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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 28

1836 - Eisleben : Reichardt
28 Erstes Kapitel. Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet, doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli- ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men, schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und geistigen Bildung, der Religion und der Religions- Verfassung. Verschiedenheit der Menschen in Farbe und Sprache. §. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro- päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi- schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika- nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune, nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri- kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge, nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an- dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche, die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche, die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken. So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol- ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein, sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re- det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un- ter einerlei Regierung steht.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 54

1836 - Eisleben : Reichardt
54 Fünftes Kapi tel. der Mackenzie; 2) in den westlichen oder Atlanti- schen Ozean; der Nelson, St. Lorenz, Missisippt, Rio del Norte, Magdalena, Orinoco, Amazonenstrom, Rio Francisco, Rio de la Plata, Orange, Coanza, Zaire, Joliba oder Quorra (Niger), Gambia, Sene- gal, Guadalquivir, die Guadiana, der Tajo, Duero, die Garonne, Loire, Seine, Schelde, Maas, der Rhein, die Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Düna, der Don, Dnepr, Dniéster, die Donau, der Nil, Po, Rhone, and Ebro; in den Indischen Ozean: der Zambese, Schar el Arab, Indus, Ganges, Burram« purer, Irawaddy, Menam, Maykaung, Pang tse Kiang und Hoangho; und 4) in den großen Ozean: der Amur, Anadyr und Columbia. Fünftes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Ge- birge, Lauf des Hauptgebirgszugs der Erde. H. 1. Der Lauf des Hauptgebirgszugs der Eede geht von der Beringsstraße unter dem nördlichen Polar- kreise aus in einer doppelten Richtung, nämlich in einer südwestlichen durch dir alte, wo er an der südlichsten Spitze durch das Meer begränzt wird — und in einer südöstlichen durch die neue Welt, wo er mit der süd- lichsten Spitze Amerikas gleichfalls am Meere sich endigt. Die vornehmsten Gebirge des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 2. Dahin gehören vorzüglich: 1) Das Stannowoi Jablonnoi, das nord- östlichste Gebirge der alten Welt, welches von der De, ringsstraße anfängt, und auf seinem südwestlichen Lause eine Wasserscheidung zwischen dem nördlichen Eismeere im Nordwest und dem Kamtschatkischen und Ochetski- schen Meere im Südost bildet, indem es den beiden

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 249

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 249 die von Europäerinnen Gebornen und die, welche Euro- päer und Negerinnen zu Eltern haben, beißen Mulat- ren und die, welche von Europäern und Indianerinnen erzeugt wurden, heißen Mestizen. Von Europäischen Sprachen sind am meisten die Englische, Spanische und Portugiesische verbreitet. Die herrschende Religion ist die christliche; Herden finden sich nur unter den Einge- bornen (von welchen jedoch die meisten auch Christen sind) und unter den Negern, wovon auch viele sich zum Cbristenthum bekennen. Ueberhaupl haben die eingewan- derten Europäer Europäische Kultur mitgebracht, und in den von ihnen bewohnten Gegenden werden nicht allein Ackerbau, Gewerbe und Fabriken unterhalten, son- dern es wird auch für wissenschaftlichen Unterricht gesorgt, worin jedoch die Nordamerikaner den Vorzug vor den Südamerikanern baben. Der Handel ist wichtig, vor- züglich der Eeehandcl, der jedoch am meisten in den Händen der Europäer und Nordamerikaner sich befindet. Mit Ausnahme der noch im rohen Naturzustände leben, den Wilden, bestehen hier ordentliche Staaten fast durch- gehende mit republikanischer Verfassung; der übrige Theil bildet Kolonialbesitzungen der Europäer. Schon oben ist gesagt worden, daß Amerika von der Natur in zwei große, durch eine Landenge mit ein- ander zusammenhängende Halbinseln getheilt ist, die Nord, und Südamerika heißen Zwischen beiden, in dem großen Mexikanischen Meerbusen, liegen ansehn- liche Inselgruppen, welche man Westindien nennt. Zu Nordamerika gehören die Nordpolarlander, die Länder an der Bassins - und Hudsonsbai, die freien In- dianer-Länder, die Länder an der Nordwestküste, das Brittische Amerika, die vereinigten Nordamerikanischen, Mexikanischen und die Staaten von Mitselamerika; zu Weftin dien die großen und kleinen Antillen nebst den Dahama- Inseln, auch werden gewöhnlich, aber un- richtig, die Bermudischen Inseln dabin gerechnet; und zu Südamerika die Republiken Venezuela, Neugra- nada, Ecuador (diese 3 hießen sonst Colombia), Peru, Chile, Bolivia, Rio de la Plata und Uruguay, Pa- raguay, Brasilien, Guayana, Araukanien, Patagonien, Fruerlund, wozu noch die Südpolarläudrr kommen.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 270

