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Fluge durch die Steppe, um die Herden zusammenzuhalten. Ihre Mahlzeit bereiten
sie sich selbst, indem sie Schilf und dürres Gras der Steppe zusammenbringen und in
diesem Feuer ihren Speck usw. braten. Wenn es kalt ist, so stellen sie Zelte auf.
9. Wie kommt es, daß die Hütten der Pußta aus Lehm erbaut
sind? Bausteine, Bauholz fehlen, Landstraßen nicht vorhanden, Baumaterial dazu fehlt
usw. In manchen Teilen Ungarns sind die Steine so selten, so daß man sie, wie ein
Volkssprichwort sagt, nicht einmal für Gold als Medizin bekommen kann.
10. Wie kommt es, daß in Siebenbürgen die bedeutendsten Orte
am Süd- und Westrande liegen? Dieselben liegen am Fuße der Randgebirge,
am Ausgange der großen Durchbruchsstraßen durch das Gebirge; sie sind darum be-
deutende Handelsplätze geworden usw.
Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht.
Bewohner Österreich-Ungarns. Daß Österreich-Ungarn in seiner
Entwicklung mit andern Staaten nicht Schritt gehalten hat, liegt zum
Teile auch in der Bevölkerung des Landes.
Abstammung: Die Bevölkerung des Landes weist in bezug auf
Abstammung wenig Einheitlichkeit auf. Österreich-Ungarn ist gleich
der Balkanhalbinsel völkisch (ethnographisch) ein Trümmerstaat.
Es wird bewohnt von den Slawen, Deutschen und Romanen').
Die Slawen umfassen fast die Hälfte der Bewohner des Landes. Zu ihnen
gehören die Tschechen in Böhmen und Mähren, die Slowenen in Ober-
Ungarn, die Polen und Ruthenen in Galizien und die Serben, Kroaten
und Slowaken. Da den Slawen die gemeinsame Schriftsprache fehlt und
sie räumlich durch die Magyaren in zwei Gruppen getrennt sind, so tritt
ihr Übergewicht vorläufig noch nicht in Erscheinung. Die Deutschen
bilden 1k der Bevölkerung des Staates. Gib an, wo die Deutschen Haupt-
sächlich wohnen! Alpenländern, Siebenbürgen, Randgebieten Böhmens. Als
Hauptkulturträger war und ist das Deutschtum in Österreich-Ungarn von
größter Bedeutung. —Zu den Romanen gehören die Italiener in Süd-
tirol und die Rumänen in Siebenbürgen. — Im Donautieslande wohnen
die Magyaren oder Ungarn, außerdem zerstreut im Lande Juden
und Zigeuner. —Wiedergabe.
Religion und Bildung. Über 2/s der Bewohner des Landes sind K a t h o -
liken. Protestanten gibt es namentlich in Ungarn und Siebenbürgen,
im ganzen nur etwa 5 Millionen. — Die konfessionelle Mischung ist am
stärksten im Südosten, woselbst kleinere Städte mitunter vier- bis sechserlei
Gotteshäuser haben. Die geistige Bildung der Bewohner ist außer-
ordentlich verschieden; am höchsten ist sie entwickelt in den deutschen Staaten;
auf einerniedrigen Stufe steht sie namentlich in den slawischen und magy-
arischen Teilen. Die Schulpflicht dauert gesetzlich vom 6. bis zum 14.,
in einigen Länderteilen nur vom 7. bis 12. Lebensjahr. Sie wird aber
nicht überall innegehalten, so besucht z. B. in der Bukowina nur V5 der
schulpflichtigen Kinder die Schule. Ein großes Hindernis der Schulbildung
ist die Nielsprach ig feit2). Universitäten sind 11 vorhanden (5 deutsche,
6 nichtoeutsche)2). — Wiedergabe.
Slawen 461/2°/o, Deutsche 23o/o (^/«), Magyaren 19°/» P/s), Rumänen 7 o/o
(1/i 4), Italiener Iv40/0 (7c00c0), Zigeuner a/3 °/o (100000). —
2) Deutsche Universitäten: Wien, Jnsbruck, Prag, Czernowitz und Graz: 6 nicht-
deutsche Universitäten: Prag, Krakau, Lemberg, Budapest, Klausenburg, Agram.
3) Analphabeten in Österreich Sö1^°/o, Ungarn 471/4°/o, in Kroatien 60°/o, in
Galizien und Bukowina darüber.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 95 —
eines Jndustriebezirks, indem das Großgewerbe zu einer mächtigen Entwicklung gelangte;
infolgedessen waren Arbeitskräfte nötig, die sich in der Nähe der Stadt ansiedelten;
daher entstanden hier die großen Orte usw.
7. Gib an, welche geschichtlichen Erinnerungen a) Paris
d) Versailles weckt! —
8. Fahre zu Wasser von Paris nach Marseille — von Straßburg nach Lyon —
von Köln nach Paris — von Orleans nach dem Mittelmeer! —
9. Bestimme feie Größe der Städte des Seinebeckens nach
den Zeichen der Karte! Lille über 200 000, Roubaix 140 000, Le Havre
130 000, Rouen 116 000, Reims 106 000, Nancy 103 000 — Amiens 90 000, Calais
60 00, Versailles 55 000 Einw. usw-
Bewohner Frankreichs.
