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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe - S. 17

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ 8. Gewässer. 17 Gipfel und Einsattelungen des Gebirges in der Längsrichtung der Kette hin- wegzieht, heißt Kammlinie. Manchmal kann auch ein Massengebirge wenig- stens in einem Teil seiner Erhebung einen Kamm zeigen (Abb. 6 c, 8). c) Es gibt Hügel, die bloß aus lockerem Sand bestehen; andere Gesteins- sind aus lehmigem Boden und ganze Bergzüge aus Ton aufgebaut. In unter^iebe' den meisten Bergen steckt aber unter dem Erdreich der Oberfläche, dem Humus, ein Kern festen Gesteins, das oft auch frei zutage liegt. Granit ist ein besonders hartes, schwer verwitterbares Gestein, das des- halb zu Straßenpflaster oder zu Denkmalssockeln, Steinstufen und Säulen verwendet wird; Schiefer, Sandsteiue und Kalksteine sind andere Gesteinsarten und werden viel zu Bauten gebraucht. Alle diese Fels- arten unterscheiden sich durch Färbung und Härte sehr voneinander und be- einflussen die Formen der von ihnen gebildeten Gebirge wie die Frucht- =J Abb. 9. Ein Vulkan mit doppeltem Lavaerguß. Der ins Innere führende Schlot ist durch Punktierung angedeutet. barkeit des durch Verwitterung aus ihnen hervorgegangenen Humusbodens. Nach Aussehen und Entstehung nehmen unter den Gebirgen die feuerspeien- den Berge oder Vulkane eine besondere Stellung ein. Sie haben ge- wöhnlich die Gestalt eines flachen Kegels, weil sie ähnlich wie Maulwufs- haufen aus einem Schlot ausgeworfen sind, nämlich durch Ausbruch von schmelzflüssiger Lava oder anderem vulkanischen Gestein aus dem Erdinnern. Lassen sie noch Lava ausströmen, oder stoßen sie wenigstens noch Dampf aus, so nennt man sie tätige, anderenfalls erloschene Vulkane (Abb. 9). Sie stehen teils vereinzelt für sich, teils sind sie auf anders Gebirge auf- gesetzt wie Schornsteine auf ein Dach. Zur Übung im Beobachten: 1. Welche Gesteine herrschen unter den Bauten der Heimatstadt vor? 2. Welche stammen aus der Umgebung? 3. Welche Unterschiede in der Fruchtbarkeit der Äcker ringsum sind bemerkbar? 8 8. Gewässer. 1. Die Erde ist zu 3/4 ihrer ganzen Fläche vom Wasser bedeckt. Aus Gliederung ihm schaut das Land entweder in kleinen Stücken hervor, Inseln, oder^M^,un

2. Anfangsgründe - S. 20

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
20 I. vorbegriffe. Wärme. Gegenden Wasser fort, entwässern das Land, ein andermal in zu trockene Gegenden Wasser hin, bewässern Gärten und Äcker. Wie bei Talsperren regelt man den Wasserstand in Kanälen durch Schleusen.* 8 9. Witterung. 1. Nichts beeinflußt Wohl und Wehe von Pflanze, Tier und Mensch, den Kreislauf des Wassers und die Verwitterung der Gesteine so stark wie die Sonne. Ihre Wärme wird der Erde durch Strahlen zugeführt. Sie müssen, ehe sie den Erdboden erreichen, erst durch die Luft dringen, die wie eine Hülle von etwa 60 km Dicke die Erde um- gibt. Die Luftschicht über uns erscheint uns blau gefärbt, gerade wie Glas grünlich aussieht, wenn man durch eine größere Masse hindurchsieht, seien nun viele Glasscheiben aufeinander gelegt oder betrachte man eine einzige vom Rande aus; blickt man dagegen quer durch ein dünnes Lagert über dem Erdboden a die Luft bis zur Höhe der Linie b, so ist der Weg, den ein Sonnenstrahl (1) z. B. am Mittag durch die Luft hindurch bis zu einem Punkt der Erdoberfläche zurückzulegen hat, viel kleiner als der, den ein Sonnenstrahl (2) am Abend oder Morgen durch die Luft bis zu demselben Punkt durchmessen muß. Glas, so kommt es uns farblos vor, und farblos erscheint auch die kleinere Luftmasse. Beim Durchgang durch die Lust verlieren die Sonnen- strahlen Wärme an sie, bringen dem Boden folglich um so nlehr Er- wärmung, je kürzer ihr Weg durch die Luft ist, also mittags mehr als morgens oder abends (Abb. 10). Während des Sommers steht die Sonne höher am Himmel, als während des Winters; deshalb ist der Weg der Sonnenstrahlen am Sommermittag kürzer als während des Wintermittags, also jener weit wärmer als dieser. 1 1 Übungen im Beobachten je nach örtlichen Verhältnissen wie in den früheren Paragraphen. Auf der Karte von Europa und der von Deutschland werden (vorzüglich als Übung im Kartenlesen) Beispiele für die durchgesprochenen Begriffe aufgesucht.

