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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 88

1912 - Regensburg : Manz
88 Das Deutsche Reich. abgesetzt haben. Diese beiden Bildungen gehören zum Alluvium (jüngeres Schwemmland). 5. An Bodenschätzen hat Norddeutschland nur zwei: Salz und Braunkohlen. Vielfache Bohrungen haben ergeben, daß Nord- deutschland zu den salzreichsten Ländern der Erde gehört. So stieß man bei Sperenberg (südl. von Berlin) auf ein Salzlager von über 1400 m Mächtigkeit. Es gehört dem Zechstein an. Zur Jura- formation gehört das bei Hohensalza in Posen. Genannt sind schon die wichtigen Lager des Harzer Vorlandes (Halle, Staßfurt). Die Braunkohlenlager finden sich hauptsächlich an der Saale bei Halle und bei Frankfurt an der Oder. 1. Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 1. Das Ostdeutsche Tiefland. 1. Das Tiefland im Osten der Elbe wird durch zwei Boden- anschwellungen oder Landrücken unterbrochen. Der nördliche oder Baltische Landrücken^ ist eine niedrige, langgedehnte Bodener- Hebung, welche nahe der Ostseeküste zieht und in Jütland endet. Er wird durch die Weichsel und die Oder in drei Teile geteilt, in die Preußische, Pommersche und Mecklenburgische Seenplatte. Seine höchste Erhebung bildet der Turmberg bei Dauzig (334 m). Der Landrücken enthalt meist sandigen, nur zum Teil fruchtbaren Boden und ist mit vielen waldumgrenzten Seen besetzt, von denen die Müritz in Mecklenburg der größte ist. Diese Seen verdanken (wie im letzten Grunde auch die Moore) ihre Entstehung der Tätigkeit der Gletscher und Gletscherwasser. Zahlreiche auf dem Landrücken entspringende Küstenflüsse ergießen sich nach kurzem Laufe ins Meer. Der südliche Landrücken beginnt mit der Oberschlesischen P l a tte, die sich an die Karpathen anlehnt, bildet weiterhin dietr eb n itz er Höhen, setzt sich dann nach Nordwesten jenseits der Oder in niedrigeren Hügelrücken fort (hier der Fläming) und verliert sich im wellen- förmigen Sandboden der Lüneburger Heide. Zwischen beiden Höhen- 1 Battisches Meer = Ostsee (Baltia, bei alten Geographen eine Insel an der ostpreußischen Küste, ein Fundort von Bernstein).

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 92

1912 - Regensburg : Manz
92 Das Deutsche Reich. und schließlich pflanzt man Zwergkiefern an. Vorher müssen aber auch oft niedrige Strauchzäune errichtet werden. Die Bevölkerung des Strandes lebt hauptsächlich von der Fischerei. Sie liefert auch für unsere Handels- und Kriegsschiffe die meisten Matrosen. 3. Das Gebiet des Nördlichen Landrückens. Im Gebiete des Nördlichen Landrückens liegen die preußi- scheu Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Pommern sowie die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. (Sie bilden ziemlich gute geographische Einheiten und sind deshalb im weiteren zu gründe gelegt.) 1. Ostpreußen. ^ 1. Auf der ostpreußischen Seenplatte liegt der fruchtbare Gefchiebeton meist zutage, so daß vielfach Weizeu gebaut werden kann. Am begünftigtsten ist in dieser Beziehung der mittlere Teil. Die süd- lichen Teile sind sandig. Auch das nördliche Vorland (zwischen Platte und Küste) ist fruchtbar. Einen Reiz bilden die vielen Seen. Sic haben zwar häusig flache Ufer, oft aber sind sie auch von waldigen Hügeln (Moränenbildung) eingeschlossen und gewähren dann mit ihrem blanken Spiegel einen freundlichen Anblick. Das Land der polnischen Masureu mit seinen vielen Seen und Hügeln bildet den südlichen Teil der Ostpreußischen Seenplatte. Am größten sind der Mauer- und der Spirding-See mit der gewaltigen Johannisburger Heide, einem 50 km langen Wald, welcher bis südlich zur Grenze reicht. Auf der Platte liegt Allenftein, 33000 E., ein wichtiger Eisenbahn- knotenpnnkt an der Alle, dem längsten Nebenfluß des Pregel. 2. Der Pregel (— Holzfluß) entsteht aus drei Quellflüssen und mündet in das Frische Hast. Gnmbinnen und Jnsterburg, 1 Die in diesen Gegenden einst wohnenden Preußen, mit den Litauern am nächsten verwandt, wurden (um 1250) durch den Deutschen Ritterorden größtenteils ausgerottet. Ihre Sprache erlosch um 1700. Der Kampf gegen die heidnischen Preußen, durch welchen die nördliche Ostmark Deutschlands zugleich dem Christentum und deutscher Kultur gewonnen wurde, begann im Jahre 1230 durch Hermann Balk, den Landmeister des Deutschen Ritterordens. Jede besetzte Strecke Landes wurde durch Anlage einer festen Burg gesichert, um die sich in der Folge Städte mit deutschen Kolonisten ansiedelten.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 93

