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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 58

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Kaisers Gericht zu halten. Die Nachkommen jenes Grafen behielten das Burggrafenamt bis auf Friedrich Vi. Friedrich als Markgraf. Der Burggraf Friedrich Vi. war ein tapferer Ritter; dazu besaß er eine in damaliger Zeit seltene Gelehrsamkeit. Auf den Reichstagen sprach er mit gleicher Geläufigkeit in deutscher, lateinischer, französischer und italienischer Sprache zu den versammelten Fürsten, je nachdem die Umstände es nötig machten, und sein kluger Rat wurde gern gehört. Er hatte Sigismund viele Dienste geleistet und namentlich dessen Wahl zum deutschen Kaiser veranlaßt. Zum Danke dafür, und um den Brandenburgern in ihrer Not wirksame Hülfe zu teil werden zu lassen, ernannte Kaiser Sigismund ihn im Jahre 1411 zum Äatthalter von Brandenburg. Als Friedrich im folgenden Jahre in der Mark ankam, wurde er von den bedrängten Bürgern und Bauern mit Freuden begrüßt. Die Raubritter aber verweigerten ihm den Gehorsam, sie nannten ihn spottend „Nürnberger Tand" und riefen drohend aus, wenn es auch das ganze Jahr Burggrafen vom Himmel regne, so sollten sie doch nicht in der Mark aufkommen. Friedrich begann, die Burgen der Widerspenstigen zu belagern und mit Kanonen zu beschießen. Mit Schrecken sahen die Raubritter, daß die dicken Mauern wankten und niederstürzten; die Scharen Friedrichs drangen siegreich ein und zwangen die Besiegten, sich zu ergeben. Auf diese Weise brach Friedrich eine Raubburg nach der andern, und den Raubrittern blieb nichts anders übrig, als Friedrich Gehorsam zu schwören oder aus dem Lande zu fliehen. In kurzer Zeit war die Ruhe und Sicherheit in Brandenburg wieder hergestellt. Im Jahre 1415 übergab der Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg dem Burggrafen Friedrich Vi. erb- und eigentümlich und ernannte ihn zum Kurfürsten. Friedrich hieß von da ab Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Mit ihm beginnt die Reihe der Fürsten aus dem Haufe der Hohenzollern. Friedrich I. als Kurfürst. 1415—1440. Friedrich bemühte sich ernstlich, den Wohlstand seines Landes wieder zu heben. Denjenigen Leuten, welche durch Raub und Plünderung besonders gelitten hatten, erließ er eine Zeitlang die Steuern, auch unterstützte er solche, die gänzlich verarmt waren. Die Raubritter wagten nicht mehr, dem Kaufmann aufzulauern, wenn er mit seinen Waren über Land zog, denn sie fürchteten Friedrichs Strenge. Daher wurden die Gewerbe und der Handel wieder eifrig betrieben, und der Landmann begann, seinen Acker von neuem zu bebauen. — Leider mußte Friedrich längere Zeit abwesend sein, da er als Reichsfeldherr das kaiserliche Heer zum Kampfe gegen die Hussiten anzuführen hatte. ( S. 40.) Er wurde von den

