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1. Geschichte des Altertums - S. 67

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 12. Die ältesten Bewohner Griechenlands. 67 Entstehung der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Großen 500—336 v. Chr. Dritter Zeitraum: Von Alexander dem Großen bis zur Eroberung des macedonischen Weltreiches durch die Römer. Erster Zeitraum. Von der ältesten Zeit bis zum Beginn der Perserkriege 500 v. Chr» §. 12. Die flttßjten ßemohner ©cietfiensanifs. Als die ältesten Bewohner Griechenlands werden die Pelasger genannt. Diese hielten sich für Sprößlinge (Autochthonen) des griechischen Landes, gehörten aber, wie die vergleichende Sprachforschung lehrt, dem indo-europäischen Völkerstamm der Arier an (§. 3) und sind in vorgeschichtlicher Zeit aus Hochasien in Europa eingewandert. Sie widmeten sich dem Ackerbau und legten feste Städte, Burgen und Schatzhäuser an, deren Ruinen Kraft und Einsicht verraten. Man nennt die gewaltigen Mauerreste Cyklopenmauern, weil ihr Bau vermeintlich menschliche Kraft überstieg, und hielt sie für Werke der Cyklopen, der Gehilfen des Feuergottes Hephästos. Die Mauern waren aus ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzt, deren Zwischenräume durch kleinere Steine ausgefüllt wurden. Nach den Pelasgern wanderten die ihnen stammverwandten Hellenen, welche von den Römern den Namen Griechen erhielten, in die griechische Halbinsel ein. Sie ließen sich anfänglich in dein weidereichen Thessalien nieder und erlangten allmählich die Oberhand über die feindlichen pelasgischen Bauern. Als den Vater des Menschengeschlechtes nennt die Sage den Titanen Prometheus und berichtet über ihn und die Abstammung der Hellenen folgendes: Nachdem der Titane Prometheus die Menschen aus Erde gebildet hatte, stieg er zur Sonne und zündete seine Fackel an, mit welcher er seinen Geschöpfen Wärme, Licht und Leben gab. Aber beim Opfer betrog er Zeus. den Herrn des Himmels und bcr Erde, dadurch, daß er auf dessen Altar von den Opsertieren nur die mit Tierhäuten überdeckten Knochen verbrannte, das Fleisch aber seinen Kindern behielt. Zeus entzog deshalb den Geschöpfen des Prometheus das Feuer wieder. Doch Prometheus holte heimlich einen neuen Funken. Als dies Zeus sah, sandte er durch die reizvolle Pandora in einer Büchse alles Unheil unter die Menschen und ließ durch Hermes den Prometheus zur Strafe am Kaukasus festschmieden, wo ihm ein Geier täglich die Leber aushacken mußte, die über Nacht immer wieder wuchs. Diese Qual dauerte fort, bis in Griechenland ein Held erstand, der den Adler tötete. Dieser Held war Herakles (§. 14).

