Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden.
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Wesen und unerinüdeter Thatkraft; groß im Cabinet als kluger Ordner
der Staatsgeschäfte und tapfer im Felde als Führer der Heerschaaren.
Alle Fäden der Politik hielt er in seiner Hand und lenkte sie nach seinen,
in schweigsamer Seele verschlossenen Plänen, bei deren Ausführung ihm
jedes Mittel, selbst Falschheit und Wortbrüchigkeit, dienen mußte.
Zn gleicher Zeit mit Karl herrschten Franz I. von Frankreich und iein
u , , , Nebenbuhler
Heinrich Viii. von England, welche bei aller sonstigen Verschiedenheit
mit ihm den gleichen hochfahrenden despotischen Sinn und gewaltigen
Herrscherwillen hatten. Gerade deßhalb geriethen Karl und Franz mit
einander in Kampf, welchen eine unverkennbare durch die Gleichheit
ihrer Bestrebungen hervorgerufene Eifersucht anfachte und Ehrgeiz und
Ruhmsucht gewaltig in die Länge zog. Die Veranlassung gab das erobert Mat-
reiche Herzogthunl Mailand. Franz hatte es 1515 noch zu Lebzeiten tjnb 1515
Maximilians in der heißen Schlacht bei Marignano dem Herzog
Maximilian Sforza abgewonnen. Kaiser Karl, welcher Mailand, das
alte deutsche Lehen, nicht länger in den Händen seines tapferen aber
leichtsinnigen Gegners sehen mochte, griff zu den Waffen. Auf seiner
Seite standen der Papst Leo X. und Heinrich Viii., und während des
Kampfes trat sogar der Herzog Karl von Bourbon, einer der tapfersten
französischen Generäle, zu ihm über, weil er durch die Ränke der
Königin Mutter von Frankreich um den größten Theil seiner Erbgüter
gebracht worden war. Das französische Heer wurde in der ersten
Schlacht besiegt und zurückgedrängt; der edle Ritter Bayard (le etieva-
lier saus peur et sans reproche) fiel. Bald erholte sich Franz
wieder und eilte selbst nach Pavia; die Schweizer standen in seinem
Solde. Allein die deutschen Landsknechte unter Georg von Frunds-
berg und Sebastian Schärtlin brachten ihm bei Pavia eine entschiedene wird aber in
Niederlage bei. Franz gerieth selbst nach tapferer Gegenwehr, aus
mehreren Wunden blutend, in Gefangenschaft, und konnte wohl 1525 ■
an seine Mutter schreiben: „Madame, Alles ist verloren, nur die s^a»g«n
Ehre nicht!"
Karl zeigte große Mäßigung, als er in Madrid die Siegesbot-
schaft empfing. Er ließ dem gefangenen König die Freiheit anbieten,
wenn er Burgund abtreten, auf Italien verzichten und dem Herzoge
von Bourbon seine Besitzungen zurückgeben wolle. Allein darauf ging
Franz nicht ein, sondern verlangte nach Spanien geführt zu werden,
weil er von einer persönlichen Zusammenkunft mit Karl günstigere Be-
dingungen zu erlangen hoffte. Karl verweigerte ihm aber jede Unter-
redung, und aus Mißmuth verfiel Franz in eine bedenkliche Krankheit,
von der er jedoch bald genas. Die Gefangenschaft war ihm uner-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Heinrich_Viii Heinrich Karl Karl Franz Franz Franz Franz Maximilians Maximilian_Sforza Maximilian Karl Karl Leo_X Leo Heinrich_Viii Heinrich Karl_von_Bourbon Karl Bayard Franz Franz Georg_von_Frunds- Sebastian_Schärtlin Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: England Mailand Maximilians Marignano Mailand Frankreich Pavia Pavia Madrid Burgund Italien Spanien
Von der Begründung des päpstlichen Uebcrgewichtes ic.
141
§. 27. Frankreich und England.
