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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 294

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
294 § 139. Handel und Geldgeschäft. handel, immer eine gewisse Makel an. Mercatura si tenuis est, sagt Cicero off. 1, 42, sordida pntanda est; sin magna et copiosa . . . non admodum vituperanda. Deshalb stand Latium mit Rom gegenüber den anderen Städten Italiens und besonders Etruriens lange Zeit sehr zurück. Gleichwohl treffen wir in frühester Zeit Handelsverkehr zwischen Rom und dem umliegenden Binnenlande. Der älteste Handel war Tauschhandel: die Landleute brachten die Erzeugnisse ihres Bodens in die Stadt und tauschten die Gegenstände, welche die städtischen Handwerker fertigten, und sonstigen Bedarf dagegen ein. Servius Tullius setzte gewisse Tage als Markttage fest: es sind die nundinae, die alle neun Tage stattfanden, wo der Bauer zugleich seine politischen Rechte, z. B. als Wähler, ausübte, Mitteilungen von Gesetzen empfing oder Rechtshändel schlichtete (Macrob. sat. 1, 16: ut nono die ad mercatum leges accipiendas Romana venirent . . .). Was die Römer auf ihren Kähnen (caudicariae naves) den Tiber abwärts ausführten, war Getreide, Holz, Kupfer, Eisen u. a. Bald aber entwickelte sich der Binnenhandel zum überseeischen. Die Römer befuhren die Küsten von Italien, dann die Inseln Sardinien, Korsika, Sizilien und bald die Küsten von Afrika. Denn schon 509 v. Chr. begegnen wir dem ersten Handelsverträge zwischen Rom und Karthago. Nach letzterem führten die Römer Getreide, 01 und Wein aus und bezogen von dort edle Metalle, Edelsteine und bereits auch Sklaven. Hauptstapelplatz für diesen Handel war Ostia, das namentlich für den Getreidehandel gröfstes Emporium blieb, während sich der übrige Handel vorzugsweise nach Puteoli in Kampanien, dem ersten Handelsplätze Italiens, wandte. Mit der Gewinnung (überseeischer) Provinzen erhielt aber der römische Handel eine weit gröfsere Ausdehnung, insbesondere seit Macedonien, Asien und Karthago unterworfen waren. Ein eigentlicher Kaufmanns- und Handelsstand freigeborener Bürger entstand zwar auch jetzt nicht, sondern die Ritter, die als Grofs-händler (negotiatores), Kapitalisten, Spekulanten und Rheder (mer-catores, naviculatores) den Handel in ihre Hände bekamen, hatten ihre Faktoreien in allen Provinzen, aber den Kleinbetrieb in der Stadt überliefsen sie Freigelassenen und Fremden. Die Kaufherren (mercatores), die ihre Schiffe auf allen Meeren fahren hatten, waren in Rom Privatleute; ihre Kauffahrteischiffe (naves onerariae) wurden von gedungenen oder eigenen Kapitänen (magister navis) geführt. Da die publicani (Steuerpächter) im Besitze des Grofskapitals waren, so bemächtigten sie sich auch des Handels im ganzen Reiche.

