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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

3. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

4. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 187

1915 - Gotha : Perthes
187 und der Tageswert der Arbeitskraft 3 sh., so betrug der Preis der Arbeitsstunde 3f d.; er sinkt auf 3 d., sobald der Ar- beitstag zu 12 Stunden, und 2f d., sobald er zu 15 Stunden steigt. Tages- oder Wochenlohn bleiben trotzdem unverändert. Umgekehrt kann der Taglohn oder Wochenlohn steigen, obgleich der Preis der Arbeit konstant bleibt oder selbst sinkt. War z. B. der Arbeitstag zehnstündig, und ist der Tageswert der Arbeitskraft 3 sh., so der Preis einer Arbeitsstunde 3f d. Arbeitet der Arbeiter infolge zunehmender Beschäftigung und bei gleichbleibendem Preise der Arbeit 12 Stunden, so steigt sein Tageslohn nun auf 3 sh. 7^ d. ohne Variation x) im Preise der Arbeit. Dasselbe Resultat könnte herauskommen, wenn statt der extensiven Grötze^) der Arbeit ihre intensive Großes zunähme. Steigen des nominellen Tages- oder Wochenlohnes mag daher begleitet sein von gleichbleibendem oder sinkendem Preis der Arbeit. Dasselbe gilt von der Einnahme der Ar- beiterfamilie, sobald das von dem Familienhaupt gelieferte Arbeitsquantum durch die Arbeit der Familienglieder vermehrt wird. Es gibt also von der Schmälerung des nominellen Tages- oder Wochenlohns unabhängige Methoden zur Herab- setzung des Preises der Arbeit. Bismarck s„Brief an -Röntg Ludwig Ii. von Bayern wegen ®-• der Kaiserkronung'1. ' ff' Versailles, 27. November 1870. Bezüglich der deutschen Kaisersrage ist es nach meinem ehr- furchtsvollen Ermessen vor allem wichtig, daß deren Anregung von keiner andern Seite wie von Eurer Majestät und nament- lich nicht von der Volksvertretung zuerst ausgehe. Die Stellung würde gefälscht werden, wenn sie ihren Ursprung nicht in der freien und wohlerwogenen Initiative 4) des mächtigsten der dem Bunde beitretenden Fürsten verdankte. Ich habe mir erlaubt, 1) Veränderung. 2) --- zeitliche Ausdehnung. 3) ---- Anstrengung, Ergiebigkeit. 4) „Anfang"; freier Entschluß.

5. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 234

1915 - Gotha : Perthes
234 Zeugnisse zum deutschen Aufstieg. Vi/ 1880—1915 wir ihn einen deutschen Künstler nennen. Und wenn über Jahr und Tag die Deutschen auch endlich wieder ihre nationale Kunst in vollstem Matze haben werden, so wird er zu den ersten För- derern derselben gerechnet werden müssen. Als ein Deutscher wird er uns und auch denen, die nach uns kommen, immer im Gedächtnis bleiben. 5 / Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft. Äoifet Wilhelm l. [„Botschaft vom 17. November 38,' 27 ff. 1881 "]. Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen usw., tun kund und fügen hiermit zu wissen: Schon im Februar dieses Jahres haben Wir Unsere Über- zeugung aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden nicht ausschließlich im Wege der Repression l) sozialdemokratischer Ausschreitungen 2), sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde. Wir halten es für Unsere kaiserliche Pflicht, dem Reichs- tage die Aufgabe von neuem ans Herz zu legen, und würden mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem Vaterlande neue und dauerhafte Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Er- giebigkeit des Beistandes, auf die sie Anspruch haben, zu hinter- lassen. In Unseren darauf gerichteten Bestrebungen sind Wir der Zustimmung aller verbündeten Regierungen gewiß und ver- trauen auf die Unterstützung des Reichstages ohne Unterschied der Parteistellungen. In diesem Sinne wird zunächst der von den verbündeten Regierungen in der vorigen Session 4) vor- 1) Unterdrückung. 2) Gesetz gegen die Bestrebungen der Sozialdemokratie, Oktober 1878 (nach den Mordversuchen gegen den Kaiser vom 11. Mai und 9. Juni) bis 1890. 3) wirklichen. 4) Tagung.

6. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 191

1915 - Gotha : Perthes
Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft 191 zösifchen Minister erklärten sich in der Unmöglichkeit x), definitiv zuzustimmen, daß Gemeinden, die bisher französisch geblieben waren, aufhörten es zu sein. Sie waren dahin wohl bereit, eine anderweitige Rektifikation 2) der französischen Grenze bei Belfort zu akzeptieren 3), aber ohne Äquivalent4). Ich habe deshalb vorgeschlagen, das; sie dies, weil sie die Verantwortung dafür nicht tragen wollten, der ratifizierenden 5) Versammlung überlassen. Ich habe das Angebot einer ferneren Gebiets- Zession 6) vor Belfort gestellt für den Fall, daß man von fran- zösischer Seite aus die fraglichen Gemeinden in der Gegend von Thionville, von der Luxemburger Grenze bei Rodingen bis gegen Moyeuvre abtrete. Die übrigen Bedingungen werden die Herren ja binnen kurzem aus der Veröffentlichung und einer amtlichen Mit- teilung, die ich mir erlauben werde an Sie zu richten, ersehen können. Wir haben das Bedürfnis gehabt, die Bahnen, welche der Gesellschaft der Ostbahn in Elsaß und Lothringen gehören, für eine bestimmte Summe zu erwerben, indem es nicht tunlich er- schien, diese überwiegend französisch bleibende Gesellschaft, die nur etwa ein Viertel ihres Eigentums in Elsaß und Lothringen liegen hat, im Besitz der dortigen Konzession 7) zu lassen, und indem wir, wenn wir uns nicht vertragsmäßig darüber geeinigt hätten, in der Lage gewesen wären, die Gesellschaft dort gesetz- lich zu expropriieren 8), wobei, da wir zugleich Partei und Ge- setzgeber waren, die Frage der Abschätzung des Wertes des Eigentums immerhin eine unerwünschte gewesen wäre. Für die Ratifikation 9), einerseits durch Se. Majestät den Kaiser, anderseits durch die Versammlung in Versailles, ist eine Frist von zehn Tagen vorbehalten, sie würde also bis zum 20. d. M. zu erfolgen haben. 1) ---- erklärten, es sei ihnen unmöglich. 2) Berichligung. 3) anzunehmen, zu bewilligen. 4) Gegenleistung. 5) vollziehenden, endgültig und rechtskräftig gutheißenden, 6) Gebietsabtretung. 7) Betriebserlaubnis. 8) enteignen. 9) Vollziehung.

7. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 235

1915 - Gotha : Perthes
Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft 235 gelegte Entwurf eines Gesetzes über die Versicherung der Arbeiter gegen Betriebsunfälle mit Rücksicht auf die im Reichstage stattgehabten Verhandlungen darüber einer Um- arbeitung unterzogen, um dessen erneute Beratung vorzubereiten. Ergänzend wird ihm eine Vorlage zur Seite treten, die sich eine gleichmäßige Organisation des gewerblichen Krankenkassen- wesens zur Aufgabe stellt. Aber auch die, die durch Alter und Invalidität erwerbsunfähig werden, haben der Gesamt- heit gegenüber einen begründeten Anspruch auf ein höheres Matz staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zuteil werden können. Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jedes Gemeinwesens, das auf den christlichen Fundamenten des Volks- lebens ruht. Der engere Anschluß an die realen Kräfte dieses Volkslebens und das Zusammenfassen der letzteren in der Form korporativer Genossenschaften unter staatlichem Schutze und staat- licher Förderung werden, wie Wir hoffen, die Lösung auch von Aufgaben möglich machen, denen die Staatsgewalt allein in gleichem Umfange nicht gewachsen sein würde. Immerhin aber wird auch auf diesem Wege das Ziel nicht ohne die Auf- wendung erheblicher Mittel zu erreichen sein. Urkundlich usw. Gegeben Berlin, 17. November 1881. Wilhelm. Fürst von Bismarck. Fürst Bismarck ^„Rede über die europäische Lage vom D. §r. 6. Februar 1888"]. 42'16 Ich glaube nicht an eine unmittelbar bevorstehende Friedens- störung — wenn ich mich resümieren sollx) — und bitte, daß Sie das vorliegende Gesetz 2) unabhängig von diesem Gedanken 1) zusammenfassen. 2) Das Gesetz/ wonach die Summe von 278^ Millionen Mark für das Reichsheer durch eine Anleihe aufgebracht werden sollte.