3. Anfangsgründe - S. 21

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ 9. Witterung. 21 2. Nicht immer sieht der Himmel blau aus; denn oft wird der Feuchtigkeit. Ausblick in die gesamte Luftschicht durch Wolken versperrt. Sie hemmen auch den Zutritt der Sonnenstrahlen. Wolken sind nichts anderes wie Nebel, nämlich Massen von Wasser, das durch Verdunstung in die Luft aufgenommen ist. Nach jedem Regen ist bemerkbar, wie ein Teil des niedergefallenen Wassers abfließt, ein anderer einsickert, ein dritter aber „auftrocknet", wie man sagt. Er geht in die Luft auf und bleibt unsichtbar in ihr. Von allen Wasserspiegeln, aus feuchtem Erdreich, von den Ge- wächsen, selbst Tieren und Menschen (vgl. den besonders bei Wind an der Stirn von selbst auftrocknenden Schmeiß) verdunstet Feuchtigkeit, und zwar um so rascher und um so mehr, je wärmer es ist, weil wärmere Luft mehr Wasser zu enthalten imstande ist, als kühlere. Kühlt sich die Luft ab, so scheidet sie umgekehrt von dem vorher aufgenommenen Wasser wieder aus, erst als Nebel und Wolken, bei weiterer Abkühlung in Form von sichtbaren Wasser tropfen, d. h. als Regen, oder gar als Eisnädelchen, wie sie die Flocken vom Schnee zusammen setzen. Gefrorene Regentropfen bilden den Hagel. Weil Regen, Schnee und Hagel aus der Luft zur Erde fallen, nennt man sie gemeinschaftlich Niederschläge. Sie erfolgen immer, wenn die Abkühlung in der Höhe der Luft eintrat. Kühlt sich dagegen die unterste Luftschicht am Boden ab, dann entsteht Tau oder Reif. 3. Die Wärme der Luft messen wir nach der Ausdehnung des Thermometer. Quecksilbers im Thermometer (d. h. Wärmemesser). Den Punkt des Thermometers, den die Kuppe des Quecksilbers beim Schmelzen des Eises erreicht, nennen wir den Gefrierpunkt (0), und denjenigen, den sie in den Dämpfen siedenden Wassers erreicht, den Siedepunkt. Den Abstand zwischen Gefrier- und Siedepunkt teilt man entweder in 80 oder in 100 gleiche Teile, Grade, ein, das Stück unter dem Gefrierpunkt in ebenso große. Das Therinometer nach Reaumur sriomürj ist das 80-teilige, das nach Celsius das 100-teilige. 4« R. sind demnach — 5° C. Die Grade unter 0 werden mit —, die über 0 mit + bezeichnet. 4. Die wärmsten Monate nennen wir Sommer: Juni, Juli, Jahreszeiten. August. Die kältesten bilden den Winter: Dezember, Januar, Februar. In jenen steht die Sonne länger am Himmel und scheint steiler herab, kann also die Erde besser erwärmen. Im Winter dagegen sind die Tage kürzer als die Nächte, und die Sonnenstrahlen fallen schräg durch die Luft- schicht. Der Frühling umfaßt die Monate März, April und Mai, der Herbst den September, Oktober und November. Während jener Monate nehmen die Tage an Länge, die Witterung an Wärme zu, während dieser werden die Nächte länger, die Witterung kühler. Es gibt viele Länder,

