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72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt.
auch Fische und Knoblauch), Handschuhe, Sensen und Sichel, Beuteltücher für Müller, Krämer- und Buchdruckerwaren, „welsche Früchte", Baumwolle, Lorbeerblätter, Reis, „Schamlot und Arras", Teppiche, Silbergeschirr, Tuch, Pergameut, Draht, Wetz- und Schleifsteine. Noch vielseitiger war endlich die Ladung der aus München kommenden Fahrzeuge. Auf ihnen traf man nicht nur die sämtlichen eben ausgeführten Gegenstände sondern ferner noch Felle, Kleidungsstücke, Filzhüte, Kürschnerwaren, Gewürze, Wein und Weiubeereu, Pomeranzen, Zwetschgeu, Bier, Kupfer, Pulver, Glas, Blei, Galmei, Flaschen, Hirschgeweihe, Pfeifen zum Musizieren, Schreiuer- und Kistlerarbeiten.
Im 17. Jahrhundert erfuhr zwar der Floßverkehr auf der Isar hauptsächlich wegen des Dreißigjährigen Krieges — litt doch selbst der Jsarwiukel mehrmals unter deu Einfüllen der Schweden •— vielfache Hemmnisse. Trotzdem erfolgten Fahrten die Donau abwärts bis uach Uugaru gerade vonseiten der Oberländer Flößer häufig. Darauf weist so mauche Grabschrist oberhalb der Greiuer Stromeuge unterhalb Linz nicht minder hin als die in den Tölzer Pfarrbüchern öfters verzeichnete Tatsache, daß Floßleute der „uugarischeu Krankheit" (wahrscheinlich einer Art Dysenterie) erlagen, welche sie aus Ungarn eingeschleppt hatten. Harte noch sind in Ofen und Pest Nachkommen uralt angesehener oberländischer Flößerfamilien ansässig. Als leichte Rückfracht wurden aus Österreich gewöhnlich seidene, nach orientalischen Mustern geblümte und gefranste Brust- und Halstücher für Frauen und Mädcheu mitgebracht.
Auch in den Dienst der Kriegführung wurden die Flößer des Jsarwinkels gestellt und zwar besonders gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Ihre Bekanntschaft mit dem Wasserwege nach Ungarn sowie die Raschheit und Billigkeit der Provianttransporte auf Isar und Donau war besonders in den Feldzügen Max Emannels gegen die Türken willkommen. So kam z. B. von der kurfürstlichen Hofkammer 1684 Befehl nach Tölz 30 Flöße mit Nahrungsmitteln und Schießbedarf nach Ungarn gehen zu lassen — und der Aufforderung ward Folge geleistet. In demselben Jahre wurde auch die Hosmark Hohen-lnirg (bei Leuggries) angehalten 30 Fergen znr gleichen Fahrt nach Ungarn auszubringen. Während der Belagerung Oseus durch die 8000 Mann starke bayerische Hilfsarmee mußte der Pflegeamtsverwalter von Tölz 90 ausgewählte, jeder Gefahr gewachsene Jsarwinkler mit Vorräten verschiedenster Art ins kurfürstliche Lager abgehen lassen. Sie kamen samt ihren Fahrzeugen glücklich
vor Ofen an und diejenigen, welche die Dysenterie verschont hatte, zogen im September 1686 mit den Kriegslenten in die eroberte Festuug. — Ähnlich wurde im Kampfe der Landesverteidiger mit den Österreichern 1705 den zum Entsatz Münchens herbeigeeilteu Bauern des Oberlandes zu Wasser Mundvorrat und Proviant nachgesührt. Man erzählt sogar, daß die Flößer von der
Lände wegstürmten um am letzten, todesmutigen Ringen in Sendling teil-
zunehmen. Daraus erklären sich vielleicht die harten Maßregeln, welche der österreichische Statthalter auch gegen sie erließ. Noch am 6. Februar 1708
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72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt.
393
für die Wegräumung der Felsen im Flusse. Ebenso sollen die Tölzer ihrerseits bereits um 1370 für Regelung und Sicherung der Floßfahrt Sorge getragen haben.
