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151. Bd. 2 - S. 669

1837 - Eisleben : Reichardt
669 * Chinesisches Reich. grüner, stark bewohnter Inseln und das Ufer voll Dörfer, von denen eins dem andern ganz gleich erschien. Denn von'keinem war etwa» Anders als die Dächer zu sehen. Jedes einzelne Haus war nach Außen mit einer hohen, geflochtenen Umhegung umgeben, und so die ganze Dorfschast. Alle Westgehänge dieser Inseln und Küsten sahen sie mit der trefflichsten Nadelwaldung bedeckt. Dazwischen lagen Weiden und Wiesen, an deren Rande, am Fuße der Berge, die Dör- fer erbaut waren. Da die Bai zu tief in das Lank eindrang, um ihr Ende erreichen zu können, so bestiegen die Reisenden das sehr hohe Vorgebirge von einer dieser Inseln, von dem sich die schönste, mannig- faltigste Landschaft ihren Blicken darbot. Im Innern der Insel war alles in Aufregung, man sah, durch die Fernröhre, wie überall Wei- der und Kinder in Angst und Schrecken über die neue Erscheinung die Flucht ergriffen, und in Schaaren über die Gebirge entflohen. Die Gebirgshalbinsel Korea scheidet das Japanische Meer von dem Hoang-Hai oder gelbem Meere, dem Golf von Petscheli und Leao- tong; ist auf Z Seiten vom Meere umflossen, indeß sie nur mit dem nördlichen Ende, wie die Italienische Halbinsel an Europa, so an das Mandschurische Asien geknüpft ist, mit dessen Gebirgslande sie durch die hohe Gebirgskette des Tschang-pe-Schan, der Heimath der Mandschu, in Anmittelbarer Verbindung steht. Dieses hohe Scheide- gebirge, bei den Mandschu und Chinesen der Lange Weiße Berg genannt und von ihnen für den höchsten der Erde gehalten, ist ihnen ein heiliger Berg und wird als solcher von ihren Kaisern verehrt. Die einzige Nachricht, die wir über die Beschaffenheit des Tschang-pe-schan haben, verdanken wir dem Reiseberichte eines Großen des Chinesischen Reichs, Namens Umuna, den 1677 der Kaiser Kang-Hi zum Be- steigen des Tschang-pe-schan abschickte. Von der in der Mandschurei, am Songariflusse und am Nordabhange dieses Gebirges gelegenen Stadt Kirin-Ula begann Umuna die Ersteigung desselben. Nach mühevoller Reise erreichte er zuerst eine undurchdringliche Waldgegend, durch welche erst ein Weg ausgehauen werden mußte. Nach einer mehrtägigen Wanderung erblickte er das Gebirge in seiner ganzen Schönheit und Erhabenheit, denn der klarste Himmel zeigte die Gipfel hell und rein. Über 14 Stunden hatte man zu steigen, Anfangs ge- mächlich, dann immer steiler und beschwerlicher, zuletzt immer auf Schnee und Eislagen, die von Jahr zu Jahr über einander gehäuft zu seyn schienen, ohne je aufzuthauen, also in die ewige Schneeregion reichend. Auf dem Gipfel erreichten sie eine Fläche, von 5 sehr hohen Gipfeln umgeben, in deren Mitte ein Alpensee von 3 M. im Umfange lag. So wie die Apenninenkette, von den Alpen gegen S. O. strei- chend, ganz Italien seine Gestaltung giebt, so auch die Korea-Kette, als südliche Verlängerung des Tschang-pe-schan, mit dem sie durch Hochgebirge verknüpft ist. Ihre Steilseite tritt am höchsten, wie der Apenninenzug dicht zum Ostgestade der Halbinsel, welches der gebirgige

