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1. Die alte Geschichte - S. 12

1861 - Eisleben : Reichardt
12 492 Anfang derperserkriege gegen Griechenland. Rache gegen Atheng) und Eretria bewog den Darius zu diesen Feldzügen. Den Verlauf derselben siehe bei der griechischen Geschichte. Aufdarius folgt .Terxes (485—465). 2. Jegypten. 3009 Menes, Erbauer von Memphis,r) erster König von Aegypten. Das Nilland s) zerfiel in O b crägyp ten (Hauptstadt T h e b e n), M i t t e l a g y p t e n (Hptstdt. Memphis) und Unterägypten (Hptstdt. Sais). Das Volk theilte sich in 4 strenggesonderte Kasten: Priester, Krieger, Gewerbe- u. Ackerbautreibende, Hirten. Die Religion war wesentlich Naturdienst, der sich in viele Gottheiten zersplitterte (z. B. Amun, Isis und Osiris, Thot, Ptah). Auch Thiere als heilig verehrt, besonders der Stier Apis in Memphis.t) Glaube an Se ei e n w a n d e r u ng und Vergeltung nach dem Tode. Einbalsamirung der Leichen (Mu- mien). Felsengräber. Pyramiden (Königsgräber) und Obelisken. Alle Wissenschaft in den Händen der Priester. — H i e r o g ly p h en sch r ist, theils eigentliche Bilderschrift, theils Lautschrift, u) Pa- pyrus. 2500—2400 Die Pyramidenerbauer Cheops (Chufu) Chephren (C ha fra) und Mycerinuö (Menkera). Ihre Pyramiden bei Memphis (jetzt bei Gizeh unweit Kairo). Die höchste, die des Cheops, ist noch jetzt 450 Fuß hoch. v) In der Nähe der kolossale Sphinx ti) Wie ließ sich Darius stets daran mahnen? r) Er leitete zu diesem Zwecke den Nil etwas ostwärts ab. s) Von den Einwohnern Chemi genannt, d. i. schwarzes Land, im Gegensatz zur weißen Wüste. Hebräisch Mizrajim. t) Er galt als Sinnbild der Sonne und mußte schwarz sein mit einem weißen Fleck auf der Stirn. — Andere heilige Thiere waren Ibis, Katze, Krokodil, Ichneumon, selbst gewisse Käfer. u) Den Anfang zur Entzifferung der H. machte der Franzose Champollion. Das dreisprachige Denkmal von Rosette gab den ersten Schlüssel dazu. v) Einst maaß sie 480 Fuß. Die ganze Peterskirche zu Rom hätte Platz in ihr. Die Bauarbeiter verzehrten für 2^2 Million Thaler allein an Rettig, Zwiebeln und Knoblauch.

