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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

3. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 201

1908 - Gotha : Perthes
201 auf. Das Lama ist das einzige ursprüngliche Lasttier der Neuen Welt, das Vicuna (wikunja) liefert feine Wolle; beide sind dem Kamel ver- wandt. Über den höchsten Gipfeln schwebt der Kondor, der größte Raubvogel der Erde. § 241. Die tropische Hitze und die Fülle der Nahrung erschlaffen die Urbewohner, die den größten Teil ihres Lebens in der Hängematte verträumen. Nur auf den wald- und wildarmen Hochflächen der Anden wurde der Eingeborene zum Ackerbauer, und hier entstand (wie in Mexiko) der merkwürdige Kultur st aat derjnkas (so hießen die Herrscher), den die Spanier in schnöder Weise zerstört haben. Der Metallreichtum der Anden hatte sie angelockt, und sie besetzten bald ganz Südamerika-mit Ausnahme von Brasilien, das den Portugiesen anheimfiel, und des unwirtlichen Patagonien, das srei blieb. Die Herr- schaft beider Völker war ein Unglück für das Land, das in schamloser Weise ausgebeutet wurde, ohne daß man für die Hebung der materiellen und geistigen Kultur in nachhaltiger Weise etwas getan hätte. Am Beginne des 19. Jahrhunderts machten sich die Kolonien unter der Führung des Generals Bolivar (bolivar) unabhängig, und es ent- standen 10 Staaten, die nun sämtlich Republiken sind. Leider hemmen häufige Militärrevolutionen und die allgemeine Unsicherheit auch jetzt noch den Aufschwung. So kommt es, daß in Südamerika nur 44 Millionen Menschen, soviel wie in Österreich-Ungarn, wohnen. Bon diesen sind nur etwa 10 Millionen Kreolen, d.h. Nachkommen der eingewanderten Spanier und Portugiesen. § 242. Die westlichen Staaten der Tropenzone reichen zwar auch über das östliche Tiefland hinaus, aber der Hauptsitz der Bevölkerung ist auf den kühlen Hochflächen der Anden. Bergbau auf Edelmetalle ist auch jetzt noch eine Hauptbeschäftigung, daneben gewinnt aber die Kultur tropischer Nutzpflanzen immer größere Bedeutung. Colombia mit der Hauptstadt Bogota (bogotä), deren Umgebung die schönsten Sma- ragde liefert, erzeugt hauptsächlich Kaffee, Ecuador mit der Hauptstadt Quito besonders Kakao. Zu Ecuador gehören die Galapagos- Inseln (galäpagos), die nach ihren Riesenschildkröten (spanisch galäpago) benannt sind. Peru war der Kern des Jnkareiches, dessen Hauptstadt Cuzco (küsko) auf der Hochebene lag, während die Spanier die neue Hauptstadt Lima in die Nähe der Küste verlegten. Neben Edel- metallen ist Zucker das wichtigste Erzeugnis; die Guanolager (das aus- gezeichnete Düngungsmittel besteht aus den Exkrementen von See- vögeln, die sich seit Jahrtausenden auf den regenlosen Küsteninselchen

5. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

6. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

7. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 102

1894 - Gotha : Behrend
102 Der Handel. Warenaustausch oder dem Handel. Je älter das Menschenge- schlecht wurde, desto größer wurden seine Bedürfnisse. Und alles, was die Erde in den verschiedensten Zonen bietet, gehört dem Menschen als Herrn der Schöpfung. Die Pflanze vermag ihren Unterhalt nur von dem zu bestreiten, was sie unmittelbar umgiebt. Das Tier hat hierin mehr Freiheit, es sucht sich seine Nahrung oft in beträchtlicher Entfernung auf, doch es ist dabei immer noch auf dasjenige angewiesen, was der betreffende Himmelsstrich, unter dem es lebt, bietet. Der Mensch jedoch stellt alles in seinen Dienst, was fünf Erdteile erzeugen; er führt Entferntwohnenden zu, was er im Überfluß besitzt, und bezieht von jenen, was ihm mangelt. Ja, nicht nur in Hinsicht auf die Naturprodukte richtet sich dieses Ausgleichsgeschäft ein (auswärtiger Handel, Ein- und Ausfuhr), sondern auch in Be- ziehung auf Kunstprodukte und zwar im weitesten Sinne des Worts infolge der Arbeitsteilung (innerer Handel). 2. Arten. Der Handel bezweckt also den Austausch, die Verteilung von Gütern und zwar nach einer doppelten Hinsicht, nach Ort und Zeit. Werden uns Waren von fremden Ländern zugeführt (welche sind dies?), so tritt eine Ortsveränderung der Waren ein (Speditionshandel). Nun kommt es aber auch vor, daß eine Ware zu einer gewiffen Zeit im Überfluffe vor- handen ist, während sie später mangeln kann (Beispiele: Wolle im Juni — Kartoffeln und Obst im Herbste — Getreide vor Weihnachten rc. sind billiger als zu anderen Jahreszeiten), und infolge dessen teurer wird (Spekulativ ns Handel). Werden die eingeführten Waren nicht im Lande verbraucht (konsumiert), sondern wiederum ausgeführt (Beispiele: Hühnereier und Obst aus Böhmen durch Deutschland nach England — Thee aus China über Rußland nach Deutschland rc.), so spricht man von Zwischenhandel. — Groß- und Kleinhandel. Was versieht man unter Handel? Was bezweckt der Handel? — Wodurch wird ein Handelsgeschäft veranlaßt? — Eventuell Geschichtliches über den Handel, a) im Altertume (Assyrer, Inder, Phönizier, Karthager, Alexandrier, Römer), b) im Mittelalter (Araber, italienische Städte Genua, Venedig, Florenz, Portugiesen, die Niederländer, die Hansa), o) in der

8. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 61

1894 - Gotha : Behrend
Schattenseite der Arbeitsteilung — Arbeitsvereinigung. 61 angewiesen sind und jeder für den andern arbeitet und anderer- seits von allen anderen die Bedingungen seines Lebens und Ver- gnügens zugeführt erhält. Ein Beispiel: Nachdem man früh aufgestanden, erquickt man den Körper durch eine frische Waschung. Das Waschbecken, es sei aus Zinkblech, fertigt der Klempner, das Rohmaterial be- schaffen ihm Bergleute und die Arbeiter in Hütten- und Walz- werken. Das Waschbecken steht auf dem Waschtisch, an dem- selben arbeiten Tischler, Schloffer, Lackierer u. s. w., das Holz wurde aber, nachdem es vom Förster gepflegt, durch den Holz- hauer gefällt, von dem Fuhrmann transportiert, dem Sägemüller zu Brettern geschnitten. An dem Waschbecken ist ein Seifen- becher ; die Seife, welche darin liegt, wird aus den verschiedensten Erzeugniffen genommen; der Seifensieder braucht Talg vom Fleischer, Kali und Natron aus großen Fabriken, wohlriechende Öle aus der Türkei und Persien. — Kleidung: Amerika liefert Baumwolle. Indien die Farbstoffe, England Wolle, Brasilien Häute u. s. w. Alle diese Rohstoffe mußten in verschiedene Städte gebracht und dort bearbeitet, gesponnen, gewebt, gefärbt und verarbeitet werden. So sind zur Beschaffung von Nahrung, Kleidung, Wohnung rc. eine Unzahl dienstbarer Hände er- forderlich. 6. Schattenseiten der Arbeitsteilung. Alles hat seine zwei Seiten, Licht- und Schattenseite; auch die Arbeitsteilung hat solche. Worin liegen die Gefahren der Arbeitsteilung? a) Der Mensch, welcher jahraus jahrein immer nur das eine Stück Arbeit fertigt, vereinseitigt an Körper und Geist, er wird zur Maschine. b) Die unausgesetzte Beschäftigung mit gewissen Arbeiten, z. B. dem Schleifen der Nadeln, Bergolden rc.) wirkt nachteilig auf die Gesundheit; es wird Entnervung erzeugt und verbreitet und das Heranwachsen einer gesunden Nachkommenschaft gehindert. c) Leicht tritt bei Arbeitsteilung Überproduktion ein, dann entstehen Absatzstockungen, wirtschaftliche Krisen, Arbeiterent- laffungen, Brotlosigkeit. 7. Arbeitsvereinigung. Das Geteilte muß sich wieder zusammenfinden. Jeder muß seine besondere Arbeit einreihen

9. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 119

1894 - Gotha : Behrend
Bedeutung — Geld als Tauschmittel. 119 Zum Kapitel über den Verkehr gehören weiter: Das M ü n z w e s e n (s. Lekt. 28). Die Maß - und Gewichtsordnung (Lekt. 25). Das Zollwesen (Lekt. 16 und 30). 28. tektion. Das Geld. 1 Bedeutung. Ein Hauptverkehrsmittel ist entschieden auch das Geld. Was das Blut im menschlichen Körper bedeutet, das bedeutet das Geld im wirtschaftlichen Verkehre. Die Behauptung könnte uns überraschen, wenn man erwägt, daß 1. unsere Vor- fahren dasselbe ilicht kannten und es auch heutzutage noch Menschen giebt, die es nicht kennen (vergl. die Berichte der Afrikareisenden), ja es jedenfalls in jedem Lande eine Zeit ge- geben hat, wo es noch kein Geld gab, und daß 2. das Geld so viel Unheil (wieso?) unter den Menschen angerichtet und immer noch anrichtet, so daß es nicht selten Gegenstand von Ver- wünschungen geworden (Apg. 8, 20). Warum? — Man hat es für mancherlei gesellschaftliche Mängel und Leiden verantwort- lich gemacht. Trotz alledem ist die Bedeutung des Geldes von großer Wichtigkeit. 2. Geld als Tauschmittel. In frühester Zeit war der Handel ein reiner Tauschhandel, was heißt das? (Man tauschte Ware gegen Ware.) So ift's bei manchen wilden Volksstämmen noch heutzutage. Zur Zeit der Erzväter wie nicht minder bei den Altrömern waren die Herden allgemeiner Wertmesser (pecus = das Vieh, pecunia das Geld, pekuniär). In Abessinien war es das Salz, in Rußland Leder und Tierhäute, in Neufundland Stockfische, in Mittelafrika Kaurismuscheln, Negerhirse, Baum- mollenstreifen, auf Cuba Tabak, in Peru Hühnereiner, in einigen Gegenden Schottlands Nägel, in Mexiko Kakaobohnen, in Kamerun Palmöl. Als Scheideniünze gelten dort Tabaksblätter, Rum, Taschenspiegel, Schreibpapier. Im Gabungebiete sind Elfenbein-

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in
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