Daß Frankreich eine achtunggebietende Stellung im Rate der Völker
sich errungen und bewahrt hat, dies liegt nicht zum geringen Teile in
seiner Bevölkerung und in dem Wesen derselben-
Abstammung. Frankreichs älteste Bewohner waren diekeltischengallier,
die von den Römern (Julius Cäsar 58—50 v- Chr.) unterworfen wurden. Es
wanderten nun zahlreiche Römer in das Land und dieses nahm als römische Provinz
die römische Sprache an. Später drangen (Völkerwanderung) germanische
Stämme (Burgunder, Westgoten, Franken, Normannen) in das Land. Unter ihnen
erlangten um das Jahr 500 die Franken die Alleinherrschaft im Lande. So ent-
stand im Laufe der Zeit aus den Galliern, Römern und Germanen ein M i s ch v o l k.
Da die Gallier sich nämlich mit den Römern mehr als mit den Germanen vermischt
haben, so entstand das romanische Volk der Franzose n.1) Nicht-
sranzosen gibt es nur wenige im Lande; die wohnen meistens in den Grenzland-
schaften. Unter ihnen nehmen die keltischen B r e t o n e n in der Bretagne mit
1 Mill. die größte Zahl ein. Die Zahl der Basken in den Pyrenäen beträgt ca.
1li Mill., der Nichtsranzosen l1/* Mill. (nicht naturalisierte Fremde). Etwa
100 000 Deutsche wohnen als Geschäftsleute und Arbeiter in den größeren Städten,
namentlich in Paris. Juden hat Frankreich weniger als Deutschland (100 000
gegen 800 000). — Wiedergabe.
Charakter. Die Franzosen sind meist kleiner als die Deutschen;
sie haben dunkles Haar und dunkle Augen. In ihren Bewegungen sind
sie behende und geschickt; in ihrer Unterhaltung zeigen sie sich gewandt
und witzig. Gegen Fremde sind sie meist artig und gefällig^). In vielen
Kriegen haben die Franzosen Mut und große Tapferkeit gezeigt, und es
ist für sie die größte Beleidigung, als Feiglinge gescholten zu werden.
Der Franzose liebt Neuerungen und Veränderungen, und kein Land hat
in dem letzten Jahrhundert seine Regierungsform so oft geändert als
Frankreich (nachweisen!). Da der Franzose eine große Beweglichkeit des
Geistes besitzt, so ist er stets darauf bedacht, Neues zu erfinden. Da-
mit paart sich eine große Unternehmungslust und ein stark ausgeprägter
Sinn für das Schöne. Andererseits haftet dem Franzosen aber auch die
Eitelkeit und Ruhmsucht an. Daher sucht er sich überall hervorzu-
drängen und andere Völker auszustechen. Wohl wurde dadurch der Ge-
werbefleiß stark angeregt und das Kunstgewerbe zu großartigen Leistungen
angespornt, wodurch Frankreich zur Modemacht Europas erhoben wurde.
•— Wiedergabe.
x) Die französische Nation „hat von den Galliern das Wesen, von den Römern
die Sprache, von den Franken den Namen geerbt" (Egli).
2) Der Volkscharakter zeigt in den einzelnen Prov. bedeutende Unterschiede, so ist
der Pariser überfein, der Auvergner plump, der Vendeer fromm und roh, der Gas-
cogner beweglich, der Burgunder treu, der Normanne zweideutig usw.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Ortsnamen: Paris Versailles Paris Marseille Lyon Paris Roubaix Rouen Reims Amiens Versailles Frankreichs Frankreich Frankreichs Bretagne Paris Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Europas
— 120 —
(50 000 Einwohner). Hier wurden die Waren des Südens Europas und des Morgen-
landes gegen die Erzeugnisse des Nordens ausgetauscht. Unter allen Städten hat Brügge
am meisten das mittelalterliche Aussehen bewahrt). Nachdem es durch einen Kanal mit
dem Meere in Verbindung steht, erwacht die Stadt zu neuem Leben. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
Wie kommt es. daß gerade Antwerpen, Brüssel und Gent
so große Städte geworden sind? Günstige Lage in der Nähe des Meeres,
an schiffbaren Flüssen oder tiefen Kanälen, am Knotenpunkt der Eisenbahnen usw.
2. Wie kommt es, daß wir in der Nähe der Stadt Brüssel
so viele Schlachtorte finden? Brüssel liegt in der Mitte des Landes —
Haupt- und Residenzstadt — fruchtbare Gegend — Schlüssel zu den Ardennen — nach
Deutschland und Frankreich usw. —
3. Nenne bekannte Schlachtorte, d i e in Belgien liegen!
Ligny, Waterloo oder Belle Alliance usw. Welche Erinnerungen wecken in euch diese
Schlachtorte? Freiheitskrieg 1815 — Kämpfe mit Napoleon I. usw.
4. Wie ist es zu erklären, daß große Seeschiffe bis nach Ant-
werpen gelangen? Die Mündung der Schelde ist trichterförmig erweitert — die
Flut kann weit ins Land eindringen — mit der Flut gelangen die großen Seeschiffe
stromaufwärts bis nach Antwerpen, kleinere sogar bis nach Brüssel und Löwen.
Das Volkstum Belgiens. Abstammung und Charakter.
Das kleine Belgien beherbergt zwei Völkerstämme. Im südlichen Teile
des Landes wohnen die Wallonen^), welche die französische Sprache
reden und französischen Charakter aufweisen. Im nördlichen Teile wohnen
die Vlaemen (spr. Flamen) oder Fläminger, ein niederdeutscher
Stamm. Die Flamländer sind groß und kräftig gebaut, haben blonde Haare
und blaue Augen; sie sind schweigsam, gegen Fremde verschlossen und zurückhaltend.
