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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 282

1906 - München : Oldenbourg
282 52. Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. Indem der Kurfürst mit dem Hauptteil der Armee mittels eiues Nachtmarsches über Donauwörth von Osten her und Usson aus Dillingen von Westen her gegen das Korps Styrum vorrückten, brachten sie dieses am 20. September bei Höchstädt zwischen zwei Feuer; nur der festen Haltung der Nachhut unter Fürst Leopold von Anhalt-Dessau hatte der Gegner es zu danken, daß ihm der Rückzug nach Nördlingen noch gelang. In der richtigen Erwägung, daß der errungene Sieg nur dann seine volle Bedeutung gewinne, wenn der durch ihn erzielte moralische Eindruck wie die erlangte numerische Überlegenheit sofort zu einem Schlage gegen deu noch bei Augsburg stehenden Markgrafen Ludwig ausgenutzt würden, sah Max Emanuel vou weiterer Verfolgung Styrums ab und wendete sich sofort gegen Augsburg. „Nun geht es auf deu Prinz Louis los," schrieb am 21. September der die Avantgarde führende Feldmarschall Gras Arco, „und wollen wir ihm auch den Weg aus Bayern und dem Schwabeulaud weisen." Als aber die Armee bei Augsburg angelangt war, weigerte sich Villars die französischen Truppen verwenden zu lassen, weil des Gegners Stellung zu stark sei, und der von Max Emanuel geplante Angriff mußte unterbleiben. Von neuem drängte Villars nach Westen, und da er dieses Mal geltend machen konnte, daß Verstärkung durch französische Truppen unter Tallard zugesagt sei, ließ sich Max Emanuel überreden mit der französischen Armee nach Ulm zu marschieren, während Feldmarschall Arco mit den bayerischen Truppen zur Deckung von München an der Augsburg-Münchener Straße zurückblieb. Diese Operation hatte die unerwartete Wirkung, daß Markgraf Ludwig unter Zurücklassung einer starken Besatzung Augsburg Mitte Oktober verließ und südlich ausbiegeud über Kempten nach Westen abzog. Max Emanuel folgte anfangs nach und besetzte bei dieser Gelegenheit die Reichsstadt Kempten, ließ aber dann den Markgrafen ruhig in die Winterquartiere abziehen, indem er seinen Vorteil wohl erkannte. Die um diese Zeit auf seinen Antrag erfolgte Abberufung des Marschalls Villars und dessen Ersetzung durch deu gefügigeren Marschall Marsin gab ihm ohnehin mehr freie Hand über die französischen Truppen zu verfügen und so beschloß er trotz der vorgerückten Jahreszeit sich noch der Reichsstadt Augsburg zu bemächtigen. Nachdem Generalwachtmeister Marquis Maffei das erforderliche Belagerungsgeschütz von München und Ingolstadt herangeschafft hatte, begann am 8. Dezember die Beschießung der Festungswerke aus 4 Kanonen- und 5 Mörserbatterien. Die Besatzung ließ es jedoch nicht zum Sturme kommen und bereits am 14. Dezember gelangten die Verhandlungen zum Abschluß, die die alte Reichsstadt in Max Emanuels Besitz brachten. All der Süd-, Ost- und Nordgrenze Bayerns hatten inzwischen die Waffen auch nicht geruht. Im Süden hielt Kufstein unter Gras Törring der andauernden Belagerung durch kaiserliche Truppen stand, so daß es Max Emanuel möglich war die Festung entsetzen zu lassen. Im Osten hielt sich in gleicher

