Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
248
Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!"
Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
382
und Fußgänger, die meisten schon von Pfeilen durchbohrt. Die Festung, auf einem Felsen gelegen, hat mehrere Stockwerke von Mauern übereinander, die von Türmen verteidigt werden. Die ägpptischen Fußsoldateu, von großen Schilden und einem Schild-dache gebeckt, legen die Leitern an und beginnen, bic Mauern Zu ersteigen. Alle Wänbe der Paläste sinb von oben bis unten mit Figuren und Bilbern, die in Reihen untereinanber stehen, bunt bemalt und durch Inschriften erklärt sinb, vollstänbig be-becft, so daß die Palastwand wie ein bunter, farbenprangenber Bilderbogen aussah. Die Inschrift zu der Stabteroberung lautet. „Der gute Gott, der siegreiche König, hat im feinblichen Laube die besiegt, welche zwischen der hoppelten Mauer stauben; er erschreckte die Kerzen der Feinde vor seinem Wagen; er er-hob sein wachsames Auge und nahm den Bogen und zielte, und seine Rache war mächtig: er burchbohrte das Laub der Sheta und zerstreute sie wie Strohhalme vor dem Winbe. Er wenbete sich zu ihrer Burg und gebrauchte seinen Mut und wehrte selbst mit seinem Körper und griff sie an, wie ein wü= tenber Stier seine Genossen angreift; er freute sich des vernichtenden Werkes seiner Häube. Groß war das Geschrei der Besiegten, als der siegreiche Schakal (der König) ihre Stadt zerstörte und das Dach ihrer Häuser zertrümmerte und ihre Meile in ihrem Köcher zerbrach. Den Atem dem, die sich unterwarfen, ließ er frei im Munbe (schonte ihres Lebens) und vernichtete die, welche sich gegen ihn erhoben, gegen die Sonne, den Wächter der Gerechtigkeit, der von Phra (Hauptgott) gebilligt ist, den Sohn der Sonne, Ramses, den Lebengeber."
Die ausführlichsten Darstellungen der Thaten des Ramfes finden sich in Nubien. Anderthalb Tagereisen von Wadi Haifa bei Jbsambul, unterbricht am linken Nilufer ein Querthal von mehr als 300 Fuß Breite die den Fluß begleitenbe Felsenkette, und jenes Thal hat senkrechte Wänbe, in benen, einanber gegen-
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
284
Anrennen an Felsen oder andere Schiffe Lecke in die Schiffsflanken gestoßen wurden. Besonders gefährdet waren die langen Schiffe, von denen auch zwei gegeneinander rannten und zerschellten, wogegen die breiten Lastschiffe von den Wellen in guter Richtung erhalten wurden. Auch Alexanders Fahrzeug geriet in den Strudel, so daß er bereits das Oberkleid ablegte, um sich durch Schwimmen zu retten. Doch entging das Schiff durch die Anstrengungen der Matrosen der Gefahr. Eine Stunde weiter abwärts ward der Strom ruhiger, so daß man landen und die beschädigten Fahrzeuge ausbessern konnte.
23. Älerander in höchster Lebensgefahr.
(326 v. Chr.)
Als Alexander mit Heer und Flotte die Zuflüsse des Indus hinabzog, nahmen ihn Städte und Völker gastfreundlich auf, weil sie die Masse der fremden Krieger erschreckte. Es wohnten an diesen Strömen aber auch kriegerische Volksstämme. welche den Durchzug eines fremden Heeres um so weniger gestatten wollten, als es dabei wohl nie ohne Gewaltthaten, Plünderung und Verheerung vonseiten der Durchziehenden mag abgegangen sein: dem Alexander waren solche Ztrischenfälle angenehm, weil sie ihm Gelegenheit gaben, Gefechte zu liefern, und er es für notwendig hielt, den Indiern seine Überlegenheit der Waffen zu zeigen und sie dadurch für seinen Willen und seine Pläne fügsamer zu machen. Ein solcher Heerzug galt den kriegerischen Malliern, deren Gebiet zwar eine wasserlose Wüste von mehreren Meilen Breite vom Jndusflusse trennte, die aber trotzdem Alexanders Recht, ihnen Befehle zu erteilen, nicht anerkennen wollten.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders
213
Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen
Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein;
ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die
Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von
Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl
und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich
mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den
Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende,
brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein-
heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl-
reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der
erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat
dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber
es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland
ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken-
heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch
deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt,
denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das
zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber-
luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh-
zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und
nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut
werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund-
Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch
Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer-
dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be-
diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen
Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die
zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap-
lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere
mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den
tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon
vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des
Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach
den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur
Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von
der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke
»och ihres Ausbaues.
x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje.
