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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 14

1911 - Trier : Lintz
14 Deutschland. links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe (mit der Obra und Netze). Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten; er nimmt links die Alle auf. Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein, Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und Memel iu die Ostsee. Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene, Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig. Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff. Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform. Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen.. Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 87

1911 - Trier : Lintz
Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich. 87 ~Vegeta?ionsfta rfe von Süd.a/7?eri'äa. pazifische Küstenland sind zum großen Teil wüstenhaft. Für den Pflanzenbau würde besonders das Urwaldgebiet des Amazonenstroms her- vorragend geeignet sein. Aber die geringe Küstengliederung, das heiße Klima und der ungeheure Urwald hemmten das Vordringen des Menschen, Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas aber die Heimat mancher Kulturgewüchse, z. B. des Kakao, Tabaks, Chinarindenbaumes, der Kautschukliane u. a. Die wichtigsten Anbau gewächse sind gegenwärtig Kakaostrauch und Zuckerrohr für die heißen und feuchten Gegenden der tierra caliente und der Kaffee vorwiegend für die schon kühleren Berggegen- den der tierra templada, ferner Tabak. Das Zuckerrohr wird hauptsächlich in dem gut kanalisierten Plantageubezirk längs der Nordküste und iu künstlich bewässerten Landstrichen an der Westküste augepflanzt und zur Gewinnung teils vou Zucker, teils von Rum verwertet. Kakao und Kaffee werden in den heißeren Gegenden uuter Schat- teubäumen gezogen. Die Kaffee staube gedeiht am vorzüglichsten in der regenreichen Küstenzone des Hochlands von Brasilien, das infolgedessen das Hauptkasfeeland der Erde geworden ist. Der Kaffee wird dort meist auf großen Landgütern (Fazendas) gebaut. Das Hauptgebiet des Kaffeebaues ist die berühmte terra roxa oder Rote Erde westlich von Santos, das trotz des dort herrschenden gelben Fiebers der Hauptausfuhrhafen für Kasfee wurde- In den letzten Jahren erreichte die Kaffeeernte Brasiliens die gewaltige Höhe von über 500 9jü11. kg, d. s. V3 der Welterzeugung. Noch für viele andere Kulturen werden sich gute Aussichten eröffnen, namentlich für den Reisbau, der in dem Gebiete des Ama- zonenstromes die Nahrung vielleicht für die halbe Menschheit liefern könnte. ! I Hocbgebirgs-Flora.. uwusien. Es a™s Wa Wa-lder. Bi Tro piscbeurwälde r -»■••♦♦Suclgrenze clbaum.. .......Sual-u.norde renze v. Ha-tc. ------Südpr. v.mais u.obst. jyart Urucze u.-Stevens. Abb. 17.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 90

1911 - Trier : Lintz
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. baren Prairieerde. Für den Pflanzenbau sind somit recht günstige Verhältnisse gegeben. Vor allem für den Getreidebau ist das süd- liche Südamerika hervorragend geeignet, und Argentinien ist schon jetzt eines der wichtigsten Getreideländer der Erde. Große Flächen dieses Staates sind mit Weizen, ferner mit Mais, Flachs und Luzern- klee bestellt, und Obst und Wein gedeihen gut. Die Wald gebiete Paraguays liefern den Paraguaytee (Mate oder Aerba), der in Südamerika den chinesischen Tee ersetzt. In dem mittleren Abschnitte des großen Längstales von Chile werden die Winterregen zu einem ausgedehnten Anbau von Weizen, der wegen seiner hervorragenden Güte eine gesuchte Ware ist und viel ausgeführt wird, benutzt. Desgleichen werden Obst- und Weinbau eifrig betrieben. Chile, insbesondere die Insel Chilos gilt serner als die Heimat der Kartoffel. d) Die Viehzucht. Fast noch wichtiger als der Pflanzenbau ist im südlichen Südamerika die Viehzucht. Die weiten Grasfluren des Gran Chaco und der Pampas luden zu ihrem Betriebe ein. Sie sind jetzt der Tummelplatz großer Viehherden, und große Schlachthäuser sind für die Ausfuhr tätig, so iu Fray Bentos zur Herstellung von Fleischextrakt. Die beiden viehreichsten Staaten sind Argentinien und Uruguay. Argentinien vermag jährlich für etwa 250 Mill. Mark Erzeugnisfeder Viehzucht auszuführen, und Uruguay schlachtet 700—800000 Rindvieh für die Ausfuhr. Auch der Staat Rio Grande do Sul von Brasilien ist reich an Vieh. c) Der Bergbau. Der Mineralreichtum wird noch wenig aus- gebeutet. Argentinien ist reich an Silber, Südbrasilien an Kohlen, und Chile besitzt reiche Kupferlager und in den nördlichen Gebieten, die früher zu Peru gehörten, große Salpeterlager, die aber gleich den Guanolagern Perus bald ausgebeutet fein werden. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie befindet sich wie im übrigen Südamerika noch in den Anfängen der Entwicklung; am weitesten ist sie in Argentinien und Chile fortgeschritten. § 45. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandelsverkehr sind die La Plata-Staaten von der Natur mit einem großartigen Verkehrsnetze ausgestattet worden. Der breite Mündungstrichter des Rio de la Plata ist den größten Seeschiffen zugänglich, und Parana und Paraguay sind bis weit hinauf schiffbar, wenn auch Saudbänke die Schiffahrt gefährden. Im Ausbau des Eisen- bahnnetzes ist Argentinien am weitesten vorgeschritten. Für eine tr an sandinische Bahn von Buenos-Aires über die Anden nach Valparaiso wurde in jüngster Zeit der Durchstich beendet. Die bedeutendsten

