Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 212

1836 - Eisleben : Reichardt
212 Vorders oder Ostindien. muscheln; Reiß (die Hauptgetreideart und gewöhnlichste Nahrung der Einwohner), Safran, Zuckerrohr, Opium, Mohn, Baumwolle, Indigo, Kardamomen, Pfeffer, Tabak, Nicinusbäume, woraus Oel gemacht wird, Be- tel, dessen Blätter grkauet werden, Färbehölzer, beson- ders Sandelholz, Gummibäume, Drachenblut, Kampher, Bambusrohr, ein sehr nützliches Gewächs, die köstlich- sten Baumfrüchte, vorzüglich die Kokospalme, und an- dere Palmenarten (als Weinpalmen, Sagopalmen, Are, kapalmen, deren Nüsse zur Zubereitung des Betels ge- nommen werden), Bananen oder Pisangs, große Wal- dungen mit den nutzbarsten Holzarten. Das Mineral- reich, welches edle und unedle Metalle enthält, liefert besonders die schönsten und reinsten Diamanten nebst andern Edelsteinen, viel Salpeter, Salz, Borax, Ambra. Ostindien ist stark bevölkert, so daß man die An- zahl der Einwohner auf 135 Millionen berechnet, worunter die Hindus mit einer eigenen Sprache das Hauptvolk ausmachen, sich in 4 Hauptkasten theilen und eine eigene Religion, die Brama- Religion haben, deren Tempel Pagoden heißen. Außerdem giebt es Afghanen, Mongolen, Parsen, Juden, Europäer (besonders Brit, ten). Nebst der angeführten Religion des Brama, fin- det man Muhamedaner, Feueranbeter, Christen, Be- kenner der Mosaischen Religion. Die Einwohner be- treiben Ackerbau nebst Viehzucht und haben es in ver, schiedenen Industriezweigen sehr weit gebracht, so wie auch Künste und Wissenschaften nicht ganz unbekannt sind. Der Land- und Seehandel ist wichtig; doch ist letz- terer fast ganz in den Händen der Ausländer. Den größten Theil dieses schönen Landes besitzen die Dritten, von deren Herrschaft auch viele inländische Fürsten abhängen, so daß ihrem Szepter, mit Einschluß der Vasallenfürsten, an 123 Millionen Einwohner ge, horchen, während kaum 12 Millionen von eigenen un- abhängigen Fürsten beherrscht werden. Was die Fran- zosen, Portugiesen und Dänen hier besitzen, ist ganz unbedeutend. 3) in dem nördlichen Theile oder Hindostan: Lahore, Hauptstadt im Lande der Seiks, die unabhängig von der Herr- schaft der Britten sind, südöstlich von Pischaur, an einem Neben- flüsse des Indus, hat vieles von ihrem ehemaligen Glanze verlo-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 155

