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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 87

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 87 — glanzvollen üppigen Leben seiner vornehmen Brüder nur um so unerträglicher erscheinen mußte, allen sittlichen Halt. Die gedrückte niedere Volksklasse fand beredte Fürsprecher in zwei hochherzigen, durch Geist und Bildung ausgezeichneten Männern, den Brüdern Tiberius und Gajus Gracchus. Sie waren Söhne der edeln Cornelia, der Tochter des älteren Scipio Africanus, einer Frau von 'trefflichem Charakter und hochgebildetem Geiste. Als Witwe hatte sie die Hand eines ägyptischen Königs ausgeschlagen, um eiuzig der Erziehung ihrer Söhne zu leben. Zur Erleichterung des Loses der niederen Volksklasse schlug der,zum Volkstribun erwählte Tiberius Gracchus die Erneuerung eines alten Gesetzes vor, nach welchem kein Bürger mehr als 500 Morgen Staatsländereien besitzen, alles übrige aber von den Besitzern gegen eine Entschädigung aus der Staatskasse abgetreten und unentgeltlich in Teile zu je 30 Morgen unter die ärmeren Bürger verteilt werden sollte. Ungeachtet des Widerspruchs des Senates und der Vornehmen ging der Vorschlag durch; während der Durchführung des Gesetzes entspann sich jedoch ein Parteikampf, in welchem Tiberius Gracchus mit 300 seiner Anhänger von den Optimalen ermordet wurde (133). Die Landverteilung aber wurde durch eine Kommission von drei Männern teilweise vorgenommen. Viele neue Bauerngüter wurden geschaffen, bis der Sieger von Karthago, Cornelius Scipio, der weiteren Verteilung Einhalt tat. Nachdem er im Senate eine ernste Rede gegen die Ackerverteilung gehalten hatte, wurde er andern Morgens tot in seinem Bette gefunden, und sein Tod galt allgemein als ein Werk der Rache der gracchischen Partei. Die Sache des Volkes fand einen neuen eifrigen Vertreter in Gajus Gracchus. Noch begabter und entschlossener als sein Bruder, aber auch leidenschaftlicher und heftiger ging er weit Über dessen Vorschläge hinaus. Er verlangte, daß monatlich eine Getreideverteilung an die ärmeren Bürger stattfinden solle; auch wollte er den Senatoren das Gerichtswesen nehmen und es den Rittern übertragen. Sein Einfluß und fein Anhang war allmählich ein gewaltiger geworden. Da wurde auch er ein Opfer des Parteikampfes: durch einen Ausstand zur Flucht genötigt, ließ er sich, um der Rache seiner Feinde zu entgehen, durch einen Sklaven töten (121). 2. Ter Jugurthinische Krieg (111—106). Wie seht in Rom das sittliche Verderben um sich gegriffen hatte, zeigte sich am ausfallendsten in dem Kriege gegen den numibischen König Jugurtha. Jugurtha, ein Enkel des Massinissa, sollte mit feinen beiden Vettern Hiempsal und Adherbal gemeinschaftlich regieren; in hohem Maße gewalttätig und ehrgeizig tötete er jedoch den Hiempsal und wollte auch dem Adherbal sein Erbe entreißen. Dieser suchte Hilfe bei dem römischen Senate; Jugurtha aber bestach die Gesandten, die zur Untersuchung der Sache nach Numidien gekommen, und erkaufte sich dadurch nicht

