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1. Deutsche Schulgeographie - S. 9

1908 - Gotha : Perthes
9 zwischen den einzelnen Völkern Europas stehen keine großen Hinder- nisse entgegen, denn unser Erdteil besitzt weder ausgedehnte Hoch- länder mit Randgebirgen wie Asien, noch Wüsten wie Afrika und Asien. Der innereuropäische Handel wird heutzutage teils durch Seeschiffe, teils durch Eisenbahnen vermittelt. 4. Mit der Entwicklung des Handels steht die Kolonisation (vgl. D. Sch.-A. 46/47) in innigem Zusammenhange. Die Europäer haben nicht nur zeitweise fremde Gegenden besucht, sondern sich auch dort niedergelassen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, wo Amerika und der Seeweg nach Indien (um Afrika herum) entdeckt wurden, beginnt die Ausbreitung der europäischen Macht über die ganze Erde. Die am Ozean lebenden Völker, zuerst die Spanier und Portugiesen, später die Franzosen und Niederländer, zuletzt die Engländer, gründeten große Kolonialreiche jenseits des Ozeans. Amerika und Australien wurden gänzlich europäisiert, in Asien nahmen Russen und Engländer große Länderräume in Besitz, Asrika wurde in den letzten Jahrzehnten unter die europäischen Staaten aufgeteilt. 5. Aber nicht bloß in denjenigen Tätigkeiten, die auf die Er- reichung materieller Güter gerichtet sind, sondern auch in Wissen- schaft und Kunst haben es die Europäer weiter gebracht als die Kulturvölker Asiens. In der heißen Zone erschlafft der Mensch durch Wärme und Überfülle der Naturgaben, in der kalten Zone ringt er mit des Lebens Notdurft und wird gegen geistige Genüsse abgestumpft; nur das Klima der gemäßigten Zone regt den Menschen zu unaus- gesetzter Tätigkeit an, indem es Arbeit von ihm fordert, sie aber auch lohnt. Ebenso fördernd wirkt die Leichtigkeit des Verkehrs zu Waffer und zu Land, denn nur dadurch werden Ideen weit ver- breitet und kann ein Volk von dem andern lernen. Die europäische Kultur ging vom Mittelmeere aus, wo sich die Schiffahrt zuerst ent- wickelt hat. Aus Ägypten und Vorderasien (Kulturreiche am Euphrat und Tigris, Phönkien) kam sie nach Griechenland, von Griechenland nach Italien, und die Römer vermittelten sie dem Westen. Unter dem Einflüsse des Christentums, das sich im Gefolge der griechisch- römischen Bildung über Europa verbreitete, wurden auch die Ger- manen und Slaven der Kultur zugeführt. § 9. Europa ist der christliche Erdteil (vgl. D. Sch.-A. 29); die Zahl der Juden, Mohammedaner und Heiden beläuft sich auf ungefähr 14 Millionen. Romanen und Germanen erhielten ihre Religion von Rom (katholische Kirche), die meisten Slaven von Konstantinopel (griechische Kirche). Innerhalb der katholischen Kirche bewirkte die Re- formation im 16. Jahrhundert eine tiefgreifende Spaltung und die Gründung der protestantischen Kirchen. So ist das christliche Europa jetzt dreigeteilt: der Katholizismus herrscht über die Romanen (mit Ausnahme der griechischen Rumänen), über die Südhälfte der Deutschen und einige slavische Stämme; zum Protestantismus bekennt sich der größte Teil der Germanen (mit der schon erwähnten Ausnahme), zur

2. Deutsche Schulgeographie - S. 128

1908 - Gotha : Perthes