2. Das Mittelalter - S. 132

1889 - Gotha : Perthes
der zum evangelischen Bekenntnis bertrat, den preuischen Ordensstaatx) in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, das indes polnisches Lehen blieb. Rckblick. Die gesamte Christenheit des Abendlandes, wie sie zuletzt in der ppstlichen Theokratie zusammengefat war, hatte wesentlich die gleichen Kulturformen angenommen, in der Kirche die feste rmische hierar-chische Gliederung und glnzende rmische Kultusausstattung, im Staate die losen Formen des germanischen Lehnswesens; Mnchtum und Rittertum herrschten als deren Lebensmchte in Kirche und Staat. Die Wissenschaft war wesentlich berall Scholastik, deren Hauptsitz die Universitt Paris war, in der Kunst (Baukunst) berwog der romanische Rundbogen st il; die Sprache des ffentlichen Lebens, der gelehrten Schule, der kirchlichen Andacht war das Latein. Aber jenem universalen Zuge stand von Anfang an ein individueller entgegen, der bereits im 9. Jahrh, zur Ausbildung verschiedener Nationalitten gefhrt hatte. In den Kreuzzgen, in denen der universale Geist der mittelalterlichen Theokratie zunchst zur groartigsten Entfaltung kam, ist weiter-hin doch gerade jener individuelle gewaltig angeregt worden. Eine neue, tief-erregte Periode, in der das Gemt zu grerer Geltung kam und die Empfin-dngen der einzelnen aus hierarchischem Banne sich loslsten, leitete sich ein. Von den reizbareren Franzosen ging die Bewegung aus. Der Glaube nahm den Charakter einer heiligen Minne im Marienkultus an, das Rittertum, in engster Beziehung hierzu, die Verehrung der Frauen aufs hchste steigernd, setzte den Kampf fr die Herrin (die Dame des Herzens) als hchstes Ziel. Fr den Ausdruck dieser Empfindungen (der Minnepoesie) stellte sich wie von selbst die Muttersprache ein; die proven^alischen Troubadours lieen zuerst ihre Gesnge erschallen; die deutschen Minnesnger folgten ihnen nach und erreichten m Walther von der Vogelweide vollkommene Selbstndig-feit; das deutsche Ritterepos, den franzsischen Mustern sich anschlieend, ent-faltete in Wolfram von Eschenbach, dem grten Dichter des deutschen Mittelalters, die hchste Blte. Die mchtig erregte Empfindung sprach sich auch in der Architektur aus und fhrte hier zu einer neuen Form, dem go-tischen (Spitzbogen-) Stil. In den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrh. brach diese Bewegung in Frankreich krftig hervor und erreichte hier im ersten Viertel des 13. Jahrh. Abrundung und Sicherheit; Paris und seine un-mittelbare Umgebung gilt als Wiege des gotischen Stils. In Deutschland hielt sich die romanische Weise bis tief ins 13. Jahrh.; dann aber empfing die Gotik hier eine klarere und gesetzmigere Ausbildung als irgendwo2). Die Entwickelung des individuellen Geistes in Staat und Kirche, in Wissenschaft und Kunst bis zur vollen Durchbrechung der universalen Formen der mittelalterlichen Theokratie macht den wesentlichen Inhalt der 2. Periode des Mittelalters aus. 1) Der deutsche Orden besteht wesentlich nur noch in sterreich fort. 2) Das Straburger Mnster war 1275 bis auf Vorderfeite u. Trme vollendet? 12771318 hat Erwin v. Stembach daran gebaut. Der Klner Dom ward 1248 begonnen.

3. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 56

1895 - Gotha : Perthes
Dichter und Gelehrte werden am Attalidenhose erwhnt; die grte Frderung hat indes die Wissenschaft durch die Ptolemer in Alexandreia erhalten. Die berhmte Schpfung des ersten Ptolemers (f 283) war das Museion (Museum), bestehend aus einem Musentempel, einer Bibliothek, Hallen und Wohnungen fr Gelehrte und Dichter, die auf Kosten des Knigs und im Besitze aller denkbaren geistigen Hilfsmittel der Wissenschaft und Dichtkunst ob-lagen. So lebte hier unter Ptolemaios I. der groe Mathematiker Eu-kl ei des (Euklid); indem die griechische Litteratur geordnet und richtige Texte hergestellt wurden, erhob sich eine philologische Wissenschaft; Eratosthenes (im 3. Jahrh.) nannte sich Philologos; er ist einer der grten Bibliothe-kare2), die je gelebt haben. Die alexandrinische Bibliothek wurde die reichhaltigste des Altertums, und um die Mitte des 3. Jahrh. enthielt sie etwa 530 000 Rollen. Mit der Blte der Litteratur in Alexandreia hngt auch die Ausbildung der allgemein-griechischen Sprache, der sogen. Koine, zusammen, des in Wortschatz und Satzbildung beschrnkten attischen Dialekts. Ohne hhere Bedeutung war die alexandrinische Poesie, eine Hos- und Gelehrtendichtung, wichtig mehr dadurch, da sie den rmischen Dichtern des augusteischen Zeitalters Stoffe lieferte und zum Muster diente. Der einzige wahre Dichter war Theokrit, der gegen 270 in Alexandreia war, aber wieder nach Sicilien, woher er stammte, zurckging; er schilderte in kleinen Bildern, Eidyllien (Idyllen), die Einfachheit des Hirtenlebens und wurde dadurch der Begrnder der Hirten- oder bukolischen Poesie. Ganz unabhngig vom Museion und der Hoflitteratur waren die theologisch-philosophischen Studien der Juden in Alexandreia; von ihnen wurde das Alte Testament durch die sogen. 70 Dolmetscher (Septuaginta) in das Griechische bersetzt. Indem Rom, den Osten mit dem Westen vereinigend, den gesamten Lnderkreis (orbis terrarum) um das Mittelmeer herum zu einem Ganzen ver-band, erhob sich endlich ein Weltreich, das lebensfhig war und ein halbes Jahrtausend bestanden hat. 1) Auch die bildenden Knste, Malerei und Plastik, sind in Alexandreia gepflegt worden, wie denn Apelles am Hofe Ptolemaios' I. war; aber sie wurden mehr zur Ausstattung von vergnglichen Prachtbauten und von prunkenden Hof- und Kultfesten verwandt; doch ist ein herrliches originelles Kunstwerk auf gyptischem Boden erwachsen, die plastische Darstellung des Nils; es ist das schnste Bild eines Flugottes, das sich aus dem Altertum erhalten hat. Die Statue im vatikanischen Museum ist freilich unzweifelhaft römisch. Seit der Mitte des 3. Jahrh. wurden in Alexandreia auch Mosaik arbeiten (-Fubden) be--liebt, Nachahmungen von Gemlden durch Zusammensetzung farbiger Steinchen, Thon- oder Glasstckchen. Die Alexanderschlacht, die in Pompeji entdeckt ist, ist wahrscheinlich die Nachahmung eines solchen alexandrinischen Gemldes. 2) Dem Aristophanes aus Byzanz, der um 195 Bibliothekar wurde, schreibt man die Erfindung der prosodischen Zeichen (Spiritus, Accente) zu.

4. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 47

1895 - Gotha : Perthes
47 sichten er in den sogen. Memorabilien berliefert hat. In der Anabasis gab er Selbsterlebtes, in der griechischen Geschichte (Hellenika) mit schlichter Wahrheitsliebe, wenn auch vom spartanischen Standpunkt, die Ereignisse von 411 Die grten Denker des 4. Jahrh. waren Plaln und dessen Schler Aristoteles. Platon (428347), aus vornehmer Familie, ein begeisterter Anhnger des Sokrates, leitete in dem Gymnasion der Akademie und spter in seinem nahegelegenen Garten die bungen witzbegieriger Schler; er nahm eine Welt vollkommener Urbilder (Ideen) an und behauptete, da die Smnen-welt dadurch dasei, da sie an den Ideen teilhabe *). Aristoteles (384322), geb. in Stageira (aus der Chalkidike), gehrte von seinem 18. Jahre an bis zu dem Tode des Meisters dem platonischen Schlerkreise an. Im I. 343 (od. 342) berief ihn Philipp an den makedonischen Hof zur Erziehung des jungen Alexander; 335 (od. 334) kehrte er nach Athen zurck und whlte fr seine Vortrge die Rume des Lykeions (Lyceums); in den Baumgngen dieses Gymnasiums aus- und abwandelnd pflegte er sich mit seinen Schlern zu unter-halten, weshalb die ganze Schule die peripatetische hie. Nach dem Tode Alexanders begab er sich nach Chalkis auf Euboia und starb hier schon 322. Aristoteles umfate das gesamte Wissen seiner Zeit und wurde durch seine Schriften einer der grten Lehrer der Menschheit. B. Die zweite Mute der Elastik (die jngere attische Schule). Die Hupter der sogen, jngeren attischen Schule sind Skpas 2) und Praxiteles; die jugendliche und weibliche Schnheit wurde von ihnen bevorzugt (vgl. den Apollon Sauroktonos S. 13 und die knidische Aphrodite des Praxiteles S. 15). Neben den Jdealgestalten der Götter (vgl. den Hermes des Praxiteles S. 13) meielten sie Bilder der Eroten, Nymphen, Satyrn und Tritonen; alle Bewegungen des Gemts verstanden sie in technischer Vollendung^) aus-zudrcken. Eine Nachbildung ihrer Kunst ist die 1583 in Rom gefundene, jetzt in Florenz befindliche Niobegruppe 4), in der das physische Leiden ohne die Verzerrungen der krperlichen Formen deutlich gemacht ist; in groartiger Weise ist unendlicher Schmerz und ergebene Fassung in dem Gesichte der Niobe ausgedrckt. Skopas war auch beteiligt an der plastischen Ausschmckung des Mausoleions ^) (Mausoleums), eines Grabmals, das die Knigin von Karten ihrem um 350 verstorbenen Gemahl in Halikarna errichten lie. 1) Wodurch biefe Teilnahme bewirkt werde, bleibt dabei freilich unerklrt. 2) Skopas stammt aus Paros, Praxiteles aus Attika selbst; ein jngerer Zeitgenosse ist Lechares, von dessen Erzbilde, Ganymedes, wie er vom Adler emporgetragen wird, Marmornachbildungen, die beste im Vatikan, auf uns gekommen sind. 3) Form und Farbe war bei den Griechen untrennbar, und wie eine Bemalung (Poly-chromie) der Bauwerke (vgl. S. 26), so fand auch eine solche der Bildwerke statt, sicher ge-wisser Einzelheiten, des Haares, der Sandalen, der Gewandung; seit dem 4. Jahrh. scheint auch das Nackte eine leise Frbung erhalten zu haben; die Augen sind nie ohne Farbe geblieben ; bei den Bronzefiguren wurden Augen eingesetzt. 4) Schon die Alten schwankten, ob sie dem Skopas oder dem Praxiteles zuzuschreiben sei. 5) Das Grab, das seinen Namen auf die spteren Grabmler vererbt hat, hatte einen Umfang von 129 m, eine Hhe von 44 m. Auf mchtigem Unterbau erhob sich ein tempel-artiger Bau und eine diesen Bau krnende Stufenpyramide, auf deren Gipfel em Viergespann stand.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 65