1836 - Eisleben : Reichardt
¿70 Iii. Südamerika. gegen ist Silber nicht sehr häufig. Doch werden über- haupt die Mineralschätze nicht so benutzt, als sie es ver« dienten. Die Einwohner, deren Zahl auf Z Millionen angegeben wird, sind wie in Mexiko entweder Europäer und ihre Abkömmlinge (Kreolen) oder Indianer (theils unterwürfig, theils frei) oder Mischlinge (Mestizen, Mulatten). Auch giebt es eine bedeutende Zahl von Negern, doch ist die Sklaverei nach den Gesetzen ab» geschafft. Die katholische Kirche ist die herrschende, und auch von den Indianern sind viele Bekenner derselben. Landeskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung stehen noch auf einer niedern Stufe, wiewohl man jetzt durch neu errichtete Schulen das Volk zu heben sucht. Den innern Verkehr erschwert der Mangel an fahrba- ren Straßen, und in den Gebirgsgegenden muß man sich der Maulthiere oder der Menschen zum Tragen der Waaren bedienen. Wichtiger ist der auswärtige See- handel. Seit 1832 besteht das Land, welches früher eine wichtige Kolonie der Spanier war, und sich her- nach zu einer Republik mit dem Namen Colombia erhoben hatte, aus 3 von einander unabhängigen, be- sondern Republiken, welche Venezuela, Neugra, na da und Ecuadoc heißen, an deren Spitze Präsi- denten stehen. 3) in dcr Republik Venezuela: Caracas, gut ge- baute Hauptstadt von 32,000 Einwohnern, südlich von dcr West- indischen Insel Portorico, und in einiger Entfernung vom Carai- bischen Meere, hat eine Universität und treibt vermittelst der nahen Hafenstadt La Guayra, ansehnlichen Handel. — La Marguarita oder Margaretha, eine gewöhnlich zu West- indien gerechnete Insel, nordöstlich von Caracas, liegt unweit dcr Küste und war sonst wegen ihrer reichen Perlenbänke berühmt.— Maracaibo, Stadt, am See gleiches Namens, westlich von Caracas, mit einem Hafen und Handel. b) in der Repu blik Neugranada: Cartagena, stark befestigte Stadt, südwestlich von dcr Mündung des Magdalenen- flusses und am Caraibischcn Meere, auf einer Halbinsel erbaut, hat einen sehr guten Hafen. — Panama, feste Stadt an dem gleichnamigen Busen des stillen Meeres und südwestlich von Car- tagena, liegt auf dcr Südküstc der Landenge von Darien oder Panama, welche Nord- und Südamerika mit einander verbindet, und das Atlantische Meer mit dem stillen Meere oder großen Ozeane trennt, und hat einen Hafen und lebhaften Handclsoer- kehr. — Bogota oder Santa fe de Bogota, Hauptstadt