Fest hängen sie an ihrem Glauben und an hergebrachter Sitte. Die Wallonen
sind kleiner, als die Vlaemen, besitzen einen gedrungenen Körperbau, dunkles Haar und
dunkle Augen. Sie sind rührig und heiter, von aufgewecktem Wesen, kriegerisch und
harter Arbeit fähig. Obgleich die F l a m l ä n d e r in der Mehrheit sind (55e/o),
bilden die Wallonen infolge ihrer Regsamkeit den tonangebenden
Volksteil, und das Französische wurde sogar als Amtssprache
festgesetzt. In neuerer Zeit haben die Flamländer kraftvoll für ihr Volks-
tum gekämpft und die Gleichberechtigung ihrer Sprache erreicht (seit 1898)
— Wiedergabe.
Religion und Volksbildung. Der Religion nach ist die Be-
völkerung Belgiens fast ausschließlich katholisch (nur etwa 20 000 Pro-
testanten). Die Volksbildung ist trotz der hohen wirtschaftlichen Blüte
des Landes noch rückständig. Im Lande besteht kein Schulzwang;
daher findet man noch heutzutage Leute, die nicht lesen und schreiben
können. Wohl gibt es überall Volksschulen und auch 4 Universitäten
im Lande; erstere werden wenig besucht; letztere sind hinsichtlich ihrer
ganzen Einrichtung den meisten deutschen Hochschulen nicht gleich zu stellen,
dagegen hat die Kunst (Malerei und Bildhauerei) einen großen Auf-
fchwung genommmen und liefert wie früher hervorragende Werke. —
Wiedergabe.
*) Herrliche alte Tore, schmale Gassen mit einem malerischen Gewirr spitzer
Giebel, prächtige Bauten der Gotik und Renaissance — zum Teil unbewohnt — er-
innern an die vergangenen Zeiten der Blüte der Stadt.
*) Die Wallonen sind romanisierte Kelten.
') Noch 1904 waren 8vt0/0 der Rekruten des Lesens und Schreibens unkundig
(Deutschland 0,03°/,,).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Brüssel Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Frankreich Belgien Antwerpen Belgiens Belgiens Deutschland
— 131
häufig, und der Witterungswechsel vollzieht sich meist plötzlich. Das
g ü n st i g st e Klima haben die Inseln. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Vertiefung.
1. Wie ist es zu erklären, daß wir auf den Rücken des Bal-
tischen Höhenzuges in Jütland Heiden und Moore antreffen?
Die Gletscher haben beim Abtauen Sandmassen des Landrückens ausgewaschen, west-
wärts geschwemmt und auf seiner westlichen sanften Abdachung abgelagert. Da der
Landrücken eine geringe Steigung im Osten hat, so konnte das Wasser schwer abfließen
und bildete Moore. Dazu kommt noch an einigen Stellen der rötlichbraune und un-
durchlässige Sandstein unter dem Sande.
2. Wie erklärst du dir das Vorhandensein der kleinen
Strandseen an der Westküste? (Siehe Band I. Die Hasse).
3. Woher stammt der rötlichbraune und eisenhaltige Sandstein in
Jütland? Er bildet sich wahrscheinlich durch die Verbindung des Regenwassers mit
dem eisenhaltigen Sande.
4. Wie kommt es, daßdänemark so sruchtbarenboden auf-
weist? Der Boden besteht zum Teile aus Schwemmland — die Gletscher haben ausgedehnte
Lehmschichten hier abgesetzt, die fruchtbar sind — erhöht wird die Fruchtbarkeit durch
das milde Klima des Landes. Auf der dänischen Inselwelt sallen reiche Niederschläge.
5. Warum wird diewestküste Jütlands „die eiserne Küste"
genannt?
6. Warum führt die Nordspitze Jütlands die Bezeichnung
„der Kirchhof der See"? Tausende von großen und kleinen Schiffen sind hier
zu Grunde, und viele Menschen und kostbare Waren, die einen Wert von mehreren
100 Millionen Mark hatten, find hier verloren gegangen usw.
7. Inwiefern ist Dänemarks Herrschaft über den Verkehr zwischen
Nord -und Ostsee durch den Kaiser Wilhelms-Kanal geschmälert worden?
8. Warum konnte Dänemark die erworbene Machtstellung
nicht behaupten? Das Land war zu klein, um sich größere Massen auf die Dauer
angliedern zu können — Mangel an Bodenschätzen — Abgeschlossenheit vom Weltmeere —
Gefährlichkeit seiner Zugangsstraßen, Mangel an schiffbaren Flüssen usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Das Volkstum Dänemarks.
Abstammung und Konfession. Die Bevölkerung des dänischen
Hauptlandes besteht zu 98°/» aus Dänen (Skandinaviern) zu 14/a°/o
aus Deutschen. Die Dänen sind aus Sachsen, Friesen und Goten
zusammengeschmolzen'). Dieselbe Einheitlichkeit wie in der Abstammung
finden wir auch in der Konfession der Bewohner. Fast alle Bewohner
gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Katholiken
(6 000) und Juden (3 500) gibt es nur wenige. — Wiedergabe.
