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1. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

2. Das Alterthum - S. 16

1873 - Coblenz : Baedeker
16 Eroberung Kanaans. Die Zeit der Richter. §. 6. warf den grössten Theil von Kanaan, wo die Israeliten zum Acker- bau — also zu einer höhern Culturstufe — übergingen. Uner- fahren in dem Belagerungskriege, mussten sie die eigentlichen Festungen (wie Jebus, das spätere Jerusalem) vorerst den alten Besitzern lassen, deren Grenzen in der Folge, beim Erstarken Israels, immer enger gezogen wurden. Bei der Vertheilung des besetzten Landes unter die 12 Stämme erhielt der Stamm Levi keinen Grundbesitz, aber, da ihm Moses und Aaron angehört hatten, so verblieb ihm die Priesterwürde mit den Opfern. Ii. Von der Eroberung Kanaans bis zur Stiftung der Monarchie. Die Periode der Richter oder die Heldenzeit. (1500- 1100 v. Chr.) Die zwölf Stämme, deren jeder unter seinem Stammfürsten für sich lebte, wurden durch den gemeinschaftlichen Jehovahdienst (beim Nationalheiligthum, der Stiftshütte zu Silo), den gemeinschaft- lichen Priesterstamm und das in Aaron’s Geschlechte erbliche Hohepriesterthum, so wie durch das Mosaische Gesetz und einen Landtag (zu Sichern) zu einem Bundesstaate (einer theokratischen Republik) verbunden. Doch ging die Einheit des Volkes bald ver- loren durch das Zurückbleiben der Ureinwohner (der Kanaaniter) und durch die zersplitternde Natur des Landes. Bei dem Mangel eines kräftigen Nationalgefühls und bei der gegenseitigen Eifersucht der Stämme, die auch Bürgerkriege veranlasste, gelang es nur selten, gegen die äusseren Feinde eine Anzahl streitbarer Männer aus allen oder mehreren Stämmen unter einem gemeinsamen An- führer (Gideon, Jephtah und Simson) zusammenzubringen, welche „Richter“ genannt werden, weil das Volk auch ihr Ansehen zur Entscheidung seiner Rechtshändel benutzte. Ein (18 jähriger) Krieg mit einem Völkerbunde der östlichen und südlichen Nachbarn, der Ammoniter, Moabiter und Amalekiter, lief zwtar zum Vortheil Israels aus, aber eben durch die Schwächung der Nachbarvölker wurden nun die hinter ihnen streifenden Wüstenvölker gefährlich, so die Midianiler, welche seihst wiederholt in das dies- seitige Land einfielen und die angebauten Ebenen (im Südwesten) plün- derten, bis Gideon mit einer auserlesenen Schaar sie überfiel und besiegle. Als die Ammoniter wiederholte Angriffe auf das wesljordanische Ge- biet versuchten, schlug Jephlah sie diesseits und jenseits des Jordans zurück.

