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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 209

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Beludschistan. 209 zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü- den Beludschistan und gegen Westen Persien. Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord- östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun- gen der Paropamisus, die Salomons, und die Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch, fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch, nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step- pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel, chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die, selben Produkte wie Persien. Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil- lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde, sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große Zerrüttung des Staates herrscht. Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze, südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei- che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu- tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt- stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul, nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000 Einwohnern. Beludschistan. Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan, 14

3. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 52

1895 - Gotha : Perthes
52 das ganze nrdliche iranische Hochland; um die Jahreswende (330/29) berschritt er die Psse des Hindukusch, stieg zum turanischen Tieflande nach Bk-trien hinab und erwirkte die Auslieferung des Bessos; er berschritt darauf den Oxos (den heut. Sir), die baktrische Grenze, und rckte der Marakanda (wohl Samarkand) bis zum Jaxartes (dem heut. Amu) vor, seinem uersten Ziel im Norden. In diesen nrdlichen Gegenden verblieb er bis zum Jahr 327. Die schnellen Siege steigerten das Selbstbewutsein Alexanders; sklavisch gesinnte Asiaten und griechische Schmeichler drngten ihn, die gttliche Wrde, die er angenommen hatte, zur Geltung zu bringen und die Formen des orien-talischen Despotismus, wie die anbetende Verehrung (Proskynesis), anzuwenden. Dem widersetzte sich aber der Freiheitssinn der Makedonier und Griechen; ihr Widerstand ri Alexander zu Handlungen fort, die sein Leben umdstert und befleckt haben; so lie er den Philots, des Parmenin Sohn, weil er um eine Verschwrung gewut habe, tten und darauf auch den greisen und verdienten Parmenin ermorden; den Kleitos (Clitus), der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte, ttete er mit eigener Hand bei einem Gelage in Marakanda. D. Aer Zug nach Indien. Ehrgeiz trieb Alexander weiter, wie es denn fr den Welteroberer keine Grenze giebt; mit Indien hatte er am Fue des Hindukusch bereits Fhlung gewonnen; dorthin verlegte auerdem die griechi-sche Phantasie einen Teil der Heroensage; Herakles und Dionysos sollten auf ihren Zgen dorthin gelangt sein. So rckte denn Alexander 327 das Kabulthal abwrts zum I n d o s und betrat darauf das Fnfstromland x); am Hydaspes berwand er den Widerstand des tapferen Knigs Poros; er zog ostwrts bis zum Hyphasis, wo das Heer den Weitermarsch verweigerte und dem Ehrgeiz des Knigs endlich Halt gebot (326); denn dieser wollte sogar sdstlich in die Lnder des Ganges vordringen. Indem Alexander diesen Plan aufgab, fate er einen andern, groen Gedanken; aus einem Welteroberer ward er ein Weltentdecker; um die neuen Eroberungen in Indien auf dem Seewege mit dem persischen Reiche zu verbinden, fuhr er den Jndos abwrts. An seiner Mndung gedachte er eine Welthandelsstadt, wie Alexandreia an der Mndung des Nils, zu errichten. Seinem erprobten und einsichtsvollen Kampf-genossen Nearchos bertrug er die Fhrung der Flotte, die den Seeweg nach dem persischen Golfe entdecken (den Jndos mit dem Euphrat verbinden) sollte. Zur Vollendung des Planes unternahm er selbst den Zug durch das Kstenland Gedrosien, das heut. Belutschistan; in den wasserlosen Einden litt das Heer unsgliche Beschwerden, aber das groe Werk glckte; in Karmanien (der Kstenlandschaft westl. von Gedrosien) traf er mit Nearchos wieder zu-sammen (325). Eine unvergleichliche Siegeslaufbahn hatte Alexander vollendet; der Westen und der Osten der damaligen Welt war in die engste Beziehung gesetzt und berall durch Stdtegrndungen der Kultur eine neue Bahn erffnet. Zur Be-herrschung des gewaltigen Reiches konnte Alexander die Perser nicht entbehren; daher lie er eine zahlreiche persische Jugend nach griechischem Gebrauch in dem Waffendienst einben; er hatte eine Verschmelzung der griechisch-makedonischen 1) Es wird gebildet durch den Jndos, Hydaspes, Akestues, Hydraotes und Hyphasis.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