1890 - Gotha : Perthes
65 hat der Künstler die mannigfachste Naturbeobachtung zuhilfe genommen, selbst in die gleichmäßige, gebundene Bewegung des Dahinschreitens ist köstliche Schattierung gebracht. Ebenso bewunderungswürdig sind die Reiterscharen, die mit ihrem feurigen Leben, ihrer leichten Haltung auf den mutigen Rossen immer neue Motive der Bewegung zeigen. So groß ist die Erfindungs-gäbe des Meisters, daß unter den Hunderten von Gestalten nicht zwei einander gleiche getroffen werden. Die meisten Figuren mag Phidias selbst vorgezeichnet haben, wie man aus ihrer Vollkommenheit, Zartheit der Umrisse und Feinheit der Flächenberechnung bei einem Relief, welches kaum drei Zoll aus dem Grunde hervortritt, erkennen kann. „Da sieht man die Jungfrauen dahinschreiten in langen Gewändern, Opfergefäße, Krüge und Schüsseln tragend; sie gehen paarweise, meist gesenkten Hauptes, wie es sich am heiligen Feste geziemt, ruhigen Fußes, doch fest auftretend, ohne zierliche Leichtigkeit, die Arme einfach herabhängend, wenige sprechend oder umgewendet. Priester übergeben die Teppiche und Gewände den Jünglingen und Mädchen mit dem Ausdruck der Belehrung, wie Heiliges geziemend zu tragen sei. Götter sitzen zuletzt, den Zug erwartend. Auf der anderen Tempelseite sieht man den Zug der Reiter, die paarweise einhersprengen, kräftige Jünglinge im kurzen, wehenden Kleide, leicht und ritterlich in der Haltung, mutig und munter im Ausdrucke, viele sich umwendend, einander zurufend. Weiterhin sieht man solche, die noch nicht aufgestiegen sind, sich dazu erst vorbereiten. Zuletzt folgt auch der Zug der zum Wagenkampfe Gerüsteten, endlich Greise, die, auf ihren Stock gestützt, der Jugend nachschauen." Körner, Die Kämpfe im Altertum. 5

