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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 145

1904 - Gotha : Perthes
145 und die Photographie, grere Verbreitung. Seit den vierziger Jahren erleuchtete das Steinkohlengas die greren deutschen Städte. Handel und Verkehr nahmen einen unerhrten Aufschwung. Gro-stdte entstanden in kurzer Zeit. Auch das Land bedeckte sich infolge der Entdeckung des Rbenzuckers mit Fabriken. Die neueste Zeit hat jenen Entdeckungen und Erfindungen groartige Leistungen in der Akustik und auf dem Gebiete der Elektrizitt hinzugefgt. Die allgemeinste Aufmerksamkeit erregte der P h o n o g r a p h des Ameri-kaners Edifon [e'm'n] und das Telephon des Amerikaners Graham [gre'm] Bell, das schnell, wie das Mikrophon, im praktischen Leben Ver-Wendung fand. Von unermelicher Bedeutung fr die Zukunft ist die Er-findnng der dynamo-elektrischen Maschinen durch Werner Siemens in Berlin, durch welche die elektrische Beleuchtung und die Kraftbertragung ermglicht wurden. % Die Ausbildung der Sozialdemokratie. Das Grogewerbe, das in mchtigen Fabriken mit Menschenmassen arbeitet, hat in unserem Jahrhundert die Zuvielerzeugung (berproduktion) und das M a s s-en e l end geschaffen. Mit den Massenerzeugnissen begannen die Absatzstockung^' und die zeitweilige Brotlosigkeit der Arbeiterfamilien. Das Maschinenwesen setzte* ferner die Arbeiter zu mechanischen Werk-zeugen herab, und die "fortschreitende Teilung der Arbeit machte die Ttig-feit immer unfreier und freudloser. Durch das Heranziehen der Frauen und Kinder wurden die Lhne herabgedrckt, durch die Ausdehnung der Arbeitszeit und die Verwendung von Sonn- und Feiertagen die Erzeugung (Produktion) gesteigert. Unzufriedenheit ergriff die Gemter der Arbeiter. Aus dem Bestreben, die Lage der Arbeiter zu verbessern, ist seit dem An-fang der sechziger Jahre in Deutschland die sozialdemokratische Partei hervorgegangen. Sie fordert eine neue Gesellschaftsordnung, vor allem Aufhebung des Privatvermgens. Das gesamte Eigentum soll an die Gesellschaft bergehen; durch diese soll die Verteilung der Arbeit wie der Gter erfolgen. Einige bis zum uersten gehende Parteifhrer drohen mit dem Umsturz der ganzen Staats- und Gesellschaftsordnung. 2. Die soziale Gesetzgebung. Der Ha gegen die bestehende Gesellschaft und den Staat wurde durch gewissenlose Fhrer aufs uerste gesteigert, und im Jahre 1818 geschah das Unerhrte und Unglaubliche, da der oberste Vertreter staatlicher Ordnung, der ehrwrdige Kaiser Wilhelm, der am 22. Mrz 1877 unter der Teilnahme der gesamten gebildeten Welt seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, von zwei Mordanfchlgen (den 11. Mai und den 2. Jnni) betroffen wurde, von denen der letzte zu einer schweren Verwundung des greisen Herrschers fhrte. Durch den Zusammenhang mit der sozialdemokratischen Bewegung gewannen Wissel, Lehrb. d. Geschichte f. d. mit, lassen. 10

4. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 98

1908 - Gotha : Perthes
98 Begründung der modernen Großindustrie, die, im Gegensatze zur früheren Gewerbtätigkeit, nicht mehr durch Handarbeit, sondern mit Dampf- kraft und Maschinen betrieben wird. Ihre Haupthebel sind Stein- kohle und Eisen; beides besitzt Großbritannien im reichsten Maße, und es ist besonders günstig, daß sie meist zusammen vorkommen. So wurden die Briten das erste Jndustrievolk der Erde. An der Spitze steht die Baumwollindustrie, zu der besonders Nordamerika, Ostindien und Ägypten den Rohstoff liefern; dann folgen als Haupt- induftriezweige die Wollweberei, die Eisenindustrie und die damit in Verbindung stehende Maschinenfabrikation. Eine so außerordentlich lebhafte industrielle Tätigkeit erfordert eine großartige Entwicklung der Verkehrsanstalten, damit die Produkte rasch nach allen Seiten hin verbreitet werden können. Diesem Zwecke dienen Eisenbahnen und schiffbare Kanäle, die die verschiedenen Flußsysteme miteinander in Verbindung setzen. Auch in der Verwendung der Dampfkraft im Eisenbahnverkehr ist England den übrigen Staaten der Erde vorangegangen. Die günstige Lage der britischen Inseln inmitten der bewohnten Landhalbkugel, der Hafenreichtum, der große Kolonialbesitz und der Reichtum an Kohle und Fabrikerzeugniffen haben die Briten endlich zum Welthandelsvolke gemacht, und dadurch ist auch die englische Sprache zur Welthandelssprache geworden. Alle bedeutenden Völker stehen mit England in Handelsverbindungen, alle Meere bis in die fernsten Winkel befährt die britische Flagge. England hat die größte Handelsflotte der Erde, und eine zahlreiche Kriegsflotte dient ihr zum wirksamen Schutze. Was England braucht, sind: 1) Rohstoffe für seine Fabriken, nicht bloß Baumwolle, die nur in warmen Ländern gedeiht, sondern auch Schafwolle und andere Artikel, die es nicht in genügender Menge erzeugen kann; 2) Nahrungsmittel, und zwar nicht bloß tropische und halbtropische (besonders Tee), sondern auch Getteide, Fleisch u.s.w. Allerdings steht die englische Landwirtschaft auf einer hohen Stufe, und Großbritannien ist zum waldärmsten Lande Europas herabgesunken, um Raum für Äcker und Wiesen zu schaffen; aber trotzdem kann nicht so viel erzeugt werden, um eine Volksmenge von 44 Millionen zu ernähren. Diese Bedürfnisse, die sie durch ihren Welthandel be- friedigen, bezahlen die Briten (wie die Belgier) mit ihren Fabrikaten und ihrer Kohle. . § 128. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Jr- land steht unter der Herrschaft des Hauses Hannover (Welf) und ist