Eineu großartigen und anhaltenden Aufschwung erfuhr der Durchgangshandel Mittenwalds und das Frachtwesen ans der Isar am Ende des 15. Jahrhunderts. Siegmund vou Tirol lag damals mit den Venezianern in Zwistigkeiten. Er ließ 1487 gelegentlich eines der großen Märkte in Bozen, aus denen deutsche und italienische Kaufleute gegenseitig Abrechnung pflogen, 130 der letzteren festnehmen und in Gewahrsam bringen. Über diese Gewalttat erzürnt und ans eine Siegmund empfindlich schädigende Gegenmaßregel bedacht scheinen die Venezianer längere Zeit ihren persönlichen Verkehr mit den großen Kanshäusern der süddeutschen Reichsstädte nach Mittenwald oerlegt zu haben. Jedenfalls hob sich infolge der Streitigkeiten mit Siegmund das Speditions-wesen Mittenwalds in bedeutendem Maße. Wenn es auch, wie ältere Geschichtschreiber meinen, sehr unwahrscheinlich ist, daß der deutsch-venezianische Handel nahezu zwei Jahrhunderte — nämlich von 1487 bis 1679 — von dein beiden Teilen so günstig gelegenen Bozener Stapelplatze entfernt und in Mittenwald konzentriert gewesen sein soll, so ist doch sicher, daß gegen Ende des 15. und während des 16. Jahrhunderts in dem letzteren Gebirgsmarkte ein geräuschvolles Leben herrschte. Dessen Spuren kann jeder noch wahrnehmen, der durch die kulissenartig einander vorgeschobenen, bildergeschmückten Häuserreihen des Ortes mit ihren torähnlichen Einfahrten, gewölbten Gängen und eisenbeschlagenen Läden und Türen im Schatten der Karwendelspitze dahinschreitet. Der mit der Verlegung der Welthandelswege im Zeitalter der großen geographischen Entdeckungen eng verknüpfte allmähliche Niedergang Venedigs, die Ableitung des Zuges der Handelsgüter nach Augsburg über Füssen und die Folgen des großen Religions- sowie des Spanischen Erbfolgekrieges beschränkten indessen nach und nach das Mittenwalder Speditionswesen zu Wasser und zu Land beträchtlich.
Welcherlei Waren beförderten nun die Floßleute auf der Isar im 15. und 16. Jahrhundert? Die urkundlichen Nachrichten wissen von einer ungewöhnlich mannigfaltigen Fülle von Gütern zu melden, womit die Flöße damals beladen wurdeu. Ihre 'Aufzählung erweist, daß die dem Flusse anvertrauten schwaukeu Fahrzeuge in jeneu Zeiten eine durchaus ähnliche Bedeutung für den Warentransport hatten wie die Lastwagen der Rottleute zu Lande, die Eisenbahnen im heutigen Wirtschaftsleben. Vor allem aber ' tritt unzweideutig die Wichtigkeit der Isar für die Zufuhr italienischer und südtirolischer Handelsgüter in vollem Maße hervor. Während die Floßlente des Loisachgebietes nur gebogenes Eibenholz, Papier, Pferdedecken, Käse, Schafwolle, Pflastersteine, Leinwand, Barchent und gestrickte Hemden, Kreide, Schuhe, Kupferwasser und Schmalz herbeiführten, brachten die Tölzer außerdem Hausgeräte, Rüstungsgegenstände, Nahrungsmittel (neben Käse und Schmalz