4. Anfangsgründe - S. 23

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ 10. Aus der astronomisch - mathematischen Geographie. 23 Horizont eines Beobachters b ist, Ncads die Linie des Himmels, die sich am höchsten über ihn wölbt, dann geht die Sonne zu Frühlings und Herbstes Anfang in 0 auf, steht mittags in a und verschwindet abends in W unter dem Horizont. Die steilsten Sonnenstrahlen schließen mit der Erdfläche mittags den Winkel a b S ein. Zu Sommers Anfang geht die Sonne in 6 auf, in f unter; der Winkel c b S, den ihre Strahlen mittags bilden, ist größer als der mittägliche Einstrahlungswinkel bei der Frühlings- und Herbst-Sonnenbahn. Bei Winters Anfang tritt die Sonne in g über, in h unter den Horizont und bildet mittags den kleinsten Einstrahlungswinkel dbs. Die Sommer- Sonnenbahn ist die längste, die Winter-Sonnenbahn die kleinste; daher die Kürze der Winterlage und die Länge der Sommertage (vgl. § 1, 2a und § 9, 4). 2. Überall auf Erden ist der Horizont kreisrund. Daraus schließt E.dgestalt. man, die Erde müsse eine Kugel sein. Zur Übung im Vorstellen: 1. Wäre die Erde eine tellerartige Scheibe, wie würde der Horizont aussehen, wenn mau ihn vom Rande der Scheibe anschaute? 2. Wäre sie ein Würfel, wie erschiene er dann? 3. Wie, wenn sie ein eiförmiger Körper wäre? Noch drei andere Wahrnehmungen bestätigen die Kugelgestalt der Erde: a) Jeder ferne Gegenstand, dem man sich in völlig flacher Ebene nähert, ein Turm, ein Berg, auf dem Meere ein Schiff, erscheint uns zunächst nie mit seinem größten Teil sondern stets mit dem höchsten. Folglich muß die Erdoberfläche gewölbt sein. Abb. Ii. Horizont und Sonnenbahnen.

5. Anfangsgründe - S. 24

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
24 I. vorbegriffe. Schwerkraft. Gradnetz. Äquator. Parallelkrcis. b) Man kann die Erde ringsum befahren, ohne je auf Ecken oder Kanten zu stoßen, und kommt schließlich zur Abfahrtstelle zurück. Die Wölbung der Erdoberfläche muß also in sich geschlossen sein. c) Die Erde wirft, wie jeder beleuchtete Körper, einen Schatten. Er fällt manchmal auf den Mond. Dabei entsteht eine Mondfinsternis. Da man aus jedem Schatten Rückschlüsse auf die Gestalt des schatten- werfenden Körpers ziehen kann, muß man annehmen, die Erde sei eine Kugel; denn der Erdschatten ist stets kreisrund, und nur eine Kugel wird in jedem Fall einen kreisförmigen Schatten erzeugen. 3. Vom Innern der Erde wissen wir nichts, als daß es aus viel schwereren Massen besteht und viel heißer ist als die uns zugänglichen Außenteile der Erde. Der Erdkörper übt auf alle Gegenstände eine solche Anziehung aus, daß sie nach der Tiefe, genauer nach dem Erdmittelpunkt streben; diese Anziehungskraft nennt man Schwerkraft. Das Wasser ruht ihretwegen nicht eher, als bis es die tiefste ihm zugängliche Stelle er- reicht hat; jeder fallende Körper bewegt sich in der Richtung auf den Erdmittelpunkt hin. Der Mensch hält sich allein dann aufrecht, wenn er seinen Körper in die Richtung bringt, die von seinem Fuße aus als Erddurchmesser durch den Mittelpunkt der Erde geht; die Menschen, die am anderen Ende des nämlichen Durchmessers wohnen, kehren ihm dann natürlich auch ihre Füße zu und heißen darum seine Antipoden oder Gegenfüßler. 4. Um jeden Punkt auf der Erdkugel der Lage nach genau be- stimmen zu können, denkt sich der Geograph die gesamte Erdoberfläche mit einem Retz von Linien überspannt. Die Linie, die von Ost nach West die ganze Erde umziehen und die Oberfläche der Erdkugel in eine nördliche und südliche Halbkugel trennen würde, nennt er den Äquator (wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt: Gleicher), weil sie gleich weit vom nördlichsten und südlichsten Punkt der Erdkugel entfernt liegt, dem Nordpol und Süd- pol. Der Äquator wird in 360 gleiche Teile oder Grade (wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt: Schritte) geteilt. Jeder Äquatorgrad mißt an Länge 111 km, der ganze Äquator mithin rund 40000 km. Weil der Durchmesser jedes Kreises nicht ganz 1/s seines Umfanges beträgt, so mißt der Durchmesser des Äquators nicht ganz 13000 km. Ebenso lang muß natürlich auch die Verbindungslinie zwischen Nord- und Südpol sein, die Erdachse; denn in der Kugel sind alle Durchmesser gleich groß. Dem Äquator parallel, d. h. gleichlaufend, denkt man sich in einem Abstand von je 111 km (gleich der Größe eines Äquatorgrades) Kreise um die Erde gezogen, die deshalb Parallelkreise heißen. Die Streifen

