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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 84

1836 - Eisleben : Reichardt
84 Ii. Mitteleuropa. eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker- baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen, Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd- lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene Metalle und viele Steinkohlen besitzen. Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio- nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün- ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch- gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel. Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder- landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete, getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat, macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er- ster König Leopold I. heißt. Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. — Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant- werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens, nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd- östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000 Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge- hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel- len berühmt. Die Niederlande. Sie liegen östlich von England, von dem sie durch die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült, getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch- land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 122

1904 - Gotha : Perthes
verlegt. Hohe Durchgaugsme zwangen die norddeutschen Staaten, die in der Nhe des preuischen Gebietes lagen oder vom preuischen Gebiete umschlossen waren, sich an die preuische Zoll- und Handelspolitik anzuschlieen. Da Preußen die wichtige Rheinstrae beherrschte, so ward auch Sddeutsch-land gentigt, sich Preußen zu nhern. So erfolgte denn auf dem Gebiete des Handels und Verkehrs der erste entscheidende Schritt zur nationalen Ein-heit. Mit den Vertrgen, die Baiern, Wrttemberg und Sachsen 1833 mit Preußen eingingen, war der deutsche Zollverein abgeschlossen. Am l. Januar 1834 trat er in Kraft. 4 - ffictn Da zur Bestreitung der notwendigen usgabeu die Staatseinnahmen nicht ausreichten, so wurde eine Steuerreform notwendig. Noch bestand seit dem Groen Kurfrsten die Grundsteuer (eine direkte Steuer) fr das flache Land und eine Verbrauchssteuer (eine indirekte Steuer) fr die Städte. Jetzt wurden fr das gesamte Land als indirekte Steuern die Eingangs-zlle und gewisse Verbrauchssteuern von inlndischen Erzeugnissen (Salz, Branntwein, Wein, Tabak), als direkte Steuern neben der Grund-steuer die klassifizierte Personensteuer und die Gewerbesteuer festgesetzt. Der preuische Staat war unter Friedrich Wilhelm Iii. neu gestaltet worden und hatte diese Ordnung seiner Verwaltung vollziehen knnen, ohne durch parlamentarische Kmpfe gestrt zu werden. Dem Verlangen nach grerer innerer Freiheit widerstrebte der alternde König immer mehr. Um so grere Hoffnung setzte man auf den ideal gesinnten und hochbegabten Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Tjt Hl Die preuischen und die deutschen Versa jsnugskiimpse. 1. Die Anfnge Friedrich Wilhelms Iv. Mit hochgespannten Erwartungen begrte man bei dem Tode Friedrich Wilhelms Iii. ({ 1840) den Regierungsantritt Friedrich Wilhelms Iv. (18401858, f 1861). Und in der Tat schien eine neue Zeit anzubrechen. Arndt ward in seine Professur wieder eingesetzt, Jahn von der Polizeiaufsicht befreit. Die Turnpltze ffneten sich von neuem, Dichter und Knstler wurden nach Berlin berufen, wie Rckert und der Maler Cornelius, der den Campo santo des Berliner Doms mit Fresken schmcken sollte. In begeisterten Reden wandte sich der König bei den Huldigungsfeiern der Provinzialstnde in Knigsberg und in Berlin an sein Volk. Bei der Feier, welche die Wieder-aufnhme des Klner Dombaus einleitete, sprach er ffentlich von der deutschen Einheit. Die Hoffnung jedoch, da der König dem Volke Ane grere Teilnahme am Staate gewhren wrde, erfllte sich nicht. Erst 1847 wurden die Provinzialstnde, die Friedrich Wilhelm Iii. 1823 angeordnet hatte, zu einem Vereinigten Landtage zusammenberufen, doch nur zur Be-willigung neuer Steuern und Staatsanleihen, nicht um in regelmigen Ver-sammluugen der Staatsangelegenheiten zu beschlieen. Gleichzeitig brach in Baiern ein Sturm der Entrstung der das König-