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494
103. Eine Fußreise mit König Max Ii.
und reich mit Alpenrosen bekränzt. Die Türöffnung war so niedrig, daß man nur gebückt hereinkommen konnte, Fenster waren nicht vorhanden. Zum Ersatz fiel durch die zahlreichen Löcher des Daches eine Art Rembrandtisches Oberlicht in das geheimnisvolle Helldunkel. In Ermangelung eines Tisches diente die Stalltüre als Tafel, zwei Bänke von alten Brettern, aus Klötze gelegt, statt der Stühle. Da jedoch diese Bänke etwas höher geraten waren als der Tisch, so ragten unsere Kniee einen halben Fuß über die Tasel, die Füße schwebten in der Lust und wir mußten die Teller beim Essen in den Händen halten. Im Gegensatze zu alledem war nun aber die Stalltüre mit dem feinsten Tafelzeug gedeckt, wir speisten auf kostbareu Tellern, tranken aus silbernen Reisebechern und, wie jeden Tag, lag das kalligraphisch zierlich geschriebene „Menu" neben dem Gedecke des Königs. Der Kontrast gegen die Umgebung war so abenteuerlich, daß uns der König zur feierlichen Eröffnung der Tafel dieses nach allen Regeln französisch verfaßte Menu vorlas — von der Reissuppe mit Huhn, zu den Forellen mit neuen Kartoffeln, dem Rindsbraten mit Sauce ä la Montpensier, den Koteletten mit neuen Erbfen und Bohnen, dem Rehziemer in Lorbeerblättern gebraten, bis zum „Schmarren ä la Plnmser Alp", der Erdbeertorte, den Kirschen und Melonen und dem Konfekt, woran sich zuletzt die Taffe Mokka reihte mit einer Havanna, welche Seine Majestät vom bayerischen Konsul in Havanna als das erlesenste Produkt der berühmten Insel zum Geschenk erhalten hatte. Es war alles echt mit einziger Ausnahme des Gerichtes, welches eigentlich das echteste hätte sein sollen, des „Schmarrens ä la Plumser Alp", und der König, welcher auf feinen Jagdzügen auch die Originalküche feines Volkes gar wohl kennen gelernt hatte, meinte, diefer zivilisierte Schmarren erinnere ihn an eine gewisse Sorte von Dorfgeschichten. So fanden wir auch das mitgebrachte Hofbräuhausbier nebst Rheinwein und Champagner echter als das Triukwasser, welches uns der Berg bot; denn das war in Ermangelung einer Quelle aus einem Schneebache geschöpft und gewann keinen Beisall.
Bei der schneidenden Kälte, die in dem Stalle herrschte, zogen wir unsere Mäntel und Überzieher an, bedeckten die Kniee mit den Plaids und zitterten trotzdem vor Frost, bis Essen und Trinken uns die gehörige innere Wärme gab. Die wunderliche Situation entfesselte unseren Humor; niemals in meinem Leben habe ich einer fröhlicheren Tafel beigewohnt Geist, Witz und Laune sprudelten in dem Tischgespräche und die heitere Stimmung erreichte ihren Gipfel, als wir uns beim Braten plötzlich von außen belagert sichen. Den Kühen war es nämlich draußen zu kalt geworden, sie kamen zu ihrem Stall zurück und suchten brüllend durch die offene Türe einzudringen, wurden aber von den servierenden Bedienten mit ihren Servietten tapfer bekämpft und endlich zurückgeschlagen. Schade, daß sich kein Maler zur Stelle fand; die Hoftafel im Kuhstalle würde ihm Stoff zum originellsten und stimmungsvollsten Genrebild geboten haben.
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6
Asien.
Die Küsten lande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit
der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter
türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste;
in Jemen: Hodeida am Roten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen
Kaffeex) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs und Myrrhen, auch
Gummi arabicum.^) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche
Arabien".
Nichttürkischer Besitz. An der S-Küste besitzen die Engländer Aden
(äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer
beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dein Jmam von Maskat,
ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die dnrch ihre Perlenfischerei bekannten
Bahrein-Jnseln tnt Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso
der wichtige Hafen Koweit.
Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.), gehören dem
semitischen Stamme an und sind nur zum kleineren Teile Nomaden (Be-
duinen).^ Die durchwegs herrschende Religion ist der Mohammedanismns
oder Islam, der durch Mohammed ^ 632 n. Chr.) von Arabien seinen Aus-
gang nahm und über drei -Weltteile hin sich verbreitete.
Armenien.
Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte
der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem
Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so
dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel-
punkte Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen,
so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild —
unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh.
Mit Rücksicht auf seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seereichtum kann
Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden.
Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind
ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung
durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach
Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Drago-
mans^) auftreten. An ihrem griechisch-katholischen Glauben halten die
Armenier gegenüber dem Islam mit Zähigkeit fest.
Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das
Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zer-
fällt Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der 3!. ist russisch; Hauptstadt
Eriwan; der S. ist türkisch; hier Erserum, 40000 Einw.; das Land um den
Urmia-See ist persisch.
1) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte
verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee.
2) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes.
3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien.
4) Ein Gummiharz.
5) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere.
6) d. h. Dolmetscher.
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Extrahierte Personennamen: Nichttürkischer Mohammed Mocha
Extrahierte Ortsnamen: Asien Hodeida Oman Arabiens Armenien Niederschlägen Bewässerungsmittel- Armenien Vorderasien Armenien Urmia-See
Ostasien. 15
Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Baum-
wolle.— Aus der reich entwickelten Tierwelt seien die menschenähnlichen
Affen (Gibbon und Orangntan) und das zahlreiche Heer der Papageien erwähnt.
Bevölkerung. Sie besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham-
medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger
schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Muud und eine stumpfe,
aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen
Seefahrern erzogen, indem deren Wanderungs- und Entdeckungslust hier mächtige
Anregung empfing. Vom Indischen Archipel aus bevölkerten sie nicht bloß die nahe
Halbinsel Malakka sondern sie verbreiteten sich auch über die östlichen Gestade des
fernen Madagaskar und über die ganze polynesische Jnselslur. Ausgerüstet mit Segel
und Doppelboot, machten sie längst vor Kolumbus den Schritt von der Küstenschiff-
fahrt zur ozeanischen Schiffahrt. — Im Indischen Archipel herrschen die Nieder-
länder und (seit 1898) die Amerikaner an Stelle der Spanier.
Den Niederländern gehören:
1. die vier Großen Sunda-Jnseln: Sumatra (sumätra). fast so groß wie das
Deutsche Reich. Die Insel liefert Tabak, Pfeffer, Kampher^) und Zinn. — Java,
wegen seines großen Produktenreichtums der wertvollste Kolonialbesitz der Niederländer.
Seine bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Kaffee und Zucker. Die Be-
völkeruug beträgt 26 Mill., auf 1 qkm 200 Einw.; die Insel ist die volkreichste
aller Tropeninseln und dichter bevölkert als Großbritannien. Batavia (batäfia),
140000 Einw., Hauptstadt von Niederländisch-Jndien. Surabaya, der wichtigste
Ausfuhrhafen, 150000 Einw. — Borneo (börneo), die zweitgrößte Insel der Erde,
größer als Österreich-Ungarn. Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich auf die
Küstengegenden. — Celebes (ßelebes), die meistgegliederte Insel dieser Gruppe;
2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb
portugiesisch ist;
3. die Molukken oder Gewürzinseln zwischen Celebes und Neu-Guinea (giuea),
die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes.
Im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Die
größte und schönste Insel ist Luzou (lußou). Hauptstadt: das durch großartige
Zigarrenfabrikation berühmte Manila (mamla), 220000 Einw. — Haupterzeugnisse
der Landwirtschaft sind Tabak, Kakao, Zucker und Hanf (letzterer im Handel
unter dem Namen Manilahanf bekannt). 0/fr/f
Astasien.
Es besteht aus den Reichen China und Japan.
Das Chinesische Reich.
Grenzen und Lage. Im O. bespült es das Meer, im N. und W.
und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentral-
asiens. China wird so nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner
Umgebung geschieden.
Dieser Umstand hat wohl auch die jahrhundertelange starre Abschließung
dieses Reiches gegen alles Fremde begünstigt. Indessen verknüpfen das eigentliche
i) Ein festes ätherisches Öl, aus Holz und Blättern mehrerer Lorbeerbäume durch
Destillation gewonnen.
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus Surabaya
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Madagaskar Sumatra Deutsche_Reich Niederländisch-Jndien Borneo Timor Neu-Guinea Amerika Manila China Japan China
Südafrika. 45
Südafrika.
Oberflächengestaltung. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche
Plateaumasse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch
wie das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten Rand-
erhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. Drei große Fluß-
gebiete erfüllen es: das Kongo-, Sambesi- und Oranjegebiet.
