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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 136

1904 - Gotha : Perthes
136 Beschlufassung der Zlle und indirekte Steuern Abgeordnete der sddeutschen Staaten zum norddeutschen Parlament hinzutreten sollten (Zollparlament). Die Bundesgesetzgebung ward gebt durch den Bundesrat (aus Vertretern der Landesregierungen zusammengesetzt) und den Reichstag. Das Bundes-Prsidium und die ausfhrende Gewalt erhielt der König von Preußen, der zu ihrer Ausbung den Bundeskanzler ernannte. Endlich war die deutsche Frage gelst und der ..feit hundert Jahren im Reiche bestehende Dualismus mit der Ausscheidung sterreichs beseitigt. Die volle Vereinigung von Nord- und Sddeutschland fhrte der Kampf gegen den alten Feind deutscher Einheit, Frankreich, herbei. 3. Der franzsische Krieg (18701871). Die preuischen Siege in Bhmen wurden in Frankreich wie eine per-fnliche Beleidigung empfunden. Rache fr Sadowa" ward der Ruf in den Reihen des franzsischen Offizierkorps. In dem Gefhle, da die bevorstehende Einigung Deutschlands das Grab des franzsischen bergewichtes in Europa sei, trachtete man nach einer baldigen Demtigung Preuens und hoffte, dies im Bunde mit sterreich, ja vielleicht auch Italien niederzuwerfen. Die spanische Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern -Sigmaringen fhrte den Krieg herbei. Als nmlich der spanische Ministerrat (4. Juli 1870) die Krone der vertriebenen Bourbouen dem Hohenzoller anzutragen beschlo, ver-langte die franzsische Regierung von König Wilhelm das Verbot der Annahme der Krone und stellte an ihn, als die freiwillige Verzicht-leistnng des Prinzen den Zwischenfall beseitigte, die Zumutung, auch fr die Zukunft dem Prinzen diese Kandidatur zu untersagen. Die Weigerung des Knigs, solche Zusicherung zu geben, ward zum Kriegsvorwand genommen und am 19. Juli frmlich der Krieg erklrt. Es war der Todestag der Knigin Luise. An demselben Tage erneuerte König Wilhelm in Erinnerung an die Freiheitskriege das Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes. Die Hoffnung Napoleons auf den Anschlu sterreichs und Italiens erfllte sich bei den schnell folgenden Niederlagen Napoleons nicht. Die gleiche Enttuschung erfuhr er von Sddeutschland, auf dessen Anschlu er rechnete; denn auch hier empfand man, wie im Norden, die beabsichtigte Demtigung König Wilhelms als einen Angriff auf die nationale Ehre. Den Bndnissen gem schlssen sich die sddeutschen Fürsten an Preußen an und stellten ihre Truppen unter den Befehl König Wilhelms. Alleinstehend und ungengend gerstet, trat Frankreich in den mit frevel-haftem Leichtsinn heraufbeschworenen Krieg. A. Z)ie Auflsung des rechten franzsischen Atgets unter Zkac Zkaon (Weienburg, Wrth). Mit der grten Pnktlichkeit und Ordnung vollzog sich der Aufmarsch der deutschen Truppen, so da von diesen der Feldzug begonnen werden konnte. Der rechte Flgel (erste Armee) unter Steinmetz sammelte sich an der Mosel unterhalb von Trier, der linke (dritte Armee, darunter die Sddeutschen) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm in der Rheinpfalz um Landau; die Mitte (zweite Armee) stand