152. Bd. 2 - S. 670

1837 - Eisleben : Reichardt
670 Asien. Theil ist, indeß ihe gegen W. die fruchtbareren, größeren und besser bewässerten, auch bebauteren Thalgebiete vorliegen, das Südende aber- der Halbinsel in die mildesten, fruchtbarsten und zugänglichsten Land- schaften sich hinabsenkt. Daher auch die Quellen aller großem Flüsse, der Hochkette nahe am Ostgestade entspringen und ihren weitesten Lauf gegen W. nehmen. Die Nordgränze der Halbinsel wird durch den großen Tumen-Ula gebildet, dessen Quelle am Fuße des Tschang- pe-schan entspringt, und der durch den Kaiser Khang-hi seit 1715 als Granzfluß des ganzen Königreichs Korea bestimmt ist. Dieser Kaiser ließ an demselben alle Wohnungen zerstören, um jedem Granzstreits vorzubeugen, alle Anwohner mußten sich von seinem Ufer entfernen, mit dem Verbote sich dort anzusiedeln. Alle Kommunikation mir Korea ist seitdem daselbst strenge verboten und ein Militärkordon einge- richtet. Der nordwestliche Hauptstrom der Flalu-kiang, vom Tschang-pe-schan entspringend, lauft gegen S. W. und bildet zwar Koreas natürliche aber nicht dessen politische Gränze, die auf den ersten Gebirgszug seines Nordufers verlegt ist, von wo die wüste Gebirgs- zone beginnt, jenseits welcher das Chinesische Granzterritorium mit der Handelsstadt Fung-huang-tsching (Fong-Hoan) als einziger Passageort und Transito-Platz zwischen Korea und China festgesetzt ist. Was die Einwohner von Korea betrifft, so behauptet Timkowski, der wahrend seines Aufenthaltes zu Peking drei daselbst sich aufhaltende Koreaner kennen lernte, daß sie, gleich den Japanern, von einem Stamme mit den Chinesen seyen, was sich durch die äußere Form ihrer Gesichter, ihrer Schrift, ihre Lebensart und Religion zeige. Nach Ritter ward Korea in den frühesten Zeiten von den Nachkom- men einer Mittelasiatischen Nation bewohnt, die ehemals den besondern Volksstamm der Siän-pi bildete, der aber aus der Geschichte ver- schwunden ist. Aber noch heutiges Tages werden die Koreaner bei den Japanern mit dem Namen Siän-pi genannt. Zugleich ward aber in frühester Zeit die Südhälfte Koreas von einem andern Volke Namens Chan oder Han bewohnt, das aus 3 Stämmen bestand, und mit den Japanern in Bildung, Sitten und Gebräuchen Ähnlich- keit gehabt zu haben scheint. Jedoch wurden diese ältesten Landesbe- wohner sowohl der Nord- als Südhälfte sehr frühzeitig mit andern Fremdlingen, namentlich Chinesen, Japanern und Mandschu vermischt. Sie reden eine eigene sehr wortreiche Sprache, die der Chinesischen sehr verwandt ist, aber auch eine auffallende Ähnlichkeit mit der Japanischen hat. Ihre Sprache ist äußerst wohlklingend, weder zu hart noch zu weich. Doch wird auch die Chinesische Schrift und Sprache in Korea allgemein verstanden, so daß man sich vermittelst derselben gut den Koreanern verständlich machen kann. Sie sind von mittlerer Größe, von ziemlich starker Konstitution und haben ein schwarzbraunes Gesicht und schwarze Haare. Ihre Kleidung ist wie die der Chinesen vor ihrer Unterjochung durch die Mandschu, mit langen und außerordentlich