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiestand und die Ostsee. 93 32000 E., sind zwei Orte mit bedeutenden ostpreußischen Pferde- markten. Ostlich von Gumbinnen ist das preußische Hauptgestüt Trakehnen. Hier tummeln sich auf eingezäunten Weideflächen große Scharen edler Zuchttiere. Ey dt kühnen ist die preußische Grenz- und Zollstation. Nahe der Mündung des Pregel liegt an der Eisenbahn Berlin—petersburg das stark befestigte Königsberg, 246000 E. Die Stadt hat lebhaften Handel namentlich mit Rußland (Getreide, Holz, Kolonial- und Manufakturwaren12c.) und regen See- verkehr. Jetzt können Seeschiffe von 61/2 m Tiefgang die Stadt erreichen. Universität (Kant). In der Mitte der Stadt liegt das große Schloß, ehemals Deutschordensburg, mit der Krönungskirche. Zahlreiche Flußschiffe vermitteln den Verkehr mit dem getreidereichen Hinterlande. Gegen das Meer ist die Stadt gedeckt durch die Festung Pillau. 3. An der Küste von Pillau bis Brüsterort (Halbinsel Samland) wird der geschätzte Bernstein angespült, das durchsichtige, zu Stein erhärtete Harz einer urweltlichen Kieferart, das vielgeschätzte Elektron der Alten, welches schon in vorchristlichen Zeiten Handelszüge vom sernen Süden hierher veranlaßte. Er sinkt sich in einer zur Ter- tiärsormation gehörigen Erdschicht, die etwa 30 m unter der Ober- fläche liegt. Er wird bei Sturm aus dem Boden der Ostsee aufgewühlt und mit Tang zusammen an den Strand gespült. Noch mehr wird er jetzt im Lande gegraben (bergmännischer Betrieb). 4. Die Memelniederung. Die Memel durchbricht im äußersten Nordosten von Deutschland den nördlichen Landrücken und fließt in westlicher Richtung in die Ostsee. Zahlreiche aus Litauen kommende Flöße beleben den rasch fließenden Strom. Die Memelniederung hat manche fruchtbare Gebiete, aber auch weite Moorstrecken. Tilsit, 39000 E., liegt in fruchtbarer Niederung und hat Holz- und Ge- treidehandel. Memel, 21000 E., liegt an dem Ausgang aus dem Kurischen Haff und ist Deutschlands nördlichster Seehafen. 1 Kolonialwaren sind die Rohprodukte der Kolonien (besonders der West- und ostindischen): Kaffee, Zucker, Tee, Gewürze, Spezereien, Reis, Baumwolle, Färb- und Nutzhölzer. — Manufaktur — Werkstätte, in welcher durch Menschen- Hand oder die sie erfetzenden Maschinen Rohstoffe zu Kunftwaren verarbeitet werden.

