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1. Geschichte - S. 2

1913 - Berlin : Oehmigke
3. So bauen weiter sie der Väter Hufen und leben still, die Männer in der Mark. Doch wenn des Vaterlandes Trommeln rufen, dann sind sie da und kämpfen löwenstark. „Sieg oder Tod!" so tönt's aus ihrem Sande. Lieb Heimatland, wie wurdest du so groß! Ja, mitten drin im Brandenburger Laude, da ragt es hoch, das deutsche Kaiserschloß! Eugen Trowitzsch. 2. Die Wenden in der Mark. i. Die Wenden bildeten den am meisten nach Westen vorgeschobenen Stamm der großen slawischen Völkerfamilie. Hinter ihnen nach Osten und Südosten saßen die Polen, die Südslawen, die Groß- und Kleinrussen. Die Wenden rückten etwa um 500 in die halbentvölkerten Lande zwischen Oder und Elbe ein. Sie fanden hier noch die zurückgebliebenen Reste der alten Semnonen, jenes großen germanischen Stammes, der vor ihnen das Land zwischen Elbe und Oder innegehabt und es im Laufe des fünften Jahrhunderts verlassen hatte. Nur Greise, Weiber, Kinder waren teilweis zurückgeblieben und kamen in Abhängigkeit von den vordringenden Wenden. Diese wurden nunmehr der herrschende Stamm und gaben dem Lande sein Gepräge, den Dingen und Ortschaften ihre wendischen Namen. Als nach drei-, vier- und fünfhundert Jahren die Deutschen zum ersten Male wieder mit diesem Lande „zwischen Elbe und Oder" in Berührung kamen, fanden sie, wenige Spuren ehemaligen deutschen Landes abgerechnet, ein völlig slawisches, d. h. wendisches Land vor. Das Land war wendisch geworden, ebenso die östlicheren Landstriche zwischen Oder und Weichsel. Aber das westliche Wendenland war doch die Hauptsache. Hier, zwischen Oder und Elbe, standen die berühmtesten Tempel, hier wohnten die tapfersten und mächtigsten Stämme. Dieser Stämme, wenn wir von kleineren Gemeinschaften ab-

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 146

1879 - Berlin : Reimer
146 Raetien. eng geschlossen bleibt), in der südlichen durch die des Athesis (Etsch) und der Addua, wurde von römischen Heeren unter Drusus 15 v. Chr. nach hartnäckigem Widerstande unterworfen. Es war bewohnt von zahlreichen Volksstämmen ohne politischen Zusammenhang untereinander, geschieden und benannt nach den einzelnen Haupttälern; von diesen wurden alle südlich zum Po-Tale sich öffnenden, mit Ausnahme der Gauen der Venostae (Vintschgau an der oberen Etsch) und Isarci (am Eisack, Zufluss der Etsch) sofort mit Italien vereinigt. Von letzterem Tale führt die uralte Hauptverkehrsstrasse über den niedrigsten Querpass der Centralalpen, den Brenner (1350m), welcher den Namen der raetischen Breönes bewahrt. Der in Italien übliche Gesammtname für alle diese, grösstenteils nur von Viehzucht und Waldarbeit lebenden, sehr geringen Ackerbau treibenden Stämme war Raeti; über ihre Stammverwandtschaft wusste man nur, dass sie in enger Beziehung zu den Etruskern Italiens standen, sogar insgemein für Nachkommen der durch die gallische Eroberung aus Oberitalien verdrängten Etrusker (unzweifelhaft irrtümlich) gehalten wurden. Nur wenige Orte in den grösseren Tälern sind schon unter der Römerherscliaft zu kleinen Städten erwachsen, wie Curia Raetorum (j. Chur, rom. Coira in Graubünden) und Veldidena (Wilten, Vorstadt von Innsbruck); überhaupt ist das ganze Gebirgsland erst spät sprachlich romanisirt worden. 198. Vindelicia. Die römische Eroberung betraf sodann die fruchtbare Hochebene vom Nordfusse der Alpen bis zum Strome Danuvius (vgl. § 195, n. 1), vom Bodensee, lacus Venetus oder Brigantinus der Alten bis zum unteren Laufe des Inn. Hier bildeten bis zum Eindringen der Germanen im 5. Jahrh. die Landbevölkerung keltische Stämme, mit gemeinsamem Namen Vindelici bekannt; sie hatten auch schon einzelne Städte, die unter römischer Herschaft ihre keltischen Namen bewahrten, wie Brigantium Bregenz, Cambodunum Kempten, Sorviodurum Straubing u. a. Dazu kamen römische Anlagen, namentlich die aus römischen Standlagern an der Donaugrenze in späterer Kaiserzeit durch Handelsverkehr mit den Germanen zu Städten erwachsenen Castra Regina (Regensburg, benannt vom gegenüber mündenden Flüsschen Regänus) und Castra Batava (Passau, benannt von der aus Batavern bestehenden Garnison, neben der altkeltischen Stadt Bojodurum), vor allem aber die neue Provincialhauptstadt von Raetien (welchem ganz Vindelicien als Untei-abteilung zugelegt wrar) die Colonie Augusta Vindelicorum (Augsburg). Auch das durch die Vorrückung der Nw.-Grenze jenseit der Donau unter K. Hadrianus gewonnene Gebiet wurde zu Raetien geschlagen und die zum Schutze desselben gegen die Germanen angelegte Grenzbefestigung limes Raeticus benannt.

