58
Kaisers Gericht zu halten. Die Nachkommen jenes Grafen behielten das Burggrafenamt bis auf Friedrich Vi.
Friedrich als Markgraf. Der Burggraf Friedrich Vi. war ein tapferer Ritter; dazu besaß er eine in damaliger Zeit seltene Gelehrsamkeit. Auf den Reichstagen sprach er mit gleicher Geläufigkeit in deutscher, lateinischer, französischer und italienischer Sprache zu den versammelten Fürsten, je nachdem die Umstände es nötig machten, und sein kluger Rat wurde gern gehört. Er hatte Sigismund viele Dienste geleistet und namentlich dessen Wahl zum deutschen Kaiser veranlaßt. Zum Danke dafür, und um den Brandenburgern in ihrer Not wirksame Hülfe zu teil werden zu lassen, ernannte Kaiser Sigismund ihn im Jahre 1411 zum Äatthalter von Brandenburg. Als Friedrich im folgenden Jahre in der Mark ankam, wurde er von den bedrängten Bürgern und Bauern mit Freuden begrüßt. Die Raubritter aber verweigerten ihm den Gehorsam, sie nannten ihn spottend „Nürnberger Tand" und riefen drohend aus, wenn es auch das ganze Jahr Burggrafen vom Himmel regne, so sollten sie doch nicht in der Mark aufkommen.
Friedrich begann, die Burgen der Widerspenstigen zu belagern und mit Kanonen zu beschießen. Mit Schrecken sahen die Raubritter, daß die dicken Mauern wankten und niederstürzten; die Scharen Friedrichs drangen siegreich ein und zwangen die Besiegten, sich zu ergeben. Auf diese Weise brach Friedrich eine Raubburg nach der andern, und den Raubrittern blieb nichts anders übrig, als Friedrich Gehorsam zu schwören oder aus dem Lande zu fliehen. In kurzer Zeit war die Ruhe und Sicherheit in Brandenburg wieder hergestellt.
Im Jahre 1415 übergab der Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg dem Burggrafen Friedrich Vi. erb- und eigentümlich und ernannte ihn zum Kurfürsten. Friedrich hieß von da ab Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Mit ihm beginnt die Reihe der Fürsten aus dem Haufe der Hohenzollern.
Friedrich I. als Kurfürst. 1415—1440. Friedrich bemühte sich ernstlich, den Wohlstand seines Landes wieder zu heben. Denjenigen Leuten, welche durch Raub und Plünderung besonders gelitten hatten, erließ er eine Zeitlang die Steuern, auch unterstützte er solche, die gänzlich verarmt waren. Die Raubritter wagten nicht mehr, dem Kaufmann aufzulauern, wenn er mit seinen Waren über Land zog, denn sie fürchteten Friedrichs Strenge. Daher wurden die Gewerbe und der Handel wieder eifrig betrieben, und der Landmann begann, seinen Acker von neuem zu bebauen. — Leider mußte Friedrich längere Zeit abwesend sein, da er als Reichsfeldherr das kaiserliche Heer zum Kampfe gegen die Hussiten anzuführen hatte. ( S. 40.) Er wurde von den
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Sigismund Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich_Gehorsam Friedrich Sigismund Friedrich_Vi Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
19
Burgen mit festen Mauern umgeben. Aber nur ungern zogen die Deutschen in die Städte, die ihnen wie Kerker erschienen. Da bestimmte der König, daß jeder neunte Mann in die Stadt ziehen müsse. Diese
Stadtbewohner erhielten dadurch noch besondere Vorrechte, daß der König
die Märkte, Festlichkeiten und Volksversammlungen in die Städte verlegte. Die Bewohner der Städte fingen an, die verschiedenen Handwerke zu betreiben, während bis dahin jeder sein eigener Handwerker gewesen war. So bildete sich der Handwerkerstand. Die Landbewohner waren verpflichtet, von dem Ernteertrage den dritten Teil in die Städte zu liefern. (Warum?) Heinrichs fernere Sorge richtete sich auch darauf, ein kampffähiges Heer zu schaffen. Die Ungarn auf ihren schnellen Pferden waren den Deutschen, die nur zu Fuß kämpften, überlegen. Daher gewöhnte Heinrich seine Krieger zu Pferde und in geschlossenen Reihen zu kämpfen und wurde so der Schöpfer der Reiterei, aus welcher sich später der Ritterstand entwickelte.