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 94

1912 - Regensburg : Manz
94 Das Deutsche Reich. 2. Westpreußen. 1. Die Weichselniederung. Die Weichsel, der größte Strom der Ostsee, entspringt in den Beskiden (Karpaten). Nach ihrem Ein- tritt in Deutschland durchbricht sie den nördlichen Landrücken und mündet zuletzt, ein fruchtbares Deltaland umschließend, in zwei Haupt- armen. Von diesen fließt der westliche, die Weichsel, in die Dan- ziger Bucht, der östliche, die Nogat, ins Frische Haff. Ein 300 m breiter Kanal führt jetzt oberhalb Danzig das Weichselwasser geraden- Wegs nach Norden in die Ostsee, indem er die Düne durchbricht, welche die Weichsel früher zwang nach W. abzubiegen. Ihr größter Nebenfluß ist der von rechts kommende Bug. 2. Die Weichsel überschreitet oberhalb der Festung Thorn, 46000 E., die Grenze und behält zuerst noch ihre ursprüngliche Laufrichtung, dann macht sie ein scharfes Knie, gegen welches sich das nach der Stadt Knlm genannte Kulmerland vorschiebt. Flußabwärts folgt dann das durch Außenwerke befestigte Grandenz, 40000 E. Etwas abseits vom Fluß liegt der Regierungssitz Marienwerder. Die genannten Städte wurden sämtlich vom deutschen Ritterorden gegründet. 50 Km vor der Mündung beginnt die Deltabildung des Flusses. Das 1500 qkm große Delta, auch Werder (— Insel) genannt, war einst eine Meeres- bucht, welche allmählich ausgefüllt und mit einer dicken Schlammfchicht überlagert wurde. Um 1300 begannen die Ordensritter mit Ent- Wässerungsarbeiten und Deichbauten und riefen niederdeutsche Ansiedler herbei, welche bald die Niederung zu höchst fruchtbaren Gebieten umschufen. Gefährlich werden häusig die Eismassen, welche im Vorfrühling aus dem polnischen Hügelland kommen, wenn im Werder noch die Eisdecke liegt. Dann werden nicht selten die Deiche weg- gerissen und das tieferliegende benachbarte Land überschwemmt. 3. Am rechten, hohen Ufer der Nogat liegt Marienburg mit dem alten Residenzschloß der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, dem edelsten weltlichen Bauwerk des deutschen Mittelalters. Unfern von der Nogatmüudung liegt die Handelsstadt Elbing, 59000 E. Durch den Oberländischen Kanal werden ihr die Erzeugnisse der Preußischen Seenplatte (Holz und Getreide) zugeführt. Nahe der Weichfelmün-

