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1. Teil 2 - S. 12

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
12 Dreizehnter Abschnitt. trugen. Und nun gab es enblich wieber warmes Essen. Ach, war das ein Jubel! So stauben am bristen Schlachttage bte beutjehen Leere schon so etwas nach innen gebogen. Und nun ging es flott weiter. Der^Kaiser war inzwischen auf jbetn Schlachtfelb einge-ttoffen. Gerabe als Lyck von den jungen Soldaten genommen würde, war er bort, stanb muten auf dem Marktplatz und alle feine jungen Krieger um ihn herum. Das große Hauptquartier hat uns biefen wunbervollen Augenblick geschilbert. Ich lese es euch vor: „Die Stadt Lyck war mit burchziehenben und sich fctmtnelnben Truppen aller Waffen angefüllt, beutfche Soldaten noch”im Begriff, die Läufer nach versprengten Russen abzusuchen und' schwarz-weiß-rote Fahnen zum Zeichen des Sieges auszuhängen, als auf dem Marktplatze Seine [Majestät eintraf, um bessen Person sich die Truppen formierten. Als der Kaiser den Kraftwagen verließ, würde er mit brei bonnernben Lurras begrüßt. Die Soldaten umringten und umjubelten ihn und stimmten dann die Lieber „Leil Dir im Siegerkranz" und „Deutschland, Deutschland über alles" an. Es war eine tiefergreifenbe, welthistorische Szene. Die Größe des Augenblicks kam allen zum Bewußtsein, die Truppe schien alle ausgehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Linter den Reihen der [um ihren Kaiser gescharten Soldaten stauben Lunberte von russischen Gefangenen mit ihren phantastischen vielgestalteten Kopf« bebcckungen und ebenso oerschiebenen Gesichtszügen, die Völkerstämme ganz Asiens repräsentierenb. Der Kaiser kommanbierte nun „Still-gestanben" und hielt eine kurze, markige Ansprache an feine lautlos ihn umffehenben Soldaten. Hinter dem Kaiser ragte als |Rutne die ziegelrote ^irn Orbensstil erbaute Kirche auf, bcren mächtiger Kirchturm völlig ausgebrannt und beren Dachstuhl zerstört war. Die Läuferreihen rechts und links Seiner Majestät waren bis auf die Grunbmauern.nieberge&rannf, vcrkvhlcnbe Balken ragten gen Limmel. Inmitten bieses Bilbes der Zerstörung war nur eines erhalten geblieben: das Kriegerbenkmal für bicgefallencn des Felbzuges 1870/71 geschmückt mit dem Friebcnsengel und bcm eisernen Kreuz." Und nun ging es schnell weiter vor. Die Russen in der Mitte hatten nun auch gemerkt, daß man sic umzingeln wottfe'unb machten schnell, daß sie bavon kamen. Aber bte alten Lanbstürmcr gießen sie nicht so leicht bavon, [zogen hinter ihnen her, griffen an und

2. Teil 2 - S. 16

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
16 Vierzehnter Abschnitt. bürg, wißt ihr noch, war aus einem alten Adelsgeschlecht. Unser Adel hat uns viele große Männer gegeben — nennt welche! Sch.: Bismarck, Molmke, Stein. Nun seht ihr, daß unser Bürgertum aber auch große Männer zählt. Feldmarschall Mackensen ist erst als Offizier vom Kaiser geadelt worden, geboren ist er als Bürgerlicher. Sein Vater war Landwirt, er hatte kein eigenes Gut, sondern hat erst anderer Leute Güter verwaltet, später hat er sich selbst ein Gut gepachtet. Aber er war ein tüchtiger, fleißiger Mann und hat es darum zu was gebracht. Unser Feldmarschall August Mackensen — in der Provinz Sachsen ist er geboren — hat erst mal die Schule besuchen müssen wie alle Kinder. Damals als Kind war er nur schwächlich, das Lernen fiel ihm erst recht schwer, nachher ist er gesunder gewesen und hat, weil er immer fleißig war, gute Zeugnisse bekommen. Aber wie er eingesegnet wurde — damals war er älter als ihr dann seid, er war schon siebzehn Jahr geworden — da war er noch immer so schwächlich, daß er bei der Einsegnung in der Kirche ohnmächtig wurde. Da mögen die Leute wohl gedacht haben: Na, mit dem kleinen Mackensen ist es auch nicht weit her; der wird wohl zeitlebens ein Schwächling bleiben. Aber die haben sich gründlich geirrt — was? Wollen wir mal die Russen fragen, was sie von Mackensens Schwächlichkeit halten? Da seht ihr, keiner braucht darum den Mut verlieren, wenn's ihm in der Schule schwer fällt, und wenn er kein großer, langer Schlagetot ist. Man muß abwarten, was nachher wird, und man muß immer tun, was August Mackensen zeit seines Lebens getan hat: alle Kräfte zusammenreißen, arbeiten, sich anstrengen, stark werden wollen! Als August Mackensen größer wurde, wäre er für sein Leben gern Offizier geworden und zwar Lusarenoffizier. 3n Danzig gibt es zwei Äusarenregimenter mit ganz gleichen Uniformen, schwarzen Schnüren und schwarzen Pelzmützen und auf den Mützen mit einem kleinen silbernen Totenkopf und darunter zwei gekreuzten Totenknochen. Sch.: Das sind die Totenkopfhusaren, die Leibhusaren. Za die Leibhusaren, das sind nun ganz besonders berühmte Regimenter, noch vom alten Fritz her, der sie immer besonders gelobt hat. Bei denen wäre der junge Mackensen nun gar zu gern