3. Das Alterthum - S. 22

1873 - Coblenz : Baedeker
22 Das Reich Juda. §. 6. seines Volkes allmählich schwand. Daher fehlte es auch hier nicht an kräftigen Bemühungen der Propheten (Jesaias und Jeremias) die Reinheit der alten Religion zu erhalten. Der wohl gemeinte Versuch des frommen Königs Josaphat, durch Vermählung seines ältesten Sohnes (Joram) mit Athalia, der Schwester des Königs Ahab von Israel, beide Reiche zu vereinigen, hätte beinahe die Ausrottung des Stammes David’s und des Jehovahdienstes herbeige- führt, indem Athalia bei dem Tode ihres Sohnes (Ahasja) ihre eigenen Enkel ermordete, selbst die Regierung an sich riss und Götzendienst eiu- führte; nur ein wenige Monate alter Enkel (Joas) ward gerettet, heim Tempel heimlich auferzogen, und nach einigen (6) Jahren zum Könige ausgerufen, die grausame Athalia aber ermordet und die Altäre Baal s niedergerissen, seine Bildsäulen zerstört. Unter den späteren Königen riss Ueppigkeit und Vorliebe für fremde Sitten und fremden Aberglauben ein und da die Warnungen des Propheten Jesajas unbeachtet blieben, so ging bald die von ihm verkündigte Demüthigung Juda’s durch die Assyrier in Er- füllung. Schon der König Ahas (742—726), als er von den Syrern und von Israel angegriffen wurde, musste die assyrische Hülfe anrufen und mit den Schätzen des Tempels und Palastes und einem jährlichen Tribute erkaufen. Sein Sohn Hiskia (726—698), welcher dem Falle Israels ruhig zugesehen hatte, machte bald nach- her denselben Versuch, welcher dem grössern Reiche den Unter- gang gebracht hatte. Er versagte jenen Tribut, trat ebenfalls mit Aegypten in Unterhandlung und befestigte Jesusalem durch eine zweite Mauer, doch würde diese schwerlich dem Angriffe der As- syrier (701 *) widerstanden haben, wenn nicht eine verheerende Pest im feindlichen Lager ausgebrochen wäre, und den assyrischen König Sanherib zur Flucht genöthigt hätte. Bei dem Verfallen des assyrischen Reiches versuchte der ägyptische König Neko die Eroberung der ehemals assyrischen Länder diesseits des Euphrats und traf mit dem jüdischen Könige Josia bei Megiddo (im nördlichen Samaria) zusammen, welcher Schlacht und Leben verlor (608). Als jedoch der babylonische Statt- halter Nebukadnezar der kaum begründeten ägyptischen Herrschaft in Asien durch die Schlacht bei Karkemisch (s. §. 13) ein Ende 0 Nach den Büchern der Könige hätte der Zug Sanherib’s gegen Judäa- Aegypten 714 stattgefunden, aber nach den übereinstimmenden Zeugnissen der Monumente und des Kanon des Ptolemaeus fiel er in 701, vgl. Schräder, a. a. 0. 295 f.

4. Das Alterthum - S. 50

1873 - Coblenz : Baedeker
50 / Das Reich der Meder. §. 20 geblich, weil dieser zu ihm geflohene Scytlien, die dem Cyaxares einen geschlachteten medischen Knaben vorgesetzt hatten, nicht ausliefern wollte), wurde nach abwechselndem Glücke plötzlich beendet, als während einer Schlacht eine Sounenfinslerniss (597 ?) eingelreten war (angeblich dieselbe, welche Thaies den Ionern vorhergesagt halte *). Die Meder gewannen einen Theil Cappadociens und der Lauf des Halys wurde als die Grenze zwischen Medien und Lydien vereinbart, so dass Medien sich vom Halys bis zum obern Indus ausdehnte und das mächtigste Reich in Asien war. 4) Astyages (593—558) verlor nach einer langen, unthätigen Regierung die Herrschaft an den Perser Cyrus, (den Sohn seiner Tochter?) aus dem Geschlechte der Achaemeniden, von welchem er bei Pasargadae geschlagen und gefangen ward, 558. Die Perser haben das Leben des Stifters ihres Reiches, namentlich seine Jugend, durch wunderbare Sagen zu verherrlichen gesucht. He — rodot kannte schon vier verschiedene Darstellungen der Sage2). Die Hauptanhaltspunkte seiner Darstellung, in welcher Cyrus fast nur ein Werkzeug des Harpagus ist, sind: Traum des Königs Astyages vom Strome — seine Tochter Mandäne mit dem Perser Cambyses vermählt — aus dieser Ehe Agradalus, später Cyrus genannt — zweiter Traum vom Weinstocke — Cyrus, durch Harpagus ausgesetzt, aber durch einen Hirten gerettet, wächst unter den Hirten auf — König im Spiele — von Astyages erkannt — Harpagus mit seines Sohnes Gliedern gespeist — die Magier erklären den Traum als schon erfüllt — Cyrus nach Persien seinen wahren Eltern zurückgeschickt — durch des Harpagus Schreiben in einem Hasen aufgeforderl, bewegt er die Perser zum Ab- falle — die zwei ungleichen Tage — Cyrus mit den Persern gegen Astyages — der gegen ihn geschickte Harpagus geht zu ihm über — Astyages im Treffen bei Pasargadae geschlagen und gefangen. Nach Xenophon wäre^auf Astyages sein Sohn Cyaxares Ii. und auf diesen sein Neffe und Schwiegersolm Cyrus als Erbe gefolgt. Nach Ktesias war Cyrus gar nicht mit Astyages verwandt. 9 Nach anderen Berechnungen fällt diese Finsterniss erst ins Jahr 585, also in die Regierungszeit des Astyages und es wäre eine Verwechslung des Cyaxares mit Astyages bei Herodot anzunehmen, vergl. Jahn’s Jahrb. 1861, I. S. 450. Nach Fr. Spiegel, a. a. 0. S. 54, fiele der lydische Krieg vor die Einnahme Ninive’s. 2) Ueber die andern Ueberlieferungen s. Loebell, Weltgesch. I., 366 ff. u. 585, und M. Duncker, Geschichte des Alterthums, 2. Aufl. Ii., 449 ff Ueber die Aehnlichkeit der Herodotischen Erzählung mit derjenigen Ferdusi’s von Kai Khosru s. F. Spiegel, Erän, S’. 251 f.