Charakter und Mundart. Die Unterschiede zwischen den Jüten
und Jnseldänen sind nach Charakter und Mundart sehr groß. Die
Jüten sind von hoher, schlanker Gestalt und durchweg noch länger als
der schlanke Friese. Sie haben blondes Haar und blaue Augen, find
langsam und bedächtig, aber fleißig, klug und sehr tapfer. — Die Küsten-
bewohner und die Jnseldänen sind dagegen von mittlerem oder
kleinem Bau. Sie haben meist dunkles Haar und tiefliegende, blitzende
Augen. Körperlich sind sie leicht und sehr beweglich, sebstbewnßt und
reizbar. Rascher Entschluß und kühner Mut ist ihnen eigen. Wegen
ihrer körperlichen und geistigen Beweglichkeit hat man sie auch
die „Franzosen des Nordens" genannt. — Wiedergabe.
*) Die Dänen rühmen sich gern gotischer Abstammung.
9*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Moore Jütlands Dänemarks Dänemarks
Extrahierte Ortsnamen: Jütland Nord Ostsee Sachsen
— 152 —
6. Gib an, welche Waren wir von England beziehen? Baumwollen-
waren, Eisenwaren, Kohle usw.
Weise nach, daß die Industrie des Landes viel beigetragen hat,
daß England die erste Handelsmacht der Welt geworden ist! —
V. Daß England die erste Handelsmacht der Erde und
die Beherrscherin des Weltmeeres wurde, verdankt es auch
dem Erfindungs - und Unternehmungsgeist seiner Bewohner.
Bewohner des Landes: a) Volksdichte. England ist, wie die
Karte lehrt, sehr dicht bevölkert. Woraus ersehen wir dies schon auf
der Karte? Aus der großen Anzahl von großen Städten. Obwohl England
kleiner ist als das Königreich Preußen, so zählt es doch ungefähr 8 Millionen
Bewohner mehr als dieses. Wieviel Einwohner zählt mithin England?
Fast 42 Millionen Einwohner. Während in Preußen auf I qkm 97
Einwohner kommen, so entfallen in England auf denselben Raum 134.
Hinsichtlich seiner Volks dichte wird es in Europa nur von den Nieder-
landen (155) und von Belgien (229) übertroffen. Die Bevölkerung
ist jedoch ans die drei Teile des Reiches sehr ungleichmäßig verteilt.
Am dichtesten ist das Königreich En gl and gesiedelt (4 mal mehr als
Schottland und Irland). Der größere Teil der Bevölkerung wohnt in
Städten. Die Mehrzahl derselben hat sich infolgedessen zu bedeutender
Größe entwickelt. Großbritannien ist das Land der Groß-
ftädte. — Wiedergabe.
b) Abstammung und Eigenschaften. In England wohnen die Briten
oder Engländer, oder als Einzelvölker aufgezählt: die Engländer,
Schotten und Iren. Nur die Bewohner von Schottland und Jr-
land sind Eingeborene; die von England sind Eingewanderte und zwar aus
Deutschland, Skandinavien und Frankreich. Das zeigt sich auch in ihrer
Sprache, die viele den deutschen (und zwar niederdeutschen und fran-
zösichen) Wörtern ähnliche Ausdrücke enthält. Von diesen Ländern ist
nämlich England zu verschiedenen Zeiten erobert worden. Daß der
Engländer deutschen Ursprungs ist, beweist seine weiße Haut-
färbe, das blonde Haar und die hellblauen Augen. Der Engländer ist stark
und kräftig. Großen Wert legen sie auf E ntw ick l ung und Übung der körper-
l i ch e n Kraft. Daher haben sie an Jagen, Rudern, Ringen, Boxen und Ball-
spiel besondere Freude. Dem Engländer ist ein st a r k e r Wille und scharfer
Verstand eigen, der große Unternehmungen entwirft und mit Ausdauer durch-
führt. Das Praktische und Zweckmäßige erkannten sie sehr bald und machten viele
Erfindungen oder wußten fremde auszunutzen. Eine der wichtigsten war die Er-
findung der Dampfmaschine, die eine ungeheure Fabriktätigkeit hervorrief. England
konnte die mit Dampfkraft erzeugten Waren zu billigen Preisen verkaufen. Was war
die Folge davon? Englische Waren waren überall hochgeschätzt und vielbegehrt. Dies
und der allmählich sich entwickelnde Reichtum bewirkten, daß die Engländer auf die
andern Völker in Selbstüberhebung herabsahen. Mit Tatkraft wußten sie sich
überall aus der Erde festzusetzen und die schönsten und einträglichsten Gebiete
der Welt in Besitz zu nehmen, häufig unter Anwendung von Hinterlist und Falschheit,
So besitzt England in allen Erdteilen Besitzungen, die zusammen größer sind als das
21/i fache Gebiet von Europa. — In ihrer Häuslichkeit lieben die Engländer die Be -
quemlichkeit. Sie wohnen daher gern in einein Hause oder doch wenigstens in ei-
nem Stockwerke desselben für sich allein. Ihr Wesen ist von tiefer Religiösität
durchdrungen, was sich besonders in der Heilighaltung der Sonn- und Feiertage und
des Eides und in mannigfachen Werken christlicher Nächstenliebe zeigt. Gegen Fremde
zeigen sie sich häufig unliebenswürdig, abstoßend, stolz und selbstsüchtig.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: England England England England England England England Europa Belgien Schottland Irland England Schottland England Deutschland Skandinavien Frankreich England England Europa
— 174 —
Abstammung. Die Ureinwohner Norwegens waren die finnischen
(mongolischen) Stämme der Lappen. Die Reste derselben bewohnen
heute den nördlichen Teil der Halbinsel (Lappland). Diese wurden von
germanischen Einwanderern nach Norden gedrängt. Die neue Be-
völkerung, die Normannen, stand unter vielen Königen, die sich unter-
einander bekämpften. Dies, sowie die Dürftigkeit des Landes und die
germanische Wanderlust trieb sie bald aus den Fjorden auf das Meer
hinaus. Bald zitterte man an allen Küsten und an den Flußläufen vor
den „Wiefingern" (d. i. Buchtleuten). Besonders viel hatten England und
Frankreich unter ihren Beutefahrten zu leiden. An der englischen Küste faßten sie
früh (1016—1036) unter dem Namen „Dänen"' Fuß. In Frankreich eroberten sie
die nach ihnen benannte Normandie (zeigen!). Auch der deutschen Küste statteten
sie unwillkommenen Besuch ab. Sie drangen den Rhein und die Maas aufwärts
fahrend in Deutschland ein und eroberten die Städte Mainz, Worms, Bingen,
Köln, Trier, Aachen. Herzog Arnulf von Kärnten schlug sie und verdrängte
sie endgültig aus dem deutschen Lande. Selbst das Mittelmeer suchten sie auf,
plünderten die Küsten Spaniens und erwarben sich Niederlassungen in Unter-
Italien. Auch die Inseln Grönland und Island wurden von ihnen entdeckt und
in Besitz genommen. Ihre Beutelust trieb sie sogar nach Amerika, daß sie Win-
land nannten, weil sie dort wildwachsende Reben fanden. — Wiedergabe.