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 86

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
bearbeitete in seinen „Jahrbüchern" die römische Geschichte. Auch Stücke für das Theater wurden geschaffen, freilich anfangs noch in ziemlich roher Sprache. Plautus, ein Zeitgenosse des zweiten punischen Krieges und später Terentius verfaßten Lustspiele, die sie griechischen Komödien nachbildeten. Auch die bildende Kunst der Griechen gewann Einfluß und Ansehen in Rom. Die Reichen verwandten große Summen auf den Ankauf griechischer Gemälde und Bildwerke. Mit solchen Beutestücken wurden die öffentlichen Plätze und die Landhäuser geschmückt. Scharenweise kamen die griechischen Künstler nach Italien, um herrliche Paläste, Villen, Tempel und Bäder zu bauen. Diesem Überhandnehmen griechischer Kultur traten manche der echten alten Römer aus guten Gründen entgegen. Namentlich war es Porcius Cato, der in der Vorliebe sür griechische Sitten einen großen Nachteil für die römische Tugend sah. Die ungeheuern Schätze, die aus den eroberten Ländern nach Rom flössen, sowie der Verkehr mit den überwundenen, den Genüssen des verfeinerten Lebens ergebenen Völkern hatten allmählich eine bedeutende Veränderung in den Sitten und der Lebensweise der Römer herbeigeführt. Schwelgerei und Üppigkeit verdrängten die frühere Einfachheit und Sittenreinheit; Geldgier, Herrschsucht und Übermut untergruben den religiösen Sinn und die altrömischen Bürgertugenden. So hatten auch auf dem wirtschaftlichen Gebiet die großen Kriege manche schlimme Folgen. Viele Bauern kamen in Schulden oder verloren ihr Besitztum. Es vermehrte sich durch Zuzug vom Lande die besitzlose Menge in der Hauptstadt. Der äußersten Armut stand fürstlicher Reichtum, Prachtliebe und Verschwendung gegenüber. Daher bildete sich innerhalb des römischen Volkes eine tiefe Kluft, so daß in der Folgezeit häufige Bürgerkriege und Umwälzungen den inneren Frieden des römischen Staates störten. ^ § 32. Neue Ständekämpfe. Der Ingurthinische und cimbrische krieg. 1. Die Gracchischen Unruhen (133—121). An die Stelle des alten patrizischen Adels war ein neuer, aus Patriziern und Plebejern bestehender Amtsadel getreten, dessen Mitglieder, die Optimalen, sich im ausschließlichen Besitze aller einflußreichen Ämter zu erhalten suchten. Diese Optimaten waren durch Wucher, einträgliche Stellen im Kriege und Erpressungen in den eroberten Provinzen übermäßig reich geworden und hatten fast alles Grundeigentum an sich gerissen. Ihre ausgedehnten Ländereien ließen sie durch Sklaven bebauen, deren wachsende Zahl die Not des gemeinen Volkes durch Schmälerung seiner Erwerbsquellen von Jahr zu Jahr steigerte. Das gänzlich verarmte Volk sank immer tiefer herab und verlor in dem Übermaße seines Elendes, das ihm durch den Gegensatz zu dem

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 31

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 31 — Unter den griechischen Staaten erhoben sich bald das dorische Sparta und das jonische Athen zu so hohem Ansehen, daß in ihre Geschichte die Geschichte des ganzen Landes verflochten ist. §. 8. Sparta oder Lacedämon. Während die königliche Würde in den meisten griechischen Staaten abgeschafft worden war, bestand sie in Sparta fort, wo zwei Könige, Nachkommen der Herakliden, die Regierung gemeinschaftlich führten. Um das Jahr 900 v. Chr. Geb. wurde der König Eunomns in einem Tumulte erstochen, und nach dem bald daraus erfolgten Tode seines ältesten Sohnes übernahm der zweite, Lykurg, die Regierung für feinen Neffen Charilaos. Von seiner Schwägerin verleumdet, als stelle er seinem Neffen nach dem Leben, mußte Lykurg Sparta verlassen. Er ging nach Kreta, wo er bessere Staatseiurichtungen kennen lernte, durchreiste dann Kleinasien, nach Einigen auch Aegypten, und kehrte nach zehnjähriger Abwesenheit, reich an Erfahrungen und gesammelten Kenntnissen, nach Sparta zurück, von dem Gedanken erfüllt, feine Vaterstadt durch eine neue Gesetzgebung zu heben und zu kräftigen. Nachdem er die Wohlgesinnten in seinen Plan eingeweiht und das Orakel zu Delphi denselben als dem Willen der Götter entsprechend bezeichnet hatte, schritt er zur Ausführung feines großen Werkes, 810 v. Chr. Die Gesetzgebung des Lykurg beschränkte die Macht der Könige durch den Rath der Alten, dessen 28, auf Lebenszeit gewählte Mitglieder, Geronten genannt, mindestens 60 Jahre alt und im Besitze eines untadelhasten Rufes sein mußten. Dieser Rath der Alten übte Anfangs, im Vereine mit den Königen, die höchste Gewalt; später ging diese in die Hände der Ephoren über, die, auf ein Jahr gewählt, ursprünglich eine einfache Polizeibehörde gebildet hatten. Ueber Krieg und Frieden entschied die Volksversammlung. Die weiteren von Lykurg getroffenen Staatseinrichtungeu bezweckten hauptsächlich die geistige und körperliche Kräftigung und Abhärtung des Volkes und die Hebuug des kriegerischen Sinnes. Zu diesem Ende sollten die Spartaner ein gleichmäßiges, einfaches, nüchternes, hauptsächlich durch Waffenübuugen ausgefülltes Leben führen. Es wurden deßhalb die Ländereien gleichmäßig vertheilt und der Verkans oder das Verschenkender Grundstücke verboten; diebebauuug derselben war deu Heloten (Staatsselaven, nach der eroberten Stadt Helos benannt) überlaffeu. Um jede Ueppigkeit zu entfernen, waren gemeinsame Mahlzeiten angeordnet, an denen alle Spartaner Theil nehmen

