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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. uncounted

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
An der Tafel ist die Zeichnung ganz in weißer Kreide zu halten, die Grenze als weiße Strichel-Linie, die russischen Festungen (nicht Prczemysl) sind rot, die Festungslinie ist ebenfalls rot zu zeichnen. Die Stellungen in verschiedenen bunten Kreiden. Bei solcher Buntfärbung können die Linien einfach gezeichnet werden. Zuerst ist nur die Anfangs-ftellung einzutragen, die anderen Stellungen jedesmal nach Besprechung. Wenn es der Maßstab der Tafelfkizze erlaubt, empfiehlt es sich, bei der 2. und 3. Stellung denjenigen Frontteil, der unverändert bleibt, auch mit der neuen Farbe zu zeichnen, so daß er 2 bezw. 3 verschiedene farbige Striche nebeneinander aufweist.

2. Teil 2 - S. 12

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
12 Dreizehnter Abschnitt. trugen. Und nun gab es enblich wieber warmes Essen. Ach, war das ein Jubel! So stauben am bristen Schlachttage bte beutjehen Leere schon so etwas nach innen gebogen. Und nun ging es flott weiter. Der^Kaiser war inzwischen auf jbetn Schlachtfelb einge-ttoffen. Gerabe als Lyck von den jungen Soldaten genommen würde, war er bort, stanb muten auf dem Marktplatz und alle feine jungen Krieger um ihn herum. Das große Hauptquartier hat uns biefen wunbervollen Augenblick geschilbert. Ich lese es euch vor: „Die Stadt Lyck war mit burchziehenben und sich fctmtnelnben Truppen aller Waffen angefüllt, beutfche Soldaten noch”im Begriff, die Läufer nach versprengten Russen abzusuchen und' schwarz-weiß-rote Fahnen zum Zeichen des Sieges auszuhängen, als auf dem Marktplatze Seine [Majestät eintraf, um bessen Person sich die Truppen formierten. Als der Kaiser den Kraftwagen verließ, würde er mit brei bonnernben Lurras begrüßt. Die Soldaten umringten und umjubelten ihn und stimmten dann die Lieber „Leil Dir im Siegerkranz" und „Deutschland, Deutschland über alles" an. Es war eine tiefergreifenbe, welthistorische Szene. Die Größe des Augenblicks kam allen zum Bewußtsein, die Truppe schien alle ausgehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Linter den Reihen der [um ihren Kaiser gescharten Soldaten stauben Lunberte von russischen Gefangenen mit ihren phantastischen vielgestalteten Kopf« bebcckungen und ebenso oerschiebenen Gesichtszügen, die Völkerstämme ganz Asiens repräsentierenb. Der Kaiser kommanbierte nun „Still-gestanben" und hielt eine kurze, markige Ansprache an feine lautlos ihn umffehenben Soldaten. Hinter dem Kaiser ragte als |Rutne die ziegelrote ^irn Orbensstil erbaute Kirche auf, bcren mächtiger Kirchturm völlig ausgebrannt und beren Dachstuhl zerstört war. Die Läuferreihen rechts und links Seiner Majestät waren bis auf die Grunbmauern.nieberge&rannf, vcrkvhlcnbe Balken ragten gen Limmel. Inmitten bieses Bilbes der Zerstörung war nur eines erhalten geblieben: das Kriegerbenkmal für bicgefallencn des Felbzuges 1870/71 geschmückt mit dem Friebcnsengel und bcm eisernen Kreuz." Und nun ging es schnell weiter vor. Die Russen in der Mitte hatten nun auch gemerkt, daß man sic umzingeln wottfe'unb machten schnell, daß sie bavon kamen. Aber bte alten Lanbstürmcr gießen sie nicht so leicht bavon, [zogen hinter ihnen her, griffen an und