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 89

1911 - Trier : Lintz
Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich. Schlamme nur den dunkeln Urwald, dessen Reichtümer erst zum kleinsten Teil verwertet werden. Der Ausfuhrhafen für das Amazonen- stromgebiet ist Parä (Belem), für das übrige Brasilien sind Bahia, die Hauptstadt Rio de Janeiro (rm de janörn) und Santos, der Hauptausfuhrhafen für Kaffee, wichtig, und an der Küste des Großen Ozeans liegt Callao (kaljao), die Hafenstadt Perus, und Guayaquil, die Hafenstadt von Ecuador. Venezuela, Colombieu, Ecuador und Peru liefern auf den Weltmarkt hauptfächlich Zucker, Kakao, Kaffee, Kautschuk und Chinarinde, Brasilien ist der Hauptlieferant für Kaffee und liefert ferner Kautschuk, Rindshäute und Tabak, Bolivia, wie auch Peru, führen Silber aus. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Auch in diesem tropischen Wirtschaftsreiche besitzt Deutschland keine Kolonien und Stützpunkte für die Flotte, und Deutsche leben in ihm nur in geringer Zahl; Südbrasilien, wo Deutsche in größerer Zahl angesiedelt sind, ist schon zum südlichen, nichttropischen Teil Südamerikas zu rechnen. Am Handel und an der Schiffahrt der im Wirtschafts- reiche liegenden Staaten ist Deutschland aber ziemlich stark beteiligt. Deutsches Kapital ist besonders in Venezuela tätig. Im I. 1908 betrug Deutschlands Einfuhr aus Brasilien fast 200 (Kaffee 108, Kautschuk 37, Rindshäute 20, Tabakblätter 13), aus Bolivia 16, aus Peru und Venezuela je 12 und aus Colombien und Ecuador je 10 Mill. M.; dagegen betrug die Ausfuhr nach Brasilien 85, nach Bolivia 6, nach Peru 13, nach Venezuela 6, nach Colombien 7 und nach Ecuador 5 Mill, M. Der gesamte Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschaftsreiche belief sich also auf 260 Mill. M. in der Einfuhr und mehr als 120 in der Ausfuhr, zusammen auf rund 380 Mill. M. 4. Das südliche Südamerika. (15. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. Das südliche Südamerika gehört wieder, gleich dem größten Teile von Nordamerika, der gemäßigten Zone an. Es hat aber, mit Ausnahme der Südspitze des Erdteils, noch recht günstige Wärmeverhältnisse. Da das westliche Hochgebirge der Cordilleren oder Anden, wie der Erdteil selbst, sich nach 8 hin ver- schmälert und dort nur aus einer Hauptkette besteht, sehlen die trockenen Hochflächen, die im übrigen Amerika einen großen Raum einnehmen. Das zwischen der einzigen Hochgebirgskette und einer Küstenkette liegende Längstal von Chile ist ein wertvolles Anbaugebiet. In den östlich von den Cordilleren oder Anden gelegenen Staaten Argentinien, Uruguay und Paraguay besteht der Boden meist aus einer srncht-