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 141

1904 - Gotha : Perthes
141 auszuweichen und dann am l. Februar die Schweizer Grenze zu berschreiten. 80 000 Mann wurden auf schweizerischem Boden entwaffnet. F. pie Hlbergae von ^aris und der Iriede. Da kein Entsatz mehr zu hoffen und jeder Versuch durchzubrechen miglckt war, so regte sich in Paris bei der wachsenden Hungersnot der Gedanke an Ergebung. Gegen Auslieferung smtlicher Forts und gegen die Entwaffnung der Kriegsbesatzung wurde am 28. Januar ein Waffenstillstand und die freie Zufuhr nach Paris vereinbart. Ein allgemeiner Waffenstillstand wurde von der deutschen Seite besonders zu dem Zwecke bewilligt, da die Regierung der nationalen Verteidigung" eine sreigewhlte Versammlung nach Bordeaux zur Entscheidung darber berufe, unter welchen Bedingungen der Friede geschlossen werden solle. Der Diktator Gambetta trat aus der franzsischen Regierung aus. Thiers und Jules Favre begannen in Versailles die Friedensverhand-hingen. Schon am 1. Mrz genehmigte die Nationalversammlung in Bordeaux den abgeschlossenen Vertrag, nach dem Frankreich sich verpflichtete, zu guusten des deutschen Reichs auf das Elsa ohne Beifort und auf das deutsche Lo-thringen nebst Metz zu verzichten und eine K r i e g s e n t s ch d i g u n g von fnf Milliarden Frank zu zahlen. An demselben Tage (1. Mrz) hielt ein Teil der deutschen Armee seinen Einzug in Paris. Am 10. Mai wurde, nachdem die franzsische Regierung die Schreckensherrschaft der Kommune in Paris ver-nichtet hatte, der endgltige Friede in Frankfurt ct. M. unterzeichnet. Somit war der Riesenkampf beendet, in dem 723 000 Franzosen allein gefangen genommen wurden. Der genialen militrischen Leitung unter Moltke, dem Chef des Generalstabs, ging ebenbrtig zur Seite die diplomatische Arbeit des Bundeskanzlers Bismarcks. Die schnste Frucht der deutschen Siege war die innige Vereinigung der deutschen Stmme und die Wiederher-stellung des deutscheu Reiches. Die ihm von den deutschen Fürsten und freien Stdten angebotene deutschekaiserwrde nahm König Wil-Helm am 18. Januar 1871, dem Tage des preuischen Krnungsfestes, zu Versailles im Schlosse Ludwigs Xiv., umgeben von den Fürsten des Reiches und den Vertretern der Armee, fr sich und seine Nachfolger mit dem Wunsche an, allezeit Mehrer des deutschen Reiches zu sein, nicht an kriege-rischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dein Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Durch den Beitritt der sddeutschen Staaten zum norddeutschen Bunde ward dieser zum deutschen Reiche erweitert. Der Bundesrat wurde durch die Vertreter der sddeutschen Landesregierungen ergnzt. Der Bundes-kanzler ward zum Reichskanzler. Im engsten Anschlu an die bisherige Bundesverfassung wurde durch den am 21. Mrz 1871 zusammentretenden ersten deutschen Reichstag die Reichsverfassung beschlossen. Die groe nationale Erregung des deutschen Volkes spiegelte sich auch in der Kunst wieder. Richard Wagner (f 1883) nahm den Stoff zu seinen 1) Bismarck ist 1865 in den Grasenstand, 1871 in den Frstenstand erhoben worden.