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 504

1906 - München : Oldenbourg
504 105. König Maximilian Ii. von Bayern und die Wissenschaft. (Glinst, feinen Schutz angebechen läßt. (Sr besitzt nicht die burchbringenbe Kenntnis des einzelnen, ober er f)ot hingegen, und das ist in feiner t)ot)en Stellung wichtiger, den Maßstab für ihren Wert als Ganzes. Unser Monarch befaß btefen Maßstab, aber er befaß noch überbies als eine ihn auszeichnende Gabe den festen Glauben an die unvergängliche Würbe der Wissenschaft, an ihre unfehlbar zum endlichen Siege sich burchfämpfenbe Wahrheit, an ihre zuletzt immer wohltätigen Wirkungen. Diesen Glauben ließ ei sich auch durch wibrige Erfahrungen, durch das egoistisch:unlautere Treiben einzelner nicht erschüttern. Für ihn gab es im Reiche des Geistes keine oben Steppen, die den Anbau nicht vertrügen ober nicht lohnten. Überall zeigte sich feinem durch umfassende Bildung und durch steten Umgang mit hochbegabten Männern geschärften Blicke treffliches Ackerland, welches nur der rechten Hände harre um zum Heile der Menschen feine Früchte hervorzubringen. Wenn Goethe im Taffo feinem Herzoge Alfons die Worte in den Mimb legt: „Ein Felbherr ohne Heer scheint mir ein Fürst, Der die Talente nicht um sich versammelt" — so ist bamit nur das selbstsüchtige Bewußtsein ausgesprochen, daß ein Fürstenthron, gehoben durch die Folie eines Kranzes von Gelehrten und Dichtern, sich stattlicher, ansehnlicher ausnehme. Diese sollen dann nur als Trabanten den fürstlichen Planeten umkreisen, sollen nur leuchten um den Glanz seines Gestirnes zu erhöhen. Unser König büchte größer, sein Patronat war uneigennütziger, ebler. Die Wissenschaft und ihre Priester standen ihm zu hoch. Sie, die in feinen Augen die hehre Sehrmeisterin der Kulturvölker war, konnte er nicht als ein bloß zum Schmucke seines Hoses bestimmtes Prunkstück ausnutzen wollen; ihren Dienern hatte er Besseres, Würbigcres zugebacht als die Rolle einer zur Erhöhung des königlichen Pompes dienenden Gefolgschaft. Darum sonnte auch der entfernte, persönlich ihm unbekannte Gelehrte, wenn es um eine bedeutsame Bereicherung der wissenschaftlichen Literatur sich handelte, auf seine Teilnahme, seine Unterstützung rechnen. Wir dürfen es also sagen: nicht sich, nicht seiner persönlichen Verherrlichung, sondern feinem Volke wollte der König dienen; ganz Bayern zunächst sollte die Früchte seiner Liberalität ernten und genießen. *) l) Man vergleiche die Worte, die König Maximilian in seinem „letzten Willen" (schon ant 16. Dezember 1851) niederschrieb: „Möge der Allmächtige mein teures, braves, herrliches Bayeruvolk auch ferner und in alle Zukunft in seinen heiligen Schutz nehmen, seinen reichsten Segen ihm verleihen! Ich habe es von Jugend ans treu im Herzen getragen, es war der Gegenstand meiner Arbeiten, meiner Sorge, meiner Leiden und Freuden. Seiu Glück war das meine. Mein ernstes, eifriges Streben ist es und wird es immer sein, meines Landes materielle und geistige Wohlfahrt nach allen Kräften zu fördern und ihm denjenigen Rang unter den Nationen einzuräumen, auf welchen es durch feine Stellung und feine alte, ruhmreiche Geschichte Anspruch hat. Meine Liebe zu ihm wird mein Leben überdauern. Für mein Volk werde ich wirken und beten, solange ich wirken und beten sann." I. M. Söltl, „König Max Ii. von Bayern", S. 196. Augsburg 1867, Schlosser.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 645