5. Deutsche Schulgeographie - S. 169

1908 - Gotha : Perthes
169 das Land liegt also zum größten Teil noch innerhalb der gemäßigten Zone. Es trägt nicht bloß ausgedehnte Birken- und Nadelholzwaldungen, sondern ist auch in seinen südlichen Teilen zum Ackerbau besähigt, da die Sommerwärme überall verhältnismäßig hoch ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Dagegen sind die Winter außerordentlich kalt und lang; Ost- sibirien gehört zu den kältesten Gegenden der Erde. Im ganzen nörd- lichen Teile taut der Boden im Sommer nur oberflächlich auf und ist schon in geringen Tiefen beständig gefroren. Die weiten Tundra- ebenen längs der Eismeerküste sind ein völlig öder, gefrorener Morast. Die eingeborenen Mongolenstämme beschästigen sich hauptsächlich mit Fischfang und Jagd; das Renntier ist ihr wichtigstes Haustier. Der Reichtum Sibiriens an Pelztieren, wie er allen kalten Ländern eigentümlich ist, lockte im 16. und 17. Jahrhundert die Russen ins Land. Sie besetzten den günstigeren südlichen Teil, und nur längs der Flüsse dringen sie weiter nach dem N. vor. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Es sind teils freie Kolonisten, teils Verbannte; und der Umstand, daß Sibirien noch immer die große russische Strafko lonie ist, hindert den Aufschwung des Landes, den nur die freie Arbeit verbürgt. Seitdem der Pelzhandel durch schonungslose Ausrottung der Pelztiere nicht mehr so ergiebig ist wie früher, wird hauptsächlich Bergbau betrieben (Gold besonders in Ostsibirien); die Zukunft des Landes liegt aber im Ackerbau. Die Abgeschlossenheit verhinderte bis in die neueste Zeit den Aufschwung; den Verkehr vermittelte im Sommer das enge Flußgeflecht, im Winter der Schlitten auf unbegrenzter Schneefläche. Doch bestand mit China ein lebhafter Handel im Gebiete des Baikalsees, wo das Randgebirge durchbrochen ist; sein Hauptgegenstand, der Tee, gelangte auf Kamelen durch die Wüste Gobi und auf dem sog. sibirischen Trakt (Straße vom Baikalsee zum Ural) nach Rußland. Jetzt ist Sibirien durch die längste Eisenbahn der Erde einerseits mit Rußland (s. S. Iii), anderseits mit der Küste des Großen Ozeans (Wladiwostok) und mit China (Peking) verbunden. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Sibirien, größer als ganz Europa, hat nur soviel Einwohner wie Bayern. Nur zwei Städte erreichen eine Einwohnerzahl von 50000: Tomsk^) (mit der sibirischen Universität) und Jrkutsk (irkütsk)^) in der Nähe des Baikalsees. In Ostsibirien ist der Hauptort Jakutsk (jakütsk)^) an der Lena Mittelpunkt des Pelzhandels. Im Amur- gebiete liegt der Vergwerksort Nertschinsk (nertschinsk)^). Die Küsten 1) Vom Flüßchen Tom. 2) An der Mündung des Jrkut. 8) An der Mündung des Jakut. 4) An der Mündung des Nertscha.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 176