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 19

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
19 Burgen mit festen Mauern umgeben. Aber nur ungern zogen die Deutschen in die Städte, die ihnen wie Kerker erschienen. Da bestimmte der König, daß jeder neunte Mann in die Stadt ziehen müsse. Diese Stadtbewohner erhielten dadurch noch besondere Vorrechte, daß der König die Märkte, Festlichkeiten und Volksversammlungen in die Städte verlegte. Die Bewohner der Städte fingen an, die verschiedenen Handwerke zu betreiben, während bis dahin jeder sein eigener Handwerker gewesen war. So bildete sich der Handwerkerstand. Die Landbewohner waren verpflichtet, von dem Ernteertrage den dritten Teil in die Städte zu liefern. (Warum?) Heinrichs fernere Sorge richtete sich auch darauf, ein kampffähiges Heer zu schaffen. Die Ungarn auf ihren schnellen Pferden waren den Deutschen, die nur zu Fuß kämpften, überlegen. Daher gewöhnte Heinrich seine Krieger zu Pferde und in geschlossenen Reihen zu kämpfen und wurde so der Schöpfer der Reiterei, aus welcher sich später der Ritterstand entwickelte. Wendenkricg. Die östlichen Grenznachbarn Deutschlands waren die Wenden. Auch sie waren gleich den Ungarn wegen ihrer häufigen Einfälle in die Grenzgebiete gefährliche Friedensstörer. Mitten im Winter eroberte Heinrich die feste Stadt der Wenden, Brennabor (Brandenburg) und errichtete an der Grenze zum Schutze gegen weitere Einfälle der Wenden die Nordmark, aus welcher sich allmählich der preußische Staat entwickelt hat. (Heinrichs Sohn und Nachfolger, Otto der Große, suchte später die Wenden für das Christentum zu gewinnen. Zu diesem Zwecke gründete er in ihrem Lande mehrere Bistümer, damit von hier aus die Missionare ausziehen könnten, um Gottes Wort zu predigen und deutsche Sitte unter dem heidnischen Volke zu verbreiten.) Sieg Über die Ungarn 933. Nachdem sich die Kraft des von Heinrich geschaffenen Heeres in ernstem Kampfe bewährt hatte, durfte er hoffen, nun auch den Ungarn Widerstand leisten zu können. Als die Gesandten nach Ablauf des Waffenstillstandes den gewohnten Tribut verlangten, verweigerte der König denselben und schickte sie mit Hohn heim. Nicht lange darauf brachen die Scharen des wilden Volke wieder in Deutschland ein. Heinrich sammelte sein Volk zum Kampfe und zog seinem Heere voraus in die Schlacht. In der Gegend von Merseburg trafen die feindlichen Heere aufeinander. Ehe aber ein eigentlicher Kampf entstand, wandten sich die Ungarn schon zur Flucht und erlitten eine völlige Niederlage. Zu Heinrichs Lebzeiten kamen sie nicht wieder. Nachdem Otto der Große sie später nochmals auf dem Lechfelde besiegte, hatte Deutschland vor diesem Volke Ruhe. 2*

3. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 59

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Hussiten geschlagen, und diese drangen nun plündernd in das Kurfürstentum Brandenburg ein. Erst mit Hülfe seines tapfern Sohnes des späteren Kurfürsten Friedrich Ii., gelang es Friedrich, den Feind aus dem Lande zu treiben. Wodurch stellte Friedrich I. die Ruhe und Sicherheit in seinem Lande her? Wer hatte schon früher ähnlich mit den Raubrittern verfahren? Wie sorgte Friedrich I. für das Wohl seiner Unterthanen? 28. Kurfürst Joachim I. (1499—1535). „Klug und gerecht." Joachim und die Raubritter. Joachim I. war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Da dachten viele Ritter, sie könnten ihr Räuberhandwerk ungestört wieder beginnen. Aber trotz seiner Jugend trat Joachim mit großer Strenge gegen sie auf, indem er sie gefangen nehmen und hinrichten ließ. Da stellten ihm die Ritter nach dem Leben, und einer schrieb des Nachts an seine Kammerthür die Worte: „Jochimchen, Jochimchen, hüte dich, fangen wir dich, so hangen wir dich!" Aber Joachim fürchtete sich nicht und fuhr fort, das Raubgesindel gebührend zu bestrafen. Als ihm ein benachbarter Fürst Vorwürfe machte, daß er adelige Leute wie gemeine Verbrecher hinrichten lasse, erwiederte Joachim: „Ich habe kein adeliges Blut vergossen, sondern Räuber und Mörder nach Verdienst gestraft." Joachim und die Reformation. Zur Zeit Joachims begann Luther in Wittenberg das Werk der Reformation. Joachim war ein Feind derselben, weil er das Auftreten eines einfachen Mönches gegen die hohen Kirchenfürsten als Auflehnung gegen die Obrigkeit betrachtete. Dazu hatte Luther des Kurfürsten Bruder, den Erzbischof Albrecht von Mainz, angegriffen, welchem der Ablaßhandel für ganz Deutschland übertragen worden war; auch sah Joachim in Luther den Urheber der Bauernaufstände, der Wiedertäuferei und der Bilderstürmerei. Joachim verbot daher die Verbreitung der Schriften Luthers in Brandenburg und den Übertritt zur neuen Lehre. Trotzdem trat heimlich eine große Zahl feiner Unterthanen zur Reformation über. Sogar feine Gemahlin Elisabeth war der Reformation zugethan und nahm heimlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Als Joachim das erfuhr, wurde er sehr zornig und drohte ihr, sie ins

