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1. Das Mittelalter - S. 120

1889 - Gotha : Perthes
120 das unter Innocenz Iii. die Trennung Italiens von Deutschland herbeigefhrt hatte und jetzt unter Berufung auf die konstantinische Schenkung ein eigenes Herrscherrecht der Italien beanspruchte. ) Bis zum Tode Gregors Ix. (bergewicht des Kaisers.) Nachdem Friedrich in Deutschland 1237 die Wahl seines Sohnes Konrad zum Könige durchgesetzt hatte, begann er den lange vorbereiteten Kampf'). Mit den deutschen Truppen vereinigte er an der Etsch die ober- und mittelitalischen Aufgebote und ein saracenisches Heer; auf der r. Seite des Oglio bei Cor-tenu'oa besiegte er die Lombarden in einer entscheidenden Schlacht (1237); bis auf wenige Städte war Friedrich darauf Herr der Lombardei, die er durch besoldete Beamte neu zu ordnen begann. Sobald Gregor Ix. den Kirchenstaat von der staufischen Verwaltung in Ober- und Unteritalien rings umfat sah, begann er zur Verteidigung seiner Unabhngigkeit rcksichtslos den Kampf gegen den Kaiser; noch besonders war er dadurch gereizt, da Friedrich seinen natrlichen Sohn Enzio zum Könige von Sardinien er-hoben hatte, wo eben erst die Herrschaft der Kirche zur Geltung gebracht worden war; er schlo ein Bndnis mit Venedig und Genua und schleuderte 1239 den Bann gegen Friedrich. Dieser besetzte darauf Tuscien und die ppstlichen Gebiete und vereinigte somit fast ganz Italien unter sich. Der Bann blieb in Deutschland ohne Wirkung; geistliche wie weltliche Fürsten \ hielten am Kaiser fest. Eine Vershnung der beiden hchsten Gewalten der Christenheit brachten selbst die Gefahren nicht zustande, welche dem gesamten Abendlande von den Mongolen drohten, die durch die osteuropische Tiefebene bis Polen und Ungarn vorgedrungen waren und deren bermacht 1241 Heinrich Il von Niederschlesien in der Schlacht bei Liegnitz (a. d. Katzbach, l. Nebenfl. der Oder) erlag 2). Kurze Zeit darauf schlug Enzio bei Elba eine genuesische Flotte, welche eine groe Anzahl Bischfe zu einem allgemeinen Konzil nach Rom hinfhren sollte. Durch die Gefangennahme von mehr als 100 Prlaten vereitelte Friedrich das gegen ihn gerichtete Konzil. Verlassen und machtlos starb Gregor Ix. in demselben Jahre (1241). ) Bis zum Tode Friedrichs Ii. (bergewicht des Papsttums). Fast zwei Jahre blieb nach dem Tode Gregors Ix. der Stuhl Petri infolge der Uneinigkeit der Kardinle unbesetzt3); dann ward Innocenz Iv. gewhlt (12431254), ein Mann von bewundernswrdiger Herrscherkunst. Nachdem die begonnenen Friedensunterhandlungen gescheitert waren, gingen dessen Ab-sichten dahin, Friedrich durch das Verdammungsurteil eines allgemeinen Konzils zu unterdrcken; in heimlicher Flucht verlie er 1244 auf genuesischen Schiffen Italien und berief fr 1245 ein Konzil nach Lyon, auf dem aber-mals der den Kaiser die Exkommunikation ausgesprochen und derselbe frmlich fr abgesetzt erklrt ward. Mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote standen, fhrte nun der Papst 1) Den ersten Kmpfen (1236) waren noch einmal Unterhandlungen gefolgt, die er--folglos blieben. 2) Die Gefahr ging glcklich vorber, da die Mongolen auf die Kunde vom Tode de Grochans sich nach Asien zurckwandten. 3) Der auf Gregor Ix. 1241 gewhlte Clestin Iv. starb nach 17 Tagen.

