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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Bewohner der Weichselniederung.
513
nicht den Humor mehr haben, sich gegenseitig zu bespotten. Den Kreisen
Bütow und Rnmmelsburg sagt man in Pommern nach, sie hätten
gemeinsam nur eine Strche, die des Morgens in Bütow, des Nachmittags
in Rnmmelsburg sänge. „In Penknn hängt de Hunger up'm Tnhn"
(aus dem Zaun). „In Greifswald weht der Wind so kalt". „In
Nörenberg haben die Krebse die Mauer abgefressen". „In Ball wohnen
die Schelme all". „Wer sinnen Puckel will behalten heel, der Heed sich
vor Laobs und Strameehl; wer sinnen Puckel will hewwen vnll, de
geh noah Regenwull". Mit dergleichen Sittensprüche beehren sich die
kleinpommerschen Städte gegenseitig. Ein Volk aber, das sich solcher-
gestalt über sich selbst lustig machen kann, muß noch ein kräftiges Volk
sein, und solange sich der kleinstädische Sondergeist wesentlich in Versen
Luft macht, hat es mit demselben auch keine Not. Kühner.
15. Die Bewohner der Weichselniederung.
Was deu heutigen Holländer, das zeichnet auch die Bewohner
unseres Weichseldeltas aus. Eines Stammes mit ihnen, aus den Marschen
Frieslands, dem Niedersächsischen, oder gar aus Flamland herkommend,
kannten sie nicht nur die Natur des Bodens, welchen sie kultivieren sollten,
seine Ertragsfähigkeit, seine „Dankbarkeit", sie brachten auch die dort ge-
zogenen vortrefflichen Tierrassen, die geeignetsten Ackerinstrumente,
welche noch heute hier vorherrschen, mit sich.
Die meisten der Fremden, welche diese Niederungen besuchen, sehen
in dem sichern, fast eigensinnigen Beharren, dem Mangel an Rührigkeit,
der zur Verzweiflung bringenden Ruhe, der festgewurzelten, einen ent-
schiedenen Schwerpunkt behauptenden Haltung des Niederungers wohl
gar den Ausdruck einer trägen Beschränket. Es kann aber keinen
größeren Irrtum geben. Das Erworbene genügt ihm. Darum ist er
noch nicht träge. Er bildet darin ein wunderliches Seitenstück zum
Lazzarone. Jeuer arbeitet nicht, weil er alles besitzt; dieser ruht, weil
er nichts braucht. In dem einen oder dem andern Falle von Faulheit
zu sprechen, ist ein Irrtum. Der Niederunger ist demokratisch und
konservativ zugleich, demokratisch in dem Sinne, wie es auch der Nord-
amerikaner ist. Nur den Besitzenden und vorzugsweise den Grnndbe-
sitzern gesteht er die volle Gleichberechtigung zu. Daher die Mißachtung
der bloßen „Arbeit", welche die neueren Nationalökonomen zu einer
Gottheit machen möchten, mithin der Lohnarbeiter und Dienstboten, ja
selbst der Handwerker. Zn Hochzeiten und Begräbnissen werden aller-
dings auch die letzteren eingeladen, auch finden dieselben sich rechtzeitig
ein, jedoch nur, um — die Gäste zu bedienen; die Dienstboten würden
dazu nicht würdig genug erscheinen. — Noch bis in die neueste Zeit
duldete die Sitte nicht einmal, daß der Sohn eines „Hofbesitzers" mit
der Tochter eines Handwerkers tanze. Ein vorherrschender Charakter-
zng unseres Niedernngers ist wohl die Pietät. Der Landesherr hat
keine treueren Unterthanen. Vorzüglich ist es aber der Geistliche, welcher
den Mittelpunkt einer warmen Verehrung bildet. Sein fixiertes Ein-
Meyer, Lesebuch der Erdkunde Iii. 33
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
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14
Allgemeine Übersicht.