Wendenkricg. Die östlichen Grenznachbarn Deutschlands waren
die Wenden. Auch sie waren gleich den Ungarn wegen ihrer häufigen
Einfälle in die Grenzgebiete gefährliche Friedensstörer. Mitten im Winter eroberte Heinrich die feste Stadt der Wenden, Brennabor (Brandenburg) und errichtete an der Grenze zum Schutze gegen weitere Einfälle der Wenden die Nordmark, aus welcher sich allmählich der preußische Staat entwickelt hat. (Heinrichs Sohn und Nachfolger, Otto der Große, suchte später die Wenden für das Christentum zu gewinnen. Zu diesem Zwecke gründete er in ihrem Lande mehrere Bistümer, damit von hier aus die Missionare ausziehen könnten, um Gottes Wort zu predigen und deutsche Sitte unter dem heidnischen Volke zu verbreiten.)
Sieg Über die Ungarn 933. Nachdem sich die Kraft des von Heinrich geschaffenen Heeres in ernstem Kampfe bewährt hatte, durfte er hoffen, nun auch den Ungarn Widerstand leisten zu können. Als die Gesandten nach Ablauf des Waffenstillstandes den gewohnten Tribut verlangten, verweigerte der König denselben und schickte sie mit Hohn heim. Nicht lange darauf brachen die Scharen des wilden Volke wieder in Deutschland ein. Heinrich sammelte sein Volk zum Kampfe und zog seinem Heere voraus in die Schlacht. In der Gegend von Merseburg trafen die feindlichen Heere aufeinander. Ehe aber ein eigentlicher Kampf entstand, wandten sich die Ungarn schon zur Flucht und erlitten eine völlige Niederlage. Zu Heinrichs Lebzeiten kamen sie nicht wieder. Nachdem Otto der Große sie später nochmals auf dem Lechfelde besiegte, hatte Deutschland vor diesem Volke Ruhe.
2*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Wendenkricg Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Otto Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Otto
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschlands Ungarn Brandenburg Nordmark Gottes Ungarn Ungarn Deutschland Merseburg Ungarn Deutschland
Hussiten geschlagen, und diese drangen nun plündernd in das Kurfürstentum Brandenburg ein. Erst mit Hülfe seines tapfern Sohnes des späteren Kurfürsten Friedrich Ii., gelang es Friedrich, den Feind aus dem Lande zu treiben.
Wodurch stellte Friedrich I. die Ruhe und Sicherheit in seinem Lande her? Wer hatte schon früher ähnlich mit den Raubrittern verfahren?
Wie sorgte Friedrich I. für das Wohl seiner Unterthanen?
28. Kurfürst Joachim I. (1499—1535).
„Klug und gerecht."
Joachim und die Raubritter. Joachim I. war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Da dachten viele Ritter, sie könnten ihr Räuberhandwerk ungestört wieder beginnen. Aber trotz seiner Jugend trat Joachim mit großer Strenge gegen sie auf, indem er sie gefangen nehmen und hinrichten ließ. Da stellten ihm die Ritter nach dem Leben, und einer schrieb des Nachts an seine Kammerthür die Worte: „Jochimchen, Jochimchen, hüte dich, fangen wir dich, so hangen wir dich!" Aber Joachim fürchtete sich nicht und fuhr fort, das Raubgesindel gebührend zu bestrafen. Als ihm ein benachbarter Fürst Vorwürfe machte, daß er adelige Leute wie gemeine Verbrecher hinrichten lasse, erwiederte Joachim: „Ich habe kein adeliges Blut vergossen, sondern Räuber und Mörder nach Verdienst gestraft."
Joachim und die Reformation. Zur Zeit Joachims begann Luther in Wittenberg das Werk der Reformation. Joachim war ein Feind derselben, weil er das Auftreten eines einfachen Mönches gegen die hohen Kirchenfürsten als Auflehnung gegen die Obrigkeit betrachtete. Dazu hatte Luther des Kurfürsten Bruder, den Erzbischof Albrecht von Mainz, angegriffen, welchem der Ablaßhandel für ganz Deutschland übertragen worden war; auch sah Joachim in Luther den Urheber der Bauernaufstände, der Wiedertäuferei und der Bilderstürmerei. Joachim verbot daher die Verbreitung der Schriften Luthers in Brandenburg und den Übertritt zur neuen Lehre.
