen, sind tiefe geradlinige Thäler, Ninggebirge, Vertiefungen, die den Kratern unserer Vul- kane ähnlich sehen u.s.w. Alles dieses haben die Astronomen Stsebuch. vn. j

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 43

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriff e und Planzeichnen. 43 ebenfalls die Kreislinie berührte, da macht man den Punkt b. Man sucht nun vermittels Zirkelschnitte oder einer Schnur genau die Mitte zwischen a und b, b. i. bett Punkt c, und zieht die Linie A.c, dies ist die Mittags- linie; und sobald an einem sonnigen Tage der Schatten des Stocks genau diese Linie bedeckt, ist es mittags 12 Uhr. Die Weltgegend Mittag ist hinter A; Mitternacht wird von der Linie selbst angezeigt; dort würden wir die Sonne nachts um 12 Uhr erblicken, wenn sie dann nicht eben so tief unter dem Horizont stände, als mittags. Zur größeren Genauigkeit kann man dasselbe Verfahren mit einem zweiten und noch mehrern concentrischen Kreisbögen wiederholen, die Punkt p (Fig. 26) zum ge- meinschaftlichen Mittelpunkte haben. Auch darf man bei der Anwendung dieses Ver- fahrens die Beobachtungsmomente nicht zu nahe am Mittage nehmen, weil sich da die Länge des Schattens zu langsam ändert, so daß man nicht mit Schärfe den Augen- blick angeben kann, wann das Ende des Schattens in die Peripherie des Kreises fällt. Da übrigens das Eude des Schattens eines nur mäßig hohen Stabes wegen des ihn umgebenden Halbschattens nicht deutlich genng gesehen werden kann, so wird es rath- samer sein, an dem obern Ende des Stabes eine mit einer kleinen Kreisöffnnng ver- sehene Metallplatte (Fig. 26) zu befestigen, wo man die durch diese Oeffnnng fallenden Sonnenstrahlen ganz ebenso wie zuvor das Ende des Schattens zur Bestimmung der Mittagslinie gebrauchen kann. Um für diese Vorrichtung den Mittelpunkt p der zu ziehenden concentrischen Kreisbögen zu erhalten, läßt man durch die Oeffnung o einen Faden op mit einem unten zugespitzten Gewichte herab, und zieht alsdann aus dem Punkte p, in welchem die Spitze dieses Gewichtes die Tafel A B trifft, die Kreisbögen von verschiedenen Halbmessern. Will man die Mittagölinie in größerer Ausdehnung erhalten, so muß man dem senkrechten Stabe eine größere Länge geben, weshalb man oft Säulen und Obelisken dazu nöthig hat, oder auch hohe Kirchen, in deren Gewölbe man jene Oeffnungen an* brachte, durch welche das Sonnenbild auf den horizontalen Fußboden der Kirche ge^ worfen wird. Diese Vorrichtungen siud unter dem Namen Gnomonen (Weiser, Zeiger) bekannt. Die Bestimmung eines solchen Gnomon hatte der von Kaiser Angnft errichtete Obelisk auf dem Marsfelde bei Rom. Zu gleichem Zwecke errichtete Tos- canella in Florenz einen Gnomon von 9l m. Höhe, Lindenau einen solchen zu Frank- furt von 8 m. In der Petrouiuskirche zu Bologna, in der Snlpizkirche zu Paris und in der Kathedrale zu Mailand wurden die Sonnenzeiger der zweiten Art konstruirt. §♦ 19. Der Horizont. Stehen wir inmitten einer Ebene oder einer hochliegenden Stelle, so daß wir ringsum ziemlich freie Aussicht haben, so ist es, als wenn im weiten Kreise nmher der Himmel die Erde berührte. Den fernen Rand des Himmels, womit er auf der Fläche oder auf fernen Erhöhungen zu ruhen scheint, nennen wir Horizont oder Gesichtskreis (Kimm). Der Mittelpunkt ist die Stelle, von wo wir ihn anschauen, der Standorts