3. Teil 2 - S. 23

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 23 ganze Artillerie gleichzeitig mit dem Glockenschlage anfangen mußte zu schießen, so viel sie konnte. Wochenlang vorher war überall so viel Schießzeug herangefahren worden, wie die Eisenbahnen nur bewältigen konnten. And so lagen Granaten und Schrapnells in mächtigen Laufen überall bereit. Alle Arten von Geschützen warteten auf das Anfangskommando. Die kleinen Feldgeschütze mit ihren 7,5 cm Geschossen, die größeren Mörser mit 15 und 21 cm, die riesigen österreichischen Motorbatterien mit ihren kolossalen Zucker-hüten von 30 cm Durchmesser — wer weiß — vielleicht auch da und dort eine dicke Berta mit ihren Zweiundvierzigern. Am 5 Uhr morgens fing in aller Stille ein großes Leben bei den Deutschen an. Durch die Telephone wurden überall hin Befehle gegeben, die Uhren wurden genau verglichen, die Geschütze unbemerkt und leise gerichtet, die Mannschaften zurechtgestellt. Und dann: — ich lese euch vor, wie es uns einer schildert, der dabei war *): „Punkt 6 Uhr! 3n demselben Augenblick ertönt ein Kanonenschuß, und als ob die jounderte von Geschützen, die hinter uns stehen, nur auf dies Signal gewartet hätten, öffnen auf einmal alle ihre Mäuler und speien Stahl, Blei und Eisen gegen die russischen Schützengräben. Es ist ein Lärm, als ob die Erde bersten wolle, und die Strahlen der aufgehenden Sonne werden verdunkelt vom Rauch der krepierenden Geschosse und den Wolken der auseinandergerissenen Erde. Nach dem ersten heftigen Feuerüberfall schwillt das Feuer etwas ab, und man merkt eine gewisse Methode im Schießen. Laben die schweren Laubitzen eine Rollsalve abgegeben, dann nehmen die Feldkanonen das Feuer auf, in deren Belfern mit gewissen Abständen das tiefe Dröhnen der Mörser und österreichischen 30=cm-Geschütze hineintönt. Aus dem Schützengraben drüben steigen Erd-fontänen auf; der Eisenbahnwald, auf den jetzt Laubitzen, Mörser und Minenwerfer ihr vernichtendes Feuer vereinigen, wird wie mit Säge und Axt umgelegt: Riesige Baumstämme werden hoch in die Luft gewirbelt und prasseln auf die Köpfe der Russen nieder. Jede explodierende Mörsergranate wirft das schwarze Erdreich des Waldes *) „Wie wir die Russen aus Galizien warfen. Persönliche Erlebnisse eines Regimentsadjutanten." Von Lans Günther. Berlin 1916, Ernst Siegfried Mittler & Sohn. Preis 1 Mark.

4. Teil 2 - S. 43

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Deutschseindschast in neutralen Ländern. 43 Stürme am Isonzo gemacht, aber es war alles ohne Erfolg. Sie stehen noch heute da, wo sie am Anfang standen, und ihr Erobe-rungsminister wartet noch immer vergeblich auf die Eroberungen. Ganz so leicht wie bei Italien ist es den Engländern in den andern Ländern ja nicht geworden, gegen uns zu Hetzen. Aber sie haben es verstanden, doch überall die demokratischen Parteien, die für die Freiheit kämpfen, gegen uns aufzureden. Wir werden später noch hören, wie sie das besonders auf der Balkanhalbinsel getrieben haben. And daß sie dort nicht grade viel Erfolg gehabt haben. Auch sonst haben die Neutralen sich von England nicht mehr viel vormachen lassen, seildem sie sahen, daß Deutschland und Österreich-Ungarn überall siegreich blieben. Wenn auch viele Leute auf uns geschimpft haben, die Staaten selber sind doch alle unparteiisch geblieben, nur von einem ganz großen Reich müssen wir noch reden, in dem allerdings die Englandfreunde gewaltige Macht errungen haben. Das sind die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Vereinigten Staaten sind eine Repubik, und zwar eine, in der sich die Bürger besonders viel auf ihre Freiheit einbilden. Und dazu kommt, daß die meisten Bewohner dieses riesigen Landes aus England stammen und englisch sprechen. Ihr wißt ja alle, wie die Staaten in Amerika entstanden sind. Sch.: Kolumbus hat Amerika entdeckt. Da wohnten bloß Indianer. Dann sind sehr viel Auswanderer aus Europa hingefahren und haben dort Staaten gegründet. Nun müßt ihr wissen, daß damals England bereits ein sehr mächtiger Seestaat war, aber Deutschland hatte noch gar keine Flotte und hatte auf dem Meere nichts zu sagen. Lind so ist es gekommen, daß die Engländer dort die Meisten waren und vor allen Dingen am meisten zu sagen hatten. Freilich sind auch damals schon, und mit der Zeit immer mehr, Deutsche nach Amerika gekommen. Aber die hatten selber so große Achtung vor den Engländern, daß sie gar nicht schnell genug englisch sprechen lernen und sich als Engländer ausspielen konnten. Und wenn da einer 'rüberging, der Eduard Schmidt hieß, dann dauerte es gewiß nicht 3 Wochen, dann nannte er sich Edward Smith. Und schon seine Kinder wußten gar nicht mehr, daß sie eigentlich von Rechts wegen Deutsche waren. So find die Engländer in Amerika immer mächtiger geworden, und von