153. Bd. 2 - S. 653

1837 - Eisleben : Reichardt
653 Chinesisches Reich. der ältern Sagenzeit der Einwohner bekannt geworden ist, laßt sich nur mit dem vergleichen, was Auslander in den frühern Jahrhunder- ten von ihnen berichten. In den Annalen ihrer östlichen Nachbarn, der Chinesen, finden wir hierüber den einzigen Ausschluß, und nach denselben fanden die Chinesen schon vor 3000 Jahren in den Gebir- gen des westlichen Chinas Völkerstamme, welche S a nmiao heißen und für die ältesten Stammväter der Tibeter gehalten werden. Später be- zeichneten die Chinesen alle jene vielfachen Tibetischen Völkerschaften, die rohe Nomaden waren, mit dem Namen Khlang d.h. Barbaren. Einer dieser Stämme, die Yue-tschi mit Namen, weiter gegen W. ziehend bis in das heutige Turkestan (die sogenannte freie oder große Bucharei) stiftete ein großes, gefürchtetes Reich, das bei den Alten un- ter dem Namen des Reichs der Jndoskythen oder Geten bekannt war, im 7. Jahrhunderte nach Christi Geburt in Verfall kam und unter die Gewalt der daselbst sich erhebenden Turk gerieth. Von diesen Vu- tschi, welche die Arabischen Schriftsteller Tobbat nennen, könnten viel- leicht die Tibetischen Stämme in Ladakh und Baltistan oder Klein- Tibet Nachkömmlinge seyn. Die zerstreuten Stamme der mehr süd- lich uno östlich in der Heimath gebliebenen Tibeter leben dagegen viele Jahrhunderte fort, ohne eine gemeinsame Nation zu bilden* und kom- men mit verschiedenen Namen als: Thsin, Khiang, Thupo, Thufan von den Chinesen bezeichnet vor, in beständiger Fehde mit diesen, ihren östlichen Nachbarn lebend. Doch nahm, wie die Chine- sen erzählen, einer dieser Tibetischen Stämme, in der Mitte des 6. Jahrhunderts nach Christi Geburt, für seine Beherrscher den Titel Dz an-fu an. Diese Dzan-fu verlegten den Sitz ihrer Herrschaft, in die Gegend, wo jetzt H'lassa liegt, kampirten daselbst in Zelten und dehnten von da ihre Macht gegen das Jahr 6oo bis an die Indi- schen Gränzen aus. Einer dieser Dzan-fu (was so viel als Fürsten, Könige bedeutet), Namens Srongdsan Gambo bei den Tibetern und Lungdzan bei den Chinesen, welcher alle kleine Fürsten an den Gränzen unter seine Botmäßigkeit brachte und einige Kenntniß vom Buddha (Bd. Ii. S. 511) hatte, schickte seinen ersten Minister nach Indien, um dort die Lehre des Buddha oder Schakia Muni zu studiren und die heili- gen Bücher zu holen. Dieser kehrte auch nach Tibet zurück und führte zugleich zuerst eine Schriftsprache in Tibet ein. Sein König, der oben genannte Srongdsan Gambo, unter dessen Regierung man den Anfang der Civilisation der Tibeter setzen kann, erbaute nun dem Buddha zu Ehren den großen »Tempel zu H'lassa (Butala), ließ viele heilige Bücher in das Tibetische übersetzen und führte die Buddhistische Religion all- gemein in Tibet ein, welche hier zu der Form des Lamaismus ausge- bildet wurde. Als siegreicher Herrscher breitete er seine Macht weit in Mittelasien aus und starb 650 (Andere geben das I. 680 oder studf) 698 an). Seine Nachfolger, besonders Thisrong te Dsan

154. Bd. 1 - S. 478

1835 - Eisleben : Reichardt
478 Ionische Inseln. rum lernt auch der des Altgrichischen Kundige so leicht das Neu- griechische verstehen. Die Griechen beiderlei Geschlechts sind im Allgemeinen groß wohlgebaut und stark. Buckliche und Lahme sind selten unter ih- nen. Die Männer haben einen ungezwungenen, stolzen Gang, und sind gewandt in körperlichen Uebungen. Die Griechinnen ha- den im Allgemeinen nicht eben sehr regelmäßige Züge, aber eine sehr weiße Haut, einen sehr schönen Busen, und einen majestäti- schen Anstand, viel Geist, Sanftmuth, ein gefühlvolles Gemüth und eine unbegranzte Hingebung für den Mann. Dem Griechen fehlt es nicht an Genie. Seine Einbildungskraft ist lebhaft und fruchtbar und seine Urtheilskraft richtig. Es bedürfte nur einer zweckmäßigen Leitung, um so viele glückliche Anlagen auszubilden. Die Venezianische Negierung aber suchte, die Griechen in der tief- sten Unwissenheit zu erhalten und ihre Anlagen zu ersticken. Un- ter der jetzigen Brittischen Oberherrschaft hingegen ist schon Vieles für die Verbesserung des Volks - und des gelehrten Unterrichts ge- schehen; ja sogar seit 1824 ist auf einer dieser Inseln, in Eorfu eine Landesuniversität gestiftet worden. Der Grieche ist kriegerisch, aber sucht weniger durch offenen Kampf, als durch List seinen Feind zu besiegen, gesprächig und wortreich, unternehmend, geist- reich und thätig, wenn er seinen Vortheil sieht; dabei aber auch ränkevoll und listig , abergläubisch und unwissend, stolz, streit - und rachsüchtig. Oft vermachen sterbende Griechen ihren Haß den Kindern; diese leisten die Zusage, ihren Vater zu rächen, und halten nur zu treulich Wort, so daß es Erbhaß von mehreren Jahrhunderten her giebt. Oft nahmen sonst die Familie und die Freunde, sogar ganze Dörfer, Theil an diesen Privatzwisten, und die Einwohner eines Dorfes kämpften mit der größten Erbitterung gegen die Bewohner eines andern. In dieser Art von Bürger- kriegen begleiteten die Weiber die Männer zum Kampfe, und auf der Erde liegend, ladeten sie die Gewehre ihrer Männer, während jene auf den Feind feuerten; doch haben seit der Oberherrschaft der Britten diese Kämpfe sehr abgenommen^ und die zunehmende Aufklärung hat auch der Blutrache engere Schranken gesetzt. Seit der Venezianischen Herrschaft haben die Sitten der Griechen, besonders in den Städten, vieles von den Italienischen angenommen und nur auf dem Lande haben sich die Mitten der Griechen vorzüglich in ihrer Nationalität erhalten. Man bemerkt unter andern eine große Eifersucht in Hinsicht ihrer Weiber, welche überhaupt als Sklavinnen behandelt werden. Es ist etwas seyl Gewöhnliches, den Griechischen Bauer bei Tische von seiner Frau bedient werden und ihr und den Kindern den Rest der Speise überlassen zu sehen. Die Weiber müssen die härtesten Arbeiten verrichten. Wenn Fremde in ein Haus kommen, worin sich Frauenspersonen befinden, so ziehen sich diese sogleich in ihr Ge-