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 127

1904 - Gotha : Perthes
127 Rckert (17891866). Unter den Musikern ragten Karl Maria von Weber (17861826) und Felix Menbelssohn-Bartholby (1809 bis 1847) hervor. In Mnchen schmckte der Maler Peter &o melius (17831867) fr Ludwig von Baiern die Hauptsle der Glyptothek und die Lubwigskirche (vgl. S. 123) mit Freskomalereien; 1841 warb er von Friedrich Wilhelm Iv. nach Berlin berufen, um die in Form des berhmten Campo fanto in Pisa geplante Friebhvfshalle am Dom mit Gemlben zu versehen. Sein bebeutenbfter Schler war Wilhelm Kaulbach (18051874), der die symbolisch-historischen Darstellungen fr das Treppenhaus des Neuen Museums in Berlin entwarf; Moritz von Schwinb warb berhmt durch feine Wartburgfresken (1832). Das groe geschichtliche Leben wute Karl Friedrich Lessing in seinen Bilbern aus der Hussiten- und der Reformationszeit und Abolf Menzel in den Bitbern ans dem Leben und der Zeit Friebrichs des Groen barzustellen. In der Baukunst (Architektur) schlo sich Karl friebrich Schinkel an die griechischen Formen an und schuf in dem Schauspielhaus und dem Museum in Berlin glnzenbe Werke. Gleichzeitig burchbrang sich der Bilbbauer Bertel .Tborwal bleu.aus Kopenhagen mit griechischem Formgefplinfgab* der Plastik die Hchste Anregung. In Christian Rauch^entstanb dann ein beutscher Bilbhauer ersten Ranges. Durch die Ausfhrung des Grabbenkmales der Knigin Luise im Mausoleum zu Charlottenburg begrnbete er feinen Ruhm. Fr die Helben der Freiheitskriege schuf er die Stanbbilber in Berlin, fr Scharnhorst und Blow in Marmor, fr Jork, Gneifenau und Blcher in Erz. Den Schlu feines Wirkens bilbete das gewaltige Denkmal Friebrichs des Groen in Berlin (18391851). Aus feiner Schule ging Ernst Rietfchel hervor. Von ihm stammt das Doppelbenkmal Schillers und Goethes in Weimar, der efftng in Braunfchweig und das Lutherbenkmal in Worms. Wie eine neue Kunst, so erblhte eine neue Wissenschaft. Von Jakob Grimm wrbe die beutsche Sprache historisch ergrnbet und der heibnifche Glaube der Urzeit aufgebeckt. Neujahr 1819 stiftete der Freiherr vom Stein die Gesellschaft zur Herausgabe der Jmonumenta Germaniae, der (Jewchts-quellen der Vorzeit, und legte babufcf den Grun3"M einer wissenschaftlichen Erkenntnis unserer alten Geschichte. Die Geschichtswissenschaft nahm (neben der Naturwissenschaft vgl. spter) einen ungeheueren Aufschwung. In.leo-polb Ranke erhob sich ein Historiker ersten Ranges. 5. Mrwde. Die Errichtung des deutschen Kaiserreichs (durch Preußen). Nachbem Preußen durch Annahme einer Verfassung den freiheitlichen Bestrebungen der Zeit entgegengekommen war, ging es baran, die nationalen

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 142

1904 - Gotha : Perthes
142 ,roen Opern aus der deutschen Heldensage. Emanuel Geibel, ein national-zesinnter Dichter (f 1884 in Lbeck), verherrlichte ebenso, rote Ferdinand Hreiligrath (f 1876), die groen Taten des Jahres 1870 in Liedern, die Maler Bleibtreu, Camphausen. Anton Werner vergegenwrtigten Szenen aus den groen Kriegen in ergreifenden Bildern. Der architektonischen und insbesondere der plastischen Kunst wurden neue Aufgaben in der Her-stellung der Siegesdenkmler gestellt. Das Herrlichste hat darin Johannes Schilling geleistet, der Schpfer des Niederwalddenkmals. Die bedeutendsten Kaiserdenkmler sind das Kaiser Wilhelmsdenkmal auf dem Kyffhuser und das von Reinhold Begas ausgefhrte zu Berlin. 6. Aeriode. Das deutsche Kaiserreich is zum Tode Wilhelms I.). ' Mit der Errichtung des deutschen Reiches kamen die nationalen wie die freiheitlichen Bestrebungen des deutschen Volkes zu voller Entfaltung. Es galt nunmehr, im Innern das Reich durch gemeinsame Einrichtungen aus-zugestalten und im preuischen Staate die Selbstverwaltung, wie sie die Stein-Hardenbergsche Gesetzgebung begonnen hatte, durchzufhren. Recht im Gegensatz zu dem nationalen Aufschwung steht die sozial demokratisch e Bewegung, die mit der gewaltigen Entwickelung der Naturwissenschaften und der Ausbildung des Maschinenwesens auf das engste zusammenhngt. Nach auen trat Deutschland endlich in die Reihe der kolonialen Mchte Europas ein. Mit sterreich und Italien im Bunde (an der Spitze des Dreibundes) htet es in Europa den Vlkersriede^ u l " ' y I. Die Verfassung und Verwaltung des deutschen luid)0. Das deutsche Reich (ein Bundesstaat) besteht auer dem Reichs-"-lelnde Elsa-Lothringen aus 22 Monarchien und 3 freien Stdten (Hamburg, Bremen, Lbeck). Innerhalb des deutschen Reiches herrscht volle Freizgig-keit (das Recht der freien Wohnsitznahme), Gewerbefreiheit und die Gleichberechtigung der Bekenntnisse. V Die Gesetzgebung im Reiche wird gebt durch Bundesrat und Reichstag. Die Reichsgesetze werden teils durch unmittelbare kaiserliche Verordnungen durchgefhrt, teils werden sie den Einzelstaaten zur Aus-sjforurtg berlassen. Die Spitze der gesamten Reichsverwaltung bildet der Reichskanzler, der zugleich den Vorsitz im Bundesrate fhrt. Ihm sind die Reichsbehrden 7 fft/i