6. Anfangsgründe - S. 4

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
4 I. vorbegriffe. Entfernungen, in denen sie liegen, und über ihre Abstände voneinander Bescheid wissen. Klare Angaben über Entfernungen ermöglicht das Messen mit dem Längenmaß: 1 km (Kilometer) = 1000 m (Meter); 1 m = 1000 mm (Millimeter); 1 cm (Zentimeter) = 10 mm = Yioo m- Der Schritt des erwachsenen Mannes kann auf 75 cm, der eines halberwachsenen Kindes auf 50 cm geschätzt werden. Um 1 km auf ebenem, guten Weg bequem zurückzulegen, braucht man etwa y4 Stunde. Zur Veranschaulichung von Längenmaßen: 1. Nach Schritten ist die Länge und Breite des Klassenzimmers im in-Maß zu berechnen, ebenso die Länge und Breite der Flure, des Schulhofes, der Vorderseite des Schulhauses, und ähnlich die Maße des Wohnzimmers und Wohnhauses der Schülerin. 2. Zur Probe wird einiges mit dem ni- Maßstab nachgemessen. Gemessen wird ferner die Höhe der Schulbänke, Schultische, der Klassentür, des Klassenschrankes, des Schulzimmers. Aus der Höhe des Schulzimmers wird die des Schulhauses berechnet. 3. Die Höhe des Zimmers wird mit der Länge und Breite, die des Schulhauses mit der Länge und Breite des Schulhofes verglichen. 4. Ähnliche Vergleiche stelle die Schülerin in ihrem Wohnzimmer und Wohnhaus an. 5. Die Entfernungen bekannter Gebäude oder Plätze im Schulort voneinander werden, sofern tunlichst geradlinige Straßen sie verbinden, durch Abschreiten und Umrechnen ins nr-Maß gefunden. 6. Einige wenige Zahlen davon werden als Grundzahlen für Längenmaße auf der letzten Buchseite eingetragen und eingeprägt. Flächenmaße. 2. Mit dem Längenmaß lassen sich die Abstände mehrerer Punkte von einander in wagerechter, horizontaler Entfernung oder in senk- rechtem, vertikalem Abstand bestimmen, nicht aber Flächen hinsichtlich ihrer Größe. Um für diese einen klaren Ausdruck zu finden, benutzt man das Flächenmaß: 1 qkm (Quadratkilometer) = 1000 qm (Quadratmeter); 1 qm = 1000 qmm (Quadratmillimeter); 100 qm = la (Ar); 100 a = 1 lia (Hektar); 10 qkm = 1 ha. Zur Veranschaulichung von Flächenmaßen: 1. Mit Hilfe der Längen- ausmesfung von Breit- und Langseite des Schulzimmers ist das Flächenmaß seiner Fußbodengröße durch Multiplikation zu berechnen, ebenso die des Schulhofes. 2. Mit Hilfe der Maße für Höhe und Länge sind die Wandflüchen des Schulzimmers und an- näherungsweise die Mauerflächen des Schulhauses zu berechnen. 3. Die Größe der Wandflüche vom Schulzimmer ist mit der Deckenfläche, die der Hausmauerstächen mit der Ausdehnung des Schulhofs zu vergleichen. 4. Die Fußbodenfläche des häuslichen Wohnzimmers, des Schulzimmers, des Schulhofes, eines in der Größe bekannten oder durch Abschreiten gemessenen Platzes der Stadt sind zu vergleichen. 5. Die Flächen- größe eines Häuserblocks, der von 4 rechtwinklig sich schneidenden Straßen umgeben ist, wird durch Abschreiten bestimmt. 6. Einige wenige Zahlen davon werden als Grund- zahlen für Flächenmaße auf die letzte Seite geschrieben und eingeprägt. 8 3- Plan und Karte. Zweck - 1. Geographie wurde die Erdkunde bei den alten Griechen ge- der Zeichnung, nannt. In wörtlicher Übersetzung bedeutet diese Benennung „Zeichnung