8. Die Neuzeit - S. 187

1892 - Gotha : Perthes
In allen deutschen Kolonialgebieten bt jetzt das Reich die Hoheitsrechte aus und hat hier Reichskommissare, fr das Kamerungebiet und fr Ostafrika Gouverneure bestellt. 2. Die Grndung des Dreibundes. A. Aas Areikaiserndnis. Die groen kriegerischen Erfolge Preuens und Deutschlands (18661871) waren erleichtert worden durch die Spannung, die seit dem Krimkriege zwischen Rußland und sterreich herrschte, und durch die neutrale und wohlwollende Haltung des Kaisers Alexander Ii. gegen Preußen. Das freundschaftliche Verhltnis zu Rußland ward dann auch nach 1871 von Kaiser Wilhelm aufrichtig gepflegt, ja es gelang, der deutschen Regierung, nachdem sie sich selbst mit Osterreich x) vershnt hatte, sterreich auch mit Rußland wieder zu vereinigen, und im Sept. 1872 trafen die beiden Kaiser Alexander Ii. und Franz Joseph in Berlin mit Kaiser Wilhelm zusammen (das sog. Dreikaiserbndnis). Die Friedenspolitik, die sich das deutsche Reich zur Aufgabe gemacht hatte, schien durch die Vereinigung der 3 Ostmchte gesichert zu sein. Infolge des russisch-trkischen Krieges wurde freilich jener Bund bald genug wieder aufgehoben. B. |>te Lsung des deutsch-russischen Krenndschaftsverhttnisses. In den sechziger Jahren hatte sich in Rußland eine Partei gebildet, welche die Pflege des Altrussentums und die Vereinigung aller orthodoxen (griech.-kathol.) Slaven unter russischer Fhrung auf ihre Fahne schrieb. Dieser chauvinistische Geist wurde durch die stolze Erhebung Deutschlands aus seiner frheren Abhngigkeit vom Ausland (insbes. auch von Rußland) gereizt und forderte eine Genugtuung; er brachte von neuem die orientalische Frage in Gang; man wollte diesmal den Krieg nicht sowohl zur Befreiung der Christen als vielmehr der s lavischen Brder auf der Balkanhalbinsel führen. Kaiser Alexander gab dieser Bewegung nach. Zahlreiche Aufstnde, von den Panslavisten genhrt, entstanden auf der Balkanhalbinsel in den siebenziger Jahren; die Bedrckungen der Christen durch die Trken gaben den Bevlkerungen fort und fort Anla zur Erhebung; als die Vorstellungen der europischen Mchte, die auf Grund des Pariser Friedens (1856) die Verbesserung der Lage der Christen von der Pforte verlangten, nicht zum Ziele fhrten, begann Rußland 1877 selbstndig den Krieg; es berschritt den Pruth und drang in Rumnien ein; dies schlo sich den Russen an und erklrte seine volle Unabhngigkeit von der Trkei; darauf ward die Donau und der Balkan berschritten. Nach mancherlei Wechselfllen rckten die Russen Auf. 1878 in das Maritzathal ein und zogen der Adrianopel bis vor die Mauern von Konstantinopel. Der Friede 1) sterreich, das 1867 den Namen dersterreichisch-ungarischen Monarchie an-nahm, zerfllt seitdem in 2 Hlften, eine sterreichische (cisleithanische) und eine unga-rische (transleithanische); sie werden durch die Person drs Herrschers und gemein--same Reichsministerien fr Auswrtiges, fr Krieg und fr Finanzen zusammen--gehalten. Die Gesetzgebung fr diese gemeinsamen Angelegenheiten wirv von Dele-gationen der Volksvertretungen beider Reichshlsten abwechselnd in Wien und in Budapest [=pcscht] gebt. Die fterreich, (cisleith.) Volksvertretung heit Reichsrat; neben ihm bestehn in den einzelnen Landschaften besondere Vertretungen (die Landtage).