1908 - Gotha : Perthes
176 wo das Opiumrauchen leider ein allgemein verbreitetes Laster ist. In früheren Zeiten war Indien hauptsächlich durch Gewürze, Perlen und Edelsteine (Diamanten von Dekan) berühmt. Der Reichtum des Landes und der unkriegerische Charakter der Bevölkerung haben wiederholt Eroberer herbeigelockt: Alexander d. Gr., Mohammedaner, Mongolen und seit Entdeckung des Seeweges nach Indien um Afrika herum (1498) auch europäische Völker: Portugiesen, Niederländer, Franzosen, zuletzt die Engländer, die seit dem 18. Jahrhundert allmählich alle anderen Mächte verdrängt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Von den 284 Mill. Einwohnern sind 222 Mill. britische Untertanen, die übrigen leben noch unter einheimischen Fürsten, die aber machtlose englische Vasallen sind. Der König von England nennt sich Kaiser von Indien. § 217. Der fruchtbarste und bevölkertste Teil von Vorderindien ist das Tiefland. Steil erhebt sich daraus der Himalaja, der alle Klimate der Erde, das heiße, gemäßigte und kalte, in sich vereinigt. Von den drei indischen Hauptströmen entspringen der Indusx) und der Brahmaputras auf der Nordseite des Himalaja; sie durchfließen nach entgegengesetzten Richtungen tibetanische Hochtäler und durchbrechen dann das Kettengebirge an seinen äußersten Enden. Der Ganges, der heilige Strom der Inder, entspringt dagegen auf der Südseite des Himalaja, nimmt auf seinem östlichen Lause durch einen breiten, tal- förmigen Tieflandstreifen einen großen Teil der Abflüsse des Schnee- gebirges auf und vereinigt sich endlich mit dem Brahmaputra zu einem großartigen Delta. Von den Himalaialändern, die nur zum Teil unter englischer Herrschaft stehen, ist Kaschmir das wichtigste. Dieses ebenso schöne wie gesunde Gebirgsland besitzt eine edle Ziegenrasse, die die Wolle zu den berühmten Kaschmirschals liefert. Das trockene, auf weite Strecken sogar wüste Jndusland wird zum größten Teil von Mohammedanern bewohnt. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Die wichtigsten Orte liegen im Pandschab (pandschab) oder Fünf- stromland (benannt nach den fünf Himalajazuflüssen des Indus), das durch reichliche Bewässerung fruchtbar ist und zugleich durch das Tal des Nebenflusses Kabul die Hauptverbindungsstraße nach Vorderasien beherrscht. Am Ausgange des Kabultales liegt die wichtige Festung Peschawar (pischaur) und an der Kreuzung der Straße von Kabul nach dem Ganges mit der nach der Jndusmündung Lah vre (lähor), der Hauptort des Pandschabs. 1) Indisch, --- Strom. Davon hat das Land den Namen. 2) Indisch, ----- Sohn des Brahma.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 145

