33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Asien.
111
warm, c) Nordasien oder Sibirien. Dieses
hat, mit Ausnahme des südlichsten Theils, ein sehr
kaltes, gegen N. ziemlich feuchtes Klima, ä) China
und die Inseln im östlichen Ozean haben meistens
4 Jahreszeiten (zwei trockene und zwei nasse).
6) Das Land im Süden des östlichen Hoch-
lands und die Inseln gegen So. (Indien) haben
tropisches Klima mit zwei Jahreszeiten (einer trockenen
und einer Regenzeit); die Luft ist heiß, meistens
auch feucht.
6. Products. In Beziehung auf die Pro-
ducts ist hauptsächlich Folgendes zu bemerken: a) In
dem östlichen Hochlande hat man vorzügliches Rind-
vieh und Schafe mit feiner Wolle; die Viehzucht
ist dort die Hauptnahrungsquelle, b) Das westliche
Hochland hat in seinen höchsten Theilen die Natur-
verhältnisse der Alpengebirge; in den Thälern
und überhaupt den wärmeren Theilen wachsen viele
Pflanzen der heißen Zone; im Ganzen ist es
Südeuropa sehr ähnlich, und hat mit ihm die
meisten Pflanzen und Thiere gemein, c) Nordasien
hat in einigen Theilen gute Weiden und dort
Pferde und Vieh, sonst sind Wälder, Pelz-
thiere und Metalle die einzigen Reichthümer des
Landes, d) China erzeugt besonders Reis und
Thee. s) Die Länder im Süden des östlichen Hoch-
landes (d. h. Indien) sind sehr reich an den ge-
wöhnlichen Erzeugnissen der heißen Zone, als z. B.
Reis, Baumwolle, Kaffe, Zucker, Indigo,
Palmen und Bambusrohr; auch findet man
hier Gold und Edelsteine. Die gewöhnlichen
Thiere der heißen Zone (Elephanten, Tiger, Löwen,
Affen, Papageien, Schlangen) sind hier in großer
Menge, f) Die Inseln gegen S.-O. haben außer
den Erzeugnissen Indiens noch besonders viele Ge-
würze. g) Arabien und Turan haben vorzügliche
Pferde und Kamele, ersteres auch Kaffe und
Räucherwerk.
m
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Sibirien China Indien Südeuropa Nordasien China Indien Indiens
180
Amerika.
mit sehr fruchtbarem Marschboden, zum Theil mit
großen Wäldern bedeckt. Das Klima ist heiß und
sehr ungesund. Guyana ist reich an den Cultur-
Pflanzen der heißen Zone.
Die Zahl der Einwohner, außer den unabhängi-
gen Indianern im Inneren, schätzt man auf 250,000..
Sie bestehen aus den wenigen europäischen Colo-
nisten und aus Negern. England, Frankreich*)
und die Niederlande haben hier Colonien.
Xi. Die Inseln.
1. Das Feuerland. So heißt eine ziemlich große
Insel im S. des Festlandes, von diesem durch die Magel-
lansstraße getrennt. Es ist ein Hochland mit rauher, kalter
Luft (es regnet und stürmt fast immer). Die Einwohner sind
äußerst rohe Menschen, kraftlos an Geist und Körper. —
Auf einer kleinen Insel südlich vom Feuerland ist das Vor-
gebirge Cap Horn.
2. Die Falklandsinseln (spr. Fohkläns) sind reich
an Seehunden und Seevögeln.
3. Die Süd p o l arlän d er. Diese haben wahr-
scheinlich eine große Ausdehnung, sind aber unbekannt.