2. Das Mittelalter - S. 33

1889 - Gotha : Perthes
33 bis 552), der bedeutendste Ostgotenknig nach Theoderich und diesem in seinem Streben am hnlichsten, geschickt zu benutzen wute; er eroberte ganz Italien und Sicilien zurck und trug den Krieg selbst nach Epirus. 551 sandte Justinian ein neues starkes Heer unter Narses, furchtbar durch die germani-schen Hilfsvlker der Langobarden, Heruler und Gepiden. Bei Tagin in Tuscien erlagen die Goten (552); Totila starb an seinen Wunden auf der Flucht, wegen seiner Gromut, Gerechtigkeit und Migung im Siege auch vom Feinde geachtet. Unter dem letzten Könige Teja kmpften die Goten an dem Fue des Vesuvs einen Verzweiflungskampf (553); nach dessen Tode zogen die Reste des Volkes den Alpen zu; im Anschlu an frnkisch, alamannische Scharen, die in Italien eingebrochen waren, traten noch einmal ostgotische Truppen dem Narses entgegen; als auch diese teils vernichtet waren teils sich ergeben hatten (die letzten 5 5 5), verschwanden die Ostgoten als Volk aus der Geschichte. Ihr Untergang ist vom Verfalle Italiens begleitet; erst jetzt erlischt hier der antike Geist, der auch nach der staatlichen Anerkennung des Christentums und nach dem Untergange des westrmischen Kaisertums in zahllosen Denkmlern der Kunst fortgelebt hatte; nur Ruinen blieben als Zeugen der alten Zeit. Nie hatte Ostrom seine Ansprche auf die Oberhoheit der die Lnder des westrmischen Reiches aufgegeben, vielmehr durch bersendung rmischer Wrden (des Patriciats und Konsulats) an die germanischen Könige *) , wenigstens uerlich den Zusammenhang mit dem Westen zu wahren gesucht; in diesen selbst war die Vorstellung von der Herrlichkeit und dem unzerstrbaren Rechte des rmischen Kaisertums lebendig. Durch die Eroberung Afrikas und Italiens setzte sich Justinian (527565) daher in den Augen der Zeitgenossen gleichsam in ein altes Recht ein; er gab durch diese Erwerbungen dem ostrmischen Reiche nach auen hin noch einmal auf kurze Zeit einen ungewhnlichen Glanz. In den folgenden Jahrhunderten indes kmpfte dasselbe fast nur um sein Dasein; die asiatischen, afrikanischen und italischen Besitzungen gingen fast smtlich verloren; barbarische Horden, von N. her einbrechend, durchzogen fortdauernd die Balkanhalbinsel, besetzten ganze Landstriche und bedrohten mehr als einmal den Bestand des ganzen Reiches. Infolge der Festigkeit und unvergleichlichen Lage seiner Hauptstadt, des wohlgegliederten und gebten Beamtenstandes und des leidlich geordneten Heerwesens erhielt sich dasselbe fast bis zu dem Ende des Mittelalters (bis 1453); viele kostbare Bildungsmittel aus dem Altertum wurden dadurch gerettet, insbesondere zahlreiche Schtze des griechischen Geistes erhalten, die, als Ostrom seinem Unter-gange entgegeneilte, nach Westeuropa gerettet, am Ende des Mittelalters dazu beitrugen, die neue Zeit heraufzufhren. 1) an Odovakar, Theoderich, Chlodovech und Sigismund von Burgund. Ibefjtl, Vehrbuch der ejchichle, 3