Trotzdem trat heimlich eine große Zahl feiner Unterthanen zur Reformation über. Sogar feine Gemahlin Elisabeth war der Reformation zugethan und nahm heimlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Als Joachim das erfuhr, wurde er sehr zornig und drohte ihr, sie ins
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I. Joachim Joachim Joachim Joachim Joachim Luther Joachim Albrecht_von_Mainz Albrecht Joachim Joachim Elisabeth Joachim
Extrahierte Ortsnamen: Kurfürstentum_Brandenburg Joachims Wittenberg Deutschland Luthers Brandenburg
56
26. Brandenburg unter den Markgrafen.
Gründung der Nordmark. Die Wenden beunruhigten oft * durch räuberische Einfälle ihre Nachbarn, besonders die Deutschen. Daher gründete der deutsche Kaiser Heinrich I. die Nordmark zum Schutze gegen die Wenden und zwang diese, das Christentum anzunehmen und einen jährlichen Tribut zu zahlen (S. 19).
Heinrichs I. Sohn, Otto der Große, setzte die Bemühungen seines Vaters fort. (S. 19.) Aber unter den spätern deutschen Kaisern fielen die Wenden wieder vom Christentum ab, verjagten die Priester und zerstörten die christlichen Kirchen.
Albrecht der Bär und die Anhaltiner. Im Jahre 1134 belehnte der deutsche Kaiser Lothar den Grafen Albrecht aus dem Hause Anhalt, welcher wegen seiner Tapferkeit den Zunamen der Bär erhalten hatte, mit der Nordmark. Dieser drang von der Nordmark aus über die Elbe vor und eroberte das Land der Wenden bis zur Oder. Er nannte sich von jetzt ab Markgraf von Brandenburg. Durch viele Kriege war das eroberte Land sehr entvölkert, und weite Strecken lagen öde und unbebaut da. Da rief Albrecht fleißige Leute aus Holland und dem heutigen Westfalen herbei. Diese zogen Gräben durch die Sümpfe und engten die Flüsse durch hohe Dämme ein. (Warum?) Albrecht der Bär gründete Städte und Dörfer, z. B. Berlin, Spandau und Stendal, er ließ Kirchen bauen und den Wenden das Evangelium predigen. Niemand wurde gezwungen, das Christentum anzunehmen, denn Albrecht wußte wohl, daß mit Güte und Freundlichkeit mehr erreicht wird als mit Gewalt. Durch freundschaftlichen Umgang, durch Handelsverkehr und durch Heiraten vermischten sich die Wenden nach und nach mit den Deutschen, die grausamen heidnischen Gebräuche verschwanden, und deutsche Sitten und deutsche Sprache wurden bald allgemein. — So hat Albrecht der Bär aus dem heidnischen Wendenvolke ein christliches, deutsches Volk gemacht, und eine unfruchtbare Einöde in ein blühendes Land verwandelt. Mit Recht nennt man ihn daher den Begründer des brandenburgischen Staates.
Die Nachkommen Albrechts des Bären, die Anhaltiner, regierten das brandenburgische Land fast 200 Jahre zum Wohle seiner Bewohner, und sie vergrößerten dasselbe beträchtlich durch Kauf und Eroberungen.
Trübe Zeiten. Nach dem Tode des letzten Anhaltiners kamen trübe Zeiten für die Mark. Ihre Fürsten waren schwache, untüchtige Regenten. Der Kurfürst Sigismund war erst 11 Jahre alt, als er zur Regierung kam, und wohnte nicht einmal in der Mark. Da er
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrichs_I. Otto Albrecht Albrecht Lothar Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrechts Sigismund
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Brandenburg Holland Westfalen Berlin Spandau Stendal
ein verschwenderisches Leben führte und beständig in Geldverlegenheit war, so verpfändete er die Mark an seinen Vetter Jobst von Mähren. Dieser war ein geldgieriger Mann. Er ließ sich nur in der Mark sehen, um die hohen Steuern abzuholen, welche er durch gewissenlose Statthalter von den Leuten erpressen ließ. Dazu kam, daß viele Ritter, namentlich Dietrich und Hans von Quitzow. sich nicht scheuten, die Kaufleute auf der Landstraße zu berauben und friedliche Bauern auszuplündern; von den Städten forderten sie willkürliche Abgaben, und wenn dieselben verweigert wurden, plünderten sie die Bürger gleichfalls aus. Auch die Nachbarn der Mark, besonders die Polen, suchten sich durch räuberische Einfälle in das schutzlose Land zu bereichern. Da stockte Handel und Gewerbe, und der Bauer verlor die Lust, den Acker zu bauen, da er beständig fürchten mußte, der Frucht seiner Arbeit und Mühe beraubt zu werden.