6. Westindien.
Mit diesem Namen bezeichnet man 3 Inselgrup-
pen im mexicanischen Meerbusen, welche zwischen der
Halbinsel Florida und Südamerika liegen, nemlich
die großen und kleinen Antillen und die
Bah am a in seln. Die Antilleninseln sind gebirgige
sie haben tropisches und für die Europäer ungesundes
Klima. Es fehlen fast alle Säugethiere, dagegen sind
sie reich an den Culturpflanzen der heißen
Zone; ausgeführt wird hauptsächlich Zucker, Rum^
Kaffe, Baumwolle, Indigo. Getreide und
*) Das französische Guyana, dessen Haupttheil die Insel Cayenne
ist» wird als Deporlalionsort gebraucht.
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TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Guyana England Feuerland Feuerland Westindien Florida Indigo Guyana
26 Europa.
bis zur Weser und enthält die französischen und
rheinischen Bergländer. Die zweite Abtheilung er-
streckt sich von der Weser bis gegen die Donau-
mündung. Diese besteht bis zur Oderquelle aus den
deutschen und von dort an aus den ungarischen Berg-
ländern (Karpathen). In diesen Bergländern erreichen
die Gipfel eine Höhe von 3 bis 5000 Fuß, nur in
der östlichen Abtheilung erreichen einzelne Gipfel die
Schneelinie. —
Das Klima ist natürlich verschieden nach der
Höhe, aber theilweise doch wärmer als in Nord-
deutschland. Der Winter ist auch hier in den öst-
lichen Theilen weit kälter als in den westlichen. Man
baut besonders Weizen und in den niedrigeren und
mehr geschützten Theilen der Gebirge Wein.
Mehrere große Flüsse entströmen diesen Berg-
ländern. Außer dem Hauptfluß, der Donau, sind
hier zu merken: die Garonne (Garonn), Loire
(Loahr) und Seine (Sähn) in Frankreich, sowie in
Deutschland die Weser, Elbe, Oder und Weichsel.
e. Das Tiefland von West- und Nordenropa. Am
Fuß der Bergländer bis zum Meere breitet sich als
eine zweite Stufe ein Gürtel von Tiefländern aus,
die sich vom Fuß der Pyrenäen bis zur Weichsel er-
strecken. Sie zerfallen naturgemäß in zwei Abthei-
lungen, das westliche (französische) und das öst-
liche (deutsch-polnische) Tiefland. Letzteres beginnt
an der Weser und nimmt gegen Osten an Breite
zu. Es wird von zwei breiten Landrücken durch-
zogen, welche alsdann in das osteuropäische Tiefland
übergehen. — Dieses Tiefland ist ein Kornland.
In dem größten Theile desselben wird das Brod aus
Roggen gebacken, nur in der westlichen Abtheilung
aus Weizen. Aus Gerste wird Bier gebraut,
welches in der nördlichen Abtheilung das gewöhn-
liche Getränk ist. — Das Klima ist kälter in der
östlichen als westlichen Abtheilung und in ersterer
desto kälter, je weiter nach Osten.
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Frankreich Deutschland Nordenropa
Europa.
31
schneidet und trennt. So ist z. B. der Hunds rück
eine Fortsetzung des Taunus, die Eifel eine Wie-
derholung des sauerländischen Gebirges und
Westerwaldes u. s. w. Der Taunus erreicht in
seinem höchsten Gipfel, dem Feldberg, eine Höhe
von 2,600 Fuß. Am Südfuß des Taunus ist der
Rheingau, berühmt durch warmes Klima, große
Fruchtbarkeit, herrliches Obst und den bekannten
Rheinwein.
c. Das norddeutsche Tiefland. Die Haupteigen-
thümlichkeit desselben bilden 2 breite Landrücken,
welche dasselbe nach Osten hin durchschneiden. Diese
werden von den größeren Flüssen durchbrochen und
bilden nur zwischen den kleineren die Wasserscheiden.