3. Das Mittelalter - S. 145

1889 - Gotha : Perthes
Herzog von fterreich, siegten (1315), erhielten sie die Bluttaufe ihres Bundes. Mit diesen drei eidgenssischen Gemeinden verbanden sich sodann Luzern (am Austritt der Rech aus d. V. See), Zrich (am Ausflu der Ammat aus d Z. See), Zug (am gleichnamigen See). Glarus (stl. von Schwy; un Linthchal) und Bern (an der mittl. Aare) (der Bund der sogen. 8 alten x t c) Mit Hilfe des ihm bereitwillig zustrmenden schwbischen Adels und der Vasallen aus den sterreichischen Lndern glaubte Habsburg endlich 1386 den Augenblick gekommen, seine Herrschaft in Oberschwaben durchzusetzen; doch die leichte Beweglichkeit des trefflichen Schweizer Fuvolks siegte der das schwer-gepanzerte und durch die Bodenbeschaffenheit behinderte Ritterheer. Bei Sempach (nw. von Luzern) erlag Herzog Leopold Iii. 1386 mit der Blte seiner Ritterschaft; nach dem glnzenden Siege, den dann nach kurzem Waffenstillstand eine kleine Anzahl Glarner, durch wenige Schwyzer verstrkt, der eine weit berlegene Ritterschar unter Leopold Iv. beinfels (nrdl. vom Orte Glarus) 1388 errangen, kam es zu einem Vertrage, in dem sterreich auf alle Herrschaftsrechte im oberen Schwaben verzichtete. Das Gebiet, etwa zwischen der Aare und Thr, war zu voller Reichs- unmittelbarkeit gelangt. z. , . 2) Der Kamps der schwbischen und rheinischen Städte (lnsbe?. gegen die Wrtemberger Grafen d. sogen. 1. Stdtekrieg). Eine Anzahl (nieder-)schwbischer Städte. Ulm (an d. Mndung der Jller tn die Donau) und Konstanz an der Spitze, traten 1376 zu einem Bunde zusammen, um ihre Reichsfreiheit aufrecht zu erhalten und gegen das in hchster Blte stehende Raubrittertum Eigentum. Handel und Verkehr auf den Straen zu schtzen. ? Da diese Selbsthilfe den Reichskrper aufzulsen drohte, so begann Karl Iv. 1376 gegen den schwbischen Bund einen Feldzug. der indes an der ver-geblichen Belagerung von Ulm scheiterte. Den Krieg fhrte, da der Kaiser sich von ihm zurckzog, Gras Eberhard von Wrtemberg'), der Gremer (Znker) oder Rauschebart, weiter; dessen Sohn Ulrich erlitt indes 1377 eine Niederlage bei Reutlingen (am Nordabhange der schwbischen Jura). Als sich dann gegen den schwbischen Bnnd Ritlergesellschaften bildeten und die Gesellschaft vom Lwen2) berraschend schnell den ganzen Rhein entlang sich ausbreitete, traten auch die rheinischen Städte zu einem Bunde zusammen (1381) und vereinigten sich mit den schwbischen. Der Kampf der Stdter und Ritter (1381) endete schnell mit einem vollkommenen Siege der elfteren; schon im nchsten Jahre lsten die Rittergesellschaften sich auf. Dagegen bildete sich 1383 wider die Reichsstdte ein Frstenbund; der 1386 in der Schweiz ausbrechende Kamps entflammte den Kriegscifer der Parteien. Die grte Feldschlacht ward 1388 bei dem Dorfe Dffingen (sdwestl. von Stuttgart) geschlagen, in welcher Graf Eberhard, durch den Tod seines Sohnes Ulrich nicht entmutigt, den Sieg davontrug. Die Kraft der Städte, die den Verlust an Sldnern leicht ersetzten, ward durch diese Niederlage nicht gebrochen. 1) Burz W. lag der Canstatt (a. mittl. Neckar); das nahe Stuttgart war seit Ans. des 14. Jahrh. Residenz. 2) nach dem Abzeichen genannt, welches die Ritter auf der Gewandung trugen; m Hessen traten die sogen. Hrner auf, in Westfalen die Falkner u. a. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 10

