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1. Deutsche Schulgeographie - S. 92

1908 - Gotha : Perthes
92 Die Niederlande. (Vgl. D. Sch.-A. 23.) Geographische Lage. Wie das Seinebecken Süddeutschland entspricht, so entsprechen die Niederlande Mittel- und Norddeutschland. Die Südqrenze verläuft schräg vom Parallel von Mannheim (49^°) bis zum Parallel von Köln (51°), dte Nordgrenze liegt im Parallel von Hamburg (53^u). Die Ostarenze (gegen Deutsch- land) bildet ungefähr der 6. Meridian im S. und der 7. im N., tm W. reichen die Niederlande kaum über 2° O. § 119. Die westelbische Tiefebene des Deutschen Reiches setzt sich shne natürliche Grenzen in den Niederlanden fort. Diese sind mit Ausnahme des Ardennenplateaus im So. (Teil des Rheinischen Schiefergebirges, s. S. 33) eine einzige Tiefebene, wenige Meter über, ja zum großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel gelegen. Dieses eigentliche Niederland stände daher unter Wasser, wenn es nicht durch Dünen und kunstvolle Deiche geschützt wäre. Im N. ist auch hier die Dünenkette mehrlach zerbrochen (die westfriesischen Inseln), von Helder an ist sie aber bis an die Rhein- und Scheldemündung (daher die Küste geradlinig) und jenseits der Schelde wieder bis Calais (kala) erhalten. Freilich halten auch die Schutzwehren nicht immer dem wilden Meere stand, und der Niederländer lebt in beständigem Kriege mit dem Meere, das ihm schon manch schönes Stück Land entrissen hat, wie die Geschichte der Zuidersee (seuoersee) beweist, die ursprünglich ein Binnensee war und sich erst am Ende des 14. Jahrhunderts in einen Meerbusen verwandelt hat. Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins und zum Teil durch dessen Anschwemmung entstanden. Das Rheindelta be- ginnt knapp unterhalb der deutschen Grenze durch die Teilung in Waal und Rhein; von diesem trennt sich dann die Jjssel (eissel), die in die Zuidersee geht, während sich der Hauptstrom in den Lek und Krummen Rhein und dieser wieder in die Vecht und den Alten Rhein teilt. Mit der Waal vereinigt sich die Maas, die aus Frankreich kommt und die Ardennen durchschneidet, wo sie die Sambre (ßangbr) aufnimmt. Mit dem Rheindelta vereinigt sich das der Schelde, die ganz der Tiefebene angehört. Unzählige Kanäle durchfurchen die Ebene nicht bloß zur Entwässerung, sondern auch als Straßen dienend. Das Flachland teilt sich auch hier in Geest (mit Moor) und Marsch, aber die Marschen sind nicht bloß aus die Küsten beschränkt, sondern viel ausgedehnter durch die Flußanschwemmung im Deltagebiete. Das Klima zeichnet sich, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen liegenden Ländern, durch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle Sommer, reichliche Niederschläge und viel Nebel aus.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 60

