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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

3. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 513

1890 - Gotha : Behrend
Die Bewohner der Weichselniederung. 513 nicht den Humor mehr haben, sich gegenseitig zu bespotten. Den Kreisen Bütow und Rnmmelsburg sagt man in Pommern nach, sie hätten gemeinsam nur eine Strche, die des Morgens in Bütow, des Nachmittags in Rnmmelsburg sänge. „In Penknn hängt de Hunger up'm Tnhn" (aus dem Zaun). „In Greifswald weht der Wind so kalt". „In Nörenberg haben die Krebse die Mauer abgefressen". „In Ball wohnen die Schelme all". „Wer sinnen Puckel will behalten heel, der Heed sich vor Laobs und Strameehl; wer sinnen Puckel will hewwen vnll, de geh noah Regenwull". Mit dergleichen Sittensprüche beehren sich die kleinpommerschen Städte gegenseitig. Ein Volk aber, das sich solcher- gestalt über sich selbst lustig machen kann, muß noch ein kräftiges Volk sein, und solange sich der kleinstädische Sondergeist wesentlich in Versen Luft macht, hat es mit demselben auch keine Not. Kühner. 15. Die Bewohner der Weichselniederung. Was deu heutigen Holländer, das zeichnet auch die Bewohner unseres Weichseldeltas aus. Eines Stammes mit ihnen, aus den Marschen Frieslands, dem Niedersächsischen, oder gar aus Flamland herkommend, kannten sie nicht nur die Natur des Bodens, welchen sie kultivieren sollten, seine Ertragsfähigkeit, seine „Dankbarkeit", sie brachten auch die dort ge- zogenen vortrefflichen Tierrassen, die geeignetsten Ackerinstrumente, welche noch heute hier vorherrschen, mit sich. Die meisten der Fremden, welche diese Niederungen besuchen, sehen in dem sichern, fast eigensinnigen Beharren, dem Mangel an Rührigkeit, der zur Verzweiflung bringenden Ruhe, der festgewurzelten, einen ent- schiedenen Schwerpunkt behauptenden Haltung des Niederungers wohl gar den Ausdruck einer trägen Beschränket. Es kann aber keinen größeren Irrtum geben. Das Erworbene genügt ihm. Darum ist er noch nicht träge. Er bildet darin ein wunderliches Seitenstück zum Lazzarone. Jeuer arbeitet nicht, weil er alles besitzt; dieser ruht, weil er nichts braucht. In dem einen oder dem andern Falle von Faulheit zu sprechen, ist ein Irrtum. Der Niederunger ist demokratisch und konservativ zugleich, demokratisch in dem Sinne, wie es auch der Nord- amerikaner ist. Nur den Besitzenden und vorzugsweise den Grnndbe- sitzern gesteht er die volle Gleichberechtigung zu. Daher die Mißachtung der bloßen „Arbeit", welche die neueren Nationalökonomen zu einer Gottheit machen möchten, mithin der Lohnarbeiter und Dienstboten, ja selbst der Handwerker. Zn Hochzeiten und Begräbnissen werden aller- dings auch die letzteren eingeladen, auch finden dieselben sich rechtzeitig ein, jedoch nur, um — die Gäste zu bedienen; die Dienstboten würden dazu nicht würdig genug erscheinen. — Noch bis in die neueste Zeit duldete die Sitte nicht einmal, daß der Sohn eines „Hofbesitzers" mit der Tochter eines Handwerkers tanze. Ein vorherrschender Charakter- zng unseres Niedernngers ist wohl die Pietät. Der Landesherr hat keine treueren Unterthanen. Vorzüglich ist es aber der Geistliche, welcher den Mittelpunkt einer warmen Verehrung bildet. Sein fixiertes Ein- Meyer, Lesebuch der Erdkunde Iii. 33

6. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 219

1890 - Gotha : Behrend
Die Pyrenäen und ihre Bewohner. 219 rück. Wo ist in den Pyrenäen ein Genfer-, Tuner- oder Bierwald- städtersee? Das viel gerühmte anmutige Thal Camp an, wie weit wird es übertroffen durch die Gegenden von Jnterlaken und Luzern? Der gewaltige Cirkus von Gaverne mit seiner hohen Cascade, am Fuße des schneebedeckten Mont Perdu, darf sich nicht messen mit der Gletscherwelt der Allse blanche oder dem Falle der Tosa. Auch hinsichtlich dessen, was den Gegenden mehr als irgend etwas anderes Leben giebt, hinsichtlich der Tierwelt und des Menschen, be- haupteu die Alpen den Vorrang vor den Pyrenäen. Zwar haben beide Gebirge den Steinbock, die Gemse und das Mnrmeltier gemein, aber die unvergleichlichen Herden der Schweizer und Tiroler Alpen über- treffeu weit den Viehstand in den Pyrenäen. Auch verleiht die durch geschmackvolle Tracht gehobene und mit körperlicher und geistiger Stärke verbundene Schönheit der Bewohner eines großen Teils der Alpen diesen einen unbeschreiblichen Reiz, der den Pyrenäen mangelt. Ein- fachheit und Reinheit der Sitten sind in den Pyrenäen besonders durch den verderblichen Einfluß des Kouterbaude-Handels, nicht weniger als in manchen Teilen der Alpen durch die zur Üppigkeit und zur Annahme der Gewohnheiten des Auslandes verleiteten Scharen durchziehender Fremdlinge zurückgedrängt und suchen in den verborgenen Thälern Schntz. 2. Zu beiden Seiten der Pyrenäen wohnt das Volk der Basken. Das spanische „Baskonien" umfaßt die ganze Provinz Guipuzeoa, fast gauz Biskaya, einen großen Teil von Navarra und etwas mehr als ein Viertel der kleinen Provinz Alava. Das französische Baskenland bildet weniger als die Hälfte und mehr als ein Drittel des Departements der Unterpyrenäen; dasselbe umfaßt beinahe das ganze Arrondissement von Bayonne und den größten Teil des Arron- dissements von Maulsou. Das spanische Baskenland besteht aus zwei Teilen. In dem einen, der einen zentralen Gebirgsstock bildet, spricht und kennt das Volk nur Baskisch; iu dem andern, einer Übergangszone, wird Baskisch und Kastilianisch gesprochen. Diese im Osten und Westen ziemlich breite Zone wird in der Umgegend von Vittoria enger und wird es noch mehr nordöstlich von Pampelona, wo sie so ziemlich ein Ende nimmt; aber zum Baskenlande gehört sie unbestreitbar. Dieser Landesteil wird wohl bald ganz kastilianisch werden. Das Spanische ist amtliche Sprache, allgemein im Handelsverkehr, jedermann versteht sie bereits, und so ist leicht abzusehen, was nicht ausbleiben wird. Das Baskische weicht immer mehr nach Norden zurück, und so- mit setzt sich eine Bewegung fort, welche bereits zu Anfang unseres Jahrhunderts in dieser Richtung begonnen hat. Man braucht nur um ein oder zwei Menschenalter zurückzublicken, um dieses Zurückweichen zu verfolgen. In Frankreich haben die Dinge einen ganz andern Verlauf ge- uommeu. Hier ist die baskische Sprachgrenze viel regelmäßiger. Aller-

7. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 175

1910 - Ansbach : Seybold
Karl und Tassilo. lichen Ausläufer der Alpen zieht sich eine Kette von Ortsnamen von Seemalchen am Atterfee und dem Wallersee bis zum Walchensee und dem Wallgau, welche von den walchen (welschen), wie die Romanen damals hießen, stammen. Mehr oder minder weit schieben an der Gstgrenze slavische Namen in das bayerische Gebiet sich hinein, nur vereinzelt nördlich der Donau von den Abhängen des Böhmerwaldes bis zur Nab und Pegnitz^), in dichteren Gruppen südlich des Stroms bis zur Wasserscheide der Donau und des Flußgebietes der Ltsch.' Diese in den Quellen jener Zeit nur mit den allgemeinen Sklavi oder winidi (wenden, die „weidenden") bezeichneten Alpenslaven gehörten dem Stamm der Slovenen an. . . . Das war eben das Los der Slaven, die auf deutschem Boden haften blieben oder der deutschen Herrschaft untertan wurden, daß sie unfrei und zinspflichtig wurden, ... der Slave gab in seinem Namen der deutschen Sprache das wort Sklave. ' Mühlbacher *70 u. *7*. Bayern bildete damals einen wohlgeordneten und febr fräftiaen 57 Staat, der eine ähnliche Verfassung hatte wie der fränkische und sich durch erfolgreiche Kämpfe mit den Slaven und durch pflege der Mission in ähnlicher weise nach Südosten ausdehnte wie der fränkische Staat nach Osten. Ls wurden Kirchen gebaut, Synoden gehalten, das Recht vervollständigt. Alles das geschah im Namen und kraft der Gewalt des Herzogs. Kaufmann Ii, 3*i. ' 772 aber gelang es Tassilo das Land (die steirischen und kärntischen Berg. 58 taler) mit Waffengewalt wieder zu erobern. Hiezler I, *55. • ' - 2er Herzog ist oberster Heerführer und oberster Gericbtsherr, 59 er vollzieht im verein mit den Großen des Landes die Gesetz geb unq. Dem herzoglichen Fiskus fallen die Strafgelder zu, ihm gehören die wüst liegenden Ländereien und das herrenlose Gut, die Tribute der unterworfenen Völkerschaften. wie der König über das Krongut, verfügt er über ein reiches Serzoas-gut, das ihm ausgedehnte Landschenkungen an Kirchen und Vasallen gestattet. Denn schon hat sich aus dem fränkischen Reich das Lehenswefenin Bayern eingebürgert; zum erstenmal werden in jenem Teil des bayrischen Gesetze-,,Vasallen des Königs und des Herzogs" erwähnt, sie führen hierzulande au* Den eigenartigen Namen fsiltifchalf und Adelschalk, wie bei der Dienstmannschaft zeigt sich auch in der Verwaltung das fränkische Muster: in Bayern tritt dieselbe (Einteilung in Verwaltungsbezirke auf, die Gaue, an deren ^pihe der Graf mit den gleichen Befugnissen steht, und die £? u n t> e r t f ch a f Te n auch hier malten Sendboten des Herzogs ibres Amtes wie im Reich die Könias-bote,\ Mühlbacher *68 ©sttrn 781 tocilte Karl am päpstlichen £^ofe. (Eben batte 60 er dem longobardischen Reiche in feinem Sohne Pippin einen König gegeben und er suchte diese Neuordnung zu sichern gegen Angriffe tm Norden wie im Süden. Das (Ergebnis der in Rom zwischen König und Papst gepflogenen Verhandlungen war die Abordnung emer gemeinsamen Gesandtschaft an Tassilo um den ßenog an den (Eid zu erinnern, welchen er Pippin, dessen Söhnen und den Franken geschworen hatte. , ^.völlig isoliert, jedes Rückhalts beraubt (Schicksal feines lango- ei bardischen Schwiegervaters!), kann Tassilo gegenüber dem päpstlich-fränkischen Bündnis an einen bewaffneten widerstand nicht denken. . . . (Er erscheint auf einer Reichsoerfammlung zu Worms, er- *) Die vielen Ortsnamen auf -winden bezeichnen slavische Niederlassungen.

8. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 214

1910 - Ansbach : Seybold
Grundlagen. Karl erhielt Neustrien mit Flandern und der Bretagne, den nordwestlichen Teil von Burgund, Aquitanien, Septimanien und die spanische Mark . . . . . . Indern Ludwigs Reich fast durchaus aus germanischen Ländern zusammengesetzt wurde, Karl dagegen im wesentlichen diejenigen Teile Galliens erhielt, in denen das romanische Wesen sich bereits wieder durchgesetzt batte, sonderte sich aus dem großen germanisch-romanischen Kaiserreiche im ©stsranfenreiche ein Staat aus, dessen Einwohner ... in Sprache, Sitte und Denkart gleichartig waren und ihre Verwandtschaft mindestens in der Sprache schon selbst zu begreifen anfingen. Sie nannten diese ihnen eigene Sprache im Gegensatz gegen die römische der gelehrten Geistlichkeit . . . die deutsche, d. H. die volkstümliche und unterschieden sich fortan als Deutschredende von den Romanen . . . Die Deutschen wie die Franzosen sehen deshalb nicht ohne Grund in der Teilung von Verdun die Geb urts stunde ihrer Nationalität . . . Giesebrecht I, ff.

9. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 249

1910 - Ansbach : Seybold
Sprachliches. 249 Engel (angelus), . . . petn (poena . . .), v e r i) a m m e n (ahd. firdamnön aus lat. damnäre — verurteilen) . . . Behaghel J6? u. ;68 u. vollmann 79. . . . 3a durch diese Ortsname u erfahren wir nicht bloß, welche neuen Niederlassungen damals (in der fränkischen Zeit) begründet wurden, sondern auch welchem Stamm die Männer angehörten, deren Werk sie waren. Einerseits nämlich bedienen sich die einzelnen Stämme für die Benennung ihrer Wohnsitze entweder ausschließlich oder doch mit großer Vorliebe gewisser Endungen, andrerseits wenden sie selbst dort, wo sie sachlich das Gleiche bezeichnen wollen, verschiedene Wortformen oder Wortbildungen an. So ist beispielsweise -heim für die Franken, -leben für die Warnen1) charakteristisch; so findet sich statt der fränkischen Endung -rode bei den Bayern und Schwaben -riet (-ried), in der Schweiz -rüti, in den Mainlanden -reut, in Thüringen -roda, in Niederdeutschland -rat (-rade) . . . Auch in unsrer Periode sind die Endungen der Ortsnamen in großer Menge der Naturbeschaffenheit des Terrains entnommen. Da man die neuen Siedelungen erklärlicherweise gern am Wasser anlegte, so spielte dies bei der Namengebung eine bedeutende Rolle, ßierher gehören die Endungen -dach (-deck, -beke), -ach — aha = fließendes Wasser —, -born, -bronn (-brunn)2), -bruch — d. H. Sumpf —, -au — d. H. Insel, Halbinsel, überhaupt Gelände am Wasser —, -furt, -brück . . . Auf Ansiedelungen an den Abhängen der Berge deuten hin -berg, -bürget, -rain — d. H. Abhang —, -scheid — d. H. Wasserscheide, Grenzrücken ... Es gibt eine Masse Synonyma für Wald, z. B. busch, forst, Hecke, holz, horst, loh, strauch, strut. Kaum minder reich ist die Sprache an Ausdrücken für Sumpf (z. B. bruch, moor, moos, seifen u. ä.), ein Anzeichen, in welchem Grade damals das Wald- und Sumpfland noch überwog. Diesen . . . Ortsbenennungen stehen nun andere gegenüber, die die Stelle, der sie gelten, als eine bewohnte Niederlassung bezeichnen und deshalb entschieden erst der Epoche der definitiven Ansiedelung ihren Ursprung verdanken. Hierher gehören schon die Orte auf -weg, insofern dies die Lage an einer Straße ausdrückt, sowie jene auf -feld und auf -wiese (-wese), insofern diese bleibenden Ackerbau und Weidewirtschaft voraussetzen; vor allem aber sind hier jene Endungen anzuführen, die auf die Tatsache der Ansiedelung selbst hinweisen, den Ort als neue Beimat kennzeichnen. So das x) Sie haben sich im ersten Viertel des 6. )ahrh. mit den Thüringern vereinigt. 2) Die Endungen -bach und -born sind fränkisch, -ach und -bronn alamarmisch» bayerisch. Georo Ec''crt-!rstltuf für inte nationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