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 91

1911 - Trier : Lintz
Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich. 91 Ausfuhrhäfen sind in Uruguay die Hauptstadt Montevideo, in Argentinien die Hauptstadt Bueuos-Aires (d. h. gute Lüfte) und in Chile, alfo an der Küste des Großen Ozeans, die Hafenstadt Valparaiso. Auf den Weltmarkt liefert Argentinien große Mengen Weizen, Vieh und Fleisch, Wolle, Leinsamen und Luzeru-Kleeheu, Uruguay Vieh und Fleifch, Chile Weizen, Obst, Wein, Kupfer und Salpeter. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Das Wirtschaftsreich umfaßt Gebiete, deren Natur derjenigen Europas ähnlich ist, die daher für den Bezug von Erzeugnissen, die Deutschland nicht in genügender Menge hervorbringt, in Betracht kommen, wie sie umgekehrt deutsche Erzeugnisse verwenden können. Infolgedessen hat sich ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und den südlichen Ländern Südamerikas entwickelt. Namentlich mit Argentinien, dem südlichen Brasilien und mit Chile steht Deutschland in einem regen Warenaustausche, da in diesen aufstrebenden Staaten auch zahl- deiche Deutsche angesiedelt sind, die den Besitz von Kolonien fast ersetzen. Allein in den Südstaaten Brasiliens wohnen etwa 400000 Deutsche. Im I. 1908 empfing Deutschland aus Argentinien Waren im Werte von fast 450 Mill. M. (Weizen 145, Leinsaat 85, Wolle 80, Rindshäute 37), und es führte Waren im Werte von fast 150 Mill. M. dorthin aus, so daß der Waren- austausch mit diesem mächtig aufstrebenden Staate fast 600 Mill. M. betrug. Auch der Warenaustausch mit Chile ist ziemlich groß; einer Einfuhr von 134 Mill. M. (Chilesalpeter 117) stand einer Ausfuhr von 52 Mill. M. gegenüber. Aus Uru- guay und Paraguay führte Deutschland Waren im Werte von 26 bezw. 2 Mill. M. ein, und seine Ausfuhr dorthin betrug 24 bezw. 2 Mill. M. Der gesamte Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschaftsreiche betrug rund 840 Mill. M., wovon 610 auf die Einfuhr und 230 auf die Ausfuhr entfielen.

6. Die deutschen Landschaften - S. 370

1896 - Trier : Lintz
370 Die deutschen Landschaften. Xv. Das Tiefland der untern Oder. Die Küste der Ostsee zieht sich von der Kieler Bucht an in vorwiegend östlicher Richtung hin und begrenzt eine Tieflandschaft, durch welche die Oder nach Norden zum Meere abfliesst. Dieses Tiefland der untern Oder schliesst sich also ostwärts an das der untern Elbe an und ist eine Küstenlandschaft der Ost- see. Zum Tiefland der mittlem Elbe und Oder hat es eine nörd- liche Lage. 1. Die Vorführung und Schilderung der natürlichen Landschaft. a. Die Auffassung der einzelnen Gegenstände. aa. Die Bodenerhebungen. Die mecklenburgische Seenplatte. Der Landrücken streicht in westlicher Richtung von der Oder bis zur Elbe hin. Seine durchschnittliche H öhe beträgt im Osten etwa 100 m, im Westen weniger als 50 m. Ihm sind mehrere, ebenfalls von Osten nach Westen gerichtete Höhenzüge aufgesetzt, von denen jedoch nur die mittlem deutlich ausgeprägt sind, während die nördlichen und südlichen durch Flussläufe und Seenflächen in einzelne Hügel- gruppe n geteilt erscheinen. Die höchsten Erhebungen sind die im Osten gelegenen Helpter Berge (179 m). In einigen Landstrichen zeigt der Landrücken ein anmutiges Landschafts- hild. Die überaus zahlreichen Seen, unter denen der Müritz-See der grösste ist, bilden in ihrer waldigen Umrahmung seinen Haupt- schmuck. Es giebt in ihm sogar eine mecklenburgische Schweiz, nämlich die Gegend zwischen dem M a 1 c h i n e r - und Krakower See. Auch die Umgegend des F e 1 d h e r g e s ist von 1 a n d s c h a f 11 i c h e r S c h ö n h e i t. Anderseits fehlt es jedoch auch nicht an grossen Heidegebieten, die nur mit Heidekraut und Kiefergehölz bewachsen sind, wie auch nicht an s u m- pfigen Mooren. In keinem Gebiete Norddeutschlands lassen sich die Spuren der früheren, zweimaligen Vereisung so deutlich erkennen, wie auf der mecklenburgi- schen Seenplatte. Zehn Geschiebestreifen durchziehen das Land und zeigen die Richtung an, der die Gletscher bei ihrem Voranschreiten und Zurück- weichen gefolgt sind. Die pominersche Seenplatte. Oestlich der Oder erhebt sich ein anderer Landrücken von der nämlichen landschaftlichen Erscheinung, die pommer s che Seenplatte, die durchschnittlich 100—200 m hoch gelegen ist und im Turtnberg sogar zu 331 m ansteigt.