Blütezeit hinter sich, die germanischen befinden sich in derselben oder
erwarten sie noch. Die romanischen Völker sind der Mehrzahl nach
katholischer Religion, die germanischen haben die Kirchenverbesserung in
ihrer Mitte entstehen sehen und sich auch iu Überwiegeuder Zahl der-
selben zugewandt.
Ein Volk romanischen Stammes, das in der Geschichte einst eine
Hauptrolle gespielt, sind die Italiener. Welche Erinnerungen knüpfen
sich an Italien, welche Schätze birgt es noch heute! Noch heute zieht es
Tausende mit unwiderstehlichem Zuge in das „Land, wo die Citronen
blühen", mit seinen Myrten und Orangen, noch heute sind seine
Museen und Kunstsammlungen ein Anziehungspunkt sür Künstler und
Kunstfreunde, noch heute forscht der Gelehrte in den unerschöpflichen
Archiven seiner Hauptstädte. Roms Macht ist zweimal dahiugesuukeu,
aber wenn der Reisende die Kuppel der Peterskirche am Himmel auf-
tauchen sieht, so klopft sein Herz höher, und sein Fuß betritt nicht
ohne eine gewisse Erreguug die Räume der heiligen Stadt. Doch em-
pfangen die Reisenden, die das schöne Italien durchziehen, öfter den
Eindruck, daß ein Volk in ihm wohnt, das an den Ruhm feiner Ahnen
nicht heranreicht.
Die wissenschaftliche Tüchtigkeit der Italiener und die Hand in
Hand mit derselben gehende allgemeine Volksbildung stehen auf
niedrigerer Stufe als in den meisten anderen europäischen Ländern.
Der Italiener aus den niederen Stünden erwirbt gern auf mühelose
Weise. Äußerst zudringliche Bettler belästigen den Reisenden, und
hundert Hände strecken sich bei jeder Gelegenheit, um ein Trinkgeld zu
erlangen, nach ihm aus. Früher waren auch die Gastwirte wegen
ihrer Neigung, die Rechnung des Gastes über Gebühr zu vergrößern,
in schlechtem Rufe. — Übrigens ist der Italiener von schöner Gestalt;
er hat meist dunkle Augen und dunkles Haar, ist leidenschaftlichen Ge-
müts und äußerst zuugeufertig. Seme schöne, vokalreiche Sprache, die
schön gesprochen schon gesangähnlich klingt, thut dem Ohre wohl und
sollte im übrigen Europa schon deswegen bekannter sein, als sie es ist,
weil die poetische Litteratnr der Italiener ziemlich reichhaltig ist.
Das stolzeste Volk der romanischen Rasse ist das spanische.
Seinen Stolz trägt der Spanier schon im Äußern zur Schau; er
bückt sich nicht gern und arbeitel nur, wenn er muß. Sein Vaterland,
das in seinen südlichsten Teilen fast tropische Vegetation hat und dort
die köstlichsten Weine und Südfrüchte hervorbringt, stellt keine großen
Anforderungen an seine Arbeitskraft; es bringt ihm fast von selbst
hervor, was er braucht. Und der Spanier braucht wenig, da Mäßigkeit,
besonders im Essen und Trinken, zu seinen Haupttugenden gehört.
Betrunkene siud iu Spanien von großer Seltenheit. Die Spanier
sind ebenfalls von schöner Gestalt. Die Männer tragen fast das
Jahr hindurch einen Mantel, der alle Einflüsse des Klimas abhält;
er ist, je nachdem er fester oder nachlässiger umgeschlagen ist, das
Thermometer der Witterung. Die spanischen Frauen und Mädchen,
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Europa Spanien
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
102
Bilder aus Süd-Europa.
Nun kommt dazu ein großes Hindernis, nämlich die Religion.