2. Geschichte des Altertums - S. 173

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 28. Alexanders Reich unter seinen Nachfolgern. 173 donischen Truppen besetzt; Demosthenes mußte fliehen und nahm 322 in dem Poseidontempel auf der Insel Kalauria bei Argolis, wo er Schutz gesucht hatte, Gift, um seinen Verfolgern nicht lebend in die Hände zu fallen. Als der Aristokratenherrschaft in Athen wieder eine demokratische folgte, wurde Phokion der Verräterei angeklagt und mußte 318 den Giftbecher leeren. Bei Perdikkas machte sich unterdessen das Streben nach der Alleinherrschaft geltend; dem gegenüber suchten die Statthalter über ihre Provinzen die Unabhängigkeit zu erlangen. Infolge dessen entstanden langwierige Kämpfe, in welchen das Weltreich Alexanders sich auflöste und die königliche Familie einen gewaltsamen Tod fand. Auf einem Zuge gegen Alexanders Geheimschreiber, den Statthalter Pto l e-mäus von Ägypten, fiel Perdikkas 321 unter den Händen seiner eigenen, meuterischen Soldaten. Hierauf ernannten die Truppen A n -tipater bis zu seinem Tode 318 zum Reichsverweser. Nach ihm entfaltete Antigonus in Phrygien die größte Macht und trachtete nach der Alleinherrschaft. Er bemächtigte sich der Schatzkammer in Susa, benutzte bereit Schätze zur Vermehrung seiner Sölbner und erzwang sich dann das Reichsverweseramt. Als er aber auch die Alleinherrschaft an sich reißen wollte, einigten sich Seleukus von Syrien, Ptolemäus von Ägypten und Antipaters Sohn Kassander in Makedonien gegen ihn und besiegten ihn mit seinem Sohne Demetrius in der Schlacht bei Zpsus 301 in Phrygien, wo Antigonus den Tod fanb. Die Folge war, daß das Weltreich Alexanbers zerfiel und die brei Reiche: Makedonien, Syrien und Ägypten sich. bilbeten, beren Könige Diab och en (Nachfolger) genannt werben. Makedonien würde in der Folge durch heftige Kämpfe geschwächt, mit welchen häufige Thronwechsel verbunben waren; zubem machten keltische Völker einen Einfall und brangen verheerend bis Delphi vor. Nach ihrer Vertreibung bemächtigte sich der Sohn des bei Jpsul besiegten Demetrius, Antigonus Gonatas, 278 der macebonischen Herrschaft und stellte die Orbnung in bent Reiche wieber her, das feinem Geschlechte bis 168 v. Chr. verblieb. Griechenlanb war unter fortbauernben Kriegen noch einige* Zeit unabhängig geworben. Im Peloponnes entstanb der achäische Bunb, bet unter Leitung dcs Arätus von Sikyon einen großen Aufschwung nahm, Sparta bezwang und die Vorherrschaft übet ganz Griechenlanb erstrebte. Ihm gegenüber bilbete sich im Hellas der ätolische Bunb, der von den halbbatbarifcljen Gebirgsbewohnern Ätoliens ausging. Um seinen Einfluß in Griechenlanb zu erhalten,.

3. Geschichte des Altertums - S. 297

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 56. Die Soldatenkaiser und die Flavier. 297 der Beobachtung dieses Ausbruches wurde der wißbegierige Naturforscher Plinius der Ältere durch den Qualm erstickt*). Auf Titus folgte sein ihm durchaus unähnlicher Bruder Domitian. *) Ein Augenzeuge, der jüngere Plinius und Neffe des vorgenannten, welcher mit seiner Mutter in Misenum war, beschreibt dieses furchtbare Ereignis in zwei uns erhaltenen Briefen. Der an den berühmten Geschichtschreiber Tacitus gerichtete lautet also: „Schon seit mehreren Tagen hatte man das Erdbeben gespürt und sich allmählich an das Wanken und Schwanken der Gebäude gewöhnt. Um 6 Uhr morgens war der Himmel ganz trübe und die Tageshelle noch matt. Da die Gebäude heftig schwankten und der Einsturz drohte, beschlossen die Mutter und ich die Stadt zu verlassen. Das Volk folgte uns scharenweise. Als wir die Häuser hinter uns hatten, machten wir Halt. Die Wagen, welche wir hatten hinausfahren lassen, wurden auf ganz ebenem Felde hin- und hergeworfen und blieben auch dann nicht auf der Stelle, wenn schon Steine untergelegt wurden. Es war, als ob das Meer sich selbst verschlinge und durch die Erderschütterungen gleichsam auf sich selbst zurückgeworfen werde. Wenigstens sahen wir das Ufer vorgerückt und viele auf dem trockenen Sande zurückgebliebene Seettere. Auf der entgegengesetzten Seite zerplatzte eine schreckliche schwarze Wolke, schoß und schleuderte schlangenförmige Feuermassen umher und entlud sich in länglichen Flammengestalten, die wie Blitze aussahen, aber größer waren. Bald ließ sie sich auf die Erde herab und bedeckte die See, umhüllte Eapreä (Capri) und das Vorgebirge von Misenum. Jetzt forderte mich die Mutter dringend zur Flucht auf: ich sei noch jung und werde leicht entrinnen; sie dagegen, durch Alter und Krankheit schwach, wolle gern sterben, wenn sie nur meinen Tod nicht verschulde. Der Mutter Hand ergreifend, ziehe ich sie, während sie laut klagt, daß sie mich aufhalte, nach. Schon fiel Asche auf uns, doch nicht in großer Menge. Ich sehe zurück. Ein dichter Dampf in unserm Rücken kam hinter uns her, wie ein auf die Erde gegossener Strom. Plötzlich wurde es finster, etwa wie wenn man in einem Zimmer das Licht auslöscht. Nun hörte man Frauen jammern, Kinder wimmern, Männer rufen, die einen nach ihren Eltern, andere nach ihren Kindern oder Gatten. Diese bejammerten ihr eignes Geschick, jene das ihrer Angehörigen, viele wünschten sich den Tod aus Furcht vor dem Tode. Falsche Gerüchte tauchten auf und mehrten den Jammer. Es wurde dann wieder ein wenig helle, was uns wie ein Zeichen fernen Feuers vorkam; denn die Finsternis kam wieder und mit ihr ein so heftiger und dichter Aschenregen, daß wir die Asche abschütteln mußten, um nicht erdrückt zu werden. Endlich löste sich die dichte Finsternis in Rauch und Nebel auf; die Sonne kam ganz trüb zum Vorschein, wie bei einer Sonnenfinsternis. Alle Gegenstände zeigten sich verändert, hoch mit Asche, wie mit Schnee bedeckt; das Erdbeben aber dauerte noch fort. Die Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä waren verschwunden." Als man 1711 in jener Gegend, wo Heriulanum einst gestanden