1908 - Gotha : Perthes
145 jetzt neben Getreide, Zuckerrohr und anderen Nahrungsmitteln besonders Baumwolle. Außer durch Fruchtbarkeit ist Ägypten auch durch seine Lage an der Suezenge begünstigt; als Durchgangsland vom Mittelmeere zum Indischen Ozean hat es immer eine wichtige Rolle gespielt, und diese Bedeutung ist besonders seit Eröffnung des Kuezkanals zwischen Port Said und Suez (1869), wodurch der Seeweg von Europa nach Indien, China und Australien abgekürzt wurde, gewachsen. (Vgl. D. Sch.-A. 18/19.) Dem Namen nach gehört Ägypten zum Türkischen Reiche, wird aber von einem erblichen Vizekönig (Khedive [femtü]) regiert und von Eng- land verwaltet. Seine Hm^tstadt Kairos (ferro), die größte Stadt Afrikas, liegt in der Nähe des alten Memphis an der Grenze der beiden Hauptabteilungen des Landes: Oberägypten (Niltal) und Unterägypten (Deltaland). Die Haupthandelsstadt ist Alexandria^), das seit dem Altertum seine Bedeutung bewahrt hat. Von den alten Großstädten (Memphis, Theben it.) sind nur Ruinenstätten übrig geblieben' am besten erhalten sind die Pyramiden, die ältesten Baudenkmäler der Erde, von denen die Cheopspyramide bei Giseh (in der Nähe von Kairo) 146 m hoch ist. Das trspische Afrika. (Vgl. D. Sch.-A. 34 u. 35.) § 185. Im S. geht die Wüste allmählich in die Tropenland- schasten des Sudan (sudan)^) über, die Heimat der echten Neger, die aber zum größten Teil noch unter arabischem Einflüsse stehen, sich zum Islam bekennen und in geordneteren Staaten leben, als die Bewohner des übrigen tropischen Afrika. (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Der östliche Sudan umfaßt das obere Nilgebiet bis zum Steppen- und Wüstenlande Nubien4) (mit der großen 8-Krümmung des Nils), das den Sudan von Ägypten trennt. Nach einer mehr als 10jährigen Unterbrechung stehen Ostsudan und Nubien jetzt wieder unter der Herrschaft Ägyptens, das sie aber mit England teilen muß. W e st s u d a n wird ebenfalls von einem großen Strome, dem Nigers (mit dem Benue [benuej), durchflössen; Mittelsud an, der am tiefsten gelegene und flachste Teil, wird da- gegen von dem abflußlosen Gebiete des Tschadsees eingenommen. 1) Arabisch, = die Siegreiche. 2) Nach Alexander d. Gr. 8) Land der Schwarzen; vom arabischen sudanij ----- schwarz. *) Goldland, vom altägyptischen niib = Gold, weil die alten Ägypter hier Gold fanden. 6) In der einheimischen Sprache ----- Wasser. Supan, Dmische Schulgeographie.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 155

1908 - Gotha : Perthes
155 § 197. Die Gebirgslinie vom Kaukasus über den Hindukusch nach dem Himalaja und zum Golf von Bengalen trennt die beiden Haupt- raffen Asiens: südlich davon wohnen die mittelländischen Völker, nördlich und im ganzen Osten die Mongolen. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Von jenen haben die beiden Hauptsprachgruppen in Westasien ihre Heimat. Zur indoeuropäischen Gruppe gehören die Jranier (Bewohner des Hochlandes von Iran [irätt]) und die Hindu (Bewohner von Vorderindien), zur semitischen Gruppe die Bewohner der arabisch- syrischen Tasel (besonders Araber und Juden). Hier entstanden die drei Religionen, die einen Gott verehren: in Palästina die jüdische und christliche, in Arabien die mohammedanische. Christen- und Judentum zählen in Asien nur noch wenige Bekenner, dagegen herrscht die moham- medanische Religion in ganz Vorderasien und noch darüber hinaus in Turan, im westlichsten Teile von Hochasien, und ist auch nach Vorder- indien und in den ostindischen Archipel vorgedrungen. Eine zweite Heimat großer Religionen ist Vorderindien; die b rahm anische Religion (so genannt nach dem Hauptgotte Brahma und der Priesterkaste der Brahmanen) ist auf dieses Land beschränkt geblieben, während die buddhistische Religion (nach ihrem Stifter Buddha benannt) Hoch- und Ostasien erobert hat. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Die Steppen und Wüsten der trockenen, abflußlosen Gebiete und die kalten Landstriche Sibiriens werden von nomadischenviehzüchtern und Jäger- und Fischervölkern, die fruchtbaren Randländer da- gegen von Ackerb auern bewohnt. In den Randländern entwickelten sich große Kulturstaaten, die bis in das graue Altertum zurückreichen. Aber die große Ausdehnung des Erdteiles und die Trennung der von der Natur begünstigtsten Randländer durch hohe Gebirge und weite Wüsten gestatteten den ackerbauenden Kulturvölkern nicht, sich zu nähern und in innigere Verbindung miteinander zu treten. Vorderasien, Vorder- in dien und China bilden drei gesonderte und selbständige Kulturgebiete. Die vorderasiatischen Kulturreiche traten schon im Altertum teils in feindliche, teils in friedliche Beziehungen zu den europäischen Völkern und wurden (wie die Ägypter) ihre Lehrmeister; die indische Kultur verbreitete sich nur wenig nach O.; die chinesische gewann die Herrschaft über ganz Ostasien und wehrte sich bis in die neueste Zeit kräftig gegen das Eindringen europäischer Gesittung. Der starke Gegensatz zwischen fruchtbaren und unfruchtbaren Ländern kommt auch in der Verteilung der Bevölkerung zum Ausdrucke.. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Nomaden, Jäger und Fischer können nie in großer Zahl ein Land bewohnen, nur durch Ackerbau können sich viele Menschen auch in kleinem Räume ernähren. Neun Zehntel aller Asiaten und mehr