Der Türke ist von Natur und Gemüt sehr religiös und beachtet die
Satzungen der Religion mit großer Gewissenhaftigkeit, und von diesen
Satzungen ist es eine, die den Verfall des Volkes in erster Linie herbei-
führt, nämlich die strenge Absonderung der Frauen. Da es nach dem
Gesetz verboten ist, daß ein Türke die Frau eines andern Türken näher
ansehe, so geht sie verschleiert, sieht und spricht von männlichen Personen
nur ihre nächsten Verwandten, existiert gleichsam für die übrige Welt nicht.
Daher kommt es, daß die eine Hälfte des Hauses, der Harem, ganz
der Frau, den weiblichen Dienstboten und den Kindern gehört,
damit sie kein Männerbesuch störe; in kleinen Häusern wird natürlich
der größere Teil der Familie eingeräumt und oft besitzt der Mann
kaum ein Empfangszimmer. Besteht das Haus aber nur aus einem
einzigen Räume, wie sast überall auf dem Lande, so wird das ganze
Haus Harem. In kleinen, meist von Türken bewohnten Städten kann
man durch Straßen gehen, wo rechts und links nichts als hohe
Mauern zu sehen sind, durch kleine Thüren schaut man nach dem Hofe,
in dessen Tiefe das Häuschen steht; die Straßen sind tot, kein Verkehr,
kein Handel.
Die Frauen können den Männern nicht helfen, können nicht mit
thütig sein in deren Geschäften, höchstens auf dem Acker; und das ist
eine große Landeskalamität. Natürlich ist, daß die Frauen auch zurück-
bleiben in Bildung; sie lernen nichts, sind auch nicht imstande, ihre
Kinder zu erziehen.
Die Türkenschulen, wenn es welche giebt, sind bodenlos schlecht.
Wenige Türken bringen es zum Lesen und Schreiben der türkischen
Sprache, woran auch die unseligen, für die türkische Sprache so wenig
geeigneten Lettern fchuld sind, aber die sind nun einmal heilig, weil der
Koran in ihnen geschrieben ist, und so ist auch dies wiederum eine Folge
der traurigen religiösen Einrichtungen
Aber nun kommt das Schlimmste. Die Türken sind die einzigen,
die dem Sultan Soldaten stellen müssen, und zwar müssen sie 7—8
Jahre bei der Fahne bleiben; die anderen Nationen brauchen es nicht
zu sein, und auch die Türken können sich mit 400 Thalern loskaufen;
aber 400 Thaler haben nur sehr wenige. Ehe sie zum Militär gehen,
sind sie meistens verheiratet, denn sie werden mit 21—22 Jahren aus-
gehoben, heiraten aber mit 18 Jahren. Einen Brief erhalten die Frauen
nie, der Mann kann nicht schreiben, die Frau nicht lesen, jahrelang
erfährt sie nicht, wo ihr Mann ist.
Seit dem letzten Kriege ganz besonders hat sich der muhamedanischen
Bevölkerung eine° dumpfe Verzweiflung bemächtigt, der Erregung ist die
tiefste Apathie gefolgt, kein vernünftiger Türke glaubt mehr an den
Bestand der Herrschaft, die Erpressung der Behörden und die Rechtlosig-
keit haben ihren Höhepunkt erreicht, und die darunter am meisten leiden,
sind die armen Türken, denn die andern sind meist schlau genug zur
rechtzeitigen Abwehr, wozu oft der Türke zu stolz ist. Das bringt mich
auf eine andere verderbliche Eigenschaft im türkischen National-Charakter.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die heutigen Türken und Griechen.
103
Es ist ein gewisser chevaleresker Stolz, der sich nie Armut dünken laßt.
Die türkischen Großgrundbesitzer, der alte Fendal-Adel oder, wie
er noch heute heißt, die Dere-Beys, haben einen Troß von Leuteu
an sich hängen, die ihnen stets das bar einlaufende Geld, mit dem sie
schon ohnehin nicht umzugehen wissen, auf jede Weise klein machen.
