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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

3. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

6. Der Unterricht in der Geschichte - S. 27

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Kaiser Wilhelm I. ^ ‘ genommen. Jetzt nahte das gefürchtete dänische Kriegsschiff Rolf Krake und beschoß von der Seeseite aus die anstürmenden Preußen. Nach einer Stunde mußte Rols Krake sich schwer beschädigt zurückziehen. Hierauf folgte ein achtwöchiger Waffenstillstand. Die Bedingungen des Friedens, welche Deutschland stellte, waren mäßig, steigerten sich aber, als die Dänen alle billigen Forderungen zurückwiesen. So begann der Kampf aufs neue. Während des Waffenstillstandes hatten die Dänen die Insel Alsen stark befestigt. Eine Brücke über den Meeresarm zu schlagen, war den Deutschen unmöglich. Dennoch ordnete der Oberbesehlshaber Prinz Friedrich Karl den Übergang an. Am 29. Juni, nachts 12 Uhr, setzten die Mannschaften auf Kähnen möglichst geräuschlos über. Nur zu bald wurden die Dänen aufmerksam und überschütteten die Ankommenden mit einem heftigen Kartätschenfeuer. Die Preußen sprangen aus den Kähnen, erreichten durch das Wasser watend das Ufer und erstürmten die dänischen Batterien, wobei^ sie durch immer mehr ankommende Kameraden unterstützt wurden. rzrüh 6 Uhr befanden sich die Dänen in voller Flucht. Die Friedensunterhandlungen, welche nun erfolgten, fanden in Wien ihren Abschluß. Der König von Dänemark entsagte allen Rechten auf die Herzogtümer Schleswig-Holstein, die von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet werden sollten. Ii. 1866, 3. Juli. Königgrätz. Die gemeinsame Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein gab bald zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich Veranlassung. Den Zwist zu beseitigen, wurde die Verwaltung der Herzogtümer getrennt, ohne das^ gegenseitige Besitzrccht aufzuheben. Österreich übernahm Holstein und Preußen Schleswig. Als aber die Österreicher öffentliche Versammlungen abzuhalten gestatteten, in denen die Preußen gröblich geschmäht wurden, rückten diese in Holstein ein, die gemeinsame Regierung wieder herzustellen. Daraufhin rüstete sich Österreich zum Krieg gegen Preußen. Die Hauptschlacht in diesem, dem deutschen Kriege, fand am 3. Juli 1866 bei Königgrätz statt. Die drei preußischen Armeen unter dem Prinzen Friedrich Karl. dem Kronprinzen Fritz und dem General Herwarth von Bittenseld erfochten auf ihrem Einmarsch in Böhmen Sieg ans Sieg und näherten sich einander immer mehr. Um die Preußen auszuhalten, wollte der österreichische Oberbefehlshaber Feldzeugmeister Benedek einen Hauptschlag gegen sie Jühren. Er bereinigte die Reste der geschlagenen Armeen mit seinen -truppen und bezog eine äußerst günstige Stellung zwischen Sadowa und Königgrätz, von der Elbe und dem morastigen Flusse Bistritz gedeckt. König Wilhelm war eben bei seinem Heere eingetroffen. Der Kriegsrat, den er noch in der Nacht abhielt, beschloß, dem Angriffe der Österreicher zuvorzukommen. Früh 8 Uhr begann die Schlacht. Nach 2 Stunden heißer Anstrengung war der Feind hinter die Bijtritz zurückgedrängt. Jetzt erfolgte ein verheerendes Oranatfener der Österreicher. Trotz stundenlangen Ringens kamen die Preußen nicht einen Schritt weiter vorwärts.