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 72

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 72 gebenen Völkern, batten allmäl)Iig eine bebentenbe Verättberung in den Sitten und der Lebensweise der Römer herbeigeführt. Schwelgerei **ttb Ueppigkeit Hütten die frühere (Einfachheit und ©ittenreinheit verbrängt, Gelbgier, Herrschsucht und Uebermuth den religiösen Sinn und die altromifchen ©ürgertugenben untergraben. Än die Stelle des alten patricifchen Abels war ein neuer, aus Patriciern und Plebejern beftehenber Amtsabel getreten, dessen Mitglieder, die Optimalen, sich im ausschließlichen Besitze aller einflußreichen Aemter zu erhalten suchten. Diese Optimalen, die durch Wucher, einträgliche Stellen im Kriege und Erpressungen in den eroberten Provinzen übermäßig reich geworben waren, hatten alles Grunb-eigenthum an sick gerissen und ließen ihre ausgedehnten Länbereien durch Sclaven bebauen, bereu wachsenbe Zahl die Noth des gemeinen Volkes durch Schmälerung seiner Erwerbsquellen von Jahr zu Jahr steigerte. Das gänzlich verarmte Volk sank immer tiefer herab und verlor in dem Uebermaße seines Elenbes, das ihm durch den Gegensatz zu dem glanzvollen, üppigen Leben seiner vornehmen Bebrücker nur um so unerträglicher erscheinen mußte, allen sittlichen Halt. Die gebrückte niebere Volksklaffe fand berebte Fürsprecher in zwei hochherzigen, durch Geist und Bilbung ausgezeichneten Männern, den Brübern Tiberius und Cajus Gracchus, den Söhnen der ebein Cornelia, der Tochter des älteren Scipio Africanus, einer j^rau von trefflichem Charakter und hochgebildetem Geiste, die als Wittwe die Hand eines ägyptischen Königs ausgefchlagen hatte, um einzig der Erziehung ihrer Söhne zu leben. Um das Loos der nieberen Jßolfsflasse zu erleichtern, schlug der zum Volkstribun erwählte Tiberius Graechus die Erneuerung eines alten Gesetzes vor, nach welchem kein Bürger mehr als 500 Morgen Staats-länbereien besitzen, alles Uebrige von den vorigen Besitzern gegen eine Entschädigung aus der Staatskasse abgetreten und unentgeltlich unter die ärmeren Bürger vertheilt werben sollte. Ungeachtet des Wiberspruchs des Senates und der Vornehmen ging der Vorschlag durch; es entspann sich jeboch währenb der Durchführung des Gesetzes ein Partei kämpf, in welchem Tiberius Gracchus mit 300 feiner Anhänger von den Optimalen ermorbet würde (133). Das gleiche Schicksal traf den Scipio Aerniliaiius, der als fein Gegner aufgetreten und dafür dem Volkshaffe verfallen war. Die Sache des Volkes fanb einen neuen eifrigen Vertreter in Casus Gracchus; doch auch biefer würde ein Opfer des Parteigetriebes: durch einen Aufftanb zur Flucht genöthigt, ließ er sich, um der Rache feiner Feinde zu entgehen, durch einen Sclaven tobten (123).

