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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 424

1855 - Mainz : Kirchheim
Wunschsätze. Käme die Mutter! Entfernte sich die Krankheit! Besserte sich der Sohn J Aenderte sich das Wetter! Wäre er zufrieden! Wäre der Vater gesund! Befehls- oder Heischesätze. Kind, gehorche! Betet! Arbeitet! Schweige! Sei bescheiden! Seid ehrlich! Freund, sprich! Sei kein Prahler! Seid keine Betrüger! Fragesätze: Freust du dich? Kommt der Vater? Weint die Mutter? Wird die Eisenbahn gebaut? Sind die Vögel giftig-? Ist die Lust elastisch? Zst der Schatten ein Körper? Ist der Mond ein Fixstern? — Nach Urtheilssätzen macht man einen Punkt, nach Wunsch- und Befehlssätzen ein Ausrufzeichen, nach Fragesätzen ein Fragezeichen. 13. An dem Zeitworte werden verschiedene Zeiten bezeich- net, nämlich die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zu- kunft. Der Schüler lernt. Der Schüler hat gelernt. Der Schüler wird ler- nen. Der Taglöhner arbeitet. Der Taglöhner hat gearbeitet. Der Tag- löhner wird arbeiten. Der Vogel singt. Der Vogel hat gesungen. Der Vogel wird singen. Die Zeit vergeht. Die Zeit ist vergangen. Die Zeit wird vergehen. Das Gebäude zerfällt. Das Gebäude ist zerfallen. Das Gebäude wird zerfallen. Das Kind fällt. Das Kind ist gefallen. Das Kind wird fallen. Ich gehe. Ich bin gegangen. Zch werde gehen. Du gehst. Du bist gegangen. Du wirst gehen. Er, sie, es geht. Er, sie, es ist gegangen. Er, sie, es wird gehen. Wir gehen. Wir sind gegangen. Wir werden gehen. Zhr gehet. Zhr seid gegangen. Ihr werdet gehen. Sie gehen. Sie sind gegangen. Sie werden gehen. Welche Sätze stehen in der Gegenwart, Vergangenheit und Zu- kunft ? 14. Sätze, worin am Zeitworte die drei Hauptzeiten in der Leideform bezeichnet sind. Die Schülerin wird gelobt. Die Schülerin. ist gelobt worden. Die Schülerin wird gelobt werden. Die Fische werden gefangen. Die Fische find gefangen worden. Die Fische werden gefangen werden. Der Geschickte wird geachtet. Der Geschickte ist geachtet worden. Der Geschickte wird geachtet werden. Zch werde empfohlen. Zch bin empfohlen worden. Du wirst empfohlen. Du bist empfohlen worden. Zch werde empfohlen werden. Du wirst empfohlen werden. Er, sie, cs wird empfohlen werden. Wir werden empfohlen werden. Zhr werdet empfohlen werden. Sie werden empfohlen werden. 15. Die durch das Zeitwort ausgedrückte Thätigkeit wurde seit- her als wirklich ausgesagt. — Sätze, worin durch das Zeitwort die Thätigkeit auch als möglich und nothwendig ausgesagt wird. Er, sie, es wird empfohlen. Er, sie, es ist empfohlen worden. Wir werden empfohlen. Zhr werdet empfohlen. Sie werden empfohlen. Wir sind empfohlen worden. Zhr seid empfohlen worden. Sie find empfohlen worden.

2. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 63

1877 - Nürnberg : Korn
— 63 — Galilei wurde von Glaubensrichtern, welche die Lehre des Kopernikus im Widersprüche mit der Bibel fanden, zum Widerruf gezwungen (1633). Trotzdem war das neue Weltsystem nicht zu unterdrücken. Es fand vielmehr in dem Engländer Isaak Newton (Njntn) um 1680 einen ausgezeichneten Vertreter und wurde seitdem immer weiter ausgebaut. Den Bemühungen der Sternforscher verdanken wir auch eine genaue Zeitrechnung. Man fand nämlich, daß nach dem alten Kalender, dem Julianischen, das Jahr um 11 Minuten zu hoch berechnet war. Dieser Irrthum hatte sich bis zum Jahre 1582 behauptet und betrug damals 10 Tage, so daß der Frühling schon am 11., statt am 21. März begann. Da ließ Papst Gregor Xiii. eine Verbesserung des Kalenders vornehmen, indem er verordnete, daß man vom 4. Oktober 1582 gleich zum 15. desselben Monats übergehe. Diese Neuerung fand nur allmählich Eingang, da sich die Protestanten nicht gern dazu bereden ließen. Sie schlossen sich erst 1700 an, und die Anhänger der griechischen Kirche verharren noch heute bei der alten Zeitrechnung, die sich jetzt von der neuen um 12 Tage unterscheidet. 31. Ter dreißigjährige Krieg, 1618—1648. 1. Als sich seit dem Religionsfrieden in Deutschland der Protestantismus bedeutend ausbreitete, erhob sich auch der Eifer der Katholiken, ihren Glauben siegreich zu erhalten. Sie hatten an dem bayerischen Herzog Maximilian I. (1598 — 1651) einen thatkräftigen Führer und wurden außerdem noch vom östreichischen Kaiserhaus gefördert. Dem Bunde der Katholiken, der Liga, stand die Union der Protestanten gegenüber, deren Haupt der junge Kurfürst Friedrich von der Pfalz war, derznrrefor-mirten Kirche gehörte. Das lang drohende Kriegswetter entlud sich zuerst in Böhmen. Hier hatte Kaiser Rudolf Ii. (1576—1612) durch den „Majestätsbrief" freie Religionsübung Qt?

3. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 432

1914 - Nürnberg : Korn
432 dessen Länge oft sehr bedeutend ist, indem dieselbe bei einigen auf nicht weniger als 10 bis 15 Millionen Meilen berechnet wurde. Die Stoffe, aus denen die Kometen bestehen, müssen äußerst fein und locker sein, da das Licht der übrigen Sterne, vor welchen sie vorbeigehen, nicht nur durch den Schweif sondern auch durch den Kern der Kometen hin- durchscheint, ohne im geringsten gebrochen oder getrübt zu werden. Das Licht, welches sie selbst verbreiten, ist ohne Zweifel nicht ihnen eigentümlich, sondern sie erhalten es von der Sonne so gut wie die Planeten. Und was ihre Bahnen betrifft, so sind dieselben entweder sehr lang- gestreckte Ellipsen oder sogenannte Parabeln, d. h. krumme Linien, welche Ähnlichkeit mit einem an seiner Spitze ab- gerundeten Winkel haben, dessen beide Schenkel sich ins Unendliche verlaufen. In diesen Bahnen bewegen sie sich, wenn sie in die Nähe der Sonne kommen, viel schneller als in der Sonnenferne und man kann sich von der Länge des Weges, welchen sie bisweilen durchlaufen, einen Be- griff machen, wenn man hört, daß manche zu einem einzigen Umlauf viele tausend, ja mehrere Millionen Jahre bedürfen. Der erste Komet, dessen Bahn genau berechnet wurde, ist derjenige, weicher im Jahre 1682 erschien und dessen Wiederkehr von dem englischen Astronomen Halley (spr. Hälli) für das Jahr 1759 voraus verkündigt wurde. Die Prophezeiung traf richtig ein und der Komet heißt seitdem der Halleysche; inzwischen ist er im Jahre 1835 abermals erschienen und wird im Jahre 1912 bestimmt wieder kommen, da die mittlere Dauer seiner Umlaufszeit 75^ Jahre beträgt. Bis jetzt hat man über 180 Kometen auf ihrem Laufe in der Sonnennähe beobachtet, aber nur von wenigen die Umlaufszeiten genau bestimmen können. Diese Zahl scheint zwar groß zu sein für die kurze Zeit, seit welcher man hiermit begonnen hat; sie ist jedoch gering im Vergleich mit der Zahl der Kometen überhaupt; denn diese ist un- geheuer und steigt in die Hunderttausende, vielleicht in die Millionen. Geschichtliche Kunde haben wir bis jetzt von etwa 500 Kometen. Unter denen, welche im vorigen Jahrhundert erschienen, ist der vom Jahre 1858 ohne Zweifel der aus- gezeichnetste und viele Jetztlebende erinnern sich gewiß mit Vergnügen der prächtigen Erscheinung, mit welcher über

4. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 197

1820 - Mößkirch : Rösch
— 197 Jahreszeiten, aus der zweiten aber die Abwechslung von Tag und Nacht. Die Bewegung der Erde um die Sonne ist außerordent- lich schnell. In jeder Sekunde legt sie einen Raum von 4 Meilen zurück, und bewegt sich also i5o Mal schneller als eine Kanonenkugel. Welch eine Geschwindigkeit! Sie wird aber durch keinen Widerstand der Luft in ihrem Umlaufe gehindert. Unsere Luftatmosphäre ist nämlich selbst rin Theil der Erde, und geht mit ihr zugleich auf jener Bahn durch den luftleeren Himmelsraum um die Sonne. So wie die Erde, bewegen sich auch io, also mit der Erde n Planeten, in theils nähern, theils weitern läng- lichrunden Bahnen um die Sonne. Zunächst um die Sonne lauft der kleinste Planet, Merkur, der viel klei- ner ist als die Erde, und weil er wegen seiner Nähe nur eine kurze Dahn zu gehen hat, dieselbe in 88 Tagen vol- lendet. Auf diesen folgt die Venus, ein Stern, der sich vorzüglich durch seinen hellen Glanz auszeichnet. Früh geht sie vor der Sonne her, und heißt Morgenstern, Abends folgt sie der Sonne nach, und heißt Abendstern. Sie hat ziemlich die Größe der Erde. In einem etwas weitern Abstande von der Sonne bewegt sich der dritte Planet, die Erde, mit ihrem Nebenplancten, dem Monde, sodann der Mars, ungefähr 5mal kleiner als die Erde. Nun folgen nach einander vier kleine Planeten, welche erst zwischen den Jahren 1801 — 1809 entdeckt worden sind; Vesta, Juno, Pallas, Zer es, alle vier sind sehr viel kleiner, als die Erde, nach diesen kommen die drei entferntesten und größten Planeten, Jupiter über tausendmal größer, als die Erde, und von A Nebenplaneten begleitet; Saturn mit 7 Nebenplaneten und endlich Uranus mit 6 Neben- Planeten; welche in der äußersten Bahn um die Sonne herumwandcrt, er ist fast 4oo Millionen Meilen von der Sonne entfernt.

5. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 12

1819 - Nürnberg : Campe
12 Der Plam'glob. nicht gleich den ersten Tag übersättigen, und vertröstete sie auf morgen. Ludwig studirte indeß, so oft er einen freien Augenblick hatte, ander aufgehängten Charte. Erbemerkte auf derselben eine Menge Linien und Zahlen, deren Bedeu- tung er nicht errathen konnte. Er war daher sehr begierig auf die nächste Lehrstunde, wo ihm hoffentlich alles würde erklärt werden. Ludwig fühlte außerordentliche Lehrbegier- de; nur Schade, daß er nicht früher gutemunterricht genos- sen hatte. Manches war ihm zwar aus Büchern geblieben, woran sein Vater es ihm nicht fehlen ließ; aber alles, was er wußte, war Stückwerk; es hatte keinen Zusammenhang, und vieles hatte er falsch verstanden. Kaum dämmerte der folgende Tag, so pochten schon völlig angekleidet, die drei Geschwister nieder an Herrn Kinder- manns Thür. Auch er saß bereits an seinem Schreibtisch. Er erwiederte freundlich den guten Morgen, den die Kinder ihm brachten, und nun ging es, ehe er mit der Erklärung der Weltcharte weiter fortfuhr, erst an eine kleine Prüfung, ob sie auch alles, was gestern vorgekommen war, wohl be- halten hätten? Zu seinem Vergnügen fand er, daß sie nock- alles wußten. Bester Herr Kindermann, hub Ludwig jetzt an, erklären Sie uns doch heute ein wenig, was diese Menge Linien und Zahlen hier auf der Weltcharte bedeuten. Da geht zum Beispiel eine lange gerade Linie durch die beiden Halbkugeln; sie ist schwarz und weiß gesprenkelt, und oben und unten stehen eine Mege Ziffern. Diese Linie, antwortete Herr Kindermann, nennt man den Aequator, oder schlechtweg die Linie. Sie theilt, wie ihr seht, die Erdkugel in zwei gleiche Hälften, die südliche und die nördliche Hälfte. Sie wird eingetheilt in 560 Grade, jedes schwarze und jedes weiße Fleckchen auf derselben stellt

6. Bd. 2 - S. 114

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
114 Viertes Kap. Römische Geschichte. eine Reihe von 482 Jahren halb unter Königen, halb unter Consuln umfaßt, stellt die Entstehung des Staates, die mühe- und gefahrvolle Ausbreitung seiner Macht über Italien, zugleich die Festsezung sei- ner Constitution, seiner politischen und Kriegsmarimen und überbaupt die Grundlegung seiner Herrschaft, dabei die schöne Zeit unverderb- ter Sitten und republikanischer Tugend dar. Die zw eite, von der Unterwerfung Tarents (3712. 271 v.chr.) bis zur Schlacht bei Actium (3953. 30 v.chr.), enthalt in halb so tanger Dauer (241 I.) die Eroberung der Welt und den Umsturz der republikanischen Verfassung. Sic zerfallt in zwei Th eite, deren Grenzpunkte die Zerstörung Karthago's und Korinths (3838. 145 v. Ehr.) ist. In der ersten Hälfte wird, ungeachtet der schon begin- nenden Verworfenheit der römischen Politik, in Privatcharakteren bei roher Außenseite noch Würde, Rechtlichkeit und Mäßigung, in der Ge- meinde Ordnung und Herrschaft des Gefezes bemerkt. Es ist der glän- zendste Zeitpunkt der Römertugend. In der zweiten ist im Geleite der Verfeinerung der schnell hinreißende Sittenverfall, als Wirkung des schwellenden Reichthums, sichtbar. Ohne bedeutende Aenderung in den Formen wird der Geist der Verfassung wesentlich geändert. Der Patriotismus weicht der Selbstsucht; das Gesez erliegt der Ueber- macht einzelner Bürger, und die Republik — nach Außen immer noch furchtbar und triumphirend, aber durch innere Kriege schrecklich zer- rissen — fällt als Beute dem glücklichsten und verschmiztesten Räuber anheim. Die dritte Periode, von der Dauer eines halben Jahrtausends, zeigt bei anfänglichem Wechsel guter und böser Zeiten das im Ganzen unter der unumschränkten Macht ermattende Leben der verderbten rö- mischen Welt; darauf, bei immer steigendem Despotendrncke, die lange Verwüstung innerer und äußerer Kriege, endlich die Theilung des Reiches und in Westen seinen völligen Sturz (476n. Ehr.). Auch die dritte Periode wird —■ durch Commodus Regierung (von 180 bis 193) — in zwei Theile geschieden, deren erster die noch an- dauernde Kraft, der zweite den Verfall des Reiches enthält. Aus der angegebenen Zeitbestimmung ist klar, welche dieser Haupt- perioden oder ihrer Theile in den gegenwärtigen zweiten, und welche in den ersten und dritten welthistorischen Zeitraum ge- hören. §. 4. Krieg gegen die Tarquinier, gegen Porsenna und die Lateiner. Mit welcher Ruhe, Mäßigung und scheinbaren Eintracht das römi- sche Volk bei der Abschaffung des Königthums auch verfahren (3475.