7. Der Unterricht in der Geschichte - S. 185

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Friedrich Wilhelm Iv. *85 Ais Krön Prinz machte er sich mit allen Zweigen der Verwaltung und den nötigsten Staatsgeschäften bekannt. Lchon^damatt ging sein Wunsch dahin, die Provinzialstände zu allgemeinen deutschen Reichsständen umgebildet zu sehen. Bei seinem Regierungsantritte nahmi er sich vor. im Einvernehmen mit Österreich aus dem Staatenbmide Deutschland einen Bundesstaat zu schaffen. „Freie Fürsten, freie Volker , wa ’tine|ie'wr er die Künste liebte, davon legt der Ausbau des Kölner Dome^ und der der Marienburg Zeugnis ab. Ebenso begünstigte er die Wissenschaften. Handel und Gewerbe. Acker- und Bergbau gediehen unter seiner Regierung. In Essen hob sich Krupps Stahlsabnk zur größten Geschützfabrik der Weltbund in Berlin überflügelten Borstgs Maschinenfabriken den ausländischen Mitbewerb. Tax frvithe Erfakrunaen. Da kani das Jahr 1848. Das nnge-stilme Drängen vieler Völker Eurovas nach freieren Versaffungen, Bürger-bewastnnnq u. dgl- hatte sich bis nach Deutschland verpflanzt. Zwar gab Friedrich Wilhelm 1847 seinem Lande eine freiere Versaffung durch Einbkrnsung des vereinigten Landtags, aber das flenngte dm, Volke nicht. Noch erhoffte man alles Heil von der m Frank,int a. 3 . tagenden deutschen Nationalversammlung, welche anstelle des Lundes- taaes getreteu war. . Allein es Hatte sich bereits eine Revolutioiispartei gebildet, die an allen Orten die Flammen des Aufruhrs schürte. Zn blutigen Aufständen, den Märzunruhen, kam es zuerst in Wien, dann in Berlin. H^hatten sich Revolutionsmänner ans allen Ländern eingefunden. Sie hetzten die Massen auf, die in blinde Wut gerieten und vom Könige verlangten, seinen Bruder, deu ihnen verhaßten Prinzen Wilhelm von Preußen zu entfernen, die Stände mit gesetzgebender Gewalt auszurüsten u. a. m. Friedrich Wilhelm gab seine Zusage. Voll Freude Über die Errungenschaft brachte das Volk dem Könige eine lärmende Huldigung dar. ev schien alles gut zu sein. , Damit war den Unruhestiftern nicht gedient. ]te wollten einen großen Aufstand. Der Schloßplatz sollte geräumt werden, aber ein aus; gewiegelter Hanfe blieb trotzig stehen und schrie: »Militär fort!“ Da fielen zwei Schüsse. „Das ist Verrat! Zu den Waffen!" schrie die Menge. Im Nu entstanden Barrikaden und ein erbitterter Straßenkamps zwischen Militär und Pöbel entspann sich. Das Militär rückte siegreich vor, doch der König, dem das Herz blutete, befahl den Rückzug der Truppen und gestattete die Volksbewaffnung (Bürgerwehr). Dadurch wurde der zügellose Pöbel nur noch frecher. Erst ein kräftiges Ministerium, „das Ministerium der rettenden That", brachte die Widerspenstigen zur Ruhe. Während dieser Unruhen hatte die Nationalversammlung zu Frankfurt ct. M. nach vieler Mühe eine deutsche Reichsverfafsung zustande gebracht, au deren Spitze der preußische König als deutscher Kaiser stehen sollte. Friedrich Wilhelm lehnte das Anerbieten mit den Worten

8. Der Unterricht in der Geschichte - S. 201

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Sorge für das Wohl der Arbeiter. 201 Herstellung des deutschen Reicbes für die deutsche Nation auch nach innen das Wahrzeichen deutscher Größe sein. Möge dem deutschen Reichskriege, deu wir so ruhmreich geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfrubcu folgen. Das walte Gott!" Der Reichstag hatte zunächst die Verfassung des deutschen ^neiches zu beraten und festzustellen. Das deutsche Reich besteht aus 26 Staaten. Der jedesmalige König von Preußen führt den Titel: „Deutscher-Kaiser." Der deutsche Kaiser beruft deu Reichstag, eröffnet, vertagt und schließt ihn. Er verkündet die Reichsgesetze und ernennt die Reichsbeamten. Mit Zustimmung des Bundesrates hat er als oberster Kriegsherr das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen. Die Reichsgesetzgebung wird durch den Bnlidesrat und den Reichstag ausgeübt. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Bundesfürsten. Deu Vorsitz sührt der vom Kaiser ernannte Reichskanzler. Alle den: Reichstage zugehenden Gesetze hat der Bundesrat vorzuberaten. Der Reichstag geht aus allgemeinen und direkten Wahlen hervor. e) Reiche Friedensarbeit. Was Kaiser Wilhelm seinem Volke versprochen, hat er gehalten: das deutsche Kaiserreich ist eiu Reich des Friedens geworden. Es war sehr natürlich, daß die Franzosen den Gedanken an „Revanche" nicht fallen lassen würden. Daher mußte die Wehrkraft, Tüchtigkeit und Schlagfertigkeit der deutschen Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande gefördert werden. Durch die Einführung neuer Maße, Gewichte und Münzen in ganz Deutschland ist der Verkehr in den einzelnen Bundesstaaten bedeutend erleichtert worden. In ganz Deutschland, mit Ausnahme Bayerns und Württembergs, kam das Post- und Telegraphenwesen unter kaiserliche Verwaltung. Das Eisenbahnwesen erfuhr einheitlichere Gestaltung, desgleichen die G e r i ch t s v e r s a s s it n g. Zur Hebung des Handels wnrde der Ems-Jadekanal gebaut und der Nord-Ostseekanal in Angriff genommen. Durch Anlegung von Kolonie e n in Afrika kamen dem deutschen Lunde neue Besitztümer zu. Kurz nach dem Kriege blühte das Großgewerbe mächtig empor, während das Kleingewerbe einging. Manch „kleiner" Handwerksmeister wurde Lohnarbeiter, weil er als solcher mehr Geld verdiente. In dieser Zeit, (Gründerzeit von 1871—187 3) wurde in den großartigen, neu gegründeten Fabriken ein Übermaß meist billiger und schlechter Ware erzeugt, die keilten Absatz mehr sand. Da kam der große „Krach" und mit ihm der Stillstand der Geschäfte, wodurch viele Arbeiter brotlos wurden. Es traten Volksversührer aus, welche die Unzufriedenheit unter den Arbeitern schürten, und selbst besser Gesinnte ließen sich verleiten, in das Lager der Umstürzler überzugehen, einer Volkspartei, die weder Ehrfurcht vor Gott, noch Achtung vor Menschen besitzt. Da die Zertrümmerung der „alten Gesellschaft" das Ziel der Umstürzler ist, meinten zwei elende Geschöpfe, dasselbe lasse sich am leichtesten erreichen durch Ermordung des deutschen Kaisers. Deshalb erfolgten