10. Im späten Mittelalter - S. 92

1913 - Ansbach : Seybold
92 Die Bedeutung der Entdeckungen. der Erde. Die Wissenschaften bereicherten sich aber nicht nur durch die Kenntnisse von Land und Leuten sondern auch durch die geistigen Errungenschaften der Fremde, so durch die klassischen Werke einer umfangreichen Sanskrit- und uralten Parsertlitemtur, die in weiterer Folge die vergleichende Sprachwissenschaft ermöglichten, ferner durch den Buddhismus, dessen Einfluß auf unser Geistesleben erst zu wirken beginnt. Auch in Kunst und Industrie hat Europa exotische Anregungen erhalten und fortgebildet. Von asiatischen Völkern lernte es die Gartenkunst, die Bereitung des Porzellans, die Metall-, Lack- und Tauschierarbeiten; auch eine Richtung der modernen Malerei wird aus der japanischen Kunst hergeleitet. Durch die Einwirkung der Kolonien erhielt das Meer eine ungeahnte Wichtigkeit; bisher wirkte es trennend, nun wurde es verbindend. Schiffahrt und Schiffstechnik bewegten sich in ununterbrochener Steigerung, ackerbauende Reiche wurden zu Handels-staaten, das Geld verdrängte die Naturalwirtschaft, eine Massen-irrdustrie für die Ausfuhr entstand und mit der Industrie wuchs die Möglichkeit der Menschenernährung, wuchs die Zahl der Weißen in gewaltigem Umfange. Das Bedürfnis drängte sie in die Städte, zumal in die Seestädte; diese wurden zu natürlichen Kulturmittelpunkten und das Land verlor seine bisherige Bedeutung zugunsten der Stadt. Der Kolonialbesitz erhob einzelne Staaten auf eine Machtstufe, die sie aus sich selber nie hätten erreichen können, so Spanien, Holland und England, wogegen Frankreich durch seinen überseeischen Besitz mehr an Kraft verlor, als es empfing. Sogar die ganze Lebensführung des Europäers wurde durch die Erzeugnisse der Fremde verwandelt: Amerika lieferte ihm die Kartoffel, den Tabak, den Kakao und den Mais; Asien Gewürze, Reis unfr Tee; Arabien den Kaffee; sie alle strömten im Erdteile der Weißen zusammen und wurden zu unentbehrlichen Genußmitteln. Hinzu kommen noch Baumwolle, Zucker, Gold, Silber, Kupfer, Erdöl, Früchte, Seide, Zier- und andere Pflanzen, Haustiere, wie der Pfau, Fasanen, neue Hühner- und Taubenarten u. a. Es ist dahin gekommen, daß die Rückflut europäischer Erzeugnisse von Nordamerika und Australien den europäischen Markt schwer bedrückt. Zu den wichtigsten Folgen der Kolonisation gehört die Verbreitung des Europäers über den Erdball. Eine neue Völkerwanderung begann, namentlich suchten die durch religiöse und politische Kämpfe aus der alten Heimat getriebenen Kinder die neu entdeckten Länder auf und verbreiteten so europäische Bildung und Gesittung Über die gesamte Erdoberfläche. Stärkere Rassen widerstanden dem Europäer, so die Inder, Neger und Malaien, schwächere gingen vollständig unter oder siechen ihrem Tod entgegen,
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