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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

3. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Geschichte der neuesten Revolution - S. 101

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
101 hindern können, daß die Dänen, von engherzigem, eifer- süchtigem Nationalstolz und Uebermuth getrieben, auch bei den deutschen Schleswigern deutsche Sprache und Dolks- thümlichkeit, deutsche Sitten und Rechtsgewohnheiten nach Kräften zu unterdrücken und auszurotten trachten. Dies Gebaren der Dänen ist um so unnatürlicher, da es gegen ein stamm- sprach - und religions-verwandtes Volk gerich- tet ist, und vielleicht bald die Stunde schlagen könnte, welche alle Glieder der großen germanischen Völkerfamilie gegen den gemeinsamen Feind, komme er nun von Westen oder Osten, aufruft. Noch immer essen Hunderte von, aus den Herzogthümcrn nur um ihrer deutschen Gesinnung willen vertriebenen, deutschen Beamten, Geistlichen und Lehrern in der Verbannung das Brod des Elends, und Dänen, die oft kaum ein Wort Deutsch verstehen, haben sich an Jener Stelle in die deutschen Kirchen, Schulen und Gerichtssäle eingedrängt. Wir begreifen leicht, wie durch solche Verge- waltigung des Menschen in Dem, was ihm das Theuerste ist, nur Zorn und sittliche Verwilderung gepflanzt und Zun- der zu neuen Revolutionen gelegt werden kann. Doch bleibt dem meerumschlungenen Schleswig-Holstein die Hoffnung, daß das große deutsche Brudervolk seiner nicht vergessen und Recht doch Recht bleiben und dem zuletzt alle frommen Herzen zufallen werden! — Nicht einmal die Hoffnung auf Erhaltung der deut- schen Flotte, welche seit dem Jahre 18 i 8 besonders durch freiwillige Opfer der dafür begeisterten Deutschen zu- sammengebracht worden war, und mit der Fregatte Gcfion schon aus einem Dutzend Dampf- und andern Schiffen bestand, ging in Erfüllung. Sie lag zuletzt ganz unthä- tig in Bremerhafen, und wurde zum Theil 1852 um ge- ringes Geld versteigert. Doch konnte es zu einigem Trost gereichen, daß Preußen neuerdings mit Ernst an die Auf- stellung einer eigenen Marine zu denken begonnen und zu diesem Behuf ein Stück Landes am Jahdebusen der Nord- see erworben hat. Xl tuiftvblich auf die deutsche Revolution. Schlußbetrachtung. Die Güte des Herrn ist, daß wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende; sondern sie ist alle Mor-Institut Schulbuch'orschur.g Breunschwoftl Reh ui u Uc4\bib i.otheu

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 225

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
225 (Apg. 17, 26.); und aus ihr will ich euch jetzt etwas We- niges mittheilen. I. Asien ist der Erdtheil, in welchem die ersten Menschen wohnten, und von welchem aus das Menschen- geschlecht sich über den ganzen Erdboden verbreitete, welcher der Sitz der frühesten Kultur war, und von dem uns auch die Bibel die meisten Nachrichten gibt. Asien hat eine Größe von 800,000 Quadratmeilen; mitten durch dasselbe von W. nach O. zieht sich ein langer, breiter Gebirgsgürtel, der seine größte Höhe in dem Himalayagebirge, dem höchsten Schnee- gebirge der Erde, erreicht; seine Küsten haben viele Ein- schnitte, und es ist umgeben von einer Menge von Inseln, unter denen die Sundainseln im Süden die vorzüglichsten sind. Es wird durch große Ströme bewässert, den Ob im N., den gelben und blauen Fluß im O., den Ganges und In- dus im S., den Euphrat und Tigris im S. W. Es hat daneben auch große Sandwüsten, welche häufig des Han- dels wegen von Karawanen durchzogen werden. Im Klima zeigen sich hier die größten Gegensätze; im N. eine grimmige Kälte, im S. ein glühender Himmel. An Naturprodukten ist Asien das reichste Land der Erde, indem man hier unter einem so verschiedenen Klima fast die Produkte aller anderen Erdtheile findet. Es kommen von daher insbesondere Thee, Kaffee, das feine Gewürz, Gold, Edelsteine, Perlen, Baum- wolle, Reiß, Kokosnüsse. Die wichtigsten Länder Asiens sind: im N. Sibirien, zu Rußland gehöria, ein kaltes, we- nig bewohntes, aber ungeheuer großes Land, wohin die Russen zur Strafe ihre Verbrecher schicken; im O. Japan, ein Inselstaat, China, ein großes, von den Chinesen be- wohntes Land, woher der Thee kommt, mit der Hauptstadt Peking; im S. Indien, ein großes, sehr fruchtbares und stark bewohntes Land, von dem ein großer Theil den Eng- ländern gehört; im W. Persien, Arabien, die asiatische Tür- kei, auch Levante, Kleinasien und Syrien genannt. Hier liegt auch Palästina, das ewig denkwürdige Land, aus dem un>er Heil stammt. Die Zahl der Einwohner beträgt ge- gen 500 Millionen; unter ihnen gibt es viele Hirtenvölker; durch eine ganz besondere Kunstfertigkeit zeichnen sich aber die Chinesen aus, die freilich auch die Eigenheit haben, daß sie keinen Fremden in ihr Land herein lassen wollen. Ob- wohl der liebe Gott in Asien das Licht seiner Offenbarung zuerst hat aufgehen lassen, so sind die Völker dieses Erd- theils doch jetzt fast lauter Heiden, welche aber die christ- Ktnd«rsr«und. 9. Aust j[5