5. Das Alterthum - S. 36

1873 - Coblenz : Baedeker
36 Die Herrschaft der Assyrier. §. 13. bald nach ihrer Rückkehr unter die Götter versetzt. Auch werden fast alle grossen Bauwerke, die je von assyrischen und babylonischen Königen errichtet wurden, auf sie zurückgeführt. Doch kennen die assyrischen Monumente weder eine Semiramis noch ihren Gemahl Ninus. Im Anfänge des 8. Jahrhunderts fielen die Meder und Baby- lonier ab, und bildeten unabhängige Staaten. Seit dieser Zeit waren die Eroberungspläne der Könige hauptsächlich gegen die westlichen Länder gerichtet. Vom Könige (Ahas) von Juda gegen Damascus und Israel zu Hülfe gerufen (s. S. 22), eroberte Tiglat^-Pil6sar die nordöstliche Hälfte des Reiches Israel, legte Juda Tribut auf und gewann durch Vernichtung des damascenischen Reiches die Seeküste. ^ S almanassar (727—722) unternahm die Vernichtung des letzten Restes vom Reiche Israel, doch erst nach seinem Tode (722) fiel Samaria, vgl. S. 21. Sein Oberfeldherr, welcher sich unter dem Namen Sargon (722—705) als König (statt des un- mündigen Königssohnes) aufwarf, gewann Babylon und Medien wieder, belagerte aber die Inselstadt Tyrus 5 Jahre lang ohne Erfolg. Erst dessen Sohn Sanherib (705—681) eroberte Insel-Tyrus. Aber als er die Coalition Aegyptens mit Juda, welche Assyriens Herrschaft im Westen bedrohte, sprengen wollte und gleichzeitig Pelusium und Jerusalem belagerte, brach im assyrischen Heere eine furchtbare Seuche aus, wodurch er zum Rückzuge genöthigt wurde (701 *). Sein Nachfolger As arhaddon (681—668) unterdrückte neue Aufstände mit eben so viel Kraft als Grausamkeit, eroberte Aegypten und liess an seinem Palaste (zu Kalah am Tigris) die Sphinxe, die er im Nilthale gesehen, nachbilden. Sar danapal Iv. 1667—626?) war sowohl durch seine weiten Kriegszüge, als durch seine grossartigen Prachtbauten der gewal- tigste unter den assyrischen Königen. Er unterdrückte nicht nur wiederholte Aufstände (namentlich in dem eben eroberten Aegypten) und befestigte die assyrische Herrschaft bis zum persischen Meer- busen von Neuem, sondern drang auch zuerst über den Taurus in Kleinasien erobernd vor. Zwar versuchte der medische König Phraortes den Sturz dieser Schreckensherrschaft, aber die Belage- rung der festen Hauptstadt Ninive misslang, und Phraortes blieb ’) Vgl. die Anmerkung S. 22.