Als Jobst von Mähren gestorben war und die Mark an Sigismund, der inzwischen Kaiser geworden war, zurückfiel, baten ihn die bedrängten Brandenburger um Schutz und Hülfe. Sigismund fühlte nun wirklich Mitleid und sandte den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause der Hohenzollern als Statthalter nach der Mark.
In welcher heutigen Provinz liegt die Nordmark?
Nenne Albrechts Verdienste um die Wohlfahrt Brandenburgs?
Wie breitete Karl der Große das Christentum aus?
Wie Albrecht der Bär?
Wann herrschten im deutschen Reich ähnliche Zustände wie in Brandenburg zur Zeit Sigismunds?
*27. Kurfürst Friedrich I. (1415—1440).
„Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht/
Die Hohenzollern. Das Fürstengeschlecht der Hohenzollern stammt aus Schwaben, woselbst auf einem Bergkegel der rauhen Alp die in neuerer Zeit auf das prachtvollste wiederhergestellte Stammburg Hohenzollern liegt. Die Grasen von Hohenzollern hatten sich von jeher durch ihre Treue und Ergebenheit gegen die deutschen Kaiser ausgezeichnet. Daher wurde um das Jahr 1200 ein Gras von Hohenzollern zum Burggrafen von Nürnberg ernannt. Als solcher hatte er die bei Nürnberg liegenden kaiserlichen Güter zu verwalten und im Namen des
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mähren Hans_von_Quitzow Jobst_von_Mähren Sigismund Sigismund Friedrich_Vi Friedrich Nürnberg Albrechts Albrechts Karl_der_Große Karl Albrecht Friedrich_I.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Theodora_( Swantow
Extrahierte Ortsnamen: Europa China Donau Italien Syrien Syrien Kleinasien Italien Syrien Palästina Nordafrika Kleinasien Konstantinopel Nicäa Europas Mecklenburg Ostsee Brandenburg
I. Deutschland und Italien. Konrad I. und die sächsischen Kaiser.
7
dann an Hezilo, Bertholds Sohn (983—985); die Ostmark, bisher bei Bayern, kommt an den Babenberger L n itp o ld (976).
b) Wahrung der Gre nzen des Reichs gegen Dänen, Böhmen, Polen und gegen Lothar, K. von Frankreich, der Lothringen beansprucht und bis nach Aachen vordringt.
Otto Ii. zieht vor Par is (978). Friede mit K. Lothar.
c) Ottos Zug nach Italien (980) zur Unterdrückung des Herzogs Crescentius in Rom und (nach der Kaiserkrönung) zur Besitznahme Unteritaliens. Sieg, dann Niederlage und Flucht Ottos aus dem Kampfe gegen Griechen und Saracenen an der Ostküste Calabriens bei (Eotrctte 982; Otto rettet sich durch Schwimmen.
d) Die Wenden zerstören die Bistümer Havelberg, Brandenburg, Merseburg. — Otto Ii. + in Rom, 28 Jahre alt.
4. (Dtto Iii., 983—1002, „das Wunderkind," bei seines Vaters Tod 3 Jahre alt. Drei Römerzüge. P. Silvester Ii.
a) Regentschaft: Ottos Mutter Theophano (t 991), seine Großmutter Adelheid und Erzbischof Willigis von Mainz.
b) Heinrich der Zänker strebt nach der Krone; er erhält Bayern zurück, Hezilo dagegen Kärnten als Herzogtum (985).
c) Drei Romerzüge des feit 995 mündigen Kaisers.
1. Ottos Krönung durch seinen Vetter P. Gregor V. nach Unterdrückung des Patricius Johann Crescentius des Jüngern (996).
2. Crescentius enthauptet; Ottos Freund und Erzieher, der große Gelehrte Gerbert (Verbreiter der arabischen Ziffern), früher in Reims, dann Erzbischof von Ravenna, wird Papst Silvester ü. (999—1003).