3. Die Völker und Staaten der Erde - S. 393

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- u. Staats-Verh. §. 43. Stamm- u. Sprachverschiedhtn. 393 §. 43. Stamm- und Sprachverschiedcnheilen *). Österreich ist ein deutscher Staat, insofern es durch sein deutsches Regentenhans, durch die Entwickelung seiner von dem deutschen Stammlande ausgegangenen politischen Macht, durch das Überwiegen deutscher Kultur und deutscher Gesittung an Deutschland geknüpft wird. Österreich ist da- gegen ein nicht-deutscher Staat, insofern die Abstammung der Mehrzahl seiner Einwohner dabei als maaßgebend be- trachtet werden muß. — Es bilden nämlich, wie die nebenstehende Tafel ausweiset, die deutschen Einwohner nur 18 Prozent, die nicht-deutschen dagegen 82 - der Gesammt-Bevölkerung, und zwar *) Über diesen Gegenstand sind, außer den genannten, noch folgende Schriften zu empfehlen: 1. I. Rohrer Versuch über die deutschen Bewohner des östcrrci- chischen Kaiserstaats (Wicn 1803), 2 Bde.; — 2. Desselben Versuch über die slavischen Bewohner re. (Wien 1803); — 3. Sartori Histor.- ethnogr. Übersicht re. des österr. Kaiserthums; — 4. I. M. Schvttky Österreichs deutsche Mundarten in d. Wiener Jahrbüchern der Literatur, Ihrg. 1818, Anzeigebl. 31; — 5. Über die Slaven in der Steyermark im Ihrg. 1834 (S. 53 ff.) der in Grätz erscheinenden Zeitschrift „der Aufmerksame" rdgt. v. Kollmann; — 6. Ansicht, u. Bemerk, auf einer Reise durch das südöstl. Steyermark; im 2. Heft (1822) der sieyerm. Zeitschrift des Joanneums; — 7. I. Th. Haller Versuch einer Paral- lele der ladinischen Mundart in Enncberg u. Groden in Tirol, dann m Engadein u. der rvmaunschischcn in Graubündtcn im 4. Bd. der „Bei- träge" rc. von v. Mersl, v. Pfundler rc.; — 8. I. Steiner Die Gröd- ncr, Aufsatz im Ii. Bde. der zu Innspruck 180s erschienenen Zeitschrift „der Sammler"; — 9. über die deutschen Alpenbewohner des Süd- Tirols im Ihrg. 1822 (S. 116 ff.) des zu Innspruck herauskommenden „Boten für Tirol u. Vorarlberg"; — 10. Lin hart Geschichte v. Kram u. d. südl. Slaven (Laibach 1791), 2 Bde.; — 11. Kurzer Bericht v. d. Beschaffenheit der zerstreuten zahlreichen illirischen Nation in den k. k. Erblanden (München 1802); — 12. Giovanelli Dell’ Origine tlei 7 Communi ed’ altre popolazione alemanne etc. (Trento 1826); — 13. Gr. v. Sternberg Reise durch Tyrol ins Venetianische (Regens- burg 1806), enthält ein Vokabular u. Sprachproben der Bewohner der 7 Gemeinden. —