7. Anfangsgründe - S. 5

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ Z. Plan und uñarte. 5 von der Erde". Die Erde in ihren einzelnen Teilen wie im ganzen kennt nur der, welcher sie so deutlich vor Augen hat, daß er Zeichnungen davon anzufertigen imstande wäre. Gute und richtige Zeichnungen bieten dem, der die Dinge aus eigener Anschauung nicht kennt, einen Ersatz. 2. Bei der Anfertigung von Zeichnungen kommt allemal in Frage Voraus- von welcher Seite her die Gegenstände oder Personen aufgenommen Zeichnungen^ werden sollen, und in welcher Größe sie zur Darstellung zu bringen sind. a) Personen und Tiere, Pflanzen und leblose Dinge, Bauten oder Standpunkt Landschaften, gewähren auf Gemälden je nach der Seite, von der aus der Aufnahme. Maler sie abgebildet hat, ein ganz verschiedenes Aussehen. Wollte ein Geograph eine Stadt oder eine Landschaft bloß von einer Seite her zeichnen, dann würde vieles, was auf dem Bild sichtbar ist, anderes, was dahinter liegt, verdecken. Man ist also entweder gezwungen, von jeder Stadt und jeder Landschaft viele Bilder aufzunehmen oder man sucht einen Standort, von wo aus nichts verdeckt werden kann. Das ist möglich bei der Ansicht von oben her: Der Zeichner denkt sich, er schwebe in einem Luftschiff bei unveränderter Höhe über die Erde hin und zeichne immer das auf, was gerade genau unter ihm liegt. Dies geographische Bild der Erdoberfläche wird so auf das Papier gebracht, daß Norden sich stets am oberen, Osten am rechten Kartenrand befindet. d) Je höher solch geographischer Zeichner im Luftschiff über der Erde Maßstab, schwebt, um so kleiner werden ihm alle Einzelheiten erscheinen, und ein um so umfangreicheres Stück von der Erde würde sich auf das gleich- große Blatt Papier abzeichnen lassen, als wenn er niedrig schwebte und alles größer aussähe. Kommt es auf recht deutliche Darstellung eines wenig aus- gedehnten Raumes an, dann wird das Abbild nicht um so viel kleiner zu sein brauchen als das Vorbild, wie wenn es sich um Übersichtszeichnungen von weiten Gebieten handelt. Unter, neben oder über der Zeichnung wird angegeben, um wieviel kleiner jede Entfernung in ihr ist als in der Wirklichkeit, damit man in der Zeichnung die Abstände messen und aus der Abmessung mit Hilfe der angemerkten Verkleinerung die wirklichen Größen berechnen kann. Ist eine Zeichnung „im Maßstab" 1:100 an- gefertigt, so heißt das, jede Linie, die in Wahrheit 1 ui lang ist, wird in der Zeichnung nur 1 cm lang sein, und ist der Maßstab 1:100000, dann wird jedes km in der Natur in der Zeichnung nur als 1 cm erscheinen. Zur Veranschaulichung des geographischen Zeichnens: 1. Von oben her gesehen ist das Klassenzimmer zu zeichnen, an der Wandtafel im Maßstab 1:10, im Heft im Maßstab 1:100. 2. In geeigneten, kleineren Maßstäben ist das Schul- haus, dann das ganze Schulgrundstück mit angrenzenden Straßen zu zeichnen. 3. Die