7. Die deutschen Landschaften - S. 372

1896 - Trier : Lintz
372 Die deutschen Landschaften. den Landseen der mecklenburgischen Seenplatte hat der Miiritz- See (133 qkm), unter denen der pommerschen der Madüe-See (37 qkm), den grössten Flächeninhalt. Der grösste der Strand- seen, die in langer Reihe längs der hin ter pommer sehen Küste liegen, ist der Leba-See (73 qkm). Das Meer: (lie Ostsee (s. S. 357). Die Ostsee greift in der pommerschen Bucht, von der durch die Inseln Usedom und Wollin das Oder-Haff abgetrennt wird, tief in die Landschaft ein. Von der Odermündung aus er- streckt sich die Küste Vorpommerns in nordwestlicher und die Hinterpommerns in nordöstlicher Richtung hin. Während letztere gar keine Buchtenbildung zeigt, ist erstere ziemlich reich gegliedert. Ihr sind die grosse, vielgestaltige Insel R üg e n und die Halbinsel Zingst vorgelagert. Die bedeutendsten Buchten sind die von Greifswalde südlich der Insel Rügen und die von Barth südlich der Halbinsel Zingst. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ein Tiefland, das sich längs der Ostsee- küste erstreckt. Durch das O d e r t h a 1 wird es in eine west- liche und eine östliche Hälfte geteilt, die sich in der Gestal- tung ihrer Oberfläche fast vollständig gleichen. Sowohl Vo r p o m- mern und Mecklenburg, die linke Oderseite, als auch H i n te r- pommern, die rechte Oderseite, wird von einem niedrigen, seenreichen Landrücken durchzogen. Dort erhebt sich die mecklenburgische (mittl. Erhebung 50 —100 m), hier die pommersche S e e n p 1 a 11 e (100—200 m). Während der Land- rücken in der westlichen Hälfte der Landschaft in ziemlicher Ent- fernung von dem Ostseestrande hinstreicht, so dass sich zwischen ihm und diesem noch ein breiter Tieflandstreifen befindet, nähert er sich in der östlichen Hälfte mehr und mehr der Küste und er- reicht diese an seinem Nordostrande. In dieser Gestaltung der Landschaft liegt es begründet, dass sich ihr W a ss e r a bf 1 u s s nicht in der grossen Stromrinne der Oder sammelt, sondern in zahlreichen klein e'n Küstenflüssen seinen Weg zum Meere sucht. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Für unsere Untersuchung über den An bau wert des Gebietes passt ein Vergleich mit der schleswig-holsteinischen Seenplatte.