Die königliche Familie der Capetinger, welche Uber Frankreich
von 987 — 1328 regierte, hatte anfangs wenig Macht und Ansehen,
da die Herzöge und Grasen des Reichs ihr bis aus den königlichen
Titel gleichstanden. Es blieb darum den ersten Capetingern nichts übrig,
als die weltlichen und geistlichen Reichsfürsten in allen Rechten und
Besitzungen zu bestätigen. Freilich wurde dadurch die Verwirrung erst
recht bedeutend. Denn die übermüthigen Grafen und Barone, welche
sich durch die Erklärung des Königs in ihren wirklichen und ange-
maßten Rechten befestigt glaubten, betrugen sich seitdem als unum-
schränkte Herrn, befehdeten einander und benutzten ihr Uebergewicht
dazu, schwächerern Gutsbesitzern ihr Eigenthum zu entziehen und sich
anzueignen. So bildete sich das Faustrecht zu einem bedenklichen
Grade aus und unterdrückte den freien Mittelstand. Die Kreuzzüge
wurden für die Macht des französischen Adels besonders verderblich;
sie hoben, wie S. 121 erwähnt ist, das königliche Ansehen und för-
derten die Entwickelung des Bürger- und Bauernstandes.
Die Capetinger hatten seit Hugo Capet (987 — 996» die Sitte
beobachtet, noch bei ihren Lebzeiten ihre Nachfolger krönen zu lassen
und sie als Mitregenten anzuerkennen. Diese Regel wurde so lange
befolgt, bis die königliche Macht des eapetingischen Hauses fest genug
gegründet schien und der Adel das Erbrecht nicht mehr bestritt. Be-
sonders hob Ludwig Vi. (1108 —-1137» durch seine Klugheit die
königliche Macht. Da die Städte durch die Vermehrung des Handels
und der Gewerbe zu größerem Wohlstände gelangt waren, suchte der
räuberische Adel sie zu drücken und anszusaugen. Die Städte er-
strebten ihrerseits selbständige Gerichtsbarkeit und freie Gemeindever-
fassungen. Ludwig gab auf den Rath Suger's, des weisen Abts von
St. Denps, nicht nur auf seinen Gütern die Leibeigenen frei, sondern
ertheilte auch den Städten seines unmittelbaren Gebietes für Geld
Freiheitsbriefe. Die Städte wählten nun ihre Räthe, einen Maire
und führten die Waffen unter eignen Anführern, um die Gewalt des
Adels abzuwehren und ihre Freiheiten zu behaupten. Auch die Großen
erkauften seitdem ihren Städten solche Rechte und Freiheiten, welche
dem Wunsche der Städte gemäß der König zu schützen bereit war.
Eine Folge dieser Gemeindeeinrichtungen war, daß Handel und Gewerbe
aufblühten, der Bürgerstand sich ausbildete und das Ansehen des
Königs wuchs, die Macht des Adels sank. Ludwig Vii. (1137—1180)
folgte seinem Vater im 18. Jahre. Er war bereits mit Eleonore, der
Die
Capetinger
vermögen den
Uebermuth
des Adels
nicht zu
zügeln.
Ludwig Vi.
1108 -1137
hebt das
königliche
Ansehen,
indem er die
Städte be-
günstigt und
schützt
Ludwig Vii.
scheidet sich
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Extrahierte Personennamen: Hugo_Capet Ludwig_Vi Ludwig Ludwig Ludwig_Vii Ludwig Ludwig_Vi Ludwig Ludwig_Vii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 19
Wesen und une-rmüdeter Thatkraft; groß im Cabinet als kluger Ordner der Staatsgeschäfte und tapfer im Felde als Führer der Heerschaaren.
Alle Fäden der Politik hielt er in seiner Hand und lenkte sie nach seinen in schweigsamer Seele verschlossenen Plänen, bei deren Ausführung ihm jedes Mittel, selbst Falschheit und Wortbrüchigkeit, dienen mußte.