9. Bd. 2 - S. 916

1837 - Eisleben : Reichardt
916 Afrika. haben sie nur eine Frau, obgleich Vielweiberei erlaubt ist. Ihre Wei- der sollen sehr fruchtbar seyn, gebaren leicht und gehen wieder an ihre Arbeit, als wenn nichts vorgefallen wäre. Den Ackerbau besorgen die Weiber, die Heerden die Männer. Der älteste Sohn beerbt allein den Vater, ohne verbunden zu seyn, den andern Geschwistern etwas her- auszugeben. Stirbt der älteste Bruder und hinterlaßt eine noch des Kindergebarens fähige Wittwe, so ist der jüngste Bruder verbunden, sie zu heirathen, die zu erzielenden Kinder gehören jedoch dem Verstor- benen an. Auch giebt ihm die Heirach kein Recht auf das Vermö- gen des Verstorbenen. — Im Jahre 1836 haben zwei Französische Reisende, Tamisier und Co mb es, die fast ein Jahr in Habesst- nien zubrachten, die Boren-Gallas besucht, welche das Land zwischen dem blauen Flusse (Abawi) und den Wollo-Gallas bewohnen und sich bis an das Meer ausbreiten. Nach ihren Nachrichten, die sie über ihren Besuch mittheilen, sind diese Gallas Heiden, ohne Priester, ohne Tempel und überhaupt ohne Zeichen äußeren Gottesdienstes, übrigens aber von sehr gefälligem Benehmen und gastfrei, und bauen ihr Land gut an. Sie besuchten Gallasstämme, denen vor ihnen, wegen deß Rufes der Wildheit, in dem sie stehen, niemand sich zu nahen gewagt hatte. Von einem Stamme Muhamcdanischer Gallas wurden sie auf ihrem Wege von Gondar (der Hauptstadt Habesstniens) nach der südlich gelegenen Habesstnischen Provinz Schoa ihrer Maul- thiere, Waffen und ihres ganzen Gepäcks beraubt und 8 Tage gefan- gen gehalten, in der Absicht, sie zu tödten. Da jedoch die Reisenden in ihrer Anrede an das Haupt des Stammes große Kenntniß des Islams verriethen, so hielt man sie für Muhamedaner und schenkte ihnen Freiheit und Leben. — Von den außerhalb Habesstniens Grän- zen lebenden Gallasstammen fehlen alle Nachrichten, da kein Europäer zu ihnen gelangt ist. Sie scheinen den ganzen Landerstrich von der Südgränze Habesstniens bis zu den Westgranzen von Melinde und Magadoxo inne zu haben. Noch nennen uns die Geographen als Völker, die in diesen un- bekannten Gegenden des innern Afrikas hausen, die Jaggas oder Schackas, welche südlich von den Gallas, östlich von Niederguinea und westlich von dem Luxatagebirge und dem großen See M a- rawi wohnen und südlich an die Kaffern stoßen sollen und als wilde, rohe, grausame Negervölker beschrieben werden, immer gierig nach Men- schenfleisch und Menschenblut. Alle diese Nachrichten aber sind gänz- lich unzuverlaßig und die Schilderungen von ihrer Grausamkeit höchst übertrieben und beruhen auf Erzählungen von Reisenden, die jedoch diese Völkerschaften nicht selbst besuchten, sondern von den Bewohnern der Küstenländer ihre Nachrichten über diesen bis jetzt noch den Eu- ropäischen Reisenden verschlossenen Theil Afrikas erhielten. Der schon mehrmals erwähnte Reisende Douville behauptet zwar. mehrere dieser Völkerschaften besticht zu haben, aber wir wissen schon, wie geringe