1908 - Gotha : Perthes
60 Holstein dehnt sich von der Eider bis zur Elbe aus. An der letzteren liegt die größte Stadt, Altona** (ältona), die eigentlich nur einen Teil von Hamburg bildet. An der Ostsee ist Kiel** zum Haupt- kriegshasen umgeschassen worden, als Handelshafen ist es hauptsächlich auf den Verkehr mit Dänemark angewiesen; außerdem ist es Universitätsstadt. Kiel geht einer bedeutenden Zukunft entgegen, seit der auch für große Seeschiffe befahrbare Nord-Ostsee-Kanal (Kaiser-Wilhelm-Kanal), der an Stelle des alten Eiderkanals von der Kieler Förde über Rends- bürg zur Elbemündung führt, vollendet ist. Unter den Binnenstädten hat nur Neumünster* als Eisenbahnknotenpunkt einige Bedeutung. Schleswig, der nördliche Teil der Provinz, im N. von Dänen bewohnt, steht außerhalb des Weltverkehrs. Schleswig ist Hauptstadt der Provinz, Flensburg* der Haupthafen des Landes. Die Grenze gegen Dänemark wird zum Teil durch das Flüßchen Königsau gebildet. Weit von der Nordseeküste entfernt liegt die kleine Felseninsel Helgolands, bis 1890 englisch, ein starkbesuchtes Seebad. Politische Einteilung der preußischen Provinzen. 1. Ostpreußen, Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen und Allenstein. 2. Westpreußen, Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder. 3. Pommern, Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund. 4. Schleswig-Holstein bildet einen einzigen Regierungsbezirk. Das westliche Tiefland. § 74. Das westliche Tiefland ist eine sich langsam zum Meere abdachende Ebene. Nur wenige Punkte übersteigen 100 m Höhe, selbst der Südrand liegt nur 50—70 m über dem Meere. Der Küstenstreifen ist fruchtbarer Marschboden, der aber ebenso wie die ostfriesischen Inseln von Sturmfluten bedroht wird; noch im Mittelalter haben diese tiefe Buchten, den Dollart und den Jadebusen, eingerissen (vgl. auch D. Sch.-A. 2/3). Das Binnenland ist entweder Geest oder Moor. Moore entstehen in der gemäßigten und kalten Zone überall, wo das Wasser keinen genügenden Abfluß findet, weder nach unten, weil hier undurchlässiger (toniger) Boden ist, noch oberflächlich, weil hier das Gefälle zu schwach ist. Die abgestorbenen Teile der Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben, verwesen unter dem Wasser nicht, sondern ver- faulen und bilden mehr oder weniger mächtige Lager von Torf, der als Feuerungsmaterial Verwendung findet. Sümpfe und Seen (z. B. das „Steinhuder Meer") wachsen durch die vorrückende Vegetation von Riedgräsern langsam zu, und wo Torsmoose gedeihen, überziehen sie mit stetig in die Höhe wachsenden gewölbten Polstern auch höher i) Heiligellland.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 218

1908 - Gotha : Perthes
218 Reiche und in den Vereinigten Staaten große Bedeutung. Fast aus- schließlich herrscht er in Kanada zwischen dem Schlitten- und Eisen- bahngürtel und im großen Amazonasbecken. Am weitesten verbreitet ist aber noch immer die ursprünglichste aller Verkehrsarten, der Sauul- verlehr, der keiner besonders günstigen Naturbedingungen bedarf und hohe Gebirge wie weite Wüsten überwindet. Die wichtigsten Lasttiere sind 1) das Pferd und seine nächsten Verwandten, der Esel und das Maultier, besonders für das östliche Asien und für Mittel- und Südamerika, und 2) das Kamel, das „Schiff der Wüste", das ent- weder ausschließlich oder im Verein mit dem Pferde den Verkehr im großen Wüstengürtel der Alten Welt (mit Ausnahme Tibets, wo die einheimische Rinderart, der Jak, an Stelle des Kamels tritt) vermittelt und sich auch.' im Innern Australiens gut bewährt. Der Mensch endlich wird zur Beförderung von Lasten im ganzen tropischen Afrika verwendet. Seeverkehr. ^ § 263. Der Seeverkehr war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts auf die Binnenmeere und ozeanischen Küsten beschränkt, dann entwickelte sich der überseeische Verkehr im Atlantischen und Indischen Ozean, im 19. Jahrhundert auch im Großen Ozean. Einen gewaltigen Auf- fchwung nahm er, als 1807 nach vielen mißlungenen Versuchen die Dampfschiffahrt (zuerst auf dem Hudson von New Jork aufwärts) eingerichtet wurde. Obwohl die Zahl der Segelschiffe etwa doppelt so groß ist als die der Dampfer, können sie weniger als die Hälfte Waren unterbringen; um so viel sind die Dampfer durchschnittlich größer als die Segelschiffe. Die Leistungsfähigkeit der Dampfer wird außerdem noch dadurch gesteigert, daß sie, indem sie vom Winde unabhängig sind, schneller fahren und einen bestimmten Weg öfter zurücklegen können als ein Segelschiff zu gleicher Zeit. Durchschnittlich kann man die Leistungs- fähigkeit eines Dampfers auf das Dreifache eines Segelschiffes ver- anschlagen. Das letztere hat aber den großen Vorzug, daß es billiger fährt (weil es keine Kohlen braucht), und wird daher für den Transport weniger wertvoller und umfangreicher Güter noch immer benutzt. Den Transport anderer Waren und besonders den Personenverkehr besorgen aber die Dampfer. Postdampfer heißen diejenigen, die auf be- stimmten Routen mit festen Absahrts- und Ankunftszeiten fahren, ebenso wie die Eisenbahnen. Unter den Handelsflotten der Erde nimmt die englische eine alle weit- aus überragende Stelle ein, denn ihre Leistungsfähigkeit ist fast ebenso groß wie die aller anderen Handelsflotten zusammen. An Raumgehalt folgt ihr die der Vereinigten Staaten, an Leistungsfähigkeit aber die deutsche, weil