4. Geschichte des Altertums - S. 125

1889 - Wiesbaden : Kunze
f §. 19. Pisistratos und seine Söhne. 125 asten. Dort hatte er mit dem König Krösus von Lybien in Sarbes die bekannte Unterrebung (§. 7, 2), in welcher die Lebensanschauungen des weisen Solon und des reichen Krösus einen so bezeichneten Ausbruck fanben. Als Solon nach einer zehnjährigen Abwesenheit heimkehrte, waren die Athener wieber in die früheren Streitigkeiten verfallen. Vergeblich bemühte er sich, die Parteien zu versöhnen; hochbejahrt, wie er war, trat er von den Staatsgeschäften ganz zurück und beschloß den Rest seiner Tage 559 in der Einsamkeit, als sich sein Freunb Pislstratus bereits zum Tyrannen von Athen aufgeworfen hatte. §. 19. fififltafos und feine 8ökme 560—510 v. (Er. Pisistratos. Die Parteistreitigkeiten, welche noch bei Lebzeiten Solons zwischen dem Abel und dem Volk in Athen entstauben waren, benutzte Pisistratos, der Führer der Volkspartei, um 560 durch List in den Besitz der Macht zu gelangen. Eines Tages verwunbete er sich selbst und kam auf den Markt gefahren, wo er vorgab, daß er nur mit Mühe den Nachstellungen seiner Feinde, die ihm nach dem Leben trachteten, entkommen wäre. Er bat das Volk um eine Leibwache und erhielt fünfzig Keulenträger zu feinem Schutz. Mit Hilfe ber-selben besetzte er die Akropolis und herrschte nun über die Athener als Tyrann 560 — 527. Doch war seine Herrschaft zunächst noch nicht fest begrünbet. 555 gelang es feinen Gegnern, ihn wieber aus der Stadt zu vertreiben. Jn-bessen war auch jetzt die Einigkeit unter ihnen nur von kurzer Dauer. Pisistratos verbanb sich mit Megakies, dem Führer der Küstenbewohner, vermählte sich mit bessen Tochter und ersann mit ihm eine neue List, um wieber an die Spitze Athens zu gelangen. In Athen lebte ba-tnals eine schöne Frau von ungewöhnlicher Größe. Diese würde mit einer Rüstung angethan und auf einem Wagen in die Stadt gefahren, wobei Herolbe ausriefen: „Athener, nehmt den Pisistratos wieber auf, den Athene selbst zurückführt!" Die Freunbe des Pisistratos brangen durch, und er bekam 552 die Zügel des Staates abermals in die Hänbe. Doch nach 2 Jahren mußte Pisistratos der Macht seiner Feinde wieber weichen. Er ging auf die benachbarte Insel Euböa, sammelte Truppen und Gelb und kehrte im elften Jahre feiner Verbannung nochmals nach Attika zurück. Nachbetn er das Heer feiner Feinde überfallen und in die Flucht geschlagen hatte, gewann er zum britten mal die Herrschaft und regierte nun noch zwölf Jahre (bis 527 v. Chr.).

