Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 95

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Die deutschen Kolonien. 95 Kaiser-Wilhelmsland für große Schiffe zugänglich. Die Schantung-Eisenbahn in Kiautschou ist bereits erwähnt worden. (S. 93.) 3. Künstliche Bewässerung. Da die Flüsse Afrikas, wie bereits erwähnt, ein starkes Gefälle haben, sind sie während der Regenperioden reißende Ströme und kurz darauf fast oder auch vollkommen leer. Das Wasser versickert sehr schnell, besonders in Südwestafrika, und steht hier im Durchschnitt 18—25 m unter der Oberfläche als Grundwasser. Das Steppenland kann daher zum großen Teil in gutes Weideland, zum Teil sogar in Ackerboden umgewandelt werden, wenn das vorhandene Wasser richtig benutzt wird. Aus diesem Grunde sind jetzt Bohr- kommissionen in Südwestafrika tätig, die den Farmern Brunnen anlegen. Auch an größere und kleinere Staumauern zur Anlage von Talsperren hat man gedacht, jedoch muß die Zukunft erst lehren, wie weit sich diese Pläne verwirklichen lassen. 4. Arbeiterfrage. Da es in dem Tropenklima dem Weißen unmöglich ist, dauernd körperlich zu arbeiten, so ist man zum großen Teil auf die Arbeit der Eingeborenen angewiesen, die entweder selbständig Ackerbau treiben oder in den Plantagen der Europäer beschäftigt find. In beiden Fällen stellen sich Schwierigkeiten heraus. Der Neger hält zähe an der seit Jahrtausenden ge- wohnten primitiven Weise des Feldbaues fest, und es ist außerordentlich schwierig, ihn mit modernen Arbeitsweisen vertraut zu machen. Durch Einrichtung von Musteranstalten und ständige Belehrung sucht man diesen Zweck zu erreichen. Es ist somit erklärlich, daß die Eingeborenenerzeugnisse im allgemeinen hinter den Produkten der Europäer zurückbleiben. Wir brauchen die Neger weiter als Arbeiter in unseren Besitzungen; häufig ist ein Plantagenbetrieb unmöglich, da es an den nötigen Arbeitskräften fehlt. Der Neger hat eine natürliche Scheu vor der Arbeit, und da er außerordentlich anspruchslos ist, verbringt er 9/io seiner Zeit mit Nichtstun. Hier ist mit Güte wenig zu erreichen; als bestes Mittel, den Eingeborenen zur Arbeit zu zwingen, hat sich noch die Steuer erwiesen, die als Hüttensteuer erhoben wird. Vielleicht geht man in Deutsch-Südwestasrika ebenso wie in den britischen Gebieten noch dazu über, eine Kopfsteuer von jedem männlichen, arbeitsfähigen Neger zu erheben die ihm erlassen wird, wenn er in europäischen Plantagen arbeitet. 5. Oie Tätigkeit der Mission unterstützt den Staat in dem Bestreben, die Eingeborenen zu einer höheren Kulturstufe zu bringen. Indem der Missionar das Christentum predigt, macht er die Neger auch mit europäischen Sitten und Gebräuchen bekannt; sie wünschen besser zu leben und werden dadurch eher zur Arbeit geneigt. Allerdings geht dieses mühsame Werk nur langsam vor sich, es hat wirtschaftlich auch nicht immer den gewünschten Erfolg, wie wir auf Samoa sehen. Obgleich hier alle Einwohner bekehrte Christen sind, haben sie doch eine gewisse Arbeitsscheu behalten, so daß sich die Einfuhr chinesischer Kulis als nötig erwiesen hat. Immerhin spielt die Mission in der Entwicklung eine große Rolle. 6. vie Tätigkeit cles Staates. Er verwaltet die Kolonien, sorgt für Recht und Gesetz, verhindert die einseitige Ausnutzung, fördert die Unter- fuchungen ^ und die Erziehung zur Arbeit, unterstützt Unternehmungen, welche der Entwicklung der Kolonien dienlich sind (Schiffahrtslinien), schafft Einrich-

2. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

3. Realienbuch - S. 56

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 56 Auch an Bodenschätzen ist die Kolonie reich. Kohlen am Nyassa-See, Goldlager am Viktoria-See; ferner Platina, Graphit, Granaten. Wichtige Handelsartikel sind außerdem Elfenbein und Kopal, ein bernsteinähnliches Harz. e) Verkehrsmittel, Hauptorte. Feste Landstraßen sind noch wenig vor- handen. Die Neger tragen die Waren auf ihren Köpfen. Im Binnenlande find fast nur Hüttendörfer der Eingeborenen und vereinzelte deutsche Stationen. Die wichtigsten Küstenorte sind Oar-es-Salani (Stätte des Friedens) mit vortreff- lichem Hafen, Sitz des Gouverneurs .(25 T.), Bagamoyo (15 T.), Tanga (8 T.), Lindi (41/2 T.). Von Tanga, dem besten Hafen im Norden, führt eine Eisenbahn ins innere Usambaragebiet. die bis zum Kilima-Ndfcharo durchgebaut werden soll. 2. veutsck-Zückvpestafrika, die zweitgrößte unserer Kolonien, ist Isis mal so groß als Deutschland, hat aber nur 200000 Einwohner. Wie kommt das? Die Küste ist wenig gegliedert und wegen der starken Brandung schwer zu- gänglich. Die Versuche, durch Anlegung einer 500 m langen Mole in Swakop- mund die Landungsverhältnisse zu verbessern, haben sich nicht bewährt. Ein mehrere Tagereisen breiter Wüstengürtel erschwert das Eindringen in das Innere. Dieser Küstenstrich ist regenarm. Zwar herrscht L^V-Wind vor, aber da die Dunstmassen, die er mit sich führt, infolge einer kalten Meeresströmung meist kühler sind als die über dem Gestade ruhende Luft, so kommen sie nicht zur Abkühlung und zum Niederschlag. Tau und Nebelniederschläge bringen einige Feuchtigkeit. Auch die das Innere bedeckende terrassenförmige Hochebene, aus der einzelne Gebirgszüge (Karasgebirge 2000 m) hervorragen, ist nur mangelhaft bewässert. Sie erhält im afrikanischen Sommer (Oktober—april) in der Zeit von Januar bis April selten und dann wolkenbruchartigen Regen. Die meisten Flüsse, die sich in den Atlantischen Ozean ergießen, liegen fast das ganze Jahr trocken da. Eine Ausnahme machen die beiden Grenzstüsse Oranje und Kunene. Infolge der mangelhaften Bewässerung bildet das Binnenland im Süden eine fast baumlose, nur für Viehzucht geeignete Gras- und Buschsteppe, die nur an den Trockenbetten der Flüsse andauerndes Grün und hier und da auch einige Bäume (Akazien) hat. Der etwas quellenreichere Norden ist fruchtbarer, hat besseren Gras- wuchs und vereinzelt Wälder, in denen Astenbrotbaum und Fücherpalme vorkommen. Die im Lande vorkommenden Bodenschätze: Kupfer, Marmor, Gold und Edelgestein (Diamanten) können wegen der mangelhaften Verkehrsverhältnisse nicht genügend ausgebeutet werden. Das wichtigste Verkehrsmittel ist augenblicklich noch wie im Kapland der Ochfenwagen. Wenn die Eisenbahnen von Swakopmund und dem guten Hafen Lüderitzbucht einmal erst weiter ins Innere durch- geführt sind, wird man die Hebung der Bodenschätze mit größerem Nachdruck fördern können. Die Bewohner. In der Mitte des Landes, in Damaraland, wohnen die schwarzbraunen Herero, südlich von ihnen die mehr gelbfarbigen Nama, nördlich im Ovamlande die Ovambo. Die Nama, die einst das ganze Land besaßen, gehören zum Stamme der Hottentotten. Sie sind klein, häßlich, ungemein trüge und machen in der Not häusig räuberische Einfälle in das Land ihrer nördlichen Nachbarn. Die Herero, ein kräftiger Volksschlag, treiben etwas Ackerbau, meist aber Viehzucht, mit ihren zahlreichen Herden nomadisierend durch das Steppen- land ziehend. Mit ihren Nachbarn im Norden, den stammverwandten Ovambo,