128 An der Westseite ist ein beträchtlicher Zwischenraum zwischen den Apenninen und der Küste, aber er verschmälert sich immer mehr, je weiter wir gegen S. gehen. Hier hat die Halbinsel ihre bedeutendsten Flüsse, Tiber und Arno. Niedere Bergketten, die sogenannten Sub- apenninen, begleiten die Apenninen im W. stellenweise bis an die Küste; hier war auch der Schauplatz einer ausgebreiteten vulkanischen Tätigkeit, die sich jetzt nur noch auf drei Punkte beschränkt. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum übrig: die kleine, aber üppige Arnoebene; an der unteren Tiber die braune, öde und ungesunde Campagna (kampünja = Flachland) di Roma; bei Neapel die große, im vollsten Schmucke der südlichen Natur prangende kampanische Tiefebene. Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno ziehen in schmalem Gürtel die Maremmen, versumpfte, sieberhauchende Küstenebenen, nur von Hirten bewohnt; zu ihnen gehören die pontinischen Sümpfe südlich von Rom. § 167. Das jetzige Königreich Italien umfaßt die ganze Po- ebene und die Halbinsel mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino im mittleren Apennin, sowie die Inseln Sizilien und Sar- dinien und zählt auf 287000 qkm 33 Mill. fast ausschließlich katho- tische Bewohner, gehört also zu den bevölkertsten Staaten Europas (117 auf 1 qkm). Die ehemaligen sardinischen, jetzt italienischen Könige stammen aus dem Hause Savoyen-Carignan (karinjan). Erläuterung. Die heutigen Italiener sind zwar die Nach- kommen der alten Jtaliker, ebenso wie die heutige italienische Sprache von der lateinischen abstammt, aber im Altertum wie im frühen Mittel- alter hat Italien wiederholt fremde Einwanderung erhalten. In der Poebene setzten sich Kelten, später Germanen (Longobarden) fest, in Süditalien dagegen Griechen (Süditalien hieß im Altertum auch Groß- griechenland) und später Araber, die sich allerdings nur auf Sizilien längere Zeit erhielten. Gerade in der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen und im Besitze der Zugänge zu Mitteleuropa, hat Italien zu wiederholten Malen in der Geschichte eine herrschende Rolle gespielt. Im Altertum war es der Mittelpunkt des römischen Weltreiches, von dem Europa seine Bildung erhalten hat. Im Mittelalter beherrschte es die christliche Welt durch die Macht des Papstes. Die italienischen Seestädte, besonders Venedig und Genua, vermittelten den Handel zwischen dem Orient und dem westlichen und mittleren Europa, und die Kunst der ozeanischen Schiffahrt haben die Italiener den west- europäischen Völkern gelehrt (Kolumbus). In Bezug auf geistige Bil- « düng stand Italien aus Ausgange des Mittelalters und im Beginne der Neuzeit auf der höchsten Stufe, Künste und Wissenschaften blühten empor, und die herrlichen Kunstsammlungen und Bauwerke ziehen noch immer die Reisenoen ebenso mächtig an, wie die ehrwürdigen Überreste des Altertums und die blühende Natur des Südens.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 154

1908 - Gotha : Perthes
154 3. die Japanischen Inseln und Sachalin (fachalm) mit dem Japanischen Meere; 4. die Kurilen, die sich an die Halbinsel Kamtschatka (kam- tschätka) anschließen, mit dem Ochotskischen Meere. Nordwestlich vom Hochlandgürtel breitet sich bis an das Eismeer ein gewaltiges Tiefland aus. Südlich vom Hochlandgürtel setzen sich zwei ftemdartige Glieder an das asiatische Festland an. Arabien und Syrien sind eine Fort- setzung der saharischen Wüstentafel, und die Halbinsel Vorderindien zwischen dem Arabischen Meere und dem Golfe von Ben- galen besitzt in ihrem Baue große Ähnlichkeit mit dem südafrikanischen Hochlande. Hochasien mit seinen Randländern bildet das eigentliche Asien, die westlichen Fortsetzungen des Hochlandgürtels (jenseits des Hindukusch) mit dem arabisch-syrischen Anhängsel faßt man unter