Charakter. Die Nachkommen der Normannen sind die heutigen
Norweger (981/a °/o der Bevölkerung). Diese sind ein kraftvoller, ab-
gehärteter und trotziger Menschenschlag. Sie sind von mittlerer Größe,
haben ein volles Gesicht und starken Knochenbau. Die Norweger zeichnen
sich durch ein ernstes, zurückhaltendes Wesen, durch Ehrlichkeit
und Gastfreundschaft aus. Sie sind ausgezeichnete Schützen und
gute Soldaten, aber noch bessere Seeleute und vielleicht die besten
Lotsen der Welt. —Die norwegischen Bauern wohnen meist auf Einzel-
gehöften, die sich in den Tälern hinziehen und mitunter 10 km und mehr voneinander
entfernt sind; geschlossene Dörfer findet man selten. Die Häuser sind aus
Holz erbaut, außen und innen mit Brettern verkleidet und auf der Außenseite mit ^l-
färbe angestrichen. Während des langen schneereichen Winters ist der norwegische Bauer
von allem Verkehr abgesperrt und lediglich auf sich und seine Hausgenossen angewiesen.
Er ist daher gezwungen, sein eigener Schuhmacher, Schneider, Zimmermann, Maurer usw.
zu sein. In all diesen Handwerken zeigt er eine große Geschicklichkeit. Das Brot
wird in Norwegen in großen runden, harten Scheiben von V*-1 cm Dicke gebacken
und zwar meist aus Haser. — Wiedergabe.
Die Lappen sind kleine Gestalten (Männer 1,50, Frauen 1,35 m hoch) mit gelb-
brauner Gesichtsfarbe, hervorstehenden Backenknochen, kleinen schwarzen Augen und
dunklen Haaren. Die Kleidung ist bei Männern und Frauen dieselbe. Sie besteht
im Sommer aus einem hemdartigen Gewände aus Leder oder Wollstoff, im W i n t e r
aus Renntierfellen, die mit den Haaren nach dem Leibe zu getragen werden. Nach den
Erwerbsquellen unterscheidet man F j e l d - und Seelappen. Die e r st e r e n sind
die Bewohner des Binnenlandes. Mit ihren Renntierherden ziehen sie im Lande um-
her. Eine Herde von 300-500 Stück gehört zur Wohlhabenheit. Die Fjeldlappen
führen ein Nomadenleben. — Die Seelappen leben als Fische r an den Küsten
des Meeres und der Fjorde. Im Winter ziehen sie sich in ihre Winterwohnungen
(in den geschützten Tälern) zurück und nähren sich von der Jagd auf Pelztiere. —
Wiedergabe.
Konfession und Bildung. Fast alle Norweger (99%) sind luthe-
risch; die Zahl der Katholiken beträgt 3000. Die Norweger sind von
ernster Religiösität durchdrungen. Das einsame Wohnen in der großartigen,
oft schaurigen Gebirgsnatur, der harte Kampf um das tägliche Brot und die langen
Winternächte, die dem Geiste Zeit zur Selbstbesinnung geben, sind sicherlich die Ursachen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Schneider Zimmermann
Extrahierte Ortsnamen: Norwegens Lappland England Frankreich Frankreich Rhein Deutschland Mainz Worms Trier Aachen Spaniens Italien Island Amerika Norwegen
— 306 —
Religion. Eine große Einheitlichkeit herrscht auch in der
Religion der Bewohner Europas. Inwiefern? Die Mehrzahl der
Bewohner Europas gehört dem Christentum an (von den 422 Mill. —
406 Mill.); nur 16 Mill. bekennen sich zu andern Religionen. Mit
Recht hat man daher Europa den „christlichen Erdteil" genannt.
Heidentum herrscht nur noch im äußersten Nordosten, Mohammedanis-
mus im Südosten des Erdteils. In welche Religionsgemeinschaften
gliedern sich die Bewohner Europas? Römisch-katholische, griechisch-
katholische, evangelische, jüdische usw. Religion. Zur römisch-katholischen
Kirche bekennen sich etwa 188, zur griechisch-katholischen 113,
zur evangelischen 105 Mill. Im allgemeinen kann man sagen, daß
die Romanen römisch-katholisch, die Slawen griechisch-katholisch, die
Germanen evangelisch sind. Die 9 Millionen Juden wohnen zerstreut im
ganzen Erdteil; am dichtesten sitzen sie im Gebiete des früheren Königreichs Polen.
