2.54
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Länder an der Nordwestküste.
straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis
zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü-
sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des
Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von
Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan
St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in
nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern
sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben.
Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser
Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern
südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone
liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt
milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord-
asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen
außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen
von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg«
lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von
Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die
Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk,
kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch-
fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten
Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben
sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge-
wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste,
welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die
Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von
Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über,
Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß
die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer-
stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut
an die Russen abgeben müssen.
») die den vereinigten Staaten von Nordamerk,
ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser
Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz
von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große
Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet.
b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil
der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver
an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen
Nordwestküste gehört. ,
c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen
Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum
Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt
Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und
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Extrahierte Personennamen: Elias
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Nordamerika Russischen_Nordwestküste Nordamerk Oregon Oregon Russischen
Nordwestküste
Asiatische- Rußland.
rsh
ten Diamanten und der ungeheuer groß» Sahretchthum
bemerkenswerch.
Dies große Land, viel größer als ganz Europa,
ist noch sehr wenig bewohnt, so daß die Zahl der Ein-
wohner kaum 12 Millionen beträgt. Außer Russen
und den Kaukasischen Völkerschaften, giebt es hier sehr
vielerlei Volksstämme, z. B. Tataren, Kalmücken, Kir-
gisen, Buräten, Tungusen, Tschuwaschen, Tscheremis-
sen, Wvtjäken, Mordwinen, Ostjäken, Samojeden, Kor-
jäken und Tschuktschen (diese L Völkerschaften bewohnen
die nördlichsten Wildnisse des Landes), Kamtschadalen,
(Bewohner der Halbinsel Kamtschatka), Aleuten unv
Kurilen, (Bewohner der Inselnketten bei Kamtschatka).
Ein Theil der Einwohner bekennt sich zur christlichen
Religion, vorzüglich zur Griechischen Kirche, ein Theil
zur Muhamedanischen Religion und ein Theil zum
Heidenthum.
Dieses Land gehört dem Kaiser von Rußland,
macht einen Bestandtheil des Russischen Kaiserreichs
aus, und besteht aus den Kaukasischen Ländern, den
Königreichen Kasan und Astrachan und der ungeheu-
ren Landschaft Sibirien, wozu noch die Kirgisen-
Steppe kommt.
3) in den Kaukasischen Ländern, welche zwischen dem
schwarzen und Kaspischen Meere, zu beiden Seiten des Kaukasus
liegen, und zum Theil von Völkerschaften bewohnt werden, die
sich noch in einer gewissen Unabhängigkeit von der Russischen
Herrschaft erhalten haben: Tiflis, Stadt, südöstlich von der
Krim, am Kur und auf der Südseite des Kaukasus, mit einiger
Industrie und lebhaftem Handel, verschönert und vergrößert sich
immer mehr, und hat 32,000 Einwohner. — Eriwan, Stadt,
welche erst 1828 von Persien an Rußland gekommen ist, liegt
südlich von Tiflis. Südlich von Eriwan erhebt sich der bekannte
hohe Berg Ararat.
b) in den Königreichen Kasan und Astrachan, welche
auf der Westseite des Uralflusses und des Uralgebirges liegen:
Kasan, große Stadt, östlich von Moskau, hat viele Fabriken,
beträchtlichen Handel, eine Universität und 57,000 Einwohner.—
Orenburg, feste Stadt, südöstlich von Kasan, am Uralflusse,
ist eine Hauptniederlagc der Mittelasiatischen und Russischen Waa-
ren. — Astrachan, große Stadt, mordöstlich von Tiflis, auf
einer Insel der Wolga, die 12 Meilen davon in vielen Mündun-
gen sich in das Kaspische Meer ergießt, hat viele Fabriken, star-
ken Handel, wichtige Fischerei und 40,000 Einwohner.
c) in der Kirgisen-Steppe, welche nördlich vom Ka-
spsschen Meere, vom Aralfes und von Turkcstan liegt, sind keine
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Tschuwaschen Kamtschatka Kamtschatka Griechischen_Kirche Kaukasischen_Ländern Kasan Astrachan Sibirien Kaukasischen_Ländern Kaspischen_Meere Tiflis Kaukasus Tiflis Kasan Astrachan Kasan Moskau Orenburg Kasan Russischen_Waa- Astrachan Tiflis Wolga
272
Iii. Südamerika.