7. Theil 2 - S. 312

1864 - Mainz : Kirchheim
312 Monden; aber sie sind auch wieder wesentlich von diesen verschieden. Die Planeten bewegen sich uw. die Sonne in länglichrunden (elliptischen) Bahnen, welche vom Kreise wenig abweichen. Die Kometen bewegen sich zwar auch um die Sonne, aber in so ausgestreckten Bahnen, daß ihr Lauf säst geradlinig wird. Darum sind sie einmal der Sonne näher, ein andermal viel weiter von ihr entfernt. Wenn so ein Komet einmal um die Sonne herum ist, so zieht er in einer langen Richtung hinweg, und wenn er alsdann dreißig oder hundert oder viele hundert Jahre lang weiter und weiter hinweggezogen ist, so kehrt er um und braucht wieder eben so viele Zeit zu seiner Herreise, und selten Einer, der ihn zum ersten Male gesehen hat, wartet's ab, bis er wieder kommt, son- dern legt sich schlafen und bekümmert sich nachher nicht mehr darum. Aber es ist aufgeschrieben, daß ein Komet im Jahre 1456, einer 1531, einer 1607 und einer 1683 am Himmel gestanden hat. Weil nun immer von einer Zeit zur andern ungefähr ein Zeitraum von 75—76 Jahren verflossen waren, so behauptete ein gelehrter Btann, Namens Halley, es sei allemal der nämliche gewesen, und er müßte 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist, und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn denhalley'- schen Kometen. — Ist ein Komet sichtbar, so ist's eine eigenthümliche Er- scheinung am Himmel, und man erkennt ihn gleich vor allen andern Sternen. Seine Größe ist gewöhnlich nicht auffallend, aber er ist geschmückt mit einem langen Strahlenschweife, der hinter ihm herzieht und sich manchmal, wie bei denen von 1769 und 1857, über einen großen Theil des Himmels erstreckt. Man weiß noch nicht gewiß, was es mit diesem Schweife für eine Bewandtniß hat. Vielleicht ist er nur der Schatten von Sonnenstrahlen, die durch den dun- stigen Kometen hindurchfallen; denn ein Komet hat keine so feste Maste, wie unsere Erde oder ein anderer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, daß man durch sie hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernrohre beobachtet, das Ansehen, als wenn nicht Alles recht daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaften eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlausszeiten dersel- den um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmels- körpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. ,,