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

5. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

8. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in

9. Geschichte der neuesten Revolution - S. 9

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
9 ligkeit zur Revolution wurde, da auch die polnischen Trup- pen meist zu den Empörern übergingen und den russischen Großfürsten Konstantin nebst den russischen Soldaten und Beamten aus der Hauptstadt und dem Lande vertrie- den. Die Revolution, in der größten Tollkühnheit unter- nommen, schien ein gelungener Handstreich, und ein in der Eile zusammengerufener polnischer Reichstag sprach (am 25. Januar 1851) schon die Absetzung des Kaisers Nikolaus und die Ausschließung des Hauses Romanow vom polnischen Throne aus, auf welchen durch freie Wahl ein neuer konstitutioneller König erhoben werden sollte. Allein bald mußten die empörten Polen erkennen, daß, wer Wind säet, Sturm erntet. Denn in kurzer Zeit wälzten sich aus dein innern Rußland bedeutende Truppenmassen heran, und der gefeierte Türkenbesieger und Feldmarschall Diebitsch Sabalkanöki rückte mit etwa 120,(Hk) Mann und 400kanonen über den Bug. Auf beiden Seiten wurden mörderische Schlachten mit großer Tapferkeit geschlagen und theils gewonnen theils verloren, und die Schrecken der Re- volution durchtobten die Hauptstadt und das Land, bis endlich nach einem zweitägigen fürchterlichen Sturm (6. und 7. September 1831), bei welchem 11,000 Russen den Tod fanden, der russische Feldinarschall Pa skew i tsch Eri- wanski die polnische Hauptstadt wieder einnahm und ein strenges'strafgericht hielt. Mehr als 20,000 Polen, welche der Gnade des zürnenden Kaisers mißtrauten, wunderten nach der Schweiz, Frankreich, England und mußten im Auslande das Brod der Trübsal essen. Die Meisten von ihnen, unzufrieden mit den Schlüssen der göttlichen Weltrc- gierung und von heftiger Sehnsucht nach dem für sie ver- lornen Vatcrlande ergriffen, vermehrten die Zahl der Revo- lutionäre anderer Länder und hofften durch neue Umwäl- zungen das Ziel ihrer Sehnsucht zu erreichen. In Deutschland war nach den Freiheitskriegen auf dem Wiener Kongreß das alte deutsche Kaiserthum nicht wieder hergestcllt worden, sondern an dessen Stelle trat kraft der Bundcsakte vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund, d. h. die Vereinigung der souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands zu einem beständigen Bunde, als des- sen Zweck die Erhaltung der innern und äußern Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten erklärt ward. Die deutsche Bundesakte gewährte den Katholiken wie den Protestanten

10. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 187

1915 - Gotha : Perthes
187 und der Tageswert der Arbeitskraft 3 sh., so betrug der Preis der Arbeitsstunde 3f d.; er sinkt auf 3 d., sobald der Ar- beitstag zu 12 Stunden, und 2f d., sobald er zu 15 Stunden steigt. Tages- oder Wochenlohn bleiben trotzdem unverändert. Umgekehrt kann der Taglohn oder Wochenlohn steigen, obgleich der Preis der Arbeit konstant bleibt oder selbst sinkt. War z. B. der Arbeitstag zehnstündig, und ist der Tageswert der Arbeitskraft 3 sh., so der Preis einer Arbeitsstunde 3f d. Arbeitet der Arbeiter infolge zunehmender Beschäftigung und bei gleichbleibendem Preise der Arbeit 12 Stunden, so steigt sein Tageslohn nun auf 3 sh. 7^ d. ohne Variation x) im Preise der Arbeit. Dasselbe Resultat könnte herauskommen, wenn statt der extensiven Grötze^) der Arbeit ihre intensive Großes zunähme. Steigen des nominellen Tages- oder Wochenlohnes mag daher begleitet sein von gleichbleibendem oder sinkendem Preis der Arbeit. Dasselbe gilt von der Einnahme der Ar- beiterfamilie, sobald das von dem Familienhaupt gelieferte Arbeitsquantum durch die Arbeit der Familienglieder vermehrt wird. Es gibt also von der Schmälerung des nominellen Tages- oder Wochenlohns unabhängige Methoden zur Herab- setzung des Preises der Arbeit. Bismarck s„Brief an -Röntg Ludwig Ii. von Bayern wegen ®-• der Kaiserkronung'1. ' ff' Versailles, 27. November 1870. Bezüglich der deutschen Kaisersrage ist es nach meinem ehr- furchtsvollen Ermessen vor allem wichtig, daß deren Anregung von keiner andern Seite wie von Eurer Majestät und nament- lich nicht von der Volksvertretung zuerst ausgehe. Die Stellung würde gefälscht werden, wenn sie ihren Ursprung nicht in der freien und wohlerwogenen Initiative 4) des mächtigsten der dem Bunde beitretenden Fürsten verdankte. Ich habe mir erlaubt, 1) Veränderung. 2) --- zeitliche Ausdehnung. 3) ---- Anstrengung, Ergiebigkeit. 4) „Anfang"; freier Entschluß.
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