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 25

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Begründung des spartanischen Staates. 25 Zunächst setzte Lykurg die Machtbefugnisse der Könige und des dorischen Adels fest. Er gab also seinem Volke eine Verfassung. Sodann regelte er die Erziehung und die Lebensweise der Spartiaten. 1. Die spartanische Verfassung. Lykurg ließ das Doppelkönigtum bestehen. Die beiden Könige waren meist aus verschiedenen Familien und nicht immer einig, was ihren Einfluß verminderte. Im Kriege führten sie das Heer an, im Frieden waren sie die obersten Priester und Richter. Ihre Macht wurde sehr beschränkt durch den Rat der Alten, der aus 28 Geronten bestand. Die Geronten (d. h. Greise oder Älteste) mußten mindestens 60 Jahre alt sein. Sie bildeten den hohen Rat der Könige und hatten alle Gesetzesanträge aufzustellen und durchzuberaten, worauf diese der Volksversammlung zur endgültigen Beschlußfassung vorgelegt wurden. Die Volksversammlung trat jeden Monat zur Zeit des Vollmondes zusammen; zugelassen wurden alle Spartiaten, die über 30 Jahre alt waren. Die Könige oder die Geronten besprachen kurz die Anträge; eine Erörterung durch die Mitglieder der Volksversammlung fand nicht statt. Vielmehr schritt man sofort zur Abstimmung. Durch lauten Zuruf gab man seine Einwilligung oder Ablehnung zu verstehen. War die Abstimmung zweifelhaft, so ging man nach verschiedenen Seiten auseinander, wobei dann eine Zählung stattfand. Im Laufe der Zeit wurde das Königtum noch weiter beschränkt. Die Regierung des Landes lag später fast ganz in den Handen von fünf Ephoren. Diese waren ursprünglich eine Polizeibehörde (Ephor = Aufseher); allmählich aber bekamen sie die Leitung aller wichtigen Staatsangelegenheiten in ihre Gewalt und erhielten ein Oberaufsichtsrecht sogar Über die Könige, die sie unter Umständen verhaften dursten. Obwohl sie nur für ein Jahr gewählt wurden, waren sie in ihrer Macht durch nichts beschränkt, denn geschriebene Gesetze gab es in Sparta nicht. Dadurch, daß man die Ephoren aus den Adeligen des Landes nahm, wurde der spartanische Staat mehr und mehr eine Aristokratie, d. H. ein Herrenstaat mit einer Adelsherrschaft an der Spitze. Nach ihrer ganzen Lebensweise (vgl. S. 26) neigten die Spartaner dieser Verfassung zu; deshalb waren sie auch die geschworenen Feinde aller Einrichtungen, in denen das Volk die Staatsgewalt ausübte. 2. Die Erziehung der Jugend. Die spartanische Erziehung verfolgte hauptsächlich den Zweck, waffentüchtige Bürger heranzubilden. In erster Linie sollten die Spartiaten Kraft, Gewandtheit, Mut und Ausdauer besitzen. Der Ausbildung des Körpers wurde darum die größte Sorgfalt zugewandt. Nur gesunde Kinder konnten tüchtige Krieger werden; deshalb allmählich entstanden. Wenn die Sage Lykurg nach Kreta, Kleinasien und Ägypten reisen läßt, so deutet sie damit an, daß diese alten Kulturländer auf Spartas Einrichtungen von Einfluß gewesen sind.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 79