3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten--
t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman.
3) Nach Negerstämmen benannt.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
74
Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99.
Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71).
Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?).
Meist Protestanten (3/5) (Reformierte).
Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch).
Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau
im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura,
Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch.
Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk.
Geschichtliches.
1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter.
2. Von den Römern kultiviert.
3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer
Teil zum Königreich Burgund.
4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich.
5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be-
drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an.
6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt.
7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß),
von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes-
staat.
§ 103.
Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat).
Bundesrat (Sitz Bern).
Die 22 Kantone sind selbständige Republiken.
Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000
Mann.
Landesfarben: Rot-weiß.
Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten.
(K. 12.)
Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet
italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen
deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich?
Die wichtigsten Städte!
a) In dem Alpenland:
Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften.
Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort
für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß-
bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.)
Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des
St. Gotthard-Tunnels?
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\
Ix. Italien. 131
ix. Italien.
A. Allgemeine Geschichte desselben.
1. Italien wird größtentheils von deutschen
Völkern unterjocht.
Westgothen unter dem Manch bis 412.
Heruler unter demodoacher 476.
Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495.
Residenz zu Ravenna.
Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett
wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar-
chen zu Ravenna.
Longobarden seit 56z.
Ursprung der neuern Italiener und ihrer
Sprache.
2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca-
rolinger.
Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4
nahm ihnen das Exarchat weg.
Karl der Große zwang den longobardischendie- 771
trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er
die abendländische Kaiserwürde wieder her.
Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814
König von Italien. Diesem ließ sein Onkel
Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7
stechen.
Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z
dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen,
dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte
I - wie-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls Bernhard_814
König Ludwig Ludwig Ludwigs Lothar
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Ravenna Ravenna Italien Karls Italien Italien
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Bewohner der Weichselniederung.
513
nicht den Humor mehr haben, sich gegenseitig zu bespotten. Den Kreisen
Bütow und Rnmmelsburg sagt man in Pommern nach, sie hätten
gemeinsam nur eine Strche, die des Morgens in Bütow, des Nachmittags
in Rnmmelsburg sänge. „In Penknn hängt de Hunger up'm Tnhn"
(aus dem Zaun). „In Greifswald weht der Wind so kalt". „In
Nörenberg haben die Krebse die Mauer abgefressen". „In Ball wohnen
die Schelme all". „Wer sinnen Puckel will behalten heel, der Heed sich
vor Laobs und Strameehl; wer sinnen Puckel will hewwen vnll, de
geh noah Regenwull". Mit dergleichen Sittensprüche beehren sich die
kleinpommerschen Städte gegenseitig. Ein Volk aber, das sich solcher-
gestalt über sich selbst lustig machen kann, muß noch ein kräftiges Volk
sein, und solange sich der kleinstädische Sondergeist wesentlich in Versen
Luft macht, hat es mit demselben auch keine Not. Kühner.
15. Die Bewohner der Weichselniederung.
Was deu heutigen Holländer, das zeichnet auch die Bewohner
unseres Weichseldeltas aus. Eines Stammes mit ihnen, aus den Marschen
Frieslands, dem Niedersächsischen, oder gar aus Flamland herkommend,
kannten sie nicht nur die Natur des Bodens, welchen sie kultivieren sollten,
seine Ertragsfähigkeit, seine „Dankbarkeit", sie brachten auch die dort ge-
zogenen vortrefflichen Tierrassen, die geeignetsten Ackerinstrumente,
welche noch heute hier vorherrschen, mit sich.