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 275

1836 - Eisleben : Reichardt
Hl. Südamerika. Paraguay. 275 wovon der letztere über 8000 Fuß höher als der Chim« borazo ist. Unter den Flüssen sind die größten: der Mamore, der aus der Vereinigung des Guapahi und Mamore entsteht, und nach seiner Vereinigung mit dem Guapore, unter dem Namen Madeira nach Brasilien fließt — und der Pilcom ayo und Bermejo, welche beide nach Paraguay übergeben. Von dem großen See Titicaca gehört der östliche hieher. Der auf der Gränze Brasiliens sich ausbreitende Ta- rayes ist kein See, sondern eine nur zu gewissen Zei- ten des Jahres mit Wasser bedeckte Niederung. Nach der Lage in der heißen Zone hat Bolivia ein heißes Klima, mit 2tusnahme der hohen Gebirgsgegenden, wo es sehr gemäßigt ist. Die Produkte sind ohnge- fähr dieselben wie in Peru, mit welchem es auch den großen Reichthum an Mineralien, besonders an edlen Metallen gemein hat. Landeskultur, Industrie und Handel sind auf einer geringern Stufe als in Peru. Herrschende Religion ist die katholische und Wissenschaft^ liche Bildung ganz in der Kindheit. Die Einwoh- ner, deren Zahl etwa 1 Million beträgt, bestehen aus Abkömmlingen der Spanier und Indianern, wovon eine großer Theil in völliger Unabhängigkeit und im Zustande roher Wildheit lebt, und aus Mischlingen. Bolivia, früher eine Besitzung der Spanier und unter dem Na- men Ober per u bekannt, bildet jetzt eine Nepubltt mit einem Präsidenten an der Spitze. Chuquisaca (sonst Charcas oder la Plata), Haupt- stadt, südöstlich von Arequipa, mit einer Universität und 26,000 Einwohnern, liegt an einem Nebenflüsse des Pilcomayo. — Po- to si, Sradt, westlich von Chuquisaca, einst durch ihre reichen Silberbergwerke berühmt, die aber jetzt fast ganz unbenutzt lie- gen. — La Paz, Stadt, nordwestlich von Potosi, in der Nähe des Titicacasees, liegt in einem Gebirgsthale der Anden. 15 Meilen ostsüdöstlich von dieser Stadt liegt der den Chimborazo an Höhe übertreffende Berg Jllimani. Paraguay. Es gränzt gegen Norden an Bolivia, gegen Osten an Brasilien, gegen Süden an die la Platastaaten und ge- gen Westen an dieselben und an Bolivia und ist 7000 Qm. groß. Der Boden ist theils eben, theils von mehre- ren Gebirgsreihen durchzogen und überhaupt sehr fruchtbar. 18 *

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 290

1836 - Eisleben : Reichardt
290 Australien. Wälder, 160 bis 180 Fuß in der Höhe), Platanen, Papiermaulbeerbäume, wovon die Einwohner feine Zeuge weben. Aus dem Mineralreich, das bis jetzt noch we- nig untersucht ist, hat man Spuren von Silber, Blei, Kupfer und Zinn, Eisenstein auf dem Kontinente in Menge, mancherlei nutzbare Steine und Erdarten, Stein- kohlen, Steinsalz, Mineralquellen, einige Arten von Edelsteinen gefunden. Unter allen Erdtheilen ist Australien, vorzüglich das eigentlich Kontinent, am wenigsten bewohnt, und man darf die Zahl sämmtlicher Einwohner wohl höchstens zu 2 Millionen annehmen, die bis auf eine geringe Zahl von Europäern, aus Eingebornen bestehen, die sich in L Hauptracen theilen, nämlich in negerartige, die Papuas genannt, und in die Malayische. Jene steht auf der untersten Stufe der Menschheit, und die meisten derselben leben im Zustande der Wildheit und Ungrselligkeit, ohne eigentlichen Staat und ohne Reli- gion. Die Malayische Race ist ein in körperlicher Bil- dung und Gestalt wenig von den Europäern abweichen- der Menschenstamm, zeichnet sich durch die schönsten re, gelmäßigsten Formen aus, hat eine Hautfarbe, die nicht dunkler als die der Südeuropäer ist, und erfreuet sich schon einer gewissen Kultur, indem Landbau, eine Art von Staatsverfassung und Religion unter demselben Statt finden; ja viele von diesem Stamme haben auch die christliche Religion angenommen, und in Verferti, gung von Kleidungsstücken, Fischereigeräthen, Fahrzeu- gen und Waffen zeigen sie eine bewundernswürdige Ge- schicklichkeit. Aus der Vermischung beider Stämme sind auch noch verschiedene Mittelracen erzeugt worden. Auf dem Kontinente haben die Engländer eine Ko, lotice gegründet, und einen Theil desselben in Besitz ge- nommen; und einige kleinere Inseln werden von den Spaniern als eine Besitzung angesehen. Alles Uebrige aber ist bis jetzt frei von Europäischer Herrschaft geblie- den. Australien theilt sich in das Kontinent oder Neu- holland und in die Inseln. A. Neuholland. Dieses Kontinent Australiens ist völlig vom Meere, nämlich im West«» und Norden vom Indischen und