5. Geschichte des Mittelalters - S. 313

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 43. Frauen des vierten Zeitraums. 313 Sicseirt der Kaiser entdeckte ihre Anschläge, rüstete sich heimlich zur Reise nach Ungarn, setzte sich einen frischen Lorbeerkranz aus das greise Haupt und ließ sich in einer offenen Sänfte durch die Stadt Prag und zum Thor hinaustragen. Unter starker Bedeckung mußte ihm die Kaiserin folgen. Zu Znaym ließ Sigismund die Standesherrn von Böhmen, Mähren und Ungarn seinem Schwiegersöhne huldigen und vereitelte dadurch Barbaras Absichten. Hier starb der Kaiser 1437. Seinem Willen gemäß wurde die Leiche nach Großwardein geführt, Barbara seinem Testament zufolge dicht hinter seinen Sarg auf den Wagen gesetzt und, da sie sich sträubte, mit Ketten angeschmiedet. Barbaras Lebenswandel wird auch nach dem Tode ihres Gemahls als ein äußerst schamloser getadelt. 12. Maria von Burgund war die Tochter Karls des Kühnen (§• 38, 2) und am 13. Februar 1457 zu Brüssel geboren. Die Feierlichkeiten bei der Taufhandlung dauerten 15 Tage und waren so großartig, daß die burgundischen Schriftsteller nicht Worte genug finden können, um alles ausführlich zu beschreiben. Die fürstlichen Gemächer waren bis auf die Schlasstätten mit den kostbarsten Möbeln und Teppichen geschmückt, Straßen und Kirchen prachtvoll verziert und alles Geschirr von Gold und Silber. Über 400 Fackeln wurden bei Anlaß der Taufe verbrannt. Maria erhielt in Alma von Salins und Maria Hallwyn zwei vorzügliche Erzieherinnen, welche auf die segensreichste Weise ihre Anlagen bildeten. Große Herzensgüte, ein edler Stolz, frommer Sinn und fester Charakter zeichneten die edle Prinzessin vor vielen ihrer Standesgenossen aus. Ihre physischen und geistigen Kräfte wurden gleichmäßig geübt. Sie las Sagen, Lieder und Geschichtsbücher, machte fortschritte in der Tonkunst, übte das Schachspiel und verstand das wildeste Roß zu tummeln, aus welchem sie gern den Freuden der Jagd nachging. Maria hatte das 16. Jahr erreicht, als Kaiser Friedrich Iii. mit ihrem Vater in Trier zusammenkam, um ihre Hand seinem ©ohne Maximilian zu sichern; allein die Unterhandlungen der Väter zerschlugen sich. Als nun vier Jahre später Karl der Kühne in der Schlacht bei Nancy (1477) gefallen war, versuchte der französische König Ludwig Xi. (§. 38, 3) das Herzogtum Burgund zu nehmen, um Maria zu einer Heirat mit dem Dauphin geneigter zu machen. Aber sie zog Maximilian vor, und dieser wurde am 20. August 1477 in ®ent mit Maria getraut. Eine ungeheure Pracht herrschte bei den Vermählungsseierlichkeiten. Sämtliche Herren waren schwarz gekleidet und trugen reichverzierte Helme, Barette und Mützen; Maximilian einen wertvollen silbernen Harnisch. Ebenso reich und kostbar war Maria angethan. Sie trug ein weißes.