Bei jeder Gelegenheit, bei Beschneidungen, Hochzeiten oder sonstigen seier-
wichen Vorkommnissen, hält sich nun der Dere-Bey, der immer den
Mauz seines Hauses hochhält, ihn oft in seiner Jugend noch gekannt,
.zur Repräsentation verpflichtet. Da giebt es denn 3—4 Tage öffentliche
Feste und Gelage, Ringkämpfe, Rennen, Seiltänzer, Musik u. dgl.
Das Geld dazu wird vom Griechen oder Armenier geliehen zu
24—36 Procent. Zum Rückzahlen kommt es nie, und so wird nach
und nach das Gut verkauft, natürlich in christliche Hände, denn wo
hätte ein Türke, wenn er nicht in hohem Staatsdienst ist, Geld zum
-Kaufen?
2.
Der Halbmond sinkt, das griechische Kreuz steigt!
Leider läßt sich über den Charakter der Neugriechen und ihre
Befähigung für Kulturaufgaben auch kein günstiges Urteil fällen.
Obgleich der Grieche lebendig, gewandt und mit vielen Anlagen
ausgestattet ist, ist er doch listig, falsch und lügnerisch. Dem äugen-
blicklichen Vorteile alles aufopfernd, denkt er nicht an die Zukunft; fein
aufloderndes Feuer schlägt jeder Unglücksfall nieder, und im Glücke
ist er aufgebläht und hochmütig; er ist wankelmütig, zänkisch und Hab-
gierig, dabei in so hohem Grade eitel und aufgeblasen auf die Berühmt-
heit seiner Vorfahren, daß es gar oft ins Lächerlichste fällt. Hierzu
gesellen sich noch die Laster des Verrats, der Undankbarkeit und der
Grausamkeit
Seit der Anwesenheit der Deutschen und sonstigen Fremden sind
die Frauen, namentlich in den Städten, bei weitem nicht mehr so
schüchtern und zurückgezogen wie ehemals; nur die der geringeren
Klasse beobachten immer noch die alte Sitte, sich in ihre Wohnungen
einzusperren. Die Nationaltracht der Frauen ist in allen Provinzen
und auf allen Inseln verschieden.
Was die Männer betrifft, so stndet man unter ihnen, wenn auch
nicht immer schöne, doch selten unangenehme, oft aber edle Gestalten.
Sie tragen den Kopf hoch, den Körper gerade, mehr nach hinten als
nach vorne übergebeugt. Ihre Haltung ist frei, ihr Betragen gewandt
und ihr Gang leicht. Ihre Tracht ist schön und erinnert lebhaft an
jene des Altertums; bei ihrer Schönheit ist sie gewöhnlich so reich
und so sehr mit Gold- und Silberstickereien überladen, daß nicht
selten eine einzige Kleidung eines vornehmen Griechen auf mehrere
tausend Drachmen kommt. Bei aller Pracht der Kleidung sind doch
die Griechen im allgemeinen, besonders aber in den niederen Ständen,
sehr unreinlich, wodurch sehr vieles Ungeziefer erzeugt wird. Ein ge-
meiner Grieche ohne Ungeziefer ist eine ebenso große Seltenheit als ein
Grieche ohne Eigennutz und Falsch.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
130
Bilder aus Süd-Europa.
man hauptsächlich durch Eichelmast fett macht, wimmelt es im Lande.
Und doch ist ihr Schinken wenig gut, weil die Tiere zu zeitig ge-
schlachtet werden. Das fette Fleisch, welches man in Serbien vor-
wiegend genießt, sowie die außerordentlich fett angerichteten Speisen
widerstehen dem Westeuropäer.
Außer guten Landstraßen hat Serbien jetzt auch eine durch das
Morawathal nach Süden (Nisch) laufende Eisenbahn, welche seit kurzem
soweit fortgeführt ist, daß die von Saloniki im Wardarthale auf-
wärts gehende Bahnlinie erreicht ist. Durch Serbien führt also die
wichtige Verkehrslinie, welche Deutschland und Österreich mit Saloniki
und dem ägäischeu Meere in unmittelbare Verbindung setzt.