4. Die Völker und Staaten der Erde - S. 430

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
430 Abschn. 2. Das germanische Europa. Kap. 4. Österreich. Monarchie. Schmuck und Klang liebenden Kirche und eines zahlreichen, glänzenden Adels: alle diese Umstände sind gleichfalls als Hebel für die Steigerung und Verbreitung künstlerischer Lei- stungen wie des Kunstsinns und Kunstgeschmacks überhaupt wirksam geworden. — Fragt man nun, nach Aufzählung aller dieser Thatsachen, welche Erfolge so viele und so bedeutende Anstrengungen für die Hebung der geistigen Kultur im österreichischen Staate gehabt haben: so kann doch die Antwort kcincsweges eine ganz günstige seyn. — Wir stoßen dabei nach zwei verschie- denen Richtungen hin auf große Gegensätze, deren Ausglei- chung erst von der Zukunft zu erwarten ist. Der eine besteht in der großen Verschiedenheit des Bildungszustandes in den einzelnen gesellschaftlichen Schichten der Bevölkerung; denn während die oberen aller wesentlichen Vortheile geistiger Kul- tur theilhaftig geworden sind, schmachten die unteren noch zum großen Theile in der krassesten Rohheit, Bigotterie und Unwissenheit, uni» sicherlich wird diese Kluft zwischen den ver- schiedenen Ständen so lange unausgefiillt bleiben, als die nie- dere Geistlichkeit, namentlich der griechischen und theilweisc auch der katholischen Kirche Österreichs, nicht zu höherer Bildung gelangt und das Volksschnlwesen nicht weiter entwickelt ist, als bisher. Der zweite Gegensatz ist ein nationaler oder — was ziemlich auf dasselbe hinausläuft — ein räumlicher oder geographischer. Denn die westlichen Nationen der Mo- narchie, diejenigen, auf denen die intellektuellen Potenzen des Kaiserreichs beruhen, die Deutschen, Italiäner und Czechen, gehören ohne Zweifel zu den Kulturvölkern Europa's; den östlichen Nationen, den Magyaren, Kroaten, Winden, Slo- waken rc., ist dieser Rang dagegen noch streitig zu machen, ja mehreren anderen, den Wlachen, Russinen, Zigeunern und einigen serbischen Völkerschaften, schlechthin zu versagen. — Österreich ist daher als ein Übergangsstaat anzusehen, der die kultivirten und barbarischen Theile von Europa mit einander zu verbinden und die Gesittungs-Kontraste zwischen dem Osten und dem Westen auszugleichen hat. — Auf diesem Wege ist es bekanntlich bisher mit großer Behutsamkeit vorgeschritten.

5. Die Völker und Staaten der Erde - S. 980

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
980 Abschn. 1. Asien. Kap. 5. Indien. Radschputenlande und in Guzerate in zerstreuten Schaaren, als eine verachtete Kaste und größtentheils als Räuber und Plünderer leben, dem Siwa- und Dämonendienste ergeben sind, für die Stammesbrüder der Zigeuner gehalten werden, und sich in die schwarzen und weißen Bhils theilen, die bald dunk- ler bald Heller von Farbe sind; — die Gonds, die wie man meint, die Urbevölkerung im nördlichen Mahrattenlande, vom Godavery bis zum Ganges, vorzüglich aber in dem von ihnen benannten Gondwara bilden, hier in den fernsten Gebirgs- schlupfwinkeln Haufen, und als menschenopfernde Götzendiener, als Kannibalen, schwärzlich oder ganz schwarz, negerartig und thierisch geschildert werden; — die ihnen ähnlichen und wahr- scheinlich verwandten Ko les, Kands und Sur in den Grenz- gebirgen voir Orissa; — die Kulis, die am Nord-Ufer des Godavery heimisch, doch gegenwärtig als Lastträger und Knechte auch in den benachbarten Küstenlandschaften zu finden sind; — die muhamcdanifchen Miañas, die gegenwärtig in der Ge- gend von Kutsch friedlich leben, einst aber als die rohesten Plünderer allgemein verabscheut wurden; — sodann die Radsch- puten (Rajputen),— die Bedränger und Beherrscher der Bhils, derbhilalas, der ackerbauenden Ja ts, der Minas, so wie der nicht gebändigten Mhairs oder Meras (Mairwaras),— in Malwa, Radschputana und Guzerate, laue Anhänger des Brahma, kultivirter als die vorgenannten Völkerschaften, den- noch ihre durch Schönheit berühlnten Frauen verhandelnd, den: Opium-Rausch ergeben und in feudalen Verhältnissen, unter einer großen Zahl von kleinen Fürsten und Häuptlingen, lebend; — die Shiks, welche nicht blos in dem von ihlicll gegründeten Staate, sondern auch itt den benach- barten Ländern gefunden werden, und eigentlich nicht sowohl ein bcsollderes Volk, als vielmehr eine besondere, Brahma, Buddha und den Islam gleichmäßig verwerfende, von Na- nakas gestiftete, detstische, jedoch in allerlei Aber- und Zau- berglauben verfallene Religions-Parthci bilden*), die a»is *) Über die Shiks und ihre Religion vgl. m. Stuhr a. a. O. S. 230 ff., v. Bohlen ñ. a. O. S. 358 ff.