5. Teil 2 - S. 49

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Deutsckfeindschaft in neutralen Ländern. 49 rung. Denn während die Amerikaner schließlich ruhig hingenommen hatten, daß England das Völkerrecht verletzte, paßten sie ganz gehörig darauf auf, daß Deutschland auch ganz genau und streng das Völkerrecht beachten sollte. Als die Deutschen nun verlangten, erst sollten die Engländer lun, was recht ist, da machten die Amerikaner auch wirklich einen ganz verständigen Vorschlag: Deutschland und England sollten beide folgendes erfärcn: 1) Lebensrnittel für die friedlichen Bürger dürfen unbehelligt nach Deutschland gebracht Kerden. 2) Unterseeboote dürfen auf Handelsschiffe nicht schießen, ehe Reisende und Mannschaft in Sicherheit gebracht sind. Mit diesem Vorschlage erklärte sich Deutschland sofort einverstanden. England aber ging auf die ganze Sache überhaupt nicht ein. Da riß nun der deutschen Regierung doch der Geduldsfaden, lind da kam der berühmte „Lusitania-Fall". Die Lusitania war das größte Schiff, das die Engländer besaßen. Sie sollte eines Tages von Newyork nach England fahren mit einer Menge Schießzeug und Waffen an Bord und vielen Reisenden. Der deutsche Botschafter in Amerika ließ durch die Zeitungen alle Amerikaner warnen, die Lusitania zu benutzen. Die deutschen Unterseebote würden sie ohne Warnung versenken. Aber drese Warnung verspotteten die Engländer und die englisch gesinnten Amerikaner nicht weniger. Eine ganze Anzahl vornehmer Amerikaner, darunter einer der allerreichsten Bürger des Staates, namens Vanderbilt, fuhren auf der Lusitania nach] England. Und als die Lusitania dicht an der englischen Küste war, fuhr ihr das Torpedo eines deutschen Unterseeboots in die Seite. Das große und sehr gut gebaute Schiff hätte sich trotzdem eigentlich noch eine lange Zeit über Wasser halten müssen, aber weil es unten ganz mit Pulver vollgestopft war, mit dem die Engländer und Franzosen unsere Soldaten zu beschießen gedachten, gab es eine fürchterliche Explosion, das mächtige Schiff riß mitten auseinander, versank in kurzer Zeit im Meere, so daß der größte Teil der Reisenden, unter ihnen Der reiche Vanderbilt, ertranken. Und nun gab es erst ein neues Äin- und Äergeschreibe zwischen Amerika und Deutschland. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika mit Namen Wilson wollte sich durchaus nicht be- Rauh: Der Weltkrieg tn der Volksschule. 2. Teil. 4