2. Neuere Geschichte - S. 10

1869 - Mainz : Kunze
10 Das Reich unter Maximilian ohne Kriegsrnhm, ohne fest ein- gelebte Rechtsformen, ohne Eintracht zwischen dem antoritätslosen Haupt und den fast unabhängigen Gliedern, voller Gährnngsstoffe! ""Namentlich auf dem Reichstag zu Mainz 1517 allseitige Klagen über diese Nothstände. Ii. Bewegungen in den übrigen Ständen: Fürstenthnm, Reichsadel, Stadtgemeinden, Bauernschaften. Umge- kehrte Entwicklung Frankreichs und Deutschlands; dort gerade am Ansgang des Mittelalters Unterordnung der großen Vasallen unter die Krone, hier allmähliche Ausbildung des Reichs-Fürst en- thnms bis zur Landeshoheit; Streben der Fürsten, die reichsnn- mittelbaren Stände in ihren Territorien zu unterdrücken. Ein- führung der Nachfolge nach dem Erstgebnrtsrechte. — Der reichs - unmittelbare Adel, besonders insüdwestdentschland zahlreich, znm Theil verarmt, kriegslustig und doch ohne die alte Bedeutung des Reiterdienstes, znm Theil in Rittergesellschaften gegen die Uebergriffe der Fürsten geeinigt, nach Verstärkung der Kaiserge- walt und einer Umformung der Reichsverfassnng' strebend. Dem Landfrieden und dem Reichskamlstergericht znm Trotz in häufigen Fehden gegen Fürsten und Städte; die Unsicherheit der Straßen und des Verkehrs ärger wie je. Götz von Berlichingen, Hans Selbitz, Franz v. Sickingen (geb. 1481). Seine Fehde mit Worms 1515 und 1516. Die Städte (fast 100 freie Städte im Reich, in Schwaben allein über 30) in großem Aufschwung durch den Handelsverkehr über Venedig mit der Levante und die beginnende Theilnahme am oft- und westindischen Handel; ihre Vertheidignngskämpfe gegen Fürsten und Adel; Bedeutung Lübecks, des Hansahanptes, in Niederdentschland, (sein Seekrieg gegen König Johann voll Dänemark, Sieg bei Bornholm), in Ober- dentschland vor allen Nürnbergs materielle und geistige Blüthe (Albrecht Dürer, Hans Sachs, Wilibald Pirckheimer Senator, Humanist, Heerführer; Regiomontan, Konrad Celtes u. a.). Im Innern der Städte vielfache Gährnngen nnb Kämpfe; der bischöflichen Städte gegen die bischöfliche Gewalt, sonst Widerstreit zwischen Rath and Gemeinen; ein vorherrschend demokratischer Geist. Bewegungen im Bauernstand. Nur in den Alpen (Schweiz) und an der Nordsee (Ditmarschen) noch Reste altgermanischer Banern- sreiheit; sonst Steuerdruck und Hörigkeit. Durch die dem Bauern- stand entnommenen Landsknechte erwachte das Gefühl der Kraft. Geheime Bündnisse zur Beschränkung ter Geistlichkeit, Selbstbe-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1870 - Mainz : Kunze
kaiserliche Freibriefe schon durch Heinrich Iv. an einzelne Städte, z. B. an die Bischofsstädte Worms und Speyer: die meisten Ver- leihungen durch Friedrich Ii. Hohe Bedeutung Kölus in der Entwicklung des deutschen Städtelebens (s. ob. S. 69); in Süd- deutschland besonders das Vorbild Freiburgs, im Norden das von Soest, dessen Recht u. a. auch Lübeck annimmt. — Der Kmnpf der Zünfte gegen die Geschlechter um die Rathssähigkeit, dem Wettstreit der Plebs gegen die Patricier int alten Rom ver- gleichbar, erfüllt die deutsche Städtegeschichte im 14. und 15. Jahr- hundert. — Die Bauten und das Kunstleben der Städte (im Süden Nürnberg, Augsburg, Ulm u. a.). Die drei Haupteinungen deutscher Städte sind: a. Die drutsche Hansa, atls dem Streben nach Schutz und Ausbreitung zunächst norddeutscher Handelsinteressen und ans mancherlei vereinzelten und zum Theil dunkeln Anfättgen (die frühste Verbindung die zwischen Hamburg und Lübeck) seit dem Ende des 13. Jahrhunderts