3. Im I. 1000 wallfahrtet Otto nach Gnefen zum Grabe des Märtyrers Adalbert (+ 997), Bifchofs von Prag und Apostels der Preußen, öffnet die Gruft Karls des Großen in Aachen; will nun Rom zum Kais ersitze machen.
Aufstand der Römer; Otto Iii. flieht und f, 22 Jahre alt, zu Paterno in der Campagna.
5. Heinrich Ii. der Heilige, 1002—1024, Sohn Heinrichs des Zänkers, Urenkel K. Heinrichs I.; besonnen, kräftig, fromm; bemüht, Deutschlands Einheit zu erhalten, seine Grenzen zu sichern; mit ihm erlischt das sächsische Kaiserhaus.
a) Er unterwirft (1004—1014) den nach Böhmen vorgedrungenen Polenherzog (später König) Boleslaw I. Chrobry (den Glorreichen, s. § 111);
b) strenge gegen den fehdelustigen Adel und die Geistlichkeit sorgt er für die Wohlfahrt des Reichs; gründet (1007) mit
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_I. Konrad_I. Lothar Otto Lothar Ottos Ottos Otto Otto P. Ottos Adelheid Willigis Heinrich_der_Zänker Heinrich Ottos Ottos Gregor_V. Gregor_V. Johann_Crescentius Johann Crescentius Ottos Otto Apostels Karls Otto Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Urenkel_K._Heinrichs_I. Heinrichs_I. Boleslaw_I. Chrobry
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Ostmark Polen Frankreich Lothringen Aachen Ottos Italien Rom Unteritaliens Ottos Ostküste_Calabriens Brandenburg Merseburg Rom Ottos Mainz Ottos Reims Ravenna Prag Aachen Rom Campagna Deutschlands
I. Deutschland. B. Kaiser aus dem Hause Habsburg.
45
Bohmischbrod östlich von Prag 1434, wo beide Prokope fallen. Sigmund wird im Jglauer Vertrag (1436) als König von Böhmen anerkannt.
3. Den Kalixtinern gestattet das Baseler Konzil (1431—48) den Kelch beim Abendmahl (in den Prager Kompaktaten 1433).
Bemerkung: Aus den Hussiten entsteht die böhmisch-mährische Brüdergemeinde, aus dieser die evangelische Brüderunität zu Herrnhut in Sachsen (1722; s. § 166).
c) Sigmund, meist in Ungarn (§ 126), verleiht in Deutschland 1. die Mark Brandenburg und die Kurwürde dem 1415 Burggrafen von Nürnberg Friedrich Vl von Hohenzollern,
der sich schon als Statthalter um dies unter Wenzel und Sigmund herabgekommene Land große Verdienste erworben;
2. Kursachsen nach Aussterben der Assanier Friedrich dem Streitbaren von Meißen aus dem Hause Wettin (1423), dem Stammvater der sächsischen Regentenhäuser.
B. Kaiser aus dem Kaufe Kaösöurg, 1438—1740 (1806).
§ 116.
1. 2ubved)t H. 1438—1439, Herzog von Österreich,
a) ein wohlgesinnter, unternehmender Fürst; als Schwiegersohn Sigmunds auch Erbe von Böhmen und Ungarn;
b) stirbt in Ungarn auf der Rückkehr von einem Türkenkriege.
c) Die Kaiserwürde bleibt nun bis zu ihrem Erlöschen (1806) beim
Hause Österreich.
2. Friedrich Hi (Iv.) 1440—1493 (vergl. d. Tab. § 112),
Albrechts Ii. Vetter; gutmütig, wenig begabt, ohne Thatkraft; der letzte
in Rom (1452) gekrönte Kaiser; anfangs leitet ihn sein Geheimschreiber
Äneas Sylvius Piccolomini (= P. Pius Ii. seit 1458, s. § 120).
a) Unruhen iu Böhmen, Ungarn und Österreich:
1. Wladislaus Posthumus, Albrechts Ii. nachgeborner Sohn erhält die Kronen von Böhmen und Ungarn; nach dessen Tod (1457) muß Friedrich Iii. den Hussitenfreund Georg Podiebrad (f 1471), später den Prinzen Wladislaw den Guten von Polen als König von Böhmen anerkennen.