1908 - Gotha : Perthes
155 § 197. Die Gebirgslinie vom Kaukasus über den Hindukusch nach dem Himalaja und zum Golf von Bengalen trennt die beiden Haupt- raffen Asiens: südlich davon wohnen die mittelländischen Völker, nördlich und im ganzen Osten die Mongolen. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Von jenen haben die beiden Hauptsprachgruppen in Westasien ihre Heimat. Zur indoeuropäischen Gruppe gehören die Jranier (Bewohner des Hochlandes von Iran [irätt]) und die Hindu (Bewohner von Vorderindien), zur semitischen Gruppe die Bewohner der arabisch- syrischen Tasel (besonders Araber und Juden). Hier entstanden die drei Religionen, die einen Gott verehren: in Palästina die jüdische und christliche, in Arabien die mohammedanische. Christen- und Judentum zählen in Asien nur noch wenige Bekenner, dagegen herrscht die moham- medanische Religion in ganz Vorderasien und noch darüber hinaus in Turan, im westlichsten Teile von Hochasien, und ist auch nach Vorder- indien und in den ostindischen Archipel vorgedrungen. Eine zweite Heimat großer Religionen ist Vorderindien; die b rahm anische Religion (so genannt nach dem Hauptgotte Brahma und der Priesterkaste der Brahmanen) ist auf dieses Land beschränkt geblieben, während die buddhistische Religion (nach ihrem Stifter Buddha benannt) Hoch- und Ostasien erobert hat. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Die Steppen und Wüsten der trockenen, abflußlosen Gebiete und die kalten Landstriche Sibiriens werden von nomadischenviehzüchtern und Jäger- und Fischervölkern, die fruchtbaren Randländer da- gegen von Ackerb auern bewohnt. In den Randländern entwickelten sich große Kulturstaaten, die bis in das graue Altertum zurückreichen. Aber die große Ausdehnung des Erdteiles und die Trennung der von der Natur begünstigtsten Randländer durch hohe Gebirge und weite Wüsten gestatteten den ackerbauenden Kulturvölkern nicht, sich zu nähern und in innigere Verbindung miteinander zu treten. Vorderasien, Vorder- in dien und China bilden drei gesonderte und selbständige Kulturgebiete. Die vorderasiatischen Kulturreiche traten schon im Altertum teils in feindliche, teils in friedliche Beziehungen zu den europäischen Völkern und wurden (wie die Ägypter) ihre Lehrmeister; die indische Kultur verbreitete sich nur wenig nach O.; die chinesische gewann die Herrschaft über ganz Ostasien und wehrte sich bis in die neueste Zeit kräftig gegen das Eindringen europäischer Gesittung. Der starke Gegensatz zwischen fruchtbaren und unfruchtbaren Ländern kommt auch in der Verteilung der Bevölkerung zum Ausdrucke.. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Nomaden, Jäger und Fischer können nie in großer Zahl ein Land bewohnen, nur durch Ackerbau können sich viele Menschen auch in kleinem Räume ernähren. Neun Zehntel aller Asiaten und mehr

6. Deutsche Schulgeographie - S. 165

1908 - Gotha : Perthes
165 ganzen Majestät. Die Längs- und Durchbruchstäler des Indus und des Brahmaputra bilden die Nord-, Ost- und Westgrenze des bogenförmigen Gebirges. Es ist nicht breiter als die Tiroler Alpen, aber länger als die Alpen und Karpathen zusammen. Sein Parallelzug jenseits des Indus, der Karakorum^), übertrifft ihn zwar nicht in der Gipfel-, aber in W durchschnittlichen Kammhöhe (7800 m). Nur in diesen Ge- birgen findet man Berggipfel von 8000 m Höhe; der höchste ist der Mount Everest (maunt ewerest, 8800 m)2) im Himalaja. Das innere Tibet ist eine Hochfläche, die von niederen Bergrücken durchzogen wird.' Das Klima ist durch furchtbare Winterkälte (wegen der hohen Lage) und sommerliche Hitze und Trockenheit charakterisiert. Wegen der Trockenheit liegt die Schneelinie erst in 4000 bis gegen 6000 m Höhe. Nur der gebirgige Süd- und Ostrand ist reichlichem be- wässert, das Innere hat nur abflußlose Salzseen und ist zum Teil Wüste. Die Tibetaner sind eifrige Anhänger Buddhas, dessen Geist sich nach ihrem Glauben immer von neuem verkörpert und im Dalai- Lama (dälai), ihrem geistlichen und weltlichen Oberhaupte, seinen Wohnsitz aufschlägt. Die Residenz des Dalai-Lama, der unter chinesischer Oberhoheit steht, ist Lasa (lasa)^). Erläuterung. Die Buddhareligion nahm ihren Ursprung in Vorderindien, wo die Brahmareligion herrscht. Diese erkennt drei Hauptgottheiten an: Brahma, den Schöpfer, Wischnu, den Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer. Durch die Religion ist das Kastenwesen geheiligt, wodurch das Volk so streng in Stände ge- schieden ist, daß niemand aus einer Kaste in eine andere übertreten kann. Die höchste Kaste ist die der Brahmanen (brahmanen) oder Priester; die untersten Kasten führen ein elendes, verachtetes Dasein ohne Hoffnung auf Besserung. Gegen diese Bedrückung des unteren Volkes trat nun im 6. Jahr- hundert v. Chr. Gautama, ein indischer Königssohn, später Buddha (d. h. der Erretter) genannt, auf. Er verwarf das Kastenwesen und die brahmanischen Götter und wurde so der Gründer des Buddhis- mus, der zwar aus Indien verdrängt wurde, dafür sich aber nach N. und O. verbreitete und jetzt etwa 400 Millionen Bekenner zälm (Vgl. D. Sch.-A. 45.) Im Laufe der Heit hat er sich aber sehr ver- ändert. : Die Buddhisten verehren eine große Anzahl Götter oder Heilige (darunter auch Buddha), deren freistehende Tempel Pagoden heißen; die Priester nennt man gewöhnlich Bonzen (in Tibet Lama). *sn allen buddhistischen Ländern finden wir eine übermäßig große An- zahl Männer- und Frauen kl ö ster. Der Gottesdienst besteht in einem leeren Formenwesen. 1) Mongolisch, = schwarzes Gebirge. 2) Englisch, = Berg Everest, nach einem englischen Obersten genannt. Früher meinte man, dieser Gipfel sei derselbe wie der Gaurisankar. 3) Tibetanisch, = Gottesstätte.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 172