Die meisten der Fremden, welche diese Niederungen besuchen, sehen
in dem sichern, fast eigensinnigen Beharren, dem Mangel an Rührigkeit,
der zur Verzweiflung bringenden Ruhe, der festgewurzelten, einen ent-
schiedenen Schwerpunkt behauptenden Haltung des Niederungers wohl
gar den Ausdruck einer trägen Beschränket. Es kann aber keinen
größeren Irrtum geben. Das Erworbene genügt ihm. Darum ist er
noch nicht träge. Er bildet darin ein wunderliches Seitenstück zum
Lazzarone. Jeuer arbeitet nicht, weil er alles besitzt; dieser ruht, weil
er nichts braucht. In dem einen oder dem andern Falle von Faulheit
zu sprechen, ist ein Irrtum. Der Niederunger ist demokratisch und
konservativ zugleich, demokratisch in dem Sinne, wie es auch der Nord-
amerikaner ist. Nur den Besitzenden und vorzugsweise den Grnndbe-
sitzern gesteht er die volle Gleichberechtigung zu. Daher die Mißachtung
der bloßen „Arbeit", welche die neueren Nationalökonomen zu einer
Gottheit machen möchten, mithin der Lohnarbeiter und Dienstboten, ja
selbst der Handwerker. Zn Hochzeiten und Begräbnissen werden aller-
dings auch die letzteren eingeladen, auch finden dieselben sich rechtzeitig
ein, jedoch nur, um — die Gäste zu bedienen; die Dienstboten würden
dazu nicht würdig genug erscheinen. — Noch bis in die neueste Zeit
duldete die Sitte nicht einmal, daß der Sohn eines „Hofbesitzers" mit
der Tochter eines Handwerkers tanze. Ein vorherrschender Charakter-
zng unseres Niedernngers ist wohl die Pietät. Der Landesherr hat
keine treueren Unterthanen. Vorzüglich ist es aber der Geistliche, welcher
den Mittelpunkt einer warmen Verehrung bildet. Sein fixiertes Ein-
Meyer, Lesebuch der Erdkunde Iii. 33
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Pyrenäen und ihre Bewohner.
219
rück. Wo ist in den Pyrenäen ein Genfer-, Tuner- oder Bierwald-
städtersee? Das viel gerühmte anmutige Thal Camp an, wie weit
wird es übertroffen durch die Gegenden von Jnterlaken und Luzern?
Der gewaltige Cirkus von Gaverne mit seiner hohen Cascade, am
Fuße des schneebedeckten Mont Perdu, darf sich nicht messen mit der
Gletscherwelt der Allse blanche oder dem Falle der Tosa.
Auch hinsichtlich dessen, was den Gegenden mehr als irgend etwas
anderes Leben giebt, hinsichtlich der Tierwelt und des Menschen, be-
haupteu die Alpen den Vorrang vor den Pyrenäen. Zwar haben
beide Gebirge den Steinbock, die Gemse und das Mnrmeltier gemein,
aber die unvergleichlichen Herden der Schweizer und Tiroler Alpen über-
treffeu weit den Viehstand in den Pyrenäen. Auch verleiht die durch
geschmackvolle Tracht gehobene und mit körperlicher und geistiger Stärke
verbundene Schönheit der Bewohner eines großen Teils der Alpen
diesen einen unbeschreiblichen Reiz, der den Pyrenäen mangelt. Ein-
fachheit und Reinheit der Sitten sind in den Pyrenäen besonders durch
den verderblichen Einfluß des Kouterbaude-Handels, nicht weniger als
in manchen Teilen der Alpen durch die zur Üppigkeit und zur Annahme
der Gewohnheiten des Auslandes verleiteten Scharen durchziehender
Fremdlinge zurückgedrängt und suchen in den verborgenen Thälern Schntz.
2.
Zu beiden Seiten der Pyrenäen wohnt das Volk der Basken.
Das spanische „Baskonien" umfaßt die ganze Provinz Guipuzeoa,
fast gauz Biskaya, einen großen Teil von Navarra und etwas mehr
als ein Viertel der kleinen Provinz Alava. Das französische
Baskenland bildet weniger als die Hälfte und mehr als ein Drittel
des Departements der Unterpyrenäen; dasselbe umfaßt beinahe das
ganze Arrondissement von Bayonne und den größten Teil des Arron-
dissements von Maulsou.