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 28

1890 - Gotha : Perthes
28 außer dem wenig gebrauchten Säbel den Bogen als Hauptwaffe. Denn sie pflegten den Feind durch einen Pfeilregen zu erschüttern und dann mit der Reiterei anzugreifen. Daher standen sie in tiefen Vierecken, nur auf ein Gefecht aus der Ferne eingerichtet. Die Athener, arbeitsame Bürger, verfuhren beim Angriff bedächtig und überlegsam, waren an Ordnunghalten und Gymnastik gewöhnt, wichen nicht aus der Reihe, ließen den Neben-mann nicht im Stich, durften den Schild nicht wegwerfen, und mit schwerem Schild zu fliehen war unmöglich. Sie trugen eherne Helme, Erzschilde, Schienen am untern Schenkel und eine lange Stoßlanze, waren nur aus den Nahekampf von Mann gegen Mann eingeübt. Durch feste Ordnung, übereinstimmende Bewegung führte die ganze Linie den geregelten Stoß aus und stellte sich daher in vier bis sechs Gliedern auf, so daß der Druck der Hintermänner auf das vordere Glied einwirkte. Ein Herold leitete die Richtung des Angriffs, bei dem es nur einen einfachen Vormarsch gab. Der Oberbefehl wechselte mit jedem Tage unter den zehn Obersten, doch am Schlachttage überließ man ihn auf des Aristeides Rat dem erfahrenen Miltiades. Nachdem sein Heer einen Tag gerastet hatte, stellte er es in Schlachtordnung auf, damit der Feind dasselbe thun müsse und zeige, wo er seine Reiterei verwenden werde. Siehe, da kamen 1000 Platäer, um den Athenern beizustehen, von denen sie mit Jubel ausgenommen wurden. Am 12. September 490 kam es zur Schlacht der 11000 Griechen mit wenigstens 100 000 Persern. Da man damals keine Reserven benutzte, so mußte man fürchten, von den Persern überflügelt zu werden, namentlich aus der rechten unbeschildeten Seite. Um dieser Gefahr zu begegnen, verstärkte Miltiades die Flügel, wo man fünf bis sechs Schilde hoch stand, schwächte dagegen die Mitte, die nur zwei bis drei Schilde hoch war und von Aristeides und Themistoklcs geführt

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 29

1890 - Gotha : Perthes
•29 wurde. Die griechische Front. 2500 Schilde, dehnte sich also 4000 bis 5000 Schritt weit aus. Auf dem äußersten rechten Flügel, dem Ehrenposten, stand der Polemarch (Kriegsminister) Kallunachos mit dem Stamme Ajas, auf dem äußersten linken die Plataer unter Arimnestos. Um sich dem Pfeilregen der Perser bald zu entziehen, wollte man nicht im Marsche, sondern im -Dturmlaufe anrücken, und die gymnastischen Übungen hatten dafür gesorgt, daß man dabei nicht aus Reihe und Glied kam. Nach einer Anrede des Miltiades begann der Vormarsch. Der Schlachtgesang ertönte, die Trompeten schmetterten, die Schilde wurden aufgenommen, und vorwärts ging es. Die Perser hatten am Strande acht Tage gerastet und standen 1500 bis 2000 Schritt von dem Lager in Schlachtordnung, in der Mitte Saken und Perser, auf den Flügeln Meder und die anderen Truppen. Als die Griechen nun den Hügel herab liefen, um den 2400 Schritt breiten Raum bis zu den Persern zu durcheilen, meinten die Perser, jene wären wahnsinnig geworden und erwarteten, in Vierecken aufgestellt, die mit langen Lanzen bewaffneten Griechen, die mit lautem Schlachtruf auf sie eindrangen. Sie überschütteten dieselben mit einem Pfeilregen und hielten wacker stand, so daß das Gefecht zum Stehen kam. Heiß und lange ward gerungen, endlich das Zentrum der Griechen durchbrochen, die schlecht bewaffneten Sklaven weit ins Land hinein verfolgt. Dagegen siegten die beiden athenischen Flügel, warfen den Feind in die Flucht, schwenkten dann gegen die Mitte, faßten die siegreichen Perser von zwei Seiten und trieben auch sie in die Flucht. Die Griechen eilten nun nach dem feindlichen Lager, trieben die Perser in die Sümpfe am Meeresufer und auf die Schiffe, die von den Persern eiligst ins Meer gezogen wurden. Man kämpfte nun um die Schiffe, welche die Athener fest zu halten suchten. Bei dieser Gelegenheit ward dem Kynogeiros die Hand