3. Teil 2 - S. 17

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 17 Offizier geworden. Aber der Vater war nicht dafür. Die Eltern und Großeltern und alle früheren Vorfahren der Mackensen waren immer Landwirte gewesen; da sollte August auch Landwirt werden. And das tat er denn auch als gehorsamer Sohn. Bloß das erlaubte ihm der Vater, daß er sein Zahr in Danzig bei den Leib-Husaren dienen durfte. Wie aber August Mackensen gerade diente, da kam der französische Krieg 1870/71. Das war nun eine Helle Freude für ihn. Die Äusaren mußten da oft Patrouillen reiten, d. H. etwas auskundschaften. Da reiten denn fünf oder zehn zusammen ab, müssen ganz heimlich und geschickt sich zwischen die feindlichen Truppen schleichen, sehen, wo die stehen und wie viele es sind, und dann ebenso heimlich zurück reiten. Werden sie entdeckt, dann schießen die Feinde wie wild nach ihnen, dann können sie sehr leicht fallen. Darum gehören mutige und kluge Leute dazu. And so einer war der Äusaren-Anterofsizier Mackensen. Oft hat er Patrouillen angeführt. Das eine Mal war es ganz besonders schwierig, und er hat es ganz besonders fein und tapfer durchgeführt. Dafür hat er von seinem General das eiserne Kreuz gekriegt. Er ist, weil er so tüchtig war, auch gut befördert worden, und als der Krieg zu Ende war, war er Leutnant bei den Leibhusaren. Nun wäre er ja im Frieden gleich für sein Leben gern dabei geblieben. Aber der Vater wollte noch immer nichts davon wissen. So wurde er wieder Landwirt und hat in Lalle, in der Provinz Sachsen, wo es eine Hochschule für Landwirte gibt, studiert. Aber der Oberst der Leibhusaren hatte den klugen und tapfern Leutnant in sein Äerz geschlossen. Und der hat ihm immer wieder zugeredet, er solle doch zu ihnen zurückkommen. And da hat denn Vater Mackensen gedacht, wenn der Oberst ihm so zuredet, der doch die Sache verstehen muß, dann wird es wohl richtig sein. And hat ihm endlich erlaubt, Soldat zu bleiben. So ging Mackensen wieder als Leutnant zu den Danziger Leibhusaren. And — nicht wahr — das war ein Glück, nicht nur für ihn, sondern für unser ganzes deutsches Vaterland. Bei den Soldaten ist er dann sehr schnell weiter gekommen, weil er immer besonders forsch und besonders fleißig war. Shr müßt nicht glauben, daß ein Offizier bloß immer reitet und kommandiert. Rauh: Der Weltkrieg in der Volk-schule. 2. Teil. 2

4. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 37

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Der Gesamtangriff unserer Feinde. 37 Auch bei den Neutralen war der Glaube an Deutschlands Kraft stark gesunken. Damals haben neutrale Zeitungen, die sonst viel von unseren Aussichten hielten, sehr bedenklich von unserer Sache gesprochen. Za in Deutschland selbst gab es damals Leute genug, die kleinmütig geworden waren und jeden Augenblick fürchteten, der Zusammenbruch unserer Kraft könnte wirklich erfolgen. Zn dieser für uns schrecklichen Zeit gelang es den Staatsmännern Englands und Rußlands endlich, das zögernde Rumänien auf ihre Seite zu reißen. Der alte König Carol von Rumänien war vor kurzem gestorben. König Carol, ein Äohenzoller aus der schwäbischen katholischen Linie des Laufes, war selbst noch als Prinz in Deutschland aufgewachsen, war deutscher Offizier gewesen. Seine Frau, die Königin Elisabeth, die auch kürzlich gestorben war, war eine deutsche Prinzessin und eine sehr kluge Frau, die wunderschöne Gedichte zu machen und Geschichten zu erzählen wußte. Viele deutsche Romane hat sie unter dem angenommenen Namen Carmen Sylva veröffentlicht. Und in allen zeigt sich, wie sie auch als Königin von Rumänien ihr deutsches Vaterland lieb behalten hatte. Dieser König hätte gewiß nie seine Äand dazu gegeben, Deutschland zu verraten. Denn ein Verrat war es. Rumänien hatte vor vielen Jahren schon einen Bündnisvertrag mit uns abgeschlossen. Gerade wie Italien hätte es eigentlich gleich zu Anfang mit uns zusammen gegen unsere Feinde kämpfen müssen. Aber es hat auch wie Italien sich seiner Pflicht unter nichtigen Vorwänden entzogen. Der neue König Ferdinand hatte nicht mehr wie der alte Liebe für Deutschland, und im Lande gab es auch gerade wie in Italien eine Partei von Leuten, die nichts Besseres wußten, als von Frankreich zu schwärmen und auf Österreich zu schimpfen. Genau wie in Italien ist es denn auch gegangen. Der Pöbel auf der Straße hat Geschrei und Aufruhr gemacht, die Minister haben ihn gewähren lassen, weil sie ja auch nichts sehnlicher wünschten, als gegen uns loszuziehen, die vernünftigen Leute durften es nicht mehr wagen, öffentlich ihre Meinung zu sagen. And als es nun mit unserer Sache anscheinend so schlecht stand, als ihnen die Engländer immerfort erzählten: Wenn ihr nun noch eingreift, sind die Mittelmächte gewiß geliefert — da trat Rumänien auf die Seite unserer Feinde. Noch eine halbe Million Soldaten, so sehr viel machte das ja

5. Teil 1 - S. 63

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der französische Stellungskrieg. 63 Merkworte: Deutscher Plan: Erst Frankreich überrennen, dann Russen abwehren Französischer Plan: Erst Deutschland aufhalten, dann Russen abwarten Dazu Festung Lüttich am Eingang nach Belgien Dagegen Geheimnis der deutschen 42--om-Mörser Äberrumpelungsversuch der Reiter Französische Siegeslügen Sturm mit den 42--eni--Mörsern Völkerrecht: Friede zwischen Bürgern und feindlichen Soldaten Belgische Bürger schießen zuerst Viele deshalb erschossen, Ääuser verbrannt Ende August: Vorstoß der Gesamtarmee Metz (Rupprecht), Longwy (Wilhelm) Linksschwenkung mit Drehung bei Verdun Ioffre nimmt Grenzarmee auf Pariser Reserven zurück Dann Gegenstoß mit Überlegenheit Deutsche haben Schützengräben vorbereitet Stellungskrieg. Sechster Abschnitt: Der französische Stellungskrieg. Wißt ihr, wenn die Kinder bei der Großmutter zu Besuch gewesen sind und nachher nach Lause kommen, da sind sie gewöhnlich recht unartig. Warum wohl? Sch.: Großmutter verwöhnt die Kinder. Da gibt es Gutes zu essen. Da dürfen die Kinder toben. Da brauchen sie nicht zu arbeiten. And zu Äause dann? Sch.: Da müssen sie wieder Schularbeiten machen und müssen Muttern helfen. Da gibt es nicht mehr so feine Sachen. And die Kinder? Sch.: Die machen dann Gesichter. And wollen nicht arbeiten. And mögen das Essen nicht. Ja ja. So sind die Kinder. Aber Vater? Sch.: Der wird böse. Da gibt's Schläge. Da müssen wir essen, was es gibt. And müssen unsere Arbeiten machen.