Zur mohammedanischen Religion (Islam) bekennen sich etwa 81/2 Mill; die
Zahl der Heiden (Samojeden usw.) und der buddhistischen Kalmücken ist ge-
ring. — Wiedergabe.
Staatcnbildnng. Die Völker des Erdteils haben sich zu Staaten
zusammengeschlossen; es haben sich hier im ganzen 26 Staaten ent-
wickelt. Zeige und nenne diese! — Gib die Staaten a) Osteuropas,
d) Nordeuropas, e) Mitteleuropas, ä) Westeuropas, e) Süd-
europas an! a) Rußland, b) Dänemark, Schweden, Norwegen, c) Deutschland,
Österreich-Ungarn, Schweiz, Fürstentum Liechtenstein; d) Belgien, Holland, Luxemburg,
Frankreich, Großbritannien und Irland; e) Spanien, Portugal, Italien, die Republiken
Angorra und San Marino, Türkei, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Montenegro,
Griechenland (zeigen!). Unter diesen Staaten nehmen das Deutsche Reich,
England, Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn und Ruß-
laud die führende Rolle ein. Sie bilden die sechs Großmächte
Europas. Gib an, welche Staaten sich zu einem engeren Bund zu-
sammengeschlossen haben! Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien zum Dreibund;
Frankreich und Rußland zum Zweibund. —Hinsichtlich der Staatenbildung
zeigt Europa insofern eine große Einheitlichkeit, als die monar-
chifche (d. i. ?) Staats form vorherrscht (22 Staaten); 4 Staaten
sind Republiken. Welche? Frankreich, Schweiz, Angorra und San
Marino (zeigen!). Die besch ränkte Monarchie (d. i. ?) Herrschtin 20,
die absolute Monarchie (d. i. ?) in zwei Staaten (Rußland, Türkei) vor.
Zusammenfassung und Einprägung.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Weise nach, daß die Verteilung der Völkergruppen im allgemeinen dem Boden-
aufbau Europas entspricht?
2. Woher kommt es, daß zwischen den großen Völkergruppen andere Völker
Europas wohnen? —
3. Gib an, wie sich die drei großen Völkergruppen hinsichtlich a) der Abstammung,
b) des Charakters, c) der Religion, d) der Volksbildung unterscheiden! —
4. Inwiefern hat die Verschiedenheit der Bevölkerung Europas
die Kultur gefördert? Dadurch wurden die einzelnen Völker veranlaßt, miteinander
in Wettbewerb zu treten; der Unternehmungsgeist, die Ausdauer, der Erfindungssinn usw.
wurden angeregt usw.
5. Wie kommt es, daß der Kulturzustand unter den ein-
zelnen Völkergruppen verschieden ist? Charakter, Wesen, Be-
schäftigung usw. der Völker haben dies bewirkt. Weise die Richtigkeit dieser Behauptung
an den einzelnen Völkern Europas nach! —
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Europa Europas Polen Osteuropas Nordeuropas Mitteleuropas Westeuropas Schweden Norwegen Deutschland Schweiz Fürstentum_Liechtenstein Belgien Holland Luxemburg Frankreich Irland Spanien Portugal Italien San_Marino Türkei Bulgarien Serbien Montenegro Griechenland Deutsche_Reich England Frankreich Italien Europas Deutschland Italien Frankreich Europa Frankreich Schweiz Europas Europas Europas Europas
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b) Die Montenegriner. Einen besonderen eigenartigen Zweig des serbischen Volks-
stammes bilden die Montenegriner, ein kriegerisches Bergvolk,
das mit der Führung der langen Büchse und des krummen Handschar wohl vertraut
ist- Ihre Freiheitsliebe, stürmische Tapferkeit und ihr Türken haß
sind aus den zahllosen Kämpfen gegen die Türken bekannt- Bezüglich der Bildung
und Gesittung stehen die Montenegriner aus einer niedrigen Stufe. Sie glauben
an Geister, Hexen und allerhand Zaubereien. — Wiedergabe.
c) Die Bulgaren. Zwischen der Donau und dem Ägäischen Meere wohnen die
Bulgaren. Diese sind fleißige, geschickte und regsame Arbeiter und zwar
die Männer sowohl als auch die Frauen- In den Städten erwerben sie ihren Lebens-
unterhalt vorzugsweise als Kaufleute, Krämer und Handwerker; in der Ebene treiben
sie ausschließlich Ackerbau, auf den Hochebenen und im Gebirge Viehzucht und
Industrie; für letztere bekunden sie eine besondere Vorliebe. — Wiedergabe.
d) Die Albanesen. Die Mitte der Halbinsel ist von den Albanesen bewohnt,
die Nachkommen der alten Jllyrier sind und sich in mehrere Stämme gliedern. Sie
sitzen nicht nur in Albanien, sondern auch in Nordgrieche nland und sind ein
kriegerisches Bergvolk. Die Albaner sind ein tapferes, freiheitsliebendes, räch-
süchtiges Volk. — Wiedergabe.
e) Die Rumänen. Das Land nördlich der Donau wird von den Rumänen
bewohnt, welche nach Sprache und Abstammung zu den romanischen Völkern ge-
hören. — Wiedergabe.