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 73

1890 - Gotha : Perthes
73 entstand die Sage vom blinden Sänger. Wie das Buch jetzt vor uns liegt, mag es aus dem Jahre 1000 — 900 v. Chr. stammen, ist also das älteste Buch, welches wir besitzen. Denn die altindischen Epen entstanden etwa 300 — 400 Jahre v. Chr., die Schriften der Juden kurz vor und nach dem Exil, also 400 — 800 v. Chr., und nur einige Kapitel aus dem ersten Buche Mosis mögen älter sein. Wir dürfen also den Homer für das älteste und zugleich vollkommenste Heldengedicht halten, welches von den Griechen Kleinasiens, die an Bildung, Macht und Reichtum ihren Stammgenossen in Europa überlegen waren, ausgebildet und ausgezeichnet wurde. Der Vorgang war etwa folgender, wie wir ihn bei den alten deutschen und keltischen Häuptlingen wieder finden. Am Hofe eines Häuptlings unterhielt man einen Sänger, welcher bei Festen zur Harfe die Thaten des Häuptlings und seiner Vorfahren recitierte, d. h. mit steigendem und sinkendem Tone vortrug. Diese Lieder hatte er teils vom Vater erlernt, denn sie pflegten in der Familie als Mittel zum Broterwerb erlernt und geübt zu werden, teils mußte er neue Begebenheiten erzählen. Es entstanden also an den kleinen Fürstenhösen, wie wir sagen würden, Gruppen von Erzählungen, welche die Vorfahren der Fürsten betrafen. So schildert es Homer selbst, als er den Sänger am Hofe des Alkinoos die Geschichte vom hölzernen Pferde erzählen läßt. Später mögen einzelne Sänger mehrere solcher Sagenkreise zu einem größeren vereinigt haben, bis einer alle ihm bekannten Sagen in der Weise zusammenfaßte, wie sie uns vorliegen und allgemeines Volksgut der Griechen wurden. Die Ilias behandelt nur den Zorn des Achilleus, welcher bei einer Beuteteilung mit Agamemnon, dem Oberanführer, in Streit geriet, nachgeben mußte und aus Trotz sich nuu vom Kampfe zurückzog. Weil er der Stärkste war, so siegten bisher die Griechen oder Achaier, wie sie sich

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 388

1890 - Gotha : Perthes
388 war bereits ein wohl organisierter Kulturstaat, als die Erzväter der Juden noch ein bildungsarmes Nomadenleben führten. Oft stritten seine Herrscher mit denen von Babylonien und Assyrien um den Besitz und unternahmen Kriegszüge bis zum Kaukasus und Indus. Den Griechen galt Ägypten für das Land der Weisheit, seit Herodot dasselbe durchwandert hatte. Auch Solon, Pythagoras und Platon sollen hier Weisheit gelernt haben. Später ward Alexandrien Sitz der Wissenschaft und griechischer Gelehrsamkeit. Schon in den ältesten Zeiten betrieb man in Ägypten erfolgreich Geometrie und Astronomie, deren man bedurfte, um die Überschwemmung des Landes durch den Nil im voraus zu berechnen und die Zeit einzuteilen. Das Volk war sehr schreibselig, denn es bedeckte die Wände der Paläste und Tempel, die Seiten der Obelisken und selbst Statuen mit Inschriften, gab gar den Toten allerlei Zeugnisse, Quittungen, Rezepte u. s. w. mit in den Sarg. Beim Schreiben verwendete man aber nicht die Buchstaben eines Alphabets, wie wir es thun, denn ein solches besaß das schreibselige Volk nicht, sondern Bilderzeichen (Hieroglyphen), oder benutzte abgekürzte Bilder als Buchstaben (demotische Schrift). Da die alten Ägypter die Sprache der heutigen Kopten redeten und diese Sprache sich wenig verändert hat, so wird es unseren Gelehrten mit Hilfe des Koptischen möglich, jene Inschriften und Papyrusrollen zu lesen. Das Volk nannte sich Gypti, Kypti, Kopti, ihr Land Chämi, d. H. das Schwarze, im Gegensatz zur blendend weißen Wüste. Ganz eigentümlich und daher schon im Altertum bewundert war die Beschaffenheit des Landes, welches ein 300 Meilen langes und 3—4 Stunden breites Flußthal darstellt. Nur Unterägypten von Kairo ab ist ein sumpf- und seeenreiches Flachland. Der Nil als Lebensspender des Landes ward als Gott verehrt. Er kommt weit aus Jnnerafrika, vielleicht von jenseits