entsprungen, im Laufe des 14. zur vollsten Blüthe entfaltet; seit 1350 über 90 Glieder des Bundes von Esthland bis Flandern, Lübeck Bundeshaupt, fast im Allein- besitz des itordischen Handels. Anfängliche Eintheilung der Hansa in Drittel, später in Viertel (Quartiere): das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braunschweig, das wendische mit Lübeck, das preußische mit Danzig als Vorort; — Städte- tage. Wiederholte heiße Kämpfe mit den Nordstaaten Dänemark und Norwegen (der siegreiche Heldenkampf von 1368—70 gegen den Dänenkönig Waldemar Iii) entwickelten die Seemacht der der Hansa — die größte deutsche Flotte, die das Vaterland je besessen! — und verschafften ihr die Herrschaft der nordischen Meere. — Haupthandelsstationen in Londott, Brügge, Nowgorod, Bergen, Wisby (ans Gothland), Stockholtn. Mit dem Umschwung des Welthandels am Ende des Mittelalters und dem Beginne der Neuzeit sank die Blüthe der Hansa wie die der italischen Seestädte. d. Der rheinische Städtebund (s. ob. S. 73), bereits 1254 von Worms und Mainz (Arnold von Walpot) zur Her- stellung des Landfriedens und zum Schutz des Handels begründet, über viele andere rheinische und ferner gelegene Städte (z. B. Nürnberg und Regensburg, Minden und Bregiem, zuletzt mehr als 70) ausgebreitet, auch geistlichen und weltlichen Fürsten zu- gänglich, daher kein reiner Stad leb und wie die Hansa. Die

4. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1870 - Mainz : Kunze
lieber die Einführungen vorgenannter Hülfsbücher erlauben wir uns nachfolgende Notizen: I. Das „historische Hülssbuch" von Prof. Dr. W. Herbst ist bereits in 76 Lehranstalten eingeführt, welche sich vertheilen auf die Städte Altona, Alzey, Amsterdam, Anelam, Arolsen, Berlin, Bielefeld, Breslau, Bunzlau, Burg, Chur, Cleve, Cöln, Danzig, Drambnrg, Eisenach, Elberfeld, Essen, Flensburg, Frank- furt a. M. (Musterschule), Gera, Graz (Handelsakademie), Güters- loh, Hagen, Halberstadt, Hamburg, Hamm, Hanau, Hannover, Hei- delberg, Heilbronn, Herford, Hersfeld, Hildesheim, Hölter, Husum, Janer, Iserlohn, Kiel, Königsberg in Pr., Königsberg i. d. N., Landsberg a. d. W.. Leer, Liegnitz, Lingen, Lübeck, Lüneburg, Magde- burg, Marienwerder, Memel, Merseburg, Meseritz, Mors, München (Handelsschule), Neuruppin, Nordhausen, Oels, Potsdam, Putbus, Rendsburg, Rotterdam, Saarbrücken, Schäßburg in Siebenbürgen, Schleiz, Schleswig, Sorau, Spandau, Sprottau, Thorn, Vegesack, Wesel, Wittstock, Wolfeubüttel, Züllichau. Ii. Das „Hülfsbuch für Tertia^ von vr. G. Eckertz wird bereits in 40 L-chulen gebraucht, die sich vertheilen aus Berlin, Bielefeld, Bonn, Breslau, Bunzlau, Celle, Cöln, Elberfeld, Elbing, Erfurt, Essen, Flensburg, Frankfurt a. M. (Musterschule), Gera, Graz (Handels-Akademie), Greifenberg, Greifs- walde, Halle, Hannover, Höxter, Königsberg i. P., Liegnitz. Limburg, Lübeck, Marienwerden, Memel, Meseritz, Oels, Potsdam, Ratzeburg, Rendsburg, Schleswig, Stettin, Thorn, Vegesack, Weilburg, Wol- fenbüttel. Iii. Das „Hülssbuch für Quarta^ von ür. O. Jäger hat bereits in 52 Schulaustalten Aufnahme gefunden, die sich vertheilen auf Arnstadt, Berlin, Bielefeld, Bonn, Breslau, Celle, Cleve, Cöln, Deutz, Düsseldorf, Eisenach, Elberfeld, Elbing, Erfurt, Essen, Flensburg, Frankfurt, a. M. (Musterschule), Friedeberg i. d. N„ Gießen, Guhrau, Halberstadt, Halle, Hamburg, Hamm, Han- nover, Hildesheim, Höxter, Königsberg i. P., Kreuznach, Landsberg a. d. W., Liegnitz, Limburg, Marienwerder, Memel, Meseritz, Moskau, München (Handelsschule), Nordhausen, Oels, Parchwitz, Posen, Potsdam, Rendsburg, Schleiz, Schleswig, Souderburg, Stettin, Thorn, Vegesack, Weilburg. Den Herren Directoren und Lehrern, welche das eine oder- andere dieser Bücher einzuführen gedenken, steht ein Exemplar zu ge- neigter Prüfung jeder Zeit zu Diensten. Auch erleichtern wir gern die Einführung durch Freiexemplare an arme Schüler, bitten aber in solchen Fällen um direkte Mittheilung. Mainz, im November 1869. C. G. Kunzes Nachfolger, Berlagshandlung.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 84

