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28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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Asien.
111
warm, c) Nordasien oder Sibirien. Dieses
hat, mit Ausnahme des südlichsten Theils, ein sehr
kaltes, gegen N. ziemlich feuchtes Klima, ä) China
und die Inseln im östlichen Ozean haben meistens
4 Jahreszeiten (zwei trockene und zwei nasse).
6) Das Land im Süden des östlichen Hoch-
lands und die Inseln gegen So. (Indien) haben
tropisches Klima mit zwei Jahreszeiten (einer trockenen
und einer Regenzeit); die Luft ist heiß, meistens
auch feucht.
6. Products. In Beziehung auf die Pro-
ducts ist hauptsächlich Folgendes zu bemerken: a) In
dem östlichen Hochlande hat man vorzügliches Rind-
vieh und Schafe mit feiner Wolle; die Viehzucht
ist dort die Hauptnahrungsquelle, b) Das westliche
Hochland hat in seinen höchsten Theilen die Natur-
verhältnisse der Alpengebirge; in den Thälern
und überhaupt den wärmeren Theilen wachsen viele
Pflanzen der heißen Zone; im Ganzen ist es
Südeuropa sehr ähnlich, und hat mit ihm die
meisten Pflanzen und Thiere gemein, c) Nordasien
hat in einigen Theilen gute Weiden und dort
Pferde und Vieh, sonst sind Wälder, Pelz-
thiere und Metalle die einzigen Reichthümer des
Landes, d) China erzeugt besonders Reis und
Thee. s) Die Länder im Süden des östlichen Hoch-
landes (d. h. Indien) sind sehr reich an den ge-
wöhnlichen Erzeugnissen der heißen Zone, als z. B.
Reis, Baumwolle, Kaffe, Zucker, Indigo,
Palmen und Bambusrohr; auch findet man
hier Gold und Edelsteine. Die gewöhnlichen
Thiere der heißen Zone (Elephanten, Tiger, Löwen,
Affen, Papageien, Schlangen) sind hier in großer
Menge, f) Die Inseln gegen S.-O. haben außer
den Erzeugnissen Indiens noch besonders viele Ge-
würze. g) Arabien und Turan haben vorzügliche
Pferde und Kamele, ersteres auch Kaffe und
Räucherwerk.
m
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Sibirien China Indien Südeuropa Nordasien China Indien Indiens
180
Amerika.
mit sehr fruchtbarem Marschboden, zum Theil mit
großen Wäldern bedeckt. Das Klima ist heiß und
sehr ungesund. Guyana ist reich an den Cultur-
Pflanzen der heißen Zone.
Die Zahl der Einwohner, außer den unabhängi-
gen Indianern im Inneren, schätzt man auf 250,000..
Sie bestehen aus den wenigen europäischen Colo-
nisten und aus Negern. England, Frankreich*)
und die Niederlande haben hier Colonien.
Xi. Die Inseln.
1. Das Feuerland. So heißt eine ziemlich große
Insel im S. des Festlandes, von diesem durch die Magel-
lansstraße getrennt. Es ist ein Hochland mit rauher, kalter
Luft (es regnet und stürmt fast immer). Die Einwohner sind
äußerst rohe Menschen, kraftlos an Geist und Körper. —
Auf einer kleinen Insel südlich vom Feuerland ist das Vor-
gebirge Cap Horn.
2. Die Falklandsinseln (spr. Fohkläns) sind reich
an Seehunden und Seevögeln.
3. Die Süd p o l arlän d er. Diese haben wahr-
scheinlich eine große Ausdehnung, sind aber unbekannt.
6. Westindien.
Mit diesem Namen bezeichnet man 3 Inselgrup-
pen im mexicanischen Meerbusen, welche zwischen der
Halbinsel Florida und Südamerika liegen, nemlich
die großen und kleinen Antillen und die
Bah am a in seln. Die Antilleninseln sind gebirgige
sie haben tropisches und für die Europäer ungesundes
Klima. Es fehlen fast alle Säugethiere, dagegen sind
sie reich an den Culturpflanzen der heißen
Zone; ausgeführt wird hauptsächlich Zucker, Rum^
Kaffe, Baumwolle, Indigo. Getreide und
*) Das französische Guyana, dessen Haupttheil die Insel Cayenne
ist» wird als Deporlalionsort gebraucht.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Guyana England Feuerland Feuerland Westindien Florida Indigo Guyana