4. Realienbuch - S. 56

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
H 56 Auch an Bodenschätzen ist die Kolonie reich. Kohlen am Nyassa-See, Goldlager am Viktoria-See; ferner Platina, Graphit, Granaten, Glimmer. Wichtige Handels- artikel sind außerdem Elfenbein und Kopal, ein bernsteinähnliches Harz. c) Verkehrsmittel, F)auptorte. Feste Landstraßen sind noch wenig vor- handen. Die Neger tragen die Waren aus ihren Kopsen. Im Binnenlande sind fast nur Hüttendörfer der Eingeborenen und vereinzelte deutsche Stationen. Die wichtigster, Küstenorte sind Dar-es-Satzm (Stätte des Friedens) mit vortreff- lichem Hafen, Sitz des Gouverneurs (25 T.>, Bagamoyo (15 T.), Tanga (8 T), Lindi (41/* T). Von Tanga, dein besten Hafen im Norden, führt eine Eisenbahn ins innere Usambaragebiet. die bis zum Kilima-Ndscharo durchgebaut werden soll. Die durch die Mitte der Kolonie führende von Dar es-Saläm ausgehende Eisenbahn ist bis zum Tanganjika-See durchgeführt. Eine dritte Bahnlinie von der Küste zum Njassa-See ist im Bau. 2. Deuttch-Südwestafrika, die zweitgrößte unserer Kolonien, ist 1 7a mal so groß als Deutschland, hat aber nur 200000 Einwohner. Wie kommt das? Die Küste ist wenig gegliedert und wegen der starken Brandung schwer zugänglich. Die Versuche, durch Anlegung einer 500 m langen Mole in Swakopmund die Landungsverhältnisse zu verbessern, haben sich nicht bewährt. Eine neue Laudungs- brücke ist hergestellt. Ein niedrere Tagereisen breiter Wüstengürtel erschwert das Ein- dringen in das Innere. Dieser Küstenstrich ist regenarm. Zwar herrschtlw-Wind vor, aber da die Dunstmassen, die er mit sich führt, infolge einer kalten Meeresströmung meist kühler sind als die über dem Gestade ruhende Luft, so kommen sie nicht zur Ab- kühlung und zum Niederschlag. Tau und Nebelniederschläge bringen einige Feuchtigkeit. Auch die das innere bedeckende terrassenförmige Hochebene, aus der einzelne Gebirgszüge (Karasgebirge 2000 m) hervorragen, ist nur mangelhaft bewässert. Sie erhalt im afrikanischen Sommer (Oktober —April) in der Zeit von Januar bis April selten und dann wolkenbruchartigen Regen. Die meisten Flüsse, die sich in den Atlantischen Ozean ergießen, liegen fast das ganze Jahr trocken da. Eine Ausnahme machen die beiden Grenzfliisse Orange und Kunene. Infolge der mangelhaften Bewässerung bildet das Binnenland im Süden eine fast baumlose, nur für Viehzucht geeignete Gras- und Buschsteppe, die nur an den Trockenbetten der Flüsse andauerndes Grün und hier und da auch einige Bäume (Akazien) hat. Der etwas guellenreichere Norden ist fruchtbarer, hat besseren Gras- wuchs und vereinzelt Wälder, in denen Afsenbrotbaum und Fächerpalme vorkommen. Die im Lande vorkommenden Bodenschätze: Kupfer, Marmor, Gold und Edelgestein (Diamanten) können wegen der mangelhaften Verkehrsverhältnisse noch nicht genügend ausgebeutet werden. Das wichtigste Verkehrsmittel ist augenblicklich noch wie im Kapland der Ochsenwagen. Von Swakopmund führt eine Eisenbahn nach der Hauptstadt Windhuk, eine andere in das ergiebige Kupfergebiet Olavi. Lüderitzbucht, der Zukunftshafeu Südwestafrikas, erschließt durch eine Eisenbahn den Süden. Ausgeführt werden Diamanten, Kupfer und Marmor. Die Bewohner. In der Mitte des Landes, in Damaraland, wohnen die schwarzbraunen Herero, südlich von ihnen die mehr gelbfarbigen Nama, nördlich im Ovamlande die Ovambo. Die Nama, die einst das ganze Land besaßen, gehören zum Stamme der Hottentotten. Sie sind klein, häßlich, ungemein träge und machen in der Not häusig räuberische Einfälle in das Land ihrer nördlichen Nachbarn. Die Herero, ein kräftiger Volksschlag, treiben etwas Ackerbau, meist