1874 - Mainz : Kunze
— 84 — alte Hetrurien, Latium, Campanien), der durch Natur und Ge- schichte wichtigste Theil der ganzen Halbinsel. Darin die her- vorragendsten Punkte: Florenz, Rom, Neapel. a. Florenz, die jüngste*) dieser drei Städte, in einem weiten vou Oliven, Maulbeer- und Kastanienwäldern umkränzten Kessel des Arno. Nicht weit oberhalb der Stadt Beginn seines West- lichen Laufes in einem äußerst fruchtbaren, durch Betriebsamkeit der ländlichen Bevölkerung ausgezeichneten Thale. Vielfache, nur in der südlichem Vegetation unterschiedene Übereinstimmung mit der Poebeue. Auch in der politischen Stellung von Florenz- während der Welsen- und Ghibellinenkämpse und in den daraus folgenden Geschicken große Ähnlichkeit .mit den lombardischen Städten. Seit dem Verfall von Pisa und der Erwerbung des größten Theils der Mathildischeu Güter (der Süden mit Civita veechia fiel an das Patrimonium Petri) die reichste und mächtigste Handels- stadt der Halbinsel; im Zeitalter der Mediceer vor allen Städ- ten hervorragend durch Kunst und Wissenschaft. Mutterstadt der italienischen Schriftsprache. — Vom Arnothal südlich Gliederung des schon von den Hetrnskern gut bebauten Landes durch die dem Apennin (nebst Subapeuuin) und der Küste meist parallel streichen- den Höhen und Thäler. Im O. ein an der südlichen Umbiegung des Arno (Arezzo) beginnendes, theils zum Trasimenischen See (Perugia), theils zur Chiana ziehendes Sumpsthal. Hierdurch Kanalverbindung des Arno und Tiber; längs des Sees die große von Florenz auf die via. Flaminia (s. o.) mündende Straße zum Knotenpunkte von Foligno; eine andere über das verfallene Siena (Lena Julia) theils Chiana und Tiber entlang, theils über die südhetrurischen Seen nach Rom. Dorthin anch ein Küsten- weg längs der ungesunden Maremmen von der seit Pisas Fall gehobenen großen Hafenstadt Livorno**) über den seit Ostias Versandung gegründeten römischen Hafen Civita jvecchia. Alle Wege führen nach Rom. *) Beim Eintritt der Hetrusker vom untern Po (Ravenna, Mantua^ her und bei der Gründung ihrer 12 Stadtgemeinden (von Arretium im No. bis Veji und Cäre im Sw.) war das untere Arnothal noch im Besitz der°Ligurer. **) Der Handel dieses Freihafens (zum Theil in den Händen der „por- tugiesischen" Juden) auf die Producte Toskanas, Oel, Strohgeflecht, Seide, begründet. Einfuhr (besonders Weizen), aus dem Orient. Buntes Gemisch des Abend- und Morgenlandes (vgl. Marseille). Die Sarazenen besuchen jetzt im friedlichen Verkehr die italischen Häfen.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 12

1874 - Mainz : Kunze