26 Europa.
bis zur Weser und enthält die französischen und
rheinischen Bergländer. Die zweite Abtheilung er-
streckt sich von der Weser bis gegen die Donau-
mündung. Diese besteht bis zur Oderquelle aus den
deutschen und von dort an aus den ungarischen Berg-
ländern (Karpathen). In diesen Bergländern erreichen
die Gipfel eine Höhe von 3 bis 5000 Fuß, nur in
der östlichen Abtheilung erreichen einzelne Gipfel die
Schneelinie. —
Das Klima ist natürlich verschieden nach der
Höhe, aber theilweise doch wärmer als in Nord-
deutschland. Der Winter ist auch hier in den öst-
lichen Theilen weit kälter als in den westlichen. Man
baut besonders Weizen und in den niedrigeren und
mehr geschützten Theilen der Gebirge Wein.
Mehrere große Flüsse entströmen diesen Berg-
ländern. Außer dem Hauptfluß, der Donau, sind
hier zu merken: die Garonne (Garonn), Loire
(Loahr) und Seine (Sähn) in Frankreich, sowie in
Deutschland die Weser, Elbe, Oder und Weichsel.
e. Das Tiefland von West- und Nordenropa. Am
Fuß der Bergländer bis zum Meere breitet sich als
eine zweite Stufe ein Gürtel von Tiefländern aus,
die sich vom Fuß der Pyrenäen bis zur Weichsel er-
strecken. Sie zerfallen naturgemäß in zwei Abthei-
lungen, das westliche (französische) und das öst-
liche (deutsch-polnische) Tiefland. Letzteres beginnt
an der Weser und nimmt gegen Osten an Breite
zu. Es wird von zwei breiten Landrücken durch-
zogen, welche alsdann in das osteuropäische Tiefland
übergehen. — Dieses Tiefland ist ein Kornland.
In dem größten Theile desselben wird das Brod aus
Roggen gebacken, nur in der westlichen Abtheilung
aus Weizen. Aus Gerste wird Bier gebraut,
welches in der nördlichen Abtheilung das gewöhn-
liche Getränk ist. — Das Klima ist kälter in der
östlichen als westlichen Abtheilung und in ersterer
desto kälter, je weiter nach Osten.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Frankreich Deutschland Nordenropa
Europa.
31
schneidet und trennt. So ist z. B. der Hunds rück
eine Fortsetzung des Taunus, die Eifel eine Wie-
derholung des sauerländischen Gebirges und
Westerwaldes u. s. w. Der Taunus erreicht in
seinem höchsten Gipfel, dem Feldberg, eine Höhe
von 2,600 Fuß. Am Südfuß des Taunus ist der
Rheingau, berühmt durch warmes Klima, große
Fruchtbarkeit, herrliches Obst und den bekannten
Rheinwein.
c. Das norddeutsche Tiefland. Die Haupteigen-
thümlichkeit desselben bilden 2 breite Landrücken,
welche dasselbe nach Osten hin durchschneiden. Diese
werden von den größeren Flüssen durchbrochen und
bilden nur zwischen den kleineren die Wasserscheiden.
Die nördliche, uralisch-baltische Landhöhe ist
eine Fortsetzung des sich vom jütländischen Haide-
rücken durch die cimbrische Halbinsel hindurchziehen-
den Landrückens. Von dem südlichen Landrücken
unterscheidet sie sich besonders durch die Menge von
Landseen sowie durch die Felsblöcke, die über ihre
Fläche verbreitet sind. Ihr Südfuß wird durch Ver-
änderungen der Stromrichtungen der Weichsel, Oder
und Elbe bezeichnet. Die südliche, uralisch-kar-
pathische Landhöhe beginnt mit der Lüneburger
Haide. Diese besteht aus kahlen, mit Haidekraut
bedeckten sandigen Flächen, die hauptsächlich nur zur
Schaafzucht dienen. Die südliche Landhöhe tritt im
Allgemeinen weniger deutlich hervor, als die nörd-
liche, stellenweise lehnt sie sich an die Bergländer an
und bildet Vorstufen derselben.
Durch das ganze Tiefland sind fast ebenso zwei
große Bodensenkungen zu verfolgen, die nördliche
im 53', die südliche im 52' Parallelkreise.