8. Die deutschen Landschaften - S. 375

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 375 50—100 E.) als die beiden Landrücken. Von den vielen Land- städte h e n hat nur Starga rd (23 785 E.) eine zahlreichere Bevölkerung. P y r i t z hat annähernd 10 000 E. Das Gebiet der Küstenflüsse links der Oder und die Insel Rügen. Auf die Ostseeküste zu wird der Boden fruchtbarer. An die Stelle der magern Sandflächen treten Lehm- und Thonäcker. Der Lauf der Warnow, der Recknitz und der Peene führt durch wohlangebaute Landstriche, in denen reiche und grosse Dörfer inmitten ihrer gesegneten Feldfluren liegen. Auch die Insel Rügen hat fruchtbaren Boden. — Blühender Ackerbau. Weite Flächen sind an der Peene dem Anbau der Zuckerrübe gewidmet, und zahlreiche Zuckerfabriken sind dort in Betrieb. — Zuckerrübenbau und Zuckergewinnimg. Das Gebiet ist wie die Oderniederung wiesen reich, und die Viehzucht steht in ihm fast auf gleich er Stufe. Viel Gewicht wird auf die Pferdezucht gelegt, besonders auf der Insel Rügen. Auch der Bestand an Schafen ist ein grosser. Ferner sind überall die Dörfer belebt von zahlreichen Gänses char e n. Die meck- lenburgischen und pommerschen Gänse werden weithin versandt. — Viehzucht und Gänsezucht. Mineralische Schätze werden durch Torfstich und Kreideschlemm ereien gewonnen. Letztere befinden sich auf der Insel Rügen, bei dem Orte Sagard. In dem Gebiete ist Dem min (10 852 E.) an der Peene der bedeutendste Ort. Auch in den an der Küste liegenden Städten An kl a m (12 917 E.), Wolgast und Greifswalde (21 624 E.) bildet die Landwirtschaft die Erwerbsquelle für einen Teil der Bewohner. Obschon das Gebiet so fruchtbar ist, hat es keine zahlreiche Bevölkerung (auf 1 qkm nur 40—50 E.), weil der Grundbesitz wenig geteilt ist. Das Gebiet der Küstenflüsse rechts der Oder. Aut;h auf der rechten Seite der Oder ziehen sich 1 ängs der Ostseeküste fruchtbare Niederungen hin. Sie nehmen aber einen viel kleinern Raum ein. Am breitesten ist der Niederungsstreifen in der Nähe der Oder. Die Erwerbs- quellen sind dieselben wie in dem Gebiete der Küstenflüsse links der Oder, nämlich Ackerbau und Viehzucht. Weil die kli- matischen Verhältnisse etwas li n g ü n s t i g er sind, erstreckt sich der Ackerbau jedoch fast gar nicht auf Weizen. (Weizen- bau nur bei Treptow an der Rega). Auch die Zuckerrübe wird nicht angebaut, dagegen wird Fl ach sba u betrieben. Das Haupt- gewächs ist der R oggen. Von den Zweigen der Viehzucht ist ebenfalls die Pferdezucht stellenweise ziemlich bedeutend.

9. Die deutschen Landschaften - S. 383

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland d. untern Weichsel, d. Pregel u. d. untern Memel. 383 Maurer Sees. Die Pisa kommt von Osten, die I n s t e r von Nordosten. Der Pregel selbst hat eine westliche Richtung. Sein Lauf führt durch ein von ziemlich bedeutenden Anhöhen eingefasstes Wiesenthal. Er mündet unter- halb Königsbergs in das frische Haff. Auf der linken Seite nimmt der Pregel die wasserreiche, fast auf ihrem ganzen Laufe flössbare und auf ihrer letzten Laufstrecke auch schiff- bare Alle auf. Die Memel. Die Memel gehört wie die Weichsel nur mit ihrem Unter- laufe der Landschaft an. Sie hat beim Eintritte in dieselbe eine westliche Richtung. Vor ihrer Mündung bildet sie eben- falls ein Delta. Unterhalb Tilsits teilt sie sich in zwei Arme, in die G i 1 g e und in die R u s s. Letztere führt das meiste Wasser fort. Beide Arme verzweigen sich noch mehrmals, ehe sie in das kurische Haff einmünden. Die Ostee (s. S. 357). Die Ostseeküste hat eine reiche Gliederung. In der Danziger Bucht greift das Meer tief in die Landschaft ein, und durch lange, schmale Landzungen, Nehrungen, sind von ihm zwei grosse Haffe, das frische und das k u r i- s c li e Half abgetrennt. Das frische Haff schliesst sich im Osten an die Danziger Bucht an und steht mit ihr durch das Pillauer Tief in Verbindung. Es ist 860 qkm gross und nur 3—5 m tief, im Süden stellenweise noch flacher. Auch im Westen wird ein Teit der Wasserfläche der Danziger Bucht durch eine Nehrung und zwar durch die L a n d z u n g e v o n H e 1 a abgetrennt, doch ist die Abtrennung keine so vollständige. Der von der Landzunge von Heia umschlossene Meeres- teil heisst Putziger Wiek. Das kurische Haff, das durch das M e m e 1 e r Tief mit den Meere in Verbindung steht, liegt nordöstlich vom frischen Haff und ist von diesem durch die breite Halbinsel von Samland getrennt. Es hat eine Grösse von 1584 qkm. Seine Tiefe beträgt im südlichen Teile bis zu 5 m, im nördlichen weniger. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ebenfalls ein Tiefland der Ostsee. Es wird nur von zwei n i e dri g e n L andr ü ck e n durchzogen. Aus der Weichselniederung erhebt sich auf der linken Seite die pom- mer s che, auf der rechten die preussische Seenplatte. Nördlich von der letztern breiten sich die Niederungen am Pregel und an d e r M e m el aus. Während sich das W e i c h s e 1- thal nach Norden senkt, folgen Pregel und Memel einer westlichen Senkung. Weichsel und Memel bilden vor ihrer Mündung ein Delta. Die Küste der Ostsee zeigt eine reiche Gliederung. Die tief in das Land eindringenden Meeresteile sind die Danziger Bucht, das frische Haff und das kurische Fi äff. Die