— 12 — Centrum des Königreichs Preußen mit den Denkmälern einer Geschichte sonder Gleichen, die neue Hauptstadt Deutschlands, an der Grenze der weiten zur Oder auf Frankfurt sich hinziehenden und von der Spree durchfurchten Sandflächen und des sich zur Elbe neigenden und durch Sümpfe (Luch), kleine von Hügeln umschlossene Seen, reiche Bewässerung und Bewaldung geschützten Havellandes. Daher günstigere Lage für die Entwicklung zur Weltstadt*) als die des alten Brandenburg und des modernen Potsdam**) („unter den Eichen") in dem Jahrhunderte lang verteidigten Bollwerke der Haveller. Die Mark Brandenburg das glänzendste Zeuguiß deutscher Thatkraft im Kampfe mit Sumpf, Sand und Sorben. — Jenseits der fruchtbaren Niederung der Oder (Frank- furt) die Sternberger Ebene (die Verbindung der Neu- mark mit Schlesien) bis zur Warthe und Obra. Je weiter nach O., desto breiter und flacher das Land: Posen, das getreide- reiche Gebiet der mittleren Warthe (in der Mitte die Hauptstadt gleiches Namens, die deutsche Warte im polnischen Lande); im S. begrenzt durch das Gebiet der schleichen Bartsch, im O. durch den Goplosee und die Prosna, im N. durch die Fortsetzung des Oderbruches die der Kultur gewonnenen Sumpfufer der Warthe und Netze. Große Zahl kleiner Städte, eine Folge „der polnischen Wirtschaft", die das Emporblühen von Stadt und Land hinderte. Der Verkehr unter dem Einflüsse der Juden. Einst schon vor der Mark durch die Brunonen unter christlich-germanischer Hoheit (Erzbisthum Gnesen-Posen), verliert Posen durch die preu- ßische Mission den Charakter des Sarmatenlandes; schon fast die Hälfte der Bewohner Deutsche, die thätigen Nachkommen der alten niederdeutschen Kolonisten. In dem Tieflande kommen die Ströme zu ihrer vollen Ent- Wicklung, aber sie befruchten es mit dem, was sie aus dem Hoch- lande herabführen. — Erst durch die Verbindung mit dem Hoch- lande ist aus Brandenburg die Großmacht Preußen erwachsen, das norddeutsche Tiefland der Schwerpunkt Deutschlands gewor- den. — Nordd entschland, gegen Süddeutschland geogra- *) Zur Zeit des großen Kurfürsten beide Städte Berlin-Köln 6—9000 Einw.; beim Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. 61000 Einw.; 100 Jahre später über 180,000, 1840 über 330,000, jetzt weit über 800,000 Ein- wohner, deren Charakter durch die nicht unerhebliche Beimischung von fran- Mischen und jüdischen Einwanderern beeinflußt. **) vergl. Berlin-Potsdam mit Paris-Versailles.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 21

1874 - Mainz : Kunze
— 21 — große Augsburger Alpeustraße Nürnb erg*), den in einer weiten Vertiefung am erhöhten Ufer der Pegnitz gelegenen Mittelpunkt zwischen Main- und Donaugebiet. Im N. windet sich der Main mit breitem und reichem Uferlande um die Höhen durch die Bisthümer Bamberg und W ü r z b u r g zwischen Spessart (Spechts- hart) und Odenwald zur Ebene von Frankfurt**). Charakter dieser in der Mitte zwischen N. und S. gelegenen Krönungsstadt in Göthe's Wahrheit und Dichtung. — An der Außenseite des fränkischen Jura 1) die von der Nab durchflössen Platte der Oberpfalz; über sie zieht von Regeusburg her eine alte Straße theils zum Voigtlande und dem Norden, theils durch den Böh- merwald nach Prag; 2) gegen die Donau der bäurische Wald mit dem obern Regenthal, das fruchtbare und liebliche Vorland des rauhen Böhmerwaldes. Franken und Schwaben die Länder der kleinen Reichsstände (Reichsritter, Reichsstädte. Der Städtekrieg, der Bauernkrieg. Würtemberg). Die geringe Gliederung des östlichen Theiles erleichterte das Zusammenschließen desselben mit der schwäbisch- baierischen Hochebene zu einem politischen Ganzen unter den Wittelsbachern (Königreich Baiern, so groß als Böhmen mit Mahren, doch weit weniger bevölkert). 