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 37

1890 - Gotha : Perthes
37 Berze der Insel geschützt waren und nun die Perser angriffen. Eurybiades wollte zuerst fliehen, wodurch er Euböa preis gegeben hätte, doch diese Stadt bestach den Themistokles mit 30 Talenten (60 000 Thaler), der davon 5 an Eurybiades, 3 an die Korinther und 1 an einen dritten Admiral gab. Nun wagte man den Kamps, aber nur gegen Abend, um sich im Dunkeln zurückzuziehn. Am ersten Abend nahmen die Griechen 30 Schiffe, am zweiten noch mehr, und am dritten Abend kam es unter Sturm zu einem heftigen, unentschiedenen Kampfe. Da kam die Nachricht, Leonidas sei gefallen, und sofort beschloß man den Rückzug. Themistokles war der letzte im Zug in der Meerenge zwischen Euböa und Attika und forderte durch Inschrift an den Uferselsen die Ionier zum Übertritt aus. Inzwischen war das persische Heer vor den Thermopylen angelangt und lagerte im weiten Thäte des Spercheios. Hier tritt ein Gebirgszug steil bis ans Meer. Über den mit Wein, Ol- und Lorbeerbäumen bedeckten Hügeln am Fuße des Öta erheben sich stattliche Eichenwälder mit klaren Quellen, und über den Wäldern zeigt sich eine durch wenige Schluchten unterbrochene Reihe von Klippen, steigt die höchste Fel'enspitze in schroffen Linien unmittelbar aus dem Thale 7000 Fuß empor. Näher dem Meere zu sind die Felswände weniger schroff, hier stand auf einer Anhöhe Trachis und darüber das Felshaupt des Kallidromos, nicht weit davon Anthela, in dessen Demetertempel im Herbst die Amphiktyonen tagten. Hinter Anthela tritt das Gebirge so nahe ans Meer, daß nur ein Wagen Platz hat Weiterhin weichen die Gebirge wieder etwas zurück und lassen eine kleine, sanft ansteigende Fläche frei. Eine halbe Stunde weiter an den heißen Schwefelbädern rückt das Gebirge wieder dicht ans Meer und bildet ein zweites Thor hinter einem kleinen Hügel. Dann erweitert sich die Ebene, und man sieht in der

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 38

1890 - Gotha : Perthes
Ferne das lokrische Alpenoi. Das Meer bildet am ganzen Passe einen unergründlichen Morast, in welchen jeder versinkt, der vom Wege abkommt. Leonidas lagerte bei Alpenoi, wo sich eine Quermauer mit einer Pforte hinter den heißen Quellen befand. Da der Paß von Trachis auf einem Fußpfade über das Gebirge konnte umgangen werden, so erboten sich die Phokier, ihn zu verteidigen, denn eine nicht zu schwierige Schlucht läuft auf jeder Seite des Berges hinab. Leonidas schickte 1000 Hopliten zur Bewachung dieses Passes aufs Gebirge. Als die Griechen im Engpasse die Menge der Feinde sahen, wurden sie mutlos, nur die Lokrer, Phokier und Leonidas nicht, und dies ermutigte auch die andern. Lerxes hatte durch Reiter die Gegend bereits auskundschaftet und erfahren, daß ein paar hundert Männer im Passe standen, miteinander rangen, Wettlauf hielten und das Heer ordneten, was ihm die Griechen seiner Umgebung dahin deuteten, daß sich jene zum Kampfe bereit machten. Vier Tage wartete Lerxes auf seine Flotte, am fünften ließ er ohne dieselbe angreifen. Die Meder rückten vor. Doch im engen Raum siegten die langen Lanzen der Griechen über die Wurfspieße und Schwerter der Perser. Die Meder wurden nun von Kissiern abgelöst, die aber auch nichts ausrichteten, weil auch Leonidas frische Truppen sandte. Den 10 000 Unsterblichen, der Garde, erging es nicht besser, denn ihnen traten die Spartaner entgegen, stürzten in 20—30 Mann tiefer Kolonne vor, trieben den Feind zurück und gingen dann wieder hinter ihre Mauer; folgte ihnen der Feind, so machten sie kehrt und warfen ihn in die Sümpfe. Auch ein Angriff der Garde in Kolonne ward siegreich abgewiesen. Die Garde wich, und Lerxes sprang vor Zorn dreimal von seinem Sitze auf, denn er hatte bereits 6000 Mann, die Griechen 1000 Mann verloren und viele Verwundete. Am andern Tage erging es den Persern nicht besser.