2. Für Wladislaus Posthurtmö regiert in Ungarn sein Stiefvater Wladislaw Iii. von Polen (f in der Türkenschlacht bei Varna 1444), dann der Siebenbürge Johann Hunyad (Hunyadi), der tapfere Bekämpfer der Türken; nach 1457 bemächtigt sich dessen Sohn Matthias (Lorvmue des Thrones (s. § 126 und die Tafel § 146).
3. Friedrich Iii. wird (1462) von den Wienern und seinem eigenen Bruder Albrecht Vi. in seiner Hofburg belagert, aber durch Podiebrad befreit; muß sich vor Matthias Corvinus,
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg_Friedrich_Vl_von_Hohenzollern Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Hi_(Iv. Friedrich Albrechts Albrechts Äneas_Sylvius_Piccolomini Wladislaus_Posthumus Albrechts Albrechts Friedrich_Iii Friedrich Georg_Podiebrad Wladislaus_Posthurtmö Johann_Hunyad_(Hunyadi Johann Matthias_(Lorvmue Friedrich_Iii Friedrich Albrecht_Vi Albrecht Matthias_Corvinus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hause_Habsburg Prag Sachsen Ungarn Deutschland Brandenburg Wettin Kaufe_Kaösöurg Ungarn Ungarn Rom Ungarn Ungarn Polen Ungarn Polen Varna
118 § 157. Neuere Geschichte. Zweite Periode, 1648—1789.
Mckötick auf Preußens Kntwicktung.
a) Die Nordmark (Brandenburg), 928—1134,
wo in den frühesten Zeiten die suevischen Semnonen wohnten,
928 1. wurde gegründet von Kaiser Heinrich I. 928, nach Unter-
werfung der seit der Völkerwanderung daselbst wohnenden slavischen (wendischen) Heveller und Daleminzier (§ 91).
2. Einführung des Christentums, begonnen unter Otto I. d. Gr. (um 950) durch Gründung der Bistümer Merseburg, Havelberg, Brandenburg und des Erzbistums Magdeburg.
Teilung des Wendenlandes (963) in drei Marken: Meißen, Ostmark, Nordmark (Altmark am linken Elbufer).
b)Askanische Markgrafen, 1134—1319 (1320).
1134 1. Albrecht der Bar, Graf von Ballenftädt und Askauien
(Aschersleben), erhält von Kaiser Lothar die Nordmark,
a) nennt sich nach Besitznahme der Stadt Brandenburg Markgraf von Brandenburg (1144),
b) begründet unter den Wenden das Christentum und damit deutsche Sitte und Kultur.
Sachsen mit Brandenburg vereinigt 1138—42 (s. § 99).
2. Die Nachfolger Albrechts des B. (t 1170) erweitern ihre Besitzungen vom böhmischen Gebirge bis Pommern und von Quedlinburg bis Polen (Uckermark, Neumark, Lausitz).
(Bernhard, Albrechts des Bären jüngerer Sohn, wird Herzog von Sachsen 1180, § 99 a. E.; diese Linie stirbt aus 1422; § 115.)
3. Mit Waldemar (1308—19) und seinem unmündigen Neffen Heinrich erlischt das askanische Haus in Brandenburg 1320 (§ 113).
e) Wittelsbacher Markgrafen und Kurfürsten, 1324—73.
1. In der Zwischenregierung (1320—24) und unter den 1324 Ipittclsbacbcrn (1324—73) kommt die Oberlausitz an Böhmen
und andere Teile der Mark an benachbarte Fürsten.
2. Ludwig der Brandenburger (1324—51) überläßt nach Vertreibung des falschen Waldemar (1347) die Mark seinem Bruder Ludwig dem Römer (1351—65), welchem K. Karl Iv. durch die goldene Bulle 1356 die V.urwürde verleiht.
3. Der 3. Bruder Otto der Faule tritt die Mark gegen ein Jahrgeld an Karls Iv. Sohn Wenzel ab (1373).
1373 6) Luxemburger Kurfürsten, 1373—1415.
1. Unter Wenzel (während dessen Unmündigkeit K. Karl Iv. für die Mark wohlwollend gesorgt hatte) und seinem Bruder Sigmund, der die Mark Statthaltern überläßt und einen Teil an Jost von Mähren verpfändet, herrscht arge Verwirrung (Erpressungen der Statthalter, Gewaltthätigkeiten der Raubritter).