5. Realienbuch - S. 57

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
57 Ii Auch an Bodenschätzen ist die Kolonie reich. Kohlen am Nyassa-See, Goldlager am Viktoria-See; ferner Platina, Graphit, Granaten. Wichtige Handelsartikel sind außerdem Elfenbein und Kopal, ein bernsteinähnliches Harz. c) “Verkehrsmittel, I)auptorte. Feste Landstraßen sind noch wenig vor- handen. Die Neger tragen die Waren auf ihren Köpfen. Im Binnenlande sind fast nur Hüttendörfer der Eingeborenen und vereinzelte deutsche Stationen. Die wichtigsten Küstenorte sind Dar-es-Salam (Stätte des Friedens) mit vortreff- lichem Hasen, Sitz des Gouverneurs (20 T.), Bagamoyo (15 T), Tanga (8 T.), Lindi (4-/2 T.). Von Tanga, dem besten Hasen im Norden, führt eine Eisenbahn ins innere Usambaragebiet, die bis zum Kilima-Ndscharo durchgebaut werden soll. 2. Deuticb-Südwettafrika, die zweitgrößte unserer Kolonien, ist l'/smal so groß als Deutschland, hat aber nur 200000 Einwohner. Wie kommt das? Die Küste ist wenig gegliedert und wegen der starken Brandung schwer zu- gänglich. Die Versuche, durch Anlegung einer 500 na langen Mole in Swakop- mund die Landungsverhältnisse zu verbessern, haben sich nicht bewährt. Ein mehrere Tagereisen breiter Wüstengürtel erschwert das Eindringen in das Innere. Dieser Küstenstrich ist regenarm. Zwar herrscht 8tv-Wind vor, aber da die Dunstmassen, die er mit sich führt, infolge einer kalten Meeresströmung meist kühler sind als die über dem Gestade ruhende Luft, so kommen sie nicht zur Abkühlung und zum Niederschlag. Tau und Nebelniederschlüge bringen einige Feuchtigkeit. Auch die das Innere bedeckende terrassenförmige Hochebene, aus der einzelne Gebirgszüge (Karasgebirge 2000 m) hervorragen, ist nur mangelhaft bewässert. Sie erhält im afrikanischen Sommer (Oktober—april) in der Zeit von Januar bis April selten und dann wolkenbruchartigen Regen. Die meisten Flüsse, die sich in den Atlantischen Ozean ergießen, liegen fast das ganze Jahr trocken da. Eine Ausnahme machen die beiden Grenzflüsse Oranje und Kuuene. Infolge der mangelhaften Bewässerung bildet das Binnenland im Süden eine fast baumlose, nur für Viehzucht geeignete Gras- und Buschsteppe, die nur au deu Trockenbetten der Flüsse andauerndes Grün und hier und da auch einige Bäume (Akazien) hat. Der etwas quellenreichere Norden ist fruchtbarer, hat besseren Gras- wuchs und vereinzelt Wälder, in denen Affenbrotbaum und Fächerpalme vorkommen. Die im Lande vorkommenden Bodenschätze: Kupfer, Marmor, Gold und Edelgestein können wegen der mangelhaften Verkehrsverhältnisse nicht genügend ausgebeutet werden. Das wichtigste Verkehrsmittel ist augenblicklich noch wie im Kapland der Ochsenwagen. Wenn die Eisenbahnen von Swakopmund und dem guten Hafen Lüderitzbucht einmal erst weiter ins Innere durchgeführt sind, wird man die Hebung der Bodenschätze mit größerem Nachdruck fördern können. Die Bewohner. In der Mitte des Landes, in Damaraland, wohnen die schwarzbraunen Herero, südlich von ihnen die mehr gelbfarbigen Nama, nördlich im Ovamlande die Ovambo. Die Nama, die einst das ganze Land besaßen, gehören zum Stamme der Hottentotten. Sie sind klein, häßlich, ungemein träge und machen in der Not häusig räuberische Einfülle in das Land ihrer nördlichen Nachbarn. Die Herero, ein kräftiger Volksschlag, treiben etwas Ackerbau, meist aber Viehzucht, mit ihren zahlreichen Herden nomadisierend durch das Steppen- land ziehend. Mit ihren Nachbarn im Norden, den stammverwandten Ovambo,

6. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 378

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Die niedere {üirticbaftsitufe. Von Ectuarct kttoornieuier. I)L8 wirtschaftliclie Leben. Freiburg i. K. 1891. 8. 15. Gekürzt. ur langsam und schrittweise gelangen die Naturvölker zu derjenigen höheren Kultur, welche durch die Einführung des Geldes gekenn- zeichnet wird. Die wirtschaftliche Entwicklung bis zu diesem wichtigen Wendepunkte nennt man die niedere Wirtschastsstufe. Im ursprünglichen Zustande lebten die Menschen van den freiwilligen Gaben der Natur. Wahrend diese in den wärmeren Ländern eine reiche Menge wohlschmeckender Früchte darbot, mußte sich der Mensch der gemäßigten Zone aus Mangel an ausreichender Pflanzenkost nach anderer Nahrung umsehen, um seinen Hunger zu stillen. Die wilden Tiere der Wälder, die Fische des Meeres und der Flüsse wurden seine willkommene Bente. Daher bezeichnet man die auf dieser ersten Stufe stehenden Völker als Jäger- und Fischervölker. Das Fleisch der erlegten Tiere diente ihnen zur Nahrung, mit den Fellen bedeckten sie ihre Blöße. Weitere Bedürf- nisse kennt der Mensch auf der Stufe des Jagdlebens nicht. Das Wasser der Quelle ist sein Trank, die Bäume des Waldes wölben sich ihm zum Dache während der Nachtruhe, oder es birgt eine Felsenhöhle den er- müdeten Jäger. Der Gesellschaft bedarf der Jäger nicht, er sorgt nur für sich selbst, der Ertrag der Jagd reicht zu seinem Unterhalt vollkommen aus. Seine Arbeit endet also, sobald der tägliche Mundvorrat beschafft ist. Immerhin kann die Jagd in einem beschränkten Waldgebiete nur eine mäßige Bevölkerung ernähren. Vermehrt sich ein Stamm über dies Maß hinaus, so werden die Männer teils aus Not, teils im Vertrauen auf ihre Überzahl es wagen, die Jagdgründe ihrer Nachbarn zu betreten. Die un- ausbleibliche Folge sind Fehden, in denen der schwächere Stamm von dem stärkeren verdrängt oder vernichtet wird. Eine höhere Stufe als die Jäger- und Fischervölker nehmen ent- schieden die Hirtenvölker oder Nomaden ein. Während dein Jäger nur das getötete Tier von Nutzen war, macht sich der Hirt das lebende Tier dienstbar und nutzbringend. Er hat gelernt, die wilden Tiere zu zähmen und zu züchten, sein Trachten geht fortan dahin, feine Herde zu erhalten Aus dem Wirtschafts- und Staatsleben
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 12
5 6
6 1
7 1
8 0
9 2
10 14
11 2
12 0
13 0
14 1
15 2
16 5
17 2
18 0
19 3
20 0
21 0
22 26
23 1
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 4
30 2
31 0
32 0
33 2
34 1
35 0
36 1
37 8
38 6
39 5
40 0
41 4
42 1
43 1
44 0
45 14
46 1
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 1
2 0
3 3
4 24
5 0
6 4
7 0
8 0
9 1
10 0
11 12
12 2
13 1
14 1
15 0
16 3
17 5
18 0
19 0
20 0
21 16
22 0
23 5
24 2
25 0
26 0
27 0
28 5
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 4
37 0
38 1
39 0
40 1
41 2
42 2
43 0
44 0
45 5
46 1
47 0
48 3
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 23
55 1
56 0
57 1
58 1
59 0
60 0
61 6
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 15
71 1
72 12
73 0
74 0
75 1
76 5
77 9
78 2
79 1
80 1
81 0
82 2
83 0
84 5
85 1
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 4
92 20
93 0
94 2
95 6
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 39
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 1
13 8
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 25
21 0
22 0
23 0
24 12
25 3
26 0
27 0
28 5
29 1
30 0
31 0
32 97
33 0
34 27
35 0
36 1
37 0
38 1
39 1
40 0
41 0
42 1
43 5
44 0
45 1
46 1
47 6
48 15
49 0
50 2
51 0
52 6
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 10
77 0
78 6
79 0
80 0
81 26
82 0
83 46
84 4
85 2
86 20
87 21
88 0
89 26
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 6
96 2
97 0
98 0
99 0
100 3
101 23
102 0
103 0
104 82
105 0
106 0
107 13
108 1
109 9
110 12
111 0
112 0
113 13
114 4
115 2
116 1
117 0
118 0
119 27
120 0
121 0
122 0
123 1
124 7
125 4
126 0
127 16
128 1
129 1
130 0
131 3
132 1
133 77
134 62
135 0
136 1
137 6
138 0
139 1
140 0
141 0
142 24
143 0
144 1
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 13
153 5
154 1
155 3
156 0
157 0
158 0
159 32
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 9
168 1
169 1
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 24
176 0
177 1
178 6
179 8
180 0
181 0
182 0
183 4
184 14
185 17
186 27
187 3
188 16
189 3
190 0
191 0
192 1
193 9
194 0
195 48
196 0
197 0
198 0
199 0