8. Theil 2 - S. 314

1864 - Mainz : Kirchheim
314 Himmelsrichtungen. Wir sehen sie nicht immer vereinzelt, sondern bisweilen in ganzen Schwärmen zu vielen Tausenden erscheinen. Was aber noch auffallender ist, diese Schwärme scheinen an gewisse Nächte des Jahres gebunden zu sein und periodisch wiederzukehren. Der ungeheure Sternschnuppenregen, der sich in der Nacht vom 12.—13. November 1833 ereignete, in welchem innerhalb 9 Stunden wenigstens 240,000 Sternschnuppen herniederfielen, brachte zuerst zwei Nordamerikaner, Olmstedt und Palmer, auf den kühnen Gedanken, dass solche Sternschnuppenschwärme an bestimmte Tage geknüpft seien. Die folgenden Beobachtungen bestätigten ihn; denn schon im nächsten Jahre wiederholte sich jenes wunderbare Schau- spiel in der Nacht vom 13.—14. November. Eine gewisse Regel- mässigkeit der Sternschnuppenfälle in den Tagen vom 10. —14. August zeigte sich, und aus andere periodische Schwärme wurde man aufmerksam, ln der Regel gehen den Sternschnuppenfällen mächtige Feuerkugeln voran, und wir sehen darin einen Beweis, dass Leucht- kugeln und Sternschnuppen trotz ihrer verschiedenen Grösse zu einander gehören. Diese Gesetzlichkeit in der Wiederkehr der Sternschnuppenfälle deutet darauf hin — so schliessen die Astronomen — dass gewisse Ströme von Millionen kleiner Weltkörper existiren, deren Bahnen mit der Bahn unserer Erde zu gewissen Zeiten des Jahres zusammen- treffen. Sind aber die Sternschnuppen in der That Weltenschwärme, die in gesetzmäßigen Bahnen die Sonne umkreisen, so müssen sie auch in entsprechenden Perioden vor der Sonne vorüberziehen. Be- rechnungen haben nun ergeben, dass die Augustschwärme um die Zeit des 7. Februar, die Novemberschwärme am 12. Mai in ihrer Bahn an der Sonne vorübergehen müssten. Die letzte Periode steht in einem bedeutsamen Zusammenhange mit den allgemein verrufenen kalten Tagen des Mai: Pankratius und Servatius. Gewiss hat die Annahme Manches für sich, dass die Temperaturerniedrigung jener Tage durch das Vorüberziehen kleiner Welten verursacht werde, welche den Sonneneinfluss auf unsere Erde schwächen. So möge also der Leser, wenn ihn das Schauspiel der Stern- schnuppen ergötzt, sich des Gedankens erinnern: „Dort ziehen Welt- körper auf ihren Bahnen dahin, welche, gleich den Planeten und Ko- meten, die Sonne umkreisen und feurig erglühen, wenn der mäch- tige Zug der Schwere sie in die Nähe unserer Erde führt.“ Welche neue Fülle der Schöpfung ist uns aufgegangen in jenen mikroskopi- schen Welten des Himmelsraumes I —

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 261

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Mathematik und Naturwissenschaft. 261 aufzustellen, nämlich die Sonne in dessen Mittelpunkt und die Erde als dritten Stern in die Planetenreihe zu versetzen. Kepler (1571 bis 1631), aus dem schwäbischen Städtchen Weil, bewies, daß die Pla- netenbahnen nicht kreisförmig, sondern elliptisch sind, und lehrte die Verhältnisse ihrer Entfernung und Geschwindigkeit; der Italiener Ga- lilei (1564—1642) verbesserte das Fernrohr, entdeckte den Ring des Saturn und die vier Monde des Jupiter; durch den Holländer Huygens erhielt das Fernrohr abermals eine Verbesserung, von ihm wurde das Uhrenpendel erfunden, die Monde des Saturn und die Licht- phasen der Venus entdeckt; der Engländer Isaak Newton (1646 bis 1725) fand das Gesetz der Schwere, das unsichtbare Band der fernsten Weltkörper. Sein Schüler Halley berechnete zuerst die Bahn eines Kometen, des nach ihm benannten, Bradley entdeckte die Aberration des Lichts, der aus Deutschland nach England übergesiedelte Herschel den Uranus; große Verdienste um die Astronomie erwarben sich die Kas- sini, Maupertuis, Schröter u. s. w. Die meisten Astronomen such- ten auch die Natur des Lichts, dieses edeln Elementes, zu ergründen; Newton stellte darüber das Emanations-, Euler das Vibrationssystem auf. Die Schwere der Luft zeigte zuerst der Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike, welcher die Luftpumpe erfand, der Italiener To- ricelli aber lehrte den Luftdruck durch das von ihm erfundene Barometer messen. Das Thermometer erfand Kornelius Drebbel, ein holländischer Bauer; Fahrenheit u. a. verbesserten das Instrument. Durch das Vergrößerungsglas oder Mikroskop, von Galilei erfunden, entdeckte man eine neue Wunderwelt im Kleinen, eine ganze Thierwelt im Wassertro- pfen, ein tausendfältiges Leben im Staube, den wir mit Füßen treten; der Flügelstaub des Schmetterlings, das Glied des kleinsten Insekts wur- den zu Wundergebilden, deren kunstvoller und zweckmäßiger Bau mit Staunen erfüllt. Nun wurde der menschliche und thierische Leib ein Gegenstand der eifrigsten Untersuchung; der Engländer Harvey entdeckte den Umlauf des Blutes, die Holländer Boerhave, Leuwenhoek, Swammerdam u. a. zergliederten wetteifernd, während früher alle drei oder vier Jahre auf einer Universität etwa ein Leichnam zergliedert worden war. So vervollkommnete sich die Anatomie, ohne welche eine andere Wissenschaft, die Kenntniß der organischen Natur (Physiologie), nie besonders gedeihen kann; um sie erwarb sich der Berner Alb. Hal- ler ausgezeichnete Verdienste. Die Pflanzenkunde (Botanik), durch Cäsalpin, Brunfels und Geßner angebahnt, wurde mit ähnlichem Eifer gepflegt; der große Naturforscher Linne, ein Schwede, ordnete zuerst alle Pflanzen in Klassen und Abtheilungen (Linnöisches System). Auch das Reich der unorganischen Körper, die verschiedenen Erden, Steine und Metalle, fanden Männer, welche sie mit eben so vielem