6. Die Weltgeschichte - S. 11

1835 - Mainz : Kupferberg
Biblische Geschichte. 11 Schöpfung. Erste Menschen in Eden, — Paradies. Sündenfall. Kain, Abel; Landbau, Hirtenleben. Opfer. Seth — fromm. Kain flieht ins Land Nod gegen Morgen, — Hanoch; von ihm Lamech, der Vater der Erfindungen: Ja bal — Zelten; Jubal —Muflk; T hu b a lk ain — Metallbereitung; Naama — Spinnen, Weben; Ausbildung des Nomaden- Lebens. Seth's Nachkommen fortdauernd fromm, von Jehovah geliebt: Enos, Henoch, Methusalah, Lamech, Noah; ihr hohes Alter. Die Israeliten dachten sich die Erde bald als eine runde Scheibe, bald als einen breiten Mantel mit vier Säumen oder Ecken, umflossen von einem Meere, überdeckt von einem feststehenden, krystall - oder saphirartig glanzenden Himmelsgewölbe, gleich einer Halbkugel, und über diesem Gewölbe schwebte der Himmelsocean, aus dem der Regen auf die Erde herabfiel. Aus Eden, dem Garten der Wonne, wo die ersten Menschen wohnten, ging ein Strom aus, und theilte sich in die vier Hauptflüsse, welche sich über die Erde ergossen: der Pischon, der Gichon, Chiddekel und Phrat. Ii. Von Noah bis Mose, von 2300 bis 1550 v. Ch. G. * Wunderbare Fügungen der Gottheit zur Rettung der Menschen und zur Erhaltung der Israeliten. Patriarcha- lisches Nomadenleben derselben in Kanaan wie in Aegypten. Durch die Kainiten allgemeine Entartung der Menschen. Geringachtung des Göttlichen, — Sündflnth. Noah mit seiner Familie (Sem, Cham, Japhet) in der Arche gerettet,— Ararat in Armenien. Ebene Schinear am Euphrat; Thurm zu Babel; Sprachverwirrung. Die Semiten wählen sich das Hochland der Quellen des Euphrat und Tigris (Elam, Assur, Aram rc.), bleiben die Günstlinge Jehovah's, und ihnen sollte es vorzugsweise vergönnt seyn, die Erde zu beherrschen, und ihre Brüder, die Chamiten, aus ihrer Nähe südwärts nach Afrika, die Japhetiten nach Westen hin (Europa) zu ver- drängen. \

7. Die Weltgeschichte - S. 36

1835 - Mainz : Kupferberg
36 Griechenland. wechselnden Kämpfen erscheinen. Unter Amputas I. werden sie 513 v. Ch. G. der persischen Herrschaft des Dareios unter- worfen; aber unter dem folgenden Alexander nach der Schlacht bei Platää 479 wieder unabhängig. Erst Ar chela os macht sich 413 v. Ch. G. um die Cultur seines noch all zu rohen Volkes und Landes verdient, Städte werden gebaut, griechische Bildung begünstigt rc. Nach dem Tode des Amputas Ii. 368 v. Ch. entstehen wieder Thronstreitigkeiten. P e l o p i d a s, von Theben gesandt, führt den jungen Philippos als Geißel mit nach Theben zurück. Die Verwirrung dauert fort; Pto- tem äos Alorites wird von seinem Bruder Perdikkas Iii. ermordet, und dieser fällt in einer unglücklichen Schlacht gegen die Illyrier, seinem unmündigen Sohne Amyntas das bedrohte, zerrissene Reich hinterlassend. Da erscheint plötzlich Philippos von Theben, des Perdikkas Bruder, und seiner gewandten Umsicht gelingt es alsbald, nachdem er seine Gegner rasch bezwungen, daß er als rechtmäßiger König allgemein aner- kannt wird 360 v. Ch- G. Mit ihm beginnt eine neue Periode der macedonischen Geschichte, welche zu sehr in die griechische Geschichte eingreift, als daß sie nicht füglicher dort ihre Erledigung fände*). §. 16. G r i e ch e n l a n d. I. Mythische Zeit bis zur Wanderung der Heraklidcn und Dorier, bis 1104 v. Ch. G. »Das von drei Seiten mit Meer umgebene, von Bergen und reizenden Thalern durchschnittene Land muß schon frühe seine Bewohner erhalten haben. Nomadisch lebten sie im Innern, als Seeräuber an den Küsten, bis allmälig nach mannichfaltigen Wanderungen und Ver- #) Für die aus der Monarchie Alexanders des Gr. entstehenden Reiche legen wir eine chronologische Uebersicht bei, um auch diese in ihrem allmäligen Verfall, wie sie nach und nach an die Römer übergehen, wahrnehmen zu können.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1888 - Wiesbaden : Kunze
90 Erste Periode des Mittelalters. 6. Unter den Frauen des griechischen Reiches ist zunächst die schon (§. 9) angeführte Gemahlin des Kaisers Justinian, Theodora, zu nennen. Theobora wirb von ihren Zeitgenossen wohl als klug, aber auch als störrisch, zornig, rachgierig, unversöhnlich und mißtrauisch bezeichnet. Als Amalasuntas Tochter M at ha-suinta nach Konstantinopel kam, fürchtete Theobora, die schone und geistreiche Gotin könne des Kaisers Liebe gewinnen, und ließ die vermeintliche Nebenbuhlerin töten. Viele verbächtige Leute würden aus ihr Geheiß hingerichtet ober eingekerkert. Einen Senator, welcher ihre Freunbin Antonia beleibigt hatte, ließ sie mit einem Strick um den Hals an eine Pserbekrippe binben, wo er 4 Wochen stehen mußte und wahnsinnig würde. Theobora führte das orientalische Zermoniell ein. Jebermann, welcher ihr nahte, mußte sich nieberwerfen und ihr den Fuß küssen. Die Obrigkeiten und Beamten leisteten ihr den Eib der Treue, und in der von Justinian veranstalteten römischen Gesetzsammlung nennt sie der Kaiser die allergottesfürchtigste, ihm von Gott gegebene Gemahlin, beren Rates er sich bei der Anorbnung dieser Gesetze bebient habe. Sie war 22 Jahre Kaiserin und hatte bei Lebzeiten den Ruhm einer gelehrten und frommen Fürstin. 7. Irene (§. 9) war in Athen geboren und muß eine gute Erziehung genossen haben. Sie würde 760 mit Konstantins V. Sohn Leo Iv. (775—780) vermählt. Bei ihrer Vermählung würde sie eiblich angehalten, dem Gebote der Kirchenversammlung und des Kaisers nachzukommen und benbilb er bienst zu verwerfen. Sie schwur. Nach Konstantins Tod bestieg Leo den Thron. Da er streng bei dem Silber-verbote blieb, so fehlte es ihm nicht an Gegnern, und mit biefen war Irene heimlich einverstanben, obwohl sie ganz zurückgezogen im Palaste lebte und sich den Schein gab, als ob sie an dem gottlosen Wanbel ihres Gatten keinen Anteil habe. Das Volk verehrte sie Darum wie eine Heilige. Als Leo die Kaiserin einst beim Bilberbienste überraschte, kerkerte er ihre Freunbe ein und wollte sie selbst verstoßen. Allein wenige Tage nachher war der Kaiser eine Leiche, und Irenens zehnjähriger Sohn Konstantin sollte unter der Vormunbschast seiner Mutter regieren. Sofort würde der Bilberbienst wieber eingeführt. Die Erziehung des jungen Kaisers würde vernachlässigt, weil Irene allein herrschen wollte. Alle Verschwörungen würden unterbrückt, und Konstantin trat seiner Mutter selbst die Regierung ab. Das wollte aber Konstantins Gemahlin Th eobata, welche ebenso herrschsüchtig war wie Irene, nicht länger ertragen, und sie suchte die Schwiegermutter zu stürzen. Allein die unnatürliche Mutter ließ ihren Sohn