dem Namen Vorderasien zusammen. § 196. Der Umstand, daß Hochasien durch hohe Gebirge von den Randländern abgegrenzt ist, hat zur Folge, daß die Feuchtigkeit, welche die Seewinde landeinwärts tragen, die inneren Hochflächen nicht erreicht. Wir haben daher zwischen einem trockenen Binnenlande und feuchten Randländern zu unterscheiden. Das trockene Binnenland ist zum Teil Wüste, zum Teil Steppe mit wenigen und unbedeutenden Flüssen, die das Meer nicht erreichen, sondern in kleine Salzseen münden. Innerhalb der Randgebirge entspringen 14 große Ströme, die strahlenförmig nach allen Seiten dem Ozean zufließen und auf diesem Wege die Randländer bewässern. Nur der Nordwestrand (Turan) ge- hört auch zum abflußlosen Gebiete von Mittelasien, indem wegen großer Trockenheit Amu und Sir schon im Aralsee ihr Ende finden. Wo genügend Wasser und Wärme vorhanden ist, da ist auch Frucht- barkeit. Die Randgebiete und Inselketten sind daher mit Aus- nähme Turans auch fruchtbare Gebiete, aber mit sehr bedeutenden Unterschieden, entsprechend der großen Ausdehnung Asiens von jenseits des Äquators bis jenseits des Polarkreises. Die südlichen liegen in der heißen, die östlichen zum größten Teil in der gemäßigten Zone, das nördliche Randgebiet reicht aber bereits aus der gemäßigten Zone in die kalte hinein. Der Gegensatz von trockenem, abflußlosem, wüstem Innern und feuchtem, fruchtbarem Rande wiederholt sich auch in den vorderasiati- schen Hochländern, aber die Randländer haben hier nur eine geringe Ausdehnung.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 156

1908 - Gotha : Perthes
156 als die Hälfte der ganzen Menschheit leben in den südlichen und östlichen Randländern. Außer Europa gibt es nirgends so ausgedehnte Land- Massen mit dichter Bevölkerung wie in China und Vorderindien, aber es wird auch nirgends der Ackerbau sorgfältiger betrieben als hier. Mehr als die Hälfte Asiens ist aber fast menschenleer (in Nord- und Hochasien nicht mehr Bewohner als in der norddeutschen Tiesebene); auch Vorder- asien, das von seiner ehemaligen Kulturhöhe tief herabgesunken ist, ist viel weniger bevölkert, als es im Alterwm war. Mill. qkm Mill. Bewohner auf 1 qkm Hochasien...... 6 4 0/7 Nord- und Westrand . . 17 16 0/9 Ostrand....... 6 383 64 Südrand...... 8 374 47 Vorderasien.....7 43 6 Asien 44 . 820 18 Mehr als die Hälfte von Asien steht jetzt unter der Herrschaft der Europäer (Russen, Engländer, Holländer, Portugiesen, Franzosen) und Amerikaner. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Am wich- tigsten sind für Asien die Russen, die seit dem 17. Jahrh. den Norden beherrschen und von da immer weiter nach Süden vordrangen, und die Engländer, die in Vorderindien das reichste Land der Erde besitzen und sich durch geschickte Anlage von Kolonien zu Herren des Indischen Ozeans aufgeworfen haben. Vorderasien. «Vgl. 2. Sch.-A. 18/19 u. 32/33.) § 198. Die beiden Hauptbestandteile Vorderasiens: der Hochland- gürtel und die Wüstenplatte, sind von verschiedenen Sprach- stämmen der kaukasischen Rasse bewohnt: der erstere von Jndo- europäern, die letztere von Semiten. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Als drittes Bevölkemngselement kommen die Türken hinzu, die durch ganz Vorderasien zerstreut sind, aber nur in Kleinasien zur eigentlichen Bedeutung gelangen. Unabhängige Staaten haben sich nur in Iran und in der Arabi- schen Wüste erhalten; die übrigen Länder westlich von Iran gehören mit Ausnahme des russischen Kaukasien zur Türkei. § 199. Aaukasien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) ist derjenige Teil des Russischen Reiches, der zwischen dem Schwarzen Meere und dem Kaspi-