Zu gleicher Zeit mit Karl herrschten Franz I. von Frankreich und Nebenbuhler" Heinrich Viii. von England, welche bei aller sonstigen Verschiedenheit mit ihm den gleichen hochfahrenden despotischen Sinn und gewaltigen Herrscherwillen hatten. Gerade deshalb geriethen Karl und Franz mit einander in Kampf, welchen eine unverkennbar durch die Gleichheit ihrer Bestrebungen hervorgerufene Eifersucht anfachte und Ehrgeiz und Ruhmsucht gewaltig in die Länge zog. Die Veranlassung gab das & ^ ^ ,
reiche Herzogthum Mailand. Franz hatte es 1515 noch zu Lebzeiten {ant'iöls,
Maximilians in der heißen Schlacht bei Marignano dem Herzog Maximilian Sforza abgewonnen. Kaiser Karl, welcher Mailand, das alte deutsche Lehen, nicht länger in den Händen seines tapferen aber leichtsinnigen Gegners sehen mochte, griff zu den Waffen. Auf seiner Seite standen der Papst Leo X. und Heinrich Viii., und während des Kampfes trat sogar der Herzog Karl von Bourbon, einer der tapfersten französischen Generäle, zu ihm über, weil er durch die Ränke der Königin Mutter von Frankreich um den größten Theil seiner Erbgüter gebracht worden war. Das französische Heer wurde in der ersten Schlacht an der Sesia besiegt und zurückgedrängt; der edle Ritter Bayard (le Chevalier sans peur et sans reproche) fiel. Bald erholte sich Franz wieder und eilte selbst nach Pavia; die Schweizer standen in seinem Solde. Allein die deutschen Landsknechte unter Georg von Fmndsberg und Sebastian Schärtlin brachten ihm bei Pavia eine ent- toirb a&ec in schiedene Niederlage bei. Franz selbst gerieth nach tapferer Gegenwehr, 6ei s^eia' aus mehreren Wunden blutend, in Gefangenschaft und konnte wohl 1525
an seine Mutter schreiben: „Madame, Alles ist verloren, nur die 3e,cuvu Ehre nicht!"
Karl zeigte große Mäßigung, als er in Madrid die Siegesbotschaft empfing. Er ließ dem gefangenen König die Freiheit anbieten, wenn er Burgund abtreten, auf Italien verzichten und dem Herzoge von Bourbon seine Besitzungen zurückgeben wolle. Allein daraus ging Franz nicht ein, sondern verlangte nach Spanien geführt zu werden, weil er von einer persönlichen Zusammenkunst mit Karl günstigere Bedingungen zu erlangen hoffte. Karl verweigerte ihm aber jede Unterredung, und aus Mißmuth verfiel Franz in eine bedenkliche Krankheit, von der er jedoch bald genas. Die Gefangenschaft war ihm uner-
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Extrahierte Ortsnamen: England Mailand Maximilians Marignano Mailand Frankreich Pavia Pavia Madrid Burgund Italien Spanien
228 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. rc.
mahl; unter den unzufriedenen Großen war bald eine Partei gebildet
und für Geld und Branntwein schrieen die Gardesoldaten bereitwillig:
cs lebe die Kaiserin! Peter verlor Besinnung und Muth, folgte dem
Rathe des alten Münnich, mit den treugebliebenen Truppen nach Pe-
tersburg zu marschieren, aus Verzagtheit nicht, sondern entfloh. Er wurde
eingesangen, machte aber jetzt keinen Versuch die Soldaten auch nur durch
ein Wort an ihre Pflicht zu ermahnen; da diese aber von selbst reumüthig
wurden und die neue Kaiserin darüber in Furcht gerieth, so wurde Peter
zuerst in Branntwein Gift gegeben; da er es merkte und laut schrie,
erwürgte man ihn mit dem Halstuche (1762). Als aber dennoch sich
eine Partei Unzufriedener zu bilden schien und diese den Prinzen Iwan,
den Großneffen Peters I., zum Kaiser erheben konnten, so wurde dieser
in der Festung Schlüsselburg gefangen gehaltene Prinz ermordet.
Seitdem regierte Katharina Rußland 34 Jahre mit Kraft und
Glanz, indem sie sich genau an den von Peter dem Großen vorgezeich-
neten Weg hielt. Sie legte neue Straßen und Kanäle an, verschönerte
St. Petersburg durch kolossale Bauten, zog Ausländer nach Rußland,
beförderte Handel und Fabrikation und begünstigte die Wissenschaften,
obwohl letztere in Rußland noch keinen Boden hatten. Wie Friedrich
der Große liebte sie besonders die französischen Philosophen, beschenkte sie
reichlich, und diese posaunten dafür den Ruhm der „nordischen Semira-
mis" in alle Welt aus; alles was Katharina auf dem Papiere für
Schulen, Institute, Gesetzgebung u. s. w. that, das wurde als wirklich
geschehen angerühmt und Europa zur Bewunderung empfohlen. Für
die leibeigenen Bauern that sie aber auch nicht einmal zum Scheine
etwas, weil sie den Adel fürchtete, der ihr durch eine solche Neuerung
Todfeind geworden wäre. Dagegen wurde sie allen ihren Nachbarn
durch Waffen und Ränke furchtbar und durch die Eroberungen während
ihrer Regierung nahm die Macht Rußlands noch mehr zu als unter
Peter dem Großen und schritt nach jeder Richtung, gegen Polen, Schwe-
den und die Türkei vor.