8. Anfangsgründe - S. 6

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
6 I. vorbegriffe. Arten von Zeichnungen: Grundriß, Plan, Karte. Aufriß. Bild. f Unterschiede d. Zeichnungs- arten. Maßstab. Maßstäbe der Atlaskarten sind zu nennen, und es ist anzugeben, um wie viel größer die Dinge in der Wirklichkeit sind, als in den Karten. 4. Eine Atlas- und eine Wand- karte gleichen Inhalts sind hinsichtlich des Maßstabes zu vergleichen. 3. Das von oben her gesehene Bild eines Hauses (Abb. 4) heißt Grundriß, das eines Grundstückes, eines ganzen Stadtteiles oder der Stadt heißt Plan, das von der weiteren Umgebung der Stadt, ja von einem ganzen Lande heißt Karte. Karten haben meist kleinere Maß- stäbe als Pläne, Grundrisse da- gegen größere. 4. Einen vollkommenen Ein- druck vom Aussehen eines Gebäudes erhält man noch nicht durch den Grundriß allein, sondern man be- darf noch der Ansicht von der Seite her, des Aufrisses (Abb. 4). Ebenso muß sich zum Plan und zur Karte noch das Bild von Stadt oder Landschaft gesellen. Damit es die Seitenansicht zeigt, ohne daß doch zu viel Einzelheiten durch andere verdeckt werden, zeich- net man solche Bilder oft schräg von oben her, aus der Vogel- perspektive. Von hohem Turm herab sind die nächstbenachbarten Teile der Aussicht, ähnlich wie auf dem Plan oder der Karte, von oben her sichtbar, die ent- fernteren aus der Vogelperspektive. 5. Die Unterschiede zwischen den von der Seite her aufgenom- menen „Bildern" oder „Aufrissen" und den „Karten", „Plänen" oder „Grundrissen" liegen vornehmlich in zweierlei: a) Der Maßstab der Einzelheiten bleibt sich aus den einzelnen Teilen eines Planes und einer Karte gleich, ändert sich aber auf dem Bilde; denn es zeigt die Personen und Gegenstände vorn größer als die hinten Abb. 4. Aufriß und Grundriß. Maßstab 1:20. a Haustür, b zweifenstriges Zimmer. 6 ein- fenstriges Zimmer. 4 Hausflur, e Treppe zum Dachgeschoß, f dreifenstriges Zimmer. X Fenster. Z Türen.

9. Anfangsgründe - S. 7

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ Z. Plan und ^arte. 7 und läßt alle Entfernungen nach hinten zu kleiner werden: Die Häuserreihen einer abgebildeten Straße scheinen nach dem „Hintergrund" hin zusammen- zulaufen, und ein Baum dort ist kleiner als ein Mann im „Vordergrund". d) Grundriß, Plan und Karte geben nur die Dinge wieder, deren Zeickmungs Lage oder Stellung nicht zu raschem Zeitwechsel unterliegt: Der Grundriß iuhalt. des Schulzimmers zeigt den Klassenschrank, das Katheder, die Tische und Bänke, doch nicht die Schülerinnen, die nur stundenweis sich im Raume befinden. Der Stadtplan vermerkt Straßen und Plätze, die Grundrisse der Baulichkeiten und die Gleise der Straßenbahnen, doch nicht die Spazier- gänger und Wagen. Zeichnet der Grundriß eines Hauses mit Garten noch jeden einzelnen Baum, so gibt der Stadtplan nur ganz im all- gemeinen an, wo Baumgruppen, Gärten und Parkanlagen sich finden, und die Karte hält sich noch weniger an Einzelheiten; sie zeichnet meist nicht einmal die genauen Umrisse der Städte mehr auf, sondern deutet nur allgemein an, wo eine Stadt oder ein Dorf liegt. Abb. 5. Sinnbildliche Bezeichnungen auf Karten. a Nadelholzwald, b Laubwald, n Wiese, d trockener Sandboden, e Dorf, f Stadt, g Großstadt, h. Festung, i Fußweg, k Fahrstraße. 1 Eisenbahn. m Kanal, n Fluß. 6. Besonders in den Farben verzichtet die Landkarte auf natur- Sinnbild getreue Wiedergabe der Wirklichkeit. Während das Landschaftsbild die Zechen Jahreszeiten andeutet, verzichtet die Karte, die möglichst alles Vorüber- gehende außer acht läßt, auf das Weiß des Winters, das lichte Grün des Frühjahrs, wie auf die bunte Blätterpracht im Herbst. Die Farben, die sie verwendet, haben andere Bedeutungen. Aufschluß darüber geben wie über den Maßstab die Bemerkungen, die den Karten beigefügt zu werden pflegen. Schwarze Linien sollen meist die Flüsse wiedergeben, Seen werden durch blaue, tiefes Land durch grüne, höheres durch braune Färbungen bezeichnet, und auf solchen Karten, die Auskunft über die Lage und Ausdehnung von Staaten geben sollen, finden sich in buntem Wechsel allerlei Farben. Für Wald und Wiese, für stets pflanzenleere