6. Teil 1 - S. 28

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
28 Dritter Abschnitt. 3(1/ das ist die Donau-Tiefebene. Da fließt die große mächtige Donau mit vielen großen Nebenflüssen. Das sind alles Ströme, die sind so breit, wie ein ganzes Dorf lang ist (Namen nennen)! Da könnt ihr euch denken, wozu diese mächtigen Ströme gut sind! Sch.: Zum Schiffahren. Ja, da fahren große Schiffe drauf und bringen die Waren aus einer Stadt in die andere. Da wäre es sehr ärgerlich, wenn immer Landesgrenzen dazwischen kämen. Dann ist da noch eine kleinere Ebene, die hängt an der Donautiefebene noch mit dran. Das ist: Sch.: Böhmen. Ja, die beiden Ebenen sind durch keine großen Gebirge geschieden, da geht auch der Verkehr viel hin und her. And rings um die Ebenen, da kommen dann erst Bergländer, von denen aus die Leute zum Einkaufen und Äandeln auch in die großen Ebenen herunterfahren. And dann kommen die hohen Gebirgskämme. Über die ist schwer reisen. Da ist wenig Verkehr. And da stören die Landesgrenzen nicht. And so ist es sehr vernünftig, daß dies Land auch wirklich einen großen Staat bildet, wenn auch allerlei verschiedene Völker darin zusammen wohnen. Die müssen eben lernen, sich schön vertragen und müssen nicht denken, es wäre besser, sie gehörten mit ihren Volksgenossen zusammen. Das geht eben da nicht, sonst würde viel weniger Äandel und Verkehr sein, da wäre weniger Arbeit und Verdienst, da würden sie alle zusammen viel ärmer und schlechter leben müssen. And vor allem hätten dann all die kleinen Staaten keine guten Grenzen und könnten sich leicht gegenseitig ins Land fallen. And da würde gewiß statt des bißchen Zank um die Sprache, der jetzt manchmal ist, in Einem fort Krieg sein. Frieden ist aber das höchste Gut für ein Volk. Darum ist es vor allem gut, daß alle die Völker der Donautiefebene und ihrer Bergvorländer zu einem Staate gehören, zu Österreich-Angarn. Die Leute, die in Österreich-Angarn selber wohnen, die merken wohl auch, daß das gut ist. And wenn sich auch die Tschechen und die Deutschen, oder die Magyaren und die Rumänen einmal ordentlich untereinander zanken, ihr gemeinsames Vaterland, Ästerreich-Angarn, haben sie darum doch sehr lieb. Einen alten Kaiser haben sie, den Franz Joseph, der ist noch unseres alten Kaisers Wilhelm I. guter Freund gewesen und regiert das große Land schon über fünfzig Jahre.