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 239

1836 - Eisleben : Reichardt
Hl. Süda fr ik a. Kapland oder Kap kolonie. 239 sien Norden das Mondsgebirge und südöstlich davon das Gebirge Lu pata genannt, ohne daß man jedoch etwas Näheres von diesen Gebirgen weiß. Die großen Ströme Afrikas Zambese, Kongo oder Zaire, Koanza und der Orange oder Gariep nehmen hier ihren Ursprung, von welchen der erstere in den Indischen Ozean sich mündet, die andern dem Aethiopischen Meere zufließen. Auch giebt es verschiedene große Seen, wor- unter der Marawt der größte, aber den Europäern noch ganz unbekannt ist. Der oben genannte Douville will einen großen See, Namens Q.uiffua oder Kuf» fua entdeckt haben, der an Beschaffenheit dem todten Meere gleichen soll. Die Produkte sind wahrscheinlich die gewöhnli- chen Afrikanischen. Daß diese Gegenden nicht so unbe- völkert sind, wie man sonst glaubte, beweist die Men- ge von Sklaven, die seit so vielen Jahren an die Kü- sten zum Verkauf gebracht werden. Im nördlichsten Theile wohnen die Gallas, ein rohes, wildes Volk, das auch viele Landstriche von Habeffinien an sich ge- rissen hat, im mittlern die Schaggas, die weniger roh als die Gallas sind und nebst diesen zu den Negern gehören; und im südlichen Theile bis zur Kapkolonie wohnen die Kaffern nebst den Hottentotten und Buschmännern, von welchen die Kaffern sich in viele Volksstämme theilen, als Halbnomaden von Vieh- zucht und einigem Ackerbau leben, sogar Arbeiten aus Eisen und Kupfer verfertigen, sehr kriegerisch sind und unter eigenen Oberhäuptern stehen Die Hottentotten, worunter hier die freien, nicht aber die in der Kapko- lonie in Dienstbarkeit stehenden, verstanden werden, sind ein friedliches Nomadenvolk, unter welchem, so wie auch unter den Kaffern, die Britten durch Missionäre das Christenthum zu verbreiten suchen; und die Buschmän- ner endlich sind noch ein sehr roher Volksstamm, der fast beständig in Fehden mit seinen Nachbarn lebt. Im Lande der Kaffern giebt es mehrere Städte, z. B. Ku- re echa ne, ohngcfähr 24 Grade südlich vom Aequator, wo die Britten eine Missions - Anstalt errichtet haben; Mas h ow, (spr. Mascho), südlich von Kureechane, und von den Marotzees, eine n der gebildetsten Kaffcrnstämme, bewohnt; und Kuruman oder Neu-Lattaku, noch weiter südlich, von einem Kaffeimstammcbe- wohnt, welcher den Namen Beetjuanen (spr. Bitschnanen) führt.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 272