4. Deutsche Schulgeographie - S. 93

1908 - Gotha : Perthes
93 § 120. Die Niederlande, zum größeren Teil von Niederdeutschen und Friesen bewohnt, gehörten im Mittelalter ebenso wie die Schweiz zum Deutschen Reiche. Während aber die Schweizer noch durch die hochdeutsche Schriftsprache mit Deutschland verbunden sind, bedienen sich die Niederländer ihrer niederdeutschen Mundart als Schriftsprache (vgl. D. Sch.-A. 29). Am Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Niederlande durch Erb- schaft an das Haus Habsburg und bei der Teilung der Habsburgischen Länder in eine österreichische und eine spanische Hälfte an die letztere. Damals schuf die Religionsverschiedenheit erst den Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Niederlanden: jene wurden protestantisch, diese blieben katholisch (vgl. Sch.-A. 29): jene rissen sich nach Helden- mutigen Kämpfen von Spanien los und wurden eine selbständige Re- publik, diese blieben spanisch und kamen nach dem Aussterben der spanischen Habsburger an Österreich. Nach den Wirren der französischen Revolution und des napoleonischen Kaiserreichs wurden beide Niederlande zu einem Königreiche vereinigt, aber der religiöse Gegensatz kam schon 1830 in der Revolution der Südniederländer (Belgier) zum Ausdruck und bewirkte eine abermalige Trennung. qkm Einwohner auf 1 qkm Königreich der Niederlande . . 33000 5 700000 172 Königreich Belgien..... 29000 7 200000 246 § 121. Das Königreich der Niederlande (Herrscherhaus Oranien) umfaßt das ganze Mündungsgebiet des Rheins und der Schelde. Die Bewohner sind durchaus Germanen und zu zwei Drittel Protestanten. Sie treiben von alters her Fischfang und Landwirt- schaft, hauptsächlich Rinderzucht, wozu sich die Marsch besonders eignet; im Unabhängigkeitskampsl entwickelten sie sich dann zu einer großen See- und Handelsmacht und erwarben reiche Kolonien in Ostindien (die westindischen sind im Vergleich mit jenen unbedeutend; vgl. D. Sch.-A. 42/43). Im Besitze dieser Kolonien und der Mündung des wichtigsten mitteleuropäischen Stromes haben die Niederländer noch immer ihre Bedeutung als See-, Handels- und Kolonialvolk bewahrt, wenn sie auch aus der ersten Stelle durch die Engländer verdrängt worden sind. Am volkreichsten sind die am Meere gelegenen westlichen Pro- vinzen. Von dem befestigten Kriegshafen Held er bis an die Waal- mündung reicht Holland, das mit Ausnahme des Dünenwalles ganz unter dem Meeresspiegel liegt. Nach dieser Hauptprovinz nennt man häufig auch das Königreich „Holland" und alle Niederländer „Hollän- der". Am I (ei), einer Seitenbucht der Zuidersee, die durch einen Schisfahrtskanal mit der Nordsee verbunden ist, liegt die erste und