9. Der Unterricht in der Geschichte - S. 213

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Kaiser Wilhelm Ii. 213 wurde Prinz Wilhelm auch in die Civilverwaltung eingeführt. Er arbeitete zuerst im auswärtigen Amte und dann im Finanzministerium. b) Kraftvolle Herrscherttmigkeit. Am 15. Juni 1888 bestieg Kaiser Wilhelni Ii. den Thron. Als Kriegsherr erließ er einen Erlaß an die Armee und als Landesherr einen solchen an das Volk. Beide waren in einem Tone gehalten, der von Herzen kam und zu Herzeu ging. In dem Erlaß: „A n m ei u V ol k!" gelobte er: „Ans den Thron Meiner Väter berufen, habe Ich die Regierung im Ausblicke zu dem Könige aller Könige übernommen und Gott gelobt, nach dem Beispiel Meiner Väter Meinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu fein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu fein." Wie fest das deutsche Reich gegründet ist, läßt sich daraus erseheu, daß, als der 29jährige Kaiser Wilhelm zum ersten Male den deutschen Reichstag eröffnete, die deutschen Fürsten der Feierlichkeit beiwohnten. Und mit welchem Jubel wurde der Kaiser bei seinen Besuchen an den deutscheu Fürstenhöfen begrüßt! Das war eine Belehrung für das Ausland, welches nach Kaiser Wilhelms I. Tode eine Lockerung des deutschen Zusammenhalts voraussehen wollte. Seine Friedensliebe hat Kaiser Wilhelm aller Welt in den anstrengenden Besuchsreisen bekundet. Soviel steht fest, Kaiser Wilhelm vermeidet den Krieg, so lange es geht, er fürchtet aber auch den Kampf nicht, und sei es ein Kampf auf Leben und Tod. Daher ist fein Bestreben daraus gerichtet, die Wehrkraft zu Wasser und zu Lande zu erhöhen und sich möglichst oft von den Leistungen feiner Truppen zu überzeugen. Unausgesetzt ist er thätig, er nimmt jede Gelegenheit wahr, sich in den Provinzen umzusehen. Verschiedene Städte unserer Provinz haben sich seines Besuches erfreut. Als Schirmherr des evangelischen Glaubens vollzog er 1892, den 31. Oktober, die Weihe der wiederhergestellten Schloßkirche zu Wittenberg. In jeglicher Beziehung erweist er sich als ein Förderer der Künste und Wissenschaften. Überall legt er die bessernde Hand an. Wenn es gilt, sittlich verwahrloste Zustände zu beseitigen, ist er der erste, der kräftigen Anstoß dazu giebt. Auf verschiedenen Gebieten strebt er Reformen an. Seine Fürsorge für die Arbeiter zeigt sich in der von seinem Großvater begonnenen. und unter ihm fertig gestellten Arbeiter alters-, Arb eiterunfall- und In validitätsversicher nng. Zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sucht er den Frieden zu pflegen. Es ist ihm gelungen, durch persönliche Vermittelung einen broheuben Aus-staub der rheinischen Bergarbeiter zu beseitigen. Zur besseren Sicherstellung der deutschen Küsten erwarb er von Euglanb die Insel Helgolanb (1890). Bei Besitznahme dieser Insel strahlten ihm weithin die Worte entgegen: „ Helgolanb grüßt bich, Kaiser!"

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in
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