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1. Vaterländische Erdkunde - S. 45

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 45 — Nischen Wallonen im Süden und die germanischen Flamen im Norden. — Endlich muß noch der Feindschaft gedacht werden, mit der die Iren den Engländern gegen- überstehen, obgleich sie ihnen stammesverwandt sind. Dabei spielt neben anderen Ursachen auch die verschiedene Religion (Irland ist katholisch, siehe Karte, Anhg. S. 1 rechts) eine Rolle. — Dasz auch in unserem Vaterlande, trotz engster Stammesverwandtschaft jähr- hundertelang Uneinigkeit herrschte, wissen wir bereits. Auch erkannten wir, wie sehr das in den natürlichen Verhältnissen begründet lag. 2. Die einzelnen deutschen Stämme. Die Deutschen unterscheiden sich nach ihrer Sprache und gewissen Eigen- tümlichkeiten in Ober- oder Hochdeutsche und Nieder- oder Plattdeutsche. Elftere bewohneu Süd- und Mittel-, letztere Norddeutschland. Die Oberdentscheu scheiden sich in vier Hauptstämme, Schwaben, Bayern, Franken und Thüringer. Den Süden Deutschlands bewohnen nebeneinander die Schwaben und Bayern; die Grenze bildet der Lech.^) Den folgenden Gürtel bewohnen in seiner ganzen Ausdehnung von Böhmen hinüber bis nach Frankreich und Belgien die Franken. Sie sind also die Bewohner des Maingebietes und des Rheingebietes, etwa von Speyer bis Köln. (Oberpfalz, Fränkisches Stufeuland, Rheinpfalz, Rheinprovinz, beide Hessen.) Man unterscheidet sie noch wieder in Mainfranken (am Main), Rheinfranken (am Rhein) und Hessen (vom Rhein hinüber zur Werra). Die Thüringer wohnen zwischen Thüringerwald und Harz, also in den Thüringischen Staaten und im südlichen Teil der Provinz Sachsen. Sowohl im Westen als im Süden werden sie von den Franken be- grenzt. Sie haben einst die Slaven-Gebiete östlich von Saale und Elbe kolo- nisiert und ihren Dialekt auch hierher getragen, so daß die im Königreich Sachsen gesprochene obersächsische und die schlesische Mundart als Formen der thüringischen erscheinen. — In Lothringen wohnt der Stamm der Lothringer. Die Niederdeutschen bilden in der Hauptsache nur einen Stamm, den- jenigen der Sachseu. Westlich von der Elbe, in Westfalen, Hannover und im größten Teil Schleswig-Holsteins hat derselbe sich ziemlich rein erhalten, östlich von der Elbe dagegen, wo er nach und nach die hier seit der Völker- Wanderung seßhaften Wenden wieder verdrängte, vermischte er sich viel- fach mit diesen. Infolgedessen sind die hier wohnenden Stämme der Branden- burger, Pommern ?c. nicht rein sächsisch. Eine Sonderstellung nimmt Ostpreußen ein, wo zur Zeit der Ordensherrschaft niederdeutsche und oberdeutsche Elemente mit den zum litauischen Stamm gehörigen Preußen verschmolzen. — Posen ist zur Hälfte, Westpreußen zu einem Dritteil polnisch. — Die Nordseeküste von der Rheinmündung bis Schleswig bewohnen Nachkommen der alten Friesen, deren Sprache aber uur noch auf einigen Inseln gesprochen wird. Es folge noch eine kleine Dialektprobe2): Neuhochdeutsch: Wer mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bette steigt, alles verkehr?) Wer mit'm linka Fuaß zairschte aus'm Bett steigt ?c. Schwäbisch Wer mit'u linken Fua^ z'erscht aus'm Bette außisteigt:e. Bayrisch *) Der Teil der Schwaben, der die Oberrheinische Tiefebene zwischen Wasgenwald und Schwarzwald bewohnt, heißt mit einem Sondernamen Alemannen. Ihr Dialekt, der alemannische oder oberrheinische, ist durch Hebels Gedichte weithin bekannt geworden. 2) Nach «Beigelt, „Deutschland".