Ken Zone gelegenen Amerikanischen Länder. Hauptges
genstände der Kultur sind: Zucker, Kaffee, Baumwolle
und Cacao. Das Mineralreich ist an der Küste arm,
im Innern noch nicht untersucht.
Die Einwohner, deren Zahl ohne die in Freu
heit lebenden Indianer 200,000 beträgt, bestehen außer
diesen aus Europäern und deren Nachkommen, aus
Negern, die im Trittischen Antheile jetzt frei, hinge,
gen in dem Antheile der Franzosen und Niederländer
noch Sklaven sind, und aus Mischlingen. Im unzu-
gänglichen Innern halten sich Maronrneger, d. h.
entlaufene Negersklaven, die in einer freien republikani.
schen Verfaffung leben, auf. Ein kleiner Theil des
Landes ist erst in Kultur genommen, und zwar nur in
der Nähe der Küste. Industrie ist nicht vorhanden,
aber der Handel ist wichtig. Von diesem Lande haben:
a) die Britten die Kolonien Demerary, Essequcbü
und Berbice mit der Hauptstadt Stabroek jetzt George-
town genannt, an der Mündung des Demerary, südöstlich von
der Mündung dechorinoco, regelmäßig angelegt und mit ansehn-
lichem Handel.
b) die Niederländer die Kolonie Surinam, mit der
Hauptstadt Paramaribo, der größten Stadt in Guayana, am
Surinam, 4 Meilen von seiner Mündung, südöstlich von Sta-
broek, ist nach Niederländischer Ärt gebaut, treibt lebhaften Han-
del und hat 20,000 Einwohner.
c) die Franzosen die Kolonie Cayenne, mit der Haupt-
stadt Cayenne, südöstlich von Paramaribo, auf der Lnsel
Cayenne, im Flusse gleiches Namens.
Peru.
Die Gränzen sind gegen Norden Ecuador, gegen
Osten Brasilien, gegen Süd-Osten und Süden Boli«
via und gegen Westen das stille Meer. Die Größe
dieses Landes, welches mit einem schmalen Küstenstreife
in Norden beginnt und mit einem dergleichen in Sü-
den endigt, beträgt 28,000 O.meilen.
Peru besteht aus sehr verschiedenen Theilen, näm,
lich aus dem schmalen Küstenlands, einer wahren Sand-
wüste, wo nur die an den hindurch gehenden Flüssen
gelegenen Gegenden angebaut und bewohnt sind, ähn-
lich den Oasen in Afrika; dem Gebirgsftriche, einer 8
bis 10,000 Fuß erhabenen Hochfläche zwischen den ver-
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Extrahierte Personennamen: Maronrneger Paramaribo
Extrahierte Ortsnamen: Essequcbü Guayana Surinam Niederländischer Brasilien Afrika
283
Chile.
Chile.
Dieses lange und schmale Küstenland, das im Nor-
den durch die Wüste Atacama von Bolivia und im Osten
durch die Anden von den la Platastacuen und Patago-
nien geschieden wird, stößt im Westen und Süden an
das stille Meer, welches hier den Busen von Guai-
teca bildet, in welchem die zu Chile gerechnete große
Insel Ehiloe liegt. Mit Einschluß dieser Insel be-
trägt der Flächeninhalt von Ckile 6600 Qmeilen.
In der Nähe des Meeres besteht Chile aus einem ebe-
nen Küstenstriche, der im nördlichsten Theile dem Kü-
stenlande Perus gleicht; hingegen im Innern aus einem
Gebirgslande mit schönen fruchtbaren Thälern von
den Anden oder Cvrdilleren gebildet, welche die
Gränze von Chile gegen die la Platasiaaten und Pa,
tagonien bilden, und viele noch thätige Vulkane enthal-
ten. Nur durch äußerst beschwerliche Gebirgspässe hat
Chile mir den östlich gelegenen Ländern Verbindung.