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 51

1890 - Gotha : Perthes
51 Stotz durchs Auge tötete. Nun erst stürzte die gesamte persische Reiterei gegen das Häuflein der Athener und umschwärmte sie wie eine Wolke, doch diese hielten sich, bis Hilfe kam und die Reiter davonsprengten. Auf einem Wagen führte man die Leiche durch die Stellung der Griechen. Jeder lief aus dem Gliede, um sie zu sehen, und das Klagegeschrei der Perser zeigte, daß ein vornehmer Mann gefallen sei. Da es in der Umgegend wenig Quellen gab, zog Pausanias ab und stellte sich vor den Ruinen Platääs auf, wo er den Athenern den gefährlichsten Posten zuwies. Man machte Front nach Osten. Ihnen gegenüber nahm Mardonius mit den dichten Kolonnen seines Heeres Stellung, da es an Platz fehlte, und gab der Retterei im Rücken der Front ihren Platz. Trotzdem griff keine Partei an, denn das Orakel empfahl Verteidigung. Acht Tage stand man sich gegenüber, bis endlich Mardonius beschloß, ant nächsten Tage anzugreifen. Ein persischer Reiter meldete dies in der Nacht dem griechischen Vorposten, worüber Pausanias gewaltig erschrak, den Athenern die Stellung gegenüber den Persern zuwies, und als Mardonius sich doch den Spartanern gegenüber aufstellte, in große Angst geriet. Persische Reiterei umschwärmte das griechische Heer, welches Mardonius offen zur Schlacht herausforderte; die Griechen waren durch das Hin- und Herziehen entmutigt, die Lebensrnittel knapp, Wasser fehlte ganz. Da beschloß Pausanias in der Nacht abzumarschieren , um der Schlacht auszuweichen, sich näher an Platää heranzuziehen und seine Stellung durch zwei Bäche zu decken. Das Zentrum entwischte wirklich des Nachts und warf sich dann todmüde auf die Erde, um zu rasten, obschon man das Ziel noch nicht erreicht hatte. Das Heer sollte folgen, dem widersprachen die Offiziere, da es den Spartanern nicht gezieme, fortwährend vor dem Feinde zu fliehen. Der Streit wurde heftiger und dauerte bis 4*