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 24

1874 - Mainz : Kunze
24 V orbegriffe und Planzeichnen. ist die Thalsohle (Thalweg, Rinnsal). Thäler ziehen nicht so schroff ab wärts als Schluchten; oft sogar liegt ihre Sohle fast wagrecht. Müudet sich ein Thal in ein anderes, so heißt dieses Hanptthal, jenes Nebenthal. §. 6. Zeichnung des Höhenprofils oder des Aufriffes. Wenn wir einen Körper darstellen, d. h. den Eindruck, den derselbe auf unser Auge macht, auf eine ebene Fläche (Papier oder dergl.) über- tragen wollen, so können wir dies auf verschiedene Weise thuu. Wir können den Raum, den ein Körper in verticaler Richtuug, d. h. nach der Höhe zu ausfüllt, darstellen; natürlich wird damit zugleich auch eine horizontale Ausdehnung desselben, d. h. eine Ausdehnung nach der Länge oder nach der Breite, zum Ausdrucke kommen; eine solche Zeichnung gibt uns den Aufriß oder das Profil des Gegenstandes. Oder wir können die Hori- zontalausdehuuug eiues Körpers wiedergeben, d. h. den Verfolg der Richtuug nach Länge und Breite, den Raum, den die Grundfläche eines Körpers be- deckt; dies geschieht durch den Grundriß oder Plan. Aufriß und Grund- riß nennt man auch geometrische Bilder. Endlich kann die Darstellung eines Gegenstandes erfolgen durch das perspektivische d. i. fernsichtliche (landschaftliche) Bild, auch kurzweg Bild genannt, welches zwar klare An- schauungen, lebhafte Vorstelluugen von den äußern Umrissen der darzu- stellenden Körper gewährt, jedoch nur von einer Seite derselben und so, daß bei gleichzeitiger Abbildung vieler Körper manche davon für unser Auge verdeckt werden und die entfernteren Gegenstände kleiner als die gleich großen nähern erscheinen. Jede dieser drei Darstellungen hat ihre Vorzüge, jede ihre Mängel; nur nebeneinander gestellt, sich gegenseitig ergänzend, können sie eine vollständige Darstellung von Körpern gewähren. In der Regel können weder Bild, noch Grundriß und Aufriß in natür- licher Größe dargestellt werden; man nimmt eine Verkleinerung oder Reduktion vor und zeigt mittels eines Maßstabes an, wie vielmal ver- kleinert der Körper dargestellt worden ist. Stellt man z. B. eine Raum- ausdehuuug eiues Körpers von 1 Meter (Länge, Breite, Höhe) durch eine Linie von 1 Centimeter Länge dar, so nennt man dies ein Rednktionsver- hältnis von 1: 100; der Grundriß selbst aber wird in diesem Falle, weil eine Fläche bildend, nur einen Raum einnehmen, der 100 mal 100, d. h. 10000 mal kleiner ist als die Grundfläche des Körpers. Ausführlicheres davon später. Halten wir uns nun an den Anfriß. Wir wollen uns eine Gebirgsgegend denken. Könnten wir ein mehrere Meilen lauges Messer grad über die hervorragendsten Gipfel derselben hin- halten und die ganze Gegend senkrecht bis auf den Boden in zwei Theile

