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1. Illustrierte preußische Geschichte - S. 35

1904 - Breslau : Hirt
6. Ältere Geschichte Preußens. 35 die Arbeit des Kurfürsten. Auch die Staatsgeschäfte im eigenen Lande, dos sich durch die erst jetzt vollständig eingezogenen Landesbistümer Brandenburg, Havelberg und Lebns vergrößert hatte, wurden von Jahr zu Jahr verwickelter. Deshalb setzte Joachim Friedrich (1605) ein „Geheimrats-Kollegium" ein, das die auswärtige Politik und die Finanzen verwaltete, für die Handelsund Verkehrsinteressen sowie für die Landesverteidigung sorgte. Es bildet den ersten Anfang zu dem preußischen Staatsministerium. Freilich wurden diese Reformen, die das Ansehen und den Einfluß der Stünde hätten beseitigen können, wieder unterbrochen, so daß der Große Kurfürst später vou vorn anfangen mußte. Um tüchtige Beamte zu erziehen, gründete der Kurfürst zu Joachimsthal bei dem Jagdschlösse Grimnitz in der Uckermark ein Gymnasium und stattete es mit Einkünften so reichlich ans, daß es 130 teils adelige, teils bürgerliche Schüler unentgeltlich erziehen konnte. ■— Ebenso segensreich wie der Kurfürst waltete auch feine erste Gemahlin Katharina, eine Tochter Johanns von Küstriu. Sparsam und wirtschaftlich wie ihr Vater, betrieb sie in der köllnifcheu Vorstadt eilte Molkerei, deren Milch anf dem „Molkenmarkte" verkauft wurde. Deu dabei erzielten Gewinn sowie ihre sonstigen Ersparnisse benutzte sie, die Not der Armen zu lindern; auch gründete sie die Schloßapotheke, die den Annen die Arzeneien unentgeltlich lieferte. Wie Vater und Mutter waltete das kurfürstliche Paar unter seinem Volke. 6. Ältere Geschichte Preußens. Das Land der heutigen Provinzen Ost- und Westprenßen mit seiner Bernsteinküste war schon den alten Phöniziern bekannt; aber in das Licht der Geschichte tritt es doch erst ums Jahr 1000 n. Chr. Die Römer nannten die Bewohner der baltischen Küste Ästier, d. i. Dstlcnte; später kam für sie der noch nicht genügend erklärte Name Prüften oder Preußen in Gebrauch, während jener Name auf das im heutigen Esthland wohnende Volk der Finnen übertragen wurde. Die Preußen gehören zu dem großen litauischen Stamm, der in Körpergestalt und Sitte vielfach an die alten Deutschen erinnert; die Küstenbevölkerung war mit normannischem Blute durchsetzt. Die Religion der Preußen war wie die aller Heiden Verehrung der Naturkräste: Sonne, Mond, Sterne, Blitz, Donner, Bäume, Seen und viele Tiere waren ihnen heilig; doch beteten sie auch persönliche Götter in heiligen Hainen an. Als höchste Opfergabe galten Menschen und weiße Pferde. Die Preußen wohnten an den lichten Stellen der Wälder, an den Ufern der Seen und Flüffe ans einzelnen Höfen oder in offenen Dörfern; Städte gab es in ihrem Lande nicht. Sie bildeten auch nicht einen gemeinsamen Staat; die einzelnen Landschaften, wie Kulm, Pomesanien, Ermland und Samland, standen unter Häuptlingen; dennoch hat das tapfere Volk, unterstützt durch die Sümpfe, Seen und Wälder des Landes, feine Freiheit und feine Religion lange siegreich verteidigt. Den ersten Versuch, die Preußen zum Christentum zu bekehren, machte (997) Bischof Adalbert von Prag. Zuerst predigte er, durch den König 3*