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 227

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
227 fein zu gebrauchen. Die Engländer haben aber neuerlich die ruhmwürdigsten Anstrengungen zu feiner Unterdrückung gemacht. Die Neger sammt den im Süden Afrika's woh- nenden Hottentotten und Kaffern sind rohe Heiden, aber eine Menge von Missionaren sind auch hier beschäftigt, das Christenthum unter ihnen auszubreiten, und ihre Bemühun- gen sind bereits mit dem schönsten Erfolge gekrönt worden, was ja billig einen jeden Christen reizen sollte, auch Etwas für die Mission zu thun. Es finden sich hier junge Chri- stengemeinden, vor denen sich nicht allein jene alten kopti- schen Christengemeinden, sondern auch viele der unsrigen zu schämen haben. Ich glaube z. B. kaum, daß Viele von unseren Christen einen solchen Eifer für Gottes Wort haben werden, wie unter den Negern jenes arme alte Mütterchen, welches, da es durch Krankheit unfähig geworden war, zur Kirche zu gehen, den dürftigen Ertrag seiner sauern Arbeit vor Allem dazu anwandte, ein Wäglein sich machen zu las- sen, und einen Knaben zu belohnen, der sie darin alle Sonn- tage zur Predigt fahren mußte. Auch ist sehr die Frage, ob Viele unserer Christen eine solche Feindesliebe beweisen möchten, als jener alte Negersclave, der von seinem Herrn, dessen besonderes Vertrauen er genoß, beauftragt wurde, noch andere Sclaven für ihn auf dem Sclavenmarkte zu er- handeln. Als dieser hier eines alten abgelebten Sclaven ansichtig wurde, so gab er seinem Herrn tausend gute Worte, den solle er doch nur kaufen. Und als dies geschehen, und der alte Mann in die Besitzung seines neuen Herrn abge- führt war, so wußte der Neger gar nicht, was er ihm Alles zu Liebe thun sollte, nahm ihn in seine Wohnung, legte ihn auf sein Bett, speisete ihn von seinem Tische und tränkte ihn von seinem Becher. Deß verwunderte sich der Herr nun gar sehr, und fragte unsern Neger, ob denn der alte Mann etwa sein Vater sei, daß er ihm so viel Gutes thue. „Nein," erwiederte der Neger. „Aber dein älterer Bruder?" — „Auch nicht! " — „Etwa dein Vetter oder sonst ein Verwandter von dir?" — „Nichts von alle Dem," erwie- derte der Neger, „er ist nicht einmal mein Freund! " „Nun denn in aller Welt," sagte der Herr, „was beweget dich denn zu solcher Theilnahme für ihn?" — „ Er ist mein Feind, Herr! er verkaufte mich dem Sclavenhändler, und meine Bibel sagt mir: „Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn, und wenn ihn dürstet, so tränke ihn." 15*