10. Die deutschen Landschaften - S. 388

1896 - Trier : Lintz
388 Die deutschen Landschaften. An nutzbaren Mineralien ist die Landschaft arm. Am wertvollsten ist der B e r n s te i n. Ferner werden T o r fi ag e r und Thonfeider ausgebeutet. Die Veredelung der Rohstoffe: Gewerbthätigkeit. Der Mangel a n S tei nko h 1 e n und Erzen und die weite Entfernung der Landschaft von deren Herkunftsländern hemmen die Entwicklung der Gewerbthätigkeit. Fast nur an den Küstenplätzen ist das Grossgewerbe vertreten. Am bedeutendsten ist der Schiffsbau, der namentlich auf den gross- artigen Werften Danzigs und Elbings betrieben wird. Dem- nächst ist der Maschinenban am meisten vertreten. Eine Verarbeitung einheimischer Rohstoffe findet in den Zuckerfabriken des Weichseithaies, in den Be r n s t e i n d r e- hereien der Küstenplätze, in der Flachsspinnerei von Insterburg, sowie in Papié rfabr ik e n , T abak fabri k en, Ger- bereien und Brennereien statt. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Der Binnenhandel ist wenig entwickelt, weil die Er- werbsverhältnisse gleichartig sind. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich G e t r e i d e , Zucker, Flachs, Holz, Schafwolle, Pferde, Schiffsfahrzeuge, Bernstein und Bernstein waren, Marzipan u. s. w., wäh- rend vornehmlich Steinkohlen, Roheisen, Metallwaren, B e kl e i d un gs gegen stän d e , Salz, Wein, Obst, Kaffee u. s. w. eingeführt werden. Die Beteiligung am Welthandel beschränkt sich wie bei der Nachbarlandschaft auf den Handelsverkehr, den die Hafen- plätze, besonders Königsberg und Danzig, mit den nordi- schen Staaten unterhalten. Der Warenumsatz Königsbergs betrug in den frühern günstigen Jahren (z. B. 1885) etwa 400 Mill. M. Er war in der letzten Zeit infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Russland bedeutend gesunken, ist aber, nachdem ein neuer deutsch-russischer Handelsvertrag abgeschlossen worden ist, wieder im Steigen kegriffen. Der Danziger Handel, der sich auch nach Holland, Belgien und F r an k re i c h erstreckt, ist ebenfalls etwas zurückgegangen. In letzer Zeit hatte jährlich die Einfuhr einen Wert von 130—140 Mill. M., die Ausfuhr von 115—120 Mill. M. Das Verkehrswesen: Schiffahrtsstrassen und Eisenbahnlinien. Die Seeschiffahrt wird von den Hafenplätzen aus rege betrieben. Königsberg und Danzig stehen mit allen be- deutenden Ostseehäfen in regelmässiger D am p f s c h i f f a h r ts- Verbindung. Binnenschiffahrt findet auf der Weichsel, dem P r e g e 1, der M em el und dem Elbin g-Oberländischen
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