6. Deutsche Schulgeographie - S. 158

1908 - Gotha : Perthes
158 sich am Ararat berühren: 1) Persisch-Armenien mit dem Hauptorte Täbris: 2) Türkisch-Armenien mit dem Hauptorte Erserum (erserüm); 3) Russisch-Armenien, zur Provinz Kaukasien gehörig. § 291. Vom armenischen Hochlande gehen zwei Gebirgszüge aus, welche das als Halbinsel zwischen dem Schwarzen und dem Mittel- ländischen Meere vorspringende Hochland von Aleinasien (oder Ana- tolien) (vgl. D. Sch.-A. 18/19) im S. und N. umfassen. Im S. bildet der Taurus^), ein 3000m hohes Alpenland, vom Euphrat an die Scheidewand gegen Syrien, das man nur durch die engen cilicischen Pässe (im N. von Tarsus) erreicht. Das nördliche Randgebirge bezeichnet man als P on tisch es Gebirge. Im W. verschwindet das Randgebirge; an seine Stelle treten niedere Parallelketten (Richtung von W. nach O.), die eine Reihe wohlgegliederter und dadurch für den Seeverkehr günstig ge- stalteter Halbinseln bilden. Zwischen den Gebirgen ziehen breite Fluß- täler aus dem inneren Hochlande zum Ägäischen Meere. Die Europa zugekehrte Westküste ist daher stark bevorzugt vor den weniger ge- gliederten und steilen Süd- und Nordküsten. — Die mittlere Hoch- fläche, 800 bis 1000 m hoch, ist zum Teil ein Steppenland mit salz- haltigem Boden und vielen noch erhaltenen Salzseen, aber bei hin- reichender Bewässerung fruchtbar. Die trockene Lage begünstigt eine aus- gedehnte Schaf- und Ziegenzucht (die seidenhaarige Angoraziege sängora)). Der isolierte Vulkan Erdschias (Argäus der Alten, 4000m) ist erloschen. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil-Jrmak^) (im Altertum Halys^) genannt), der in einem weiten Bogen die Hochfläche durch- zieht und sich nach Durchbrechung des nördlichen Randgebirges in das Schwarze Meer ergießt. - Kleinasien ist der Hauptwohnsitz jenes Zweiges der Türken, der sich nach seinem ehemaligen Anführer Osman als Osmanen bezeichnet. Ehe sie von hier aus Konstantinopel eroberten, war Brufsa (am asiatischen Olymp) die Residenz der Sultane. An den Küsten wohnen viele Griechen, die sich vorzugsweise mit Handel beschäftigen. Am wichtigsten ist die Westküste, wo einst Troja lag und ein reicher Flor griechischer Kolo- nien blühte. Von jenen mächtigen Handelsstädten (besonders Smyrna, Ephesus und Milet) hat nur Smyrna seine Bedeutung bewahrt, in- dem es neben Alexandria noch immer der erste Handelsplatz der Levante ist. An der Küste des Schwarzen Meeres vermittelt Trapezunt^) 1) tur altsemitisch, = Gebirge. 2) Türkisch, --- roter Fluß (weil er roten Sand mit sich führt). s) Altsemitisch, --- Salzfluß, . *) Griechisch (trapez), = Tafelstadt, weil auf einer viereckigen Felstafel erbaut.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 164

1908 - Gotha : Perthes
164 Persepolizl) erinnern noch an die alte Perserherrschaft. Das jetzige Herrschergeschlecht ist türkischen Ursprungs und hat seine Residenz nach Teheran (teheran)2) am Fuße des Elburs verlegt. Mit dem Aus- lande verkehrt Persien teils über Täbris in Persisch-Armenien, teils durch die Häsen am Persischen Golfe, denen aber das Randgebirge nur eine schwierige Verbindung mit dem Binnenlande gestattet. 