Dissidenten und Konföderierte in Polen.
Erste Thnlung Polens (1772).
Polen, das schon Peter der Große zur russischen Beute auser-
sehen hatte, war seit langer Zeit dem Verderben entgegengereift, und hier
war es der Adel, der die Schuld auf sich lud. Diese Herren (man
zählte 120,000 adelige Familien) waren eigentlich das, was man die
polnische Nation oder Republik nannte. Es gab keinen freien Bauern-
stand; die Adeligen hatten auf ihren Gütern je nach der Größe ihres
Besitzes Hunderte, Tausende und Hunderttausende von Leibeigenen, welche
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Muth Peter Peters_I. Katharina_Rußland Peter_dem_Großen Friedrich
der_Große Friedrich Katharina Peter_der_Große
Die Zeit der falschen Aufklärung und der gewaltihatigen Slaatskunst. 837
gründeten Rechten seines Königshauses zuwiderlaufe. Am französischen
Hofe baute man, so sehr auch Fleury den Frieden zu erhalten wünschte,
Pläne auf die beginnende Verwicklung und schloß sich der Unredlichkeit
Spaniens an, indem man erklärte, die Gewähr, die man der pragma-
tischen Sanction geleistet, werde nichtig durch Spaniens Ansprüche, da
ihr nicht die Absicht zu Grunde gelegen, den Rechten eines Dritten in
den Weg zu treten. Von der Zurückziehung der geleisteten Bürgschaft
ging man dann sofort zu der Absicht über, die Ansprüche Spaniens zu
unterstützen. Da es sich mehr um Krieg gegen Oestreich, als um Krieg
für Spanien handelte, war auch der Kurfürst von Baiern als Bundes-
genosse zu behandeln. Frankreich bot daher auch ihm als Bewerber um
die östreichische Erbfolge die Hand und wollte es der Zukunft überlassen,
die spanischen und die baierischen Ansprüche auszugleichen. Oestreich
sollte nun auch, da sich die beste Gelegenheit dazu bot, durch Entziehung
der Kaiserwürde geschwächt werden, welche Maria Theresia für ihren
Gemahl zu erwerben hoffte. Auf französischen Antrieb bewarb sich um
dieselbe der Kurfürst von Baiern, der im Falle des Gelingens ein ge-
fügiges Werkzeug Frankreichs werden mußte. Die drei Feinde Oest-
reichs wurden ermuthigt durch einen glücklichen Schlag, den ein von
anderer Seite her gegen dasselbe aufgestandener Feind, der neue König
von Preußen, geführt hatte. Noch im Jahre 1741 schlossen sie daher
auf dem unweit München gelegenen Lustschlosse Nymphenburg ein förm-
liches Bündniß gegen Maria Theresia mit der Absicht, deren Monarchie
so zu verringern, wie es mit der spanischen geschehen war. Diesem
Bündnisse trat auch der König August Iii. bei, der sich durch franzö-
sischen Einfluß hatte bestimmen lassen, auch seinerseits als Gemahl von
Josephs I. ältester Tochter Ansprüche auf die östreichische Monarchie
zu erheben.