Das spanische Baskenland besteht aus zwei Teilen. In dem einen,
der einen zentralen Gebirgsstock bildet, spricht und kennt das Volk nur
Baskisch; iu dem andern, einer Übergangszone, wird Baskisch und
Kastilianisch gesprochen. Diese im Osten und Westen ziemlich breite
Zone wird in der Umgegend von Vittoria enger und wird es noch
mehr nordöstlich von Pampelona, wo sie so ziemlich ein Ende nimmt;
aber zum Baskenlande gehört sie unbestreitbar.
Dieser Landesteil wird wohl bald ganz kastilianisch werden. Das
Spanische ist amtliche Sprache, allgemein im Handelsverkehr, jedermann
versteht sie bereits, und so ist leicht abzusehen, was nicht ausbleiben
wird. Das Baskische weicht immer mehr nach Norden zurück, und so-
mit setzt sich eine Bewegung fort, welche bereits zu Anfang unseres
Jahrhunderts in dieser Richtung begonnen hat. Man braucht nur um
ein oder zwei Menschenalter zurückzublicken, um dieses Zurückweichen zu
verfolgen.
In Frankreich haben die Dinge einen ganz andern Verlauf ge-
uommeu. Hier ist die baskische Sprachgrenze viel regelmäßiger. Aller-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Vittoria
Extrahierte Ortsnamen: Luzern Navarra Bayonne Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
402
Amerika.
Reichen giebt man auch wohl den besten Silberschmuck mit. Der
Stamm der Huillichen hat die Gewohnheit, den Todten und sein be-
stes Pferd zu balsamiren, am Rauche zu trocknen und erst spat zu
begraben. Der Moluche (Araukane) bindet neben dem Grabe das
Pferd an, und läßt es da, wenn es ihm nicht gelingt, sich zu befreien,
Hungers sterben. Mit den Leichnamen der Weiber macht man keine
Umstande, sondern begräbt sie am ersten besten Orte, ohne alle Ceremo-
nien. Der Glaube an Gespenster und an Zauberer ist bei den Pe-
huenchen verbreitet. Letztere, Machis (Matschis) genannt, rühmen
sich der Verbindung mit den unterirdischen Mächten, sprechen bei ei-
nem mitternächtlichen Feuer den Fluch des Verderbens über die Heer-
den des Feindes aus und suchen die eignen durch Zauberspruch zu
sichern. Übrigens unterscheiden sich die Machis durch nichts im Äu-
ßern; auch sind sie nicht unbekannt mit den Heilkräften der Pflanzen,
und kennen die Anwendung des Aderlasses, freilich auf eine ziemlich
ungeschickte Weise.
Nach Poppig gehören sowohl die Pehuenchen als die Huillichen
und Cuncos dem streng sogenannten Araukanischen Zweige an. Von
diesem unterscheidet sich der Patagonische Zweig, der jedoch von
demselben Stamme entspringt durch Sprache und Sitten. Dahin
rechnet man die Pu eichen (Pueltschen), welche am östlichen Fuße
der Anden, ohngefähr vom 37" S. Br. bis zur Magellansstraße
wohnen und dasselbe Volk sind, welches unter dem Namen der Pata-
g o n i e r den Seefahrern an der Ostküste bekannt wurde und in ver-
schiedene Stämme getheilt *), alles Land von den Gränzen von
Buenos Apres bis an das Feuerland einnimmt, mit den Bewohnern
des Feuerlands aber keine Verwandtschaft hat, indem diese als ein
vereinzeltes fremdartiges Volk auftreten. Alle diese Patagonier sind
Nomaden, tapfer und sehr räuberisch. Näher an der Gränze von
Buenos Apres sind einzelne Kaziken derselben Bundesgenossen dieser
Republik, erhalten als solche (gerade wie die Pehuenchen in Chile)
Geschenke oder Sold, und fechten für die Parthei, die sie ergriffen
haben. Der Name Patagonier rührt von Magellan her, welcher ih-
nen denselben gab, weil ihr mit Pferdehaut überzogener Fuß wie ein
Thierfuß, Pata, erschien.