f) Die Griechen. Im Süden der Halbinsel und auf den Inseln des Ägäischen
Meeres wohnen die Griechen. Doch finden sie sich auch an den Usern des Marmara-
und des Schwarzen Meeres. — Wiedergabe.
g) Die Türken oder Osmanen. Das herrschende Volk der Balkan-Halb-
insel sind die Türken oder Osmanen, die zu der großen mongolischen Völkerfamilie
gehören. Der Osmane ist mittelgroß, hat bräunliche Hautfarbe und dunkles
Haar- Er liebt die Bequemlichkeit und hegt Abneigung gegen straffe, geordnete
Tätigkeit. Das gesamte Leben und Treiben der Türken wird von ihrer Religion be-
herrscht. Der Koran ist nicht nur Religionsbuch, sondern auch das staatliche
Gesetzbuch; er bestimmt das Gesellschafts- und Familienleben, die Stellung der Frau
und die Lebensanschauungen des Osmanen. Von einem Familienvater im christlichen
Sinne ist bei den Türken keine Rede- Die Frau ist nicht die ebenbürtige Gefährtin
des Mannes, sondern sie gilt als ein niederes Wesen, als Sklavin. Das Lieblings-
getränk des Türken ist der Kaffee, neben dem die Pfeife, der „Tschibuk", nicht fehlen
darf. Zahlreich sind daher die öffentlichen Kaffeehäuser. Obwohl der Wein ver-
boten ist, sind geistige Getränke wie Branntwein, Kyder, weit verbreitet. Große Sorge
wird für frisches Wasser getragen. Reine Quellen werden mit Steinen eingefaßt und
Trinkbecher dazu gesetzt; solch ein Brunnen ist dem Muselmann heilig, und keiner wagt
es, freventlich die Hand daran zu legen. — Als Speise dient Fleisch aller Art, nur
kein Schweine- und Kalbfleisch. Vorzugsweise aber wird S ch a f f l e i f ch unter mannigfacher
Bereitung und Zusatz von Gewürzen genossen. Reis ist ein Hauptnahrungsmittel
der Türken. — Wiedergabe.
Religion und Volksbildung. Ganz verschieden ist auch die
Religion der Bewohner der Balkan-Halbinsel. Am stärksten vertreten
ist die griechisch-katholische Kirche. Zu ihr bekennen sich die
Rumänen, Bulgaren, Montenegriner, der größte Teil der Serben und
die Griechen. Der römisch-katholischen Konfession gehören die
Albanesen, Armenier und Zigeuner an. Zu der Lehre des Muhammed
bekennen sich die Osmanen, sowie die Bewohner Bosniens. Der Bildungs-
stand ist überall sehr niedrig. Zwar bestehen in allen Staaten (Serbien
und Montenegro ausgeschlossen) für gewisse Jahre Schnlzwangs-Gesetze,
aber auf die Ausführung derselben wird nicht geachtet. Selbst in Griechen-
land besucht nur x/a der Kinder die Schule. Am besten steht die Schul-
bildung in Bulgariens.
x* x ~ V Serbien sind 2/4, in Griechenland x/a der Rekruten Analphabeten (Sieh
stat. Tabelle).
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e) Bergstürze. Die verderblichsten, aber glücklicherweise auch
seltensten der gewaltigen Naturerscheinungen in den Alpen sind die
Bergstürze. Sie entstehen, indem sich ein Teil eines Berghanges loslöst
und unter betäubendem Gepolter ins Tal hinabstürzt. Er zerfällt durch
den Fall zu Blöcken, Geröll und Staub und begräbt alles unter sich.*)
t) Die Gletscher. (Siehe Seite 14.)
Zusammenfassung und Wiedergabe nach gegebener Übersicht.
Die Bewohner der Alpen.
Kehrxiel. Wir wollen heute von den Bewohnern der Alpen und
von deren Erwerbsverhältnissen sprechen.
a) Abstammung. Die Bewohner der Alpen gehören drei Völker-
raffen an, nämlich den Germanen (3x/2 Mill.), den Romanen (3^/s Mill.)
und den Slaven (1 Mill.)^). Die Deutschen bewohnen den nördlichen
und mittleren Teil, die Romanen (Italiener und Franzosen) den südlichen
und westlichen Teil, die Slaven den südöstlichen Teil des Alpengebiets
(zeigen!) — Wiedergabe.
b) Charakter. Obgleich die Bewohner drei Völkerrassen (nennen!) an-
gehören, so kann man doch von einem einheitlichen Charakter der Älvler
sprechen. Das harte Ringen um das Dasein hat den keineswegs groß und
stark gebauten Körper kraftvoll, sehnig und behend gemacht. Dies
trifft nicht nur bei dem kühnen Gemsjäger zu, sondern auch bei dem Bauer,
dem Sennen usw. Die stets nötige Wachsamkeit gegen Gefahren aller Art
hat den Geist geweckt und ihm Scharfsinn, Mut, Fleiß und Über-
legenheit verliehen. Vor allen Dingen hat die großartige Alpennatur
das Gemüt beeinflußt. Stets bedroht von Gefahren, denen gegenüber
er ohnmächtig ist, hat in dem Älpler eine tiefe Frömmigkeit erzeugt.
Die Gefahren mahnen die Alpenbewohner, auf den höchsten Herrn zu
vertrauen, dem allein Sturm, Lawinen und Wasserfluten gehorsam sind.