5. Lernbuch der Erdkunde - S. 66

1902 - Gotha : Perthes
66 B. Wallonische Provinzen. 6. Westliche Grenzprovinz an der Sambre? Fruchtbar. — Industriegebiet, sehr dicht bevölkert. Stadt an der Sambre?^) Stadt westlich davon?*) 7. Provinz an Maas und Sambre?^) Gleichnamige Stadt am Maasknie? — (Festung. Spitzen, Stahl.) 8. Östliche Provinz an der Maas? Gleichnamige Stadt an der Maas? — (Universität, Waffen.) Stadt östlich davon? — (Tuch.) Badeort südlich? 9. Südlichste Provinz? Hochland, ohne größere Orte. Anmerkung. Nenne einige der belgischen Grenze sehr nahe liegende deutsche Orte und präge dir deren Lage sehr fest ein! § 96. K. Königreich der Niederlande (Holland). Lage und Grenzen? Gliederung und Küstenentwickelung? Vergleiche mit Belgien? Große Bucht? — Jnselreihe? (durch Abreißung von Land ent- standen). Beschaffenheit der Rhein-Scheldemüuduug? Bodenbeschaffenheit? 1. Geest — entstammt dem Diluvium — sandig, zum Teil Heide oder moorig, Kiefern, unfruchtbar, hügelig, landeinwärts. 2. Marsch — entstammt dem Alluvium (häufig Fluß- und Meerablagerung) — tonig, fruchtbar, fett, flach, baumlos, Kanäle, an der Küste. 3. Dünenkette am Meer, Sand und künstliche Deiche schützen die Marschen. 4. Watten — außerhalb der Dünen gelegen, von angeschwemmter fruchtbarer Erde (Schlick) gebildet — uur zur Zeit der Ebbe trocken; — Polder sind künstlich entwässerte und geschützte Wattengebiete (Haar- lemer Polder, bei der Süder-See beabsichtigt). Bewässerung? — Beschreibe die Rhein-Maasmündung mit ihren Armen! Selbständiger Fluß, der in die Süder-See fließt? i) Möns = mong; Namur = namür; Verviers = we'rwie.

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 141

1902 - Gotha : Perthes
141 Münzeinheit . Rupie (spr. rupy = 1,50 Mk. Städtchen nur an der Küste! Hauptstadt, südlich von Sansibar? — (15 000 Einw., guter Hafen.) Hafen im Süden? — (Hat eine gute Zukunft, Ausfuhr von Kautschuk.) Stadt nahe der Kinganimündnng? — (18 000 Einw., kein Hafen, daher an Bedeutung abnehmend.) , Ort nördlich davon? Nördlichster Hafen in Usambara? — (Bester Hafen im Norden, Aus- gangspunkt der Eisenbahn, hier die Kasfeeplantagen.) Stadt südlich davon? Im Binnenland kleine Dörfchen und Stationen. Ort in Usagara? — (Fort, an der Karawanenstraße zum Tanganika.) Ort in Uniamwesi? — (Fort, wichtig für den Handel.) § 151. Ii. Deutsch - Südwestafrika. Lage? — Grenzen? Größe: 831000 qkm; vergleiche mit Deutschland! Küstenlinie 1500 km lang (Berlin—moskau). Küstengliederung? — Bucht in der Mitte? — mehr nach Süden? — Wenig gute Häfeu, einförmig, starke Brandung, Dünengürtel. Bodengestaltung: Von der Küste langsam ansteigendes, großes Hochland, Sockel aus Urgestein, 1000 m hoch, mit vielen schroffen, schmalen Bergketten und Tafelbergen. — Küstengebiet aus Dünen und weiterhin aus den Verwitterungstrümmern des Gebirges bestehend, daher eine sandig-steinige Ebene. — Im Innern auch vulkanische Durchbrüche und heiße Quellen. Bewässerung: Eine Reihe von Küstenflüffen mit tiefschlnchtigen Tälern, wodurch Tafelberge abgeschnitten werden; meist nur periodisch, erreichen nicht den Ozean, versickern vor den Dünen. Größter Fluß im Süden? — Nebenfluß vom? Einige Flüsse wässern nach Jnner-Asrika ab. Die Flüsse für den Verkehr wertlos (Stromschnellen, tiesschlnchtig, seicht, Snmpsnfer). Klima: In welchen Zonen liegt es? — Daher der Norden: heiß, tropisch, reichlich Regen, der Süden gemäßigt, trockener. Küste: trocken, dichter Nachtnebel, Winterregen; das Innere: Som- merregen, große Wärmeschwankungen bei Tag und Nacht (daher starke Verwitteruug). Im ganzen: gesund, sür Nordeuropäer durchaus zuträglich.