10. Bd. 2 - S. 282

1837 - Eisleben : Reichardt
282 A sie n. Ziegeln verziert, und die artigen Minarets und schön gestalteten Kup- peln der Moscheen ziehen das Auge aus sich. Eine oder zwei von die- sen sind mit blauen, weißen und gelben verglasten Ziegeln gedeckt, die eine Mosaik von Blumen bilden und die Sonnenstrahlen zurückwerfen. Das mannigfache Laub in den zahlreichen Garten, bildet einen schönen Hintergrund des Gemäldes. Sobald man aber in die Stadt eintritt, verliert sich die Täuschung. Ein großer Raum innerhalb der Mauer, besonders nach Nordosten hin ist ganz unbebaut. Alle Hauser sind aus kleinen gebrannten Ziegeln von gelblich rother Farbe errichtet; die Straßen schmal und ungepflastert, und man erblickt zu beiden Seiten gewöhnlich kahle Wände, indem man nur hier und da mit Gittern versehene Fenster nach der> Straße zu angebracht hat. Die Thüren sind schmal und niedrig. Die Krümmung und Verflechtung der Stra- ßen ist hier weit größer als in vielen andern Türkischen Städten, und mit Ausnahme einiger ziemlich geraden Bazar-Reihen und einiger we- nigen offenen Platze, bietet das gesummte Innere Bagdads den An- blick eines ungeheuern Labyrinths^'dar. Das Innere der Hauser ist dagegen viel bester, als man nach dem äußern Schein erwarten sollte. Die größern Gebäude bestehen aus mehreren auf einander folgenden viereckigen Höfen, von Gallerien umgeben, deren jede eine besondere Wohnung ausmacht. Der innerste Hof enthält allezeit die Frauen- wohnung, oder den Harem. Bei warmem Wetter schlafen die Ein- wohner in Bettstellen auf den platten Dächern, die mit Brustwehren versehen sind. Der Handel von Bagdad besteht hauptsächlich in In- dischen Produkten und Fabrikaten, welche man über Baßra aus Ben- galen erhält und einestheils nach Syrien, anderntheils nach Kurdistan, Armenien und Kleinasien weiter verführt. Die Bevölkerung Bagdads, welche gewöhnlich zu 80,000 See- len angenommen wurde, hat durch die Pest, welche 1831 diese Stadt aufs schrecklichste heimsuchte und durch die zu gleicher Zeit sich ereig- nende fürchterliche Austretung des Tigris, sich außerordentlich vermin- dert. In den ersten 14 Tagen, da die Pest hier ausbrach, starben 7000 Menschen. Vergeblich hoffte man, daß nun die Wuth dersel- den sich legen würde; sondern es wuchs vielmehr die tägliche Sterblich- keit mit wahrhaft furchtbarer Schnelle, bis sie gegen Ende Aprils ihr höchstes Ziel erreichte. Das nicht viel weniger als 5000 Todesfälle täglich betrug. Wenn man rechnet, daß etwa 10,000 Personen auf andere Weise starben oder sich flüchteten, so waren, nachdem die Pest 2 Monate gedauert, von den übrigen 70,000 Menschen noch höch- stens 20,000 am Leben. Diese furchtbare Verheerung, welche die jeder andern Pest übersteigt, von der man sichere Nachricht hat, kann man nicht einer besondern Heftigkeit des Pestansteckungsstoffs zuschreiben, sondern den begleitenden Umständen, die theils die Einwohner an der Flucht hinderten, theils sie nöthigten, in einzelnen Theilen der Stadt sich zusammen zu drängen. Unter gewöhnlichen Umständen hätten sich
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