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 91

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 91 aber dort sich lauter Sande niederschlugen, häuften sich hier unge- heure Mengen winzig kleiner Muscheltiere an. Nahe bei Stubben- kammer liegt der vielbesuchte Badeort Saßnitz mit stattlichen Villen auf den bewaldeten Uferhöhen. Von Saßnitz ist jetzt eine Dampf- fährverbindung mit Trelleborg in Schweden hergestellt. Im äußersten Norden der Insel liegt das Vorgebirge Arkona, ein aus Kalkstein bestehendes Felsgestade. 3. Die Ostseeküste dringt in drei weiten Buchten in Deutsch- land ein: östlich ist die Danziger Bucht, die mittlere ist die Pommersche Bucht, westlich ist die Lübecker Bucht. Eigentümlich ist die Bildung der Haffes das sind Strandseen süßen oder brackigen (halbsalzigen) Wassers, welche durch schmale Landzungen aus Dünen- sand und Flußschlamm, die sogenannten Nehrungen (= Niederungen), vom Meere getrennt werden, wie das Kurische Haff, das Frische Haff, das Pommersche (Stettiner) Haff. Letzteres wird durch zwei Inseln, Wollin und Usedom, von der offenen See getrennt. Die Haupthandelsstädte sind wie an der Nordsee auch hier an den Mündungen der großen Flüsse entstanden; hier war hauptsächlich der Sitz der Hansa im Mittelalter. 4. Auffallend sind die zahlreichen und mächtigen Dünen am Strande der Ostsee. Die Ostsee spült nämlich (noch mehr als die Nordsee) große Mengen Sand an, welche der Wind zu hohen Sand- Hügeln, Dünen, zusammenweht. Sie begleiten von der Pommerschen Bucht an fast ununterbrochen die ganze Küste nach Osten. Auf der Kurischen Nehrung erreichen sie eine Höhe bis zu 64 m. Verhäng- nisvoll ist das Wandern der Dünen. Der von der See kommende Wind jagt nämlich den Sand beständig auf die Höhe der Düne, von wo er wieder nach der Landseite hinuntergleitet. Die Düne schreitet also langsam nach der Landseite fort und begräbt alles, was ihr in den Weg kommt. Dadurch versanden auch die Haffe immer mehr. Ein wirksamer Schutz, um den Dünen Stillstand zu gebieten, ist die Bepflanzung mit Sandgräsern, die sich durch die Sandwehen immer wieder hervorarbeiten. Außerdem wird der Strandhafer verwendet 1 Schweb, hav (has) — Meer, Seefläche. Weil sie Süßwasser enthalten, wurden sie ehemals „Frischwasser" genannt (Frisches Haff).

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 96

1912 - Regensburg : Manz
96 Das Deutsche Reich. fachen Stromspaltungen erweitert sie sich zum Stettiner (Pommerschen) Haff, ans welchem sie durch drei schmale Wasserarme in die Ostsee mündet. Von diesen ist die Swine die Hauptmündung. Die von der geteilten unteren Oder durchflössen? Niederung ist fruchtbar, wenn sie auch an Ergiebigkeit hinter der Weichselniederung zurückbleibt. Nebst Getreide werden auch Zuckerrüben und Tabak gebaut. Nicht weit von der Mündung der Oder liegt Stettin, 236000(5., die bedeutendste deutsche Seehandelsstadt an der Ostsee. Unter den Han- delsgegenständen kommen in erster Linie Getreide, Steinkohlen, Erze und die Jndustrieerzeugnisse Schlesiens und Brandenburgs in Betracht. Von Bedeutung ist auch der Stettiner Fischmarkt. Stettin ist zugleich die bedeutendste Fabrikstadt Pommerns (Maschinenfabriken, Fahrräder, Eisenwerke, Schiffswerften u. a.). Ein großer Kanal für Seeschiffe zwischen Stettin und Berlin ist in Aussicht genommen. In der Nähe sind die großen Werften der Maschinenbau-Gesellschaft „Vulkan", auf denen deutsche Kriegsschiffe und Ozean-Schnelldampfer gebaut werden. Auf der Insel Usedom ist der stark befestigte Vorhafen Swinemünde, Seebad. 3. Durch die Einschnitte der Pommerschen und der Lübecker Bucht entsteht die Halbinsel Vorpommern. Sie bildet teilweise das Vorland zur Mecklenburgischen Seenplatte und ihr fruchtbarer, loser Boden eignet sich besonders zum Gerstenbau. An der vorpommerschen Küste liegt, der Insel Rügen gegenüber, Stralsund, 34000 E., am Strelasuud, eine alte Hansastadt, deren Handel nur mehr lokaler Natur ist. Am entwickeltsten ist der Fischhandel (Fischräuchereien, Fischkonserven). Südöstlich liegt die Universitätsstadt Greifswald, 25000 E. Im Vorland liegt Anklam an der Peene. 4. Die zwei Großherzogtümer Mecklenburg. Die Mecklenburgische Seenplatte gehört zum größeren Teil zu Mecklenburg, zum kleineren Teil zur Provinz Brandenburg. Der Mecklenburgische Rücken erhebt sich noch bis 180 m (der Turmberg bei Danzig bis 330 m, der preußische bis 313 m). Von den vielen Seen ist die Müritz (= kleines Meer) am größten (132 qkm). Auch hier entstehen vom Landrücken kleinere Flüsse, darunter die Warnow. Von den nach Süden gehenden ist die fast in ihrer