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 264

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
264 Hindu wissen, was sie zuerst lesen sollen." — „Nun, wo soll ich denn ein Zeichen hinlegen?" fragt die Schwester. — „Zuerst da, wo geschrieben steht, daß der Herr Jesus für die bösen Leute gekreuzigt ist; und dann da, wo er sagt, daß die kleinen Kinder zu ihm kommen sollen, und dann da, wo er den Vater bittet, daß die Menschen, auch die schwarzen, beten lernen müssen." Nun läuft das Kind zu dem freundlichen Kapitän, seine Augen strahlen ihm von solcher Freude, daß die Anwesenden in ihm ein Kindlein zu sehen glauben, von denen geschrie- den steht: Das Himmelreich ist ihrer. Uebrigens knüpft der holdselige Knabe es dem alten Seemanne mit aller Feierlich- keit ein, seine Bibel wohl zu besorgen und sie keinem zu ge- den, der nicht Gutes damit stiften werde. Angekommen in Calcutta sendet der Kapitän die Bibel sammt Erzählung ihrer ganzen Geschichte dem Herausgeber einer christlichen Zeitschrift mit der Bitte, diese Bibel ganz ihrer Bestimmung gemäß zu verwenden. In Folge dessen wird sie mit dem Briefe des Kapitäns einem bekehrten Bra- minen übergeben, welcher die Zusendung mit der Erklärung beantwortet: „Ich werde diese Bibel immer auf meinem Tische liegen lassen, damit ich sie jedem meiner armen Hindu, die mich besuchen, zeigen kann als ein Zeugniß von der frommen Liebe, die in dem Herzen eines englischen Christen- kindes für sie entzündet ist. Ich werde ihnen auch erzählen, warum und wie sie nach Indien gekommen sei, und ihnen, so oft ich gelegene Zeit häbe, etwas daraus vorlesen. Der Herr segne das Lesen und rotte dadurch an der Wurzel jene Grausamkeiten aus, bei denen schon die Natur schaudert." Wer weiß nun, wie viele Herzen durch die Gabe des einfältigen Kindes sind erquickt und bekehrt ivorden, und werben ihm noch in Ewigkeit dafür danken? Wolltest du aber keine Bibel den armen Heiden schicken, so bete desto flei- ßiger für sie, und kannst du ein Paar Groschen ersparen, so gib sie in die Missionskasse, so kommts ihnen auch zu Gute. 16. Unterirdische Missionsbüchse. In einem fabrik- und gewerblichen District des nörd- lichen Englands hatte ein christlicher Buchdrucker eine Sonn- tags-Abendschule eröffnet. Nachdem er die Bekanntschaft seiner Schüler gemacht, unternahm er, sie zu besuchen, und als er sich nach ihren Wohnungen erkundigte, antwortete müm

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 97

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
97 der Fürst der Finsterniß und die Quelle alles Bösen, entge- genstand. Die Priester des Ormuzd hießen Magier, und aus ihrer Zahl waren höchst wahrscheinlich die Weisen, welche dem Jesuskinde ihre Geschenke darbrachten. Die Könige stan- den bei den Persern in großem Ansehen, und jedes Wort, was sie sprachen, wurde der Aufzeichnung werth geachtet. Zuerst waren die Perser in ihren Sitten unverdorben, be- sonders galt ihnen das Lügen als ein großes Laster. Als ihre Macht nach Cyrus Tode aber immer mehr wuchs, wur- den sie übermüthig, ausschweifend und sittenlos, und damit nahte das Verderben. Im Jahre 484 kam ein König auf, der hieß Xerres. Er sammelte ein Heer von nicht weni- ger als drittehalb Millionen Menschen, um das kleine, aber tapfere Volk der Griechen zu bekriegen, welches den Persern schon manche Schmach angethan hatte. Damit meinte er nun nicht allein alle Menschen, sondern auch alle Elemente bezwingen zu können, und als das Meer einst viele von seinen Schiffen zertrümmerte, ließ ihm der rasende Mensch 300 Peitschenhiebe geben. Gott hatte aber schon längst zu diesem Uebermüthigen gesprochen: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter." Wie Gideon einst mit seinen Dreihunderten die Tausende der Midianiter jagte, so erweckte Gott in dem kleinen angegriffenen Volke einen Heldenmuth, daß Terres mit allen seinen Millionen vor ihnen laufen mußte. Da konnte man denn das Wort der Schrift wohl erfüllt sehen: „ Es ist um ein Kleines, so ist der Gottlose nimmer, und wenn du nach seine Stätte sehen wirst, wird er weg sein" (Ps. 37, 10.). 8-3. Die Griechen. Das Volk, welchem Gott so wunderbaren Sieg über den allgewaltigen Xerres gab, ist es wohl werth, daß man etwas Mehreres von ihm erzähle, denn wenn es auch heut zu Tage eben erst wieder anfängt, ein eignes Volk zu sein, so ist es doch in den vergangenen Zeiten in der ganzen Welt berühmt gewesen; seine schöne Sprache ist überall ge- sprochen, das Evangelium ist in ihr zuerst geprediget wor- den, und die Gelehrten lesen es in ihr noch täglich, denn es ist das neue Testament in keiner andern Sprache ge- schrieben, als in dieser. Die alten Griechen bewohnten das Land, welches man jetzt die europäische Türkei nennt, sammt dem neugestifteten Königreiche Griechenland, und einige Kü- «tud r r sr ktt nd. S. Aufl. 1