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Beendigung des Ständekampfes in Rom. 79 Besonders trat Camillus mit der Macht seines Wortes und seines Ansehens dem Plane der Auswanderung entgegen. So wurde denn Rom in aller Eile wieder aufgebaut, wodurch es ein unschönes, unregelmäßiges Aussehen bekam. Camillus erhielt den Ehrennamen eines zweiten Gründers der Stadt. 7. Die Beendigung des Ständekampfes in Rom (366). Nachdem die Zehnmänner ein gemeinsames Gesetzbuch für Patrizier und Plebejer geschaffen hatten, war der erste Schritt zur vollen Gleichstellung der beiden Stände im Staate getan. Mit zäher Ausdauer, ohne den Weg der Gewalt zu beschreiten, kamen die Plebejer ihrem Ziele nun immer näher. Nach zehnjährigem Kampfe fetzten die Volkstribunen im Jahre 366 folgenbe Anträge durch: 1. Die Schuldsummen sollen durch Abzug der bereits bezahlten Zinsen vom Kapital herabgesetzt werben; auch soll es dem Schulbner erlaubt sein, seine Schuld in Teilzahlungen abzutragen. 2. Niemand soll mehr als 500 Morgen Staatsland besitzen; was einer mehr hat, wirb herausgegeben und unter bebürftige Plebejer verteilt (Licinisches Ackergesetz). 3. Einer der beiden Konsuln muß jedenfalls Plebejer fein. Nachdem das Konsulat den Plebejern zugänglich geworden war, konnte man ihnen die übrigen Ehrenstellen nicht länger vorenthalten. Eine Schranke nach der andern fiel. Bald finben wir Plebejer, die das Amt eines Zensors ober das eines Prätors bekleibeten. Die zwei Zensoren (censere — abschätzen) teilten die Bürger nach dem Vermögen den einzelnen Klaffen zu (S. 72) und leiteten die Errichtung und Unterhaltung der öffentlichen Bauten (Tempel, Brücken, Straßen). Die Prätoren waren Richter; ein Teil wurde später als Statthalter in den Provinzen verwendet. Im Jahre 300 erhielten die Plebejer auch Zutritt zu den wichtigsten Priesterämtern. — Damit war die gesellschast-liche und politische Gleichstellung der Patrizier und Plebejer erreicht und der verberbliche Stänbekampf beenbigt. Zweiter Abschnitt. Die Erwerbung der Herrschaft über Mittel- und Unteritalien (366—266). Durch die Beilegung des Stänbekampses im Innern gefestigt, konnte Rom seine ganze Kraft nach außen toenben. Es beginnt bähet um die Mitte des 4. «vjahrhunberts die 150 Jahre umsassenbe Helbenzeit ^er Römer, wo Plebejer und Patrizier in eblem Wetteifer für den Ruhm und die Machterweiterung ihrer Vaterstabt kämpften und die Haupttugenden ihres Stammes: Vaterlandsliebe, Gehorsam gegen die Gesetze, Tapferkeit und Genügsamkeit, zur Erscheinung brachten. Für die Erfolge der römischen Waffen war von wesentlicher Bebentung die dem Camillus zugeschriebene Änbe-rung der Schlachtorbnung. Statt der schwerfälligen Phalanx führte er die

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 91

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Neue Kmpfe mit den Galliern. 91 ihnen die Teilnahme an dem Amte der knrulischen dilen zugestanden, welche hnliche Obliegenheiten wie die plebejischen hatten, aber den Vorzug des Ehrenstuhls der hchsten Beamten (sella curulis) genossen. Bald finden wir auch Plebejer, welche die Zensur und dieprtur bekleiden. mter, die im Laufe der Zeit vom Konsulat abgetrennt worden waren. Die zwei Zensoren (censere abschtzen) teilten die Brger nach dem Vermgen den einzelnen Klassen zu (S. 82), whlten, meist aus den gewesenen Beamten, die Senatoren aus, leiteten die Errichtung und Unterhaltung der ffentlichen Bauten (Tempel, Brcken, Straen) und hatten ein Oberaufsichtsrecht der die Sitten. Die Prtoren waren Richter; ein Teil wurde spter als Statthalter in den Provinzen ver-wendet (vgl. S. 99). Im Jahre 300 erhielten die Plebejer auch Zutritt zu den wichtigsten Priestermtern. Zweiter Abschnitt: Die Erwerbung der Herrschaft der Mittel- und Unteritalien (366266). Durch die Beilegung des Stndekampfes im Innern gefestigt, konnte Rom seine ganze Kraft nach auen wenden. Es beginnt daher um die Mitte des 4. Jahrhunderts die 150 Jahre umfassende Heldenzeit der Rmer, wo Plebejer und Patrizier in edlem Wetteifer fr den Ruhm und die Macht-erweiterung ihrer Vaterstadt kmpften und die Haupttugenden ihres Stammes: Vaterlandsliebe, Gehorsam gegen die Gesetze, Tapferkeit und Gengsamkeit, zur Erscheinung brachten. Fr die Erfolge der rmischen Waffen war von wesentlicher Bedeutung die dem Kamillus zugeschriebene n-derung der Schlachtordnung. Statt der schwerflligen Phalanx fhrte er die Manipularstellung ein, welche die geschlossene Masse des Heeres in leicht bewegliche Abteilungen (Manipel) auflste. Nach Ablauf eines Jahrhund erts war die ganze Apenninhalbinsel den Rmern Untertan. 1. Weue Kmpfe mit den Galliern. Ungefhr 30 Jahre nach dem Branbe Roms wieberholten die Gallier ihre Angriffe auf die Stadt, wurden aber jedesmal zurckgeschlagen. In diesen Kmpfen, deren Ergebnis die Beschrnkung der Gallier auf die Poebene war, zeichneten sich auf rmischer Seite besonders T. Manlius und M. Valerius aus. Jener besiegte, wie die Sage erzhlt, einen gallischen Riesen und schmckte sich mit dessen Halskette (torquis), weshalb er den Beinamen Torquatus erhielt; Valerius wurde bei einem hnlichen Zweikampfe von einem Raben untersttzt und fhrte daher den Beinamen Corvus. Beide Männer erwarben sich in den nun folgenden Kriegen mit den mittelitalischen Vlkern neue Lorbeeren.