6) Das ostfränkische Uebergangslaud, die geogra- phische Mitte Deutschlands, sammt der Oberpfalz zur Merovin- ger Zeit ein Theil des Reiches der Hermunduren (Thüringer). Hohe waldige Granitketten umgeben an drei Seiten unter dem Namen des Fichtelgebirges (Vierflußlaud) den Quellbezirk der Eger. Alte Straßen führen um dasselbe 1) über das von armen, aber fleißigen Holz-, Glas- und Marmelarbeitern (die in alle Welt gehenden Spielwaaren) bewohnte Plateau des Frau- keuwaldes zwischen Werraqnelle und Saale nach Thüringen, 2) über das Voigtland (kaiserliche Voigtei), das Stufenland der weißen Elster und Saale, theils zur Leipziger Ebene, theils in das mit der Oberpfalz natürlich, lange auch politisch zusam- meuhängende Egerland. Diese fränkische Verbindung ein Schutz für die im nördlichen Böhmerwalde seßhaft gebliebenen Deutschen. *) Regensburgs glückliche jüngere Rivalin, als Burg gegen die in den Norgau von Böhmen her vorgedrungenen Slaven gegründet, eine Burg des deutschen Bürgerthums. **) Karls des Großen Stiftung. — Das Mündungsland des Main mit Frankfurt ein wichtigerer Besitz für Preußen als das Quellgebiet desselben mit der alten Burggrasschaft Nürnberg.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 354

1855 - Mainz : Kirchheim
354 39. Die drei sächsischen Herzogtümer am Thüringer- wald mit den gleichnamigen Hauptstädten Ko bürg, Meiningen und Alten bürg , enthalten 104 Q. M. mit 408,000 luth. E. — Die zwei anhaltischen Herzogthümer an der Elbe mit den Hauptstädten Dessau und Bernburg, 48 Q. M. mit 151,000 reformirten E. — A nm. Köthen gehört seit 1847 zu Anhalt Dessau. 40. Die deutschen Fürstenthümer liegen zerstreut und zwar im Nordwesten: Die Fürstenthümer Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg mit den fürstlichen Residenzen Detmold und Bückeburg, 30 Q. M. mit 97,000 reformirten E. — Das Fürstenthum Waldeck mit der fürstlichen Residenz Arolsen, 22 Q. M. mit 60,000 Protest. E. — Mehr im mittleren Deutsch- land liegen die Fürstenthümer Schwarzb urg-So n dershausen und Rudolstadt mit den gleichnamigen Residenzen, 35 Q. M. mit 120,000 luth. E. — Die drei Fürstenthümer Reust mit den Städten Greitz, Schleiz und Lobenstein, 28 Q. M'. mit 86.000 luth. E. 41. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg, 8q. M. mit 24,000 theils lutherischen, theils kath. E. Homburg vor der Höhe, berühmter Badeort. — Das Fürstenthum Liechtenstein zwischen Tprol und der Schweiz, mit dem Hauptorte Liechtenstein oder Vaduz, 2 Q. M. mit 7000 kath. E. 42. Die freien Städte Deutschlands sind: Frankfurt am Main, ehemals die Wahl- und Krönungsstadt der deut- schen Kaiser, ist fetzt der Sitz der deutschen Bundesversammlung, 66.000 E. Das Gebiet zählt noch 8000 E. — Bremen an der Weser, mit vielen Fabriken und bedeutendem Handel, 51,000 E. — Hamburg an der Elbe, die erste Handelsstadt Deutschlands, mit 160,000 E. Das Gebiet zählt noch 29,000 E. — Lübeck an der Trave mit 33,000 E. und dem höchsten Gerichtshöfe für die vier freien Städte. Das Gebiet von Lübeck zählt noch 16,000 E. Sämmtliche freie Städte treiben einen bedeutenden Handel. Europa. 43. Europa gränzt gegen Norden an das Eismeer, gegen Osten an Asien und das schwarze Meer, gegen Süden an das Mit- telmeer und gegen Westen an das atlantische Meer. Dieser Erdtheil ist 155,000 Q. M. groß und zählt 258 Millionen Einwohner. 44. Gebirge: 1. Die Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. 2. Die Alpen in der Schweiz und im Oesterreichi- schen, mit dem Montblanc, dem höchsten Berge Europas. 3. Die Apenninen in Italien. 4. Der Balkan oder Hämus in der Türkei. 5. Die Karpathen zwischen Ungarn und Galizien. 6. Das Kiölengebirg zwischen Norwegen und Schweden. 7. Das Uralgeb irg zwischen Europa und Asien.