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 56

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
56 26. Brandenburg unter den Markgrafen. Gründung der Nordmark. Die Wenden beunruhigten oft * durch räuberische Einfälle ihre Nachbarn, besonders die Deutschen. Daher gründete der deutsche Kaiser Heinrich I. die Nordmark zum Schutze gegen die Wenden und zwang diese, das Christentum anzunehmen und einen jährlichen Tribut zu zahlen (S. 19). Heinrichs I. Sohn, Otto der Große, setzte die Bemühungen seines Vaters fort. (S. 19.) Aber unter den spätern deutschen Kaisern fielen die Wenden wieder vom Christentum ab, verjagten die Priester und zerstörten die christlichen Kirchen. Albrecht der Bär und die Anhaltiner. Im Jahre 1134 belehnte der deutsche Kaiser Lothar den Grafen Albrecht aus dem Hause Anhalt, welcher wegen seiner Tapferkeit den Zunamen der Bär erhalten hatte, mit der Nordmark. Dieser drang von der Nordmark aus über die Elbe vor und eroberte das Land der Wenden bis zur Oder. Er nannte sich von jetzt ab Markgraf von Brandenburg. Durch viele Kriege war das eroberte Land sehr entvölkert, und weite Strecken lagen öde und unbebaut da. Da rief Albrecht fleißige Leute aus Holland und dem heutigen Westfalen herbei. Diese zogen Gräben durch die Sümpfe und engten die Flüsse durch hohe Dämme ein. (Warum?) Albrecht der Bär gründete Städte und Dörfer, z. B. Berlin, Spandau und Stendal, er ließ Kirchen bauen und den Wenden das Evangelium predigen. Niemand wurde gezwungen, das Christentum anzunehmen, denn Albrecht wußte wohl, daß mit Güte und Freundlichkeit mehr erreicht wird als mit Gewalt. Durch freundschaftlichen Umgang, durch Handelsverkehr und durch Heiraten vermischten sich die Wenden nach und nach mit den Deutschen, die grausamen heidnischen Gebräuche verschwanden, und deutsche Sitten und deutsche Sprache wurden bald allgemein. — So hat Albrecht der Bär aus dem heidnischen Wendenvolke ein christliches, deutsches Volk gemacht, und eine unfruchtbare Einöde in ein blühendes Land verwandelt. Mit Recht nennt man ihn daher den Begründer des brandenburgischen Staates. Die Nachkommen Albrechts des Bären, die Anhaltiner, regierten das brandenburgische Land fast 200 Jahre zum Wohle seiner Bewohner, und sie vergrößerten dasselbe beträchtlich durch Kauf und Eroberungen. Trübe Zeiten. Nach dem Tode des letzten Anhaltiners kamen trübe Zeiten für die Mark. Ihre Fürsten waren schwache, untüchtige Regenten. Der Kurfürst Sigismund war erst 11 Jahre alt, als er zur Regierung kam, und wohnte nicht einmal in der Mark. Da er

5. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 57

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
ein verschwenderisches Leben führte und beständig in Geldverlegenheit war, so verpfändete er die Mark an seinen Vetter Jobst von Mähren. Dieser war ein geldgieriger Mann. Er ließ sich nur in der Mark sehen, um die hohen Steuern abzuholen, welche er durch gewissenlose Statthalter von den Leuten erpressen ließ. Dazu kam, daß viele Ritter, namentlich Dietrich und Hans von Quitzow. sich nicht scheuten, die Kaufleute auf der Landstraße zu berauben und friedliche Bauern auszuplündern; von den Städten forderten sie willkürliche Abgaben, und wenn dieselben verweigert wurden, plünderten sie die Bürger gleichfalls aus. Auch die Nachbarn der Mark, besonders die Polen, suchten sich durch räuberische Einfälle in das schutzlose Land zu bereichern. Da stockte Handel und Gewerbe, und der Bauer verlor die Lust, den Acker zu bauen, da er beständig fürchten mußte, der Frucht seiner Arbeit und Mühe beraubt zu werden. Als Jobst von Mähren gestorben war und die Mark an Sigismund, der inzwischen Kaiser geworden war, zurückfiel, baten ihn die bedrängten Brandenburger um Schutz und Hülfe. Sigismund fühlte nun wirklich Mitleid und sandte den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause der Hohenzollern als Statthalter nach der Mark. In welcher heutigen Provinz liegt die Nordmark? Nenne Albrechts Verdienste um die Wohlfahrt Brandenburgs? Wie breitete Karl der Große das Christentum aus? Wie Albrecht der Bär? Wann herrschten im deutschen Reich ähnliche Zustände wie in Brandenburg zur Zeit Sigismunds? *27. Kurfürst Friedrich I. (1415—1440). „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht/ Die Hohenzollern. Das Fürstengeschlecht der Hohenzollern stammt aus Schwaben, woselbst auf einem Bergkegel der rauhen Alp die in neuerer Zeit auf das prachtvollste wiederhergestellte Stammburg Hohenzollern liegt. Die Grasen von Hohenzollern hatten sich von jeher durch ihre Treue und Ergebenheit gegen die deutschen Kaiser ausgezeichnet. Daher wurde um das Jahr 1200 ein Gras von Hohenzollern zum Burggrafen von Nürnberg ernannt. Als solcher hatte er die bei Nürnberg liegenden kaiserlichen Güter zu verwalten und im Namen des

6. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 127

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Europa nach der Völkerwanderung. 127 2. unterdrückt den Aufstand der Grünen; läßt die dabei abgebrannte Sophienkirche schöner aufbauen; hebt Handel und Industrie (Seidenraupen aus China); gründet Festungen an der Donau und am Euphrat, bedrückt das Volk durch Steuern; 3. sein Feldherr Belisar erobert das Vandalenreich 534; 4. nach einem glücklichen (535—540), wie nach einem weniger glücklichen Feldzuge in Italien (546—549) wird der verleumdete Belisar abberufen; worauf Vtarfce die Eroberung des Ostgotenreichs vollendet (i>55). 5. Einfälle des neupersischen Königs Kosroes I. (— Nnfchirwan) in Syrien, unterdrückt durch Belisar (540). b) Heraklius Ii. (610—641) entreißt dem Perser Kosroes Ii. das von ihm eroberte Syrien, Ägypten und Kleinasien wieder. Blutige Thronstreitigkeiten; Einfälle der Bulgaren, die Mösien erobern, der Longobarden in Italien, Eroberungen der Araber in Syrien, Palästina (637) und Ägypten (640), in Nordafrika und Kleinasien (650), Angriffe der letzteren selbst auf Konstantinopel, welches durch das von dem Syrer Kallinikos erfundene „griechische Feuer" gerettet wird (669—«,76). c) Leo Iii. der Jsaurier (717—741), ein rauher Krieger, und seine Nachfolger verbieten die Bilder in den Kirchen; nach dem heftigen Bildcrstreir gestattet die herrschsüchtige Irene die Bilderverehrung (7. ötum. Konzil, zu Nicäa 787), ebenso die Kaiserin Theodora (842). — Vergl. die Regententabelle, Anh. Ii. Auch beim Verfall des Reiches noch eine Zeit lang wissenschaftlicher Sinn und Achtung vor den Schätzen des Altertums. 2. In den von den Germanen während der Völkerwanderung verlassenen ^sten Europas rücken teils ©lavm oder Wenden nach, die nordoftwärts von den Karpathen mit den alten Scythen oder Sarmaten sich vermischt hatten; teils dringen finnische und tatarische Völker (Awaren und Bulgaren) ein. 3n den ehemals von Deutschen bewohnten Ländern werden die tolauen (von slowo = das Wort, die Redenden, die einander Verständlichen) mit Einführung des Christentums größtenteils germanisiert. Hauptgott der Slaven: Swantow it auf der Insel Rügen. b) Die Polen und Russen stiften größere slavische Reiche. c) Andere wichtige Völkerschaften der Slaven sind: die Obotriten (Abodriten) im heutigen Mecklenburg, die Milzen südlich von diesen, die Pommeran er und Borussen an der Ostsee, die Daleminzier und Sorben an der mittleren Elbe, die Heveller in Brandenburg, die Czechen in Böhmen, die Moraven in Mähren, die Kroaten, Slavonien Serben n. a. Völkerschaften in den östlichen Alpenländern. d) Die Slaven lind lebhaften und heiteren Sinnes, aber auch rachgierig und blutdürstig; stolz aus ihre Nationalität, jedoch auch demütig und kriechend; ihre sinnigen und kräftigen Poesien zeugen von einer den übrigen Jndogermanen verwandten Begabung.