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 20

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
20 Neunzehnter Abschnitt. Iii ungeheuere Koloß, so groß wie eine schwimmende Stadt, bricht in der Mitte durch und sinkt in zwei Teile geborsten ins Meer. Einen Augenblick haben alle Mannschaften auf den deutschen Schiffen mit angehaltenem Atem hinüber gestarrt, dann brechen sie in ein tosendes, brüllendes Äurra aus, und nun läuft die Nachricht in allen deutsche» Schiffen vorn Deck bis in den untersten Kohlenraum, und überall wird sie mit Jubel empfangen, und überall arbeiten die wackeren Seeleute nun mit doppelter Freudigkeit. Nicht lange darnach ereilt das Schicksal einen zweiten englischen Panzerkreuzer. Dem reißen die deutschen Geschosse die eine Seite auf. Die Behälter, in denen die mächtigen Vorräte an Öl sich befinden, geraten in Brand. Eine Flamme schlägt aus der Seite des Schiffes, so hoch wie ein Kirchturm. Ganz langsam beginnt sich das brennende Schiff zu drehen und nach der wmtdgefchoffenen Seite hin überzulegen, und dann sackt es allmählich Meter für Meter ins Wasser. Man sieht noch, wie die obersten Türme hervorragen und dann auch sie verschwinden. So haben die 5 deutschen Schlachtkreuzer in kurzer Zeit 2 von den 6 englischen vernichtet. Als es so weit war, erhielt das englische Kreuzergeschwader Lilfe. Um 7«7 tauchte eine Flotte von englischen Linienschiffen auf. Das war noch nicht die eigentliche Lauptflolte, sondern nur ein vorausgeeiltes Geschwader, das aus besonders schnellen Schiffen bestand. Nun wurde die Sache für unsere weit unterlegenen Kreuzer ernst. Zu allererst schickte deshalb unser Vizeadmiral Lipper die Torpedoboote vor. Als ob man Pfeile auf die feindlichen Schiffe abgeschossen hätte, so sausen die flinken schwarzen Boote durch die Nethen unserer Schiffe hindurch auf den Feind zu. Auch drüben kommen die Torpedoboote zum Vorschein. 3n der Mitte treffen sie sich. Zwei englische Boote werden in den Grund geschossen, zwei andere schwer beschädigt. Inzwischen nähern sich nun endlich von beiden Seiten die Äauptflotten der Linienschiffe. Als etwa um 7 Uhr Admiral Schccr mit den deutschen Großkampfschiffen in Sicht kommt, versuchen die Engländer uns dadurch beizukommen, daß sie in aller Erle losführen, nach Osten umbiegen und damit uns einzuklammern versuchen. Aber wenn auch die Geschwindigkeit der englischen Schiffe größer ist, die Unseren geben alle Kraft her, die sie haben, und machen die Wendung der englischen Schiffe mit, )o daß es denen

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 47

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 47 herein kamen, da die ausgedehnte Grenze dieses Landes damals nur schwach von unsern Bundesgenossen hatte besetzt werden können. Während sie sich aber hier im Norden, da wo die obere Fuß« fläche des großen rumänischen Strumpfes ist, mausig machten, stach ihnen plötzlich einer hier im Südosten in den Hacken: das war Mackensen. Ehe noch die Russen durch die Dobrudscha hindurch zum Angriff auf Bulgarien aufmarschiert waren, marschierten Bulgaren, Deutsche und Türken dort ein, warfen die rumänischen Grenztruppen zurück und eroberten in ganz kurzer Zeit das Land zurück, das die hinterlistigen Rumänen vor wenigen Jahren den Bulgaren gestohlen hatten. Nun standen die Rumänen ratlos da und sahen sich im Rücken angegriffen. And so wie hier ging es ihnen im Verlauf des Krieges nun noch mehrere Male. Jedesmal, wenn sie an der einen Front glücklich unseren Angriff zum Stehen gebracht hatten, ging es umso schlimmer an der entgegengesetzten Seite los. Als Mackensen die gute Hälfte der Dobrudscha erobert hatte, hatten sich die inzwischen herangekommenen Russen endlich festgesetzt, und so kam der Kampf etwa eine Woche zum Stehen. Da auf einmal brach im Norden die Heeresgruppe Falkenhayn, von deren Vorhandensein kein Mensch etwas ahnte, gegen die beiden rumänischen Heere bei Kronstadt und Hermannstadt los. Bei Hermannstadt, das in einem Talkessel liegt, wurde das rumänische Heer ziemlich eingekreist, und es gelang ihm nur mit großer Mühe und unter schweren Verlusten sich aus der Umklammerung herauszuwinden und über die Gebirgspässe zurückzuziehen. Dann ging es gleich der anderen Armee bei Kronstadt zu Leibe, die auch in die Pässe zurückgeworfen wurde. And darauf kam es wieder einen Augenblick zum Stehen. Eine gute Woche hörte man in Deutschland nichts Besonderes vom rumänischen Kriegsschauplatz. Da auf einmal gab es eine neue, mächtige Schlacht in der Dobrudscha. Mackensen erstürmte die Verteidigungsstellung, die sich die Russen dort ausgebaut hatten, und trieb diese nun von neuem in schnellster Verfolgung nach Norden zurück. Der einzige rumänische Meereshafen, Konstanza in der Dobrudscha, fiel in unsere Hände. Und immer weiter trieben die tapferen Truppen Mackensens die Russen und Rumänen nach Norben. Dann gab es wieder einen Halt, ja sogar ein kleines Stück zurück ging die Armee Mackensen und verschanzte sich hinter festen Stellungen. Diesmal bauerte die