A. Das tropische Südafrika.
Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika
sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ostafrika-
nische Seenhochland.
Klima und Bewässerung. Die Niederschläge sallen in der Gegend des
Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialere gen mit
täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und
nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen-
zeiten). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und
Sambesi und in den großen Ostafrikanischen Seen.
Der Kongo (s. S. 42), der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen oft-
afrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nord-
wärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem
Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küsten-
terrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi,
fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher
Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambique (mofsambik).
Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung
vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder (s. S. 44), längs der nieder-
schlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder
hin. Die Ausfuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks,
Palmkerne, Erdnüsse^), Kaffee, Kopat*), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger
Handelspflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika.
Die Bevölkerung besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Savannen-
ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die
Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen und diese arten gern zu Raub-
und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub-
Völker) gebeut die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden
Kriege hinderten die zahlreichen kleinen Negerstämme an jedem Fortschritte. Sie
frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam-
Niam oder Sand eh im nordöstlichen Kongogebiet herrscht noch Kanibalismns.
1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat: es findet
besonders in der Seifenfabrikation Verwendung Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl.
2) Kautschuk — der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in
Afrika besonders der Lianen.
3) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein seines Speiseöl geben, das vielfach dem
Provence? Ol zugesetzt wird.
4) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für
die Lackfabrikation sehr wertvoll.
M, u. A. G e i st b e ck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 4
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98 Die deutschen Kolonien.
ndscharo aufsteigt. Sie scheidet die Randgebirge von den ausgedehnten Hoch-
flächen des Innern (1000 m und darüber), die sich bis zur Einbruchsspalte der
großen Seen erstrecken. Weite Strecken dieses Gebietes sind abflußlos und leiden
unter langer Trockenheit. Auch besteht der Boden vorherrschend aus Laterit,
einem roten Tonboden, der so leicht der Landschaft den Charakter der Steppe
oder Wüste verleiht. Infolgedessen bilden Savannen mit mannshohen Gräsern
und Strauchsteppen die vorwaltende Vegetationsform des Ostafrikanischen
Plateaus.
Erzeugnisse von Deutsch-Ostasrika. Es wird besonders die Erzeu-
gung jener Produkte erstrebt, die das ganze Land hervorbringt und für welche
sich stets Absatz findet. Als.solche tropische Massenprodnkte sind zu nennen:
die Getreidearten des Landes (Mais und Reis), Ölpflanzen (Sesams, Erd-
nuß, Kokospalme), Gespinstpflanzen (Sisalagave, Bastbanane) und die hoch-
wichtigen, von der Industrie so stark'begehrten Artikel Kautschuk und Baum-
wolle. Der Anbau von Baumwolle ist in den deutschen Kolonien deshalb vou
besonderer Wichtigkeit, weil unsere einheimische Textilindustrie im Jahre an 500 Mill.
Mark für Baumwolle ausgibt. Für deren Erzeugung ist der Boden in Ost-
afrika wie Togo bestens geeignet^). Die Gewinnung der vorgenannten tropischen
Massenartikel, vornehmlich von Hanf, Öl, Kautschuk und Baumwolle, sichert
wohl auch die Zukunft Deutsch Ostafrikas. Zeitweilig bewirken freilich Heuschrecken-
plage und Dürre großen Schaden. Reich vertreten ist ferner die Tierwelt.
Ganze Herden von Antilopen und Zebras durchstreifen die Ebene; auch Nashorn,
Hyäne und Leopard finden sich hänfig, Lowe und Elefant sind dagegen seltener
geworden. Mineralschätze fehlen ebenfalls nicht. Festgestellt ist z. B. das
Vorkommen von Steinkohle (am Nyassasee), von Glimmer im Ulugurngebirge.
Auch Gold ist schon erschürft worden.
Gegenwärtig werden hanptfächlich 'ausgeführt Sisalhans, Kautschuk, Häute
und Felle, Bienenwachs, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Sefam, Kopal n.f.w.