1906 - München : Oldenbourg
141. König Ludwigs Ii. Persönlichkeit. 645 er ist der Pionier einer neuen Kunst geworden, die wir heute mit ihrer bestimmten Stilrichtung besser schon ahnen können, als es noch bei Ludwigs Lebzeiten der Fall war. Das Naturgröße, das Erhabene, das Naturschöne durch die Kunst zu idealisieren hat Ludwig selbst einmal als eine seiner billigen Privataufgaben bezeichnet, wo ihn weder Neid noch Falschheit stören könne. Für seine Kunstrichtung und seinen Geschmack bezeichnend ist nicht allein die getreue Kopie von dem Versailles Ludwigs Xiv. in Herrenchiemsee oder die bizarre und barocke Stilklitterung in Linderhof, wo Kleintrianon Pate gestanden hat: Neuschwanstein ist int reinsten romanischen Stile gebaut. Das Landhaus auf dem Schachen ist auch in der inneren Einrichtung zum Teil sehr einfach gehalten; in der schlichten Behaglichkeit des Schlosses Berg, das sein Lieblingsaufenthalt während feines ganzen Lebens geblieben ist, hat der König nicht viele Veränderungen vorgenommen. So hat er auch einmal in der Schweiz auf dem Axenftein die für ihn bestimmten Gemächer verschmäht und die einfacheren Zimmer bezogen. Nicht der feenhafte Zauber der Wasserkünste und Grotten, die überladene Pracht der reich ausgestatteten Wohnräume, die romantische Verkörperung der Ideen eines exzentrischen Geistes ist es, was der Kunstkenner in den Königs-schlöffern am meisten bewundert, sondern die stilistische Reinheit, mit der die einmal gehegten Gedanken von Anfang bis zu Ende festgehalten und zumeist zu klarem Ausdruck gebracht worden sind. Und vielleicht nur die wenigsten, die da sehen und staunen, kennen die engsten Beziehungen, in denen alles zu dem königliche« Bauherrn stand. „Jedes Detail, ja jede Linie der Muster, jeden künstlerischen Gebrauchsgegenstand prüfte der König nach. Sein Scharfsinn, seine Erfindungsgabe, sein Sachverständnis, seine aufreibende Tätigkeit hierbei sind bewunderungswert." Es ist anzunehmen, daß Ludwig bei längerer Gesundheit auch von feiner Verehrung für den Stil Ludwigs Xiv. wieder zurückgefunden hätte zur Verkörperung echt deutscher Muster. Dazu berechtigt der Plan zur Burg Falkenstein, und sein byzantinisches Schloß, das ebenfalls unausgeführt blieb, hätte sich wohl berührt mit den archaisierenden Tendenzen - der jüngsten Vergangenheit. Auch wurden die Bauten durchaus nicht unverhältnismäßig teuer ausgeführt. Heute, wo die Schulden zumeist getilgt sind, hat das Land tu der Tat allgemeinen Nutzen von dem Fremdenverkehr, den alljährlich die Königsschlösser in das Gebirge ziehen. Schon als 18 jähriger Jüngling zeigte Ludwig jene liebenswürdige Freude ant Geldausgeben, die ihm später so verhängnisvoll geworden ist; als er das erste Portemonnaie erhielt, eilte er zu einem Juwelier, dem er den Preis für ein der zärtlich geliebten Mutter zugedachtes Medaillon selbst entnehmen ließ. Wenn die Schlösser ihren Platz am Saunte des Gebirges oder inmitten der Alpenlandschaft fanden, so erklärt sich das aus der Vorliebe Ludwigs für die bayerischen Berge, die er mit allen unseren Königen teilte. Größere Reifen hat er während feiner Regierung nicht gemacht. Abgesehen von zwei Ans-