1908 - Gotha : Perthes
172 Die anerkannte Staatsreligion ist die Lehre des Konfutse (Anbetung des Himmels und der Ahnen), doch bekennt sich das Volk meist zur Lehre des Fo (Buddha) und ist tief in Aberglauben ver- funken. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) An der Spitze des Staates steht als unumschränkter Herrscher der Kaiser („Sohn des Himmels") aus dem Stamme der Mandschu, die im 17. Jahrhundert China erobert (seit dieser Zeit tragen die Chi- nesen den Zopf), aber bald die Kultur und Sprache der Besiegten ange- nommen haben. Den Adel, den jeder durch gute Prüfungserfolge erwerben kann, bilden die Mandarinen^). Das chinesische Reich reicht weit über China hinaus, denn es umfaßt noch 1) die Mandschurei, das Stammland des Herrschergeschlechts, 2) ganz Hochasien. (Vgl. auch D. Sch.-A. 31.) Diese ausgedehnten, aber dünn bevölkerten Gebiete bewirken es, daß das chinesische Reich so groß ist wie ganz Europa, aber trotz der hohen Bewohnerzahl des eigentlichen China weniger Menschen zählt als unser Erdteil. In China gibt es etwa 40 Großstädte (d. h. mit über 100000 Ew.) Seit der Einwanderung der Mandschu ist Peking in einer sandigen Tiefebene die Hauptstadt; ihre Hafenstadt ist Tientsin (tientsin). Wie die neue Hauptstadt am Nordende der großen Ebene liegt, so die alte, Nanking, an ihrem Südende2), am Jangtsekiang, noch immer ein Hauptsitz der Gelehrsamkeit und der Industrie (feine Baumwollstoffe, sogenannte Nankings). In der Nähe der Jangtsekiang- mündung liegt Schanghai, der wichtigste Freihafen, der fast die Hälfte des ganzen chinesischen Seehandels vermittelt; hier wohnen auch die meisten Europäer, und die christlichen Missionen haben hier ihren Ausgangspunkt. Was die beiden genannten Hafenplätze für den Norden und die Mitte, ist Kanton für den Süden. Gegenüber liegt die britische Insel Hongkong, die einen großen Teil des Handels zwischen China und dem Auslande vermittelt. Auch in Nordchina haben sich bereits fremde Mächte festgesetzt: Deutschland hat Kiautschou, Eng- land Weihaiwei (beide auf der Halbinsel Schantung) gepachtet; das von Rußland gepachtete Kwantnng mit der lange umstrittenen Festung Port Arthur ist nach dem russisch-japanischen Kriege 1905 an Japan übergegangen. (Vgl. D. Sch.-A. 42/43.) Zu China gehört auch die Insel Ha in an. § 213. Die Mandschure» (Mandschurei), die Heimat der Man- dschu und ein Teil des chinesischen Reiches, wird im W. durch das Chingan-Gebirge von der Gobi und im O. ebenfalls durch ein Gebirge vom Meere getrennt. (Vgl. D. Sch.-A. 30 u. 31). Die Nordgrenze bildet, 1) Eine portugiesische Bezeichnung (von roandar = befehlen). 2) Daher der Name (pe = Nord, nan = Süd, king = Hauptstadt).