6. Das Alterthum - S. 192

1873 - Coblenz : Baedeker
192 Die Ptolemäer in Aegypten. §. 62. §• 62. Aegypten unter den Ptolemäern1', 323—30 y. Chr. À. Blüte des Reiches unter den drei ersten Pto- lemäern Soter* 2), Philadelphus3), Euergetes4), 323—221. Die Ptolemäer hatten von den drei grösseren aus Alexander’s Monarchie hervorgegangenen Reichen das kleinste, aber das eben deshalb am leichtesten zu behauptende erhalten. Sie hatten den Vortheil, die Satrapen entbehren zu können und über ein. un- kriegerisches Volk zu gebieten, welches schon längst an eine fremde, oft die theuersten Interessen verletzende Herrschaft gewöhnt war und sich daher ein fremdes Königsgeschlecht mit fremder Um- gebung (Griechen und Macedonier im Heere und in den wichtigsten Aemtern) leichter gefallen liess. Auch bebarrte diese Dynastie auf Alexander s System, die Aegyptier milde zu behandeln, indem sie deren Religion, Verfassung und Sitte achtete (durch Beibehaltung der alten Götter und ihres Cultus, des Kastenwesens, der Nomen- eintheilung). Um Aegypten zu einem eben so befestigten, als blühenden Reiche zu machen, wirkten mehrere Umstände zusammen: 1) seine abgeschlos- sene, in politischer, militärischer und merkantiler Beziehung äusserst günstige Lage, 2) dass es in den wüsten Diadochenkämpl'en fast nie vom Kriege berührt wurde, 3) das Feststehen der Erbfolge und die lange Regierung der drei ersten Könige (im Gegensätze zu Macédonien, welches in denselben 100 J. fünfzehn Könige hatte), 4) die Erhebung des Reiches und namentlich der griechischen Hauptstadt Alexandria zum Mittelpunkte sowohl des Welthandels als einer Weltbildung. Ptolemaeusl. Soter (323—284) eroberte Cyperu, um die seinem Reiche fehlenden Materialien zum Schiffbau zu er- halten, und gewann bei der Ländertheilung nach der Schlacht bei Ipsus Palästina, Phönizien und Coelesyrien, welche Länder ein Jahrhundert hindurch aegyptische Provinzen blieben. Er verband die Stadt Alexandria durch einen Damm mit der Insel Pharos und legte den Grund zu dem Museum, s. S. 194. S. Sharpe’s Geschichte Aegyptens von der ältesten Zeit bis zur Erobe- rung durch die Araber. Deutsch bearbeitet von H. Jolowicz, 1. Bd. 1857. 2) Diesen Beinamen ertheilten ihm die Rhodier, denen er Hülfe gegen Demetrius Poliorcetes leistete. 3) So genannt, weil er seine Schwester Arsinoe heirathete.' 4) Ein Beiname, den die Priester ihm beilegten, weil er aus Asien ägyp- tische Götzenbilder zurückgebracht hatte.