Die Patagonier sind zum Sprichwort geworden, indem man sie
als ein Riesenvolk geschildert hat. Als ein solches wurden sie von
den ersten Entdeckern Patagoniens beschrieben, und man wollte Män-
ner unter ihnen gesehen haben, die 10—12 F. hoch wären. Sie
sind aber, wie man jetzt nach Aussage der Reisenden weiß, keine Rie-
*) Z. B. Taluchcts, Divihets, welche bei den Spaniern Pampas-
Jnd ferner heißen, Tehuclhets, auch wohl Tehuelchen ge-
nannt, welche letzteren von einigen Geographen bloß für die eigentli-
chen Patagonier angesehen werden.
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Extrahierte Personennamen: Magellan
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Feuerland Chile Patagoniens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Amerika.
Dieser Kampf dauert so lange fort, bis beide Theile sich dermaßen
durchgedroschen haben, daß sich von der einen wie von der andern
Seite kein Liebhaber mehr findet, worauf die Streitigkeit geschlichtet
ist und die Gegner nach verschiedenen Seiten ruhig abstehen. Nur
die ungewöhnlich harten Schädel der Indianer können die Schlage er-
tragen, die bei solchen Gelegenheiten auf ihre Köpfe herab regnen.
Die Weiber ermangeln bei dergleichen Gelegenheiten nicht, dem Bei-
spiele der Männer zu folgen. Sie fallen sich unter gräßlichem Ge-
heul mit Nageln und Zahnen an, zerkratzen und zerbeißen sich gegen-
seitig, reißen sich bei den Haaren an der Erde hin, zerren und schla-
gen sich im Staube umher. Die Männer aber berühren sich nie mit
den Händen, sondern fechten ihre Sache bloß mit ihren Stangen aus.
Auch gehören die Botocudos zu den wenigen Jndianerstämmen,
welche die abscheuliche Gewohnheit des Menschenfressens noch immer
nicht gänzlich abgelegt haben. Doch sollen nicht alle Stämme der-
selben dieser unmenschlichen Gewohnheit ergeben seyn, sondern bloß der
Hauptstamm das Fleisch der getödteten Feinde verzehren. Indeß läug-
nen gefangene Botocuden dies, und auch mehrere Reisende der neuesten
Zeit sprechen sie von dieser schändlichen Gewohnheit frei. Insbeson-
dere bestreitet Saint Hilaire, ein Franzose, der in der gelehrten
Welt durch seine Naturforschungen bekannt ist, und in der neuesten
Zeit sechs Jahre lang das Innere Brasiliens durchreist hat, die ge-
wöhnliche Behauptung, daß die Botocudos Menschensteisch essen, und
spricht sie ganz davon frei. Ein Botocude, der seine Wälder ver-
lassen und hierauf mehrere Jahre in Diensten des St. Hilaire gestan-
den hatte, verwarf die Beschuldigung seiner Landsleute der Men-
schenfresserei . als eine Lüge, die von den Portugiesen ersonnen worden
sey, um einen Vorwand zu haben, seiner Nation zu schaden, und
fügte zu gleicher Zeit hinzu, daß der Gebrauch seiner Landsleute, die
Leichname ihrer Feinde in kleine Stücke zu hauen, zu jener Verläum-
dung Anlaß gegeben habe.
Ausgemacht ist es jedoch, daß sie noch auf der allerniedrigsten
Stufe der Kultur stehen; und sie haben es bis jetzt vorgezogen, frei
und ungebunden in ihren Urwäldern umherzustreifen, als sich den
Portugiesen auf irgend eine Weise zu nähern. So viele Versuche auch
diese machten, sie auf gütige oder gewaltsame Art zu unterjochen,
scheiterten sie doch an dem Freiheitsgefühle dieser Naturkinder, die da-
her auch alle Pflanzungen zerstörten, welche man in der Nähe des
Landstrichs, den sie als ihr Eigenthum ansprechen, anlegen wollte,
und schonungslos alles tödteten, was ihnen in den Wäldern oder auf
ihren Streifzügen begegnete. Die Regierung beschloß daher, diese
hartnäckigen Feinde zu unterwerfen, man erlaubte sich die schrecklich-
sten Maßregeln gegen dieselben, und ertheilte den grausamen Befehl,
jeden Botocuden, dessen man ansichtig würde, wie ein wildes Thier
nieder zu schießen; allein mit derselben Grausamkeit, womit sie seit dieser
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