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 215

1794 - Gotha : Ettinger
215 Xiv. Schweden. Schon K. Ludwig i schickte zwey Mönche des 82t Klosters Corvey als Missionarie» nach Schwe- den. Unter ihnen befand sich Anschar. Das Volk gab dem Christenthums Beyfall; aber die Könige blieben noch Heyden. Olaf ( Skautkonung ) bediente sich, das Chri- stenthum unter seinen Unterthanen predigen ;u lassen, eines englischen Geistlichen, Nah- mens Siegfried; aber die heydnische Reli- gion hatte noch immer viele Anhänger und Vertheidiger. Verschiedene Lehrer des Chri- stenthums wurden ermordet, und manche Könige, die sie zu lebhaft unterstützten, aus dem Reiche vertrieben. Dieß dauerte bis 1150. Jetzt vermehrten sich aber die Mön- che, Kirchen und Klöster, und die Schwe- den geriethen unter die geistliche Gewalt des Pabstes- (Peterspfennig.) 2. Das schwedische Reich nähert sich seiner dauerhaften Verfassttng. Ursprung der Stadt Stockholm. Sigtuna. 1000 Olaf nennte sich zuerst König von Schweden. Einund Jacob (Olafs Sohn) bemühete sich, den Fehden Einhalt zu thun, die, nebst der Seeräuberey, die Lieblingsbcschäfftigung der damahligen Schweden ausmachten- z. Noch ist die Gewalt der Könige zuweilen ziemlich unbedeutend. Jwars Nachkommenschaft erlosch mit Einund. ™6o Die Schweden hatten hierauf Könige au§ verschiedenen Häusern, hauptsächlich aber aus dem Hause Stcnkil. Gewöhnlich regier- ten r bis ; Könige auf einmahl. Erich ix (Heilige) war ein eifriger Gönner des Christenthums. Ihm zu Gefallen überzog er auch die Finnen, die aber erst nach 90 Jahren völlig unter die Bothmäßigkeit der Schweden geriethen. st. 1161. D 4 Die

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 5

1794 - Gotha : Ettinger
5 I. Oestreich.' Kaiser Karl iv, Johanns Sohn, machte sich um Böhmens Wohlstand außerordentlich ver- dient. Er vereinigte den egerifchen Kreis mrt Bödmen, verwandelte mehrere unmit- telbare Reick',slehne in böhmische Aftcrlchne, verleibte diesem Reiche Schlesien ein, und stiftete die hohe Schule ru Prag. st. Iz78 Karls ältester Sohn, der berüchtigte Wenzel, verwickelte sich hauptsächlich dadurch in vie- le Händel, daß er gegen die Geistlichen sich zu wenig freygebig bewies. Sein Bruder st. 1419 und Nachfolger, Siegmund, mußte sich mit den Hussiten lange herumschlagen, ehe er ;um ruhigen Besitze der böhmischen Krone gelangen konnte. Siegmund war auch Kö- nig in Ungern. Die Ungern hatten seit ein hundert Jahren ih- stit Io0o re Strcifereycn eingestellt, und mit der christ- lichen Religion auch mehrere Cultur ange- nommen. Sie hatten Fürsten, die von dem arpadischen Geschlechte abstammten. Einer derselben, Nahmens Geysa, nahm seiner Gemahlin zu Gefallen das Christen- thum an. Dieß fand jedoch bey den Ungern st. 997 noch so wenig Eingang, daß Geysas Sohn, Stephan, bey dem Kaiser Otto m Hülfe suchen mußte. Stephan war der erste König von Ungern. Er vermehrte sein Reich mit Siebenbürgen, in- dem er den letzten Fürsten desselben, Gyula, einen Feind des Christenthums, im Kriege gefangen bekam- Seine Verbindung mit 1002 dem deutschen Kaiser bewirkte übrigens, daß die ungerifche Verfassung nach der deutschen eingerichtet wurde. Von Stephans Nachfolgern wurden verschiede- ne, des Christenthums wegen, von ihren Unterthanen abgesetzt, und als die christliche Religion in Ungern endlich befestigt war, so A ? wollte