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Otto_I. Albrecht Albrecht Graf_von_Ballenftädt Lothar Albrechts Neumark Bernhard Albrechts Albrechts Waldemar_( Heinrich Heinrich Ludwig_der_Brandenburger Ludwig Ludwig_dem_Römer Ludwig Karl_Iv Karl Otto Karls Wenzel Unter_Wenzel Karl_Iv Karl Jost_von_Mähren
§ 179—180. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789.
c) Infolge der Beschlüsse des Karlsbader Ministerkongresses
(1819) und der Wiener Schlußakte (1820) Überwachung der Presse und Kommissionen zur Aufspürung „demagogischer Umtriebe".
d) Uber die Kongresse der durch die H. Allianz verbündeten Fürsten, vornehmlich zur Unterdrückung revolutionärer und freiheitlicher Bestrebungen (zu Aachen 1818, Tropp au 1820, Laibach 1821, Verona 1822) vergl. §§ 173, 175 ff.
L. Nach der Julirevolution.
a) Infolge der Julirevolution 1830 (§175) Einführung von
freieren Verfassungen in Braunschweig (Herzog Karl Ii. vertrieben, f in Genf 1873; Nachfolger sein Bruder Wilhelm), Hessen-Kassel, Sachsen (König Anton, 1827—36, nimmt seinen Neffen, Friedrich August Ii. t 1854, zum Mitregenten) und in Hannover, wo jedoch Ern st Au gust nach Abtrennung Hannovers von England (1837) die Konstitution von 1833 wieder aufhebt.
(Protest der 7 Göttinger Professoren: Jakob und Wilh. Grimm,
Dahlmann, Gervinus, Ewald, Abrecht und Weber.)
b) Nach dem (auf den Aufruf des Redakteurs Wirth erfolgten) Hambacher „Verbrüderungsfest allerdeutschen " (26. Mai 1832, in der Pfalz) und dem Frankfurter Attentat gegen die Bundesversammlung (1833) erfolgt Verschärfung der Maßregeln der Reaktion.
c) In Preußen:
1. Sricöri* Wilhelm Iii. (1797-1840, f. § 171 ff.) befördert Industrie und Handel, besonders durch den deutschen Zollverein
1834 (1829, umfaßt 1834 die Mittel- und Südstaaten); sorgt für
Volksunterricht, Wissenschaft und Kunst; Universitäten in Berlin 1810, in Bonn 1818. Provinzialstände 1823 (s. o. A.).
2. Friedrich Wilhelm Iv., 1840—61,
erteilt den politisch Verfolgten, wie Arndt, Jahn (Z 172, I.) u. a. Amnestie; eine neue Versassuug legt er dem „vereinigten Landtag" (1847) vor, dem jedoch die ihm darin bewilligten Rechte nicht genügen; er unterstützt Künste und Wissenschaften; in Berlin der Bildhauer Christian Rauch, die Maler Peter Cornelius und Wilh. Kaulbach, die Sprachforscher Jakob und Wilhelm Grimm, die Geschichtschreiber Leop. Ranke und Fr. v. Raumer, der Naturforscher Alexander von Humboldt u. a. (s. § 190 und 191).
d) In Bayern wird durch den kunstsinnigen Königs Ludwigs I. (1825—48, t 1868) und seinen gleichfalls für Kunst und Wissenschaft begeisterten Sohn und Nachfolger Maximilian Ii. insbesondere München zu einer Pflegestätte der bildenden Künste und der Wissenschaften gemacht (Universität München 1826).
e) Österreich: Auf Franz I. (1804—35) folgt sein Neffe Ferdinand I., 1835—48 (f 1875), ein wohlwollender Regent. Sein Staatskanzler Metternich (1809—48), Lenker des Staates (auch des deutschen Bundestages).
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Wilhelm Anton Friedrich Friedrich August Jakob Grimm Dahlmann Ewald Weber Wirth Wilhelm Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Arndt Christian_Rauch Peter_Cornelius Kaulbach Jakob Wilhelm_Grimm Wilhelm Alexander_von_Humboldt Alexander Ludwigs_I. Maximilian_Ii Maximilian Franz_I. Ferdinand_I. Ferdinand_I. Metternich
Extrahierte Ortsnamen: Karlsbader_Ministerkongresses Aachen Laibach Verona Braunschweig Genf Hessen-Kassel Sachsen Hannover England Berlin Bonn Berlin Bayern