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 15

1911 - München : Oldenbourg
Ostasien. 15 Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Baum- wolle.— Aus der reich entwickelten Tierwelt seien die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orangntan) und das zahlreiche Heer der Papageien erwähnt. Bevölkerung. Sie besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham- medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Muud und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen Seefahrern erzogen, indem deren Wanderungs- und Entdeckungslust hier mächtige Anregung empfing. Vom Indischen Archipel aus bevölkerten sie nicht bloß die nahe Halbinsel Malakka sondern sie verbreiteten sich auch über die östlichen Gestade des fernen Madagaskar und über die ganze polynesische Jnselslur. Ausgerüstet mit Segel und Doppelboot, machten sie längst vor Kolumbus den Schritt von der Küstenschiff- fahrt zur ozeanischen Schiffahrt. — Im Indischen Archipel herrschen die Nieder- länder und (seit 1898) die Amerikaner an Stelle der Spanier. Den Niederländern gehören: 1. die vier Großen Sunda-Jnseln: Sumatra (sumätra). fast so groß wie das Deutsche Reich. Die Insel liefert Tabak, Pfeffer, Kampher^) und Zinn. — Java, wegen seines großen Produktenreichtums der wertvollste Kolonialbesitz der Niederländer. Seine bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Kaffee und Zucker. Die Be- völkeruug beträgt 26 Mill., auf 1 qkm 200 Einw.; die Insel ist die volkreichste aller Tropeninseln und dichter bevölkert als Großbritannien. Batavia (batäfia), 140000 Einw., Hauptstadt von Niederländisch-Jndien. Surabaya, der wichtigste Ausfuhrhafen, 150000 Einw. — Borneo (börneo), die zweitgrößte Insel der Erde, größer als Österreich-Ungarn. Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich auf die Küstengegenden. — Celebes (ßelebes), die meistgegliederte Insel dieser Gruppe; 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder Gewürzinseln zwischen Celebes und Neu-Guinea (giuea), die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. Im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Die größte und schönste Insel ist Luzou (lußou). Hauptstadt: das durch großartige Zigarrenfabrikation berühmte Manila (mamla), 220000 Einw. — Haupterzeugnisse der Landwirtschaft sind Tabak, Kakao, Zucker und Hanf (letzterer im Handel unter dem Namen Manilahanf bekannt). 0/fr/f Astasien. Es besteht aus den Reichen China und Japan. Das Chinesische Reich. Grenzen und Lage. Im O. bespült es das Meer, im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentral- asiens. China wird so nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden. Dieser Umstand hat wohl auch die jahrhundertelange starre Abschließung dieses Reiches gegen alles Fremde begünstigt. Indessen verknüpfen das eigentliche i) Ein festes ätherisches Öl, aus Holz und Blättern mehrerer Lorbeerbäume durch Destillation gewonnen.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 84

1911 - München : Oldenbourg
84 Australien. lisch. Auf der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen Mill.) treiben hauptsächlich Viehzucht und Bergbau. Polynesien oder Ozeanien. Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende- kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Die Inseln sind teils vulkanisch teils Koralleninseln; erstere sind natur- gemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flach. Häufig bilden die Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißeu Atolle. — Die Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° C; nur um ein paar Grade unterscheiden sich Tag und Nacht, der kälteste Monat und der wärmste. Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokos- Palme. Sie macht namentlich die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insulanern alles zu ihrem Lebensunterhalte Nötige liefert; die kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liesern den Palmwein, der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen sind noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung dieser Inseln vom Festlande. — Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern, einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen sich durch schönen Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschicklichkeit bekunden sie im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn wenn auch die Ei- lande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treibhauswärme bei längerem Aufenthalte zu Erkrankungen. Im großen und ganzen ist der Wert der Südseeinseln in kolo- nialer Beziehung mäßig, da deren Bevölkerung und Landflächen ziemlich gering find. Als Schiffahrts-und Kohlenstationen zwischen Amerika einerseits und Australien anderseits werden sie aber eine wichtige Rolle spielen, sobald der Mittelamerikanische Kanal er- öffnet sein wird; denn durch diesen werden die betreffenden Kon- tinente um vieles einander näher gerückt. Die deutschen Besitzungen s. S. 99. Die sonstigen Inselgruppen sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga-oder Freundschafts-Jnseln, beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschafts-Jnfeln mit -' < 1) Vom griech. polys — viel und nösos — Insel. — Südsee wurde der Große Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, weil er ihn beim Vordringen über die Landenge von Panama zuerst im S. erblickte. 2) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl gewonnen wird.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 13