7. Das Alterthum - S. 199

1873 - Coblenz : Baedeker
Palaestina. §. 64. 199 Nach dem Tode des Perdikkas wurde Palaestina von Ptolemaeus I. erobert, welcher sich Jerusalems an einem Sabbath ohne Schwert- streich bemächtigte, da die Juden nicht fechten wollten; die Mauern wurden geschleift und viele Juden nach Aegypten weg- geführt. Als im J. 310 ganz Asien, dem Antigonus zuerkannt wurde, herrschte dieser fast ein Jahrzehnt über Palästina, welches bei der Ländertheilung nach der Schlacht bei Ipsus an Ptolemäus zurückfiel, jedoch von einem Hohenpriester verwaltet wurde. Unter Ptolemaeus Ii. übersetzten „Lxx“ Dolmetscher den Pentateuch des A. T. ins Griechische, wodurch die Hellenisirung der Juden namentlich in Aegypten einen wesentlichen Fortschritt machte, da die Erlernung des Hebräischen nicht mehr nothwendig schien, seitdem die Uebersetzung für authentisch galt (wie später die Vulgata). Dagegen widersetzten sich die altgläubigen, conservativen Juden dem Eindringen des Hellenismus in Judaea seihst. In dem Kriege Antiochus des Grossen gegen den unmündigen Ptole- maeus V. von Aegypten (s. S. 196) schlossen sich die Juden, der schlechten ägyptischen Regierung (seit Ptolemaeus Iv. und V.) müde, dem Sieger freiwillig an und blieben nun (seit 198) unter der Herrschaft der Seleuciden, die ihnen Begünstigungen (theil- weise Steuerfreiheit u. s. w.) gewährten. Inzwischen hatte die Hellenisirung der Juden, selbst in Palaestina, solche Fortschritte gemacht, dass Antiochus Iv. Epiphanes den Plan fassen konnte, die jüdische Religion ganz auszurotten. Er hob die Begünstigungen des Judenthums auf, verkaufte die Hohepriesterwürde an einen Bewerber, welcher die Einführung des Heidenthums versprach, verbot die Ausübung der jüdischen Religionsgebräuche bei Todes- strafe und, um die Altgläubigen zur Annahme des griechischen Cultus zu zwingen, überfiel er sie in Jerusalem, beraubte den Tempel und entweihte ihn durch heidnische Opfer. Deshalb fielen die Juden von der syrischen Herrschaft ab unter Anführung des Priesters Mattathias und seiner 5 Söhne, namentlich des Judas mit dem Beinamen Makkab (d. h. der Hammer), welcher den Tempel reinigte und den alten Gottesdienst wiederherstellte (167—165). Nach seinem Tode setzten seine Brüder Jonathan und Simon den Freiheitskampf noch fort, bis im J. 143 (Anfang der Aera der Makkabäer, s. S. 5) das jüdische Volk aus dem syrischen Unterthanenverbande entlassen und seine Unabhängigkeit auch von den Römern anerkannt wurde. Die Volksgemeinde in

8. Das Alterthum - S. 21

1873 - Coblenz : Baedeker
Das Reich Israel. §. 6. 21 Verbindung mit Juda immer von Neuem herzustellen bemüht waren. Daher enthält die mehr als drittehalbhundertjährige Geschichte dieses Wahlreiches vorzugsweise Kämpfedes Prophetenthums mit dem Königthum, welche häufige Thronumwälzungen, das Auf- treten von Gegenkönigen und somit Anarchie und innere Kriege veranlassten, während in Juda das Erbkönigthum sich befestigte. Nur das Haus Je hu, welches in gutem Einverständnisse mit den Propheten lebte, brachte es zu 5 Herrschern, die etwas mehr als ein Jahrhundert (885—770) regierten, und unter der langen Re- gierung Jerobeam’s Ii. (822—780) erlebte das Reich den Höhe- punkt seiner Macht. Bei dem Sturze des Hauses Jehu wurden die nach einer Weltherrschaft strebenden Assyrier in das Land ge- rufen, um die innere Ruhe herzustellen, und machten dasselbe zinspflichtig. Tiglat-Pilesar, von Juda gegen Israel (und Syrien) angerufen, nahm den Zehnstämmen fast die ganze nordöstliche Hälfte ihres Reiches und legte auch Juda einen Tribut auf (vgl. S. 22). Der letzte König, Ilosea, ermuntert durch den glückli- chen Widerstand, den die Inseltyrier damals den Assyriern leisteten (s. §. 10), wollte sich mit Hülfe Aegyptens der assyrischen Herr- schaft entziehen. Allein König Salmanassar rückte, ehe die aegyp- tische Hülfe erscheinen konnte, in Israel ein und nahm den Hosea gefangen. Das Volk versuchte noch einen heldenmüthigen Wider- stand, alle Festungen mussten erobert werden und die Hauptstadt Samaria fiel erst nach dreijähriger Belagerung 722 D* Die tüchtig- sten Einwohner wurden nach Assyrien und besonders nach Medien weggeführt und später Colonisten aus den östlichen Ländern nach Palästina versetzt. 2) Das südliche Reich, Juda, mit der Hauptstadt Jerusa- lem , hatte durch den Besitz des gesetzlichen Heiligthums (des Tempels), durch die Einheit des Cultus und die fast ununterbrochene Erbfolge aus dem Stamme David’s einen bedeutenden Vorzug und bestand daher unter allen Stürmen der Zeit fast 4 Jahrhun- derte (975—588). Doch zeigte sich auch hier ein zunehmendes Eindringen heidnischer Religionen, da durch die trüben Zeitver- hältnisse das Vertrauen auf Jehovah als Beschützer und Retter *) Die biblisch-assyrische Chronologie sowohl nach der Bibel als nach den assyrischen Monumenten wird festgestellt von Eberh. Schrader, die Keilin- schriften und das alte Testament, 1872. Beide Quellen setzen die Eroberung Samaria’s in 722 v. .Chr.