Unter den zahlreichen Flüssen, welche alle von den
Anden kommen und ihre Mündung in das stille Meer
nehmen, ist keiner bedeutend groß. Das Klima dieses
Landes, welches in der südlichen gemäßigten Zone liegt,
ist warm und trocken in Nordchile, gemäßigt und feuch-
ter in Südchile; aber überhaupt gesund und angenehm,
da auch die Nähe der Cordilleren und die Seewinde
die Sommerhitze mäßigen. Nur giebt es öfters Orka-
ne und Erdbeben.
Die Produkte stnd ohngefähr dieselben wie in
den la Platastaaten; doch hat Chile einen größern Reich-
thum an edlen und unedlen Metallen und an andern
Mineralien. Europäische Getreide- und Gemüsearten
kommen gut fort, 'aber für tropische Gewächse, z. B. Kaffee,
Zucker rc. ist das Klima nicht warm genug. Die Zahl
der Einwohner, gleichfalls aus Weißen und Kreolen,
Indianern und Mischlingen bestehend, mag vielleicht
kaum eine Million betragen, wobei jedoch die Araa-
canen oder Araucos, Indianer, die sich stets bei
ihrer Unabhängigkeit behauptet haben, und Südchile
bewohnen, nicht gerechnet stnd. Diese letztern, tapfere
und gut bewaffnete Krieger, bilden einen unabhängigen
Indianer-Freistaat, welcher den Namen Arauco führt
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296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc.
gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen-
reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt.
Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge-
hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen
und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen,
so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn
scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt
Santa Cruz.
Die Salomonsinseln oder Nengeorgien.
Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen
Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie-
gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber
einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten
sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören
größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race,
gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör-
fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick,
lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst
unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt
Isabell.
Die Louisiade.
Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen
Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst-
lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi-
schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat,
voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele
Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin«
gen und zu der negerartigen Race gehören.
Neuguinea.
Diese größte unter den Australischen Inseln liegt
nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor-
resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo-
lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe-
kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man
die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu-
erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be-
sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb-
inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-
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2
den libyschen und arabischen Wstengebirgen zu einem kulturfhigen Boden und durch seine steten Anschwemmungen das Nildelta zu einer der reichsten Ebenen der Erde. Die Natur des Landes mute notwendig den Charakter seiner Bewohner bestimmen; die ernste Landschaft, von den Felsketten und end-losen Wsten umgeben, mit ihren festen Bildern und Formen gab den gyp-tern Stetigkeit des Sinnes; die Nilwasser regelten die Arbeit und trieben zu geordnetem Leben. Der Lauf der Sonne ward in gypten in alter Zeit be= rechnet und der Kalender (das Sonnenjahr) festgestellt; hier entwickelte sich am frhesten das Streben, die Ereignisse festzuhalten und den kommenden Ge-schlechtem in einer Schrift (der Bilder- x) oder Hieroglyphenschrift) zu ber-Mitteln.
2. Religion und Staatsverfassung.
In der Natur des Landes wurzelten die religisen und staatlichen Formen. Ein allerzeugendes Wesen war Gegenstand der Verehrung; dem das Leben begrndenden Nil oder der Sonne ward es gleichgestellt; in den verschiedenen Bezirken des Landes fhrte es besondere Namen, wie Ra, Ptah, Amnion; in menschliche Gestalten, die oft Tierkpfe zeigten, oder auch in Tiergestalten 2) hllten sich diese Götter; jeder Bezirk besa ein heiliges Tier; der Apisstier, der zeugende Sonnengott, in Memphis (sdl. von der Spitze des Deltas) scheint zuletzt der vollendetste Ausdruck der Gottheit in tierischer Gestalt gewesen zu sein; eine zahlreiche Priesterschaft vertrat den Kult.
Wie die berflutung das gesamte Land beherrschte, so fhlte man frh das Bedrfnis nach einer obersten, durchgreifenden Macht, welche die Gewsser gleichmig in alle Landschaften leitete3). So entstand ein mit unbeschrnkter Hoheit waltendes Knigtum, das gttlichen Charakter trug; ein Heer von Beamten stand unter dem Pharao; dieser zeigte sich nur in feierlicher Prozession dem Volk; wer sich ihm nahte, warf sich zu Boden, und die hchste Gunst war es, seine Kniec zu umfassen.