2. Afghanistan^) (asganistan) ist im N. und O. Gebirgsland, dem der Hilmend entströmt, um nach seinem Laufe durch die Wüste im großen Salzsumpfe Hamun (hamün) zu endigen. Durch das Gebirgs- land fließt nach W. der Heri-rud, nach O. (zum Indus) der Kabul; sie bilden die bequemste Verbindungsstraße von Turan nach Indien; hier liegen die bedeutendsten Städte Herat (berat) und Kabul (kabul), und auf dem Besitze dieser Straße beruht die Bedeutung und Unabhängigkeit Afghanistans, das die beiden Hauptkolonialmächte Asiens (Rußland und England) auseinanderhält. 3. Belutschistan (belutschistan) steht jetzt zum Teil mittelbar, zum Teil unmittelbar unter der Herrschast der Engländer, die hier das Haupteingangstor zu ihrem indischen Reiche bewachen. Hochasien. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) § 296. Hochasien besteht aus zwei Stufen, dem hochgelegenen Tibet im S. und dem niedrigeren Hanhai im N. Tibet (tibet) ist das höchste Land der Erde. In einer Höhe von 4000 m gelegen (so hoch wie durchschnittlich die Gipfel des Berner Oberlandes), wird es von Gebirgen umrahmt, die sich bis 6000 m und darüber über das Meer erheben, aber von der tibetanischen Hoch- fläche aus nur als niedere Gebirge erscheinen. Sie stoßen im W. im Pamir-H och lande (pannr; „Dach der Welt" genannt) zusammen, von dem auch der Hindukusch ausgeht; nach So. zieht das Karakorum (karakorüm)- und Himalaja (himülaja)-Gebirge als Südgrenze Tibets, nach O. bis nach China hinein der Kuenlun (kuenlun). Im O. bildet eine Reihe wahrscheinlich meridionaler Ketten die Grenze zwischen Tibet und China. Der Himalajas ist das höchste Gebirge der Erde, erscheint aber nur von S. aus, wo es steil aus einer Tiefebene emporsteigt, in seiner 1) Griechisch, = Stadt der Perser. 2) Persisch, --- die Reine, stän persisch, --- Land. 4) Indisch, --- Wohnung des Schnees.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 166

1908 - Gotha : Perthes
166 § 207. Im N. des Kuenlun breitet sich die viel tiefere Stufe des J^ttttyail) (vgl. auch D. Sch.-A. 30) aus. Auch die Randgebirge treten hier nicht mehr in so geschlossener Form auf wie in Tibet. Gegen So. senkt sich das Hochland stufenförmig zur chinesischen Tiefebene, und die berühmte chinesische Mauer vertritt hier die Stelle einer ausreichenden natürlichen Schutzwehr. Weiter nach N. bildet der Ching an das Randgebirge. Den Nord- und Westrand des Hanhai nehmen drei verschiedene Gebirgs- systeme ein: das ostsibirische, das Altai-System (altk-i)2) mit der Richtung So.—Nw. und der Tian schan (tiänschan)3), nahezu mit der Richtung W.—O. Nur der letztere, der ebenso wie die tibetanischen Gebirge mit dem Pamirhochlande zusammenhängt, erreicht noch Höhen von 7000 m, die anderen sind um die Hälfte niedriger. Die so umschlossene Hochebene (Hanhai) hat eine mittlere Höhe von 800 bis 1000 m und ist ebenso wie das innere Tibet Wüste oder Steppe, mit Ausnahme einiger Oasen am Rande, die durch Gebirgsflüsse be- wässert werden. Die Westhälfte des Hanhai ist Ostturkestan oder das Tarimbecken, an drei Seiten von hohen Gebirgen umgeben, die den größten binnenländischen Fluß Hochasiens, den T arim, ernähren, der in den salzigen L o b - n o r4) mündet. Die Osthälfte ist die z. T. wüstenartige Steppe Gobi^) oder Schamo^), die in dem breiten, sich scherenförmig nach W. öffnenden Zwischenräume zwischen dem Altai und dem Tianschan ganz allmählich in das turanische Tiefland verläuft. Durch die Lücken in der Gebirgsumwallung der Gobi im W. wie im O. haben die monogolischen Bewohners zu wiederholten Malen, wenn ein kühner Häuptling ihre Kraft geeint hatte, die Nachbarländer zerstörend und er- obernd überschwemmt. Jetzt sind sie friedliche Hirten und eifrige Bud- dhisten; das zweihöckerige Kamel ist hier ebenso Haustier wie das ein- höckerige in der Sahara. Das wüste Tarimbecken bewohnen die (eben- falls monogolischen) Türken (daher Ostturkestan), hauptsächlich in den Randoasen angesiedelt und wie alle Türken Mohammedaner. (Vgl. D. Sch.