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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 28

1836 - Eisleben : Reichardt
28 Erstes Kapitel. Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet, doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli- ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men, schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und geistigen Bildung, der Religion und der Religions- Verfassung. Verschiedenheit der Menschen in Farbe und Sprache. §. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro- päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi- schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika- nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune, nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri- kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge, nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an- dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche, die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche, die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken. So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol- ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein, sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re- det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un- ter einerlei Regierung steht.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 73

1890 - Gotha : Perthes
73 entstand die Sage vom blinden Sänger. Wie das Buch jetzt vor uns liegt, mag es aus dem Jahre 1000 — 900 v. Chr. stammen, ist also das älteste Buch, welches wir besitzen. Denn die altindischen Epen entstanden etwa 300 — 400 Jahre v. Chr., die Schriften der Juden kurz vor und nach dem Exil, also 400 — 800 v. Chr., und nur einige Kapitel aus dem ersten Buche Mosis mögen älter sein. Wir dürfen also den Homer für das älteste und zugleich vollkommenste Heldengedicht halten, welches von den Griechen Kleinasiens, die an Bildung, Macht und Reichtum ihren Stammgenossen in Europa überlegen waren, ausgebildet und ausgezeichnet wurde. Der Vorgang war etwa folgender, wie wir ihn bei den alten deutschen und keltischen Häuptlingen wieder finden. Am Hofe eines Häuptlings unterhielt man einen Sänger, welcher bei Festen zur Harfe die Thaten des Häuptlings und seiner Vorfahren recitierte, d. h. mit steigendem und sinkendem Tone vortrug. Diese Lieder hatte er teils vom Vater erlernt, denn sie pflegten in der Familie als Mittel zum Broterwerb erlernt und geübt zu werden, teils mußte er neue Begebenheiten erzählen. Es entstanden also an den kleinen Fürstenhösen, wie wir sagen würden, Gruppen von Erzählungen, welche die Vorfahren der Fürsten betrafen. So schildert es Homer selbst, als er den Sänger am Hofe des Alkinoos die Geschichte vom hölzernen Pferde erzählen läßt. Später mögen einzelne Sänger mehrere solcher Sagenkreise zu einem größeren vereinigt haben, bis einer alle ihm bekannten Sagen in der Weise zusammenfaßte, wie sie uns vorliegen und allgemeines Volksgut der Griechen wurden. Die Ilias behandelt nur den Zorn des Achilleus, welcher bei einer Beuteteilung mit Agamemnon, dem Oberanführer, in Streit geriet, nachgeben mußte und aus Trotz sich nuu vom Kampfe zurückzog. Weil er der Stärkste war, so siegten bisher die Griechen oder Achaier, wie sie sich

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 390

1890 - Gotha : Perthes
390 überflutet das Thal bis an den Fuß der Berge und steht Ende September 26 Fuß über dem niedrigsten Wasserstande, um sodann langsam wieder zu fallen. Dieses Steigen und Fallen dauert vier Monate und befruchtet das Land, weshalb man das Wasser in Gräben und mittels Schöpfrädern nach höheren Gegenden leitet. Denn Regen fehlt ganz oder ist unzureichend in dem heißen Lande; nur im Delta giebt es von Zeit zu Zeit Regengüsse und kühlt der acht Monate hindurch wehende Nordwind. Diese Natur des Landes führte die Bevölkerung schon in den frühesten Zeiten zum Ackerbau, zum Anlegen fester Wohnsitze, zur Beobachtung der Natur und zu Erfindungen. Man mußte sich die Zeiten der Überschwemmung merken und sie voraus berechnen, was nur mittels Beobachtung der Gestirne möglich war. Zugleich mußte man die schlammbedeckten Äcker ausmessen lernen, um sie nach der Überschwemmung den Eigentümern wieder zuzuweisen, mußte sich mit Vorräten für die Zeit der Überschwemmung versehen und den Nil mit Schiffen befahren lernen, für Zeiten des Wassermangels Kanäle und Wasserbecken anlegen und den Fluß durch Dämme einfassen. Nach Stand und Beschäftigung teilte sich das Volk in Kasten, deren oberste die Priester und Krieger bildeten; die Zahl der übrigen kennt man nicht. Alles Land gehörte den beiden ersten Kasten, denn das Volk war nur Pächter. Dem König schrieben die Priester für alles und jedes ein bis ins kleinste gehendes Zeremoniell vor, auch entschieden sie, ob er dürfe einbalsamiert werden. Die Priester bildeten den wissenschaftlich gebildeten Teil des Volks, waren also Ärzte, Richter, Baumeister, Gesetzkundige, Schriftsteller u. s. w. und ordneten Lebensweise, Beschäftigung u. s. w. des Volks bis ins kleinste durch das Zeremoniell der Religionsvorschrift. Ägypten war also ein Priesterstaat, in welchem jeder einer Zunft angehören mußte, selbst die Diebe, die unter einem Diebeshauptmann standen.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 128