Darum wendet er sich vor Beginn des Geschäfts oder der Reife im Gebet
an seinen Schöpser und Erhalter. — Die freie Natur des Gebirges und
das Gefühl, alles was der Älpler hat und ist, erkämpft zu haben, hat in
ihm die Tugend der Freiheit geweckt und gestärkt. Die Freiheit ist
das höchste Gut der Alpenbewohner; jederzeit waren sie und sind noch
bereit, für diese Gut und Leben einzusetzen, selbst dem Landesherrn gegen-
über, dem sie sonst treu ergeben sind. Die Schönheit der Natur hat den
Älpler zum Nachdenken und Erfinden angeregt und dessen Kunst-
sinn geübt- Weltberühmt sind ihre Holzschnitzereien. Von dem
Kunstsinn der Bevölkerung zeugt auch der anmutige Bau der Häuser
und die mannigfachen schönen Trachten. Hochbegabt sind die Älpler für
Gesang und Musik. In vielen Gegenden tönt uns aus der niedrigsten
Bauernhütte Gesang und Zitherspiel entgegen. Das bekannte Jodeln
ist ein Jauchzen ohne Text (es geht aus tiefen Brusttönen schnell in ein
hohes Falsett (Kopfstimme) über); diese Art des Gesanges ist zweifellos aus
*) Einer der bekanntesten und schrecklichsten war der von Goldau 1806.
) Früher waren die Alpen von keltischen Völkern bewohnt; die rätische Be-
völkerung in Graubünden (Lariner) ist wahrscheinlich ein Rest dieser Volksgruppe.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
— 55 —
Neben Weizen- und Gersten- ist der Tabakbau wichtig im Lande. Es
werden auch viele Pflaumen ausgeführt. Die Pflaumenbäume um-
geben die Ortschaften oft wie Waldungen. Bosnien hat den größten
Schafbestand in ganz Europa. — Wiedergabe.
Bewohner. Die Bevölkerung der Karstländer ist eine sehr gemischte.
An der Küste wohnen größtenteils Italiener, im Binnenlande
Slaven, und zwar kommen im Norden Slovenen und Kroaten, im
Süden Serben (die Bosnier sind ein Zweig der Serben) vor. Das
Deutschtum ist wenig, hauptsächlich nur in den größern Küstenstädten,
vertreten (als Handelsleute). Der Religion nach gehören die Bewohner
zur griechischen und zur katholischen Kirche; ein Teil bekennt sich zur Lehre
des Islam. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie sind die Höhlen im Kar st entstanden? Von Flüssen —
diese haben durch die Kraft ihres Wassers die zahlreichen Risse und Spalten des Ge-
birges immer mehr ausgewaschen und zu Höhlen ausgestaltet.
2. Woher rühren die wunderlichen Steingebilde an den
Decken und Wänden der Höhlen? Sie sind vom Wasser gebildet worden;
dieses (Regenwasser) sickert in die Erde, dringt durch den Kalksteinboden hindurch und
tropft von der Decke usw. herab; durch den aufgelösten Kalk bauen sich allmählich die
Steingebilde auf.
3. Was fällt dir an den Flüssen des Karstlandes auf?
Dieses besitzt nicht zusammenhängende, offen laufende Flüsse; die meisten Flüsse ver-
schwinden vielfach in der Erde, fließen durch unterirdische Täler, Schluchten, Höhlen,
Seen usw-, treten dann wieder an die Oberfläche.
4. Wie sind dietrichtersörmigenmulden, diedolinen, im
Karst entstanden? Durch Einsturz des Bodens — dadurch haben sich die tiefen
Trichter oder Mulden gebildet. Wie kommt es, daß manche der Dolmen in
Seen sich verwandeln? Die Dolmen haben vielfach Spalten und trichterförmige Öff-
nungen, durch die das Grundwasser steigt und die Dolinen mit Wasser füllt.
5. Wxe ist das Steigen und Fallen des Wassers in den
Karstseen zu erklären? Sobald das Wasser in den Höhlen, mit denen die
Seen in Verbindung stehen (Spalten), sinkt, fließt das Wasser der Seen ab; sobald
aber das Wasser in den Höhlen steigt, füllt sich auch der See allmählich wieder usw-
6. Wie ist e s zu erklären, daß der Kar st so dürftigen
Pflanzenwuchs ausweist? Dem Boden fehlt die nährkräftige Ackerkrume —
nackte Felsen — Boden durchlässig und trocken — rauhe Nordostwinde (Bora), diese
haben die Humusschichten fortgefegt usw.
7. Wie kommt es, daß die Regengüsse und die rauhen
Winde den fruchtbaren Ackerboden vertreiben? Der Karst ist wald-
arm, bietet vor den rauhen Winden keinen Schutz, daher können diese große Verwüstungen
anrichten usw.
8. Ist der Karst immer so waldarm gewesen? Früher war er
mit großen Waldungen bestanden (Mittelalter), später abgeholzt, um Holz für Schiffbau
zu haben (Venetianer). Warum forstet man die Karstflächen nicht wieder an? Boden trocken
rauhe Winde — Bäume und Sträucher kommen nicht vorwärts, vertrocknen usw.
9. Wie kommt es, daßdaskü st engebiet üppigenpflanzen-
wuchs aufweist? Der Boden ist mit einer dicken, fruchtbaren Ackerkrume be-
deckt, — mildes Klima — reiche Niederschläge usw.
Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht.
Die österreichischen Sudetenländer.
Kehrziel: Wir lernen heute die Landschaft kennen, die man den
„schönsten Diamant" in Österreichs Krone nennt. Es sind dies
die Länder Böhmen und Mähren (zeigen!). —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]