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 77

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (= Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt- handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb. nach Kairo und Sues. § 44. Die Hochländer Barka und die Berberei. Barka im O., die Berberei im W. * In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner, in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde der Christen. * 1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür- kischeu Pascha. 2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst. des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am Meere die Trümmer von Karthago. 3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa). * Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. * 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko. § 45. Die Wüste Sahara, ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste). * Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c). Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt, welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen- jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme Mittel-Afrika. *

3. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 65 — Die Normannen haben viele Stätten europäischer Kultur zerstört, sie sind aber nicht ohne Verdienste um dieselbe: 1. Ausbildung der Schifffahrt, z. B. Erfindung des Segelns mit halbem Winde (Kreuzen). 2. Bewahrung der altgermanischen Götter- und Heldensage in den Edden. 3. Erste Entdeckung von Amerika c. 1000. Die Kolonisten erlagen Krankheiten oder den Eingeborenen, und jede Kunde dieser Entdeckung war zur Zeit des Kolumbus im Abendlande geschwunden. B. Slaven. Von den arischen Bewohnern Europa's wanderten zuletzt ein die Slaven (jetzt 84 Millionen) und nahmen die von den Germanen verlassenen Gebiete im Osten ein (dritte Völker-Wanderung). Grenzen ihrer Wohnsitze: Adriatisches, Schwarzes, Baltisches Meer, Sale und Elbe. Hauptstämme: 1. Karantanen in den Ostalpen. 2. Slavonier und Kroatier an der Sau und Drau. *) 3. Bosnier und Serben südlich von der Sau und Donau.2) 4. Russen. 5. Polen. 6. Wenden zwischen Sale, Elbe und Oder. a. Abobriten in Mecklenburg. b. Milzen oder Luitizen um die Havel herum. c. Sorben zwischen Sale und Oder. Die Wenden greifen am meisten in die deutsche Geschichte des Mittel-Alters ein. „Sie waren kaum roher und unbegabter als ihre deutschen Nachbarn." Ackerbau war oberflächlich, mehr Neigung hatten sie zur Fischerei, zur Viehzucht (Pferde) und zum Handel. Wichtiger Handelsplatz Julin (Vineta) an der Odermündung, später Stettin. Verbindung mit Byzanz und dem Orient durch Rußland, mit den Sachsen und Franken auf der Ruhr- und Diemelstraße. (S. §. 17. p. 51.) Stoffe, Werkzeuge und Geräte für den gewöhnlichen Gebrauch fertigten sie selbst, Luxusartikel bezogen sie aus Byzanz. 1) Slovakeu (Mäusefallen) am Südabhange der Karpathen. 2) Bulgaren, ursprünglich finnisch-mongolischen Stammes, sind so mit Slaven vermischt, daß sie jetzt zum slavischen Stamme gerechnet werden können. Die Neugriechen haben viel Slavenblut in sich. Dahn, Lernbuch. Ii. 5

4. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 2

1877 - Braunschweig : Vieweg
2 Einleitung. vor Chr. vereinigte (3000 bis 555 v. Chr.). Die laugehin Vereinzelten Völker dieser Periode wohnen meistens in fruchtbaren Ebencn am Unterlause groer Strme (Strom-Cultur), zum Theil aber in den Kstenlndern des Mittelmeers, von dessen Ostgegendcn durch Eroberung wie durch Handels-verkehr eine allmhlich erweiterte Vlkerverb induug ausgeht (Mittel-meer-Cultur). Die wichtigsten Völker dieser Zeit sind: A. in Asien: 1. die Inder (am Indus und Ganges), 2. die Chinesen (am gelben und blauen Strom), 3. die Baktro-Meder (am oberen Amu), 4. die Assyrier und Babylonier (am Euphrat und Tigris), 5) die Phnicier (an der syrischen Kste des Mittelmeers), 6. die Inden. B. in Afrika: 1. die Aegypter (am Nil), 2. die Karlhager (am Mittelmeer, auf der Grenze des Ost- und Westbeckens). C. in Europa: 1. die Griechen, 2. die Rmer (jene am stlichen, diese ant westlichen Becken des Mittelmeers), bis 333 3. Seit der Begrndung des Perserreiches durch Cyrus bis auf die Zerstrung desselben durch Alexander den Groen (555 bis 333 v. C.). Die Vlkerverbindnng breitet sich unter wiederholten Kmpfen zwischen den Persern und Griechen gen Osten hin bis nach Indien aus. Die Angriffe der Perser wurden von den Griechen glcklich zurckgeschlagen; als aber die Griechen unter der macedonischen Herrschaft vereinigt waren, fhrte Alexander der Groe durch Bezwingung des Perserreiches eine Verschmelzung der griechischen und orientalischen Bildung herbei (um 333). bis 31 4. In den drei Jahrhunderten von Alexander d. Groen bis auf Augustus (31 v. Chr.) werden die Rmer das wichtigste Volk der Ge-schichte. Durch die Ausbreitung des rmischen Reiches auf alle Lnder rings um das Mittelmeer werden auch die westlicheren Völker in die durch Cyrus und Alexander begrndete Vlkerverbindung hineingezogen, und eine allgemeine Religion vorbereitet. bis 476 5. In den letzten Zeiten der alten Geschichte von Augustus, der durch nach Chr. die Seeschlacht bei Actium (31 v. Chr.) die Alleinherrschaft im rmischen Reiche erlangt, bis auf den Untergang des abendlndischen Kaiser-thnms erfolgt die Ausbreitung des Christenthums im rmischen Reich; die Rmer erliegen nach langen Kmpfen den deutschen Vlkern, und indem diese sich dem Christenthum zuwenden, führen sie die neue Zeit herbei. Im Alterthum kam die Vlkerverbindung nicht der die Mittelmeer-landet hinaus und sie wurde besonders durch Gewalt (Eroberung) be-frdert. Ii. Die neue Geschichte begreift A. das Mittelalter, das mit der Vlkerwanderung beginnt und in welchem sich die Vlkerverbindung fast der die ganze alte Welt (Europa, Asien und Afrika) ausbreitet (Coutineutal-Cultur); B. die neue Zeit, seitdem mit Erffnung des Oceans die neue Welt (Amerika) in den Kreis der Cultur hineingezogen wird (oceanische Cultur); von dieser trennt man noch C. die neueste

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 11

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 2. China. Japan. 11 Sdens. Die Eroberer (die sog. 100 Familien) standen auf einer niedrigeren Cnltnrstufe, als die bisherigen Bewohner der Ebene, welche bereits die Be-arbeitung des Eisens kannten. Eine grere Gemeinschaft (Staat) wurde vorzugsweise nthig, um das vom gelben und blauen Flu angeschwemmte Doppeldelta gegen die Strom- und Meerflutheu zu sichern und so fr den Acker-bau zu gewinnen. Bei dem fortdauernden Kampfe mit der Natur ist der nchterne Verstand bei den Chinesen (den asiatischen Hollndern) vorherr-schend geworden; Phantasie und Gefhl treten dagegen zurcki). Die Religion hlt sich an das Aenerliche, und dient besonders zur Befrderung der Staatsordnung; der Himmel wird als der hchste Gott verehrt; der Kaiser, Sohn des Himmels", soll die Ordnung des Himmels zum Vorbilde fr die menschliche Gesellschaft nehmen. Selbst der Lauf der Gestirne kommt in Un-ordnnng, wenn aus des Menschen Brust das rechte Ma" verschwunden ist; wenn die Fürsten nicht die Vter des Volkes sind, erfolgt Miwachs, Aufruhr 2c. Schon von dem Grnder des chinesischen Reichs (Fohi) soll die Verehrung des Himmels, die Ehe, Musik und Schreibkunst (Wortschrift) eingefhrt sein, von dem zweiten Kaiser der Ackerbau (statt des Fischfangs), von der Gemahlin des dritten der Seidenbau. Unter der Dynastie Tscheu (1122249 v. Chr.) 1122 bis wurden auf Grundlage der lteren heiligen Bcher, der King's, insbesondere 249 des Schukiug, durch den Prinzentscheukong die wichtigsten Verordnungen der die Staatseinrichtung gesammelt. China, damals das Gebiete des Hoangho, war ein Feudalreich, das durch die Fehden und Uebergriffe der groen Lehns-trger arg zerrttet war. Die Regierung und Verwaltung des Landes wurde dann unter der Dynastie Tsing (249210) so geordnet, wie sie noch heute 249 bis ist. Auch das Schiepulver (zu Feuerwerken), Papierbereitung (aus Bambus- 210 bast?) und Druckerei (mit Holztafeln) wie der Compa waren in China weit frher, als in Europa bekannt. Ein rasches Fortschreiten der hier schon frh entstandenen Cnltur wurde besonders durch die Absperrung von anderen (da-mals roch rohen) Vlkern verhindert, die durch die ganze Natur des Landes befrdert wurde. Denn das weite Reich kann sich selbst versorgen, der Ver-kehr ist nach der Meeresseite durch furchtbare Strme, nach der Landseite durch hohe Gebirge oder ruberische Völker erschwert. Um 240 v. Chr. fand 240 man es nthig, die Grenzen gegen das innere Hochasien durch eine 300 Meilen lange Mauer (in der Lcke'des Randgebirges nordstlich vom Hoangho-Durchbruch) zu schtzen. Unter mehreren, auch spteren, Herrscherhusern fand keine Absperrung Statt; ein vlliger Stillstand" der Eutwickelung hat auch hier niemals geherrscht 2). Als Reformator trat (gegen 500 v. Chr.) Konz fu tse (Confucius), 500 aus einem altberhmten Geschlechte, auf, der die Kings ordnete, die alte Ratio- ') Recht im Gegensatz zu den Indern; vgl. 0. S. 9. -) Die hermetische Abschlieimg China's wie Japans tfl erst eine Folge der Missionsthtigkeit der Jesuiten, die, gerade wie in Europa, politische Umtrieoe anfingen. Japan ging 1638 voran.

6. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 16

1877 - Braunschweig : Vieweg
16 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. tigen Reiches, welches unter Nabopolasar's Sohn Nebucadnezar sehr bald der ganz Vorder-Asien sich ausdehnte. Nebucadnezar gehrt zu den bedeutendsten Fürsten des Orients. Nicht so sehr durch Eroberungen, wie alle seine Vorgnger, als durch Sorge fr die innere Befestigung des Reiches, fr Hebung der Fruchtbarkeit des Bodens und des Wohlstandes der Einwohner, hat er Babylon stark und gewaltig ge-macht. Eine Reihe der groartigsten Bauten wurde von ihm ausgefhrt; namentlich wurde das alte Kanalsystem nach allen Richtungen erweitert und so nicht nur fr Handel und Verkehr leichtere Bahn geschaffen, fondern auch der ganze Boden des Landes bis in die kleinsten Winkel hinein bewssert und in einen blhenden Garten umgewandelt. Die greren Kanle (vor Allem der Nahar Malka, der Knigskanal), die Enphrat und Tigris verbanden und deren Waffentlassen, wie die der Hauptstrme selbst, durch Schleuen und Reservoirs beliebig gestaut werden konnten, boten zugleich ein schwer zu ber-windendes Hinderni fr von Norden her einbrechende feindliche Heere, so da das Land rund herum von breiten Wasserlufen umschlossen war. Auerdem zog Nebucadnezar zur Deckung des Stammlandes eine Mauer vom Euphrat zum Tigris hinber, die medische Mauer von den Griechen genannt (Haupt-schlich den Angriffen der Meder zu begegnen, war ihr Zweck). Endlich ward die Hauptstadt selbst durch die groartigsten Thurm- und Mauerbauten fast uneinnehmbar gemacht. Auch Nebucadnezar's Kriegsthaten dienen nur der Sicherung des Reiches nach auen. Noch zu Lebzeiten seines Vaters hatte er durch einen glnzenden Sieg bei Kar chemisch (Circesium) den gyptischen König Necho, der im Laufe von drei Jahren ganz Syrien und Phnicien unterworfen hatte und feine Macht immer weiter nach Norden auszubreiten suchte, in seine alten Grenzen zurck- 605 gewiesen (605). Damals empfing er die Huldigung des Reiches Juda. Doch war dieselbe wenig ernstlich gemeint: fortwhrend wurden verrterische Ver-bindungen zwischen Jerusalem und Aegypten angeknpft, foda Nebucadnezar, nachdem er wiederholt Milde gebt, am Ende den letzten Rest des jdischen Reiches zerstrte. Auch die reichen phnicischen Handelsstdte wurden bezwungen und zu babylonischen Hafenpltzen gemacht. 561 Nebucadnezar starb 561; feilte Nachfolger verkamen in ppiger Schwelgerei. 555 Im Jahre 555, als von Osten her das neue Perserreich Gefahr drohte, wurde Nabonetus, einer der Groen des Reiches, aus den Thron erhoben. Unter ihm erlag aber Babylon. Die Hauptstadt hat den Fall des Reiches berlebt; sie blieb die grte und glnzendste Stadt des Alterthums. 5. Phnicien. 2000 Die semitischen Phnicier waren schon um 2000 das wichtigste Handelsvolk des Alterthums geworden, da ihr Land so alt der Kste des Mittel-meers lag, da sie die Waaren des reichen Indiens am leichtesten nach dem

7. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 23

1877 - Braunschweig : Vieweg
Afrika. 1. Aegypten. 23 bereits frftgegritnbete Hierarchie weiter ausbildete. Sehnschtig blickten alle auf die Blthezeit unter David zurck; von einem Könige (Messias d. i. Gesalbter) aus David's Stamme wurde die Wiedergeburt der Nation erwartet. Im babylonischen Exil" lernten die Juden in der That den Werth ihres Glaubens immer mehr schtzen, und ein Theil des Volks, der mit Cyrus' Erlaubni heimkehrte, erbaute spter einen neuen Tempel in Jerusalem. Ii. Afrika. Afrika zerfllt in das nrdliche Und sdliche; beide sind wenig zu-gnglich. Sdafrika ist durch weite Meere von anderen Lndern getrennt, hat keine tief eingreifende Busen und erhebt sich von den Ksten her durch breite terrassenfrmige Randgebirge zu einem noch jetzt fast ganz unbekannten Hochlande im Innern. Nordafrika hat auf drei Seiten an den Ksten entlang Gebirgslnder, nur nach Westen ffnet sich gegen das Meer das tiefer gelegene Plateau der Sahara d. i. die groe Wste, die im Alterthume die Culturgrenze des Erdtheils bildete. Im Sden dieser Wste ist Flach- und Hoch-Sudan, im Norden (westlicher) das groe Atlasplateau (an der Nord-Ost-Ecke desselben Karthago), und (stlicher) das kleine, niedrige Hochland von Barka (Kyrene). An der Ostseite von Nordafrika liegen die Nillnder, die sich von Abessinien durch Nubieu zu Aegypten abstufen. 1* Das Nilland - Aegypten. Aegypten, gegen das brige Afrika durch Wste und Gebirge abgeschlossen, bildet eine Welt fr sich, die in Bevlkerung (die hamitischen Kopten, zur kaukasischen Race gehrig), Klima, Bodenproduction von dem brigen Erdtheile durchaus verschieden ist. Der in seinem Ursprung noch immer nicht bekannte Quellstrom des Nil der weie Flu vereinigt sich mit den lngst .bekannten stlicheren Zuflssen aus dem Alpenlande Abessinien in dem Terrassenlande Nu dien (Mittellauf), und der nun keine Nebenflsse mehr aufnehmende Nil tritt nach seinem letzten (zehnten) Wasser-falle (am nrdlichen Wendekreise) bei Syene in Aegypten ein (Unterlauf). Etwa 100 Meilen weit strmt der Flu in diesem Lande zwischen zwei Berg-fetten nach Norden in einer Thalflche, die meistens 2 bis 3 Meilen breit ist; 20 Meilen vom Meere theilt er sich, und seine auseinander weichenden Arme schlieen mit der Kste das ganz flache Delta ein. Das ganze Land ist ein Geschenk des Flusses. Der Nil tritt jhrlich im Sommer aus und hinterlt einen fruchtbaren Schlamm; da aber seine Ufer selbst allmhlich durch diesen Schlamm erhht sind und der Boden des Thals sich von dem Flusse nach den Gebirgen zu immer tiefer senkt, so hlt man das austretende Wasser durch Dmme auf, die erst nach und nach durchstochen werden, um das Wasser bis an den Fu der Gebirge zu verbreiten. Nach einem nordwestlichen Seitenthal (Fayum) fhrt der Josephskanal", und das berflssige

8. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 42

1877 - Braunschweig : Vieweg
.yivtut -J.' Cuuut, Uuu Uuvv Uiu Uuu V. Vi^l. Osten auf der Grenze der Ost- und Westkammer des Mittelmeers. Erst um 1000 spt (nach 1000 v. Chr.?) empfing es seine Bewohner theils von Norden auf dem Landwege, theils von Osten der das Meer (aus Griechenland und vielleicht aus dem Orient); nach Westen hin war der Verkehr an den weit auseinander tretenden Ksten erschwert. Ueberhaupt ist Italien nicht in dem Mae wie Griechenland auf den Seeverkehr hingewiesen; denn die Ksten sind nur wenig eingeschnitten. Dagegen ist der Boden sowohl in den Ebenen (besonders am Po, wie im westlichen Mittel- und Sd-Italien, wo freilich vulkanische Erscheinungen herrschen) als am Gebirge groentheils fruchtbar an mannigfachen Producten. Landbau (wenn auch nicht vorzugsweise Kornbau) ist der Beruf der Nation wie das Seeleben der der Griechen." Durch ein Gebirge, den Apennin, welcher die Halbinsel der ganzen Lnge nach durchzieht, sind die Bewohner sehr unter einander getrennt, und da sie auch durch das Meer nicht so leicht mit einander in Verbindung treten, so hat sich in Italien nicht wie in Griechenland eine gleichartige Nation gebildet. Erst als nach gewaltsamer Unterwerfung der Bewohner Italiens durch die Rmer gleiches Gesetz und Recht die Völker verband, wurden sie zu gleicher Sprache und Sitte gefhrt. Dennoch waren (der neueren Sprachvergleichung zufolge) schon die ltesten bekannten Völker Italiens smmtlich dem indogermanischen Sprachstamme angehrig, zunchst den Griechen verwandt, und dieselben verbreiteten sich allmhlich von den Alpen bis nach Si-cilien (Sikeler zc.). Die umbrische Sprache erscheint als die lteste, von der sich das Oskische (Sabellische) wie das spter am hchsten ausgebildete Lateinische abzweigte. Die Etrusker sind spter (vielleicht nicht lange vor der Entstehung Roms) als Eroberer eingewandert (wahrscheinlich aus den Alpen). Als die Stadt Rom begrndet wurde, waren in Unter-Italien die Städte Gro-Griechenlands noch blhend, doch ihrem Verfalle nahe; Nord-Italien ward erst spterhin von den Selten besetzt und hie dann Gallia cisalpina. In Mittel-Italien sind besonders drei Völker zu merken, auf deren Grenzen das (wesentlich latinische) Volk der Rmer entstand: die Sabiner, gleich den sdlicheren Samnitern ein Zweig der sabellischen Völker, im Gebirge; die Latiner an der flachen Westkste sdlich von der Tiber; die Etrusker auf der anderen Seite dieses Flusses. Alle drei hatten eine einflureiche Priesterschaft. Bei den Sabinern, die sich im Gebirgs-lande frei erhielten, gab es einen Adel und freie Bauern und sie zeichneten sich durch Vereinzelung und einfache Sitten aus. Bei den Latinern, die von frh her in Alba durch das Bundesfest der latinischen Ferien einen Mittelpunkt ihrer Starnrngenossenschaft besaen, entstanden neben Burgen (Asylen) auf Berghhen (Capitolien) Hauptstdte der Gaue (Geschlechter zc.) i). ') Nur die Sagen erzählen von Einwanderern aus dem Osten (Saturn? Evander eneas in Alba).

9. Alte Geschichte - S. 3

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 3 — Kultur dermgypter: a. Pyramiden von Gizeh. b. Tempelpaläste von Luxor und Karnak. c. Felsengräber bei Theben. (Hieroglyphen und Wandmalereien.) Felsengrab. Sieben Wunderwerke des Altertums: 1. Pyramiden. 2. Babylonischer Turm. 3. Hängende Gärten der Semiramis. 4. Mausoleum. 5. Zeus in Olympia. 6. Koloß von Rhodos. 7. Leuchtturm von Pharos. Handel der Phoinikier (Hansa des Altertums). Sie hatten die unbedingte Herrschaft über den Welthandel. Ihre Handelsartikel waren dreifacher Art: I. Orientalische, besonders indische Waren: a. Zu Lande auf den noch jetzt benutzten Straßen. b. Zur See über Arabien schon seit 1500 v. Chr. (Nil-Kanal). Ii. Oeeidentalische Waren: a. Artikel der Mittelmeerländer. b. Zinn aus Britannien. c. Bernstein von der Ostsee (meist zu Lande an der Weichsel entlang, zur Donau, nach der Pomnndnng). Iii. Erzeugnisse der eigenen Industrie: a. Purpurfärberei. b. Glasbereitung (nicht Fensterscheiben). c. Geräte und Schmuck aus Gold, Silber, Bernstein, Elfenbein, Erz (mehrfach bei Homer erwähnt). l*

10. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 134

1885 - Braunschweig : Vieweg
134 Staatenkunde. lohnender Ertrag abzugewinnen war, mußte im höchsten Grade förderlich auf die geistige und körperliche Entwickelung der europäischen Menschheit wirken. Die Bevölkerung Europas gehört überwiegend der kaukasischen Rasse an; nur die mongolische Rasse hat einige versprengte Zweige (Türken, Magyaren, Finnen) in unserem Erdteile ansznweisen. Die Kaukasier zerfallen in die Gruppen der Germanen (Deutsche, Skandinavier, Engländer), Romanen (Griechen, Walacheu, Jtalier, Franzosen, Spanier, Portugiesen) und Slaven (Russen, Bulgaren, Serben, Kroaten, Tschechen), die an Zahl der Individuen einander nahezu vollkommen gleich stehen, von denen aber die Slaven den größten Raunt einnehmen. Gering an Zahl (5 Millionen), aber dnrch vorzugsweise betriebenen Handel einflußreich, sind die über ganz Europa verteilten Juden. Die heutigen Europäer sind keineswegs die Urbewohner dieses Erdteiles, sondern in vorhistorischer Zeit hierhin eingewandert, wobei die (wahrscheinlich sehr wenig zahlreiche) Urbevölkerung zurückgedrängt wurde und nach und nach verschwand. Reste dieser frühesten Bevölkerung glaubt man in den Basken (in Spanien) zu erkennen. Genaue Durchsorschungen zahlreicher Höhlen haben ergeben, daß in einer noch weiter vor der geschichtlichen Zeit liegenden Periode der größte Teil Europas ein sehr rauhes, nordisches Klima hatte und von Jägerhorden bewohnt wurde, deren Waffen, Geräte und Gebräuche mit denjenigen der heutigen Eskimo vollkommen übereinstimmen. Nur langsam hat die Kultur innerhalb der geschichtlichen Zeit in Europa Wurzel geschlagen; zuerst auf der vielfach zerschnittenen Griechischen Halbinsel, dann in Italien und an einigen Punkten der heutigen Französischen und Spanischen Mittelmeerküste. Hauptsächlich um Bernstein (Elektron) von den Gestaden der Ostsee zu holen, drangen kühne Handelsleute aus gefahrvollen Zügen zu den wilden Horden des Nordens vor oder gelangten (schon 300 Jahre vor Chr.) auf gebrechlichen Fahrzeugen bis zum heutigen Meerbusen von Riga. Später machte sich der Einfluß des Römerreiches nicht nur politisch in Mitteleuropa geltend, sondern durch Verkehr selbst im mittleren Skandinavien. Doch tritt erst gegen das Jahr 1000 unserer Zeitrechnung die Umgebung des Ostseebeckens in das Licht der Geschichte. Hinsichtlich der Religion sind 300 Millionen Europäer Christen, der Rest verteilt sich nahe gleichmäßig auf Juden und Mohammedaner. Die drei großen Zweige des Christentums haben ihre Hauptverbreitung in verschiedenen Regionen unseres Weltteiles. Die römisch-katholische Kirche herrscht vor im Südwestlichen Europa, die protestantische im Nordwestlichen, die griechisch-katholische im Osten. Der ersten gehören vorzugsweise Romanen, der zweiten meist Germanen, der dritten Slaven an. Die allgemeine Bildung und materielle Kultur ist iu den einzelnen Teilen Europas sehr ungleich vertreten. Am höchsten stehen die Germanen in bezng ans Gesittung der großen Volksmassen, Romanen und Slaven bleiben hierin weit zurück. Dagegen haben Germanen und Romanen etwa gleichmäßig hervorragende Persönlichkeiten aufzuweisen, welche Wissenschaften und Künste zur höchsten Entfaltung brachten. Die materielle Kultur blüht vorzugsweife in Zentraleuropa, wo aller anbaufähige Boden längst in Benutzung gezogen, ja, um Ackerland zu gewinnen, die Waldbestände an manchen Orten allzusehr gelichtet worden sind. Die Schätze der Erde, besonders Steinkohlen und Eisen (daneben Kupfer, Zinn, Quecksilber, Silber und Gold) werden mit
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TM Hauptwörter (200)200

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