6. Die Völker und Staaten der Erde - S. 20

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
20 Abschn. 1. Allgemeine Verhältnisse. und Mittelgebirgs- und Tiefland" begegnen und berühren, — so begegnen und berühren sich auch die Söhne dieser drei m Europa herrschenden Volker-Familien am Fuße und in den Thälern jenes Hochgebirges. Vor: Süden und Westen her sind lateinische, von slavische, von Norden her germa- nische Nationen in jenen centralen Felsenkern Europa's ein- gedrungen, der, nachdem er Jahrhunderte hindurch die Rolle einer Völker sch ei de gespielt, in der neuesten Zeit die andere eines Völkcrknotens, eines Völker-Centrum's dafür ein- getauscht hat. Von hier, wo sie sich allseitig begegnen und berühren: Germanen und Slaven, Slaven und Romanen, ger- manische und romanische Stämme, — von hier, von diesem Centro ans breiten sich die Nationen der drei herrschenden und Hanptfanlilien Europa's facher- und strahlenförmig über der: ganzen Erdtheil ans. Ein Blick von dem Schneerücken der Alpen schweift südwestwärts über die engen, meerumgürteten, von der mittäglichen Sonne heiß beschienenen Gebiete der griechisch-romanischen Volker-Familie, — ostwärts über die weitere, breitere, aber kältere, ödere Erde der Slaven, — nord- wärts über die vielgestaltige, klimatisch wie orographisch man- nigfaltige, durch eine reiche Verknüpfung von Meer und Land wechselvollc Heimath der Germanen. — Denkt man sich Linien gezogen vom Monte Rosa einer- seits (über den St. Gotthard, Splügen, Albula rc.) zum Tergln, andrerseits zur Gebirgslücke am oberen Jll und weiter zur Straße von Calais und den West-Spitzen von Jreland und Island, — eine andere vom hohen Tergln zum Neu- siedler See, zur Gebirgslücke an der oberen Beczwa, zur Rie- men - und Düna-Mündung und bis zum Nordkap: so hat man die ungefähren Hauptgrenzlinien des germanischen gegen das romanische und gegen das slavische Europa, während die kürzeren und unbestimmteren Marken dieses letz- teren gegen den griechisch-lateinischen Süden an der unteren Donau und der Ost-Küste des adriatischen Meeres aufgesucht werden müssen. — In diese Dreirheilung geht daher die ganze europäische Landfläche auf, ohne daß wir indeß, nach dem Vorangeschick-

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 398

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
398 Abschii. 2. Das gennanische Europa. Kap. 4. Österreich. Monarchie. benannten Alpen-Zweig zwischen Gurk und Kulpa und als „Tschitschen" den südlichen Theil des Adelsberger Kreises. — Nächst Slaven und Deutsche«: beherbergen Österreichs deutsche Erblande auch c) Völkerschaften und Zweige der lateinisch-griechische«: Fa»nilie. Unter ihnen si«,d «a) dieitaliäner am zahlreichsten, obwohl stein die- ser Beziehung weit hinter Deutschen und Slaven zurückblei- den (vgl. die Tafel zu S. 393). Sie bewohnen vorzüglich die südlichsten der transalpinischen Kantone Tirols, die sogenann- ten „wälschen Confiluen" oder die Kreise Trient und Rove- redo, obwohl nicht ganz ausschließlich. — Außerdem bilden sie ansehnliche Antheile der Bevölkerung Triests, der übrigen größeren isirischen und selbst der benachbarten krainischen Städte. — Viel unbedeutender ist die Zahl der dd) Rhätier, welche zwei Thäler Deutsch-Tirols, das Enneberger oder Abtei- und das Grödener (Val di Gardena) Thal (linke Seitenthäler jenes der Eisach, dieses der Rienz) bevölkern. Sie ««ennen sich selbst „Ladiner", werden von den deutschen Nachbarn im Allgemeinen „Romaunsche" (Roma- nische) , sodann in: Einzelnen nach ihren Hcimath-Thälern aber auch „Badioten" (von Abadía oder Abtei, dem Haupt- ort des Enneberger Thals) und „Grödener" genannt. — Außerdem ist noch cc) der wenigen Neu-Griechen zu gedenke««, welche sich, des Handels wegcr«, in Wien und mehr noch in Triest und den Nachbar-Städten ««iedergelasscn haben. — Es gibt endlich in den deutschen Erbstaaten, und zwar nicht sowohl in eigcile«« Ansiedelu««gen, als vielmehr zerstreut unter den übrigen Ei«:wohnern, eine an sich nicht unerheb- liche Anzahl d) von Jude«:, namentlich in den beiden slavischen Pro- vinze«»; doch sind Ober-Österreich, Steyermark, Kärnthen und Krain ganz frei davon. — Viel unbedeutender ist die Zahl e) der Armenier, die als Handelsleute in: Lande wei- len, doch wahrscheinlich allein in der Hauptstadt angesessen sind, — ebenso