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-
   bis 10 von 64 weiter»  »»
64 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 64 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 4
4 3
5 6
6 3
7 2
8 1
9 3
10 16
11 5
12 0
13 0
14 1
15 4
16 6
17 5
18 0
19 3
20 0
21 2
22 48
23 2
24 0
25 0
26 1
27 5
28 1
29 1
30 0
31 3
32 0
33 2
34 0
35 0
36 1
37 20
38 3
39 2
40 1
41 4
42 0
43 1
44 0
45 9
46 2
47 0
48 2
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 32
2 1
3 61
4 93
5 5
6 11
7 49
8 28
9 87
10 6
11 11
12 21
13 20
14 21
15 14
16 98
17 186
18 7
19 57
20 32
21 42
22 11
23 96
24 3
25 18
26 54
27 6
28 41
29 14
30 2
31 11
32 12
33 4
34 14
35 7
36 78
37 36
38 5
39 42
40 45
41 100
42 28
43 85
44 12
45 94
46 16
47 9
48 11
49 9
50 7
51 25
52 43
53 3
54 67
55 6
56 54
57 5
58 18
59 25
60 40
61 24
62 6
63 4
64 42
65 53
66 16
67 9
68 119
69 41
70 13
71 23
72 147
73 31
74 8
75 23
76 85
77 56
78 13
79 17
80 17
81 3
82 50
83 109
84 14
85 20
86 19
87 35
88 11
89 8
90 15
91 45
92 283
93 7
94 64
95 60
96 21
97 33
98 108
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 47
1 11
2 5
3 2
4 1
5 4
6 61
7 3
8 1
9 0
10 9
11 8
12 17
13 7
14 11
15 0
16 1
17 0
18 1
19 17
20 53
21 0
22 0
23 1
24 15
25 19
26 0
27 2
28 19
29 8
30 0
31 15
32 33
33 27
34 29
35 0
36 0
37 2
38 5
39 3
40 2
41 0
42 11
43 60
44 0
45 6
46 7
47 19
48 28
49 0
50 9
51 6
52 4
53 8
54 7
55 0
56 0
57 1
58 5
59 43
60 3
61 1
62 4
63 1
64 5
65 2
66 2
67 0
68 2
69 0
70 2
71 0
72 1
73 0
74 2
75 10
76 27
77 0
78 14
79 0
80 3
81 60
82 14
83 57
84 11
85 10
86 20
87 38
88 6
89 21
90 2
91 9
92 0
93 9
94 3
95 11
96 5
97 1
98 4
99 4
100 13
101 36
102 11
103 11
104 111
105 0
106 1
107 21
108 3
109 50
110 7
111 2
112 11
113 45
114 27
115 24
116 3
117 2
118 2
119 41
120 10
121 9
122 3
123 82
124 10
125 29
126 14
127 149
128 5
129 16
130 4
131 31
132 4
133 26
134 131
135 2
136 33
137 12
138 17
139 14
140 3
141 0
142 45
143 15
144 1
145 8
146 0
147 1
148 3
149 1
150 0
151 3
152 79
153 21
154 19
155 11
156 1
157 0
158 0
159 252
160 5
161 0
162 0
163 0
164 1
165 12
166 55
167 7
168 15
169 3
170 0
171 0
172 0
173 72
174 0
175 185
176 4
177 83
178 20
179 22
180 1
181 0
182 9
183 46
184 65
185 54
186 14
187 41
188 33
189 15
190 1
191 4
192 12
193 72
194 3
195 50
196 21
197 3
198 1
199 4