Die nördliche, uralisch-baltische Landhöhe ist
eine Fortsetzung des sich vom jütländischen Haide-
rücken durch die cimbrische Halbinsel hindurchziehen-
den Landrückens. Von dem südlichen Landrücken
unterscheidet sie sich besonders durch die Menge von
Landseen sowie durch die Felsblöcke, die über ihre
Fläche verbreitet sind. Ihr Südfuß wird durch Ver-
änderungen der Stromrichtungen der Weichsel, Oder
und Elbe bezeichnet. Die südliche, uralisch-kar-
pathische Landhöhe beginnt mit der Lüneburger
Haide. Diese besteht aus kahlen, mit Haidekraut
bedeckten sandigen Flächen, die hauptsächlich nur zur
Schaafzucht dienen. Die südliche Landhöhe tritt im
Allgemeinen weniger deutlich hervor, als die nörd-
liche, stellenweise lehnt sie sich an die Bergländer an
und bildet Vorstufen derselben.
Durch das ganze Tiefland sind fast ebenso zwei
große Bodensenkungen zu verfolgen, die nördliche
im 53', die südliche im 52' Parallelkreise.
3. Norddeutschland hat 5 Hauptströme. Diese
sind:
a. Der Rhein. Der Rhein ist einer der wich-
tigsten und wasserreichsten Flüsse in ganz Europa.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Taunus Taunus Taunus Rheingau Norddeutschland Rhein Rhein Europa
Europa.
99
haben dieselben Producte wie das benachbarte Fest-
land. Die Zahl der Einwohner ist ungefähr 200,000.
Die wichtigste Insel ist Corfu, mit einer gleichnami-
gen Stadt (25,000 E.).
Das Kaiserthum Rußland.
Zu diesem gehören Länder in Europa und
Asien. Hier betrachten wir nur
Das Europäische Rußland.
1. Rußland gränzt gegen Norden an das nörd-
liche Eismeer (welches den Meerbusen das weiße
Meer bildet), gegen Osten an Asien (das Ural-
gebirge bildet die Gränze), gegen S. an Asien, das
schwarze Meer (von welchem das asowsche ein
Theil ist) und die Türkei, gegen Westen an die
Türkei, Polen, Preußen, die Ostsee (mit dem fin-
nischen und dem bottnischen Busen), Schweden
undnorwegen.
Das europäische Rußland ist ungefähr 96,ooo □2jt.
groß. Die größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt
400 M., von W. nach O. 300 M.
2. Das ganze russische Reich (in Europa) be-
steht mit Ausnahme einiger Gränzgebirge aus ganz
ebenen oder wellenförmigen Flächen von geringer
Höhe über dem Meeresspiegel. Nirgends findet man
eigentliche Gebirgsbildung, wol aber zwei zusammen-
hängende Landhöhen, welche das Tiefland der ganzen
Breite nach durchziehen, nemlich die uralisch-
baltische und dien ralisch-karpathischelandhöhe;
erstere bildet die Hauptwasserscheide, letztere wird von
den größeren nach Süden strömenden Flüssen durch-
brochen. — Die uralisch-baltische Landhöhe erreicht
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Corfu Europa Asien Asien Asien Polen Ostsee Schweden Europa
Afrika.
143
den zwei Hauptmündungen des Flusses und ist von
zahlreichen Kanälen durchschnitten*).
Das Klima ist sehr beständig und einförmig, der Som-
mer sehr heiß. In dem größten Theile Aegyptens regnet
es fast nie, aber der Regen wird durch die jährliche
Ueberschwemmung des Nils (vom Juli bis October)
ersetzt; von dieser hängt der Ertrag des Jahres ab**). Der
Flächeninhalt beträgt ungefähr 8000 Ihm.
Die Hauptprodukte sind Getreide und Baum-
wolle. In den Gebirgen sind Marmor und
andere Steinarten.
Die Einwohner, c. 3 Mill., bestehen aus Kopten (Nach-
kommen der alten Aegypter), Arabern, Türken und
anderen Völkerschaften. Die Kopten sind Christen, die übri-
gen Muhamedaner. Das Land ist eine Provinz der Türkei,
der Pascha oder Vicekönig ist aber erblich und in den inneren
Angelegenheiten unabhängig.
Kairo am Nil, Haupt- und Residenzstadt, hat
bedeutenden Handel. 400,000 E.