Ein Deutscher darf es, auch ohne des Serbischen mächtig zu sein,
wagen, dem Lande mit seinen slawischen Bewohnern einen Besuch ab-
zustatten; denn wie südlich vom Balkan die italienische Sprache vor-
wiegt, so ist hier die eigentliche Kultursprache die deutsche, die auch
von dem minder Gebildeten verstanden und gesprochen wird, ein
Deutsch mit österreichischer Färbung.
Belgrad, die größte Stadt des Landes, liegt außerordentlich
günstig an der mächtigen Donau und der reinlichen Save. Konnte
es früher als der am weitesten nach Norden vorgeschobene Vorposten
des Türkentnms gelten, fo hat sich das jetzt geändert. Orientalisches
Wesen trifft man heute in Belgrad nicht mehr. Die alten Türken-
Häuser mit ihren lauschigen Gittern, ihren kühlen inneren Höfen, ihren
blnmen- und wasserreichen Gärten sind alle verschwunden. Die leer-
stehenden Moscheen gehen ihrem Verfall entgegen; von den türkischen
Grabsteinen sind die Turbane heruntergeschlagen. Die meisten Türken
sind sortgezogen nach Süd oder Ost, und Belgrad gleicht jetzt voll-
ständig einer westeuropäischen Stadt.
3.
Es ist ein schönes, wohlbewässertes und fruchtbares Land, welches
die Rumänen bewohnen; nur das Donauufer macht davon eiue Aus-
nähme und zeigt vielfach öde und traurige Landstriche. Das niedere
Volk lebt noch in großer Armut und Unwissenheit dahin. Im Gegen-
satz zu den üppigen Bojaren, die den Adel des Landes bilden, ist der
Bauer fast bedürfnislos. Die rumänischen Bauernhäuser sind aus
Lehmziegeln erbaut und mit Stroh oder Schilf gedeckt. Man wohnt
darin fast unterirdisch; denn der Eintretende muß nach Überschreitung
der Schwelle erst einige Stufen hinuuter steigen, um iu den Vorraum
zu gelangen, während der Hauptraum wieder em paar Stufen tiefer liegt.
Die wenigsten Häuser haben für den Abzug des Rauches Essen. Bett-
stellen kennt der Bauer nicht; die Familie schläft auf deu Bänken, auf
dem Ofen oder dem Fußboden. An Stelle der Betten deckt man sich
mit dem Schafpelz zu. Gurken, Zwiebeln und Melonen, Roggenbrot
und Schafkäse bilden die stehende Nahrung des Bauern; zum Frühstück
verspeist er häusig rohe, halbreise Saubohnen, die mit Salz bestreut
werden. Seine Bodenerzeugnisse, die besonders in Melonen und Kukuruz
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
132
Silber aus Süd-Europa.
Menge vorhanden ist, kommt doch selten ein gutes Stück Fleisch auf
den Tisch. Brei aus Maismehl und Wasser spielt, wie überhaupt in
den südlichen Ländern, auch hier eine Rolle. Als besondere Leckerbissen
werden gebackene Schnecken angesehen. Bei der Bereitung der Speisen
kommt viel Paprika zur Verwendung. Außer Branntwein wird viel ein-
heimischer Wein getrunken, den der Rumäne mit Wasser vermischt ge-
meßt. Auf die Zubereitung desselben wird jedoch viel zu wenig Sorg-
falt verwendet, weshalb er sich nicht über ein Jahr hält und manchmal
so wenig Farbe hat, daß er hell wie Brunnenwasser aussieht. Immer
wird, wenn man in einer rumänischen Familie seinen Besuch macht, die
Cigarette angeboten. Auch Damen rauchen solche und verstehen sie eben-
so geschickt zu drehen wie die Männer. Unter den kirchlichen Festen
wird das Osterfest besonders glänzend gefeiert. Man bereitet sich darauf
durch ein sechswöchentliches Fasten vor, spricht aber nachher schon am
ersten Tage des Festes den langenlbehrten Genüssen in so unmäßiger
Weise zu, daß am zweiten Feiertage fast jedem übel zu Mute ist.
