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1. Kurze Geschichte von Hessen - S. 23

1881 - Gießen : Roth
— 23 — ihr Zutrauen. Nachdem sie einige streitige Punkte ausgeglichen hatten, übertrug sie ihm sogar die Vormundschaft über ihr Land und übergab es ihm „zu getreuer Hand," in der Ueberzeugung, daß nur hierdurch die Ruhe bis zu einem Ausspruch des Kaisers und der Fürsten erhalten und jede verderbliche Einmischung feindseliger Nachbarn vermieden werden könne. Sie glaubte um so sicherer auf die Treue des Markgrafen bauen zu können, als ihr Vater seiner Zeit mit großmüthiger Uneigennützigkeit die Vormundschaft über den jungen Markgrafen geführt hatte. c) Das enge Bündniß zwischen Sophie und Heinrich dem Erlauchten war auch anfangs so ersprießlich für Thüringen und Hessen, daß weder Kirchenbann noch Interdikt des Bischofs von Mainz irgend einen Eindruck auf diese Länder machte. Als jedoch Heinrich sich mit dem Erzbischof von Mainz aussöhnte und alle Lehen der Landgrafschaft Thüringen von ihm annahm, dagegen für Hessen nichts als einen Aufschub von 2 Jahren (bis zur Mündigkeit Heinrichs des Kindes) und einen allgemeinen Landfrieden aus- bedung, da kehrte Sophie rafch aus Brabant zurück und hob die angeordnete Statthalterschaft auf. Markgraf Heinrich behielt jedoch die Wartburg und das hessische Stammschloß Gndensberg zurück. Man erzählt, daß um diese Zeit, da auch die Stadt Eisenach ihr den Einzug verweigern wollte, sie mit einer Axt an das Thor geschlagen und die Oeffnnng mit unwiderstehlichem Muthe erzwungen habe. Da eine Entscheidung des Kaisers bei den damaligen traurigen Zuständen des Reiches nicht zu erwarten war, so konnten nur die Waffen entscheiden. Sophie verband sich daher mit Albrecht dem Großen, dem Nachfolger Ottos von Braunschweig (ihres früheren Feindes), indem sie ihm ihre Tochter Elisabeth zur Frau gab und ihren Sohn mit dessen Schwester Adelheid verlobte. Nun gab Heinrich Gndensberg heraus und beschränkte sich nur auf Thüringen. Der Krieg war jedoch trotzdem nicht zu vermeiden. Nach jahrelangen, mit abwechselndem Glück geführten, zum Theil blutigen Kämpfen und nachdem Albrecht in Gefangenschaft gerathen war, kam 1263 ein Vertrag zu Stande, der den „thüringischen Erbfolgekrieg" beendigte. ä) Heinrich, der unterdessen mündig geworden war, legte den Titel eines „Landgrafen von Thüringen" ab und begnügte sich mit Hessen. Er nannte sich „Landgraf und Fürst zu Hessen" und verlegte seine Residenz nach Kassel. In einer fast 44jährigen Regierung säuberte er fein Land von Raubrittern, schützte es gegen die Anmaßungen übelwollender Nachbarn, vergrößerte es durch passende Erwerbungen und errang sich die Achtung der hessischen

2. Kurze Geschichte von Hessen - S. 24

1881 - Gießen : Roth
— 24 — Großen, sodaß sie ihn bereitwillig als ihren Landesherrn anerkannten. Nachdem die „kaiserlose, schreckliche" Zeit mit der Erwählung Rudolphs von Habsburg ihr Ende erreicht hatte, half er diesem seine Feinde überwinden, namentlich den König Ottokar von Böhmen. Er erlebte noch den Schmerz, daß sein erstgeborner Sohn Heinrich sich gegen ihm empörte, weil er mit der beabsichtigten Theilung des Landes unzufrieden war. Ihm folgten in der Regierung seine beiden jüngeren Söhne: Ioh annes, in Niederhessen und Otto in Oberhessen. Als ersterer schon im 3. Jahre seiner Regierung gleichzeitig mit seiner Gemahlin und Tochter an der Pest starb, so fiel das ganze Land seinem Bruder Otto zu. 2. Otto I (1308—13-28.) Derselbe wird als ein frommer, weiser und friedliebender Fürst geschildert. Er hatte die Landestheilung seines Vaters ebenfalls nicht gebilligt und war bemüht, das Recht der Erstgeburt in Hessen einzuführen. Wenn ihm dies auch nicht gelang, so vererbte er doch, obgleich er zwei Söhne hatte, das Land nngetheilt auf seinen ältesten Sohn. 3. Heinrich Ii., der Eiserne. (1328—1376.) Seine ganze Persönlichkeit hat einen romantischen Anstrich und es ist in seiner Geschichte schwer Wahrheit und Dichtung zu trennen. Schon sein Name, „der Eiserne" ist historisch unerklärt, wie man auch weder das Jahr seiner Geburt, noch das seines Todes sicher kennt. Die romantischen Erlebnisse seines früh verstorbenen Sohnes Otto hat Gottfried Kinkel in einem schönen epischen Gedicht, „Otto der Schütz", verewigt. Nach dem Tode seines einzigen Sohnes Otto nahm Heinrich den Sohn seines Bruders Ludwig, Hermann den Gelehrten, zum Mitregenten an, welcher auch sein Erbe und Nachfolger wurde. 4. Hermann der Gelehrte. (1367, resp. 1376— 1413.) a) Als Sohn des jüngeren Bruders Heinrichs des Eisernen hatte er feine Aussicht zur Regierung zu gelangen, und widmete er sich daher gelehrten Studien und dem geistlichen Stande. Er studirte in Paris und Prag und erwarb sich an letzterem Orte den Grad eines Magisters der freien Künste (Baccalanreus). Später ward er Domherr zu Magdeburg, bis ihn sein Oheim Heinrich Ii. 1367 zum Mitregenten und bereinftigen Nachfolger berief. Er