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 119

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Der Krieg mit den Cimbern u. Teutonen. Marius und die inneren Unruhen. 119 Richtung nach Spanien ein (105). Von hier nach Gallien zurckgekehrt, trafen sie in der Gegend der Seine mit den Teutonen zusammen (103) und verabredeten einen gemeinsamen Zug nach Italien. Die Cimbern sollten von Norden her durch das Tal der Etsch, die Teutonen der die Seealpen lngs der Meereskste eindringen. b) Die Niederlage der Teutonen bei Aqua Sexti und der Cimbern bei Vercell. Inzwischen hatte Marius zum zweitenmal das Konsulat erhalten (auf das Jahr 104), um den Oberbefehl gegen die gefrchteten Barbaren zu bernehmen. Auch in den drei folgen-den Jahren wurde er zum Konsul gewhlt. Die wiederholt bewiesene Unfhigkeit der aristokratischen Feldherren und die gefhrliche Lage des Staates machten diese auergewhnliche Maregel notwendig. Ebenso wie im Jugurthinischen Kriege verstrkte Marius das Heer durch Aus-Hebung unter den armen Brgern und gewhnte die Soldaten während der dreijhrigen Waffenruhe an Abhrtung und strenge Zucht. Als nun die Teutonen nach Italien aufbrachen, suchten sie die Rmer durch hhnische Zurufe aus ihrem festen Lager zu locken. Aber Marius hielt seine Truppen in strengster Ordnung zurck, folgte dann den Feinden und besiegte sie bei Aqua Sexti (jetzt Aix, nrdlich von Marseille) in 102 einer blutigen Schlacht. Im folgenden Jahre schlug er die bereits in Ober-italien eingedrungenen Cimbern bei Vercell auf den Raudischenm Feldern (am oberen Po). Vergeblich war das Angst- und Wutgeschrei der germanischen Frauen, die ihre Männer zum Kampfe antrieben und sich zuletzt selbst auf ihrer Wagenburg zur Wehr setzten. Rmische Kriegs-fnft und Manneszucht siegte der die ungebndigte Tapferkeit roher Natur-Vlker. Die beiden Volksstmme waren vernichtet; die wenigen, welche dem Schwerte der Rmer entgingen, fielen als Gefangene der Sklaverei an-heim. Der Sieger wurde als der dritte Grnder der Stadt gepriesen (vgl. S. 90). 3. Marius und die inneren Mnruhen des Jahres 100. Durch das Vertrauen des Volkes erlangte Marius fr das Jahr 100 zum fechstenmal das Konsulat. Jetzt hielt er die Zeit fr gekommen, um im Bunde mit gleichgesinnten Mnnern die Herrschaft der Volkspartei auf-zurichten. Im Anschlu an die Gesetzgebung der Gracchen wurde eine Reihe von volksfreundlichen Antrgen (Herabsetzung des Getreidepreises, Aus-sendung von Kolonien u. a.) vor die Tributkomitien gebracht. Darber kam es zu heftigen Parteikmpfen, welche gewaltttige und blutige Auftritte im Gefolge hatten. Schlielich mute Marius selbst als oberster Beamter im Auftrage des Senates gegen feine eigenen Genossen einschreiten. Hierdurch mit der Volks-Partei zerfallen, hielt er es fr das ratsamste, Rom zu verlassen und sich auf einige Zeit ins Privatleben zurckzuziehen.
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