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

8. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 88

1894 - Gotha : Behrend
88 Die Industrie. 22. tektion. Die Industrie. 1. Vom Verhältnis von Gewerbe und Industrie. Unter Industrie versteht man im Gegensatze zum Gewerbe gewöhnlich diejenige Umgestaltung von Naturprodukten in Kunstprodukte, welche unter Anwendung des Dampfes u. s. w. (Fabrik) ge- schieht. Im Gewerbe wird von einem einzelnen Gewerbsmann entweder allein oder mit einigen Hilfsarbeitern (Gesellen und Lehrlingen) durch Handarbeit ein gewisses Produkt hergestellt. Gewöhnlich steht dem Handwerker nur ein geringes Kapital zu Gebote, die Anwendung von Maschinen ist beschränkt und der Meister nimmt als gewöhnlicher Arbeiter an der Produktion teil, man ^arbeitet meist au Bestellung. Worin besteht der fabrikmäßige Betrieb? (Massen-Produktion, Großkapital, Arbeits- teilung, Arbeiten für den Weltmarkt, der Unternehmer arbeitet nicht wie ein gewöhnlicher Arbeiter in der Fabrik, er besorgt die Leitung des Geschäfts, insbesondere die Herbeischaffung der Betriebsmittel und den Absatz der Erzeugnisse. — Welcher Unter- schied ist zwischen Handwerker und Fabrikarbeiter?) 2. Geschichtliches. Von einer Industrie kann erst in den letzten fünfzig Jahren vie Rede sein, seit Benutzung der Dampf- kraft (wann? — von wem erfunden? — Lokomotive, Hochdruck- dampfmaschinen. Was ist eine Maschine? — Wirkungen der Maschine auf die Arbeit — Vorurteile gegen die Maschinen). Einen wesentlichen Fortschritt erfuhr die Industrie durch Begründung des deutschen Zollvereins (wann?) und die Ein- führung der Gewerbefreiheit. Die nationale Einigung Deutsch- lands 1870 sowie die damit verbundene Regelung des Verkehrs- wesens und der gesetzlich gewährte Schutz der Arbeit (Patent- gesetz, Muster- und Markenschutz rc. s. Lekt 16) begünstigten die Entwickelung ganz außerordentlich; ja vielleicht zu rasch, man produzierte „billig und schlecht" (Philadelphiaer Weltaus- stellung 1876), eine notwendige Folge jener leichtlebigen Gründer-

9. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

10. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 62

1894 - Gotha : Behrend
62 Die Arbeit. können in die große allgemeine Arbeit des Volkes, er muß im- stande sein, sie zur Geltung zu bringen. Ein Kleidungsstück z. B. kommt durch geteilte Arbeit zu stände, es setzt die Ge- winnung von Baumwolle, das Spinnen derselben, das Weben und Färben der Stoffe und die Arbeit des Schneiders voraus Allein alle diese geteilten Arbeiten könnten das Kleidungsstück' doch nicht zu stände bringen, wenn nicht diese Arbeiten durch den gemeinschaftlichen Endzweck verbunden würden. 8. Arbeitsfreiheit- In unserer heutigen Volkswirtschaft hat jeder das Recht und die Freiheit, zu arbeiten, was und wie er will. Wenn er etwas arbeitet, was niemand verlangt und wofür ihn: niemand etwas bezahlt, so ist dies seine Sache. Keiner kann von seinen Mitmenschen verlangen, daß sie ihm Arbeit und Verdienst geben; sie haben keine Pflicht dazu. „Das Recht auf Arbeit", eine Forderung der Sozial- demokratie, ist ein unbilliges Verlangen, (vergi, auch die Lek- tionen 20 und 21, Gewerbefreiheit betreffend), denn sonst hätte der Gelehrte auch ein Recht auf neue Gedanken und der Arzt auf Patienten, der Staat müßte dann für alles sorgen. 9. Arbeitsertrag. Der beste Sporn zur Arbeit ist der Erfolg; als größte Pein gilt ein vergebliches Bemühen (Faß der Danaiden — Sisyphos). Die Vergütung für eine Arbeit wird Lohn genannt. In welcher Art kann der Arbeitslohn er- stattet werden? a) in natürlichen Produkten, Lebensmitteln rc., b) in Geld und zwar «) als Zeitlohn, ß) als Stücklohn. Was ist Naturallohn im Gegensatz zum Geldlohn? — Was ist Zeit- lohn und was Stücklohn? — Welches sind die Vorzüge des Stücklohns? (Die Thätigkeit der Arbeiter wird erhöht, die Pro- duktion der Güter vermehrt, die Überwachungskosten für den Arbeiter vermindert.) Welche Bedenken hat der Stücklohn? (Der Arbeiter läßt sich leicht verleiten, nur möglichst viel, nicht aber auch möglichst gut zu arbeiten; er nutzt das ihm gereichte Arbeitsmaterial wie Holz, Leder rc. nicht genug aus). Da die menschliche Arbeit in wirtschaftlicher Hinsicht jeder anderen Ware gleich zu achten ist, so ist der Preis oder der Lohn derselben den unabänderlichen Bedingungen und Gesetzen des Warenhandels unterworfen. Was wird mit dem Preise
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