Verkehrsmittel. Von größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung
Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis
vor kurzem konnten Waren nach dem Innern von Ostafrika nur auf dem Kopfe
der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart war aber zu kostspielig und
raubte dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Pferde und Rinder erliegen der
mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des
Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits die Usambara-
bahn, die von Tanga über Mombo bis Moschi führt und die Küste mit
den Kaffeeplantagen im Usambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie, Dares-
salam—kilossa—tabora erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie.
Ihre Fortführung nach dem Tanganjikafee ist geplant. Den Nyassasee befährt
der deutsche Dampfer „Hermann von Wißmann", den Tanganjikafee der Dampfer
!) Eine Krautpflanze, deren Samen gutes Öl liefern.
Ä) Die Baumwollausfuhr von Deutsch-Ostafrika erreichte 1909 bereits 491894 kg.
3) Man rechnet, daß eine Negerkarawane täglich 15—20 km zurücklegt und hierbei den
Zentner beförderter Ware um 8 201., die Tonne um 80 M. verteuert, so daß die Tonne durch-
schnittlich im Innern 800—1600 M. mehr kostet als an der Küste.
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84
Australien.
lisch. Auf der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner
der Insel, die Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen Mill.) treiben
hauptsächlich Viehzucht und Bergbau.
Polynesien oder Ozeanien.
Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende-
kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind.
Die Inseln sind teils vulkanisch teils Koralleninseln; erstere sind natur-
gemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flach. Häufig bilden die
Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte
See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißeu Atolle. — Die
Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° C; nur um ein
paar Grade unterscheiden sich Tag und Nacht, der kälteste Monat und der wärmste.
Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokos-
Palme. Sie macht namentlich die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar,
indem sie den Insulanern alles zu ihrem Lebensunterhalte Nötige liefert; die
kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die
Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden,
Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liesern den Palmwein,
der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen
sind noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen
und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere
fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung dieser
Inseln vom Festlande. — Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern,
einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen sich durch schönen
Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschicklichkeit bekunden sie
im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn wenn auch die Ei-
lande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treibhauswärme bei
längerem Aufenthalte zu Erkrankungen.
Im großen und ganzen ist der Wert der Südseeinseln in kolo-
nialer Beziehung mäßig, da deren Bevölkerung und Landflächen
ziemlich gering find. Als Schiffahrts-und Kohlenstationen zwischen
Amerika einerseits und Australien anderseits werden sie aber eine
wichtige Rolle spielen, sobald der Mittelamerikanische Kanal er-
öffnet sein wird; denn durch diesen werden die betreffenden Kon-
tinente um vieles einander näher gerückt.
Die deutschen Besitzungen s. S. 99.
Die sonstigen Inselgruppen sind:
der Fidschi-Archipel und die Tonga-oder Freundschafts-Jnseln,
beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschafts-Jnfeln mit
-' <
1) Vom griech. polys — viel und nösos — Insel. — Südsee wurde der Große
Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, weil er ihn beim Vordringen über die
Landenge von Panama zuerst im S. erblickte.
2) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl
gewonnen wird.
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Extrahierte Personennamen: Balbao
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Polynesien Ozeanien Polynesiens Wende- Boot- Amerika Panama
10
Asien.
Südasten (Indien).
Vorderindien.
Größe, Umgrenzung und Natnrgebiete. Vorderindien ist 7 mal so
groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arn bischen Meer
und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden-
gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan (hindostan) und das
Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Borderindiens bildet der Hima-
In ja1) (Himalaja).
Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra.
Seinem Bau nach ist er wie' die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die
indische Ebene ungleich steiler.abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der
Mount Evereft (mannt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge-
birge der Erde.
Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche
Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma-
putranser, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends auf der Erde bis
16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da-
von ist das Gebirge auch die Geb-nrtsstätte vieler und bedeutender Flüsse.
In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man
steigt dort von Polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die
Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer
Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai).
Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan
im Osten. Im Westen liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, ein herrliches,
gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material
für die Kaschmirschals liefert.
Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist
der niederschlagt und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des
Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern
verdankt Hindostan seine Entstehung — es ist ein Anschwemmnngsgebiet seiner
Riesenströme — wie auch seine Fruchtbarkeit.
Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen,
welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsum bringt.
Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht
— ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene erzengt
an Getreide Hirse und Reis, die Hauptnahrung der indischen Volksmassen, dann
Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee,
Tabak und Opium2), an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen
Banmwolle und Inte2). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Baniane oder
die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), in den Ge-
1) tum (indisch) hima — Schnee und älaja = Wohnung.
2) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- und Schlafmohns.
3) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.
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Südasien (Indien). 13
von den Ost-Ghats begrenzt. Da die Wasserdämpfe schon teilweise an den
Randketten niedergeschlagen werden, so nehmen das Innere der Halbinsel größten-
teils Savannen ein wie in Jnnerasrika. Nur die Abhänge der Westghats und
die Ostküste sind fruchtbar. An der Malabarküste ist denn auch die Heimat des
Pefferstranchs. Ferner liefern die Wälder der W.-Ghats das unverwüstliche,
besonders für den Schiffsbau geeignete Tiekholz. Das Innere erzeugt infolge
reichlicher künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle, wovon Indien
nächst Amerika am meisten ausführt. — Die Bevölkerung Dekans, die Dravida,
werden von vielen Völkerkundigen der malaiischen Völkergruppe zugerechnet wie
die Hovas auf Madagaskar. Im ganzen erscheint Dekan Afrika verwandt, mit
dem es einst zusammenhing.
Die wichtigsten Wohnplätze liegen an den Küsten. An der W.-Küste ist Bombay
(bombe), auf einer Insel gelegen, die ecste Seestadt des Landes, Hauptausfuhrhafen
für Baumwolle und wichtigste Fabrikstadt Indiens, fast 800000 Einw. — An der
O.-Küste Madras (madräs), der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der von
starker Brandung heimgesuchten Koromandelküste, 500000 Einw. — Im Innern
Heiderabad, 450000 Einw., die Hauptstadt eines großen britischen Schutzstaates
Ceylon. Ebenfalls englisch und ein Glied des vorderindischen Hochlands
ist die Insel Ceylon, auf der sich insbesondere die Teekultur in ganz erstaun-
licher Menge entwickelt hat (Ausfuhr 1876: 282 Pfund, 1908: 178 Mill. Pfund).
Von den Bewohnern der Insel bekunden die Singhalesen arischen Einfluß.
An der W.-Küste Eolombo, Anlegehafen der nach So.-Asien und Australien
fahrenden Dampfer (160000 Einw.).
Staatliche Verhältnisse. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den
Engländern. Auf seinem Besitz beruht hauptsächlich Englands Handelsmacht. Die
Zahl der Engländer in Britisch-Jndien beträgt nur gegen 200000; doch haben
sie durch die Anlegung von Straßen, Kanälen und Eisenbahnen, Förderung des Boden-
baues und der künstlichen Bewässerung außerordentlich viel zur Hebung des Volks-
Wohlstandes, des Handels und Verkehrs geleistet. Haupteisenbahnlinien sind: Bombay-
Kalkutta und Bombay-Madras.
Das Jndobritische Kaiserreich mit Britisch-Birma und
Teilen von Iran umfaßt 5 Mill. qkin mit 330 Mill. Einw.
(= 9 mal so groß wie Deutschland und die 5 fache Zahl
feiner Einwohner.)
Hinterindien.
Lage und Naturbeschaffenheit. Hinterindien liegt zwischen dem
Südchinesischen Meer und dem Meerbusen von Bengalen. Im O. greift der Meer-
bnsen von Tonkin ein und zwischen den Golfen von Martaban und Siam
erstreckt sich die Halbinsel Malakka (maläka). Unter den Halbinseln S.-Asiens
hat Hinterindien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an
den Indischen Archipel heran. (Vergleiche Griechenlands Lage zu Asien.)
M. u. A. Geistbeck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 2
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Jnnerasrika Indien Amerika Dravida Madagaskar Afrika Bombay Indiens Madras Heiderabad Ceylon So.-Asien Englands Britisch-Jndien Kalkutta Iran Deutschland Hinterindien Bengalen Martaban Hinterindien Griechenlands Asien