3. Norddeutschland hat 5 Hauptströme. Diese
sind:
a. Der Rhein. Der Rhein ist einer der wich-
tigsten und wasserreichsten Flüsse in ganz Europa.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Taunus Taunus Taunus Rheingau Norddeutschland Rhein Rhein Europa
Europa.
99
haben dieselben Producte wie das benachbarte Fest-
land. Die Zahl der Einwohner ist ungefähr 200,000.
Die wichtigste Insel ist Corfu, mit einer gleichnami-
gen Stadt (25,000 E.).
Das Kaiserthum Rußland.
Zu diesem gehören Länder in Europa und
Asien. Hier betrachten wir nur
Das Europäische Rußland.
1. Rußland gränzt gegen Norden an das nörd-
liche Eismeer (welches den Meerbusen das weiße
Meer bildet), gegen Osten an Asien (das Ural-
gebirge bildet die Gränze), gegen S. an Asien, das
schwarze Meer (von welchem das asowsche ein
Theil ist) und die Türkei, gegen Westen an die
Türkei, Polen, Preußen, die Ostsee (mit dem fin-
nischen und dem bottnischen Busen), Schweden
undnorwegen.
Das europäische Rußland ist ungefähr 96,ooo □2jt.
groß. Die größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt
400 M., von W. nach O. 300 M.
2. Das ganze russische Reich (in Europa) be-
steht mit Ausnahme einiger Gränzgebirge aus ganz
ebenen oder wellenförmigen Flächen von geringer
Höhe über dem Meeresspiegel. Nirgends findet man
eigentliche Gebirgsbildung, wol aber zwei zusammen-
hängende Landhöhen, welche das Tiefland der ganzen
Breite nach durchziehen, nemlich die uralisch-
baltische und dien ralisch-karpathischelandhöhe;
erstere bildet die Hauptwasserscheide, letztere wird von
den größeren nach Süden strömenden Flüssen durch-
brochen. — Die uralisch-baltische Landhöhe erreicht
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Corfu Europa Asien Asien Asien Polen Ostsee Schweden Europa
Afrika.
143
den zwei Hauptmündungen des Flusses und ist von
zahlreichen Kanälen durchschnitten*).
Das Klima ist sehr beständig und einförmig, der Som-
mer sehr heiß. In dem größten Theile Aegyptens regnet
es fast nie, aber der Regen wird durch die jährliche
Ueberschwemmung des Nils (vom Juli bis October)
ersetzt; von dieser hängt der Ertrag des Jahres ab**). Der
Flächeninhalt beträgt ungefähr 8000 Ihm.
Die Hauptprodukte sind Getreide und Baum-
wolle. In den Gebirgen sind Marmor und
andere Steinarten.
Die Einwohner, c. 3 Mill., bestehen aus Kopten (Nach-
kommen der alten Aegypter), Arabern, Türken und
anderen Völkerschaften. Die Kopten sind Christen, die übri-
gen Muhamedaner. Das Land ist eine Provinz der Türkei,
der Pascha oder Vicekönig ist aber erblich und in den inneren
Angelegenheiten unabhängig.
Kairo am Nil, Haupt- und Residenzstadt, hat
bedeutenden Handel. 400,000 E.
Alexandria, Handels- und Hafenstadt am mittel-
ländischen Meere, im Alterthume sehr große und
berühmte Stadt. 140,000 E.
Besonders gegen S. findet man noch merkwürdige
Denkmäler aus der alten Zeit, namentlich Pyramiden, Ruinen
von Tempeln, unterirdischen Begräbnissen u. dgl.
Die Berberei nebst Biledulgerid.
Wir bezeichnen mit diesem Namen die ganze Nord-
küste Afrikas im W. von Aegypten ***), etwa 38,000
Om. In dem westlichen Theile ist das bis 13,000 F.
*) Die Nordküste ist flach; Sand- und Schlammbänke reichen weit in
das Meer hinaus; längs der Küste liegen Küstenseen, durch schmale Land-
engen von dem Meere getrennt.
**) Wenn das Wasser mehr als 24 F. oder weniger als 16 F. über
seme gewöhnliche Höhe steigt, wird die Ernte schlecht.
***) Im engeren Sinne bezeichnet der Name „die Berberei" nur den
westlichen Theil, das Hochland des Atlas.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kairo Alexandria Afrikas
— 24 —
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und
ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach
hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre
Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer
etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre
Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika
und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni-
sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor-
herrschend geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen-
geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte
Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem
Teile der hinterindischen Halbinsel.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
— 130 —
vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
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