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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 513

1890 - Gotha : Behrend
Die Bewohner der Weichselniederung. 513 nicht den Humor mehr haben, sich gegenseitig zu bespotten. Den Kreisen Bütow und Rnmmelsburg sagt man in Pommern nach, sie hätten gemeinsam nur eine Strche, die des Morgens in Bütow, des Nachmittags in Rnmmelsburg sänge. „In Penknn hängt de Hunger up'm Tnhn" (aus dem Zaun). „In Greifswald weht der Wind so kalt". „In Nörenberg haben die Krebse die Mauer abgefressen". „In Ball wohnen die Schelme all". „Wer sinnen Puckel will behalten heel, der Heed sich vor Laobs und Strameehl; wer sinnen Puckel will hewwen vnll, de geh noah Regenwull". Mit dergleichen Sittensprüche beehren sich die kleinpommerschen Städte gegenseitig. Ein Volk aber, das sich solcher- gestalt über sich selbst lustig machen kann, muß noch ein kräftiges Volk sein, und solange sich der kleinstädische Sondergeist wesentlich in Versen Luft macht, hat es mit demselben auch keine Not. Kühner. 15. Die Bewohner der Weichselniederung. Was deu heutigen Holländer, das zeichnet auch die Bewohner unseres Weichseldeltas aus. Eines Stammes mit ihnen, aus den Marschen Frieslands, dem Niedersächsischen, oder gar aus Flamland herkommend, kannten sie nicht nur die Natur des Bodens, welchen sie kultivieren sollten, seine Ertragsfähigkeit, seine „Dankbarkeit", sie brachten auch die dort ge- zogenen vortrefflichen Tierrassen, die geeignetsten Ackerinstrumente, welche noch heute hier vorherrschen, mit sich. Die meisten der Fremden, welche diese Niederungen besuchen, sehen in dem sichern, fast eigensinnigen Beharren, dem Mangel an Rührigkeit, der zur Verzweiflung bringenden Ruhe, der festgewurzelten, einen ent- schiedenen Schwerpunkt behauptenden Haltung des Niederungers wohl gar den Ausdruck einer trägen Beschränket. Es kann aber keinen größeren Irrtum geben. Das Erworbene genügt ihm. Darum ist er noch nicht träge. Er bildet darin ein wunderliches Seitenstück zum Lazzarone. Jeuer arbeitet nicht, weil er alles besitzt; dieser ruht, weil er nichts braucht. In dem einen oder dem andern Falle von Faulheit zu sprechen, ist ein Irrtum. Der Niederunger ist demokratisch und konservativ zugleich, demokratisch in dem Sinne, wie es auch der Nord- amerikaner ist. Nur den Besitzenden und vorzugsweise den Grnndbe- sitzern gesteht er die volle Gleichberechtigung zu. Daher die Mißachtung der bloßen „Arbeit", welche die neueren Nationalökonomen zu einer Gottheit machen möchten, mithin der Lohnarbeiter und Dienstboten, ja selbst der Handwerker. Zn Hochzeiten und Begräbnissen werden aller- dings auch die letzteren eingeladen, auch finden dieselben sich rechtzeitig ein, jedoch nur, um — die Gäste zu bedienen; die Dienstboten würden dazu nicht würdig genug erscheinen. — Noch bis in die neueste Zeit duldete die Sitte nicht einmal, daß der Sohn eines „Hofbesitzers" mit der Tochter eines Handwerkers tanze. Ein vorherrschender Charakter- zng unseres Niedernngers ist wohl die Pietät. Der Landesherr hat keine treueren Unterthanen. Vorzüglich ist es aber der Geistliche, welcher den Mittelpunkt einer warmen Verehrung bildet. Sein fixiertes Ein- Meyer, Lesebuch der Erdkunde Iii. 33

2. Deutschlands Kolonieen - S. 60

1889 - Gotha : Behrend
60 Deutschlands Kolonieen. [324 welche unter dem Befehl der Statthalter stehen. Früher war das Reich Usambara größer als jetzt. Die unterjochten Volksstämme haben sich größtenteils wieder befreit. — Unter den einzelnen Stämmen herrscht fast beständig ein erbitterter Krieg. Diese Kriege haben in erster Linie den Zweck, zahlreiche Gefangene zu machen, welche an die arabischen Sklavenhändler verkauft werden. Sehr häufig überfallen diese selbst mit bewaffneter Macht im Bunde mit einem Volksstamm andere Völkerschaften, und der Krieg wird so zu einer entwürdigenden Menschenjagd. Durch solche Zu- stände ist der Wohlstand mancher Stämme geschwunden, und wo ehedem Dörfer, Städte und Fruchtgärten anzutreffen waren, findet man heute öde, tote Wildnis. Die Furcht vor den Menschenräubern ist so groß, daß die Dorfbewohner beim Heran- nahen einer Karawane sich mit großer Hast und Eile in die schützenden Wälder flüchten, häufig ihre unsicheren Wohnorte ganz verlassen und nach dem Innern wandern. Auch auf Charakter und Sitten der Eingebornen wirkt der Sklavenhandel durchaus entsittlichend. Das Familienleben der Eingebornen ähnelt dem anderer Negerstämme. Vielweiberei ist zwar bei Wohlhabenden und bei den Häuptlingen gebräuchlich; doch haben die meisten aus dem Volke nur eine Frau, weil sie zu arm sind, ihrer mehrere zu kaufen. Das Los der Frauen ist bei den einzelnen Stämmen ein ver- schiedenes, keineswegs aber ein der Stellung einer Frau würdiges. Sie teilt mit den Haussklaven alle schwere Arbeit. — Der Religion nach sind die Völker entweder Heiden oder Mohammedaner. e) Schon seit Jahrhunderten haben sich im Lande, namentlich an der Sansibarküste, Araber und Jndier festgesetzt. Erstere stehen unter der Herrschaft eines Sultaus, letztere find englische Unterthanen aus Ostindien. Der unmittelbare Handelsverkehr mit den Eingebornen der Hinterländer ist lediglich in ihren Händen. Die Haupthandelsartikel sind Elfenbein, Kautschuk, Sesam, Häute und Sklaven. Große Trägerkarawanen bringen die Rohstoffe nach der Küste von Sansibar. Doch hat der Raubbau der Araber be- sonders eine Abnahme in der Ausfuhr von Elfenbein und Kaut- schuk bewirkt. Dagegen blüht der Sklavenhandel nach wie vor, trotzdem 1873 der Sultan von Sansibar durch die Engländer ge- zwungen wurde, die Sklavenausfuhr in seinen Gebieten abzuschaffen. Der Anblick einer Sklavenkarawane empört den gesitteten und
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