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 7

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland und Italien. Konrad I. und die sächsischen Kaiser. 7 dann an Hezilo, Bertholds Sohn (983—985); die Ostmark, bisher bei Bayern, kommt an den Babenberger L n itp o ld (976). b) Wahrung der Gre nzen des Reichs gegen Dänen, Böhmen, Polen und gegen Lothar, K. von Frankreich, der Lothringen beansprucht und bis nach Aachen vordringt. Otto Ii. zieht vor Par is (978). Friede mit K. Lothar. c) Ottos Zug nach Italien (980) zur Unterdrückung des Herzogs Crescentius in Rom und (nach der Kaiserkrönung) zur Besitznahme Unteritaliens. Sieg, dann Niederlage und Flucht Ottos aus dem Kampfe gegen Griechen und Saracenen an der Ostküste Calabriens bei (Eotrctte 982; Otto rettet sich durch Schwimmen. d) Die Wenden zerstören die Bistümer Havelberg, Brandenburg, Merseburg. — Otto Ii. + in Rom, 28 Jahre alt. 4. (Dtto Iii., 983—1002, „das Wunderkind," bei seines Vaters Tod 3 Jahre alt. Drei Römerzüge. P. Silvester Ii. a) Regentschaft: Ottos Mutter Theophano (t 991), seine Großmutter Adelheid und Erzbischof Willigis von Mainz. b) Heinrich der Zänker strebt nach der Krone; er erhält Bayern zurück, Hezilo dagegen Kärnten als Herzogtum (985). c) Drei Romerzüge des feit 995 mündigen Kaisers. 1. Ottos Krönung durch seinen Vetter P. Gregor V. nach Unterdrückung des Patricius Johann Crescentius des Jüngern (996). 2. Crescentius enthauptet; Ottos Freund und Erzieher, der große Gelehrte Gerbert (Verbreiter der arabischen Ziffern), früher in Reims, dann Erzbischof von Ravenna, wird Papst Silvester ü. (999—1003). 3. Im I. 1000 wallfahrtet Otto nach Gnefen zum Grabe des Märtyrers Adalbert (+ 997), Bifchofs von Prag und Apostels der Preußen, öffnet die Gruft Karls des Großen in Aachen; will nun Rom zum Kais ersitze machen. Aufstand der Römer; Otto Iii. flieht und f, 22 Jahre alt, zu Paterno in der Campagna. 5. Heinrich Ii. der Heilige, 1002—1024, Sohn Heinrichs des Zänkers, Urenkel K. Heinrichs I.; besonnen, kräftig, fromm; bemüht, Deutschlands Einheit zu erhalten, seine Grenzen zu sichern; mit ihm erlischt das sächsische Kaiserhaus. a) Er unterwirft (1004—1014) den nach Böhmen vorgedrungenen Polenherzog (später König) Boleslaw I. Chrobry (den Glorreichen, s. § 111); b) strenge gegen den fehdelustigen Adel und die Geistlichkeit sorgt er für die Wohlfahrt des Reichs; gründet (1007) mit

8. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 45

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Deutschland. B. Kaiser aus dem Hause Habsburg. 45 Bohmischbrod östlich von Prag 1434, wo beide Prokope fallen. Sigmund wird im Jglauer Vertrag (1436) als König von Böhmen anerkannt. 3. Den Kalixtinern gestattet das Baseler Konzil (1431—48) den Kelch beim Abendmahl (in den Prager Kompaktaten 1433). Bemerkung: Aus den Hussiten entsteht die böhmisch-mährische Brüdergemeinde, aus dieser die evangelische Brüderunität zu Herrnhut in Sachsen (1722; s. § 166). c) Sigmund, meist in Ungarn (§ 126), verleiht in Deutschland 1. die Mark Brandenburg und die Kurwürde dem 1415 Burggrafen von Nürnberg Friedrich Vl von Hohenzollern, der sich schon als Statthalter um dies unter Wenzel und Sigmund herabgekommene Land große Verdienste erworben; 2. Kursachsen nach Aussterben der Assanier Friedrich dem Streitbaren von Meißen aus dem Hause Wettin (1423), dem Stammvater der sächsischen Regentenhäuser. B. Kaiser aus dem Kaufe Kaösöurg, 1438—1740 (1806). § 116. 1. 2ubved)t H. 1438—1439, Herzog von Österreich, a) ein wohlgesinnter, unternehmender Fürst; als Schwiegersohn Sigmunds auch Erbe von Böhmen und Ungarn; b) stirbt in Ungarn auf der Rückkehr von einem Türkenkriege. c) Die Kaiserwürde bleibt nun bis zu ihrem Erlöschen (1806) beim Hause Österreich. 2. Friedrich Hi (Iv.) 1440—1493 (vergl. d. Tab. § 112), Albrechts Ii. Vetter; gutmütig, wenig begabt, ohne Thatkraft; der letzte in Rom (1452) gekrönte Kaiser; anfangs leitet ihn sein Geheimschreiber Äneas Sylvius Piccolomini (= P. Pius Ii. seit 1458, s. § 120). a) Unruhen iu Böhmen, Ungarn und Österreich: 1. Wladislaus Posthumus, Albrechts Ii. nachgeborner Sohn erhält die Kronen von Böhmen und Ungarn; nach dessen Tod (1457) muß Friedrich Iii. den Hussitenfreund Georg Podiebrad (f 1471), später den Prinzen Wladislaw den Guten von Polen als König von Böhmen anerkennen. 2. Für Wladislaus Posthurtmö regiert in Ungarn sein Stiefvater Wladislaw Iii. von Polen (f in der Türkenschlacht bei Varna 1444), dann der Siebenbürge Johann Hunyad (Hunyadi), der tapfere Bekämpfer der Türken; nach 1457 bemächtigt sich dessen Sohn Matthias (Lorvmue des Thrones (s. § 126 und die Tafel § 146). 3. Friedrich Iii. wird (1462) von den Wienern und seinem eigenen Bruder Albrecht Vi. in seiner Hofburg belagert, aber durch Podiebrad befreit; muß sich vor Matthias Corvinus,

9. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
118 § 157. Neuere Geschichte. Zweite Periode, 1648—1789. Mckötick auf Preußens Kntwicktung. a) Die Nordmark (Brandenburg), 928—1134, wo in den frühesten Zeiten die suevischen Semnonen wohnten, 928 1. wurde gegründet von Kaiser Heinrich I. 928, nach Unter- werfung der seit der Völkerwanderung daselbst wohnenden slavischen (wendischen) Heveller und Daleminzier (§ 91). 2. Einführung des Christentums, begonnen unter Otto I. d. Gr. (um 950) durch Gründung der Bistümer Merseburg, Havelberg, Brandenburg und des Erzbistums Magdeburg. Teilung des Wendenlandes (963) in drei Marken: Meißen, Ostmark, Nordmark (Altmark am linken Elbufer). b)Askanische Markgrafen, 1134—1319 (1320). 1134 1. Albrecht der Bar, Graf von Ballenftädt und Askauien (Aschersleben), erhält von Kaiser Lothar die Nordmark, a) nennt sich nach Besitznahme der Stadt Brandenburg Markgraf von Brandenburg (1144), b) begründet unter den Wenden das Christentum und damit deutsche Sitte und Kultur. Sachsen mit Brandenburg vereinigt 1138—42 (s. § 99). 2. Die Nachfolger Albrechts des B. (t 1170) erweitern ihre Besitzungen vom böhmischen Gebirge bis Pommern und von Quedlinburg bis Polen (Uckermark, Neumark, Lausitz). (Bernhard, Albrechts des Bären jüngerer Sohn, wird Herzog von Sachsen 1180, § 99 a. E.; diese Linie stirbt aus 1422; § 115.) 3. Mit Waldemar (1308—19) und seinem unmündigen Neffen Heinrich erlischt das askanische Haus in Brandenburg 1320 (§ 113). e) Wittelsbacher Markgrafen und Kurfürsten, 1324—73. 1. In der Zwischenregierung (1320—24) und unter den 1324 Ipittclsbacbcrn (1324—73) kommt die Oberlausitz an Böhmen und andere Teile der Mark an benachbarte Fürsten. 2. Ludwig der Brandenburger (1324—51) überläßt nach Vertreibung des falschen Waldemar (1347) die Mark seinem Bruder Ludwig dem Römer (1351—65), welchem K. Karl Iv. durch die goldene Bulle 1356 die V.urwürde verleiht. 3. Der 3. Bruder Otto der Faule tritt die Mark gegen ein Jahrgeld an Karls Iv. Sohn Wenzel ab (1373). 1373 6) Luxemburger Kurfürsten, 1373—1415. 1. Unter Wenzel (während dessen Unmündigkeit K. Karl Iv. für die Mark wohlwollend gesorgt hatte) und seinem Bruder Sigmund, der die Mark Statthaltern überläßt und einen Teil an Jost von Mähren verpfändet, herrscht arge Verwirrung (Erpressungen der Statthalter, Gewaltthätigkeiten der Raubritter).