10. Abriß der Weltkunde - S. 87

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
87 Kreise um sie herumgeht. Da nun die Erde schon eine so große Masse ist, daß wir sie uns gar nicht vorstellen können, wie groß muß nun erst die Sonne sein, welche in einer solchen Entfernung die Erdkugel, die beinahe 3000 Millionen Kubikmeilen Inhalt hat, anziehen und bewegen kann! Der Erddurchmesser beträgt in runder Zahl 1720 Meilen, der Sonnendurchmesser aber 188,000 Meilen, ihre Oberfläche 111 Millionen Quadratmeilen, ihr Inhalt 3500 Billionen Kubikmeilen. Erst 1,400,000 Erdkugeln würden die Sonnenkugel ausfüllen. Denkt man sich die Sonnenkugel hohl und in deren Mitte die Erd- kugel, so könnte der Mond in einer Entfernung von 51,000 Meilen noch um die Erde kreisen, ohne das Kugel- gewölbe der Sonne zu berühren. Weil die Masse der Sonne so groß ist, so ist auch ihre Anziehungskraft eine gewaltige; auf unsere Erde fällt ein Stein in der ersten Sekunde 15 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel, auf der Sonne aber in der ersten Sekunde 430 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel u. s. w., ihre Anziehungskraft ist daher 29 mal so groß als die der Erde. Die Masse der Sonne ist aber nicht so dicht als die Maffe unserer Erde, oder der Sonnenkörper ist lockerer als der Erdkörper und zwar dreiviertelmal lockerer. Mancher wird nun sagen: Woher weiß man dies, da doch noch kein Astronom auf der Sonne gewesen ist? Antwort: Wir können die Höhe eines Berges oder Thurmes auch ausmessen, ohne daß wir auf den Berg oder Thurm steigen, wir können die Geschwin- digkeit eines Dampfwagens bestimmen, ohne daß wir ihm nachlaufen; so bestimmen die Naturforscher d'ie Dichtigkeit zweier Körper z. B. zweier Stücke Holz, zweier Metalle, ohne daß sie dieselben in ihre kleinsten Theilchen, aus denen sie zusammengesetzt sind, zerlegen können; sie wägen dieselben und bestimmen nach dem Gewichte deren Dichtig- keit. Das mehrwiegende Stück muß dichter sein als das minderwiegende aber gleichgroße, oder das schwerere muß aus mehr und näher bei einander liegenden Theilchen bestehen als das leichtere. Nun können die Astronomen die Sonne und andere Himmelskörper zwar nicht wägen, aber sie wissen ihre Entfernungen von einander, sie kennen ihren Umfang oder ihre Größe und sehen, wie diese Him- melskörper einander gegenseitig anziehen, und daraus
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