3. Kurze Geschichte von Hessen - S. 26

1881 - Gießen : Roth
— 26 — genhain, aus dessen Wappen man auch das Bundeszeichen — einen Stern — der an den Steigbügeln oder an Kappen getragen wurde, wählte. Man erzählt, daß selbst die Hofdiener des Landgrafen sich mit dem Stern versehen hätten, um im Augenblick der Gefahr sich Sicherheit zu verschaffen. Die^ beiden Landgrafen erließen zwar eine schriftliche Abmahnung an ihre Basallen und Burgmannen, dem Bunde nicht beizutreten, oder auszutreten, falls sie Glieder wären, aber ohne Erfolg. Bei einer außerordentlichen „Tagsatzung" zu Marburg, schilderte Hermann den Abgeordneten der oberhessischen Städte die Lage des Landes und die Treulosigkeit seiner Vasallen. Als er unter Thränen erklärte, daß er alle ihm treuen Ritter mit einem Brode speisen könne, erhoben sich die Vertreter der Städte und vergießen dem Landgrafen Leib und Gut. Landgraf Hermann, hierdurch er-muthigt und gestärkt, verwarf nun selbst den Vorschlag seines Oheims, durch eine Gebietsabtretung an Braunschweig die Ruhe seines Landes zu erkaufen und beschloß auszuharren in dem aufgedrungenen Kampfe. d) Die Städte hatten in der Folge schwere Drangsale zu erdulden, doch waren ihre Bürger von einem tapferen Geiste beseelt. Es gelang ihnen nicht selten, die Anstürmenden zurückzuwerfen und ihnen empfindlichen Schaden zuzufügen. Bei Wetzlar gelang es den mit Hermann verbündeten Grafen von Solms, Otto und Johann Ii., nach einem siegreichen Treffen die Häupter des feindlichen Heerhaufens gefangen zu nehmen. Graf Otto ließ leine Gefangenen als treubrüchige Vasallen hinrichten, Johann dagegen, vielleicht durch ein Lösegeld bestochen, vielleicht auch entschlossen von Hermann abzufallen, entließ die seinigen heimlich. Hierüber entrüstet, überfiel ihn Landgraf Hermann, behandelte ihn als offenen Feind und begann, um die Stadt Wetzlar zu schützen, ihn selbst aber zu bezwingen, auf einer Anhöhe <xn der Dill eine Feste zu bauen, die nach ihm Hermannstein genannt wurde. Auf diese Weise wurde die Kraft der Stern er getheilt und ihr Name fiel bald der Verachtung anheim. Auch mit Thüringen und Mainz hatte Hermann zu kämpfen und seine Hauptstadt Kassel hatte zwei Belagerungen auszuhalten. Das letzte mal rettete ihn der Muth seiner zweiten Gemahlin, 'einer Tochter des Burgrafen Friedrich V. von Nürnberg. Dieselbe wagte sich nämlich in das feindliche Lager und bewog durch ihre Beredsamkeit den Landgrafen Balthasar v. Thüringen zum Abzug. 5. Ludwig I., der Friedfertige. (1413—1458.) a) Das Leben und Wirken dieses Fürsten, eines Sohnes Hermanns des Gelehrten, bilden in den unerquicklichen Wirren und Fehden seiner Zeit einen angenehmen Ruhepunkt. Er verstand es einerseits seine Feinde zu züchtigen, aber andrerseits auch wieder mild und versöhnlich zu sein. Um seinem Volke Ruhe und Frieden zu sichern, verzichtete er auf seine Erbausprüche in Brabant und schlug selbst die ihm nach Albrechts Ii. Tod (1440) angebotene Kaiserkrone aus. Da er in seiner Jugend schwächlich war, so hatte er weder Lesen noch Schreiben gelernt; trotzdem wurde er vielfach als Schiedsrichter angerufen. Sehr gottesfürchtig, war er in seiner Jugend mit seinem Freuude, dem Grasen Johann von
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