1908 - Gotha : Perthes
128 An der Westseite ist ein beträchtlicher Zwischenraum zwischen den Apenninen und der Küste, aber er verschmälert sich immer mehr, je weiter wir gegen S. gehen. Hier hat die Halbinsel ihre bedeutendsten Flüsse, Tiber und Arno. Niedere Bergketten, die sogenannten Sub- apenninen, begleiten die Apenninen im W. stellenweise bis an die Küste; hier war auch der Schauplatz einer ausgebreiteten vulkanischen Tätigkeit, die sich jetzt nur noch auf drei Punkte beschränkt. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum übrig: die kleine, aber üppige Arnoebene; an der unteren Tiber die braune, öde und ungesunde Campagna (kampünja = Flachland) di Roma; bei Neapel die große, im vollsten Schmucke der südlichen Natur prangende kampanische Tiefebene. Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno ziehen in schmalem Gürtel die Maremmen, versumpfte, sieberhauchende Küstenebenen, nur von Hirten bewohnt; zu ihnen gehören die pontinischen Sümpfe südlich von Rom. § 167. Das jetzige Königreich Italien umfaßt die ganze Po- ebene und die Halbinsel mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino im mittleren Apennin, sowie die Inseln Sizilien und Sar- dinien und zählt auf 287000 qkm 33 Mill. fast ausschließlich katho- tische Bewohner, gehört also zu den bevölkertsten Staaten Europas (117 auf 1 qkm). Die ehemaligen sardinischen, jetzt italienischen Könige stammen aus dem Hause Savoyen-Carignan (karinjan). Erläuterung. Die heutigen Italiener sind zwar die Nach- kommen der alten Jtaliker, ebenso wie die heutige italienische Sprache von der lateinischen abstammt, aber im Altertum wie im frühen Mittel- alter hat Italien wiederholt fremde Einwanderung erhalten. In der Poebene setzten sich Kelten, später Germanen (Longobarden) fest, in Süditalien dagegen Griechen (Süditalien hieß im Altertum auch Groß- griechenland) und später Araber, die sich allerdings nur auf Sizilien längere Zeit erhielten. Gerade in der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen und im Besitze der Zugänge zu Mitteleuropa, hat Italien zu wiederholten Malen in der Geschichte eine herrschende Rolle gespielt. Im Altertum war es der Mittelpunkt des römischen Weltreiches, von dem Europa seine Bildung erhalten hat. Im Mittelalter beherrschte es die christliche Welt durch die Macht des Papstes. Die italienischen Seestädte, besonders Venedig und Genua, vermittelten den Handel zwischen dem Orient und dem westlichen und mittleren Europa, und die Kunst der ozeanischen Schiffahrt haben die Italiener den west- europäischen Völkern gelehrt (Kolumbus). In Bezug auf geistige Bil- « düng stand Italien aus Ausgange des Mittelalters und im Beginne der Neuzeit auf der höchsten Stufe, Künste und Wissenschaften blühten empor, und die herrlichen Kunstsammlungen und Bauwerke ziehen noch immer die Reisenoen ebenso mächtig an, wie die ehrwürdigen Überreste des Altertums und die blühende Natur des Südens.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 183

