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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 38

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 38 — Jüngling, brachte der junge Kurfürst dennoch Kenntnisse und Fähigkeiten mit auf den Thron, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigten. Vor allem zeichnete ihn ein festes Gottvertrauen aus, dazu ein hoher Verstand, früh gereift durch innere Arbeit und den Ernst der Zeit. Nach seiner Rückkehr aus Holland konnte er zu Berlin und Königsberg den traurigen Zustand des Landes und am Hose die unhaltbaren Zustände kennen lernen. Auch die Ratsversammlungen besuchte er, und schon damals reiste in ihm der Entschluß, im Gegensatz zu seinem Vater eine durchaus selbständige Regierung zu führen. f Von den edelsten Absichten beseelt, ausgerüstet mit hoher geistiger Fähigkeit, reich an mancherlei Erfahrung, begann der Kurfürst feine Regierung, die für seine Länder eine wahre Segenszeit werden sollte. Einigung des Landes. Die Gebietsteile des brandenbnrgischen Staates lagen weit von einander entfernt, und ihre Bewohner standen sich einander fremd und kalt gegenüber. Dazu hatten die einzelnen Länder noch besondere Rechte und Freiheiten. Die Preußen sahen in Friedrich Wilhelm nur ihren Herzog, die Bewohner der Mark nur ihren Kurfürsten, und von Liebe und Anhänglichkeit an ihren Landesfürsten war bei den Einwohnern der übrigen, zerstreut liegenden brandenburgifcheu Besitzungen wenig oder gar nichts zu merken. Kein Landesteil kümmerte ssich um die Not und das Elend in dem andern, und ungern sahen es die Einwohner der einzelnen Gebiete, wenn ein „Fremdling" bei ihnen zu Ämtern und Würden gelangte. Mit fester Hand suchte Friedrich Wilhelm die getrennt liegenden Gebiete seines Staates zu einem gemeinsamen Ganzen zu vereinigen, in dem er allein . Herr und Gebieter war, nicht gehemmt durch das Mitregieren der Stände. So wurde der große Kurfürst der Schöpfer eines einheitlichen brandenburgisch-preußischeu Staates.3) Das stehende Heer. Beim Regierungsantritte des großen Kurfürsten befand sich ein Teil feines Landes noch in den Händen der Schweden. Friedrich Wilhelm wollte aber Herr in feinem eigenen Reiche fein, und zu diesem Zwecke schuf er ein fchlagfertiges Heer, das jederzeit bereit fein sollte, unter die Waffen zu treten. Brandenburg besaß nämlich bis dahin, wie fast alle Staaten, nur Söldnerscharen, die zur Zeit des Krieges augeworbeu wurden; nach dem Kriege bildete dieses Raubgesindel eine wahre Landplage, die im eigenen Lande oft schlimmer hauste als in Feindesland; dazu mußten 3) In Kleve ließ er den Edelmann Wilich von Winnenthal, in Königsberg den Schöpperineister Hieronymus Rode ins Gefängnis werfen. Der preußische Oberst von Kalkstein, der mit den Polen Verbindungen angeknüpft hatte, wurde ergriffen und hingerichtet.

2. Geschichte des preußischen Staates - S. 61

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 61 — Manufakturen nannte er „ein recht Bergwerk", und von einem Lande ohne Manufaktur sagte er, „es ist ein menschlicher Körper fonder Leben, ergo ein totes Land, das beständig pauvre und elendiglich ist und nicht zum Flor fein Tagelang gelangen kann." In Berlin legte er eine große Weberei an, woran alle inländische Wolle verkauft werden mußte. Offiziere und Beamte durften weder für sich, noch für die Regimenter und Diener Zeuge aus dem Auslande kommen lassen. Über die Anfertigung der Stoffe gab der König genaue Vorschriften und ließ strenge Aufsicht führen, damit die Fabrikanten niemand übervorteilten. Bald standen die preußischen Manufakturen in solcher Blüte, daß sie sogar nach dem Auslande einen bedeutenden Absatz hatten.1) — Auch die Leinweberei hob sich ganz erheblich. Den Handwerkern in Berlin gab der König babnrch reichen Verbienst, daß er sür die Verschönerung und Bebauung der Stadt sorgte. Reichen Bürgern und Beamten wies er Plätze und einen Teil des Bauholzes zu, und dann hieß es: „Der Kerl hat Gelb, muß bauen." Friedrich Wilhelm I. besuchte selber die Bauplätze, um sich persönlich von dem Fortschritte der Arbeit zu überzeugen. Lässige Arbeiter wurden dann nicht selten aus eine recht nachdrückliche Weise zur Arbeit angehalten. — Den Hökerweibern, Handwerkerfrauen und Bürgerstöchtern, die in den Straßen und auf dem Markte Waren feilboten, befahl er, zu stricken und zu nähen oder Wolle oder Flachs zu spinnen. b. Lanbwirtschast. Den hartbedrückten Bauersleuten suchte der König eine menschenwürdige Behandlung zu verschaffen. Zur Erleichterung ihrer Lage hob er aus den Staatsgütern die Leibeigenschaft auf. Gern hätte er auch die Bauern aus den adligen Gütern von der Leibeigenschaft befreit; er konnte dies jedoch bei dem Widerstände der Edelleute nicht durchsetzen. Den Gutsherren untersagte er aber anfs strengste, die Bauern ohne Grund von Haus und Hof zu vertreiben ober sie mit Peitschenhieben ober Stockschlägen zur Arbeit zu treiben. Wer dem königlichen Befehl nicht nachkam, würde das erste Mal zu sechswöchigem Karrenschieben in einer Festung verurteilt, das zweite Mal aber gehängt. Die königlichen Güter (Domänen), die durch Ankauf so vermehrt waren, daß sie ein Drittel des Staates ausmachten, ließ Friedrich Wilhelm von tüchtigen Pächtern verwalten und auf benfelben Muster-wirtschaften einrichten, wo die Söhne und Töchter der Bauern aus den verschobenen Teilen des Landes in der Lanbwirtschast und Haushaltung unterrichtet werben konnten. Der König sah selber nach, ob neue Wirtschastsgebäube hergestellt, gutes Vieh beschafft und die Felber ordentlich bearbeitet wurden. Sumpfige Gegenden, fo das havellänbische Bruch, würden entwässert und zu Ackerlanb urngewanbelt, neue Felbfrüchte angebaut. J) Die gesamte Tnchliefernng für die russische Armee hatte Preußen.