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 399

1855 - Mainz : Kirchheim
399 Vaterlande, von dem Tode des letzten hohenstaufischen Königs Konrad Iv. (1254) bis zur Wahl Rudolphs von Habsb'urg (1273), eine Zeit voll Gewaltthaten und Gesetzlosigkeit, wo in der Faust des Stärkeren auch das Recht über Leben und Eigenthum des Schwächeren lag. Diese Zeit der rohen Gewalt wurde durch die immerwährenden Kriege, die den deutschen Boden mit Blut tränkten und alle Bande der Ordnung im Staat und in der Familie auf- lösten, durch die beständigen Züge deutscher Kaiser nach Italien hervorgerufen und von dem Adel, der auf seinen festen Burgen auf den Bergen sicher war, handwerksmäßig ausgeübt. Das Land wurde öde, die Saaten des Landmannes wurden von den Rossen der Ritter zertreten und die Wanderer ausgeplündert. Jeder, der noch Etwas zu verlieren hatte, zog sich in die Städte, die seit den Zeiten Kaiser Heinrichs 1. in ganz Deutschland blühten. Dadurch erlangten nun von dieser Zeit an die Städte einen großen Reich- thum und selbst kriegerische Macht, welche ihnen in der Folgezeit bei Kriegsunternehmungen sehr zu Statten kam. Besonders wur- den die Handelsstädte sehr mächtig, unter welchen sich damals schon Frankfurt am Main, Augsburg, Nürnberg, Köln, Lü- beck u. a. auszeichneten. Der großartige Handelsverkehr dieser Städte wurde aber durch Ueberfälle und Plünderungen der Raub- ritter stets beunruhigt und in bedeutenden Nachtheil gebracht. Daher verbanden sich die Städte unter einander zum gegenseitigen Schutze gegen das Raubgesindel. So entstand die deutsche Hansa (von Hans, Geselle, Hansa, Gesellschaft, Bündniß), eine zu Land und zur See mächtige Handelsverbindung, die sich über den ganzen Norden von Deutschland verbreitete und durch eine be- deutende Waffenmacht den Handelsverkehr gegen die Raubritter in Schutz nahm. Die Städte Lübeck und Hamburg standen an der Spitze dieses Bundes. Im südlichen Deutschland entstand der schwäbische Städtebund und am Rhein der rheinische Städtebund, gestiftet von einem Mainzer Bürger. Beide Bündnisse stellten eine bedeutende Kriegsmacht. — Während so der Bürgerstand zu Reichthum und Ansehen gelangte, zerfiel die kaiser- liche Macht in Deutschland immer mehr. Durch das Aussterben des mächtigen hohenstaufischen Hauses, durch die schrecklichen Zeiten des Faustrechts und die Befehdungen der Parteien und Gegen- kaiser kam Deutschland in so große Verwirrung und Noth, daß kein deutscher Fürst die Regierung des Reiches übernehmen wollte. So bot man schmachvoller Weise die deutsche Krone Ausländern um Geld an, die sie zwar annahmen, aber sich wenig oder gar nicht um Deutschlands Wohl bekümmerten. In diesen Zeiten roher Gewalt führte man das geheimnißvolle Vehmgericht ein, das den Schwachen in Schutz nehmen sollte, aber bald ausartete und gewaltsam unterdrückt wurde.