155. Bd. 1 - S. 970

1835 - Eisleben : Reichardt
070 Preußischer Staat. über ganz Schlesien. Auch wird der Zobten, da er sich in der Ebene erhebt in einem großen Theile Schlesiens gesehen. Wahlstatt, ein kleines Dorf, 1 Meile von Liegnitz, verdankt seine Entstehung der berühmten Tartaren- oder Mongolenschlacht, welche den 9. April 1241 in der Gegend geliefert wurde, wo gegenwärtig dieses Dorf steht. Die Mongolen nämlich ein nomadisches Volk, das seinen Wohnsitz in Mittelasien hat, wo noch die Mongolei von ihnen den Namen führt, breiteten ihre Raubzüge im 13ten Jahrhunderte auch über Rußland und die angranzenden Lander aus, und so drang denn auch ein starkes Heer derselben nach Schlesien in die Gegend von Liegnitz vor. Der damalige Herzog von Liegnitz, Heinrich Ii. sam- melte ein Heer von 30,000 Mann und zog den Mongolen entgegen. In der Gegend von Wahlstatt begann die Schlacht. Heinrich hatte sein Heer -in 3 Treffen getheilt. Das erste machte den Angriff, die Mongolen wichen, wandten sich aber plötzlich, da das erste Treffen sie mit Unbesonnenheit und in großer Unordnung verfolgte, und richteten mit einem großen Pseilregen das ganze Treffen zu Grunde. Darauf rückte das zweite Treffen der Schlesier vor; lange blieb der Sieg zwei- felhaft; allein ein unglückliches Mißverstandniß verschaffte den Mongo- len den Sieg. Ein Anführer auf christlicher Seite rief nämlich den Truppen auf Polnisch zu: zabiesze, zabiesze, (schlagt todt, schlagt todt); dieser Ausruf ward mit dem: biesze, biesze (flieht, flieht) ver- wechselt, und so gerieth das ganze Heer in Furcht und Flucht. Selbst in das dritte Treffen drang diese Furcht und Flucht ein; nur Hein- rich mit den gepanzerten Rittern hielt Stand. Die Ritter machten ein entsetzliches Gemetzel unter den Mongolen, gegen deren Pfeile sie gesi- chert waren, und brachten selbst die Mongolen schon zum Weichen. Allein plötzlich wandte sich das Glück und die Christen wurden geschla- gen. Nur der tapfre Heinrich wehrte sich noch mit 4 Rittern, da alles von ihm floh. Mit Mühe beredeten diese Ritter den Herzog, auf seine Rettung bedacht zu seyn und sich mit ihnen durch die Feinde durchzuschlagen. Der Herzog verlor sein Pferd, doch Johann, einer der Ritter brachte ihm ein frisches. Endlich blieb Johann nur noch allein mit Heinrich; die 3 andern waren getödtet. Allein nun wurde auch der Herzog an der linken Hand verwundet, und als er zu einem neuen Hieb ausholte, stach ihn ein Mongole mit der Lanze unter die Schulter, wo der Panzer durch die Armbewegung sich öffnete. Er ward aus dem Sattel gehoben, und sogleich sielen die Mongolen über ihn her und hieben ihm den Kopf ab, welchen sie auf eine Stange steckten. So fiel der brave Herzog Heinrich, ein Fürst dem Volke und dem Lande bis in den Tod getreu. Nach diesem Siege verließen jedoch die Mon- golen Schlesien, vielleicht weil sie durch die Schlacht sehr geschwächt waren. Die Mutter Heinrichs, die fromme Hedwig eilte mit ihrer Schwiegertochter auf das Schlachtfeld, und der Leichnam des Herzogs, der nackt unter den Erschlagenen lag, ward von ihr daran erkannt, daß

156. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 24

1798 - Gotha : Ettinger
24 I. Geschichte Am 1220 I24o und Genua, welche viele Kreuhfahrer auf ibren Schiffen nach Asien brachten, und bey der Geleaenbeit mit den Producten der asia- tischen Länder bekannt wurden. Die Zahl der Edelleute wurde durch die Kreutz, züae ganz außerordentlich vermindert. Ihre Güter kamen zum Theil an Klöster und Slñdtgememben. Mancher Bauer bekam bey Gelegenheit der Kreutzzüqe seine Freyheit. Durch die A.eutzfahrer kamen Kenntnisse von andern Erdtheilen, kamen neue Pflanzen und Obst arten, als Pergamottenbirnen. Schal- lottenzwieb ln, Safran, Savoyerkohl und Zuckerrohr nach Europa. Die Kreutzzüqe erzeugten irrende Ritter, aber auch feinere Sitten. !. So wie die Europäer nach Asien zoaen, so fielen die Mongolen wieder in Euro- pa ein. Die Mongolen gehören zu den tatarischen Völ- kcrsiämmen. Ein Cban oder Fürst derselben, Dschinkischan, riß die Herrschaft über alle Mongolen an sich. Er eroberte hierauf den nördlichen Tbeil von China, welches damals schon ein großes Kaiserthumj vorstellte. Die Nachfolger des Dfchinkischans theilten sei, neu Staat in mehrere andre, welche sämmtlich unter der Oberaufsicht eines Großchans stan- den. Die Mongolen drangen nun auch in Europa so weit vor, daß sie Rußland unter- jochten, und Polen und Ungarn verwüsteten. Aus der andern Seite nahmeit sie den Ara, bern alle ihre noch übrigen Länder in Asien weg. Die Reiche der Mongolen schwächten sich durch Tbeilungen. Da wurden die Dfchinkisen aus China wieder herausgetrrrden. Jetzt faß-

157. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 40

1798 - Gotha : Ettinger
4ö l. Geschichte und Russen auch einiges Wegnahmen, so brachte es > och der Äömg von Preußen, Frie- krich Wilhelm ll, dahin, daß sie alles wieder »79 t bekamen. 7. Die Engländer und die Russen zeigten sich auch in Ansehung der übrigen Erdtheile sehr wirksam. Die Russ.n benutzten die großen Unruhen, die sich im persischen Reiche ereigneten. Peter der Große ließ sich einige persische Prov-nzen abtrettn. Hierauf spielte Schach Nadir, als Kauer von Persien, eine glänzende Rolle. Er vergrößere das Reich vornedml'ch durch *747 indnche Eroberungen. Nach seinem Tode brachen aber ivieder heftige Unruhen aus, und Persi, n zerfiel in zwe» Staaten, in den östlichen und in den westlichen. Im Jade 1779 siena sich ein Thronfolge, Kriegs an, ^79^ der erst im vorigen Jahre Persien in Eine Monarchie verwandelt haben ivll. Schack Nadir hatte dem Großmogul in Indien so viel Länder weggenommen, daß dessen Macht sehr geschwächt worden war. Diese geriet!) seit der Zeit immer mehr in Verfall. In die Länder desselben theilten sich vor- nehmlich Maharatten und Engländer. Die letztem haben sich einen großen Theil von Vorder-Indien, besonders Bengalen, zuger eignet. Meder die Franzosen, noch Hyder Ally und Tippo Saib, haben ehlverhindem können. Die Engländer und die Russen sind mit China in lebhaftem Handelsoeraleiche. In China herrscht seil n50 Jahren das Geschlecht der tatarischen Mantschu, unter welchem dieses große Reich noch sehr erweitert worden ist. Die Engländer und Russen haben manches bis- her unbekannte Volk mit dem übrigen Men- schen-

158. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 186

1906 - Gotha : Thienemann
— 186 — die im 6. Jahrhundert eingetreten sein muß. Der Unterschied der oberdeutschen und niederdeutschen Volkssprache hat sich damals herausgebildet, und keine Sprache der Gebildeten, keine Schriftsprache überbrückte diese Kluft. Zwei deutsche Sprachen waren vorhanden, und ihre Träger konnten leicht zwei verschiedene Völker werden. (Hochdeutsche Lautverschiebung 6.- 8. Jahrhundert: die harten Verschlußlaute werden nach Vokalen zu harten Doppelreibelauten: opan — offan — offen; et an — e^an — essen; ik — ih — ich; im Anlaut oder Inlaut nach Konsonanten zu Affrikaten: punt — pfund — Pfund; holt —-holz — Holz.) „Das plattdeutsche ,bat‘ und ,wat‘ neben unserem ,das° und ,toas‘, das plattdeutsche ,tcf‘ statt ,tch‘, ,open‘ statt ,offen' steht mit diesen und den zahllosen ähnlichen Unterschieden der Konsonanten auf derselben Stufe wie das Holländisd)e, das Englische, das Dänische, Schwedische und Norwegische; und alle die genannten Sprachen bewahren hierin den ursprünglichen germanischen Zustand. Von dieser gemeinsamen Grundlage hat sich das Hochdeutsche losgerissen, um zunächst in neuer Eigenart für sich zu bestehen, dann aberals Schriftsprache leise wachsend eine sichere Oberherrschaft zu gewinnen. Der örtliche Ausgangspunkt scheinen die Alpengebiete zu sein: Alamannen, Bayern und Langobarden werden zuerst von der Bewegung ergriffen. Die Franken, Hessen und Thüringer sehen wir nur allmählich hineingezogen. Den Rhein hinab wird der Anstoß schwächer und schwächer; das niederländische Gebiet bleibt unberührt. — Die so entstandene Sprache in ihrer Entwickelung bis ins 11. Jahrhundert hin hat Jakob Grimm Althochdeutsch genannt. Wenn es den Deutschen unsäglich schwer geworden ist, eine einheitliche nationale Literatur und Bildung zu erlangen; wenn jahrhundertelang jede Dichtung nur auf ein landschaftlich beschränktes Publikum rechnen konnte; wenn aud) Heute noch die Volksteile schroffer voneinander getrennt sind als anderwärts; wenn insbesondere Süddeutsch und Norddeutsch sich vielfach als Gegensätze erweisen: so müssen wir jene Lostrennung der Hochdeutschen Sprache teils als die entscheidende und wichtigste, teils als eine mitwirkende und wichtige Ursache erkennen. Aber schon in der nächsten Epoche trat eine Gegenwirkung ein. Die Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen hat es gehindert, daß nicht Hochdeutsche und Niederdeutsche zwei Nationen geworden sind. Die grausame Ausbreitung des Christentums hat unserem Volke Segen gebracht. Der ungeheure Wille, der Italien, Gallien und Germanien zusammenhielt, hat wenigstens auch Sachsen, Franken, Hessen, Thüringer, Alamannen, Bayern zusammengehalten. Aber zugleich ist durch die Sachsen das germanische Element des Reiches verstärkt worden; und je mehr die frühere gegenseitige Toleranz der Nationalitäten schwand, desto bedeutender trat in den Reichsteilungen unter den Söhnen Ludwigs des Frommen die Rücksicht auf Verwandtschaft der Völker hervor. Zu Straßburg am 14. Februar 842 legten die Westfranken unter Karl dem Kahlen einen Eid in französischer Sprache ab, die Ostfranken unter Ludwig dem Deutschen in deutscher Sprache. Und erst seit dem Vertrage von Verdun von 843 gab es ein Deutsches Reich. Die Muttersprache Karls des Großen war Hochdeutsch; er selbst, seine Familie, seinhos sprach überwiegend Hochdeutsch; und diesem Um stände verdankt die hochdeutsche Mundart den
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