7. Teil 1 - S. 130

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
130 Zwölfter Abschnitt. Eisenhütten Kanonenkugeln, die chemischen Fabriken Sprengstoffe. Da gab es bald genug Arbeit in Menge. Je mehr Soldaten hinaus mußten, um so nötiger waren die Zurückgebliebenen. Da haben dann auch unsere Frauen überall helfen müssen. 3n den Fabriken, an den Webstühlen, in den Büros, an den Schreibtischen, auf der Straßenbahn als Schaffnerinnen, an den Schaltern der Post und Eisenbahn, in den Schulen als Lehrerinnen, überall haben sie Männerarbeit getan. Daneben haben sich sehr, sehr viele beim Roten Kreuz gemeldet, um Verwundete zu pflegen. Oder die Frauenvereine haben auf den Bahnhöfen die durchfahrenden Soldaten mit Essen und Trinken versorgt. Das ist auch eine gehörige Arbeit gewesen. Das hat uns auch geholfen, den Krieg durchführen, daß unsere Frauen und Mädchen fleißig mitgeholfen haben. Vor allem aber haben unsere Lausfrauen eines gemußt: sparsam wirtschaften. Da waren ja doch die niederträchtigen Engländer, die das ganze deutsche Volk verhungern lassen wollten. Sie meinten, wir hätten doch immer noch eine ganze Menge Getreide von außerhalb bekommen. Wenn sie uns das nicht reinließen, dann würden wir mit unserem Getreide zu Ende sein, ehe die neue Ernte da war. Da ist nun unseren Laus-frauen gesagt worden: 3hr müßt mit Brot sparen. Das hat aber allein noch nichts genützt. Denn manche haben da gedacht: Ach, die anderen sparen ja auch nicht. Aber dann ist das anders gekommen. Da bürste eines Tages keiner mehr Brot kaufen ohne einen Schein von der Polizei, daß er noch nicht zu viel verzehrt hatte. Für jebe Woche kriegte die Familie eine Karte mit lauter einzelnen Marken braus gebruckt Da war für jeben 4 Pfunb Brot in der Woche vorgesehen. Der Bäcker mußte aber jebesmal, wenn er Brot verkaufte, so viel Marken abtrennen, als er Brot gegeben hatte. Und wenn nun keine Marken mehr auf der Karte waren, ba konnte man auch für viel Gelb kein Brot mehr kaufen. Also mußte jeber mit 4 Pfunb in der Woche auskommen. Unseren Lausfrauen hat das erst wohl nicht sehr gefallen, daß sie weniger Brot als früher bekamen. Aber schließlich haben sich alle bran gewöhnt und gemerkt, man kann auch mit weniger auskommen. Das ist ja unbequem, ober boch lange nicht etwas so Schlimmes, wie unsere lieben Felb-grauen bmußen im Schützengraben für uns erleiben müssen. Darum hat das Volk das auch gern und tapfer ertragen. Und ba hatten nun die Englänber das Nachsehen. Weil alle weniger Brot aßen,

8. Teil 1 - S. 73

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Lindenburg und Tannenberg. 73 Merkworte: Stellungskrieg ist Geduldsprobe für Deutsche und Franzosen Versuch Ioffres, zu umfassen Gegenbewegung rechtwinklige Nückverlängerung der Stellung Gefahr, daß Franzosen bis Antwerpen gelangen Beschießung Engländer zwingen zum Lalten Übergabe, Deutsche am Kanal Festungen heut entwertet Schwere Geschütze Zu große Leereszahlen Graben mit der Erde als natürliche Mauer Ausbau mit Seitengräben und Unterständen Französische Angriffe alle 1 bis 2 Monat lange Artillerievorbereitung, Sturm alle ergebnislos. Siebenter Abschnitt. Hindenburg und Tannenberg Leut wollen wir nun einmal erst etwas von einem Manne erzählen, der gewiß aus dem ganzen Weltkriege der berühmteste geworden ist. Sch.: Das ist Lindenburg. Ganz eigentlich heißt der gar nicht Lindenburg, sondern Benecken-dorff. Das kommt aber so. Ein joerr v. Beneckendorf hatte einmal ein Fräulein v. Lindenburg geheiratet. Und diese Frau v. Benecken-dorff, die eine geborene v. Lindenburg war, hatte gar keine männlichen Verwandten mehr. Da würde es nun gar keine Lindenburgs mehr gegeben haben. Darüber ist aber, was ein rechter Adliger ist, sehr betrübt. Denn ihr wißt schon, unsere Adligen, das sind die Nachkommen von den Rittern im Mittelalter. Das sind immer sehr berühmte Lelden im Kriege gewesen. Da war denn jeder immer stolz aus seinen Vater und Großvater oder Onkel, von dessen Tapferkeit alle erzählten. Da hat es denn auch schon Jahrhunderte lang immer