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 180

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
§ 179—180. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. c) Infolge der Beschlüsse des Karlsbader Ministerkongresses (1819) und der Wiener Schlußakte (1820) Überwachung der Presse und Kommissionen zur Aufspürung „demagogischer Umtriebe". d) Uber die Kongresse der durch die H. Allianz verbündeten Fürsten, vornehmlich zur Unterdrückung revolutionärer und freiheitlicher Bestrebungen (zu Aachen 1818, Tropp au 1820, Laibach 1821, Verona 1822) vergl. §§ 173, 175 ff. L. Nach der Julirevolution. a) Infolge der Julirevolution 1830 (§175) Einführung von freieren Verfassungen in Braunschweig (Herzog Karl Ii. vertrieben, f in Genf 1873; Nachfolger sein Bruder Wilhelm), Hessen-Kassel, Sachsen (König Anton, 1827—36, nimmt seinen Neffen, Friedrich August Ii. t 1854, zum Mitregenten) und in Hannover, wo jedoch Ern st Au gust nach Abtrennung Hannovers von England (1837) die Konstitution von 1833 wieder aufhebt. (Protest der 7 Göttinger Professoren: Jakob und Wilh. Grimm, Dahlmann, Gervinus, Ewald, Abrecht und Weber.) b) Nach dem (auf den Aufruf des Redakteurs Wirth erfolgten) Hambacher „Verbrüderungsfest allerdeutschen " (26. Mai 1832, in der Pfalz) und dem Frankfurter Attentat gegen die Bundesversammlung (1833) erfolgt Verschärfung der Maßregeln der Reaktion. c) In Preußen: 1. Sricöri* Wilhelm Iii. (1797-1840, f. § 171 ff.) befördert Industrie und Handel, besonders durch den deutschen Zollverein 1834 (1829, umfaßt 1834 die Mittel- und Südstaaten); sorgt für Volksunterricht, Wissenschaft und Kunst; Universitäten in Berlin 1810, in Bonn 1818. Provinzialstände 1823 (s. o. A.). 2. Friedrich Wilhelm Iv., 1840—61, erteilt den politisch Verfolgten, wie Arndt, Jahn (Z 172, I.) u. a. Amnestie; eine neue Versassuug legt er dem „vereinigten Landtag" (1847) vor, dem jedoch die ihm darin bewilligten Rechte nicht genügen; er unterstützt Künste und Wissenschaften; in Berlin der Bildhauer Christian Rauch, die Maler Peter Cornelius und Wilh. Kaulbach, die Sprachforscher Jakob und Wilhelm Grimm, die Geschichtschreiber Leop. Ranke und Fr. v. Raumer, der Naturforscher Alexander von Humboldt u. a. (s. § 190 und 191). d) In Bayern wird durch den kunstsinnigen Königs Ludwigs I. (1825—48, t 1868) und seinen gleichfalls für Kunst und Wissenschaft begeisterten Sohn und Nachfolger Maximilian Ii. insbesondere München zu einer Pflegestätte der bildenden Künste und der Wissenschaften gemacht (Universität München 1826). e) Österreich: Auf Franz I. (1804—35) folgt sein Neffe Ferdinand I., 1835—48 (f 1875), ein wohlwollender Regent. Sein Staatskanzler Metternich (1809—48), Lenker des Staates (auch des deutschen Bundestages).
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