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

8. Teil 16 - S. 260

1806 - Gotha : Ettinger
26o Körper befunden fjattc, vom Schauplatze der Welt abgetreten. Sein Andenken erhalten übrigens die Bemühungen, die Lapplander mit dem Christenthums bekannter zu machen, die (seit 1739) einen so glücklichen Fort, gang hatten, daß man neun Jahre hernach (1748) 12 Gemeinden mit 25 Predigern zahlte. Der Graf Tessin war Ursache, daß (1735) eine Mahler, und Bildhauerakadcmie, und (1739) eine Akademie der Wissenschaft ten, zu Stockholm entstand. Friedrich I endigte übrigens seine ziemlich unbedeutende Nolle damit, daß er (1748) auf einmahl die drey Ritterorden der Seraphinen, des Schwerdtes, und des Nordsterns, stiftete. Unter seinem Nachfolger, dem König Adolf Friedrich (geb. 1710), der (seit 1744) Frie- drichs Schwester, Luise Ulrike Eleonore, zur Gemahlin hatte, blieb die königliche Negierung so ohnmächtig, daß sie beständig von der herrschenden Parthey abhieng. Als herrschende Parthey behauptete sich aber nock- ferner die gyllenborgische oder französische, die, da sie sich mit der bisherigen russischen gewissermaßen vereinigte, auf dem zweyten Reichstage, den Adolf Friedrich (i^-Z Oct.) hielt.

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 95

1890 - Gotha : Behrend
Das Schloß zu^Darmstadt. 95 von welchem seit 1671 ein Glockenspiel „Gott zur Ehre und den Bewohnern Darmstadts zur Freude" in jeder Stunde bei Tag und Nacht seine fromme Weisen erklingen läßt. — Am 19. Mai 1715 brach in dem von Georg Ii. erbauten Südflügel, in welchem sich die Kanzlei und die Archive befanden. Feuer aus, das in wenigen Stunden den größten Teil des Schlosses vernichtete. Landgraf Ernst Ludwig legte daher am 10. Mai des folgenden Jahres mit großer Feierlichkeit den Grundstein zu einem neuen Schlosse. Dasselbe sollte nach und nach erstehen und ein Prachtbau werden, der alle, sowohl für den fürstlichen Hofhalt, als auch für die Landesverwaltung erforderlichen Räume in sich vereinige. Der Plan war aber so großartig angelegt, daß die Kräfte des Landes zu dessen Ausführung nicht ausgereicht haben würden, weshalb der Weiterbau nach einigen Jahren stockte und endlich ganz eingestellt wurde. Der Sage erschien dieser Grund nicht ausreichend; sie erzählt die Sache so: „Der Erbauer des Schlosses gab dem Baumeister, der dasselbe aufrichten follte, einen großen Schatz, um damit alle Kosten des Baues zu bestreiten. Als das Schloßt nun so weit fertig war, wie man jetzt sieht, vergrub der Meister den Rest des Schatzes und entfloh, nachdem er noch einen guten Teil davon zu sich gesteckt hatte. Als er später in der Fremde starb, fand er keine Ruhe im Grabe; er muß jede Nacht an das Schloß nach Darmstadt, wo er an der Mauer kratzt und zwar an der Stelle, wo der Schatz liegt. Erst wenn derselbe wiedergefunden ist, wird der Geist Ruhe finden." Die Südfront und die Hälfte der Westfront erlauben eine ungefähre Vorstellung, wie das ganze Gebäude sich gestalten sollte. Den übrigen Raum nehmen die aus früheren Jahrhunderten noch vorhandenen Bauten ein, die namentlich auf der Nordseite, durch ihre Mannigfaltigkeit, einen interessanten Anblick gewähren. Dem Fremden füllt das sogenannte „Bauernhäuschen" auf, ein unbedeutendes Giebelchen, das hoch oben, scheinbar ohne Zusammenhang mit den übrigen Gebäuden und wenig zu seiner Umgebung passend, zu sehen ist. Davon geht die Sage: „Als das Schloß in Darmstadt gebaut werden sollte, lag das Häuschen einer armen Witwe im Wege, und der Baumeister ging zu ihr, um es ihr abzukaufen. Aber wie viel Geld er ihr auch für die Hütte bot, sie wollte dieselbe nicht hergeben und sprach: Da sind meine Eltern und Großeltern geboren und gestorben, da bin ich geboren und will ich auch sterben. Der Baumeister wollte sie mit Gewalt aus dem Häuslein treiben. Sie aber wandte sich an den Landgrafen und klagte °ihm ihr Leid, und dieser gebot sofort, die arme Frau in ihrem Eigentum zu lassen und die Hütte dem Schloß einzubauen. Das geschah, und man sieht sie uoch heute am Schloß hängen, wie ein Nest, das ein Vöglein daran gebaut." In den hohen, geräumigen Sälen des neueren Schloßteiles befinden sich außer den Prunksälen die wertvollen Sammlungen des großherzog- lichen Museums und der Bildergalerie, zu welchen das Publikum freien Zutritt hat, sowie die Hofbibliothek, welche mehrere hunderttausend Bände umfaßt. Das ganze Schloß ist mit einem Graben nmgeben, über welchen
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