8. Teil 1 - S. 98

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
98 Neunter Abschnitt. da standen Österreicher und Deutsche bei einander. Es gab eine heiße Schlacht. And die Russen mußten mit blutigen Köpfen wieder ab-ziehen. And auf einmal machen die Deutschen und Österreicher alle Kehrt und gehen zurück, wo sie doch gar nicht besiegt waren. Der Lindenburg aber hat sich schon sein Teil gedacht. And richtig. Erst haben die Russen sich sehr gewundert. And dann haben sie schnell in alle Zeitungen geschrieben: „Gewaltiger Sieg über Lindenburg! Die Deutschen und Österreicher fliehen." Das war nun freilich geschwindelt. Gesiegt hatten die Russen nicht. And eine Flucht war das bei Lindenburgs Leuten auch nicht, sondern alle gingen ganz langsam und ruhig zurück, wie ihnen befohlen war. Äinter sich sprengten sie alle Brücken in die Luft und machten alle Eisenbahnen entzwei und rissen mit Pflügen und Eggen alle Wege und Straßen auf. Da sah es fein hinter ihnen aus. And wer hinterher wollte, hatte Mühe, die Straße erst wieder etwas in Ordnung zu bringen. Da ging es denn gewiß nur langsam. Wie nun die Franzosen von dem großen russischen Siege hörten, telegraphierten sie schnell wieder: „Liebe Bundesbrüder, rasch, rasch, nach Berlin!" Nun mochten ja die Russen eigentlich nicht gerne nach Polen rein, wo an beiden Seiten ihnen immer Feinde in den Rücken konnten. Aber durch Ostpreußen kamen sie doch nicht; das hatten sie sich ja gründlich versucht. And Polen lag so schön offen da. Lindenburg ging immer weiter zurück, und die Franzosen drängelten und sagten: „Ihr habt wohl gar nicht gesiegt, daß ihr euch nicht hinterher traut." And wahrhaftig sind die Russen darauf reingefallen. Langsam sind sie hinter Lindenburg her durch Polen gezogen. Der ging immer weiter zurück, und sie kamen immer Schritt für Schritt nach. Das war nun ganz gewiß schlau ausgedacht von Lindenburg. Aber außerdem, wißt ihr, gehörte Mut dazu. Freilich er wußte, daß er die Russen nachher in der Seite packen konnte. Aber es waren doch gar so viele. Wenn die nun doch irgendwie seine wenigen Truppen besiegten. O weh! Dann waren sie in Posen und Schlesien drin. And standen dann nur noch zehn Tagemärsche von Berlin entfernt. Aber Angst kennt unser Lindenburg nicht. And die Leute in Posen und Schlesien, die haben auch keine Angst gehabt. Die wußten ja doch gar nicht, warum er zurückging. Denn das durfte er keinem sagen, weil es sonst leicht ein russischer Spion gehört und