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 28

1874 - Mainz : Kunze
28 Vorbegriffe und Planzeichnen. Grenzlinien sämmtlicher Durchschnitte als krumme in ihren Anfang zurückkehrende Linien, die man Horizontale nennt. Die Entfernung dieser Horizontalen entspricht der Grundlinie des Böschungsdreiecks. Wie schon bemerkt, läßt sich ans der Länge dieser Grundlinie ans den Böschungswinkel insoweit schließen, als dem größeren Böschungs- winkel eine kleinere Grundlinie, d. h. ein kürzerer Abstand in der Horizontale zugehört. Wie die Zeichnung uäher nachweiset, ist das Profil auch immer da am steilsten, wo die gedachte Grundlinie des Böschungsdreiecks am kürzesten ist. §♦ 8. Unterschied von Landschaften, Plänen und Karten. Die Zeichnungskunst geht verschieden zu Werke, um das Bild der Un- ebenheiten wiederzugeben, deshalb ists nun am Platze, von der Verschieden- heil des Zeichnens oder Abreißens einer Gegend, von dem Unterschiede zwischen Landschaft einerseits, Plan und Karte anderseits zu redeu.' Eine Gegend läßt sich nämlich 1) perspektivisch (d. h. fernsichtlich', hindurch- schauend) zeichnen, so wie sie nämlich vor unsern Augen daliegt, wo wir über uahe Gegenstände und zwischen solchen zu fernen durchsehen, und die näheren größer als die fernen erblicken. Dies kann auch fo geschehen, daß der Zeichner von einer Anhöhe oder einem Thurme die Gegend rings- umher ausuimmt, was dann ein Panorama (Rundsicht) gibt. Beide Zeich- nungsarten liefern Landschaften; in beiden Fällen wird die Aufnahme der Gegend von einem Punkte aus erfolgen, fo, daß der Zeichner seit- lich vor den abzubildenden Gegenständen steht und die Lichtstrahlen schief einfallend gedacht werden. So fchön deshalb auch das landschaftliche Bild auf unsere Phantasie zu wirken vermag, so wird es in Folge der Einseitig- keit feiner Auffassung doch nicht im Stande sein, eine erschöpfende und all- feitige Erkenntnis der wahren Bodengestaltung zu vermitteln. Denkt man sich aber 2) die Vogel-Ansicht, d. h. die Auffassung einer Gegend, wie sie im Vogelflug von oben herab, fenkrecht über jedem vorragenden Punkte fchwebend, zu zeichueu wäre, und zwar so, daß in der Zeichnung alle Gegen- stände in gleichem Verhältnis der Größe zu einander stehen und die Gegend durch lauter senkrechte Lichtstrahlen beleuchtet wird, so wird unserm Blick kein Punkt der Erdoberfläche entgehen, und wir werden alles gleichmäßig beleuchtet erblickeu. Eine solche Zeichnung (in welcher alle Perspektive wegfällt) heißt Plan oder Riß. Da der Zeichner senkrecht über jedem Punkte stehend gedacht wird, so erscheinen hier die horizon- talen Lagenverhältnisse der einzelnen Positionen nicht verzerrt und wenn auch noch so sehr verkleinert, immer naturähnlich; und da ferner bei gleich- mäßiger Beleuchtung durch überall senkrecht einfallende Lichtstrahlen sich leicht erkennen läßt, unter welchem Winkel die Erhebungen zur horizontalen Fläche geneigt sind, so ist durch diese Darstellung, falls die verschiedenen