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 434

1890 - Gotha : Behrend
434 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. de Waterpohl, Hitzacker de — stohl." An Kämpfe früherer Zeit, die zum Teil hier ihren Abschluß fanden, erinnert noch heute der Waldemar- tnrm in Dannenberg, der 1223 bis 1227 dem nordischen Könige die gerechte Strafe brachte. Trotzdem zeigte auch das Wendland vor dem dreißigjährigen Kriege eine blühende Landschaft; wie anderswo wnrde auch hier eine öde, menschenarme Wildnis daraus. Wald und Heide finden wir zum Teil noch jetzt, wo damals glückliche Dörfer ihre Ackerfluren hatten. Fast noch schlimmer als das zusammengelaufene Gesindel Walleusteinscher Heere oder fanatischer Horden Tillys haben die „befreundeten Glaubensbrüder" der Deutschen, die Schweden, ge- wütet. In wilder Verzweiflung hat damals ein Haufen von Bauern „beim Lausebusche" iu der Nähe vou Saaße 400 Schweden erschlagen, „deren Gebeine und verrostete Waffen in neuerer Zeit" uoch gefunden worden. Wenn auch die Schmach der Franzosenzeit lange nicht an jenes Elend grenzt, so ist doch auch damals der Druck kein geringer gewesen. Das ganze liebe Deutschland weiß davon zu erzählen, doch nur die Ortschronik bewahrt die Einzelheiten auf. Die alten Wenden hatten Glauben und religiöse Gebräuche mit ihren heidnischen Stammgenossen gemein. Unter Leitung eines ein- flußreichen Priesterstandes verehrten sie ihre Götter an Hausaltären, uuter heiligen Bäumen und an Quellen. Ter Belbog ist der gute, Segen spendende höchste Gott; der böse Czernibog bringt Verderben^ der Swantowit ist der Gott des Krieges nd reitet nachts auf weißem Rosse stürmend einher. Sie glaubten an Todes- und Wafferfranen, an Waldmänner, Lnft- und Erdgeister, die in das Schicksal der Menschen segnend oder fluchbringend eingreifen. Derselbe Aberglaube, wie er sich auch bei der sächsischen Bevölkerung zum Teil noch heute findet, trat in Zeichendeutung und Zaubergebräuchen auf. Wie sich in dem Swantowit der Wodan offenbart, fo hielten sie auch dafür, daß der im Kampfe Gefallene besonderen Anspruch auf Glück in der künftigen Welt habe. Nachdem sie — wenigstens äußerlich — dem Christentums gewonnen wareu. sind sie dem Bistnme Bardewik unterstellt, das 795 nach Verden verlegt wurde. Schon früh war in Lüchow eine Prvpftei, bei der zahlreiche Geistliche thätig waren. Die reichbegüterten Kalands- brüder haben auch hier im Mittelalter anfangs in thätiger Liebe Segen verbreitet und ebenso später durch ihr üppiges „Kalendern" sich be- rüchtigt gemacht. Die Kirche in Lüchow ist schon 1527 dnrch Ernst den Bekenner der Reformation geöffnet. Obwohl sich der wendische Typus der Bewohner nicht für alle heutzutage mehr bestimmt kundgibt, so wird man doch die folgenden Züge im allgemeinen für zntreffend halten dürfen, welche ein guter Kenner des Wendlandes gegeben hat. Der Wende ist stark gebant und sehnig, meist untersetzt, breitschulterig, derb, abgehärtet, auch Hünenge- stalten find nicht selten. Den Anstrengungen gegenüber ist er aus- dauernd und zäh, in Gefahren kühn und trotzig, im Wechsel des Klimas widerstandsfähig. Die Gesichtsbildung des Mannes ist wie das „Ge- präge der kursierenden Münzen nach einem Schnitt und Stempel"»
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