3. Der Totendienst und die Bauten.
Die Sorge fr das Leben nach dem Tode beherrschte die Thtigkeit des gyptischen Volkes. Der Geist, der im Leibe seinen Wohnsitz hat, schien den Zusammenhang mit ihm auch nach dem Tode zu bewahren; darum galt es, den Krper durch die Kunst der Einbalsamierung zu erhalten (Mumien). Im Westen, im Grenzgebiet der libyschen Wste, war die Heintat der Toten; hier schuf man sich ein Grab, eine Wohnung fr die Ewigkeit", einen Bau aus Ziegeln oder, wie in Obergypten, ein Felsengrab; so entstanden in der libyschen Kette ganze Totenstdte. der dem Sarkophag des Knigs erhob sich eine Pyramide; sogleich beim Regierungsantritt traf der König die Ma-regeln fr die Herrichtung seines Grabes, und je lnger er herrschte, um so gewaltiger erhob sich der Bau 4).
1) Zeichen fr Begriffe ober Silben ober einzelne Laute.
2) Das unwanbejbare Wesen der Götter scheint in dem stets gleichen instinktiven Leben der Tiere verstnnbilblicht zu sein.
3) So schuf das Knigtum oberhalb von Memphis den Mrissee, einen gegrabenen Wasserbehlter, der fr die Zeiten des Wassermangels die Gewsser in sich aufnahm.
4) Die grte noch erhaltene bei Memphis ist 140150 m hoch.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
193
Perser, betrieb Ackerbau oder Viehzucht, bildete ein rauhes, abgehärtetes Volk, welches Lederkleider trug, mäßig lebte, Anstrengungen leicht ertrug und sich daher leicht zu einem tüchtigen, abgehärteten Kriegsvolke heranbilden ließ. Das Hochland Persien, etwa 40—50 000 Quadratmeilen, zeigt verschiedene Beschaffenheit. Die sandige und sehr heiße Südküste ernährt nur hier und da einige Personen, bildet aber im großen eine Wüste mit wandernden Dünen, so daß Heerzüge hier elend endigen. An der Westgrenze am Euphrat und Tigris hin erstreckt sich von Süden nach Norden ein rauhes, steiles Gebirge, mit wenigen Pässen, bewohnt von räuberischen Stämmen. Nach Norden zu wird Persien kalt und gebirgig, nur von Kamelzüchtern bewohnt und durch ein Gebirge von Medien im Nordosten geschieden. Dagegen sind zwischen den Dünen und heißen Sandflächen der südlichen Meeresküste und der Hochsteppe Persiens die Thäler von Kasrun, Schiras und Merdascht zwischen hohen, 8000 Fuß aufsteigenden Bergzügen stufenartig übereinander eingesenkt und gelten für die ergiebigsten Gebiete des Landes. In diesen Thälern mildern Seewinde die Hitze, herrscht daher ein steter Frühling, wechseln Haine von Myrten und Cypressen und Obstbaumhaine mit Weinreben, Blumenteppichen der Gärtey und den berühmten Rosengärten. Nördlich und östlich von diesen Paradiesen dehnen sich über die Hochflächen treffliche Weidestrecken aus bis zur Steppe der Hochfläche und zum kahlen Gebirgslande.
Eine große Veränderung trat im Leben der Perser ein, als sie aus einem Hirtenvolke zu einem erobernden wurden und nun auf Kosten der unterjochten Völker als Staatsbeamte oder stehendes Heer behaglich lebten. Denn überall gab es Burgen mit Garnisonen, so daß man 100 000 Soldaten als Besatzungen brauchte. Dazu kamen noch als Leibgarde 10000 Unsterbliche (so genannt, weil es nie weniger sein durften), 2000
Körner, Die Kampfe im Altertum. 13
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
268
81. Krieg mit dem Zn-ierfürsten porus.
(327 v. Chr.)