1836 - Eisleben : Reichardt
272 Iii. Südamerika. Ken Zone gelegenen Amerikanischen Länder. Hauptges genstände der Kultur sind: Zucker, Kaffee, Baumwolle und Cacao. Das Mineralreich ist an der Küste arm, im Innern noch nicht untersucht. Die Einwohner, deren Zahl ohne die in Freu heit lebenden Indianer 200,000 beträgt, bestehen außer diesen aus Europäern und deren Nachkommen, aus Negern, die im Trittischen Antheile jetzt frei, hinge, gen in dem Antheile der Franzosen und Niederländer noch Sklaven sind, und aus Mischlingen. Im unzu- gänglichen Innern halten sich Maronrneger, d. h. entlaufene Negersklaven, die in einer freien republikani. schen Verfaffung leben, auf. Ein kleiner Theil des Landes ist erst in Kultur genommen, und zwar nur in der Nähe der Küste. Industrie ist nicht vorhanden, aber der Handel ist wichtig. Von diesem Lande haben: a) die Britten die Kolonien Demerary, Essequcbü und Berbice mit der Hauptstadt Stabroek jetzt George- town genannt, an der Mündung des Demerary, südöstlich von der Mündung dechorinoco, regelmäßig angelegt und mit ansehn- lichem Handel. b) die Niederländer die Kolonie Surinam, mit der Hauptstadt Paramaribo, der größten Stadt in Guayana, am Surinam, 4 Meilen von seiner Mündung, südöstlich von Sta- broek, ist nach Niederländischer Ärt gebaut, treibt lebhaften Han- del und hat 20,000 Einwohner. c) die Franzosen die Kolonie Cayenne, mit der Haupt- stadt Cayenne, südöstlich von Paramaribo, auf der Lnsel Cayenne, im Flusse gleiches Namens. Peru. Die Gränzen sind gegen Norden Ecuador, gegen Osten Brasilien, gegen Süd-Osten und Süden Boli« via und gegen Westen das stille Meer. Die Größe dieses Landes, welches mit einem schmalen Küstenstreife in Norden beginnt und mit einem dergleichen in Sü- den endigt, beträgt 28,000 O.meilen. Peru besteht aus sehr verschiedenen Theilen, näm, lich aus dem schmalen Küstenlands, einer wahren Sand- wüste, wo nur die an den hindurch gehenden Flüssen gelegenen Gegenden angebaut und bewohnt sind, ähn- lich den Oasen in Afrika; dem Gebirgsftriche, einer 8 bis 10,000 Fuß erhabenen Hochfläche zwischen den ver-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 274

1836 - Eisleben : Reichardt
274 Hl. Südamerika. Bolivia. geschmacks sehr gerühmt werden, diearacacha(Araknscha) eine als Nahrungsmittel benutzte Wurzel, zu erwähnen. Die Einwohner, deren Zahl ohne die in den Pampas in Unabhängigkeit lebenden Indianer, 1,700,000 beträgt, theilen sich, so wie in den andern Südamerikanischen Ländern, in Weiße und deren Ab, kömmlinge, Indianer, Neger und Mischlinge. Die herrschende Religion ist die katholische. Landbau, In- dustrie und wissenschaftliche Bildung stehen ans dersel- den Stufe wie in den drei Colombischen Republiken, und der Handel wird am meisten zur See betrieben; der Landhandel ist durch die steilen unwegsamen Ge- birge sehr erschwert. Peru, noch vor 15 Jahren eine Ko- lonie der Spanier, bildet jetzt eine Republik, an deren Spitze ein Präsident steht. Lima, Hauptstadt, südöstlich von Guayaquil, cine Meile vom Meere, hat viele Kirchen mit großer Pracht im Innern, eine Universität, mehrere Fabriken, ansehnlichen Sechandel ver- mittelst der nahen Hafenstadt Callao und 73,000 Einwohner.— Cuzco, gewcrbsame Stadt, auf einer fruchtbaren Hochebene des Innern, südöstlich von Lima und nördlich vom Titicacasee, war die Residenz des Pnkas oder der Beherrscher der alten Pe- ruaner.— Arequipa, gcwerbsame Stadt, südwestlich von Cuzco und westlich vom Titicaca, liegt in einiger Entfernung vom Meere. Bolivia. Die Gränzen sind gegen worden Peru und Bra- silien, gegen Osten Brasilien, gegen Süd-Osten Para- guay, gegen Süden die Plalastaaten und Chile, und gegen Westen das stille Meer und Peru. Die Größe wird auf 15 bis 22,000 Qmeilen geschätzt. Die Oberfläche besteht in den östlichen Theilen meistens aus Ebenen oder Pampas, die mit Urwäldern bedeckt sind; hingegen in dem westlichen Theile aus ei- nem hohen von den Anden gebildeten Gebirgslande. Die Anden oder Cordilleren nämlich treten aus Chile zuerst in Einer Kette in die zu Bolivia gerechnete Wüste Atacama, welche sich längs der Küste erstreckt, und theilen sich hernach in 2 Ketten, wovon die östliche eine fast ununterbrochene Reihe von Schneebergen dar- stellt, deren mittlere Höhe beinahe 18,000 Fuß beträgt, und in welcher sich die höchsten Berge des ganzen An- den erheben, welche den Chimborazo noch an Höhe übertreffen, z> B. der Illimani und der Sorata,
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