7. Lernbuch der Erdkunde - S. 240

1902 - Gotha : Perthes
240 Die wichtigsten Schiffahrtslinien. (K. 46/47.) Postdampserlinien haben regelmäßige Fahrzeiten. — Sie wer- den vom Staat durch einen Jahresbeitrag („Subvention") unter- stützt („subventioniert"). Solche „Reichspostdampfer" besitzt das Deutsche Reich nach Asien und Australien, der Norddeutsche Lloyd verwaltet sie. Wichtig ist sür den Warenverkehr, einmal das Ziel an der Küste möglichst schnell zu erreichen und dann den billigeren Seeweg möglichst lange zu benutzen. Welches Meer ist nach der Verkehrskarte das verkehrsreichste? Weshalb wohl? Der Kanal ist die belebteste Seestraße der ganzen Erde! — (Täglich cci 103 Dampfer und 179 Segler mit 5735 Menschen.) § 218. I. Verkehr Europa—amerika. a) Nach Nord- und Mittelamerika. Besonders deutsche und englische Linien! Von welchen beiden Hafenstädten gehen die deutschen Linien aus? Welchen Weg nehmen sie: 1. nach Nordamerika? 2. nach Mittelamerika? Wie lange Zeit brauchen die Linien Bremerhaven—new Jork und Hamburg—new Jork? — (Siehe K. 46/47 unten rechts.) Nenne eine Linie zwischen England und Canada? — Wie lange Zeit dauert die Fahrt? Welche wichtige Linie verbindet Südengland mit Mittelamerika? b) Nach Südamerika: Welche deutschen Verbindungen gibt es nach Südamerika? Welche Zwischenstationen berühren sie? Wie lange dauert die Fahrt nach Rio? — Wie lange nach Valparaiso? Anmerkung. Der Lokalverkehr Südamerikas liegt zumeist in der Hand deutscher Linien. Ii. Verkehr Europa—afrika. Alle afrikanischen Kolonialmächte besitzen eigne Linien (ausgenom- men Belgien), — die bedeutendsten sind englische. Welchen Weg nehmen die Linien nach Ostafrika? — welchen die nach Westafrika? #

8. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

9. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 112

1894 - Gotha : Behrend
112 Der Verkehr (Fortsetzung). die Seemannsämter und im Auslande die Konsulate, die Muste- rungsbehörden. Niemand darf als Schiffsmann in Dienst treten, bevor er sich vor einem Seeamte als über vierzehn Jahre alt ausgewiesen und von demselben ein Seefahrtsbuch erhalten hat. Ferner enthält die Seemannsordnung die nötigen Vorschriften über das Vertragsverhältnis und die Vertragsbestimmungen zwischen Schiffsmannschaft und Schiffer (Heuervertrag) und endlich Bestimmungen über die Zwangsmaßregeln und Strafen zur Aufrechterhaltung der Disziplin?*) Was bilden alle deutschen Kauffahrteischiffe zusammen? — Wie ist die Flagge derselben? — Welche Farbe ist oben? (Schwarz.) — Welchen Zweck hat die Handelsmarine? (Sie vermittelt den Güteraustausch und den Personenverkehr zwischen überseeischen Ländern.) Wie heißt der Führer eines Schiffes? — Durch wen wird die Schiffsbedienung ausgeführt? (Voll- matrosen, Leichtmatrosen, Schiffsjungen.) Wie alt muß man sein, ehe man Schiffsjunge werden kann? — Welche Aufgabe haben die Seeämter? — Was enthält die Seemannsordnung. Was ist ein Heuervertrag? — Was heißt an-, was abmustern? — Welche Gewaltmaßregeln kann der Kapitän ergreifen? d) Flüsse und Kanäle. Geographisches. Welche Länder haben die meisten Kanäle? (England, Frankreich, Holland.) In Deutschland fehlte bis 1871 die einheitliche Regelung. 27. Lektion. Fortsetzung. 7. Posten, a) Begriff. Die Posten sind öffentliche An- stalten zur regelmäßigen, sichern und schnellen Beförderung von Briefen, Packeten, Drucksachen, sowie auch von Personen. Sie haben das ausschließliche Vorrecht auf bezahlte Beförderung von #) So darf der Kapitän Widersetzliche während der Reise fesseln lassen. Ja, bei Meuterei in See kann er die schärfsten Maßregeln er- greifen (die Leute niederschießen rc.).