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 280

1874 - Mainz : Kunze
280 Tie Erde als Weltkörper. sie sich erstreckt, worauf sie dort ruht, und was noch weiter unten hinter dem Fundamente vorhanden ist, wer kann das ergründen? Selbst den Rand der Scheibe aufzusuchen, mag gefährlich sein; wer weiß auch, ob es über- Haupt möglich ist, sich ihm zu nähern? Vielleicht stützt sich grade dort auf den Kreisrand der Erde das ungeheure Gewölbe des Himmels, woran Sonne, Mond und Sterne ihre Bahnen ziehen. Wo freilich diese leuchten- den Körper beim Aufgang herkommen, wo sie beim Untergang hingehen, das ist ein Räthsel; aber daß sie kommen und gehen, ist gewiß.' So oder ähnlich lautet sicher noch jetzt die Meinung vieler Millionen, und so hat sie vor alters unter den Völkern der Erde gelautet, ehe man durch vielfältige Erfahrungen auf andere Ansichten und, durch Fortschritte in mathematischer Wissenschaft, zu Ueberzengnngen kam, die man trotz aller Phantasie und Erfindungskraft früher nicht haben konnte. Der Dichter Homer — etwa 1000 Jahre vor Chr. — dachte sich die Erdscheibe vom Oceamis, einem Strome, umflossen, und dahinter Säulen als Stützen des Him- mels. Bei den Hebräern, z. B. in Jesaias Zeit, 750 vor Chr. Geb., war man zweifelhaft, ob sie eine kreisartige oder viereckige Platte sei, doch floß das Meer herum; und wie dem Homer seiu Griechenland, so war ihnen die Stadt Jerusalem die Mitte derselben; nur glaubten sie nicht, wie jener Dichter, daß die Sonne ein Gott sei, der abends mit seinen Strahlen in den Oceanns tauche undvon W. nach O. die Erde umfahrend, morgens am Himmel wieder aufsteige. Auf der Mitte der Erde zu wohnen, war übrigens ein Vorzug, den sich nicht leicht ein Volk nehmen ließ. So hielten die Hindu oder Jndier den Götterberg Mern (ihren Olymp) für das Centrum der von Gebirgen eingefaßten, anf dem Weltmeer schwimmenden Erdscheibe. Schwimmend dachte sie auch der Philosoph Thal es aus Milet, einer der 7 Weisen Griechen- lauds; er sah in der Erde eine walzenförmige Masse, lehrte indes schon die wahre Ur- fache der Sonnen- und Mondfinsternisse und wußte die Sounenverfinsterung vom 30. Sept. 610 vorherzubestimmen. Sein Schüler Pythagoras aus Samos (um 550 v. Chr.) studirte auch in Indien und Aegypten und lehrte schon die doppelte Bewegung der Erde um sich und die Sonne, sowie die Kugelgestalt der Erde und wird deshalb der „Großvater der Kopernikaner" genannt. Zwar wollten nur wenige daran glauben, denn noch 100 Jahre später lächelte der völkerkundige Herodot darüber; aber Nu- stoteles aus Stagira (um 350), indem er zuerst auf die runde Begrenzung des Erd- fchatteus bei Mondfinsternissen hinwies, pflichtete bei und dachte sich die Kngel frei schwe- bend, obwohl an gleicher Stelle und unbeweglich, rings von der Luft, inmitten der Himmelskugel, umgeben. Die meisten dieser Kenntnisse haben die Griechen uns nur überliefert, ohne sie selbst durch Beobachtungen erworben zu haben; dieselben stammen vielmehr von den Babyloniern und noch weit mehr von den Aegyptern, die durch das Fallen und Stei- gen des Nils zu Himmelsbeobachtuugen genöthigt wurden. Sie waren es auch, welche die Sterne in Sternbilder abtheilten, und im Tempel zu Denderah am Nil sogar eine

10. Erste Anfangs-Gründe Der Geographie - S. 2

1741 - Nürnberg Nürnberg : Homann Fleischmann
r Vorbereitung. §. r. Wenn wir yun vermög vorher angege- bener Erklärung voraüs setzen, daß die Erde sich anderst in Ansehung des Himmels, anderst in Ansehung ihrer selbst, und wieder anderst in An- sehung ihrer Einwohner verhalte: so entstehet daher eine dreyfache Art der Geographie, de- ren erstere wir füglich die Mathematische, die andere die phystcalrsche oder natürliche, und die dritte die Historische Geographie nennen mögen. Die Mathematische Geographie, Geogaphu Ma« thtmatica, gründet sich auf die Betrachtung der Er- de in Ansehung des Himmels, und ist eine Wissenschaft von der Figur und Grösse der Erde und ihrer daher rührenden Eigenschaften: welche zwar von allen und jeden Liebhabern der Geographie billig zu erst solte er- lernet werden, aber ihrer mehreren Schwierigkeit halben mit jungen Anfängern, auf welche wir bet) dieser kleinen Einleitung und evfien Anfangs - Grün- den, vornehmlich unsere Absicht haben, sich nicht so leicht, als die bepde andere Arten, traetiren lasset: deswegen wir dieselbe hier gewisser massen vorbey ge- hen , inzwischen aber nicht unterlassen, davon so viel anznführen, als denen, so in der Mathemarie annoch unerfahren sind , zu Erlangung einer Historischen Er- kantniß der Erde zu wissen nöthig ist. u. Die physlcaliscbe oder natürliche Geographie, Ge0. graphia Yhyfica f. Naiuralii hat ihre Absicht Nus die natürliche'beschaffenheit der Erd-Kugel» in so fern dieselbe ans Wasser und Erde bestehet, deren man- cherlei) Eigenschaften darinn nothdürftig angezeiget werden. Hi. Die -rkissorische Geographie, Geographia Hf orica, gründet sich auf die Betrachtung der Erde in Anse- hung
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