2. Bd. 2 - S. 916

1837 - Eisleben : Reichardt
916 Afrika. haben sie nur eine Frau, obgleich Vielweiberei erlaubt ist. Ihre Wei- der sollen sehr fruchtbar seyn, gebaren leicht und gehen wieder an ihre Arbeit, als wenn nichts vorgefallen wäre. Den Ackerbau besorgen die Weiber, die Heerden die Männer. Der älteste Sohn beerbt allein den Vater, ohne verbunden zu seyn, den andern Geschwistern etwas her- auszugeben. Stirbt der älteste Bruder und hinterlaßt eine noch des Kindergebarens fähige Wittwe, so ist der jüngste Bruder verbunden, sie zu heirathen, die zu erzielenden Kinder gehören jedoch dem Verstor- benen an. Auch giebt ihm die Heirach kein Recht auf das Vermö- gen des Verstorbenen. — Im Jahre 1836 haben zwei Französische Reisende, Tamisier und Co mb es, die fast ein Jahr in Habesst- nien zubrachten, die Boren-Gallas besucht, welche das Land zwischen dem blauen Flusse (Abawi) und den Wollo-Gallas bewohnen und sich bis an das Meer ausbreiten. Nach ihren Nachrichten, die sie über ihren Besuch mittheilen, sind diese Gallas Heiden, ohne Priester, ohne Tempel und überhaupt ohne Zeichen äußeren Gottesdienstes, übrigens aber von sehr gefälligem Benehmen und gastfrei, und bauen ihr Land gut an. Sie besuchten Gallasstämme, denen vor ihnen, wegen deß Rufes der Wildheit, in dem sie stehen, niemand sich zu nahen gewagt hatte. Von einem Stamme Muhamcdanischer Gallas wurden sie auf ihrem Wege von Gondar (der Hauptstadt Habesstniens) nach der südlich gelegenen Habesstnischen Provinz Schoa ihrer Maul- thiere, Waffen und ihres ganzen Gepäcks beraubt und 8 Tage gefan- gen gehalten, in der Absicht, sie zu tödten. Da jedoch die Reisenden in ihrer Anrede an das Haupt des Stammes große Kenntniß des Islams verriethen, so hielt man sie für Muhamedaner und schenkte ihnen Freiheit und Leben. — Von den außerhalb Habesstniens Grän- zen lebenden Gallasstammen fehlen alle Nachrichten, da kein Europäer zu ihnen gelangt ist. Sie scheinen den ganzen Landerstrich von der Südgränze Habesstniens bis zu den Westgranzen von Melinde und Magadoxo inne zu haben. Noch nennen uns die Geographen als Völker, die in diesen un- bekannten Gegenden des innern Afrikas hausen, die Jaggas oder Schackas, welche südlich von den Gallas, östlich von Niederguinea und westlich von dem Luxatagebirge und dem großen See M a- rawi wohnen und südlich an die Kaffern stoßen sollen und als wilde, rohe, grausame Negervölker beschrieben werden, immer gierig nach Men- schenfleisch und Menschenblut. Alle diese Nachrichten aber sind gänz- lich unzuverlaßig und die Schilderungen von ihrer Grausamkeit höchst übertrieben und beruhen auf Erzählungen von Reisenden, die jedoch diese Völkerschaften nicht selbst besuchten, sondern von den Bewohnern der Küstenländer ihre Nachrichten über diesen bis jetzt noch den Eu- ropäischen Reisenden verschlossenen Theil Afrikas erhielten. Der schon mehrmals erwähnte Reisende Douville behauptet zwar. mehrere dieser Völkerschaften besticht zu haben, aber wir wissen schon, wie geringe

3. Bd. 1 - S. 478

1835 - Eisleben : Reichardt
478 Ionische Inseln. rum lernt auch der des Altgrichischen Kundige so leicht das Neu- griechische verstehen. Die Griechen beiderlei Geschlechts sind im Allgemeinen groß wohlgebaut und stark. Buckliche und Lahme sind selten unter ih- nen. Die Männer haben einen ungezwungenen, stolzen Gang, und sind gewandt in körperlichen Uebungen. Die Griechinnen ha- den im Allgemeinen nicht eben sehr regelmäßige Züge, aber eine sehr weiße Haut, einen sehr schönen Busen, und einen majestäti- schen Anstand, viel Geist, Sanftmuth, ein gefühlvolles Gemüth und eine unbegranzte Hingebung für den Mann. Dem Griechen fehlt es nicht an Genie. Seine Einbildungskraft ist lebhaft und fruchtbar und seine Urtheilskraft richtig. Es bedürfte nur einer zweckmäßigen Leitung, um so viele glückliche Anlagen auszubilden. Die Venezianische Negierung aber suchte, die Griechen in der tief- sten Unwissenheit zu erhalten und ihre Anlagen zu ersticken. Un- ter der jetzigen Brittischen Oberherrschaft hingegen ist schon Vieles für die Verbesserung des Volks - und des gelehrten Unterrichts ge- schehen; ja sogar seit 1824 ist auf einer dieser Inseln, in Eorfu eine Landesuniversität gestiftet worden. Der Grieche ist kriegerisch, aber sucht weniger durch offenen Kampf, als durch List seinen Feind zu besiegen, gesprächig und wortreich, unternehmend, geist- reich und thätig, wenn er seinen Vortheil sieht; dabei aber auch ränkevoll und listig , abergläubisch und unwissend, stolz, streit - und rachsüchtig. Oft vermachen sterbende Griechen ihren Haß den Kindern; diese leisten die Zusage, ihren Vater zu rächen, und halten nur zu treulich Wort, so daß es Erbhaß von mehreren Jahrhunderten her giebt. Oft nahmen sonst die Familie und die Freunde, sogar ganze Dörfer, Theil an diesen Privatzwisten, und die Einwohner eines Dorfes kämpften mit der größten Erbitterung gegen die Bewohner eines andern. In dieser Art von Bürger- kriegen begleiteten die Weiber die Männer zum Kampfe, und auf der Erde liegend, ladeten sie die Gewehre ihrer Männer, während jene auf den Feind feuerten; doch haben seit der Oberherrschaft der Britten diese Kämpfe sehr abgenommen^ und die zunehmende Aufklärung hat auch der Blutrache engere Schranken gesetzt. Seit der Venezianischen Herrschaft haben die Sitten der Griechen, besonders in den Städten, vieles von den Italienischen angenommen und nur auf dem Lande haben sich die Mitten der Griechen vorzüglich in ihrer Nationalität erhalten. Man bemerkt unter andern eine große Eifersucht in Hinsicht ihrer Weiber, welche überhaupt als Sklavinnen behandelt werden. Es ist etwas seyl Gewöhnliches, den Griechischen Bauer bei Tische von seiner Frau bedient werden und ihr und den Kindern den Rest der Speise überlassen zu sehen. Die Weiber müssen die härtesten Arbeiten verrichten. Wenn Fremde in ein Haus kommen, worin sich Frauenspersonen befinden, so ziehen sich diese sogleich in ihr Ge-
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