1911 - München : Oldenbourg
Südasien (Indien). 13 von den Ost-Ghats begrenzt. Da die Wasserdämpfe schon teilweise an den Randketten niedergeschlagen werden, so nehmen das Innere der Halbinsel größten- teils Savannen ein wie in Jnnerasrika. Nur die Abhänge der Westghats und die Ostküste sind fruchtbar. An der Malabarküste ist denn auch die Heimat des Pefferstranchs. Ferner liefern die Wälder der W.-Ghats das unverwüstliche, besonders für den Schiffsbau geeignete Tiekholz. Das Innere erzeugt infolge reichlicher künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle, wovon Indien nächst Amerika am meisten ausführt. — Die Bevölkerung Dekans, die Dravida, werden von vielen Völkerkundigen der malaiischen Völkergruppe zugerechnet wie die Hovas auf Madagaskar. Im ganzen erscheint Dekan Afrika verwandt, mit dem es einst zusammenhing. Die wichtigsten Wohnplätze liegen an den Küsten. An der W.-Küste ist Bombay (bombe), auf einer Insel gelegen, die ecste Seestadt des Landes, Hauptausfuhrhafen für Baumwolle und wichtigste Fabrikstadt Indiens, fast 800000 Einw. — An der O.-Küste Madras (madräs), der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der von starker Brandung heimgesuchten Koromandelküste, 500000 Einw. — Im Innern Heiderabad, 450000 Einw., die Hauptstadt eines großen britischen Schutzstaates Ceylon. Ebenfalls englisch und ein Glied des vorderindischen Hochlands ist die Insel Ceylon, auf der sich insbesondere die Teekultur in ganz erstaun- licher Menge entwickelt hat (Ausfuhr 1876: 282 Pfund, 1908: 178 Mill. Pfund). Von den Bewohnern der Insel bekunden die Singhalesen arischen Einfluß. An der W.-Küste Eolombo, Anlegehafen der nach So.-Asien und Australien fahrenden Dampfer (160000 Einw.). Staatliche Verhältnisse. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den Engländern. Auf seinem Besitz beruht hauptsächlich Englands Handelsmacht. Die Zahl der Engländer in Britisch-Jndien beträgt nur gegen 200000; doch haben sie durch die Anlegung von Straßen, Kanälen und Eisenbahnen, Förderung des Boden- baues und der künstlichen Bewässerung außerordentlich viel zur Hebung des Volks- Wohlstandes, des Handels und Verkehrs geleistet. Haupteisenbahnlinien sind: Bombay- Kalkutta und Bombay-Madras. Das Jndobritische Kaiserreich mit Britisch-Birma und Teilen von Iran umfaßt 5 Mill. qkin mit 330 Mill. Einw. (= 9 mal so groß wie Deutschland und die 5 fache Zahl feiner Einwohner.) Hinterindien. Lage und Naturbeschaffenheit. Hinterindien liegt zwischen dem Südchinesischen Meer und dem Meerbusen von Bengalen. Im O. greift der Meer- bnsen von Tonkin ein und zwischen den Golfen von Martaban und Siam erstreckt sich die Halbinsel Malakka (maläka). Unter den Halbinseln S.-Asiens hat Hinterindien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an den Indischen Archipel heran. (Vergleiche Griechenlands Lage zu Asien.) M. u. A. Geistbeck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 2

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 51

1911 - München : Oldenbourg
Südafrika. 51 die afrikanische Monsunzone, zwischen 5» und 18° n. Br.; es herrschen hier zur Zeit unseres Sommers von heftigen Regen begleitete Seewinde; die regenarmen Gebiete; sie umfassen die Sahara und den sw. Teil Südafrikas; beide Gebiete stehen fast immer unter dem Einflüsse trockener Winde; die Gebiete der subtropischenregen; hierher gehören der äußerste Sw. Afrikas und der ganze Mittelmeersaum; der Regen fällt hier Vorzugs- weise im Winter. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Ge- biet, das fast aller wirksamen Lockmittel für fremde Besiedelung entbehre. Weder ein Erzeugnis des Mineral- noch des Pflanzenreiches war bekannt, das irgend welche Anziehungskraft auf fremde Völker aus- geübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolge dessen sind denn auch die europäischen Niederlassungen' in Afrika lange bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewal- tigen Umschwung herbeigeführt. Die nähere Durch- forschung des Erdteils ergab nämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Produkte des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halfa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asien hat es die größten Landtiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Erzeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für euro- Päische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr geringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls viel- fach Wüste, höchstens Steppe, überdies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das Niltal, vor allem das Nildelta (bis zu 400 Einw. aus 1 qkm). Abstammnng. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen; die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Rasse.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 92