1908 - Gotha : Perthes
183 Daher ist das Flachland teils Wüste, teils Steppe (vgl. D. Sch.-A. 60), die mit schattenlosen Eukalyptenwäldern oder Skrubslächen (dichtes Gestrüpp mit stacheligen Enden) wechseln. Am feuchten Ost- abhange des Gebirges können sich wegen der Nähe der Wasserscheide nur kleine Flüsse entwickeln, im Innern verhindert die Trockenheit die Bildung großer Flüsse. Der bedeutendste ist der Murray (mörre) mit dem Darling, die von dem höchsten Gebirge Australiens ernährt werden. Die übrigen Flüsse sind Creeks (krlks), die zur Regenzeit mächtig anschwellen und sich in der trockenen Zeit in eine Reihe von Lachen auflösen. In gleicher Weise schrumpfen auch die zahlreichen Seen zu salzigen Lachen zusammen oder trocknen ganz aus. Eigentümlich wie die Pflanzenwelt Australiens ist auch seine Tier- welt. Sie gleicht jener, die in einer längst entschwundenen Erdperiode, vor dem Auftreten des Menschen, auch Europa bewohnt hat. Die Säuge- tiere sind fast nur durch Beutler (das Känguruh, ein Jagdtier) und Schnabeltiere vertreten; die Affen, die Raub- und die Huftiere fehlen gänzlich, mit einziger Ausnahme einer wolfsähnlichen Hundeart. Desto reicher ist die Vogelwelt entwickelt, die durch zahlreiche Papageie-n und Schopftauben sowie durch den Emu, den australischen Strauß, charakterisiert wird. § 223. Die Urbewohner von Australien sind eine selbständige Rasse. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Man nennt sie wegen ihrer dunkelbraunen bis schwärz- lichen Hautfarbe Australneger, doch unterscheidet sie starke Behaarung von den afrikanischen Schwarzen. Trotz guter Verstandesanlagen sind sie wegen der Not des täglichen Lebens, der Abgeschlossenheit von jeglichem Verkehre und der Eintönigkeit der Umgebung nicht über die ersten An- sänge der Gesittung hinausgelangt und jetzt in raschem Aussterben be- griffen. Australien wurde im 16. Jahrhundert entdeckt, aber erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den berühmten englischen Weltumsegler Cook (kük) genauer bekannt. Die großen Herden von Meersäuge- tieren (Robben, der südliche Walfisch, Potwal genannt), die das australische Meer beleben und zahlreichen Schissen Gelegenheit zu ge- winnbringender Tätigkeit geben, waren es, die die Europäer zuerst auf diesen Erdteil aufmerksam machten. 1788 gründete die englische Regierung die erste Kolonie (Neu-Südwales), die sie mit Sträflingen bevölkerte; bald folgten freie Einwanderer nach, und als 1851 in den Australalpen große Goldlager, die nur den californischen nachstehen, entdeckt wurden, wuchs die Zahl der Kolonisten (meist Briten, aber auch Deutsche) außerordentlich. Jetzt ist Australien eine der wichtigsten britischen Kolonien, wenn auch hier weniger Menschen leben als in

10. Deutsche Schulgeographie - S. 157

1908 - Gotha : Perthes
157 fee liegt. Mitten durch das Land zieht in nordwestlicher Richtung der Kaukasus (käukafus), eins der schönsten, aber auch wildesten Hoch- gebirge der Erde, von dessen Schneegipfeln — der höchste ist der Elbrus, 5600m — mächtige Gletscher sich in die Täler hinab- ziehen. Seine Unwegsamkeit machte ihn bis auf die neueste Zeit zu einem Sitze unbezwungener Bergvölker, unter denen sich die im W. wohnenden Tscherkessen durch ihre Freiheitsliebe und ihre harten Kämpfe gegen die russische Herrschaft vor allen bekannt gemacht haben. Den einzigen bequemen Übergang bildet die kühngebaute Straße von Wladikawkas. Ciskaukasien, das Land nördlich von Kaukasien, ist steppen- artig trocken und kalt; Transkaukasien, eine breite Längsfurche, durch welche die aus Armenien kommende Kura nach O. und der Phafis (jetzt Rion) nach W. fließt, ist vor den rauhen Nordwinden geschützt, mehr befeuchtet und fruchtbar. Der Weinstock hat hier seine Heimat und ^wächst noch wild. Die Hauptstadt Kaukasiens isttiflis^) an der Kura und am Endpunkte der Wladikawkasstraße. Baku (bakü) besitzt sehr reichhaltige Petroleumquellen, die nur von den nordamerikanischen übertroffen werden. § 209. Südlich von Kaukasien liegt der Knotenpunkt des vorder- asiatischen Hochlandgürtels: Armenien (vgl. D. Sch.-A. 18/19), ein über 1000 w ansteigendes Hochland, über welches der aus der Bibel bekannte erloschene Vulkan Ararat (ärarat) sein schneebedecktes Haupt bis zu 5200 m erhebt. Vier Ströme nehmen hier ihren Ursprung: Euphrat und Tigris, die vereinigt in den Persischen Golf, und Kura und Aras, die in den Kaspisee münden. Einige Talmulden sind aber völlig abgeschlossen; hier sammeln sich die Gewässer zu dem salzigen Urmia (ürmia)- und dem Wan (wän)-See. Die Armenier, die den Typus der mittelländischen Rasse am reinsten bewahrt haben, besitzen einen scharf ausgeprägten Nationalcharakter, der in ihrer eigenen christlichen Kirche, in ihrer Sprache und Literatur unverkennbar bervortritt. Wie die Juden sind sie unter die verschiedenen Völker des Morgen- und Abendlandes zerstreut und treiben Handel und Geldgeschäfte, während sie in ihrer Heimat Hirten und Ackerbauer geblieben sind. Den südlichen Teil des Hochlandes bewohnen die den Persern verwandten räuberischen Kurden. Ohne natürlichen Mittelpunkt, fiel Armenien leicht fremden Er- oberern zum Opfer; es ist jetzt unter drei Staaten geteilt, deren Grenzen i) Nach seinen Schwefelthermen benannt: Tiflis ----- Warmbrunn.
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