9. Teil 1 - S. 125

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Das Volk daheim. 125 find davon gefahren. Da haben sie selber gesagt, ja, es hätte so ausgesehen, als wenn Ll.-Boote ankämen. Inzwischen baut Deutschland immerzu neue und bessere Ll.-Boote. And da wird ja auch einmal der Tag kommen, wo es den englischen Kriegsschiffen nichts hilft, wo sie den deutschen A.-Booten stand halten müssen. Aber dann wehe England! Merkworte: England Ivatnd so viel Schiffe als Deutschland dazu Frankreich, auch Japan. — Österreich wenig Schiffe Deutscher Lande! hört sofort auf Nur Auslandskreuzer schädigen England Emden, Ayescha ostasiatisches Geschwader, Admiral Graf Spee! Sieg bei Chile Untergang bei Falklandsinseln Zapan mit England verbündet Tsingtau leistet langen Widerstand von zehnfacher Übermacht genommen Unterseeboote zuerst in Frankreich und England aber deutsche besser gebaut Englische Kriegsschiffe zerstört Weddigen, Ll. 9, U. 29 England will Deutschland aushungern A.-Boote greifen englische Handelsschiffe an versenken sehr viele Teuerung in England. Zwölfter Abschnitt: Das Volk daheim. Wenn wir von Krieg hören, da denken wir erst immer bloß an Soldaten. Warum? Sch.: Die Soldaten führen den Krieg. Die kämpfen mit den Feinden. Die erobern die feindlichen Festungen und Länder. Die müssen sich totschießen lassen. Aber geht das alles die daheim gar nichts an? Sch.: Die zuhause haben Angst um ihre Soldaten. Die sind traurig, wenn sie fallen.

10. Geschichtliches Lesebuch - S. 38

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
38 Iii. v. Treitschke, Burschenschaft und Wartburgfest. beständige Krieg gegen die akademischen Gesetze, worin die Landsmannschaften ihren Ruhm gesucht hatten, jetzt Plötzlich aufhörte; und wie viel edler ward der ganze Ton des akademischen Lebens, seit die Gesänge Arndts und Schenkendorfs auf den Kommersen erklangen und eine ganze Schar junger Poeten, der Holsteiner Binzer voran, immer neue kräftige Burschenlieder aufbrachte. Fast alle die ernsten Lieder, welche der deutsche Student heute zu singen pflegt, sind erst damals aufgekommen; auch das Weihelied der Studenten, der Landesvater, erhielt erst jetzt durch eine glückliche Umarbeitung seinen schönen vaterländischen Sinn. Die christliche Frömmigkeit, die sich allerdings oft prahlerisch zur Schau stellte, war bei beit meisten echt und innig; mancher der jungen Träumer erschien wie verklärt durch die fromme Freude über alle die Wunder, welche Gott an diesem Volke gethan........... Bereits im Sommer 1814 hatte sich in Jena eine Wehrschaft gebildet, die ihre Leute durch ritterliche Übungen für den vaterländischen Waffendienst vorbereitete. Im folgenden Frühjahr traten dann die Mitglieder von zwei Landsmannschaften, die des schalen alten Treibens müde waren, mit einigen Wildert zusammen, und am 12. Juni 1815 ward die neue Burschenschaft, nach altem Jenenser Branch, durch einen feierlichen Aufzug über den Marktplatz eröffnet. An der -Spitze standen zwei Theologen aus Mecklenburg, Horn und Riemauu, und ein begeisterter Schüler von Fries, Scheidler ans Gotha, durchweg stattliche, brave junge Männer, die sich im Kriege tapfer geschlagen hatten. Der erste Sprecher, Karl Horn, der späterhin als Lehrer Fritz Reuters weitereu Kreisen bekannt wurde, blieb bis ins hohe Alter dem Enthusiasmus seiner Jugend treu und starb in dem frommen Glaubeu, daß er mit der Stiftung der Burschenschaft „ein Werk des Herrn" gethan habe. Die neue Verbindung brach sofort mit allen Unsitten des Pennalismus und wurde nach rein demokratischen Grundsätzen durch einen freigewählten Ausschuß und Vorstand regiert; ihr Ehrengericht brachte die Duelle auf eine bescheidene Zahl herab und wachte streng über ehrenhafte Sitte. Schon ein Jahr nach der Stiftung hatten sich alle anderen Verbindungen in Jena aufgelöst, und die Burschenschaft erschien nunmehr wirklich, wie sie es wollte, als ein Bund der gesamten christlichdeutschen Studentenschaft. In diesen ersten Tagen herrschte noch durchaus der gute Ton einer warmen vaterländischen Begeisterung. Welch ein Abstand gegen die Roheit früherer Tage, wenn die
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