10. Anfangsgründe - S. 28

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
28 Ii. Übersicht über die Erdteile und Weltmeere. Ii. Übersicht über die Erdteile und Weltmeere. 8 i. , Europa. a) Deutschland. Lage. 1. Unsere Heimat ist ein Teil unseres deutschen Vaterlandes. Es reicht von der Nordsee und Ostsee im Norden bis an den Rand der Alpen nach Süden. Da seine Ost- und Westgrenzen ebenso wie die Süd- grenzen im Binnenlande liegen, ist die Meeresgrenze kürzer als die fest- ländische. Wir Deutschen haben daher viel Berührungen mit anderen festländischen Staaten: 3 große umgeben das Deutsche Reich, Rußland, Österreich-Ungarn, Frankreich, und 4 kleine, die Schweiz, Belgien, die Niederlande und Dänemark. Die beiden Grenzmeere sind auch nicht groß, so daß man in wenigen Stunden über sie hinweg zu noch 3 anderen Staaten gelangen kann, nach Großbritannien, Norwegen und Schwe- den. — Deutschland liegt zwischen dem 48. und 54. nördlichen Breiten- kreis, dein Pol ein wenig näher als dem Äquator. Es gehört mithin der gemäßigten Zone an und hat eher kühle als warme Witterung. Sein Süden ist nicht viel wärmer als sein Norden, weil dort das Land höher liegt als hier. Im Norden wird jenseit der Ostsee die Witterung in Schweden bald winterrauher, im Süden jenseit der Alpen schnell sommer- heißer, auch trockener. Nach Oft und West hin fehlen jedoch scharfe Grenzen in der Natur. Natürliche 2. Das Alpengebirge zieht nach der Schweiz südwestwärts und Gliederung. As^rmck) gen Ost weiter; ebenso streicht das deutsche Mittel- gebirge nach Osten hin ins böhmische Land, westwärts nach Belgien und Frankreich, und die nördliche deutsche Tiefebene zieht östlich nach Rußland, westlich nach den Niederlanden hinein. Staatsgrenze und Be- grenzung der natürlichen Landschaften fallen also nirgends zusammen. Entwässerung. 3. Im ganzen erstreckt sich die Neigung des deutschen Bodens nord- wärts. Das sieht man an den deutschen Hauptströmen Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein. Nur der Rhein durchzieht alle natürlichen Landschaften, Alpen, Mittelgebirge und Tiefebene. Die übrigen haben ihre Quellen im Mittelgebirge. Der Rhein entspringt in der Schweiz und mündet in den Niederlanden, so daß Quelle wie Mündung nicht deutsch ist. Ganz innerhalb der deutschen Reichsgrenzen fließt nur die Weser. Elbe, Oder und Weichsel entspringen in Österreich. Weichsel und Oder münden in die Ostsee, Elbe, Weser und Rhein in die Nordsee. In Süd-
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