9. Die Neuzeit - S. XXV

1892 - Gotha : Perthes
Xxv 27. Okt. bergabe von Metz (mit fast 200000 Mann). Die I. Armee kmpft unter Man- teuffel gegen die franzsische Nordarmee und siegt bei Amiens, spter (19. Jan. 1871 unter (Soeben) bei St. Qnen- tin. Die Ii. Armee unter Friedrich Karl bricht nach der Loire auf; ihr wirb als r. Flgel ein Teil j der Pariser (Iii.) Armee unter dem Groherzog v. Mecklenburg znge-feilt. Die franz. Loirearmee wirb durch die Schlacht von Beanne la Rolanbe u. Loigny^ Poupry zurckgeworfen u. durch die Schlacht von Orleans zersprengt. Die franz. Regie-rung flchtet nach Bordeaux. 1871 der Westflgel der franzf. Loirearmee sammelt sich unter Chanzy und wird bei Lemctns 10. 11. 12. von Friedrich Karl besiegt; Jan. der O st f l g e l (sogen. Ostarmee) unter Bourbaki wendet sich nach der Sane zum Entsatz d. Festung Belfort; er wird von Werber 15. 16. 17. durch die Schlacht an b. Li-Jan. faine zurckgeschlagen u. durch die beutfche Sbarmee und. Mantenffel der die Schweife r Grenze gebrngt (1. Febr.). 28. Jan. bergabe der Paris erforts. Wafsenstillstanb. 1. Mrz Die Nationalversammlung in Borbeaux gesteht die Abtretung des Elsasses (ohnebel-fort) und D e u t f ch - L o th -ringens nebst Metz und eine Kriegsentschdigung von 5 Milliarden Frank zu. Einzug in Paris (1. Mrz). Unterzeichnung des Friedens infrankfurt a. M. (10. Mai). 18. Jan. König Wilhelm nimmt zu Ver-failles die deutsche Kaiser-wrde an. Umwandlung des norddeutschen Bundes in ein deutsches Reich, des Bundes-kanzlers in den Reichskanzler. 21. Mrz Zusammentreten des 1. dentfch. Reichstages. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaft. Ans. des 19. Jahrh. ist Paris der vornehmste Sitz der Natursor- schung; hier weilt Alexander v. Hnmbolbt 1808 1827; dann siebelt er nach Berlin der, das in den 40 er Jahren der Mittelpunkt der Natnrforschung wirb. Humboldts Kosmos (1845 u. 47); Entbeckung des Satzes von der Erhaltung der Energie durch Helmholtz (1847). Darwins Werk der den Ursprung der Arten (1859). Technische Anwenbuug der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr die Industrie brauchbar (17641784); Fulton baut das 1. Dampf-schiff (1807), Stephenfon erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in Eng-laud zwischen Liverpool n. Man-chester, 1835 in Deutscht, zwisch. Frth u. Nrnberg. Verbreitung der Telegraph (um 1840), Nollendung der Photographie (um 1850). Vernderung des stdtischen Le-bens durch das Fabrikwesen nnddiegroindnstrie; ratio-neller Betrieb der Landwirtschaft infolge d. chemisch. Untersuchung des Bobens u. der Pflanze (Just. Liebig); Rbenzuckerindustrie. Ackerbaumaschinen. Der Phonograph Ebisons (1878), das Telephon Graham Bells; die dynamoelektrischen Maschinen v. Werner Siemens (1866). Heransbilbung des schroffen Gegensatzes zwischen Kapital und Arbeit; der Druck des Weltmarkts auf Arbeitgeber u. Arbeiter, die berproduktion, die Krise, die Bankerotte und die Brotlosigkeit. Das Maschinenwesen , die Teilung der Arbeit, das Herabsinken des Arbeiters zu einem mechanischen Werkzeug. In Frankreich bildet sich der Kommunismus aus; in Deutschland entsteht durch La-falle (1863) die Sozial-demokratie. Das eherne Lohngefetz Lafalles; der Satz v. Marx, da der Wert der Ware das Erzeugnis allein des Ar-beiters sei.

10. Die Neuzeit - S. XXVII

1892 - Gotha : Perthes
Xxvii dung, Anstellung, Entlassung der Geistlichen-, Errichtung eines kirchl. Gerichtshofes. Aufhebung fast aller Klster. Widerstand der Bischfe (Ver-Weigerung der Anzeigepflicht). Vergleich Preuens mit Leo Xiii., dem Nachfolger Pius' Ix. (t 1878). Aushebung des kirchl. Gerichtshofes; Wiederzulassung fast aller Orden bis auf den Jesuitenorden. 4. Die soziale Gesetzgebung. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung; Schutz des Arbeiters gegen die bermacht des Kapitals durch Arbeiterversicherungsge-setze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit befchf-tigt werden; Verbot od. Befchrn--knng der Sonntagsarbeit; Ein-setznng von Gewerberten, Fabrik-Inspektoren u. Gewerbegerichten. Ii. uere Verhltnisse. 1. Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80 er Jahren in deutschen Schutz ge-nommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kmeruuland u. das Togo- laud, im O. das sogen, deutsche Ostafrika. Kolonialgebiete sind ferner ge-worden: der O. der Insel Neu-Guinea, gen. Kaiser Wil-Helmsland mit dem benach-barten Bismarckarchipel u. in Polynesien die Marschall-?, Brown- u. Provideuce-ins eln. Die Hoheitsrechte bt das Reich durch Kommissare, in dem Kamerungebiet und in Ost-asrika durch Gouverneure. 2. Grndung des Dreibundes. 1872 Das Dreikaiserbndnis (Besuch Alexanders Ii. u. Franz Josephs in Berlin). Das deutsch-russische Freundschafts-Verhltnis lst sich infolge 1877-1878 des russisch-trk. Krieges. Der Friede zu Santo Stefano 1878 wird durch den Berliner Frieden beschrnkt. Rumnien u. Serbien werden unabhngige Frstent.; Bulgarien zahlt an die Trkei eine Abgabe, erhlt aber einen eigenen Herrscher. Bosnien u. Herzegowina kommen an sterr. Die drohende Haltung Rulands drngt zu dem Abschlu eines Schutz- und Trutzbud-nisse.s zwisch. Deutscht, u. 1879 sterreich; durch den Eintritt Jtaliens(1883) kommt der D r e i -b n n d zustande, der die Aufrecht-erhaltung des Friedens gegen Rußland. Frankreich zur Aufgabe hat. 1888 9. Mrz + Wilhelm I. 1888 15. Juni f Friedrich Iii. (I.) 1888- Wilhelm Ii.
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