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 90

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 90 — war eine hohe, stattliche Erscheinung von würdevoller Haltung. In seinen edlen Zügen lag der Ausdruck freundlichen Wohlwollens und gutherziger Gesinnung. Seine guten Geistesgaben hatten eine vorzügliche Ausbildung erhalten. Vor allem liebte er die Musik; Mozart und Beethoven erfreuten sich seiner besonderen Gunst; seine Hofkapelle hatte europäischen Ruf. Den französischen Schriftstellern konnte er keinen Geschmack abgewinnen; dagegen liebte er die Meisterwerke Goethes und Schillers. In Berlin ließ Friedrich Wilhelm Ii. das Brandenburger Thor errichten, eine Nachahmung der Propyläen der Akropolis, ferner das Schauspielhaus und bei Potsdam das Marmorpalais. — Diplomatische Aufträge erledigte er als Prinz wiederholt mit einem gewissen Geschick zur Zufriedenheit feines großen Onkels. — Als Soldat zeigte er Mut und Unerschrockenheit. Im bayerischen Erbfolgestreit hatte er ein Kommando so gut ausgeführt, daß Friedrich der Große feine Anerkennung öffentlich ausdrückte. ^Umarmen Sie mich, mein Prinz," sagte er, „Sie siud nicht mein Neffe, L-ie sind mein Sohn." Als er sich in dem Gefechte bei Bockeuheim zu weit vorwagte und ihn die Kugeln von allen Seiten umpfiffen, machten die Generale den Prinzen auf die große Gefahr aufmerksam. Gauz ruhig antwortete er aber: „Das hat nichts zu bedeuten; wir schießen ja auch." Bei all diesen trefflichen Eigenschaften fehlte es dem Könige jedoch an einer weisen Sparsamkeit und einer entschiedenen Willenskraft, ferner an der unermüdlichen Schaffenskraft und Schaffenslust seiner Vorgänger. Dagegen neigte er zum Wohlleben und hatte eine gewisse Vorliebe für sinnliche Genüsse. Auch zeigte er ein zu großes Vertrauen und eine unnötige Nachsicht gegen feine Beamten, die den König nur zu leicht für sich zu gewinnen wußten und feine Güte mißbrauchten. Sein Onkel Friedrich Ii. hatte ihn allzusehr von den Staatsgeschäften fern gehalten, und so kam er ohne die nötige Sachkenntnis aus den Thron. Seine Regierung, a. Seine Sorge für Handel und Verkehr. Wenn Friedrich Wilhelm Is. auch nicht ein so vorzüg- licher Herrscher gewesen ist als sein Onkel, so war er doch mit allem Eifer auf das Wohl feines Volkes bedacht. Unter Friedrich dem Großen waren manche Lebensmittel ziemlich hoch besteuert, und der Handel mit Kaffee und Tabak lag allein in den Händen des Staates. Für diesen Alleinhandel und für die Eintreibung der Steuern hatte Friedrich Ii. französische Beamte angestellt, die das Volk unnötiger Weise belästigten und plagten l Kaffeeriecher). Friedrich Wilhelm Ii. entließ diese Beamten und gab den Handel mit Kaffee und Tabak frei, wodurch er sich die Liebe des Volkes gleich anfangs er- warb. Auch setzte er verschiedene Zölle herab, ließ die ersten Chausseen bauen und Kanäle anlegen. Für die Hebung der Gewerbe wurden große Summen hergegeben und unfruchtbare Gegenden für den Ackerbau nutzbar gemacht. b. Seine Sorge für das Heer. Art die Spitze der gesamten Kriegsverwaltung setzte der König das Oberkriegskolle-

4. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

5. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

6. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

7. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

8. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

9. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

10. Erdkunde - S. 13

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 13 — Nur erwähnen wollen wir endlich noch der elektrischen und optischen Erscheinungen in der Luft. Zu jeuen zählen: die Ge- Wittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das St. Elms- feuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind: der Regen- bogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Nebensonnen und Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmerlicht, die Luftspiegelungen u. s. w. Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise nicht genau mit Ziffern ausdrücken. D^ die Luft nach oben all- mählich dünner und dünner wird, so muß mau eben annehmen, daß sie sich gauz unmerklich im Welträume verliere. Verteilimg von Festland und Wasser ans der Erdoberfläche. „Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel, das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche, die östliche 2^ mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung in eine Land- (Bild 4) und in eine Wasserhalbkugel (Bild 5) ge- Bild 4. Landhalbkugel. Bild S. Wasserhalbkugel. führt. (Ungefähr in der Mitte der letztern finden wir Neu-Seeland, in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)
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