9. Teil 1 - S. 74

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
74 Siebenter Abschnitt. berühmte Lindenburgs gegeben, von denen alle Leute erzählten, daß sie da oder dort in einer Schlacht berühmte Taten getan hätten. And nun würden weiter gar keine Äindenburgs mehr leben! Darüber war die Frau v. Beneckendorff sehr betrübt. Sie hatte noch einen alten Onkel; das war also der letzte, der noch Äerr v. Äindenburg hieß. Als der starb, da vermachte er sein Rittergut an den Mann seiner Nichte, den Äerrn v. Beneckendorff, aber mit der Bedingung, daß er und alle seine Nachkommen, sein Sohn und Enkel und Arenkel und alle weiter, sich nicht mehr bloß Beneckendorff, sondern zugleich auch Äindenburg nennen sollten. Dann würde es doch auch später immer noch Lindenburgs geben. Darum hat auch unser großer Feldherr den doppelten Namen: Paul v. Beneckendorff und v. Linden-burg. Und der alte Äerr v. Äindenburg damals hat recht klug gehandelt. Denn nun gibt es wieder einen ganz berühmten Äindenburg, der große Taten im Kriege getan hat. Die Beneckendorffs nun, von denen unser großer Feldmarschall abstammt, das waren Ritter, die in der Altmark wohnten, in der Gegend, wo die Deutschen immer auszogen, gegen die heidnischen Wenden zu kämpfen. Das sind alles recht starke und männliche Äerren gewesen, diese Ritter aus der Altmark. Einen solchen Mann aus einem alten altmärkischen Rittergeschlecht kennt ihr schon. Das ist Otto v. Bismarck. Das war auch einer wie aus Eisen. Solche festen Männer waren auch die Herren v. Beneckendorff. Wie das bei den Adligen ist, die Söhne werden gern Offizier, weil schon immer alle Väter und Großväter in den Krieg gezogen und viele da gefallen sind für ihr Vaterland und ihren König. Da ist der junge Paul v. Beneckendorff und v. Äindenburg auch Offizier geworden. Er ist auf dem Kadettenkorps erzogen worden. Vielleicht habt ihr auch schon mal so einen ganz jungen Soldaten gesehen, der erst 10 3ahr alt ist. Das sind die Kadetten, Schüler, die einmal Ofsizier werden wollen und gleich von jung auf darum das Soldatenwesen erlernen. So hat auch unser Äindenburg von klein an nichts anderes gewußt, als daß er einmal Offizier werden und im Kriege seinem König mit seinem Blute dienen müßte. Wie dann der Krieg 1866 zwischen den deutschen Ländern war, wo Preußen gegen Österreicher und Bayern kämpften, da ist Äindenburg als junger Leutnant mitgezogen. Darüber war er recht glücklich; denn seit langer Zeit war

10. Teil 1 - S. 2

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
2 Erster Abschnitt. wollen. And je mehr es sind, um so mehr freuen sie sich, daß es ordentlich lohnt. Aber schon unsere Väter, die haben auch zu sorgen, wenn es in den Krieg geht. Um wen sorgen sie sich? Sch: Um die Kinder. Und um die Mutter. Ja, ja. Denen daheim geht es ja manchmal schlimm genug; das habt ihr auch schon gemerkt. Das Brot ist knapp, und das Fleisch ist teuer, und Gemüse gibt es fast gar nicht. Die Kartoffeln sind ja wieder reichlicher; aber auch noch teuer genug. Da gibt es in gar vielen Lausern Not. Aber es gibt noch schlimmere Sorgen daheim. Die Sorgen um die draußen. Wenn Tage lang und gar Wochen lang vom Vater oder vom Bruder kein Brief kommt. Wenn es heißt, er ist verwundet oder ist gefangen. Oder gar — er ist tot. Ach, da ist wohl viel geweint worden in unserem lieben Vaterlande. Da seht ihr, der Krieg ist auch gar schwer. Und ich weiß Gegenden im deutschen Vaterland, wo es noch viel schlimmer hergegangen ist. Sch: Ostpreußen. Da sind die Russen eingefallen. Wie ist’5 denn da ergangen? Sch: Da haben sie die Dörfer verbrannt. Und alle Leute tot gemacht. Ja, wenigstens an manchen Stellen haben die Russen dort geraubt und gemordet, nicht wie anständige Soldaten, sondern wie Banditen. Aber auch wenn sie gar nichts besonders Böses getan haben, bloß ordentlich Krieg geführt, da ist es dem Lande schon schlimm ergangen. Wieso wohl? Sch: Die Kanonen schießen die Häuser kaputt. Und die Soldaten nehmen alles Essen weg. Wozu denn? Sch: Damit sie selber welches haben. Also da seht ihr schon, wenn auch die Zungs und die jungen Männer sich auf den Kampf und über die Siege von Kerzen gefreut haben, Krieg ist doch ein schlimmes Ding. Viele hunderttausend auch von uns Deutschen sind schon gefallen. Soviel, nein mehr, Männer gefallen, wie vielleicht Leute in unserer Provinz-hauptstadt wohnen. Männer, Frauen, Kinder und Greise zusammen. Denkt mal, wenn all unsere Tapferen, die draußen geblieben sind, auf einem großen Kirchhof beerdigt wären, wie groß der wohl sein
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