8. Die Völker und Staaten der Erde - S. 483

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks - li. Staats-Verl). §.5-2. Stamm- u. Sprachverschiedenheiten. 483 wiederum drei verschicdeucu Völkern und Idiomen an; sie sprechen entweder Dialekte des Italiänischen, oder fran- zösische Mundarten, oder rhätische. — Auf einer Linie vom Monte Rosa über Sidcrs (im Wal- lis), die Saane-Quelle, Freiburg, Murten und Viel zur Quellgegeud der Birs und des Iii begegnet sich die deutsche und die französisch-celtische Nationalität. — Der wasserschei- deude Hauptkamm der Alpen trennt die deutsche von der ita- liänischen Schweiz. — Die rhätischen Völkerreste wohnen in Graubünden neben und zwischen deutschen Gemeinden; vor- zugsweise gehört ihnen das Engadin, das O.nellgcbict der westlichen Rhein-Thäler, überhaupt die höhere Region des Kantons. — Demnach sind also die verschiedenen Stämme und Spra- chen nicht einmal immer nach Kantonen geschieden. In Gran- bünden wohnen Rhätier (£), Deutsche (Tv) und Italiäner (tt); Wallis zerfällt in das deutsche (obere) und wälsche (untere); von Freiburg gehört das nordöstliche Viertel der deutschen, von Bern etwa das nordwestliche Fünftel (die leberbergischen Ämter) der französischen Schweiz an. — Ganz deutsch sind dagegen Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, St. Gallen, Appenzell, Luzern, Zug, Zürich, Thurgau, Schaffhausen, Aargau, Basel und Solothurn; — ganz fran- zösisch: Neufchatel, Waadt und Genf; — ganz italiänisch: Tessin. Somit umfassen nach der Zählung von 1838: 1. Die 14 deutschen Kantone........... 254 tumln. mit 1,092000 Ew. 2. Die 3 französischen Kantone .... 82 - - 282000 - 3. Der italiänische Kanton............. 53 - - 110000 - 4. Die 3 deutsch-französischen Kantone 276 - -- 566000 - 5. Das dreifach gemischte Bünden . . 154 - t 82600 - *) Danach gehört den 14 deutschen Kantonen nicht ganz ein Drittel des Areals, aber mehr als die Hälfte der Gesammt- bcvölkerung der Schweiz, fccit drei keltisch-französischen nur etwa Tv des Areals, aber \ der Bevölkerung u. s. w. — *) Die Einwohnerzahlen sämmtlich nach Abzug der nicht naturali- sirtcn Ausländer.