Im Frühjahre 327 ging Alexander mit seinem Heere, welches bedeutend durch seine Verbündeten verstärkt war, unter großartigen Festlichkeiten aller Art über den Indus, um den Porus, den mächtigsten König des Fünfstromlandes, die Überlegenheit des macedonischen Heeres empfinden zu lassen. Er betrat ein Land, in welches vor ihm noch kein Europäer gekommen war. Dasselbe bestand zum Teil aus hohen malerischen Gebirgen, zum Teil aus fruchtbaren Ebenen, durch welche fünf mächtige Ströme zogen. Man nannte dieses Gebiet daher Fünfstromland. Zwischen diesen Flüssen lagen indische Königreiche, Fürstentümer und Republiken, doch galten Porus und der Fürst von Taxila für die mächtigsten Herrscher dieses Gebietes, welche eben in großer Feindschaft miteinander lebten, weil jeder von ihnen der mächtigste sein wollte. Um einen Helser zu haben, hatte sich Taxila dem Alexander unterworfen und kostbare Geschenke übergeben, nämlich 3000 Opserstiere, 10 000 Schafe, 30 Kriegselefanten, 200 Talente Silber und 700 indische Reiter.
Nachdem Alexander gymnastische Spiele, Umzüge und Opfer als feierliche Eröffnung des neuen Feldzugs zum besten gegeben hatte, setzte das Heer mittels einer Schiffbrücke und auf Indus-fahrzeugen über den breiten Strom und brachte am andern Ufer den Göttern neue Opfer. Alsdann zog es weiter nach Taxila durch herrliche, im Frühlingsschmucke prangende Gefilde, sah im Norden das Schneegebirge Kaschmirs, im Süden weite, mit unabsehbaren Reisfeldern bedeckte Ebenen voll fremdartiger Gewächse aller Art, bewunderte die seltsamen Trachten und
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Taxila Alexander Alexander Alexander
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
248
Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!"
Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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überflutet das Thal bis an den Fuß der Berge und steht Ende September 26 Fuß über dem niedrigsten Wasserstande, um sodann langsam wieder zu fallen. Dieses Steigen und Fallen dauert vier Monate und befruchtet das Land, weshalb man das Wasser in Gräben und mittels Schöpfrädern nach höheren Gegenden leitet. Denn Regen fehlt ganz oder ist unzureichend in dem heißen Lande; nur im Delta giebt es von Zeit zu Zeit Regengüsse und kühlt der acht Monate hindurch wehende Nordwind.
Diese Natur des Landes führte die Bevölkerung schon in den frühesten Zeiten zum Ackerbau, zum Anlegen fester Wohnsitze, zur Beobachtung der Natur und zu Erfindungen. Man mußte sich die Zeiten der Überschwemmung merken und sie voraus berechnen, was nur mittels Beobachtung der Gestirne möglich war. Zugleich mußte man die schlammbedeckten Äcker ausmessen lernen, um sie nach der Überschwemmung den Eigentümern wieder zuzuweisen, mußte sich mit Vorräten für die Zeit der Überschwemmung versehen und den Nil mit Schiffen befahren lernen, für Zeiten des Wassermangels Kanäle und Wasserbecken anlegen und den Fluß durch Dämme einfassen.
Nach Stand und Beschäftigung teilte sich das Volk in Kasten, deren oberste die Priester und Krieger bildeten; die Zahl der übrigen kennt man nicht. Alles Land gehörte den beiden ersten Kasten, denn das Volk war nur Pächter. Dem König schrieben die Priester für alles und jedes ein bis ins kleinste gehendes Zeremoniell vor, auch entschieden sie, ob er dürfe einbalsamiert werden. Die Priester bildeten den wissenschaftlich gebildeten Teil des Volks, waren also Ärzte, Richter, Baumeister, Gesetzkundige, Schriftsteller u. s. w. und ordneten Lebensweise, Beschäftigung u. s. w. des Volks bis ins kleinste durch das Zeremoniell der Religionsvorschrift. Ägypten war also ein Priesterstaat, in welchem jeder einer Zunft angehören mußte, selbst die Diebe, die unter einem Diebeshauptmann standen.
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