10. Deutsche Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Großen - S. 143

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
bersicht der die groen Entdeckungen. 143 Name des eigentlichen Entdeckers durch die Benennung einzelner Teile der Neuen Welt (z. B. Eolombia in Sdamerika) zu Ehren gekommen. Volle Genugtuung brachte dann die allgemeine Erinnerungsfeier des Jahres 1892, der im folgenden Jahre die Kolumbische Weltausstellung" zu Chicago sich anschlo. Die von Kolumbus aufgefundenen Inseln erhielten den Gesamtnamen Westindien (im Gegensatze zu Ostindien); die Ureinwohner der Neuen Welt wurden Indianer oder nach ihrer kupferroten Farbe Rothute genannt. Den Entdeckungen folgte die Ausbeutung der aufgefundenen Lnder. Die Portugiesen suchten vor allem den Alleinhandel mit Gewrzen an sich zu reien. Deshalb setzten sie sich berall an den Gestaden des Indischen Ozeans fest (Hauptstadt G o a). fuhren dann durch die Sundastrae in die Inselwelt des Stillen Ozeans, besetzten dort die Molukken oder Gewrzinseln (1512) und legten sogar an der Kste Chinas Faktoreien an. Lissabon wurde der Haupisitz des Gewrzhandels fr ganz Europa. Die Spanier drangen, von Goldgier getrieben, tief in das Innere von Mittel- und Sdamerika ein. Ferdinand Cortez eroberte in den Jahren 15191521 mit einer Handvoll Europer das groe Kulturreich Mexiko (Neu-Spanien) und von da aus einen betrchtlichen Teil der kleinen mittel-amerikanischen Lnder, etwas spter (1532) Franz Pizarro den gleichfalls hochentwickelten Staat der Peruaner (Peru, Bolivia, Ecuador, Teile von Chile). Unermeliche Beute an Edelmetall war der Lohn dieser Unternehmungen. Immer neuen Gewinn brachte die Erschlieung der unerschpflichen Bodenschtze, welche auf den schwerbewaffneten Silberslotten (Seekarawanen) nach Sevilla befrdert wurden. 3. Anteil der Deutschen an den Entdeckungen der Portugiesen und Spanier. Sowohl die Hanseaten als auch die sddeutschen Städte unter-hielten im 15. Jahrhundert mit den Staaten der Pyrenischen Halbinsel lebhafte Handelsbeziehungen. Es war daher natrlich, da gerade die Deutschen an den Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier eifrigen Anteil nahmen. Die deutsche Wissenschaft und Industrie lieferten die Instrumente, welche die Ausfhrung der Entdeckungen wesentlich erleichterten (S. 135); einzelne Deutsche, wie der Nrnberger Martin Behaim, beteiligten sich in hervorragender Weise an den Entdeckungsreisen; deutsche Kaufleute rsteten manches Schiff aus. das unter portugiesischer Flagge die Fahrten nach Indien mitmachte, oder legten ihr Geld in berseeischen Unternehmungen (Pflanzungen, Bergwerken) an. Eine berseeische Be-sitzung. Venezuela (Klem-Venedig), kam sogar auf einige Jahre in deutsche Hnde, indem Kaiser Karl V. das Kaufmannshaus der Welser in Augsburg damit belehnte (1528). Leider gelang es unfern Landsleuten nicht, unter eigener Flagge unmittelbaren Anteil am Handel mit Indien und Amerika zu gewinnen. Denn die Portugiesen und Spanier betrachteten sich in den von ihnen entdeckten Meeren und Lndern als alleinberechtigt und hielten jeden 10*
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# Name Treffer  
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