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 98

1912 - Regensburg : Manz
98 Das Deutsche Reich. 4. Die Niederung zwischen den beiden Landrücken. Zu dieser Niederung gehört fast die ganze Provinz Branden- bürg (im niedrigeren Westen) und die Provinz Posen (im höheren Osten). 1. Die Mark Brandenburg. 1. Brandenburg liegt in einer wasserreichen Niederung, da von drei Seiten her Flüsse in dieses Gebiet eintreten. Von Süd- osten kommen die Oder und die Spree, von Osten kommen die Warthe und die Netze, von Norden her kommt die Havel mit ihren Nebenflüssen. Dazu kommt eine Reihe künstlicher Wasserstraßen, Kanäle, deren Anlage durch die naheliegenden Flußniederungen sehr erleichtert wurde. So ist Brandenburg in ganz Deutschland mit dem dichtesten Netz von Wasserstraßen versehen. Inmitten dieses Netzes liegt Berlin. Der Boden Brandenburgs besteht überwiegend aus Sand, vielfach bedeckt von Heide oder Kiefernwäldern, aber durch ausdauernden Fleiß haben die Bewohner ihrem mageren Boden staunenswerte Erträge abgerungen. So ist das Hügelland zu beiden Seiten der mittleren Havel und die ganze sandige Umgebung von Berlin jetzt in einen Gemüse-, Obst- und Blumengarten umgewandelt worden. 2. Da die in die brandenburgische Mulde eindringenden zahl- reichen Flüsse nur einen trägen Lauf haben und sich hier auch große Mengen unterirdischen Wassers (Grundwassers) zusammendrängen, entstanden in den niedrigen Strombetten Versumpfungen (Brüche). Weil aber bei den häufigen Überschwemmungen vielfach ein fetter Schlamm abgelagert wurde, enthalten diese versumpften Täler meist einen fruchtbaren Boden. Es ist ein Hauptverdieust Friedrichs des Großen diese Sumpflandschaften durch Entwässerung großenteils in fruchtbare Äcker und Wiesen umgewandelt zu haben. Schon sein Vater Friedrich Wilhelm I. hatte das Havelländische Luch trocken legen lassen und die dortigen Torfstiche versorgen heutzutage Berlin mit trefflichem Torf. Von Friedrich d. Gr. wurde von 1746 ab das Oderbruch durch ein Netz von Kanälen entwässert und trocken ge- legt und jetzt bildet es die Kornkammer der Mark. Später wurde dann das Netzebruch und das Warthebruch kolonisiert. 3. An Bodenschätzen finden sich an einigen Stellen Braun-

8. Erdkunde - S. 61

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
c — 61 — b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und 3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee. Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört. Die Elbe. Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch- setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord- westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei Cuxhaven mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel, der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge; b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der Helme links und die Bode. Die Oder. Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest- licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal- tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht. Nebenflüsse der Oder sind: a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit der Netze rechts;

9. Erdkunde - S. 62

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 62 — b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die Lausitzer Neiße und 5. die Peene. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd- licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder"). Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt- arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz und links die Brahe auf. Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver- bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord- deutschen Tiefebene. Die Memel (der Njemen) ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff. Aüstenflüsse. In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der Pregel bei Königsberg ins Frische Haff. Seen. Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-

10. Erdkunde - S. 70

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 — Das Königreich Wreußen (348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner) umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es an allen deutschen Stromgebieten Anteil. Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab- kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000) im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote- st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000. Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs- bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande. 1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs- berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist die nördlichste deutsche Seehandelsstadt. 2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel- mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu- fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen- bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens, der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte. 3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20) an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),
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