Die Rumänen sind in geistiger Beziehung ein gut beaulagtes, ein-
sichtiges Volk, dem aber die rechte Ausdauer und Gründlichkeit abgeht.
Unter den Kansleuteu Rumäniens gelten die Griechen als besonders
gewandt und schlau. Die Handwerker sind in den meisten Fällen Deut-
sche. Sie würden sich viel besser stehen, wenn nicht unter der ver-
mögenden und gebildeten Klasse des Volkes die Unsitte bestände, Möbel,
Kleider, Wagen und dergl. aus Paris, Wien und Pest kommen zu lassen.
Tausende von Zigeunern sind im Lande ansässig und leben in Dörfern
beisammen. Noch immer setzen sich alle Musikbanden des Landes vor-
wiegend aus Zigeuueru zusammen.
Mit einem gewissen Stolze spricht der Rumäne von der Hauptstadt
seines Landes, die seit 1881 eine königliche Residenz ist. Bukarest
liegt in einer weiten Ebene an dem schmutzigen Flusse Dimbowitza.
Die Stadt ist so umfangreich wie Berlin, hat etwa 180 000 Ein-
wohner, die in 16 000 Häusern wohnen und 140 griechische, römische,
evangelisch-lntherische und jüdische Kirchen besuchen. Ähnliche Zahlen-
Verhältnisse findet man selten.
Besteigen wir den Hügel, auf welchem die Metropolit au-
Kirche sich erhebt, Bukarest weithin überragend. Von hier ans wird
die Stadt am häufigsten aufgenommen, denn nirgends gewährt sie ein
schöneres Bild. Es ist ein eigentümlicher Anblick, reizend in Fülle und
Mannigfaltigkeit. Prächtige Paläste, ein weites Häusermeer, einen
Fluß, welcher sich hindurchzieht, großartige Kirchen, alles das haben
die Hauptstädte unserer civilisierten Länder auch aufzuweisen, und wir
haben diesen zusammengedrängten Massen, in denen kein Einzelbild sich
sondert und doch auch keine künstlerische Idee das zusammengeschobene
Chaos beherrscht, niemals Interesse abgewinnen können. In der
Schöpfung von Bukarest waltete aber nicht die Notwendigkeit und die
Spekulation, sondern Neigung und Lauue. Mit dem Räume ist
nirgends gespart worden — weit genug dehnen sich ja ringsum die
Steppen. Hier entstand ein Palast, dort eine Hütte; hier wurde ein
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Süd-Europa Kansleuteu_Rumäniens Paris Wien Bukarest Berlin Bukarest Bukarest
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38
Deutschlands Kolonieen.
[302
lieferungen und Sagen, sowie ihre strenge Geschlechtsordnung,
welche inbezug auf Reinheit und Adel der Abstammung die größte
Strenge walten läßt.
In ihrer äußeren Erscheinung sind die Kamerunvölker
große, kräftige Gestalten von kaffeebrauner bis fchwarz-brauner
Hautfarbe und guter Muskelbildung. Die Kleidung zeigt bei
den Küstenvölkern bereits europäischen Einfluß, besteht dagegen bei
den Binnenvölkern der Hauptsache nach aus einem Lendentuch,
zu welchem manchmal noch ein mantelartiger Überwurf tritt.
Das Haar tragen die Männer kurz geschoren, die Frauen flech-
ten es in zahlreiche zierliche Zöpfchen und reiben es mit
Palmöl ein. Schmucksachen lieben sie sehr und tauschen gegen
ihre Landeserzeugnisse gern Glasperlen und europäische Kleidungs-
stücke, Hüte, Stulpen :c. ein. Perlenketten, Arm- und Fuß-
ringe aus Messing, Ohrringe und andere Ohrgehänge sind sehr
beliebt. Bei Festlichkeiten erscheinen besonders die Frauen in
reichem Schmuck, mit allen Arm- und Fußbändern, welche sie be-
sitzen, und mit schweren messingenen Fußringen, die sie zuweilen
über weiße Strümpfe anlegen, welche bis über das Knie reichen.