9. Das Alterthum - S. 31

1873 - Coblenz : Baedeker
Cultur der Phönizier. §. 11. 31 Iii. Die Zeit d er wechselnden Abhängigkeit von Assyrien, Babylon, Persien. Der assyrische König Sargon, nachdem er dem Reiche Israel ein Ende gemacht hatte, eroberte auch Phönizien bis auf die Inselstadt Tyrus, die sein Nachfolger Sanherib unterwarf. Nach dem Untergange der assyrischen Macht fielen die phönizischen Staaten den Babyloniern anheim; ein Versuch (gemeinschaftlich mit Juda), von der fremden Herrschaft abzufallen, misslang. Die Inselstadt Tyrus hielt zwar eine dreizehnjährige Belagerung durch Nebukadnezar aus, wurde aber zuletzt mit Sturm genommen und musste die babylonische Oberhoheit anerkennen. Bei der Auflösung des babylonischen Reiches (durch Cyrus) fielen auch dessen Besitzungen am Mittelmeere ohne einen Versuch des Widerstandes an die Perser. Diesen leistete die noch immer bedeutende Seemacht der Phönizier, besonders im Kriege gegen die Griechen, wesentliche Dienste, während die Hülfe gegen die Stammgenossen in Karthago verweigert wurde. Als Werkzeug für fremde Eroberungspläne rieb sich das Volk vollends auf, und in Folge der Verluste zur See und des stets zunehmenden Erpres- sungssystems der Perser wurde seine Lage seit Xerxes’ Zeiten unleidlich. Ein Aufstand der Sidonier unter ihrem Könige Tennes (vgl. §. 21) endete mit der Zerstörung ihrer Stadt. Dieser Zu- stand bereitete dem macedonischen Eroberer eine gute Auf- nahme, nur die Inselstadt Tyrus versuchte die Herstellung der Unabhängigkeit, fiel aber nach siebenmonatlichem Widerstande in die Gewalt Alexander des Grossen, nach dessen Tode sie sich wieder zu einer ansehnlichen Handels- und Industriestadt erhob. §•11- Cultur der Phönizier. 1) Die Religion der Phönizier, wie die der heidnischen Semiten überhaupt (vgl. §. 14), bestand in der Verehrung der Naturkräfte, sowohl der schaffenden als der zerstörenden. Der Sonnengott Baal wurde von den Kanaanitern vorzüglich auf Höhen (von den Phöniziern auf dem Karmel) verehrt, seine Gemahlin Baaltis theils als Erdgöttin, theils als Mondgöttin aufgefasst. Dem Götterpaare des Lichtes, des Lebens und Gebarens standen gegenüber Moloch, ursprünglich die Sonne als versengendes Gestirn, dann das verzehrende Feuer, und Astarte, die Göttin des verheerenden Krieges.

10. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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