1911 - München : Oldenbourg
( > (Nach einem Aquarell von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, Erlangen.) Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Südwestafrika. „Der wüste Küstensaum von Südwestasrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestände, die sogenannten Milchbüsche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern besetzt. Abgestorbene Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes. „Das Ausland" 1886. S. 872, 890.)

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 114

1911 - München : Oldenbourg
114 Anhang. Wie heißen die beiden Hauptbestandteile der indischen Bevölkerung und wie ver- teilen sie sich auf das Land? Zeichne Vorderindien! Hinterindien. Welche Eigentümlichkeit zeigt die senkrechte Gestaltung Hinter- indiens? Welche Staaten haben an Hinterindien Anteil? Welches ist seiner Lage nach der wichtigste Punkt an der Malakastraße und in- wieferne kann man ihn als „ostasiatisches Konstantinopel" bezeichnen? Indischer Archipel. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in West- östlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Wie ver- teilen sich diese Inseln nach den- Besitzern? China. Inwiefern begünstigte die Natur das lauge Absperruugssystem Chinas? Vergleiche die Nord- und Südküste Chinas! Nenne deren wichtigste Seehäfen! Zeichne Zentralasien! Was ist der Löß? Welche Verbreitung hat er in China? Wodurch ist er von besonderer Wichtigkeit? Welche Bodenschätze weist China auf und welche Bedeutung darf diesen bei- gemessen werden? Welche Mächte teilen sich in die Küstengebiete des Gelben Meeres und des Golfs von Petfchili? Mit welchen bekannten Orten in Europa liegt Kiautschou ungefähr unter gleicher Breite? Japan. Vergleiche die geographische Breite Japans mit entsprechenden Ge- bieten Europas und Afrikas! Vergleiche Japan und England! (Stelle die Vergleichuug nach Punkten ge- ordnet dar!) R u s s i s ch - A s i e n. Vergleiche die Pflanzenzonen Sibiriens mit denen Rußlands! Welche Bodenschätze weist Sibirien auf? Welchen Weg nimmt die Transkaspische Bahn? Welche Länder Asiens liefern Steinkohlen, Gold, Tee, Reis, Seide, Porzellan, Pelzwaren, Petroleum, Gewürznelken und Muskatnüsse, Kaffee, Opium. Meerschaum? Afrika. Nordafrika. Zwischen welchen Breitengraden liegt Asrika? Wieviele km be- trägt die Entfernung zwischen dem Nord- und Südpunkt dieses Erdteils? Vergleiche damit die Länge der transsibirischen Bahn! In welcher Zeit würde ein Eilzug, der stündlich 60 km zurücklegt, diese Strecke durchfahren? Welche Länder begreift man unter dem Namen „Atlasländer?" Inwiefern ist die Pflanzenwelt der Atlasländer mehr südeuropäisch als afrikanisch? Wie lange braucht eine Karawane von Tripolis nach dem Tfadsee, wenn das Lastkamel in der Stunde 5 km zurücklegt, täglich 10 Stunden marschiert und nach 8 Tagen eines Rasttages benötigt? Wie lange bräuchte ein Eilzug bei 60 km Ge- schwindigkeit in der Stunde? Was versteht man unter dem Sudan? Was sind Savannen, was Oasen, was Galeriewälder? Wodurch unterscheiden sich die Sndan- und die Bautuneger? Welche europäischen Staaten haben am Sudan Anteil und wo liegen deren Gebiete?

10. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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