9. Geschichte des Mittelalters - S. 211

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 32. Die Frauen des dritten Zeitraums. 211 Eigensinn ihrer Dame zu trösten, sondern fügten sich demütiglich den Geboten, welche man ihnen gab- Dieses unwürdige Kriechen der Männer mag freilich manche Dame bewogen haben, die ihr verliehene Gewalt zu mißbrauchen. Der bekannte steirische Edelherr Ulrich von Lichten stein hat das genugsam erfahren. Schon als Edelknecht hatte er sich die Dame auserwählt, der er dienen wollte. Ihr zu Gefallen that er alles. Er ließ sich seine allzubreite Oberlippe abschneiden, weil seine Dame es verlangte, er mischte sich unter die Aussätzigen, um vergeblich seine Dame zu erwarten, er hieb sich einen verwundeten Finger ab, weil seine Dame die Wunde für unbedeutend hielt. Als er ihr den Finger geschmückt in einem reichen Kästchen sandte, brach sie in Verwunderung aus, daß ein vernünftiger Mensch so sinnlos handeln könne. Und der nämliche Ulrich hatte aus seiner Burg ein treues Weib, welches er liebte und das ihn freundlich pflegte und empfing, wenn er von solchen abenteuerlichen Zügen heimkehrte. Oftmals aber benutzten die Frauen auch ihre Machtvollkommenheiten, die Ritter zu einem großen, ruhmreichen Unternehmen zu bewegen. Die Ritter Frankreichs und Deutschlands entschlossen sich fast durchgehend schwer, das Kreuz zu nehmen oder verschoben wenigstens die Ausführung so lange als möglich. Die Geistlichen mahnten oft vergebens; da erhoben sich die Frauen, forderten den Zug ins gelobte Land als Beweis der Liebe und fanden gehorsameres Ohr. So freudig auch die Turniere und Festgelage für die Frauen dadurch waren, daß sie sich dabei im köstlichen Schmucke zeigen, den Rittern mit eigner Hand den Siegespreis spenden und an ihrer Seite bei der Tafel die Zeit in heiterem Gespräche kürzen konnten, so war doch das gewöhnliche Leben auf den Burgen, besonders wenn der Herr abwesend war, ein einsames und einförmiges. In einfacher Kleidung gingen die Frauen dann den gewohnten häuslichen Geschäften nach. Das Weben und Anfertigen der Gewänder fiel den Töchtern des Hauses zu; selten erblickte man sie außer dem Hause, wenn nicht Anlässe es verlangten. Ging eine Frau aus, so hielt man es für unpassend, wenn sie die Augen frei umherwandte und nicht züchtig und bescheiden vor sich niederblickte. Dabei mußte sie freundlich und artig gegen jedermann sich zeigen und durfte keinen Gruß unerwidert lassen. Trat ein Mann grüßend in das Zimmer, 1° erhoben sich die Frauen und wenn es Königinnen gewesen wären, um den Gruß zu erwidern. 14*

10. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 109

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 109 — 8. Verwertung. Wer verschuldete den tiefen Fall Preußens? a) Der Zustand des Heeres. Die Kriegstüchtigkeit desselben war bedeutend gesunken in Ausbildung und Bewaffnung; die Sparsamkeit am unrechten Orte rächte sich in bitterster Weise. b) Der Übermut und Leichtsinn der Offiziere. „Hochmut kommt vor dem Fall!" c) Die schlechte Führung der Preußen. Den Heerführern mangelte der sichere Blick, die feste Entschiedenheit und Willenskraft, welche Napoleon zum größten Feldherrn feiner Zeit machten. ä) Die Untreue und Pflichtvergessenheit vieler Befehlshaber. 4. Die Königin Luise. Unter der Hand Napoleons lag Preußen vollständig am Boden. Daß der König inmitten des Unglückes nicht ganz verzagte, dankte er besonders seiner treuen Gemahlin Lnise. Jugendzeit. Luise, die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii., wurde am 10. März 1776 als Prinzessin von Mecklenbnrg-Strelitz geboren. Ihr Vater, der Prinz Karl von Mecklenbnrg-Strelitz, stand als Feldmarschall im Dienste der hannoverschen Armee. Luisens Mutter war eine Prinzessin von Hessen-Darmstadt; schon als Kind von 6 Jahren verlor Luise dieselbe durch den Tod. Der Vater siedelte nun mit ihr und ihren Geschwistern nach Darmstadt über. Hier verlebte Luise ihre Jugendjahre unter der treuen Obsorge ihrer Großmutter. Von Jugeud auf fühlte sie in sich den schönen Beruf, anderen wohlzuthun. Oft besuchte sie an der Hand ihrer Erzieherin die Hütten der Armut, um Notleidenden Trost und Hilfe zu bringen. Fast alljährlich verbrachte sie den Sommer mit ihrer Großmutter aus dem Schlosse Broich im Kreise Mülheim an der Ruhr. Bei frohem Spiele mit den Kindern aus der Nachbarschaft verflossen die schönen Tage nur allzu schnell. Einst zog plötzlich ein schweres Gewitter heranf. Je lauter der Donner rollte, desto mehr fürchteten sich die Kleinen; eilte fing laut an zu weinen. Da nahm die 11jährige Prinzessin Luise die Gespielin zu sich und sagte: „Lege deinen Kopf in meinen Schoß und sei nur nicht bange, fromme Menschen haben von Gott nichts zu fürchten." Vermählung. Auf einer Reise traf Lnise im Jahre 1793 in Frankfurt am Mai» mit dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen zusammen. Dieser wurde von dem edlen Sinne und dem tief religiösen Gemüte der schönen Prinzessin lebhaft ergriffen. Eine innere Stimme schien ihm zu sagen: „Die ist es oder keine sonst auf Erden!" Er begehrte sie zur Gemahlin, und am 24. April 1793 fand auf dem Schlosse zu Darmstadt das fröhliche Fest der Verlobung statt. Am 22. Dezember desfelben Jahres zog Luise unter dem Jubel der Bevölkerung als Brant in Berlin ein. Schon beim Einzuge gewann sie die Herzen wie im Fluge. An einer Ehrenpforte stand eine Schar weißgekleideter Mädchen. Als der prachtvolle Staatswagen hier hielt,
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