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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 84

1836 - Eisleben : Reichardt
84 Ii. Mitteleuropa. eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker- baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen, Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd- lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene Metalle und viele Steinkohlen besitzen. Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio- nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün- ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch- gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel. Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder- landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete, getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat, macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er- ster König Leopold I. heißt. Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. — Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant- werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens, nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd- östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000 Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge- hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel- len berühmt. Die Niederlande. Sie liegen östlich von England, von dem sie durch die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült, getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch- land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 241

1836 - Eisleben : Reichardt
Hi. Südafrika. Oftküsten länder. 241 finden, hat ein großer Theil das Christenthum ange- nommen. Ueberhaupt ist das Land bis jetzt wenig be- völkert, und zählt kaum 120,000 Einwohner. Industrie und innerer Handel sind gering, desto bedeutender der Seehandel. Früher besaßen die Holländer diese Kolonie; seit 1814 aber ist sie den Dritten zugefallen. Die Kapstadt, Hauptstadt der ganzen Kolonie, nördlich vom Kap der Hoffnung, zwischen der Tafel- und falschen Bai, am Fuße des Tafel-, Löwen- und Teufelsberges, ist sehr regel- mäßig gebaut, treibt lebhaften Handel, und hat 20,000 Einwoh- ner. In der Nähe wachst der wegen seiner Güte berühmte Con- stantia- oder Kapwcin. — Stcllenbosch, kleine Stadt, öju lich von der Kapstadt. — Gnadenthal, bedeutende Hcrrenko- lonie, südöstlich von Stcllenbosch. Die Ostküstcnlander Südafrikas. Diese Länder fangen mit der Heiligen-Geist« ober Lagao-Bai im Süden, da wo der Kanal von Mozam- blk seinen südlichen Ausgang hat, an und erstrecken sich bis fast zum Aequator; so daß sie im Norden von der Küste Ajan, im Westen von dem unbekannten innern Afrika, im Süden von dem Kaffernlande und im Osten von dem Indischen Ozean, der hier den Kanal von Mozambik macht, begrün zt werden. Sie haben an den Küsten einen niedrigen, von vielen Flüssen bewässerten, im Innern aber zu Gebir- gen sich erhebenden Boden, und liegen in der heißen Zone; daher das Klima heiß ist. Unter den Gebir- gen zeichnet sich das fast ganz unbekannte Gebirge Lu- pata aus, und unter den Flüssen der Zambese, der größte Fluß auf der ganzen Ostküste Afrikas, wel- cher mit mehreren Mündungsarmen sich in den Kanal von Mozambik ergießt. Die Produkte dieser noch wenig bekannten Länder sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, und die Einwohner sind theils von Arabischer Abkunft, theils Neger von verschiedenen Stämmen. Auch giebt es hier Portugiesen, die hier einige Besitzun- gen haben, und Sklavenhandel unterhalten. Uebrigens bestehen viele Staaten unter eigenen Häuptlingen. Hies her gehören: a) die Küste Sena oder Sofala, von der Heiligengeist.' oder Lagoabai bis zur Mündung des Zambese, wo das Borge- 16

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 179

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 179 nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß, auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak, Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so- gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine- ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an» dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein- kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe, ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und äußerst wirksam. Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000, als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat- zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen, mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut- sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be- kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka- tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe- rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst- los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt- beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet. Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester- reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai- serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien, Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be- wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen. 3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem 12*

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *
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