9. Die Völker und Staaten der Erde - S. 810

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
810 Abschn. 3. Das rom.-griech. Europa. Kap. 4. Die italiän. Staaten. Italiens gemäß, wie die spanische, in zahlreichen Dialekten entwickelt, unter denen sich mehrere, wie der sicilianische, nea- politanische, römische, toscanische, genuesische, mailändische, venetianische, zur Schriftsprache erhoben und eigene Schrift- schätze aufzuweisen haben. Jedoch gilt gegenwärtig der tosca- nische allgemein als der wohllautendste und gebildetste, und die neuere italiänische Literatur bedient sich desselben fast aus- schließlich, wie die heutige spanische des castilianischen. — Nach dem Vorhergehenden erscheint die Bevölkerung Italiens, obgleich ihre Grundbestandtheile ohne Zweifel der siammlichen und sprachlichen Einheit und Übereinstimmung entbehren, von einer Homogenität, wie sie kein anderes euro- päisches Land, Portugal etwa ausgenommen, aufzuweisen hat. — Fragen wir schließlich nach den stannnfremden, sprachlich noch nicht romanisirten Bewohnern Italiens, so erscheinen sie, der großen zu nationaler und sprachlicher Einheit verschmolze- nen Masse der Italiäner gegenüber, sehr unbedeutend. — Zu ihnen gehören, außer den bereits oben (S. 407) erwähnten Deutschen in den „Sieben" und den „Dreizehn Gemein- den", 6000 bis 7000 nicht minder räthselhafte deutsche Ko- lonisten in einigen Thälern am Süd-Fuße des Monte Rosa *), so wie die in den Seestädten Unter-Italiens, sodann aber auch in größeren Haufen, namentlich in der Terra di Otranto, in den Umgebungen von Altamura, in der Terra di Bari und in einigen Dörfern der Provinz Caltanisetta in Sicilien angesiedelten Albaneser (Skipetaren) oder Arnauten, die man nicht selten irrthümlich, wahrscheinlich ihrer Konfession halber, „Griechen" genannt hat. Ihre Gesammtzahl über- steigt nicht 80000, von denen die größere Hälfte in der Pro- vinz Otranto heinüsch geworden, jedoch selbst hier, wo ihre größere Gemeinschaft davor schützen konnte, ihre besondere Sprache mehr und mehr aufzugeben scheint. — Endlich ge- hören zu den stammfremdcn Bewohnern Italiens auch 35000 .____________ Iu- *) Vgl. A. Schott a. a. O. v. Weiden, Monographie des Monte Rosa, auch Chr. Mor. Engelhardt, Naturschilderungen, Sittenjüse re. aus den höchsten Schweizer^ Alpen re. re. (Basel 1840) erwähnt ihrer.

10. Die Völker und Staaten der Erde - S. 887

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- u. Staatsverhältnisse. §. 9. Religions-Verhältnisse re. 887 Unter der tschudisch-ugrischen Bevölkerung gehören 1. der west tschudischen Völker-Gruppe 2,874000, 2. den Samojeden u. Ost-Sibirieril nur 124000 S. an, von welcher ersteren Summe auf die finnischen Völker allein.... 2,094000, - malischen...................... 279000, - bulgarischen (wolgaischen) . . 615000 S. kommen. Unter den hoch-asiatischen Völker-Familien gehören 1. der (eigentlich) tatarischen nur. . . 320000, 2. - tungusischen sogar nur............ 60000, 3. - türkischen dagegen................ 1,919000 S. an, und unter diesen letzteren machen die sogenannten turk-tatari- schen Völker mit 1,397000 Seelen die entschiedene Mehr- zahl aus. — Wie viel von den genannten Nationen der europäischen Bevölkerung angehört, ist ans der im Anhange folgenden Völ- kertafel I. zu entnehmen. — §. 9. Rettgions- und Gesittnngsverhältnisse; Volks- tümlichkeit. Rußland zeigt, wie schon die eben vorhergehenden ethno- graphischen Umrisse andeuten, in religiöser Beziehung eine ähnliche Mannigfaltigkeit, als in siammlicher und sprachlicher. Denn es gibt nur wenige christliche Religions-Partheien, die nicht in Rußland vertreten wären, und außerdem befinden sich hier Juden, Muhamedaner, Buddhaisten und Schamanendie- ner. — Zugleich steht aber dieser Zersplitterung wiederum eine große kirchliche Einartigkeit gegenüber, indem die griechische Kirche, die Staatskirche Rußlands, alle übrigen christlichen und nicht christlichen Religions-Par- theien in numerischer Beziehung eben so entschieden, ja noch entschiedener überragt, als die Zahl der Russen die aller übri- gen Staatsangehörigen. — Zu ihr bekennen sich sämmtliche Groß-, die sehr über- wiegende Mehrzahl der Klein-Russen, und fast alle innerhalb der Reichsgrenzen aus dem Buddha- und Schamancnthum, so wie aus dem Islam durch die Taufe zunr Christenthum übergetretenen Mitglieder nicht-russischer Nationen. Sie ver-
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