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 106

1890 - Gotha : Perthes
106 viele Schiffe. Vollständig dagegen war der Seesieg des Dui-lins bei Mylä (260 v. Chr.), wo 100 römische Schiffe gegen 150 karthagische fochten. Die Römer enterten, nahmen 50 Schiffe, entsetzten Segesta, und Dnilius führte in Rom einen Seetriumph auf. Zugleich erhielt er auch das Vorrecht, abends, wenn er von einem Gastmahl heimkehrte, sich von einem Fackelträger leuchten und von einem Flötenspieler begleiten zu lassen. Auch stellte man zum Andenken die columna rostrata (Säule mit den Schiffsschnäbeln) auf. Vielleicht war sie ehern und aus eroberten Schiffsschnäbeln gegossen mit einer Inschrift über gewonnenen Sieg und Beute. Sie ward später durch eine Säule mit ehernen Schiffsschnäbeln ersetzt und aus griechischem Marmor verfertigt und neben der Rednerbühne aus dem Markte ausgestellt. Zur Zeit des Kaisers Tiberius spaltete sie ein Blitz, doch Germaniens stellte sie wieder her samt der Inschrift in alter Orthographie. Nun halten die Römer großen Mut, griffen Sardinien an, machten Eroberungen in Sicilien, wo die Karthager noch drei Jahre lang die Nordküste von Lilybänm bis Mylä inne hatten. Dann faßten sie den Plan, den Krieg nach Afrika zu versetzen, um ihn mit einem Schlage zu endigen, bauten daher eine sehr große Flotte von 330 Schiffen, was nun auch die Karthager thaten, indem sie 350 Schiffe ausrüsteten. Die Römer schifften 140 000 Mann ein, darunter 40 000 Mann Landungstruppen, und benutzten noch besondere Schiffe für die Reiterei und Pferde. Bei Agrigent trafen die Flotten aufeinander. Die Römer hatten ihre Flotte in vier Geschwader geteilt, von denen jedes eine Legion, die Bundesgenossen und Transportschiffe trug. Die beiden ersten Geschwader segelten so, datz sie zwei Seiten eines Dreiecks, und ein drittes Geschwader die Grundlinie des Dreiecks bildeten. Die beiden Admiralschiffe fuhren vorn nebeneinander, schräg mit den Schnäbeln gegen die See. Das dritte

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 386

1890 - Gotha : Perthes
386 scheu nennen, so kolossal sind die Gebäude und Bildwerke noch in ihren Trümmern. In der Zeit seines Glanzes muß dieses Theben der wunderbarste Anblick gewesen sein, wie es sich zu beiden Seiten des Nil ausdehnte mit seinen Palästen und Tem-peln, die gedrungen und massenhaft wie Felsen ans der Ebene emporstiegen, während die Menge der Kolosse und Obelisken einem steinernen Walde ähnlich war. Auch die Häuser des Volks erhoben sich, wenn auch nur aus Backsteinen, 4—5 Stockwerke hoch. Nicht weit entfernt von der Stadt, in der ersten libyschen Bergkette, die hier 300 Fuß hoch aus der Ebene emporsteigt, ziehen sich ununterbrochen zwei Stunden weit die Katakomben der Bewohner in diesen Bergen fort. Die Grüfte und die zu ihnen führenden. Gänge sind sämtlich und zum Teil sehr tief in den Felsen eingehauen. Mehrere Reihen von Grabkammern stehen übereinander. In den unteren, den Grabstätten der Reichen, sind die Gräber größer und schöner; die oberen sind einfacher, kleiner und ärmlicher. Gerade und gewundene Treppen verbinden diese Stockwerke und die Grabkammern miteinander. Galerieen, Stollen und senkrecht hinabführende Schachte unterbrechen die Reihenfolge der Höhlen und geben dieser Totenstadt den Charakter eines unentwirrbaren Labyrinths. Diese Katakomben mit Tausenden von Mumien, mit ungezählten Gemächern , voll von Papyrusrollen und Amuletten, welche man den Toten mitgab, mit den Skulpturen und Fresken der Wände und Decken, die meist in merkwürdiger Frische erhalten sind und den Beruf jedes Bestatteten der begüterten Stände auf das Treueste und in der mannigfaltigsten Weise darstellen, sind eine unerschöpfliche Quelle für die Kenntnis des Lebens und der Sitten einer so fernen Zeit. „In einer zweiten Bergkette, weiter nach Westen, welche von der ersten durch eine einsame, öde, von schroffen Felswänden gebildete Schlucht getrennt ist, die keine Spur von Vegetation
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