Am prächtigsten geputzt erscheint die Dualla-Frau beim Hochzeits-
zuge, wenn sie den Weg vom Vaterhaus zum Hause ihres Gatten
antritt. Sie ist dann oft wie mit einem Perlenpanzer bedeckt.
b) Wohnung. Die Duallas wohnen in großen, freundlich
aussehenden Dörfern, welche sich durch Reinlichkeit in den Straßen
und Dörfern auszeichnen. An Stelle der Lehmhütten, welche
anderen Negerstämmen zur Wohnung dienen, sind hier Hütten
aus Flechtwerk getreten, welche aus einem etwa meterhohen
Untergrunde von festgestampftem Lehm ruhen. Die Wände sind
mit den Schalen der Bananenstämme überkleidet, und das schräg
aufsteigende Dach mit Palmblättern überdeckt. In der Mitte der
Langseite des Hauses befindet sich der Eingang, der durch Matten
oder eine Bretterthür verschlossen werden kann, am Tage aber
offen bleibt, um dem Licht den Eingang zu gestatten, da Fenster
fehlen. Eine Familie bewohnt gewöhnlich mehrere Hütten, die
nahe aneinander gebaut sind. — Einflußreiche und reiche Neger,
wie auch die „Könige" haben sich hölzerne Häuser erbaut,
welche auf 1^ bis 2 m hohem Lehmgrunde oder auf Pfählen ruhen,
große Fenster, eine Thür, welche sich in den Angeln dreht, sowie
eine Veranda aufweisen und im Innern häufig mit europäischem
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
303]
Die deutschen Kolonieen in Afrika.
39
Hausrat ausgestattet sind. In diesem Hause wohnt der Häuptling
mit seiner bevorzugten Ehefrau, während die übrigen Frauen und
die Kinder in einer nahegelegenen langen Hütte (mit vielen Thüren
und Räumen) untergebracht sind. Die Sklaven wohnen in be-
sonderen kleinen Hütten.
Die Hütten sind mit Palmengrün und Gruppen von Kultur-
pflanzen umgeben. In dem nahen Buschwerk und auf den Gras-
flächen treiben kurzbeinige Ziegen, langhaarige Schafe, spitzrüsselige
Schweine, große Enten und kleine Hühner ihr Wesen. Dazu
kommen an Haustieren noch furchtsame Katzen und scheue, haß-
liche Hunde.
c) Nahrungsquellen. Die Gebirgsbewohner und viele Be-
wohner des Binnenlandes treiben in erster Linie Ackerbau. An
den Ufern der Flüsse dehnen sich in der Nähe der Dörfer große, Herr-
liche Fruchtfelder aus, welche lohnenden Ertrag abwerfen. Auch
beschäftigen sich diese Binnenvölker mit allerlei Handarbeit, schnitzen
Geräte und Schmucksachen aus Holz und Elfenbein und verfertigen
Koch- und Trinkgefäße aus Thon. — Die Küstenbewohner und
Anwohner der großen Flüsse dagegen treiben lediglich lohnenden
Handel. Der freie Dualla namentlich hält jede Handarbeit für
schimpflich und überläßt die Bestellung der Fruchtfelder seinen
Weibern und Sklaven. Mit großem Eifer suchen diese schwarzen
Handelsleute es zu verhindern, daß die Weißen mit den Binnen-
Völkern unmittelbare Handelsverbindungen anknüpfen. Die Europäer
empfangen daher, wie in Togoland und anderen Küstengebieten, die
Ausfuhrprodukte oft erst aus dritter Hand. Die einflußreichsten
und reichsten Handelsleute unter den Eingebornen sind die beiden
Könige Bell und Aqua. Sie unternehmen nicht selten weite
Handelsreisen und legen ist ihren übrigens streng abgegrenzten
Handelsgebieten große Faktoreien an. So hat deren viele König
Bell im Gebiete des Mungo. Ihre Waren bringen die Ein-
gebornen entweder zu den europäischen Faktoreien oder nach den
Hu lks. Dieses sind abgetakelte — meist alte — Schiffe, welche
im Flußbett verankert werden, und auf welchen die Weißen sich
häuslich eingerichtet haben. Der untere Schiffsraum dient als
Warengelaß, das Zwischendeck als Kaufplatz, die Kabinen sind in
Wohnzimmer verwandelt, und das überdachte Hinterdeck wird als
Speisesaal benutzt. Die Eingebornen bringen Palmkerne, Palmöl,
Elfenbein und Gummi auf den Markt, wogegen die deutschen
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
333]
Die deutschen Kolonieen in der Südsee.