Alexandria, Handels- und Hafenstadt am mittel-
ländischen Meere, im Alterthume sehr große und
berühmte Stadt. 140,000 E.
Besonders gegen S. findet man noch merkwürdige
Denkmäler aus der alten Zeit, namentlich Pyramiden, Ruinen
von Tempeln, unterirdischen Begräbnissen u. dgl.
Die Berberei nebst Biledulgerid.
Wir bezeichnen mit diesem Namen die ganze Nord-
küste Afrikas im W. von Aegypten ***), etwa 38,000
Om. In dem westlichen Theile ist das bis 13,000 F.
*) Die Nordküste ist flach; Sand- und Schlammbänke reichen weit in
das Meer hinaus; längs der Küste liegen Küstenseen, durch schmale Land-
engen von dem Meere getrennt.
**) Wenn das Wasser mehr als 24 F. oder weniger als 16 F. über
seme gewöhnliche Höhe steigt, wird die Ernte schlecht.
***) Im engeren Sinne bezeichnet der Name „die Berberei" nur den
westlichen Theil, das Hochland des Atlas.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kairo Alexandria Afrikas
10
Einleitung.
Eine ebene Gegend ohne bedeutende Erhöhungen
heißt eine Ebene oder ein Flachland. Wo Hügel
oder Anhöhen mit Thälern wechseln, heißt das Land
wellenförmig. Wenn das Land bedeutend höher
liegt als die Meeresfläche, nennt man es ein Hoch-
land, im Gegensätze zu den Tiefebenen, welche
wenig höher liegen als der Meeresspiegel. Wenn
die Oberfläche des Hochlandes eine ebene Fläche
bildet, so heißt es eine Hochebene oder ein Plateau;
zeigt es dagegen eine Abwechselung von hohen
Bergen und tiefen Thälern, so heißt esfalpen-
land.
Eine öde und unfruchtbare (gewöhnlich flache)
Gegend, wo wenige oder gar keine Pflanzen wachsen,
nennt man eine Wüste; die zerstreut liegenden frucht-
baren Stellen in derselben heißen Oasen. Waldlose
und unangebaute Ebenen, wo gewöhnlich fast nur
Eine Art Pflanzen wachsen, heißen Savannen
(wenn das Gras hoch und üppig ist), Steppen
(wenn nur niedriges Gras u. dgl. wächst), Haiden
(mit Haidekraut bewachsen). Morast oder Sumpf
(Moor) heißt eine Strecke, wo der Erdboden mehr
oder weniger von stehendem Wasser durchdrungen
und mit ihm vermengt ist, so daß der Boden für
den Pflanzenwuchs oder doch für den Anbau wenig
geeignet ist. Niedrige und feuchte aber sehr gras-
reiche Wiesenstrecken am Meere oder an einem Flusse
heißen Marschland.
Die Theile des Landes, welche nahe am Meere
liegen, heißen die Küste; der Rand der Küste, welchen
das Wasser unmittelbar berührt, heißt das Ufer,
Gestade. Ein schmaler Landstrich, der zwei Gewässer
trennt und zwei Länder verbindet, heißt eine Land-
enge oder ein Isthmus. — Ein ringsum vom
Wasser umgebenes Land heißt eine Insel. Ein
Land, das an drei Seiten vom Wasser umgeben ist
und nur an einer Seite mit dem Lande zusammen
hängt, heißt eine Halbinsel. Eine kleine und schmale
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
— 18 —
Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen
der Festländer ab. — Erklärungen!)
Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes
über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen
Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge.
Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache
gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie
unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch-
schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande
rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer
heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer).
Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken
(z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland,
Hügellaudschafteu u. f. w.
Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge.
Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den
Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er-
Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge.
Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge,
die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und
Schluchten aller Art voneinander getrennt sind.
Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder
weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher).
Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an-
geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud,
unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die
Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.)
Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten-
gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder-
steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen
hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die
Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt
er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]