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 8

1890 - Gotha : Behrend
8 da hier in dem einen Lande die Hauptbodenformen nnseres ganzen Planeten zusammengeordnet und in ein zusammengehöriges Naturganzes vereinigt sind und sich in reichem Wechsel ablösen und verbinden. Das Deutsche Reich ist nun vorherrschend ein Kontinentalland, doch müssen wir auch seine Meere näher kennen lernen, von denen nur die Nordsee einigermaßen Ozeansnatur trägt. Obwohl fast ein Binnen- meer, hat sie doch eine entschiedene Flut und Ebbe. Auf der andern Seite sieht aber dieses Meer grau und schmutzig aus, seine Küsten sind meist kahler, flacher Strand oder einförmige Sanddünen. Auch weiter hinein in die Nordsee ziehen sich zahllose Sandbänke und Untiefen, die ihre Zugänglichkeit sehr erschweren. Eine Reihe derselben hat sich ungefähr 2 M. von dem Strande über den Seespiegel erhöht und bildet eine lange Kette Flachinseln bis vor die Mitte der holländischen Küste, zwischen welchen und dem Strande die Zone der Watten liegt, die zur Zeit der Ebbe trocken gelegt, bei der Flut aber von flachgehenden Schiffen übergleitet werdeu. Dies ist die eine Eigentümlichkeit der Nordseeküste. Die andere sind tief einschneidende Busen, entweder an den großen Flußmündungen, wie bei Elbe und Weser, oder als Meeresglieder, durch Einbrüche der See entstanden, wie der Jadebusen (seit 1511) und der Dollart (entstanden in der Christnacht 1277). Während nämlich an einer Stelle der Boden des Festlandes durch Anschwemmung fruchtbaren Seeschlammes hinauswächst, bis ihn durch Eindeichungen die kühne Hand des Menschen zur weidereichen Marsch umgestaltet: wird an einer andern durch die Sturmflut eiuer einzigen Nacht das Werk hundert- jähriger Arbeit wieder zurückgeraubt und in das Grab einer neu ent- standenen Meeresbucht versenkt. Daher der ewige Kampf der Friesen mit den Wogen des deutschen Meeres, der sie mit allen Gefahren des trügerischen Elementes vertraut gemacht hat. Und wie der Friese kühn hinaussteuert in die entlegensten Meere, so führt er als Lotse die See- schiffe durch die Jrrgänge der Wattenwelt auf tiefen, von den Fluten- wellen ausgeschaufelten Wafferbahnen — in die Welthäfen Hamburg und Bremen. Die einzige wirkliche Insel der Nordsee aber, gerade vor den Mündungen der beiden deutschen Haupt-Nordseeströme, der Weser und der Elbe, der Fels Helgoland, ist leider von den Briten in Besitz genommen. Die Nordsee ist ein großer, weit offener und flacher Meerbusen des Atlantischen Ozeans, nach zwei Richtungen zu ihm geöffnet: nach S.w. zwischen dem Festlande (Frankreich) und England durch den „Kanal", nach N.w. um Großbritannien her. Umschlossen wird sie im S. von den Festlandsküsten Deutschlands und der Niederlande, im W. von Großbritannien, im O. von Norwegen und Dänemark. Zwischen diesen beiden letzteren dringt die Nordsee im Skagerrak und Kattegat in die Ostsee ein. Sie ist, da die Holländer, Briten, Norweger und Dänen Bruderstämme des deutschen Volkes sind, — das eigentlich Deutsche Meer. Die Nordsee ist der größte Meerbusen Enropas, beinahe so groß als das Deutsche Reich, nämlich 9700 Q -M. oder 1j2 Mill. qkm (mit
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