8. Dem Könige Friedrich Wilhelm von Preußen war im Jahre
1740 sein Sohn Friedrich Ii. gefolgt, dessen Negierung seinen Staat
auf eine solche Stufe erhoben hat, daß ihm der Name des Großen zu
Theil geworden ist. In diesem Könige haben vermöge einer vielseitigen
und hohen Begabung alle die Einflüsse, welche zu seiner Erziehung und
Ausbildung verwendet wurden, reichliche Früchte getragen, und Alles,
was ein König seiner Zeit zu sein und zu leisten vermochte, war und
leistete er in einem solchen Maße, daß er nicht allein die hervorragendste
Persönlichkeit seiner Zeit war, sondern auch deren Geist und Bestrebun-
gen am vollständigsten und deutlichsten abspiegelte. Wenn er jedoch als
der hauptsächlichste Vertreter der in der Zeit vorherrschenden Bestrebun-
gen zu betrachten ist, und deshalb die Zeit, in welcher er regierte, ganz
besonders mit seinem Namen bezeichnet wird, so hat die Anlage, die er
zur Größe hatte, ihn auch ungeachtet der Theilnahme an allgemein ver-
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia August Friedrich_Wilhelm_von_Preußen Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich
England und der Norden bis zum Ende des elften Jahrhunderts. 253
Harald, dessen Schwester er geheirathet hatte, zu seinem Nachfolger.
Diesem machte sein Bruder Tostiz die Herrschaft streitig. Er hatte
vergeblich in Dänemark Hülfe gesucht, wo Magnus auf Hardiknud ge-
folgt war, und der von Magnus zum Jarl eingesetzte, bald aber zum
König von Dänemark aufgestiegene Schwestersohn Knuds, Sven Estrith-
son oder Sohn der Estrith, herrschte, hatte aber Hülfe gefunden bei
Magnus' Oheim und Nachfolger Harald, den sein Beiname Hardrade
als den Harten oder als den Stolzen bezeichnet. Er litt jedoch mit
seinem Bundesgenossen den Tod in einer Niederlage, die ihm sein
Bruder im Jahre 1066 bei Stamfordbridge am Flusse Derwent, seitdem
Battlebridge oder Schlachtbrücke genannt, beibrachte. Die so gewonnene
Herrschaft verlor Harald noch im nämlichen Jahre an den Normannen-
herzog, der nach Eduards Tode seine Vasallen zu einem Kriegszuge
gegen das kraft der Verwandtschaft mit Eduard in Anspruch genommene
Reich bewog. Bei Hastings in Süsser erkämpfte sich Wilhelm, daher
der Eroberer genannt, das Reich, und der französische Vasall ward
König von England. In der Bestürzung, die die Schlacht von Hastings
verbreitete, fand sich Niemand, der die Kräfte des Landes zum Kampfe
gegen die Normannen vereinigt hätte.
8. Wilhelm ging sicher und rasch seinem Ziele entgegen und brach
den Widerstand der südlichen Landschaften. Nachdem sich im Lande eine
Partei für ihn gebildet, begrüßten ihn Angelsachsen und Normannen zu
London auf Befragen als König, worauf er den gewöhnlichen Krönungs-
eid leistete, daß er die Kirche beschützen und die Gerechtigkeit handhaben
wolle. Darauf empfing er Salbung und Krönung, und bald huldigten
die nördlichen Landschaften. Ein milder Anfang ließ die Angelsachsen
nicht ahnen, was ihnen bevorstand. Die Normannen, welche für den
König die Eroberung vollbracht, mußten durch Ertheilung von Lehen
belohnt werden. Da verbreitete die Einführung des Lehenswesens, die
sehr gewaltthätig vor sich ging, den härtesten Druck über das Land.
Der Druck erzeugte Aufstände und die Aufstände reizten die Sieger zu
immer härterer Behandlung der Besiegten, wodurch sich auch an Wilhelms
Namen der Vorwurf der Grausamkeit geheftet hat. Die in Folge der
Aufstände auögeführten Gütereinziehungen brachten das Grundeigenthum
fast ganz in normannische Hände, und von den angesehenen angelsächsi-
schen Familien kamen viele in den Empörungen um oder flohen in die
Fremde, während andere glücklich genug waren, zu den Normannen in
das Verhältniß von Untervasallen zu treten. Die kleinen Grundbesitzer
gingen entweder in das Verhältniß der Hörigkeit über oder behielten
ihre Güter unter dem Drucke schwerer Lasten. Der König aber sorgte
für seine Macht dadurch, daß er sich auch von allen Untervasallen hul-
digen ließ und so die unmittelbaren Vasallen verhinderte, eine die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Harald Magnus Magnus Magnus Magnus Schwestersohn_Knuds Sven_Estrith- Harald Hardrade Harald Eduards_Tode Eduards Eduard Eduard Wilhelm Hastings Wilhelm Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: England Dänemark_Hülfe Normannen- England London