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 108

1890 - Gotha : Perthes
108 der römische Senat thörichterweise, die Flotte solle heimkehren, worauf Regulus Tunis eroberte, die scheuen Milizen Karthagos leicht verjagte und am Flusse Bagrada lagerte. Da baten die verzagten Karthager den Regulus um Frieden, der aber so harte Bedingungen stellte, daß Karthago den Krieg fortsetzen mußte, überall Truppen warb, namentlich Griechen, und als Anführer den Spar-tiaten Lanthippus, einen ausgezeichneten Kriegsführer. Er fand Karthagos Rüstungen ungenügend, empfahl die Verwendung von Elefanten und numidischer Reiterei, dazu als Schlachtplätze die Ebenen. Man gab ihm Vollmacht zu allem, das Heer verlangte ihn als Feldherrn, und der karthagische Heerführer übergab ihm das Kommando. Lanthippus ließ tüchtig exerzieren und zog dann den 20000 Römern entgegen, die über die neue Heeresformation sehr bestürzt waren. Er stellte die Karthager als Phalanx (Sturmkolonne) ins Mitteltreffen, auf beide Flügel Söldner und Reiterei, und 100 Elefanten vor die Front des Zentrums. Die Römer stellten ihre Reiterei auch auf die Flügel, gegen die Elefanten aber die tiefe Schlachtordnung, deren Stoß unaufhaltsam war, sodaß der römische linke Flügel bereits siegte. Da warf sich die karthagische Reiterei siegreich auf den rechten römischen Flügel, traten die Elefanten alles nieder, zerstäubte vor der Phalanx die römische Sturmmasse, ward die ganze römische Armee aufgerieben, retteten sich nur hinter den Karthagern weg 2000 Mann vom linken Flügel nach Clupea, mußte sich Regulus mit 500 Mann auf einem Hügel ergeben, wohin er sich zurückgezogen hatte (255 v. Chr.). Lanthippus wurde reich belohnt und sollte in Karthago bleiben, zog es aber vor, mit reichen Geschenken heimzukehren. Die Römer holten mit einer Flotte die Reste ihres Heeres ab und schlugen die karthagischen Schiffe, welche es hindern wollten. Die Flotte kehrte über Syrakus durch die Straße von Messina heim. Hier war ein Scirocco im Anzuge, weshalb die Schiffskapitäne vor

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 109

1890 - Gotha : Perthes
109 der Weiterfahrt warnten, aber nicht gehört wurden. Da überfiel ein furchtbarer Sturm die Flotte und zerstörte 300 Schiffe von 360. Jetzt boten die Karthager wieder Frieden an, wurden aber abgewiesen, doch ist das, was man von Regulus erzählt, eine Sage, denn für den gefangenen Regulus hatte man in Rom zwei vornehme Gefangene, welche man der Frau des Regulus übergab, die dieselben in einem engen Kasten zu Tode martern ließ. Da die Tribunen dagegen einschritten, ward der eine noch gerettet. Um diese Schmach von Rom zu nehmen, erfand man die Sage von den Martern des Regulus, die erst 120 Jahre nach dessen Tode entstand. Die Karlhager rüsteten also von neuem, verwendeten namentlich Elefanten in Sicilien, wo sich die Römer daher in die Gebirge zurückzogen. Bald darauf rüsteten sie eine neue Flotte, verheerten einen Teil der Küste Afrikas, verloren aber auch diese Flotte durch einen Sturm. Nun waren die Karthager wieder Herren zur See, verheerten Italiens Küste, verfuhren aber im ganzen sehr planlos, weshalb es den Römern möglich war, in Sicilien weitere Eroberungen zu machen. Endlich erlitt Hasdrubal durch Cäcilius Metellus bei Palermo eine empfindliche Niederlage. Metellus stand nämlich in einem verschanzten Lager, weil er sich vor den Kriegselefanten scheute. Bald rückten die Karthager vor sein Lager. Um sich der Feinde zu erwehren, stellte Metellus alle leichten Truppen am Rande des Wallgrabens auf und versah sie mit einem großen Vorrat von Wurfgeschossen, wogegen die Legionen in den Flanken des Lagers standen, um diese zu decken. Die leichte Infanterie lockte durch Plänkeln die sieges- gewissen Karthager heran, trieb sie dann durch lebhafte Beschießung in die Gräben und bewarf nun die Soldaten wie die Elefanten mit Wurfspießen und Brandpfeilen, denn die Trotzknechte führten aus der Stadt immer neue Vorräte von
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