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und Fische. Gebrannte Kochtöpfe und Wasserbehälter sind ihnen
nicht unbekannt.
Ihre Wohnungen sind am Meere und an den Flüssen Pfahl-
bauten, welche entweder durch eine schmale Brücke mit dem
Lande verbunden sind oder durch Kanoe und Bambusleiter erreicht
werden. Wahrscheinlich hat die Furcht vor feindlichen Überfällen
zu dieser Bauart geführt. Mit ihren Waffen aus Stein, Holz,
Horn und Muscheln erinnern diese Häuserbauten an die Pfahl-
bauten aus der Steinzeit in der Schweiz. Im Innern des Landes
trifft man Dörfer von 20 bis 30 Hütten, die von Kokospalmen,
Bananen und Zierpflanzen beschattet und vom Urwald umschlossen
sind. Die kleinen Hütten mit dem seitlich gerundeten, breiten,
stumpfwinkligen Dache zeigen im Innern die einfachste Einrichtung
mit einer Feuerstätte. Sie dienen der Familie zur Schlafstätte
und Unterkunft bei schlechter Witterung. Die ledigen jungen
Männer wohnen in einer besonderen, geräumigen Hütte, die man
als „Junggesellenhaus" bezeichnet hat und die im Innern nicht
selten allerlei Schmuck und Schnitzwerk birgt.
Obwohl die Anwohner der Flüsse und Meeresküste die Fische
als Nahrungsmittel wohl zu schätzen wissen, sind die Papuas
doch im allgemeinen mehr auf Pflanzenkost angewiesen und müssen
demgemäß der Pflege des Landbaues einige Aufmerksamkeit zu-
wenden. Doch wird diese Arbeit nur von den Frauen geleistet.
Der Anbau von Reis, Aams und Zuckerrohr, sowie die Pflege
der Kokospalme, Sagopalme und Banane ist ihnen wohlbekannt.
Die Männer führen ein Faulenzerleben und sind jeder ernsten
Arbeit abgeneigt, deshalb auch zu Plantagenarbeiten nicht zu ge-
brauchen.
Der Grundcharakterzug ist bei den Papuas in Kaiser-
Wilhelms-Land Gutmütigkeit, Zufriedenheit, Ehrlichkeit und Fried-
lichkeit. Nur einmal ist es auf einer Station zu feindseligen
Äußerungen der Eingebornen gegen die Weißen gekommen. Sie
haben schnell gelernt mit den Weißen umzugehen, mit ihnen zu
feilschen und zu schachern, nur nicht, für sie zu arbeiten. Der
Umstand, daß die Weißen auf einzelnen Stationen Weiber und
Kinder mitgebracht haben, bürgt den Papuas für die friedliche
Absicht der Fremden.
Ihre Religion ist ein Ahnenkultus. Der Schädel des Ver-
storbenen, des Freundes und des Feindes, wird zum Hausgötzen,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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