-A. 48 u. 49.) Ganz Hochasien steht jetzt unter chinesischer Herrschaft. *) Chinesisch, — trockenes Meer. 2) Türkisch, ---- Goldgcbirge. 3) Chinesisch, --- Himmelsgebirge. *) nor oder nur mongolisch, = See 6) Mongolisch, = Wüste. ®) Chinesisch, ---- Sandwüste. i) Die Bewohner der Gobi heißen Mongolen im engeren Sinne des Wortes; im weiteren Sinne spricht man von den Mongolen als den Angehörigen der mongolischen Rasse, wozu noch viele andere Völker gehören.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 168

1908 - Gotha : Perthes
168 und Turan bilden jetzt zusammen Rusfisch-Zentralafien. Die Haupt- stadt ist Taschkent (taschkent) i), ebenso wie das einst viel wichtigere Samarkand (ßämarkand)2) am Fuße des östlichen Gebirges gelegen. Von den ehemaligen Türkenstaaten, deren Beherrscher den Titel Chan führen (die Staaten daher Chanate genannt), bestehen nur noch den Amu entlang das stark geschmälerte Chiwa und Buchara (buch5ra)3) mit den Hauptstädten gleichen Namens. Buchara steht jetzt durch eine kühn- gebaute Wüstenbahn (transkaspische Bahn), die über die Oase Merw (mers) nach dem Kaspisee führt, mit Europa in bequemer und schneller Verbindung. § 210. Den Südrand Sibiriens bildet im O. und in der Mitte ein breiter Gebirgsgürtel, der einerseits Sibirien von Hoch- asien scheidet, anderseits das Flußgebiet des Nördlichen Eismeeres von dem des Großen Ozeans trennt. Innerhalb dieses Gebirgsgürtels liegt der größte Gebirgssee und tiefste See der Erde, der Baikal- see4) (so groß wie Ostpreußen). Westlich davon haben die Gebirge eine nahezu nordwestliche Richtung; der gold- und silberreiche Altai und das graphitreiche Sajanische Gebirge (Graphit zur Bleistift- fabrikation) sind die wichtigsten Teile. Östlich vom Baikalsee hat das Gebirge ebenso wie der See No.-Richtung; der bedeutendste, durch seinen Eisenreichtum ausgezeichnete Gebirgszug ist das Jablonoi (jüblonöi)b)-Gebirge. Den Ostrand gegen den Großen Ozean bildet das Stanowoi (stanowoi)-Gebirge, das im Ostkap endet. Es erhebt sich fast unmittelbar am Ochotskischen Meere, so daß dieses keinen größeren Fluß erhält; der einzige große Fluß, den Russisch-Asien zum Großen Ozean entsendet, ist der Amur (amür) zwischen dem Stanowoi- und dem Ehingan-Gebirge. Die Hauptabdachung wendet sich dem Nördlichen Eismeere zu, das die drei Hauptströme: den Ob (mit dem Jrtisch [irtiscl)]), den Jenissei (jenisei) und die Lena empfängt. Östlich vom Jenissei ist Sibirien eine Hochfläche, die von mehreren Bergzügen und Einzelbergen unterbrochen ist und nur im N. in eine Tiefebene übergeht, westlich vom Jenissei (im O b gebiete) aber eine einzige Tiefebene, die vom Eismeere ohne ficht- bare Grenze in das turanische Tiefland übergeht und vom russischen nur durch den Ural getrennt ist. Den Südrand Sibiriens durchschneidet der Parallel von Mainz; *) Türkisch, = Steinort. 2) Türkisch, --- Ort des Samar. ») Türkisch, --- Stadt der Wissenschaften, weil Buchara einst durch keine Schulen berühmt var. *) baikal (baifäl) türkisch, = reicher See (b. h. reich an Fischen). °) Russisch, --- Apfelbaum.
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